dem Heere ^oev Deutschen Reiches. Ich aber will dieses Bündniß — weil man mir sagt, daß es die-Sicherung des Friedens ist; der Krieg mit allgemeiner Wehrpflicht in solcher Ausdehnung wäre furchtbar, die Schrecken desselben lassen sich nicht ausmalm, und darum ist dieser bewaffnete Friede, trotz det riesigen Opfer, doch das geringere Uebel. Im Interesse der Erhal tung der Allianz mit Deutschland also ist die Stär kung des Heeres — das ist ein Grund, -dem ich mich füge, und dieser Grund wird mich leiten
die Haltung der deutschen Opposition in Betracht, in deren Macht, wie heute Jedermann weiß, es liegt, das Gesetz zu beschließen oder zu verwerfen, denn, da zur An nahme desselben die Zweidrittel-Majorität erforder lich ist, bedarf die Regierung der Stimmen der Opposition. Sie mußte sich also bald klar darüber werden, wie sie sich dieser hochwichtigen Vorlage gegenüber zu verhalten habe. Es sei nun gleich rühmend hervorgehoben, daß die deutsche Opposition schon im Ausschüsse mit weisem Tacte und patrio
tischer Selbstverleugnung der Vorlage gegenüber- gklreten ist. Die Wortführer der Opposition im Ausschusse, Dr. Baernreither und Dr. Promber, haben einmüthig erklärt: Die liberalen Deutschen in Oesterreich sehen die Vorlage nur formell als eine Vorlage der diesseitigen Regierung, der Sache nach aber als eine Vorlage der gemeinsamen Kriegs- vmvaltung an. Wenn sich die Opposition der Wehr vorlage gegenüber nicht ablehnend verhält, so läßt sie sich hiebei von der Ueberzeugung leiten^ daß bei der gegeMAäW
bei unseren Berathungen. Ich werde dabei ferner von der Ueberzeugung ausgehen, daß die großen Opfers die erheischt werden, gebracht werden sollen für unsere Armee, die wir Oesterreicher alle hochhalten^ die aber insbesondere in unseren Tagen der deutsche Oesterreicher hochhält als Stütze und Säule der Einheit des Reiches. Ich werde bei unseren Be rathungen ganz absehen von meiner Parteistellung. Nicht ausschlaggebend für mich ist der Umstand, daß eine meiner Partei gegnerische Regierung diese Vor lage
für die österreichische Armee, wenn auch im Bewußtsein, daß es gilt, riesige Opfer zu bringen, mit den der Sache wohl wollendsten Absichten in die Berathung eingehe.' Also nochmals kurz resumirt: Die deutsche Opposition wird die Vorlage im Allgemeinen accep- tiren, im Interesse des Gesammt-Reiches, der Armee und mit Rücksicht auf unsere Allianz mit Deutsch land und Italien. Sie wird anderseits auch bemüht sein, die Härten des Gesetzes, soweit es in ihrer Macht liegt, zu mildem und die erhöhte Blutsteuer thunlichst