fort» dauern, so muß Paris besetzt, die Loire-Armee ver nichtet werden. Von einer Vertreibung unserer Armeen au« Frankreich kann nur der Wahnsinn reden. — In der heutigen MagistratSfitzung dankte Hr. VerwaltungSrath Krieger dem Hrn. Bürger meister Erhardt für die Durchführung des schönen SiegeSfesteS und hob Ramen» feiner Mitbürger ins- besondere hervor, daß Hr. Erhardt in seinen begei sterten Reden, worin er die Erfüllung der berech tigten Wünsche der deutschen Nation und namentlich die Schaffung
eines deutschen Parlaments berührte, ollen Bürgern ganz aus der Seele gesprochen habe. Zum Zeichen seiner Beistimmnng erhob sich sofort das ganze Kollegium von seinen Sitzen. — Der allgemeine Gewerbeverein, der ArbeiterbilduugS- verein, der katholische Gesellenverein, der evangelische Handwerkerverein, der Kunstgewerbeverein, der kand- virthschastliche Verein, der polytechnische Verein und der volkswirthschastliche Verein dahier und die Handels- und Gewerbekammer von Oberbaiern haben anläßlich der Vertreibung
der Deutschen aus Frank reich einen Aufruf erlassen, in welchem sie erklären, daß sie in den deutschen Flüchtlingen nicht blo» stammverwandte Brüder, sondern auch Männer er blicken, deren industrielle Befähigung eine Gewähr für die Gründung neuer GewerbSzweige, für die Verbesserung mancher^bereit« bestehenden bilden und sich deshalb entschlossen in München ein Central« Nachfragebureau zu errichten, dessen ausschließliche Aufgabe e« ist, Nachfrage nach Arbeitskräften und Angebot von solchen zu vermitteln
. — Der König hat die Sxcedentea bet den Koatrolversawmlungen in Traunstei» und Deggeodorf begnadigt. » Münche«, 9. Sept. (Frieden? — Die Gefangenen von Sedan. — 'Postalisches. — Baron Schrenk nicht nach Wien. — Ver wundete. — Volksversammlung. — Prinz Leopold.) Aller Wahrscheinlichkeit nach kann das GroS der deutschen Armee nicht vor dem 15. vor Paris eintreffen. Alle Akte der provisorischen Re- gieruug, welche an nicht geringerer Selbstüberschätzung leidet als die vorige, lassen ersehen, daß selbe
die Absicht hat, Paris zu vertheidigen. Demungeachtet können wir un» noch imnier nicht von dem Gedanken losmachen, daß vorher noch Unterhandlungsversuche angestellt werden würden. In einer militärisch so aussichtslosen Situation wie die gegenwärtige gibt es für die Franzosen kaum einen vernünftigeren Weg als die Hand zum Frieden zu reichen, denn die deutschen Armeen sind stark genug gleichzeitig Paris zu blokiren und jeder südlich davon zusammen gerafften Truppeninasse den Weg dorthin zu ver legen