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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 21.01.1886
Physical description: 14
. „Man mißtraut --- schreibt er — bei aller officiellen Freundschaft dem Deutschen Reiche und was viel schlimmer ist, man mißtraut feit der Bildung des Deut schen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen in Oesterreich sind ja auch Particularisten, der bajuwarische Stamm hat von Alters her seine Stammcseigenthümlichkeiten bewahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durchgreifenden Nationalbewußtseins gipfeln

die Herrschaft in der Ostmark an sich reißen, ist wenigstens der Glaube erschüttert, daß eine auf richtige und dauernde, den nationalen Wünschen dtr Deutschen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deut schen Nation die frühere staatsrechtliche Verbin dung mit der Ostmark ersetzen werde. <Ls öffnen sich dann andere Ausblicke in die Zukunft; Herrscher und Regierungen vergehen, aber Na tionen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich

verwehre. Die Folge sei die Belastung der deutschen Bezirke mit dem Utraquismus der czechischen Beamtenschaft, die verschiedenartige Behandlung der Deutschen in Böhmen und an deren Ländern des Reiches, was aus die An maßung des czechischen Staatsrechtes zurück zuführen sei. Redner fragt, ob die gefürstete Grafschaft Tirol aufgehört habe, dies zu sein, nachdem sie national abgegrenzt ist. „Eine Nachahmung des Beispieles Tirols würde für Böhmen segensreiche Folgeu haben; aber Ihre Träume vom Staatsrechte

, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden, denn die parlamentarische Majorität ist ihnen sicher. Ich glaube aber, daß jeder Parlamen tarismus unmöglich ist, sobald die Nationali täten al!. solche abstimmen und Clubs bilden! Eine Nation in der Minorität kann sich aus die Dauer unmöglich von einer oder mehreren an deren Nationalitäten majorisiren lassen. Sie muß schließlich mit allen und den schärfsten Mitteln gegen ein so unnatürliches und nach- theiliges Verhältniß

protestiren.' Als eine un- abmeisliche Folge der derzeitigen Regierungs« Politik erscheint eS dem Versasser, daß die alte deutsche Ostmark mit der Zeit zu einem Tummel platze des slavisch-clericalen Chauvinismus, zu «ner Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen „Zur Siche rung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch und sehr mit Recht — ist die Ost mark heute gerade so unentbehrlich, wie zur ont der Babenberger

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.06.1888
Physical description: 4
will Ich eS in ernster Arbeit. Die wichtigsten Aufgaben des deutschen Kaisers liegen auf dem Gebiete der militärischen und poli tischen Sicherstellung des Reiches nach Außen, und im Innern in der lleberwachung der Aus führung der Neichsgefetze. Das oberste dieser Ge setze bildet die Reichsverfassung. Diese zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die fie den beiden gesetzgebenden Körpern der Station und jedem Deutschen, aber auch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der verbündeten Staaten und deren

Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe Ich nach der Verfassung mehr in Meiner Eigenschaft als König von Preußen wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken. Aber in beiden wird es Mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetz gebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie Mein hochseliger Herr Großvater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich Mir die vo» Jh« a» 17. November 1881 erlassene Botschaft ihre« vollen Umfange

-Keilagea: Z2Logen illiist. Ilaterkaltaagsblatt unll 24 Kogei» illastr. ..Tekoaom.' Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf das dritte Quartal der „konstitutionellen Soiner Leitung'. Preis für S Monate fl. 2.50, mit Postsendung fl. 3.?0. . 6 , » S.—, „ „ „ e.so. Abonnements-Erneuerungen und neue Bestellungen wer den sofort erbeten an die Admimstratisu der Ssust. Kozuer Jettusg. Die Thronrede Kaiser Wilhelm II. Bozen, 26. Juni. Umgeben von den deutsche» Fürsten und Groß würdenträgern des Reiches

, hielt gestern Kaiser Wilhelm II. von Deutschland vor den ver- sammelten Reichsboten anläßlich der Wiedereröff nung des deutschen Reichstages seine erste Thron rede. Es find warme, es find entschiedene Worte, die der junge Kaiser gesprochen hat; es war eine Friedensbotschaft, die da vom Munde des Herrschers verkündet worden ist, welcher in den Bahnen seines Großvaters und Vaters fortschreiten will, um sein Volk zu beglücken. Herrliche Worte find es auch, die Kaiser Wilhelm dem öster reichischen

zu besteigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gefunden. Unter dem Druck desselben bitte Ich Gott, Mir Kraft znr Erfüllung der hohen Pflichten zu ver leihen, zu denen sein Wille Mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe Ich das Vor bild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Regie rung seinen Nachfolgern hinterlassen, und dem auch Meines hochseligen Herrn Baters Regierung

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1889
Physical description: 8
eine materielle Unter stützung nicht geleistet werden. Desgleichen gehört es nicht in das Programm der deutschen Colonialpolv tik, für die Herstellung staatlicher Einricht ungen unter barbarischen Volkerschaften ein zutreten und dort eine unseren Anschauungen entsprechende Ordnung der Verwaltung und Justiz herzustellen. Dagegen hat Deutschland in seinen afrikanischen Niederlassungen schou durch die unter Theilnahme des Reiches erfolgten Beschlüsse der Congo-Conferenz in Gemeinschaft mit anderen europäische

durch das Reich behufs Abwehr der Angriffe auf die deutschen Niederlassungen an der Sansibarküste. Um die angemessene Verwendung der vom Reich zu gewährenden Mittel zn überwachen und zu sichern, wird es erforderlich fei», einen Commifsär des Reiches zu ernennen und nach Sansibar zu entsenden, der mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet ist, um in den unter deutsche Verwaltung gestellte» Besitzungen des Sultans von Sansibar und in den benachbarten Gebieten die zur Bekämpfung der aufrührerischen Sklaven

Nr. 19 Meraner Zeitung. Seite 3 Herr, dem bekanntermaßen das Referat für Wälschtirol an> vertraut war; hieran knüpft das Blatt die Bemerkung, daß dieser Personalwechsel Anlaß bieten könnte, auf die Errichtung eines Landesschulrathes für das Trentiuo bedacht zu sein Dr. Herr, dessen Uebertritt in den Ruhestand wohl nahe be vorstehen dürste, gehört zu den entschiedensten Verfechtern der Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichtes in Wälsch tirol und es ist daher wohl erklärlich

: 8 1. Für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen In teressen in Ostafrika wird eine Summe bis zur Höhe von 2,lXX).(XX1 Mark zur Verfügung gestellt. Z 2. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wird einem Reichscommissär übertragen, welcher gleich zeitig nach der ihm ertheilten besonderen Jnstruction, die dem Reichskanzler statutenmäßig zustehende Aussicht über die Deutsch-ostafrikanische Gesellschaft und deren Angestellte iu Ostafrika ausübt. Z 3. Der Reichskanzler

wird ermächtigt, die erfor derlichen Beträge nach Maßgabe des eintretenden Bedürfnisses aus den bereiten Mitteln der Reichshauptcasse zu entnehmen. Die Begründung der Borlage führt Folgen des aus: .Die leitenden Grundsätze der deutschen Co lonialpolitik, wie sie 1884 und 1885 in amtlicher Er< örterung die Zustimmung des Reichstages erhalten haben, bilden auch gegenwärtig die Richtschnur für das Verhalten der kaiserlichen Regierung bei über seeischen Unternehmungen von Reichsangehörigen. In Folge

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 27.06.1888
Physical description: 8
; erstreben will ich es in ern ster Arbeit. Die wichtigsten Aufgabe» des deutschen aiserS liegen auf dem Gebiete rer militärischen und politischen Sicherstellung des Reiches nach außen und im Innern, in der Ueberwachnug der Ausführung der Reichsgesetze. Das oberste dieser Gesetze bildet die Neichsverfaffung; sie zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die sie den beiden gesetzgebenden Körpern der Nation und jedem Deutschen, aber anch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der ver bündeten Staaten

und deren Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe ich nach der Versassung mehr in meiner Eigenschaft als König von Preußen, wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken; aber in beiden wird es mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetzgebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie mein hochseliger Herr Groß vater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich mir die von ihm am 17. November 1881 erlassene Bot schaft

von Bozen nach CleS, Mals, Rabbi, Campiglio ic. Die Thronrede Kaiser Wilhelms II» Die Thronrede, mit welcher Kaiser Wilhelm II. am Montag den deutschen Reichstag eröffnet hat, lautet wörtlich, wie folgt: „Geehrte Herren! Mit tiefer Trauer im Herzen begrüße ich Sie und weiß, dass Sie mit mir trauern, Die frische Erinnerung an die schweren Leiden meines hochseligen Herrn Vaters, die erschütternde j Thatsache, dass ich drei Monate nach dem Hintritte weiland Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm berufen

war, den Thron zu be steigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gesunden. Unter dem Drucke desselben bitte ich Gott, mir Kraft zur Er füllung der hohen Pflichten zu verleihen, zu denen sein Wille mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe ich das Vorbild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Re gierung seinen Nachfolgern hinterlassen und dem auch meines hochseligen Herrn Vaters

Regierung entspro chen hat, soweit die Bethätigung seiner Absichten nicht durch Krankheit und Tod verhindert worden ist. Ich habe Sie, geehrte Herren, berufen, um vor Ihnen dem deutschen Volke zu verkünden, dass ich entschlösse» bin, als Kaiser und als König dieselben Wegs zu wandeln, auf denen mein hochseliger Herr Großvater das Vertrauen seiner Bundesgenossen, die Liebe des deutschen Volkes und die wohlwollende Anerkennung des Auslandes gewonnen hat. Dass auch mir dies gelinge, steht bei Gott

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 09.12.1884
Physical description: 8
mit folgenden Worten, welche die politisch bedeutsamsten der gan zen Sammlung sind: „Um den Angehörigen des Reiches an der Westküste von Afrika gegen Ver drängung aus in einzelnen Gebieten errungenen Posi tionen - durch etwaige^Besitzergreifüng von anderer Seite Sicherheit und hiemit die Möglichkeit weiterer Entwicklung zu gewähren, hat Se, Majestät der Kaiser beschlossen, den Schutz der/Deutschen und ihres Verkehres in einigen Küstenstrichen im Namen des' Reiches unmittelbar zu übernehmen. Die Ein richtung

, eines Verwaltnngsapparates, die Entsendung einer größern Anzahl deutscher Beamten würde die Errichtung ständiger Garnisonen mit deutschen Trup pen'und Uebernahme einer Verpflichtung des Reiches bedingen, den in solchen Gebieten sich ansiedelnden Deutschen und ihren Factoreien und Unternehmungen auch während, etwaiger Kriege mit den größeren Seemächten Schutz^zu gewähren. Dies wird dabei nicht beabsichtigt. Für unsern Zweck wird der Ab schluss von Freundschaft»-, Handels- und Protec- toratsverträgen ausreichen

hielt hierauf Cercle und conversierte mit den Mitgliedern der Deputation, namentlich mit dem Landmarschall, über die Thätigkeit des Landtages, worauf sich die Deputation entsertite. Ausland. W ^Innsbruck, 9. December, i Die dem deutschen Bundesrathe und dem ' Reichstage zugegangene kleine SämNilung von Acten» stücken über die Colonialfrage enthält wenig interessante Neuigkeiten. Bemerkenswert ist das Zurückreichen derselben bis in das Frühjahr 1333, wo ein Erlass Hätzfeldts an den Gesandten

in Hamburg die Hanse- stadte anlässlich der Convention Frankreichs mit England über die 'Abgrenzung der beiderseitigen Be sitzungen in West-Afrika aufforderte, ihre Wünsche', bezüglich des Schutzes der deutschen Handelsintereffeu zu äußern. Die Hansestädte wünschten darauf die Ernennung eines deutschen Consuls an der Goldküste,- Verträge mit England und Frankreich für die Nie-, derlassung Deutscher, namentlich in Sierra-Leone/ Schutz der deutschen Interessen in den Gebieten der' uriäbhängigen Negerstämme

, durch welche die zUr Aus Übung eines wirksamen Schützes der deutschen Unter thauen erforderlichen Rechte erworben werden.' Außerdem ist noÄ> eine kur^? D?ppsche Bi.smarcks vom 28. Aiigust 1884 hervorzuheben, worin das Vorgehen Nachtigals in Süd Bahänya als mitFrank- sich^ eine aus Reichstags-Abgeordneten bestehende' „Freie wirtschaftliche Vereinigung' konstituiert und zum Vorsitzenden Frhrn. v. Schorlemer-Alst, zum Stellvertreter Frege gewählt. Die „Freie wirtschaft liche Vereinigung' gedenkt über 200 Mitglieder zu' werben

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1888
Physical description: 4
des dnlschei Rkichstages. l. Als eine Kundgebung von großer polnischer Bedeutung gestaltete sich die am Montag erfolgte feierliche Eröffnung des demschen Reichstages. Trotz der liefen Trauer ist die ??acht uud as Ansehen des Reiches in würdiger Mife durch die Anwesenheit der regierenden Fürsten, sowie der königlichen und Erbprinzen präsentirt worden. Galt es doch, darzuthun, daß die deutsche Ein heit auch unter dem ueuen Kaiser unverändert aufrecht besieht, und daß die deutschen Fürsten, den Verleumdungen

der Reichsfeinde, die Bundes fürsten wären von Eifersucht auf den an Jahren jüngeren Kaiser gequält, zum Trotz, auch an Seite des Enkels des Begrünvers des deutschen Reiches in gleicher Treue verharren. Aber nicht nur für die innere Politik war die Feier der Eröffnung des deutschen Reichstags von Bedeutung, auch für die Stellung des Reiches nach Außen zeigte die selbe die Richtung a«. Es ist eigentlich über flüssig zu erwähnen, daß auch der neue Kaiser es als seine Hauptaufgabe betrachtet

mit Oesterreich verbindet, viel leicht vorübergehender Vortheile willen leichtsinnig zu zerreißen. Sie Enttäuschung, welche Rußland an dem Tage der Eröffnung des deutschen Reichs- tages erlitten, mag dasselbe getrost als eine Niederlage betrachten. Die Völker werden aber sicherlich erleichtert aufathmen, weil sie nun die Ueberzeugung haben, daß das Friedenswerk nicht nur keine Beeinträchtigung erfahren, sondern viel mehr an dem Ausbau uud der Vervollkommnung desselben auch unter dem neuen Beherrscher

des deutscheu Reiches weitergearbeitet wird. Anstand. Zestfthls Leich. (Keine Krönungsfeier.) Die Meldung der .Natlonal-Zeitung', daß im Herbst die Krönung in Königsberg in Aussicht genommen sei. entbehrt zunächst jeder Gmndlage und erscheint schon im Hinblick auf die durch die Ausgaben in der langen Krankheitsepoche des seligen Kaisers sehr geschwächten Fonds durchaus unwahrscheinlich. Die letzte Krönung in Königs- >berg kostete 800.000 Thaler, dagegen ist eine HuldigungSfeier für den neu zur Regierung

gelangten deutschen Kaiser in der ReichShaupt- stadt in Aussicht genommen. (Zur Lage.) Die Berliner „Post' meldet: Nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Bundesrathe am 21. Juni rechnet der Kai ser bei Erfüllung der verfassungsmäßigen Auf gaben auf den Beistand der Bundesgenossen, be trachtet als die oberste Aufgabe die Auftechthal- mng .der Reichsverfassung und den Schutz des Reichsgebietes und Rechtes. Der Kaiser wird das gegenseitige Vertrauen der Bundessürsten und freien Städte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1885
Physical description: 4
und Braunschweig führen müßte, hat Preußen mit Be zug auf den Artikel 76 der Reichsverfassung bei dem Bundesrathe in Berlin bekanntlich den An trag gestellt, die verbündeten Regierungen des deutschen Reiches mögen ihre Ueberzeugung dahin aussprechen, daß die Regierung des Herzogs von Cumberland in Braunschweig mit dem innern Frieden und der Sicherheit des Reiches nicht ver träglich sei. Der Bundesrath hat diesen Antrag bezeichnender Weise nicht an seinen Verfassungs ausschuß, sondern an seinen Justizausschuß

in die gleiche Stellung gegen Preußen eingetreten. Wenn nun Preußen ein Staat wäre neben Braun schweig und nicht wie dieses zugleich auch ein Glied des deutschen Reiches, so müßte die even tuelle Thronbesteigung des Herzogs in Braun schweig den Ausbruch eines preußisch'braunschwei- gischen Krieges zur Folge haben. Braunschweig ist jedoch inzwischen ein Bundesstaat geworden und die zu Recht bestehende Reichsverfassung ver hindert den König von Preußen, das am 18. October 1884 erlassene

SV Ir. - Weiterungen sranco^ Wien i. Wsllzeile 12. Moriz Äern. Wien l. Wollzeile 22. M. Dukes. Wien I. Riemergasse 1 ^ 125 Der Herzog von Cumberland. Am gestrigen Frohnleichnamstag wurde im Deutschen Bundesrath das Schicksal der Welsen dynastie in Deutschland entschieden. Von der Ueber zeugung ausgehend, daß sich der Herzog von Cumber land mit dem Könige von Preußen im ideellen Kriegszustande befinde und dab der Regierungs antritt des Herzogs von Cumberland in Braun schweig zu Streitigkeiten zwischen Preußen

ver wiesen und ist wie erwähnt, schon gestern über diese negative Seite der braunschweigischen Erbfolge frage endgiltig schlüssig geworden. Fürst Bisinarck hat Berlin verlassen, worans man schließen darf, dab er mit absoluter Zuversicht der Schlußver- handlung gegen den Herzog von Cumberland im Bundesrathe entgegensehe. In der That setzte man in der deutschen Reichshauptstadt voraus, daß der preußische Antrag ziemlich einstimmig angenommen werden würde. Die Begründung dieses Antrages

Deutschen. Im Verlaufe der letzten acht Jahrhunderte hat sich das deutsche Volk daran gewöhnt, die gefährlichsten Reichsfeinde als die treuesten Freunde des Welfenhanses zu erkennen. Der Beschluß, welchen der deutsche Bundesrath am Frohnleichnamstage gefaßt hat, wird nur das negative Resultat der Ausschließung des Herzogs von Cumberland haben: die positive Seite der braunschweigischen Erbfolgefrage bleibt einstwei- een unerledigt, denn in dem Antrage Preußens heißt es ausdrücklich: „Se. Majestät

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 28.06.1888
Physical description: 10
und als 1 Melden Wege zu wandeln, auf denen ^ Pchseliger Herr Großvater daS Vertrauen ^vimdesgenossen, die Liebe des deutschen -und die wohlwollende Anerkennung des Äi! gewonnen hat. Daß auch Mir dies steht bei Gott, erstreben will Ich eS in - Arbeit. ^ wichtigsten Aufgaben des Deutschen » uezen auf dem Gebiete der militärischen .-mischen Sicherstellung des Reiches nach ^ M im Innern in der Überwachung der -»Mz der Reichsgesetze. DaS oberste ^ «ejktz! bildet die^ReichSverfassung; sie zu Zu schirmen

. ir. 77. DomierstaF/28. Juni 1888. XXII. Jahrg. !hrs«rtde Kaiser Wilhelms II. zur Münz des Deutscheu Reichstags. .Itthrte Herren! Mit tiefer Trauer im 2 begrüße Ich Sie und weiß, daß Sie mit imern. Die frische Erinnerung an die n Leiden Meines hochseligen Herrn VaterS, fütternde Thatsache, daß Ich drei Mo- c-h dem Hintritt weiland Sr. Majestät iichrs Wilhelm berufen war, den Thron ^igm, üben die gleiche Wirkung in den n «Her Deutschen und unser Schmerz hat l Theilnahme in allen Ländern der Welt Unter dem Drucke

desselben bitte ktt, Mir Kraft zur Erfüllung der hohen zu verleihen, zu denen sein Wille Mich ^ hat. Dieser Berufung folgend, habe Ich L-rbild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm speien Kriegen, in friedliebender Regier en Nachfolgern hinterlassen, und dem -ÄlineZ hochseligen Herrn VaterS Regier« ablochen hat, soweit die Bethätigung : Absichten nicht durch Krankheit und Tod '-M worden ist. ch habe Sie, geehrte Herren, berufen, um ^cn dem deutschen Volke zu verkünden, 5h entschlossen bin, als Kaiser

, in allen Rechten, die Heiden gesetzgebenden Körpern der Nation putschen, aber auch in denen, welche ^ «aiser und jedem der verbündeten deren Landesherr» verbürgt, ge- i ven vornehmsten Rechten und Pflichten der Gesetzgebung des Reiches der Verfassung mehr in Meiner l A König von Preußen als in der > Kaisers mitzuwirken; aber in ! ^ Mein Bestreben sein, das Werk - .L-gesetzgebung in dem gleichen Sinne » wie Mein hochseliger Herr Groß- ^ begonnen hat. ^'chndere eigne Ich Mir die von ihm 5 !?ber 1831 erlassene

Botschaft in Hü an und werde im Sinne I^en, dahin zu wirken, daß die i Ä s^bung für die arbeitende BeVölker- Schutz erstrebe, den sie, im ^Är. Grundsätze der christlichen ??- n», Ü ^wachen und Bedrängten im ' Dasein gewähren kann. Ich Ilingen werde, auf diesem Wege Gleichung ungesunder, gesellschaftlicher o «ngeiunoer, geicu^u^n^^ ^iu kommen und hege die Zu Ich zur Pflege unserer inneren bk einhellige Unterstützung aller öer des Reiches und der verbüu deten Regierungen finden werde, ohne Trennung

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 14.06.1883
Physical description: 12
, und nur die Länder Galizien und Böhmen gingen befriedigt aus der Metamorphose hervor, welche mit dem von der VnsasiungSpartei gethanener! guten und kostbare» Stück Arbeit vorgenommen wurde. WaS nun die Verstaatlichung der Eisen bahnen betrifft, so war ja dieselbe bestimmt, die Lasten, die der Staat in Fo»m der Zinsengarantie auf sich genommen, zu mildern und einen be stimmenden Einfluß auf die Tarif« und Ver- kehrSverhältnisse deS Reiches zu üben. So waren eS ausschließlich ReichSinteressen, welche den Impuls

zur VnstaatlichungSaklion gegeben haben. Und waS sehen wir heute! AuS dem Gedanken der Verstaatlichung wird ein Gedanke der Entstaatlichung. Mit den Geldern deS Reiches sollen Bahnen gekauft oder gebaut werden; ist dieS geschehen, dann sollen sie alS Morgen gabe den Ländern hintangegeben werden. So verlangen eS rückhaltlos und rücksichtslos diejenigen Parteigruppen, deren Wort und Stimme heute ausschlaggebend wird. Die Frist, welche der Ministerpräsident für die Durchführung, sagen wir nicht dieses, aber doch eineö ähnlichen

auflodern kann. Die VerstaatlichuogSaction hat somit—wir sprechen einzig und allein vom wirthschaft- lichen Gesichtspunkte — ein« ganz veränderte Gestalt angenommen, alS sie noch vor wenigen Wochen halte. Heute schreckt jeder Fachmann, dem die Verkehrs- und wirthschastlichm Interessen deS Reiches am Herzen liegen, zurück vor der daS Verlangen ohne Correctur stellen kann, ,daß die Nordbahn, weil einige wenige Meilen ihreS Schienenweges auch daS Land Galizien durch ziehen, ein« Filial-Direction

, daß der Kaiser, als die Südbahn anläßlich der Oecupation Bosniens in der Beförderung ganzer MilitäitrainS die groß artigsten unerwartesten Leistungen ausgewiesen hatte, dem Leiter dieses Unternehmens, General director Schüler gegenüber, bemerkte, daß e: in der Südbahn-Gesellschaft einen sehr wesentlichen Factor für die Wehrhastigkeit deS Reiches erblicke, und daß er hoffe, daß die Südbahngesellschaft immer in Tagen schwerer Prüfung auf der Höhe dieser Leistungsfähigkeit zum Wohle deS Reiches sich zu erhalten

die Verwirrung der Gelster gestiegen sein und dieS ist die traurigste Erscheinung unserer politisch-nationalen Kämpfe — weon man zum Beispiel in einer Deputation«. , zur ,vlorngen «z-rwenv-»»» ansprach« an dm Statthalter eineS KronlandeS« dienen sollen. Du hierzu bestimmten vier ^le Z»r L«ge An den Präsidenten deS deutschen Reichstages und an den Präsidenten deS preußischen Abgeordnetenhauses hat Herr v. Bennigsen je ein kurze? Schreiben gerichtet, in welchem er ohne Angabe von Gründen di« einfache, trockene

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.01.1886
Physical description: 4
und was viel schlimmer ist, man mißtraut seit der Bildung des deutschen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen m Oesterreich sind ja auch Part'cnlaristen, der bajnwarische Namen hat von Alters her seine Stammeseigenthümlichkeiten be wahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durch greifenden Nationalbewußtseins gipfeln! Kein Volksstamm der Erde hält treuer an allen Dyna stien vom Althergebrachten fest, als der Deutsche! Woz

, daß eine aufrichtige und dauernde, den nationalen Wünschen der Deut schen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deutschen Nation die frühere staatliche Verbindung mit der Ostmark ersetzen werde. Es öffnen sich dann andere Aus blicke in die Zukunft: Herrscher nnd Regierungen vergehen, aber Nationen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich die Slaven vor. sie sind die Majorität, sie herrschen, sie werden die Abtrennung der Ost mark

» also das Mißtrauen? Wozu das Experiment mit der Slavisirung?' An einer andern Stelle heißt es: „Es handelt sich in Oesterreich darum, ob die Slaven herrschen und dem Reiche ein neues Gepräge verleihen wer- den, oder ob der bisherige deutsche Charakter des Staates erhalten bleiben soll. Nun bilden die Polen und Ruthenen, die Czcchen und Slovenen zusammen allerdings die Majorität der Bevölke rung, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden

es dem Verfasser, daß die alte deutschen Ostmark mit der Zeit zu einem Tummelplätze des slavisch-clericalen Chauvinismus zu einer Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen. ..Zur Sicherung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch u. z. sehr mit Ruhe — ist die Ostmark heute gerade so unentbehrlich, wie zur Zeit der Babenberger. Das alte Oesterreich mit deutschem Charakter war bis 1866 der Hüter dieser Ostmark Ein großes

und mächtiges Ungarn ist im Interesse der deutschen Nation wünschenswerth, es ist der natür liche nnd ewige Verbündete derselben. Die deut sche Nation, eingetheilt zwischen Franzosen und Russen, muß ihre alte Ostmark als treuen sichern Schutz, Ungarn als zuverlässigen Bundesgenossen haben. Dann ist die Zukunft der deutschen Nation ge sichert! . . . Bon dem Momente aber, wo Polen. Czechen, Slovenen und Clericale dauernd die Herrschaft in Oesterreich an sich reißen, lst wenig stens der Glaube erschüttert

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Meraner Zeitung
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Page 10 of 18
Date: 26.04.1888
Physical description: 18
in der österreichischen Jugend der vom österreichischen Staate heute schon ganz absieht, der Oesterreich höchstens noch gelten läßt als die Ostmark des deutschen Reiches, der aber die staatliche Selbst- ständigkeit dieses Reiches nur als etwaS Vor übergehendes ansteht, der erfüllt ist von dem burscheuschastlichen Jd?ale deutscher Einheltsbe- strebungen und nichts mehr weiß von Oesterreich und an eine ganz andere Zukunft denkt. Die Achtung des strammen Preußenthums, das diese Richtung so sehr bewundert, gewinnt

774 wä t > genPolitik zu diesem Ziele führen, und . es ist' nur ein Opport.mitäts - Interesse, wenn heute die czechischeu Führer. warme Er- ärungen zu Gunsten des deutschen Bündnisses a geben. (Sehr gut! links.) Die nationale Bewegung geht in Oesterreich immer weiter, und ich bin weit entfernt, mich darüber zu täuschen, daß auch in der deutschen Zugend eine extrem deutsch-nationale Bewegung besteht, die von Oesterreich immer mehr absieht. Als ich vor einem Jahre hier sagte, daß ein Theil

der deutschen Jugend ohne Glauben an den österreichischen Staat answachse, meinte der Unterrichtsminister, das sei eine Uebertreibuug, im Großen und Ganzen sei ein warmer patri- otischer Geist der studirenden Jugend zu vcr- zeichnen. Und ein Jahr darauf hat er das Aus nahmsgesetz über die academischen Behörden eingebracht und hat bei Begründung gesagt, daß ein anti-österreichischer Geist in gewissen Theilen der academischen Jugend besteht; und es besteht thatsächlich ein deutsch - nationaler Geist

man aber nicht durch solch- Selbstentäußerung und Mangel an staatlichem Selbstbewußtsein. Diese Stimmung wächst unter dem gegenwärtigen Regime von Jahr zu Jahr, und sie bildet eine ernste Gefahr und Mahnung für jeden Patrioten, die man nicht einfach todtschweigen kann. Die Aufgabe einer Regierung wäre es, nicht durch Zwangs maßregeln und Ausnahmsgesetze, sondern auf andere Weise für die Hebung des Patriotismus der deutschen Jugend zu sorgen. Und wo ist denn fönst die Mäßigung zu finden? Ist es ein Zeichen von Mäßigung

. Eine andere Loraussetzung des Parlamentarismus herrscht in Oesterreich. Zwei große Parteien stehen einander in Oesterreich gegenüber, die eu.e, welche für die Einheit des Reiches kämpft, und die andere, welche die provinziale Föderalisirung vertritt. Neben diesen großen Parteien, die um den Meraser Zeitssg Charakter des Staates kämpfen, gibt es kleine GriW-n,' die mit einer gewissen politischen Naivetät, sich um den alten historischen Kampf nicht kümmern. Das sind die radikalen Parteien, die vorwiegend

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 04.10.1884
Physical description: 12
. Es wird sonach die Auflösung der sämmtlichen Handels- und Gewerbekammern mit Aus nahme von Prag und Trieft, und die Anordnung von Neuwahlen auf Grund der neuen Wahlordnungen ins Auge gefasst. („Pol. Corr.') Kritische Hages-Wronik. Inland. Innsbruck, 4. October. <,*5 Die Münchener „Allg. Ztg.' bringt aus der Feder des kaiserlichen Forstmeisters für Elsaß, Herrn v. Etzel, eines der hervorragendsten und gelehrtesten Forstwirte des deutschen Reiches, eine literarische Besprechung über den Bericht des böhmischen

der Walfisch-Bai bis Cc-P Frio unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt und zu diesem Zwecke in Sandwich-Harbour, sowie nördlich von der Wal- fisch-Bai und am Cap Frio die deutsche Flagge auf gehisst und Grenzpsähle mit deutschen Nationalsarben aufgestellt habe. Der Vertreter des Herrn Lüderitz wird ersucht, deutschen und englischen Kriegsschiffen, welche in Angra Pequeüa einlaufen, hieoon Mitthei lung zu machen. 5*5 Nun wird auch von Berlin aus osficiös gegen die Unterstellung polemisiert

, ein „Prussien' oder ein Landeseingesesscner ist. Solche Verquickuygen ungesundester und unglaublichster Art scheinen in neuerer Zeit nur noch bei den verschiede nen Völkerstämmen unter österreichischem Scepter, namentlich aber unter Deutschen und Czechen möglich zu sein!' 5*» Ueber die Thätigkeit der Landtage liegen uns heute nur spärliche Nachrichten vor. Vom ob e r- österreichischen Landtage wird nämlich gemeldet, dass in dessen Mittwochsitzung die Abgeordneten Wimhölzel und Genossen den Antrag

Waisenhaus eine lebhaste Sprachendebatte. Der Ab geordnete Deschmann verlangte nämlich, dass der bisherige Lehrplan, wonach die Zöglinge auch in der deutschen Sprache ausgebildet werden, beibehalten werde. Der Redner behauptete, dass das neue Sta tut ohne ausdrückliche Aufnahme dieser Bestimmung zur Genehmigung ungeeignet sei. Als trotzdem der LandeLpräsident den Entwurf im Sinne der Gleich berechtigung vertheidigte, griffen die Abgeordneten Deschmann und Luckmann die Regierung hestig

des Landesaus- schufses und verlas dann die von Dr. Schmeikal namens der deutschen Land?sausschuss-Beisitzer abge gebene Erklärung, dass dieselben im Landesausschusse an den Berathungen bezüglich der Wahlreform nicht theilnahmen. Zeithammer sprach dabei sein Bedauern über die Haltung der deutschen Mitglieder aus uns verwahrte'sich dagegen, dass die Wahlreform den Zweck und die Tendenz habe, die Anzahl deutscher Abgeordneter noch unter das bestehende Niveau herabzudrücken. Der Landesgusschuss

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.09.1889
Physical description: 4
, die sich auf weiten Strecken vollzieht Viele Landwirthe suchen überhaupt, und oft nicht mit Unrecht, ihr Heil in der Vieh zucht. Der Bedarf an Fleisch wurde von Jahr zu Jahr ein größerer^ aber die Produktion diese-Z wichtigen Nahrungsmittels hielt nicht gleichen schritt mit dem Konsum. In der letzten Zeit jedoch glaubten die deutschen Viehzüchter bereits dort angelangt zu sein, wo sie sagen konnten, daß sie im Staude wären, den nothwendigsten Bedarf des Reiches zu decken. Von diesem Momente

eine versöhnlichere Auffassung der politischen Lage in Rußland geltend gemacht, aje wiithschastlichen Experimente- d^s -Deutschen Reiches sind ganz dazu angethan, wieder Vieles zu verderben: Wer der Kampf hat einmal seinxn Ansang genommeo, und muß zum AuSt'rage kommen; wer dabei den Kürzeren^ ziehen wird, wer vermöchte dies heute zu errathen? glcichsvpM tHjz^) «Am SaujsW fand in Prag eine Sitzung des Executivkomites det deutschen Landtagsablieordneten unter Vorsitz Dr. Schmey- kal's statt. Hiezu

Einfuhr ungariicher Schweine gleichkommt Die deutschen Landwirthe hatieu eben ih^e Leistungsfühl»kcitl überschätzt, sie ivaren nicht im Stande, für «den Konsum in aus» reichendem Maße vorzusorgen. Durch die EinsuhrS - Bewilligung ungarischer Schweine lnach Deutschland wurde aber die Eifer sucht Nußlands' entfacht^ denn d»e deutsche Re- I gierung konnte stch nicht dazu entschließe», hin- I sichtlich Rußlands! eine gleiche Begünstigung, wie in Bezug auf Oesterreich-Ungarn walten zu lassen. Rußlrnd

grollt und schickt sich an, dem Deutschen R-iche Gleiches mit Gleichem zu vergelten^ Wenn sonst verläßlichen Berichten Glauben zu schenken ist, so wären von Rußland Maßregeln geplant, welche den deutschen Handel,nach.,dem. Mrdifchsn Reiche empfiadllch schädigen, -wenn nicht nahezu ganz unmöglich' machen sollen. Wir ^stünden ,djl vor einem regelrechten wirthschaftlichen Krieg zu einer Zeit, wo der Zar nicht umhin gekonnt, Deutschland seine Referenz zu machen. Hat. sich Hch 'ln letzterer Zeit

die Aufrechterhaltung der beNnntei^ deutscherieitsgestellten Forderungen im Interesse her Deutschen Böhmens und d?r liberalen Grundlagen der Verfassung um so drjngender geboten sei un^ nichts geschehen dürfe„.was eine noch längere Fort? vaizer deS.<U ,terg»abcns der Verfassung ermögli chen Könnte. Zur Herstellung des Friedens in.Böh men seien Concessionen nur >innyrhall? dieser Grey? zen . zu machen. In diesem Sinne solle auch dix Antwort an den konservativen Großgrundbesitz gehalten werden.. > ,, Deutsches Reich

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 07.01.1885
Physical description: 10
. Auf den Buüdesraih vertrauend, konme Bismarck daher sich nicht enthalten, zum dritten parlamentarischen Abschaffungsbe-> schlusse des Priesterverbannungsgesetzes. (im Herbste 1884) brüsk zu erklären, im Bundesrathe habe Preußen die Majorität, dort werde „Nein' gesagt möge auch im Reichstage noch so oft das Gegentheil beschlossen werden. Die 16 Miil. Katholiken des deutschen Reiches, die alle Gut- und Blutsteuer mit zählen-und mit ihm die beschließende ^-Majorität des Reichstages, verdientm jedenfalls eiue

, - daß die Expedition - derselben erst in einigem Tagen erfolgen kann. ^ Auch ist es - uns nicht mehr möglich, an Alle jene Prämien-Nummern zu senden, welche sie wünschen,, weil von einzelnen Nummern nur mehr ein sehr geringer Vorrath vorhanden ist. Hoffentlich werden wir sie anderweitig befriedigen können. Umschau und Rückschau. . ... (Fortsetzung.) . . .' i DaS Schauspiel, das wir in den letzten Wochen im deutschen Parlamente erlebten, war ein so wild be wegtes wie das Tongewoge einer Wagner'schen Ouvertüre

deS Reiches deu Schleier zerrissen, und schaudernd blicken wir in die gähueude Kluft - menschlicher Bosheit. Was. ist em Hödel, ein Nobiling gegen den mit kaltem Blute operirenden Reinsdorf? Und steht dieser Mensch allein iu Deutschland? Nein! Wo ist aber der Boden, aus dem solche Ungeheuer ihre Nahrung saugen? Er heißt Kulturkampf. Es ist der Kampf gegen die Kirche, welcher die Autorität mit Füßen tritt und die Religion aus dem Herzen reißt. - Aus diesem Boden wachsen jene Elemente heraus

, die Verhandlungen, ' die sich fünf Jahre lang resultatlos hingeschleppt hatten, brachen mit jähem Mißklang., ab; . Rom - gewann die Ueberzeugung, daß Preußen jedwede Bereitwilligkeit ^zum ^ Frieden fehlt, welcher für den; heil. Stuhl annehmbar ist. i So stehen die ^lwrkampf-Mien Heute. ' , Tas neue deutsch e R eich, das Werk des Titanen ^ Bismarck, heute erst 13 Jahre alt, soll gleichfalls sÄr eine Ewigkeit gebaut- fein. . Durch blutige Kriege zu sammengeschweißt—als Nachahmung jenes alten deutschen

Ruhmesreiches der Karolinger und Habsburger, das seinen vornehmsten Beruf sich als weltliche Schutzmacht der Kirche, — des „Reiches Gottes auf Erden' setzte, warf Bismarck seinen neudeutschen Reichs-Säugling von Anbeginn zwei schlimme Angebinde in die Wiege; man erklärte es — trotz der 16 Millionen katholischer Reichs- . angehöcigen — als staatliche Fortsetzung des protestan tischen Kirchentrennungswertes, proklamirte den spezisisch protestantischen Kaiserbemf der Hohenzollern, und er- ' öffnete

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 03.12.1881
Physical description: 12
jene über die Beziehungen zum päpst lichen Stuhle hervorgehoben zu werden. Fürst Bie-- marck sagte auf eine bezügliche Anfrage VirchowS, dass zwischen dem deutschen Reiche und der Curie keine Verhandlungen stattfinden. Die DiScussion der Beziehungen zwischen Preußen oder anderen Bundes- staaten und der Curie im Reichstage sei nicht im Interesse des Reiches. „Die Beziehungen, die dem Vorredner vorschweben — fuhr Fürst Äismarck fort — sind nicht die des Reiches, sondern Preußens. Ich würde eine ähnliche Anfrage

noch nicht gefasst, ist, sondern erst in der knapp vor der nächsten Plenarsitzung stattfindenden Clubversamm lung erfolgen soll.. Beschu ht -das Haus die frag liche Debatte, so dürste dieselbe zu Anfang der näch sten Woche stattfinden. Nicht viel später dürfte'auH die Beantwortung der Klier!schen-Interpellation be züglich der Ausschreitungen gegen die Deutschen -in Böhmen erfolgen, und hier sollen es die>Czechen sein, die die Eröffnung einer Debatte darüber verlangen wollen. , ^ ' Neuestens

. AehnlicheS gilt auch von der M.ldnng. dass bereits Dispositio nen für einen Gegenbesuch des Kaisers am italieni schen Hose getroffen werden. In Betreff dieser Sache glaubt man sogar, dass der Gegenbesuch erst nach-einer Zusammenkunft des Königs Humbert mit Kaiser Wilhelm erfolgen dürfte, die bekanntlich für den Monat December in Aussicht genommen wurde, durch das Unwohls.in des deutschen Kaisers aber eine Verzögerung erleiden dürste.' Ausland. ' Innsbruck, 3. December. Der Kampf, der sich im deutschen

der preußischen Regierung zu dem jetzigen Inhaber des päpstlichen Stuhles nicht mehr vorhanden. Da für, dass die Regierung die betreffenden Ausgaben heute durch eine Gesandtschaft Preußens, anstatt de5 Reiches, erfüllen lassen will, sind weniger principielle als geschäftliche Gründe maßgebend. Nicht das Reich, das keinen Culturkampf hat, ist direct inter essiert. Sollten die übrigen Bundesstaaten eine ge meinsame Vertretung wünschen, so wäre eine solche nicht ausgeschlossen. Ich habe mich auch gefragt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.11.1887
Physical description: 4
und ins Volksleben tief einschneidenden Institution, wird eine Förderung durch Reform des diesbezügliche» Gesetzes in Aussicht gestellt und endlich, „dem dringenden Wunsche des Kai sers entsprechend' wird die staatliche Fürsorge für alte und invalide, erwerbsunfähige Arbeiter verheißen. So malt sich im Kopfe des Reichskanzlers die friedliche Entwicklung des deutschen Reiches in der nächsten Zeit. Um aber jede Sorge zu ver scheuchen, spricht der Schluß der Thronrede von den Allianzen, welche Kriegsgefahren

vorbeugen und ungerechten Angriffen gemeinsam entgegen treten sollen. Mit diesem Hinweise auf die Haupt- gesichtspunkte der österreich - deutsch - italienischen Allianz hat Bismarck den Dank der Völker beson ders verdient. Es kann nun, so lange diese Allianz aufrecht besteht, und es ist zu hoffen, daß dies noch recht lange der Fall sein wird, die Friedenszuversicht nicht allzuleicht erschüttert werden. Sicher ist, daß die Thronrede in allen Gauen des deutschen Reiches die lebhafteste Genugthu ung

haben, Kriegsgefahren vorzubeugen und ungerechten Angriffen gemeinsam entgegenzutreten. Das deutsche Reich hat keine aggressiven Tenden zen und keine Bedürfnisse, die durch siegreiche Kriege befriedigt werden könnten. Die unchristliche Neigung zu Ueberfällen der benachbarten Völker ist dem deutschen Charakter fremd und die Verfassung sowohl als die Heereseinrichtungen des Reiches sind nicht darauf berechnet, den Frieden unserer Nachbarn durch willkürliche Angriffe zu stören, aber in der Abwehr

wird hier ein Bild entrollt, mit wel> cher Umsicht die Deutschen zu wirthschaften ver stehen. Trotz der außerordentlichen Anforderun gen, welche an den Staatssäckel, immer mit dem Verlangen nach Mehr, gestellt werden, zeigt der Hintergrund des Bildes die freundliche Perspek tive eines Ueberschusses im Staatshaushalte. Als ganz etwas Naturgemäßes betrachtet es der Kanzler, daß der Darstelluog der Bedürfnisse des Staates unmittelbar die zur Hebung des Erwerbslebens in Aussicht genommenen Anord« nungen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.05.1890
Physical description: 4
' findet es selbstverständlich und der monarchischen Tradition des Deutschen Reiches entsprechend, daß ein Ministerwechsel, wenn er selbst einen Bismarck betraf, nicht Gegenstand einer Eröite- rung vom Throne herab sein konate. „Bemerkens- a erth ist besonders das Hervortreten der pottti schen Persönlichkeit des Deutschen Kaisers, wo- durch eine besondere Kanzlerpolitik, welche in den letzten Jahren Reibungen erzeugt, wegfällt.' Die „Neue Freie Presse' schreibt: Die Thron» rede enthalte kein Programm

wird rechtzeitig, wie es die Ansaleichs-Vereinbarnngen vorschreiben, fertig gestellt fein. Der Justizminister habe einen Mittelweg gesucht zwischen den czechischen und den deutsche« Ansprüchen und der deutsche Großgrundbesitz habe darnach Aussicht auf 20 bis 21 Sitze in der Kurie. Damit kämen die Deutschen nicht einmal auf ein Viertel der Sitze in dieser Kurie, obwohl ihre Wähler beinahe die Hälfte in der Kurie ausmachen. Die deutschen Vertrauensmänner und Abgeordneten werden zu erwägen

haben, ob sie sich mit diesem Zugeständ uisse begnügen können; eine Nöthigung, den Ausgleich um jeden Preis zu macheu, besteht für fie gar nicht. Das deutsche Volk wird einmüthig hinter ihnen stehen, wenn fie eine ungerechtfertigte Forderung auf Nachgiebigkeit zurückweisen. Auch die Abgrenzungssrage hat einen Schritt gemacht; die deutschen Vertrauensmänner für diese Angelegenheit haben letzten Sonntag in Prag in achtstündiger Sitzung das Werk berathen und eine vollkommene Einigung unter sich erzielt. Von 216 Bezirken

Gemeiudea aus deutschen Be zirkeu loszubekommen. Auch diese Frage duldet keine Verzettelung. Jeder Aufschub würde nur von czechischer Seite benützt, um neue Schwierig leiten zu schaffen. Daß die Vorarbeiten der deutschen Vertraueusmäuner der Hauptsache uaci beendet find, geht aus der Einberufung jene? Vertrauensmänner-Versammlung hervor. Mit ihrer Ausarbeitung in der Hand, werde» die Vertrauensmänner im Stande sein, auf die rasche Förderung des Abgrenzungswerkes einen Druck auszuüben

werden. Vielleicht empfiehlt eS fich für die Deutschen, die sofortige Durch führung der Abgrenzung für jene Bezirke zu ver langen, über welche bei beiderseitigem guten Willen ein Streit gar nicht möglich wäre. Die Austra gung der Streitpunkte, wäre dann vereinfacht. Auch dieses Wer! kann nur durchgeführt werden, wenn es rasch durchgeführt wird. Die Haltung der Altezechen ist bisher freilich für den Ausgleich nicht viel versprechend. Die „Politik' sucht immer neue Ausflüchte. Zwar seien die Jänner-Vereinbarungen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 04.05.1887
Physical description: 8
wendigkeit der deutschen Sprache auf vielen Gebieten willig anerkennen, erörterte in fachgemäßiger Weise die Nothwendigkeit von Reformen auf dem Gebiete des Steuer-, Schul- und Gerichtswesen und erklärte sich schließlich sür die Regierung, weil sie für die Macht stellung des Reiches mit aller Krast eintrete und der Autonomie der Länder wenigstens nicht feindselig gegen überstehe. Dafür verläugnete der steirische Grundbesitzer Dr. Äusserer, früher Professor wi^»er ganz den österr. Staatsgedanken

würde, wenn nur dann Oesterreich von einem liberalen Ministerium josefinisch regiert werden könnte. Dieser Musterpatriot sprach der Regierung natürlich jede gute Eigenschaft von vorneherein ab; dem Finanz minister warf er „Verschwendung' vor und belastete ihn gleichzeitig damit, daß bei der Armee noch Militär. Vorsichtsmaßregeln getroffen werden müssen. Der Reichs rathsmehrheit sprach er das Vertrauen in die Zukunft ab, dafür machte er den Jungczechen, den erbittertsten Feinden des deutschen Stammes das Compliment, ihre Reden

ernst zunehmen. Schließlich meinte der steirische Philosph, es werde noch soweit kommen, daß dieliber. Deutschen Oesterreich aufgeben, ein Ausspruch, der den ganzen Patriotismus der liberalen Partei kennzeichnet und von dieser mit reichem Beifall belohnt wurde. Der nächste Redner, der Pole Hausner, Abgeordneter der Brodyer Handelskammer wies in seiner Rede auf den gewaltigen Fortschritt hin, den die finanzielle Ent wicklung des Staates unter der jetzigen Regierung ge macht habe, meinte

und Consequenz seitens der Re gierung für nöthig erklärte, um das angestrebte Ziel, Her stellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt zu erreichen. Ihm folgte der Advokat Menger, um über „Unter drückung der Deutschen' die alten abgenützten Schlag worte zum besten zu geben; wie wenig ihm um die Wahrheit zu thun war, zeigte er am besten damit, daß er nicht scheute zu sagen, die (lib.) Deutschen würden behandelt wie die Ungarn nach dem Revolutionskrieg von 1848/49. Eine wirklich eingehende Budgetrede lieferte

in der Mitte, insofern« als die Regierung berechtigten Wünschen der Deutschen wie der Slovenen entgegenkommt, darüber hinausgehende Ansprüche aber rechts und links abweist. Recht treffend sprach Suklije, als er die Opposition dar a ls verwies, daß sie nicht ein mal zum Neinsagen jene Geschlossenheit erwirken könne, die doch unerläßlich zur „Regierungsfähigkeit' bleibe, während die Rechte trotz mancher Reibungen im Kampfe für das gleiche Recht aller Völker in Oesterreich und für die Erhaltung

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 22
Date: 30.11.1886
Physical description: 22
erhöht, anstandslos den Reichstag in Berlin Passirt hat? Wenn man den allarmirenden Artikel der officiösen „Köln Ztg.': „Der Ernst der Zeit und die deutschen Parteien' durchgeht, so kann man sich dieses Gedankens nicht mehr erwehren. Die außerordentlichen, init einer förmlichen Hast betriebenen Anstrengungen des deutschen Reiches in der Entwicklung seiner Meyrrrasr mir oeu Nachbarstaaten gleichen «scyrirr zu halten, ist indessen gewiß nicht geeignet, be sonders sanguinische Hoffnungen

an die Redaction zu richten. r. 30. November 1886. XX Telegramme siehe ü. Seite. Meran. 29. November. !ie italienischen Separatisten erheben wieder Bpt und fordern die Lostrennung Welsche z von dem deutschen Theile des Landes, mm Artikel der „Alto Adige'. dem national- zlm Organe der italienischen Tiroler, ver- der ehemalige Handelskammer - Präsident Jodele Figa roll i die großen Vortheile Mingsprojectes seiner Gesinnungsgenossen kgen. Besagter Herr beruft sich zuerst auf Nerredung mit dem Kaiser im Jahre

und auf die Verhandlungen, welche Gras jilllvart als Ministerpräsident mit den w der nationalen Partei abhielt. Bekannt- Mlugen sich die Verhandlungen, weshalb ^teniber 187! die acht Abgeordneten der tnl italienischen Partei den Beschluß faßten, n> Verhandlungen des Tiroler Landtages Theil zu nehmen, ausgenommen in dem daß von Seite der Regierung dem Land- !lis Gesetzentwurf unterbreitet würde, welcher Nenischen Antheil von Tirol einen eigenen l'sz zusichert mit einem Wirkungskreise, ü bei übrigen Landtagen des Reiches

schen Officiösen dementirt. aber eine befriedigende Erklärung für die beängstigende Thatsache, daß Rußland und Frankreich über Deutschland hinweg mit einander liebäugeln, haben wir von keiner Seite erhalten. Ein kleiner Trost würde allen falls in der Meldung liegen, daß der Schutz Frankreichs nur für die russischen Unterthanen in Ostrumelien gelte, wo es keine deutschen Confulate gibt, während die im eigentlichen Bulgarien befindlichen Russen unter den deutschen Schutz gestellt seien

. Es ist aber doch diesbe züglich die Frage erlaubt : „Warum hat die „Nordd. Allgem. Ztg.' nicht diese beruhigende Unterscheidung, die ihr doch bekannt sein mußte, gleich vom Anfang an, dem geängfiigsten Europa kund gethan? Liegt es vielleicht in der Absicht der deutschen Reichsregierung, die unbehagliche Stimmung, die sich aller Orten seit einigen Tagen in so erhöhtem Maße fühlbar macht, noch auf so lange zu erhalten, bis die neue Militärvorlage, welche den Prasenzstand des deutschen Heeres um ein volles Armeecorps

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 31.12.1889
Physical description: 8
, den 31. December 188S. 23. IllhMUg. Der Ausgleich jn Söhmen. Meran, 3V. December. Die Versammlung der deutschen Vertrauens männer in Prag hat den Beschluß gefaßt, eine im nächsten Monat in der Reichshauptstadt zusammen tretende Conferenz, deren Zweck die Anbahnung des Nationalitätenfriedens in Böhmen ist, zu beschicken. An dieser Conferenz, bei welcher die Deutschen durch fünf ihrer Vertrauensmänner vertreten sein werden, wird auch die Regierung activ theilnehmen. Es scheint uns bereits ein Erfolg

der von den deut schen Führern bisher- beobachteten Politik und ein bedeutender Fortschritt zu sein, daß die Regierung ihre Mitwirkung als eine nothwendige Voraussetz ung für ein Ergebniß in der Frage des Ausgleichs ansieht. Hat ja doch Graf Taaffe lange genug mit verschränkten Armen der immer steigenden Ver bitterung in Böhnien zugesehen und unthätig auf den 6eus ex mackina gewartet, der die beiden Nationalitäten versöhnen und sie dann dem Grafen Taaffe vorführen werde! Die Deutschen haben von jeher

die Ansicht vertreten, daß die Regierung schon vermöge ihres Programmes, noch mehr aber deßhalb zu einen« activen Eingreifen behufs Herstellung des nationalen Friedens verpflichtet sei, weil ihr ja die Durchführung der von den beiden Parteien be schlossenen Maßregeln obläge. Und dann ist ja doch der nationale Friede eine Cardinalfrage des ganzen Reiches, eine Angelegenheit, der jede öster reichische Regierung die größte Fürsorge zuwenden muß. Mit dem obenerwähnten Beschlusse haben die deutschböhmischen

Vertreter deutlich bewiesen, daß ihrer. Vokitii durchaus nicht die bloße Abneigung gegen den Grafen Taaffe zu Grunde liegt. Wenn ma» bedenkt, wie viel die Regierung auf dein Conto hat, wie sie die maßvollen nationalen Schutzmaß regeln der Deutschen zu gewähren sich beständig ge- weigert, was sie ihnen in nationaler Beziehung Alles zugefügt hat, so wäre es gar kein Wunder gewesen, wenn die Deutschen beschlossen hätten, sich mit dieser Regierung überhaupt nicht über die Frage des Ausgleichs

auseinanderzusetzen. Die Deutschen haben dies nun nicht gethan, ihr Beschluß legt neu erlich die Friedensliebe dar, welche sie aufrichtig erfüllt, er zeigt aller Welt ihr ernstes Bemühen, beizutragen zur Erreichung des erhabenen Zieles des nationalen Friedens. Die letzten Ausgleichs- verhaudlungcn scheiterten an der Nichterfüllung der von den Deutschen zur Bedingung ihrer Theilnahme gesetzten Aeußerung der Regierung über die Krö nungsfrage. Nun, da diese Aeußerung erslossen, sind die Deutschen wieder bereit

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 6
Date: 09.10.1884
Physical description: 6
, der in den Deutschen der Thäler S) Vgl. im allgemeinen Egger Geschichte Tirols I, 06. S) S. die von Jung, die romanischen Landschaften des römischen Reiches S. 4K2 n. 2 gesammelten Belegstellen. 1Ü) Vgl. ?rooop 6s dsllo (Zottnoo ll, 23 eü. Von- ÜLQS. II, 264: oü L4z (eS ist hier speciell von den Passen der cottischen Alpen die Rede) Kc r'/vv. ^ - 11) Der EinWurf, den jüngst ?. Cöl-stin Stampfer Borgeschichte von Meran S. 24 (Meraner Gymnasial- Programm 1833-84) gegen DahnS Gothenhypothese er. Hoben hat, dass

er Burgen in diesem Grenzstrich bauen, legte er den Schutz „der ungestü- men Athesis' den „Gothen in den dortigen Gegen den' ans Herz, wie ja überhaupt die Sicherung der Alpenstraßen gegen Einfälle anderer Deutschen Theo- derich besonders am Herzen lag. ') Unzweifelhaft waren die Seitenthäler der Brennerstratze, das Land an Etsch und Eisack, stark besetzt, °) und zwar nicht bloß durch Besatzungen gesichert, sondern förmlich be siedelt. Dass mithin in den Gebieten, in deren Bewohnern Dahn heute

Nachkommen der Gothen er kennen will, vor Alters thatsächlich eine namhafte Ansiedelung von Ostgothen, aber auch aus anderen Stämmen der gothischen Familie stattgefunden hat, erscheint ganz sicher. Es fragt sich nur, ob die go thischen Ansiedelungen Hierselbst die Katastrophe des ostgothischen Reiches haben überdauern können, um in dem eigenartigen Menschenschlag dieser Gegend ihre Spuren bis auf den heutigen Tag zurückzulassen. Dahn hat diese Frage mit ja beantwortet, und wie mir scheint mit Recht

- und Mittelitaliens sich sowohl die gewaltsame Ausrottung als die friedliche Verschmelzung der Gothen mit an dern Volkselementen leichter vollzogen haben wird, so spricht, meint Dahn wieder mit Recht, alle Wahr scheinlichkeit dafür, dass in den abgelegenen Berg winkeln Südtirols die Siedelungen der Gothen sich erhalten haben. ') Gewiss sind sie namhaft ver stärkt worden durch Flüchtlinge ihres Volkes, die in der Zeit des Untergangs ihres Reiches nordwärts flüchtend in diesen sicheren und doch mit den Seg nungen

des liebgewordenen Südens reichlich ausge statteten Thälern eine Zuflucht suchten und fanden. Die byzantinische Herrschast hat in Italien nicht lange genug Bestand gehabt, um bis in diese Winkel hinein die Unterwerfung und Entnationalisierung der Gothen fortsetzen zu können. Von den deutschen Langobarden, den Nachfolgern der Byzantiner in der Herrschaft Italiens, war letzteres an und sür sich nicht zu fürchten. Vom Standpunkt historischer Kritik aus lässt sich mithin die hier dargelegte Hy pothese Dahns

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