getreu der von ihm ge wollten Politik des Friedens und der Versöhnung die Eigenart der im Staatsgebiete des Deutschen Reiches wohnenden natio nalen Minderheiten stets achten wird, so verlangt es die gleiche Achtung auch der deutschen Minderheiten in fremden Staatsge bieten. Erhaltung der deutschen Muttersprache in Haus, Kirche und Schule, Erhaltung deutschen Volkstums und deutscher Volks sitte sind ein Naturrecht des Deutschen, gleichviel in welchem Staatsgebiete er wohnt. Auch im nichtdeutschen
! Beispiel anzuführen — und durch eine eigentümliche Ideen- i assoziation sprechen Sie im Zusammenhänge hiemit „von z Erfindungen böser Phantasie'. \ Erst zum Schluß kommen Eure Exzellenz zur Be- ! sprechung der Lage in Ihrer „Provinz Bolzano'. Und Sie werden zugeben, daß Sie — neben der Drohung, die, deutschen Zeitungen alle einzustellen, neben der Mitteilung von der Kolonisierung des Landes durch tausende italie nischer Arbeiter und Staatsangestellte, neben der Kon statierung von der Errichtung
eines Siegesdenkmales —- kein Wort, kein einziges Wort darüber verloren Haben, ob in der Schule und in der Kirche, im Amte und im öffent lichen Leben, bei der Erziehung der Kinder, bei der Be tätigung der alten Sitten und Gebräuche dieses Berg volkes die deutschen Südtiroler ihre Sprache gebrauchen, ihr Volksleben ftei und unbeeinträchtigt weiter leben dür fen. Im Gegenteil: Eure Exzellenz erzählen von de« erfolgreichen Maßnahme« der Italianisierung, von der verlorenen Schlacht des Germanentums und Sie geben
durch alle diese Erklärungen selbst zu, daß die Süd-' tiroler sprachlich und wissenschaftlich aufgerieben werden sollen, daß Italien — seine politische Macht benütze-ch, tkber den alten deutschen Stamm dieser in blutigen Freiheitskämpfen gestählten Bergbewohner zur Tagesord nung übergehen will. Ihre ganze Antwort, Exzellenz, kann dahin zusammengefaßt werden: „Wir scheren uns um keine Verträge, internationale Pflichten, die von früheren Regie rungen eingegangen wurden, anerkennen wir nicht, mora lische Pflichten
auf Achtung des Volkstums gibt es nicht, der Völkerbund darf sich nicht einmischen und wir werden die deutschen Südtiroler — übersehen, amalgamieren, vom Erdboden verschwinden lassen.' Ebenso Herr Ministerpräsident, wie Sie die Aufrich tigkeit schätzen, mit der die Tiroler Tirol bis zur Salurner Klause frei und vereinigt sehen wollen, ebenso wäre uns von Ihrer Seite die einfache Erklärung sympathischer: „Wer klagen will, der klage, — wir aber vernichten, er drücken, amalgamieren das deutsche Volk