gesichert waren, zugunsten Roms verzichtet. Wenn Laval in seiner Rede auch ausführlich der Bezie hungen zwischen Paris und Berlin, beziehungsweise deren Verbesserung gedachte, so mag ihn dazu auch der Wunsch geleitet haben, der britischen Polittk entgegen- zukommen, die bekantlich die Zurücksührung des Deutschen Reiches zur zwischenstaatlichen Zusammenarbeit im euro päischen Konzert als eines ihrer wichtigsten Ziele anstrebt. Der französische Regierungschef bekannte sich in dieser Richtung offen
über den Haufen werfend, vom Leder gezogen hat. Auch das kann nicht wundernehmen: dort, in den Pariser Vororten, hat man nicht nur die „besiegten" Staaten, sie schändlich be raubend, zerstückelnd, entwaffnend und entrechtend, für immerwährende Zeiten in Sklavenketten legen wollen, sondern auch eigene Verbündete bei der Verteilung der unrechtmäßig durch den Dreh der Wilson-Punkte er gaunerten Kriegsbeute schmählich betrogen-, abgesehen vom Raub der deutschen Kolonien und deutscher und öster reichischer
: die „lateinische Ver ständigung" zwischen Frankreich und Italien in Rom. die Saar-Abstimmung, die britisch-deutschen Besprechungen in Berlin, die Wiedergewinnung der Wehrhoheit im Deut schen Reich, das Flottenabkommen zwischen diesem und Großbritannien, die Einkreisungskonferenz von Stresa, die Versuche des Abschlusses eines Donauabkommens, die Verschärfung der Beziehungen zwischen Großbritannien und Italien wegen Abessinien, ^schließlich der —"Krieg! Beim Völkerbund in Genf wurde der Angreifer
zur Einkreisung Deutschlands zu erblicken. Ebenso wies Laval die Ansicht zurück, als ob dieser Palt, der aus schließlich ein Beistandsvertrag sei, irgendwelche mili tärische Klauseln enthalte. Ob ihm der Versuch, das diesbezüglich nicht in deutschen Landen allein vorhandene Mißtrauen zu zerstreuen, gelungen ist, mag dahingestellt bleiben. Ebensowenig dürfte seine an Berlin gerichtete Einladung, mit Moskau wenigstens einen Nichtangriffs pakt abzuschließen oder der Regierung der Sowjetunion
eine Nichtangriffserklärung vorzulegen, in 1>er deutschen Reichshauptstadt auf geneigte Ohren stoßen. Der 28. Dezember brachte keineswegs, wie dies vielfach erwartet wurde, eine Neuorientierung der französischen Außenpolitik: er bestätigte nur das, was man seit dem Scheitern des auf der Lavalschen Formel aufgebauten Friedensoorschlages schon wußte: ein verstärttes Einlenken der französischen Politik in das britische Kielwasser und damit eine Schwächung des Einflusses Mussolinis auf die Entschlüsse der französischen Regierung. Schon