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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1886
Physical description: 8
in der Zusammelisetziing des Abgeord netenhauses in Oesterreich niuß die Regie rung zwar, um die Staatsgeschäfte zu be sorgen, die Unterstützung des hohen Hau ses, also die Unterstützung der Majorität in Anspruch nehmen. ° Die Regierung kann aber nicht jeder einzelnen Anschauung einer einzelnen Gruppe Rechnung tragen, gerade kraft ihrer Stellung und kraft der Eigen tümlichkeit des Reiches. Sie muß vor Allem die Gesammtheit umfassen." Nach dieser Rede sollte man meinen, daß die Deutschen, als sie im Reichsrathe

in der Mehrheit waren, die andern Nationen beherrscht oder vergewaltigt hätten. Davon kann jedoch gar keine Rede sein; denn gerade die Deutschen waren es, welche aus Rücksicht auf die Eigenart und die Zusammensetzung des Reiches das österreichische Staatsgefühl obenan stellten, und nicht nur nichts für die eigene Nationalität thaten, sondern das deutschirationale Gefühl sogar niederhielten. Sie gewährten den anderen Nationalitäten so reichlich Entwicklungsfreiheit, bis diese so weit erstarken konnten

sein, und da durch die Deutschen dieses Reich entstanden und groß geworden ist, und die Deutschen von allen Volksstämmen des Reiches an Bildung, Besitz und Leistung ani höchsten stehen, so gebührt nur ihnen die vorherrschende Stellung im Reiche. Um jederzeit em Gleichgewicht der Na tionen und Parteien zu erhalten oder her zustellen, inüßte die Regierung mächtig in die Wahlen eingreifen, woinit die Verfassung zum bloßen Scheinbilde herabgedrückt wird. Daß die jetzige Regierung, obschon seit sieben Jahren am Ruder

ist jetzt die slavische, denn die deutschgeboreneu Klerikalen, welche stets mit den Slaven stimmen, sind nicht als Vertreter des deutschen Volksstammes zu betrachten, so wenig, als etwa die in ruthenischen Wahlbezirken Galiziens durch allerlei Kunstmittel gewählten Vertreter, die mit den Polen gegen ihren Volksstamm halten, als Vertreter der ruthenischen Nation anzusehen sind. Herr Baron Dunajewski, der Pole, hat bei seiner Rede wohl nicht an die Ruthenen in Galizien gedacht, welche thatsächlich von den Polen

beherrscht werden. — In Oesterreich handelt es sich um den großen einzigen Gegensatz zwischen deutsch und slavisch; entweder die Deutschen oder die Slaven müssen das Uebergewicht haben, entweder jene oder diese werden dem Staat sein Gepräge geben, werden ihre Sprache zur überall geltenden, d. i. zur Staatssprache machen. Da aber die Slaven durchaus keine gemeinschaftliche Sprache besitzen, welche sich als Staatssprache Oesterreichs eignen würde, so kann diese nur die deutsche

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 01.07.1888
Physical description: 8
lichst weiter zu empfehlen, sowie auch von interessanten Ereignissen u. s. w. unsere Redak tion stets möglichst rasch zu verständigen. Friedensbotschaft. Am Montag wurde in Berlin mit einer, seit Neuerrichtung des deutschen Reiches im Jahre 1871, nie mehr gesehenen Pracht der deutsche Reichstag durch Kaiser Wil helm II. eröffnet. Dabei mußte vor allem bemerkt werden in aller Welt, daß (mit Ausnahme des kleinen Fürstenthumes Reuß) sämmtliche Bundesstaaten des Reiches durch ihre Regenten vertreten

der Kaiser unter- wiederholt stürmischem Beifall: In der auswärtigen Politik bin ich entschlossen, Frieden zu halten mit Jedermann, so viel an mir liegt. Meine Liebe zum deutschen Heere und meine Stellung zu demselben werden mich niemals in Versuchung führen, dem Lande die Wohlthaten des Frieden- zu verkümmern, wenn der Krieg nicht eine durch den Angriff auf das Reich oder auf deffen Verbündete uns auf- gedrungene Nothwendigkeit ist. Unser Heer soll uns den Frieden fichern und, wenn er uns dennoch

erblicke, sowie ein Vermächtniß der deutschen Geschichte, dessen Inhalt heute von der öffentlichen Meinung deS gesammten deutschen Volkes getragen wird und dem herkömmlichen europäischen Völkerrechte entspricht. Gleiche ge» schichtliche Beziehungen und gleiche nationale Be- dürfniffe der Gegenwart verbinden uns mit I ta l i e n. Im Vertrauen auf Gott und auf die Wehrhaftig- keit unseres Volke- hege ich die Zuversicht, daß es uns für absehbare Zeit vergönnt sein werde, in friedlicher Arbeit zu wahren

Machtgefühle, sie thut dabei kund und zu wissen der ganzen Welt, daß Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien nach wie vor den Frieden beschü tzen und schirmen in unzerreißbar unauf löslichem Bunde. Daß aber Deutschland nicht minder fest uud einig im Innern bestehe, das haben alle die freien Fürsten und Regenten des Reiches bewiesen, indem sie aus eigenem Antrieb von Nord und Süd an den Kaiser hof gekommen sind, um lautes Zeugniß abzulegen für ihre Treue zu Kaiser und Reich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.01.1890
Physical description: 8
, welcher die den Deutschen in Oesterreich gebührende Stellung aufs Eifrigste ver focht und mit dem edlen Stolze seines Geschlechtes eintrat für die Machtstellung und Größe des Reiches. Dentschlaud. Kaiserin-Witwe Augusta ch. Die erste Kaiserin des neuen deutschen Reiches, Augusta, die Wittwe rrach Kaiser Wilheur I. ist am 7. Jänner, Nach mittags halb 5 Uhr gestorben. Als Ursache des Todes gilt eine Erkrankung der Lunge, welche sich irr Folge Jnflrrerrza einstellte. Augrrsta Marie Loitise Katharine, deutsche Kaiserin

, welcher die vollkommene Parität, die Gleichberechtigung zweier Nationalitäten durch gesetzliche, verfassungsmäßige Schutzwehren schaffen und verbürgen soll. Wie man erfährt, soll irr der am letzten Samstag begonnenen deutsch-böhmischen Aus gleichs-Konferenz ein Vorschlag gernacht werden, der, wenn er auf fruchtbarer: Boderr fällt, event. den Wiedereintritt der Deutschen in den böh mischen Larrdtag zur Folge hätte. Die Arrreg- auf seinem Gesicht lag Sonnenlicht, wie dunkel es draußen auch war. Der Kuckuck trat

an sie und nur an sie. „Da schlug ein Strahl aus heit'rer Höh' versengend in mein Herz!" klang es ihm seit Stunden in den Ohren. Es war Mitternacht. — Draußen wars still geworden, ganz still. Nur zuweilen hörte er das Stampfen und das Schnauben eines seiner Pferde. Allmälig sank doch sein Haupt; er gab sich Mühe, wach zu bleiben — aber die Müdigkeit übermannte ihn — er wollte nicht einschlafen, aber er mußte es zrrletzt Da fuhr er aus aus seinem leichten Soldaten rmg wird aus der Mitte der deutschen Delegir- ten hervorgehen

besitzen. Dieser Zustarrd wurde erst während des Regimes des Grafen Taaffe Herbeigefährt, rrnd zwar durch die Tfchechisierrrrrg der Prager, Budweiser und Pilsener Handelskammer, deren Abgeordnete sich im Landtage den Tschechen anschlofsen und da durch auch die städtische Kurie, in welcher seit dem Bestände der Verfassung die Deutschen stets irr der Majorität waren, tschechisirten. Urrr mm die Deutschen nicht blos von dem guten Willen abhängig zu machen, die sich vielleicht herbei lassen

würden, den Deutschen einige Mandate im Landesarrsschusse einzuräumen, sorrderrr um ein Recht auf eine solche Vertretung zu erlangen, welche der Bevölkerungszahl, der Steuerleistnng urrd der knlturellen Bedeutung der Deutschen entspricht, soll nun die böhmische Landesordnung in der Weise abgeändert werderr, daß auch die Wahl in den Landesausschuß nach nationalen Kurien zu erfolge:: hätte, das heißt, daß den Tschechen und den Deutschen im gesetzlichen Wege eine bestimmte Anzahl von Landesausschuß mandaten zuerkannt

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 08.01.1888
Physical description: 8
eines Pester Blattes, wonach verbürgte Berichte aus Wien eingelangt wären, daß die Verschieb ungen russischer Truppenmassen und Kriegsgüter aus dem Innern des Reiches nach dem Westen ungestört fortdauern, sind wir auf Grund be glaubigter Nachrichten in der Lage, jene Meld dung dahin zu berichtigen, daß in letzter Zeit keine weiteren Nachrichten über neue Verschiebun gen russischer Truppenmassen aus dem Innern des Reiches nach den Westgrenzen eingelangt sind, vielmehr aus den letzten Berichten hervor geht

, daß es sich bei den in jüngster Zeit ge meldeten Nachrichten hauptsächlich um Verschieb ungen innerhalb der Grenzprovinzen zu handeln scheint." — Dem „Neuen Wiener Tagblatt" zufolge soll der Czar, wie ein von hochgestellter Seite stammendes Schreiben aus Petersburg versichert, in den letzen Tagen gesagt haben: „Ich will mit dem Deutschen Reiche keinen Krieg, noch weniger mit Oesterreich." — Der österr. Reichsrath wurde auf den 24. Jänner einberufen. In Prag wurde am 5. d. das neue deutsche Theater in feierlichster Weise

eröffnet. — Bei den Handelskammerwahlen in Olmütz haben die Deutschen über die Tschechen einen glänzenden Sieg errungen. In Böhmen werden neuerlich Verständigungs- Versuche zwischen den Deutschen und Tschechen cngebahnt. Deutschland. Dem russischen Kaiser waren bekanntlich gefälschte Briefe zugemittelt worden, in welchen Prinz Ferdinand von Koburg einer belgischen Prinzessin mitgetheilt haben sollte, daß Deutschland mit seiner bulgarischen Fürstenge schichte eigentlich im Geheimen schon einverstan

. Der Papst erschien unter lebhaften Zurufen mit der vom deutschen Kaiser gespendeten kostbaren Tiara auf dem Haupte. Nach der Messe begleiteten wieder lebhafte Zurufe seinen Ausgang, wobei er den Segen ertheilte. Der Bürgermeister von Rom, Herzog Torlonia, wurde abgesetzt, weil er an läßlich des Papstjubiläums in seiner Amtseigen schaft dem Papste die Glückwünsche „seiner getreuen Stadt Rom" übermittelt hatte. Aus diesem Glückwünsche und dieser Absetzung geht hervor, daß in Italien von einer Versöhnung

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 27.03.1887
Physical description: 8
) Oesterreich niederwarf und von Ingelheim bis Aachen die Kaiserpfalz verheerte. Der junge Prinz mußte also frühzeitig die Stürme des Krieges kennen lernen, die Tage von Austerlitz, Jena und Auerstädt, die Zeit der deutschen Schmach, aber auch die der Erhebung machten mächtigen Ein druck auf ihn. Er kämpfte mit im großen Kriege gegen Napoleon 1., er half ihn uiederwerfen und stand schon damals mit Blüchers deutschen Schaaren als Mitglied eines siegreichen Heeres auf Frankreichs Boden, den er im späten Alter

in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 25.03.1888
Physical description: 8
sind für die Judenschaft im Westen des Reiches. Diese Vorzugs-Stellung der Judenschaft in Galizien ist besonders nachtheilig auf dem Gebiete der Ehe und Schule, indem die Inden häufig ohne Be obachtung der gesetzlichen Erfordernisse Ehen eingehen, die für ändere Staatsbürger Con- cubinat wären, wodurch selbstverständlich die Verniehrung der Inden in unverhältniß- mäßigem Grade gefördert wird, während andererseits die Judenschulen wieder von Schulgesetzen befreit sind, wodurch es kommt, daß der dortige Jude

, auch wenn er nach dem Westen des Reiches zieht und den Kaftan mit dem Frack vertauscht hat, in Bildung und Moral doch immer der pol nische Jude bleibt, weil ihm m der Jugend nichts beigebracht wurde von europäischer Kultur und Sitte. Diese Mißstände können von der Regierung beseitigt werden ohne neue Gesetze und internationale Maßregeln, wenn sie den Muth und die Kraft hat, die Regierungsautorität auch gegenüber den polnischen Juden zur Geltung zu bringen." Bozen, 24. Mürz. Oesterreich-Ungarn. Kronprinz Erzherzog Ru dolf

vor. Darnach betragen die Einnahmen 516,716.585 fl. und die Ausgaben 537,938.945 fl. Somit stellt sich das Defizit auf 21,222,360 fl. Deutschland. Das Befinden Kaiser Friedrichs wird fortdauernd als verhältnißmäßig recht gut bezeichnet, Dr. Mackenzie sprach die zuversichtliche Hoffnung aus, den Kaiser noch mehrere Jahre am Leben zu erhalten. Auch in der Botschaft an den deutschen Reichstag betonte der Kaiser, er werde bedacht sein, den Frieden zu erhalten. In mehreren deutschen Städten, z. B. Berlin, Köln

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 14.08.1887
Physical description: 8
zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

dabei naturgemäß die erste Rolle. Vorn österreichischen Standpunkte ist es nur er freulich, daß unsere Monarchie in solcher Art die Gelegenheit erhält, dem Deutschen Reiche den Werth unserer Bundesgenossenschaft klar und deutlich vor Augen zu führen. Theo- retisch »var es immer klar, daß wir dem Deut schen Reichesoviel zu bieten, als wir gegebenen Falles von ihm zu erlangen haben. Nun ist dieser Satz auch praktisch erwiesen und das ge- »vährt uns immerhin auch eine Genugthuung. Die herzliche

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 02.02.1886
Physical description: 14
deutschen Volkes nicht blos des innerhalb der Grenzen des neuen Reiches lebenden. Seine Rede wendet sich nicht mehr blos gegen die ihm aus mannigfachen Gründen widerstrebenden Parteien innerhalb des Reiches; er wendet sich mit seinen Anklagen an alle Deutschen und nicht blos die Reichsdeutschen trifft es, wenn er von der „schwachen Entwicklung des Nationalgefühls' und vom „Hange zur Anslanderei' spricht. Direct aber spricht er zu den Deutschen außerhalb des Reiches, wenn er !°gt: „Die deutsche Sprache

. Wir deutschsühlenden Oesterreicher haben längst empfunden, daß der Kanzler des deutschen Reiches nur mit Ingrimm sehen kann, „wenn die Deutsche Sprache in allen Ländern Plätze räumt, die sie früher inne gehabt.' Werden sich nun vielleicht die Ossiciösen darauf verlegen zu be weisen, daß mit den Worten Bismarcks nnmög lich ein oder das andere Land innerhalb der Grenzen Oesterreichs gemeint sein kann? Bis marck hat unter den Polen und Clericalen des deutschen Reiches fürchterliche Musterung ge halten

. Das würde uns nur insoweit berühren, als wir uns überhaupt für die Schicksale des stammverwandten Reiches bekümmern. Noch mehr aber werden wir von diesen Vorgängen betroffen, weil die Polen und Clericalen des Deutschen Reiches genau dieselben sind, wie die Polen uud Clericalen Oesterreichs. Die Dinge in Europa reifen immer neuen Entscheidungen zu. In der Rede. Bismarcks grollen künftige Ereignisse. Die Gewitter spannung in Europa wird stärker und stärker. Das Deutsche Reich, wie es heute besteht

hat in allen Län dern Plätze geräumt, die sie früher innegehabt 17° m Böhmen und Ungarn gaben die Deutschen Den Besitzstand auf. Es berührt die österreich- > chen Verhältnisse geradezu, wenn er den preuß- Wen Polen zuruft: „Die Herren könnten sich dann m Galizien ankaufen.' Nicht minder be- Mt es alle Deutschen, so weit die deutsche Zunge klingt, wenn er sagt: „Es ist ja nicht unmöglich, daß wir die deutsche Nationalität noch im Feuer gegen eine Coalition der anti- kutjchen Mächte werden zu vertheidigen

haben.' Ni« ^ Bedeutsamste der jüngsten Rede ^>Llnarcks ist es, daß er diesmal wie nie zuvor !>«i» ^ Gesammtvolk und zu dem Gesammt- i« ^ Deutschen spricht und für uns Deutsche d^ rreich ist eS von besonderer Auffälligkeit, „ ° unsere inneren Wirren ohne Umschweif o.der ihm angeborenen Offenheit in den ' Ituur Betrachtung zog. Od er damit un- unseren Feudalen und herrsch laugen Slaven einen Dienst erwiesen, das wd sich bald zeigen. Vereint werden sie u '«R-d- h-rl-ll-n md -- wird mch >?'. Wen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 09.02.1890
Physical description: 8
u. Anzeigen werden ent» jabrlich 3 fl. 40 kr., halbjährlich t fl. 70 kr. — Für's Ausland: ganzjährlich 8 Mark. gegengenommen Fleischgafle Nr. 32 Buchdruckerei B. R e i n m a n n. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., fite Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 406) Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Zu den deutschen Reichstags-Wahlen. Im ganzen deutschen Reiche

, so daß sich über den schließlichen Ausgang des Kampfes noch nahezu gar nichts sagen läßt. Eine der stärksten Parteien, das katholische Centrum hielt am Sonntag in Köln eine Parteiversanimlung ab, in welcher der be kannte Parteiführer Windthorst und ein Herr Röckerath sprachen. Windthorst gab die Wahl- losung aus, die „christliche Schule müsse wieder erobert werden", eine Losung, die für den Reichstagswahlkampf gar nicht paßt, da das Schulwesen nicht dem Reichstage, sondern den Landtagen der deutschen Einzeliistaaten untersteht

von allen Parteien die Sozialdemokraten zur Schau, sie dürften auch zu den Mandaten, die sie in den größten Städten des Reiches schon besitzen, noch mindestens zehn neue ge winnen, während anderseits die alten Reichs feinde: Die Elsaß-Lothringer, die Dänen und Polen ihre bisherigen Sitze voraussichtlich behaupten werden. Allem Anschein nach ist für die regierungsfreundlichen Pareiten wenig Aussicht auf Gewinn bei den diesmaligen Wahlen, denn was die eine Oppositions- Fraction dabei verliert, wird fast sicher

Handelsminister bestätigt. Nicht nur streben einzelne Bundes staaten, wie namentlich Sachse», eine Fort führung dieser Gesetzgebung an, es ist nament lich auch Kaiser Wilhelm, der mit Eifer die Fortführung der Sozialpolitik auf dem Ge biete des Ärbeiterschutzes erstrebt. Der Kaiser sucht insbesondere auch mit den großen deutschen Industriellen persönliche Fühlung zur Durch- «rbeitung der Arbeiterfrage sowie wer ter auch internationale Anknüpfungspunkte zu gewinnen, wie aus der Rundschau in nnserem heutigen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 21.01.1886
Physical description: 14
. „Man mißtraut --- schreibt er — bei aller officiellen Freundschaft dem Deutschen Reiche und was viel schlimmer ist, man mißtraut feit der Bildung des Deut schen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen in Oesterreich sind ja auch Particularisten, der bajuwarische Stamm hat von Alters her seine Stammcseigenthümlichkeiten bewahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durchgreifenden Nationalbewußtseins gipfeln

die Herrschaft in der Ostmark an sich reißen, ist wenigstens der Glaube erschüttert, daß eine auf richtige und dauernde, den nationalen Wünschen dtr Deutschen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deut schen Nation die frühere staatsrechtliche Verbin dung mit der Ostmark ersetzen werde. <Ls öffnen sich dann andere Ausblicke in die Zukunft; Herrscher und Regierungen vergehen, aber Na tionen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich

verwehre. Die Folge sei die Belastung der deutschen Bezirke mit dem Utraquismus der czechischen Beamtenschaft, die verschiedenartige Behandlung der Deutschen in Böhmen und an deren Ländern des Reiches, was aus die An maßung des czechischen Staatsrechtes zurück zuführen sei. Redner fragt, ob die gefürstete Grafschaft Tirol aufgehört habe, dies zu sein, nachdem sie national abgegrenzt ist. „Eine Nachahmung des Beispieles Tirols würde für Böhmen segensreiche Folgeu haben; aber Ihre Träume vom Staatsrechte

, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden, denn die parlamentarische Majorität ist ihnen sicher. Ich glaube aber, daß jeder Parlamen tarismus unmöglich ist, sobald die Nationali täten al!. solche abstimmen und Clubs bilden! Eine Nation in der Minorität kann sich aus die Dauer unmöglich von einer oder mehreren an deren Nationalitäten majorisiren lassen. Sie muß schließlich mit allen und den schärfsten Mitteln gegen ein so unnatürliches und nach- theiliges Verhältniß

protestiren.' Als eine un- abmeisliche Folge der derzeitigen Regierungs« Politik erscheint eS dem Versasser, daß die alte deutsche Ostmark mit der Zeit zu einem Tummel platze des slavisch-clericalen Chauvinismus, zu «ner Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen „Zur Siche rung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch und sehr mit Recht — ist die Ost mark heute gerade so unentbehrlich, wie zur ont der Babenberger

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 19.04.1887
Physical description: 20
: ^ v' deutschen Turnens liegen «r v^^^uruvereinen, welche zu 4'chS ^ den Grenzprovinzen T ^burg. Böhmen u.) entstanoen dieielk-I' ^ übrigen Deutschland nit ^ter allen Vereinen in erster ühlung ^^en der Deutschen in in Oesterreich weit Der d!r?' nordischen Heimat. Das e und die minder günstige Vertr-».. derselben Seitens die und Behörden, viel- ^ Gemachuchkeit des süddeutschen Naturells erklären deren geringere Verbreitung gegenüber den Turnkreisen des deutschen Reiches. Um so eifriger

ist ein historischer. Weil das deutsche Turnwesen im deutsch-österreichischen Volke Wurzel gefaßt hat zu einer Zeit, als die obengenannten österr. Provinzen dem deutschen Staatenbunde ange hörten, so blieb diese Gemeinsamkeit der natio nalen Lebensäußerung aufrecht trotz des Aus scheidens Oesterreichs anno 1866 aus diesem Verbände, auch trotz der Gründung des neuen Deutschen Reiches im Jahre 1871. Das Band also, das die deutschen Turner in Oesterreich von jeher mit den Brüdern in Deutschland ver band

herbeizuführen zu dem Zwecke, um die sem Volke seinen nationalen Besitzstand zu er halten. Während Deutschlands Einheit sich blos deS Partikularismus zu erwahren hat, und in diesem Kampsein vorderster Linie durch die Politik einer starken Reichsregierung geschützt wird, beruht die Einigkeit des deutschen Volkes in Oesterreich in seinem Kampfe gegen die slavischen Stämme dieses Reiches gegenwärtig einzig und allein auf seiner

sollte hier für die Turnsache ge arbeitet und das Versäumte nachgeholt werden, als der deutsche Turnbetrieb sich auch im nicht deutschen Auslande immer mehr Freunde er wirbt und fremde Nationen wie Holland. Bel gien, England, Italien, Skandinavien und Frank reich ;c. in der Erkenntniß der Nützlichkeit der selben daran gehen, die deutschen Institutionen auch in ihrer Heimat nachzuahmen. ^ Der österreichische Staat, trotz der heutigen Aspirationen der slavischen Stämme in dem selben noch immer das zweite große Reich

Ländern eine höchst dürftige. Wie beschaffen ist das deutsche Vereinsturnen in Oesterreich?. ... Ohne Frage ist dasselbe in seiner Art und seinen Zielen identisch mit demjenigen im deut schen Reiche, es ist dieses stets gewesen, und wird es für alle Zukunft sein, so lange da der Stamm Hausen wird, der deutsch ist, denkt und fühlt, so gut wie irgend ein anderer. Die Turn- Vereine Deutsch - Oesterreichs gehören beinahe ausschließlich (mit ^/,z Theilen) der deutschen Turnerschaft an. Der Grund hievon

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1883
Physical description: 8
werden wird. Ausland. Innsbruck, 1. October. Am 23. ds. erfolgte bei prachtvoller Witterung aus dem Niederwald bei Rüdesheim am Rhein unter Anwesenheit Tausender von Festgästen aus allen Schichten der Bevölkerung des deutschen Reiches durch Se. Majestät den Kaiser Wilhelm an der Spitze zahlreicher fürstlicher Festeste die feier liche Einweihung des Kolossal - Stand bildes der Germania, welches dort zur Erin nerung an die glorreichen Siege der deutschen Armee im deutsch-französischen Kriege und die infolge

der selben stattgefundene Wiederauflichtung des deutschen Reiches errichtet wurde. Auf die Anrede, womit der Landesdirector Sartorius um die Genehmigung zur Enthüllung des Denkmales bat, erwiderte Kaiser Wilhelm wörtlich: „Wenn die Vorsehung ihren Willen zu mächtigen Ereignissen auf Erden kund geben will, so wählt sie dazu Zeit, Länder und Werkzeuge, um diesen Willen zu vollbringen. Die Jahre 1L7V—71 waren eine Zeit, in welcher ein solcher Wille geahnt wurde. Das bedrohte Deutsch land erhob

sein Haupt und reichte den Fürsten einzeln die Hand. Selbstverständlich feierten auch die meisten Wiener Blätter dieses Nationalfest des uns eng befreundeten deutschen Reiches in ihren Leitartikeln mit und knüpfen daran Betrachtungen über die seitherige Politik Deutschlands und die besten Segenswünsche für daS Gedeihkn des deutschen Reiches und des Freund schaftsbündnisses Oesterreich-Ungarns mit demselben. So sagt das „Fremdenblatt': Das deutsche Reich sei die führende und regelnde Macht im europäische

KV4« wirksam entgegentreten. Das einzige radikale Mit tel sei die Wegnahme czechischer Kinder aus sol chen Schulen, daS sei der einzig richtige Weg. das Ziel, welches wahre Patrioten anstreben müssen. Wird die Schule des deutschen SchulvereinS keine czechischen Kinder mehr haben, dann wird sie mit ihren deutschen Kindern den Czechcn weder ein Hin dernis noch ein Gräuel sein. Am Freitag ergieng seitens der mährischen Statthalter«! ein Auftrag an sämmtliche Bezirks hauptmannschaften des Brünner

gegen jede eventuelle Aggression gewährte, wie es für die Allgemeinheit die beruhigendste Friedensgarantie ist. — Die „Deutsche Zeitung' sa^t: Deutschland ist nicht nur die Vormacht des Welttheiles, sondern die erste Hüterin des Friedens. DaS schönste Lob, welches man dem deutschen Volle am Tage seiner großen Siegesfeier nachrühmen kann, sei, dass eS niemals seine Macht missbraucht habe. Der französische Manneminister erhielt ossiciell die Bestätigung der von uns am SamStag reproducierten Nachricht, dass

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.01.1884
Physical description: 8
Völkerfamilie einnimmt und einnehmen muss, die denkbar schwerste Schädigung erführe, wollten die Liberalen die Krone zwingen, ihre Unterschrift vom Berliner Vertrage zurück zu ziehen oder dieselbe wert und bedeutungslos zu machen. Mit dem Macht-An sehen sollte zugleich die Machtstellung des Reiches vernichtet werden und man legte die Axt an die wichtigsten Wurzeln derselben. Die Orientpolitik, in intimer Vereinbarung mit Deutschland concipiert und zweifellos eine der Grundlage des austro - deutschen

hineinstrahlenden Sohnes mit all der Gründlichkeit, die dem deutschen Professor ziemt, stu diert. Diese Geschichte enthält für jeden denkenden Leser die eindringliche Lehre, dass die Habsburgische Monarchie ihre eigene Lebens- und Entwicklungsbe- dingungen, wir möchten sagen, ihre eigenen Natur gesetze habe, die selbst das Genie nicht, viel weniger die Schablone des Bureaukratismus oder Doctrina- rismus zu beugen vermag. Doch nicht diese gewich tige Lehre hat Herr Dr. Beer von seiner Studien reise in das vorige

Beifall auf, und wir fühlen uns durch denselben dringend eingeladen, uns doch wieder einmal die „Ordnung' näher zu besehen, welche das liberale Regime dem Grafen Taaffe als Erbe hinterlassen hat. In d?r Volksvertretung, welche es zu ihren ober sten Pflichten zählen muss, die Würde und das An sehen des Reiches zu wahren, hatte 'sich gegen diese hohen, unveräußerlichen Güter eine wüste Agitation erhoben. Unbekümmert darum, dass dadurch die Stellung, welche unsere Monarchie in der europäischen

testen. So sah die „Ordnnng' aus, nach welcher das liberale Gemüth des Herrn Dr. Beer eine so unbe- zwingliche Sehnsucht empfindet. Wie sieht die „Confusion' von heute aus? Alle Völker des Reiches beugen sich der Verfassung, durch drungen von der Ueberzeugung, dass ihre Quadern unerschütterlich fest ruhen; im Prachthanse des Par laments tagt — zum ersten Male in der constitutio- uelleu Aera — eine vollzählige Volksvertretung, und auf der Ministerbank sitzt ein Ministerium

, das zwar keine Parteiregiernng, aber selbst nach dem Zeugnisse der Opposition (im Minoritätsberichte des Sprachen ausschusses) eiue „österr. Regierung' ist. Hinter ihr steht im Parlamente eine festgefügte Majorität, welche gleichfalls als eine österreichische bezeichnet werden darf, da in ihr sämmtliche Völker des Reiches reprä sentiert sind. Diese Regierung hat in den vier Jahren ihres Bestandes die Aufgaben gelösl, welche dem Reichsrathe bezüglich der Occupatiou Bosniens zu fielen und dadurch der Orientpolitik des Reiches

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1889
Physical description: 8
eine materielle Unter stützung nicht geleistet werden. Desgleichen gehört es nicht in das Programm der deutschen Colonialpolv tik, für die Herstellung staatlicher Einricht ungen unter barbarischen Volkerschaften ein zutreten und dort eine unseren Anschauungen entsprechende Ordnung der Verwaltung und Justiz herzustellen. Dagegen hat Deutschland in seinen afrikanischen Niederlassungen schou durch die unter Theilnahme des Reiches erfolgten Beschlüsse der Congo-Conferenz in Gemeinschaft mit anderen europäische

durch das Reich behufs Abwehr der Angriffe auf die deutschen Niederlassungen an der Sansibarküste. Um die angemessene Verwendung der vom Reich zu gewährenden Mittel zn überwachen und zu sichern, wird es erforderlich fei», einen Commifsär des Reiches zu ernennen und nach Sansibar zu entsenden, der mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet ist, um in den unter deutsche Verwaltung gestellte» Besitzungen des Sultans von Sansibar und in den benachbarten Gebieten die zur Bekämpfung der aufrührerischen Sklaven

Nr. 19 Meraner Zeitung. Seite 3 Herr, dem bekanntermaßen das Referat für Wälschtirol an> vertraut war; hieran knüpft das Blatt die Bemerkung, daß dieser Personalwechsel Anlaß bieten könnte, auf die Errichtung eines Landesschulrathes für das Trentiuo bedacht zu sein Dr. Herr, dessen Uebertritt in den Ruhestand wohl nahe be vorstehen dürste, gehört zu den entschiedensten Verfechtern der Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichtes in Wälsch tirol und es ist daher wohl erklärlich

: 8 1. Für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen In teressen in Ostafrika wird eine Summe bis zur Höhe von 2,lXX).(XX1 Mark zur Verfügung gestellt. Z 2. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wird einem Reichscommissär übertragen, welcher gleich zeitig nach der ihm ertheilten besonderen Jnstruction, die dem Reichskanzler statutenmäßig zustehende Aussicht über die Deutsch-ostafrikanische Gesellschaft und deren Angestellte iu Ostafrika ausübt. Z 3. Der Reichskanzler

wird ermächtigt, die erfor derlichen Beträge nach Maßgabe des eintretenden Bedürfnisses aus den bereiten Mitteln der Reichshauptcasse zu entnehmen. Die Begründung der Borlage führt Folgen des aus: .Die leitenden Grundsätze der deutschen Co lonialpolitik, wie sie 1884 und 1885 in amtlicher Er< örterung die Zustimmung des Reichstages erhalten haben, bilden auch gegenwärtig die Richtschnur für das Verhalten der kaiserlichen Regierung bei über seeischen Unternehmungen von Reichsangehörigen. In Folge

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1889
Physical description: 8
Aerger bespricht sie die Thatsache, daß dies- und jenseits sowohl die oppositionellen, aber auch nothgedrungen die ossicivsen Blätter bei Er örterung der Sprachenfrage zn dem Schlüsse ge langen, daß inan der deutschen Sprache die ihr ge bührende Stellung einräumen müsse. Mit einem Male hat die „Politik' ihr kosmopolitisches Herz entdeckt, indem sie leitartikelt: „Die Größe und Macht des Reiches, seine Unabhängigkeit und seine Zukunft erscheinen der deutsch-österreichischen Presse weniger wichtig

. Man sollle annehmen, daß Zeitungen, welche das System Taasfe unterstützen, das sich die Versöhnung der Völker und den Auf schwung deS Reiches auf allen Gebieten des ösfent- l lichen Lebens zur Aufgabe gesetzt hat, sich bemühen niüßten, die Aufmerksamkeit ihrer Leser von Sprachenfrage auf andere Fragen abzulenken, auch diese regierungsfreundlichen Organe scheinen für nichts ein lebhafteres Interesse zn besitzen, als für die Vorrechte der deutschen Sprache. Sie rathen also jedesmal in Entrüstung

seine nachtheilige Rückwirkung auf die Ent wicklung der gesamniten Monarchie geltend, und maßgebende Factoren schicken sich nun an, die großen Schäden, welche durch die Vernachlässigung der Kenntniß der deutschen Sprache allenthalben ange richtet wurden, wieder wettzumachen. In Ungarn ist zuerst der neue Unterrichtsminister Graf Csaky muthig und unerschrocken für die deutsche Sprache eingetreten, er hat in richtiger Erkenntniß ihrer großen .allgemeinen Bedeutung und ihrer spe ciellen Wichtigkeit für unsere

Monarchie die Schulbehörden angewiesen, für die Erlernung der deutschen Sprache seitens der ungarischen Jugend Sorge zu tragen. Trotz des Gezeters, das magyarische und czechische Nationalnarren darob erhoben, stellte sich Graf Csaky anläßlich der Debatte über das Wehrgesetz abermals vor die Schranken, um vor dem versammelten Parlamente seiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß jeder Ungar ein um so bessererUngar sei, je mehrDeutsch er weiß; ja er beschuldigte geradezu Diejenigen des mangelhaften

gefammtstaatlichen Patriotismus, die eben nicht deutsch lernen. In Ungarn ist man eben bereits zur Einsicht gelangt, daß die deutsche Sprache als das nothwendig geistige Binde- und Verkehrsmittel zwischen den zahlreichen Nationalitäten die unerläßliche Pflege finden niüsse, wenn nicht dem ganzen Organismus die eigentliche Seele fehlen soll. Was geschieht aber in dieser Beziehung in der cisleithanischen Reichshälfte? Als im Wiener Reichs rathe die Führer der Deutschen ihre warnende Stimme erhoben

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.11.1885
Physical description: 8
ausfüllt, auf welchen ihn die Vorsehung gestellt hat, mit Beifall begleiten; es ist ja auch nur menschlich, wenn sich in diesen Beifall eine Art nationaler Genugthuung mengt über die Tüchtigkeit eines Stammesgenossen, der allen Widrigkeiten kühn die Stirne bietet und die alte Meinung von deutscher Kraft und Tapfer keit vor den Augen der Welt wieder erhöht. L Diese, wir möchten fast sagen empfindsame An? Wandlung wird aber die Deutschen in Oesterreich 1585 nicht hindern, nur das Interesse des Reiches

im Ange zu behalten und in Uebereinstimmung zu bleiben mit dessen bisheriger Politik, welche glücklicher Weise gleichen Schritt hält und gleiche Bahnen wandelt wie die Politik des engverbun denen deutschen Reiches. Die Deutschen Oester reichs werden nur dann Behagen an dem Schlüsse dieses morgenländischen Märchens haben, wenn es zu einem besser als bisher gesicherten Frieden auf der Balkanhalbinsel kommt: wenn der rus sische Einfluß daselbst gänzlich beseitigt wird und wenn sich uns die Absatzgebiete

Uebermacht und den immer neu zu ziehenden Verstärkungen nicht zu verwundern wäre; die neuesten Nachrichten melden allerdings bereits das Ueberschreiten der serbischen Grenze durch die Bulgaren. Mr wollen uns jedoch hier nicht mit den Er eignissen auf dem Kriegsschauplätze beschäftigen, sondern mit der Stellung, welche die Deutschen und Slaven Oesterreichs gegenüber den kriegfüh renden/Parteien eingenommen haben. Die Letz teren-haben jedenfalls, einmal wieder bewiesen, daß ihnen der panslavistische

. Der verleug nete Panslavismns suchte die Geschicke Oester reichs zu bestimmen, welches König Milan zurück halten sollte, um die allen Slaven theueren Bul garen zu retten. Dieses Streben der österreichi schen Slaven bedeutet nichts weniger, als einen Versuch, das alte Oesterreich selbst der panslaoi- stischen Idee dienstbar zu machen. Der Standpunkt der Deutschen in Oesterreich war ein anderer. Wie immer, so fiel und fällt das Wollen und Streben der Deutschen Oester reichs mit dem Wohl und Weh

^ dieses Reiches zusammen. Vom menschlichen Standpunkte aus mußten die Dentschösterreicher es betrübend fin den, daß zwei im übrigen befrennvere Staaten um eines Streifen Lanoes willen zum Blutver gießen schreiten würden; sie mußten bedauern, daß Serbien das sich sonst Oesterreich näher ge' stellt halte, mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit die Gelegenheit zum Kriege vom Zaune brach; sie mußten auch zugeben, daß die Machtverschie bung in Folge der EinVerleitung Rumeliens durch die Bulgaren allerdings

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