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Author:
Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Place:
Innsbruck [u.a.]
Publisher:
Tyrolia-Verlag
Physical description:
367 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Location mark:
D II 58.001 ; II 58.001
Intern ID:
200432
es, daß der letzte Ritter zur volkstümlichsten Gestalt unter den deutschen Kaisern wurde. c) Die Stellung Tirols im Zeitalter Maximilians kann man nur dann richtig beurteilen, wenn man erwägt, daß dieses Land damals durch sei nen Bergsegen zu den reichsten Ländern Europas zählte und die wich tigste Verbindung zwischen Deutschland und Italien darstellte. Der Kai ser nannte Tirol das Herz des Deutschen Reiches, einen Rock, dessen Falten schön warm halten. Sein Nachfolger, Kaiser Karl V., sprach von Tirol
als von dem Schlüssel zwischen Deutschland und Welschland und Kanzler Biener von der Zitadelle des deutschen Reiches. Um Italien kämpfte der Kaiser sein ganzes Leben lang mit Frankreich, das Ihm schon seit seiner frühesten Regierungszeit gram war, weil Maximilian Maria von Burgund, die Erbin der reichsten Länder Europas, die zwischen Frank reich und Deutschland lagen, heimgeführt hatte und nach deren Tod Herr dieser Gebiete wurde. Von da her stammt die Feindschaft zwischen Frank reichs Könighaus und den Habsburgern
Dem deutschen Reich gab der Kaiser Einrichtungen, die seinen Zu sammenhalt stärken sollten. Er bestimmte auf dem Reichstag zu Worms (1495) den allgemeinen Landfrieden, der jeden verpflichtete, sein Recht auf dem Rechtsweg zu suchen, errichtete das Reichskammergericht und führte eine allgemeine Reichssteuer („den gemeinen Pfennig“) ein, die es dem Kaiser ermöglichen sollte, eine kraftvolle Reichspolitik zu betreiben. Allein die Reichsfürsten hatten kein Interesse mehr an der Größe des Rei ches