, das war es, woran der Kaiser in all seinen Reden erinnerte. Mit be sonderem Nachdruck geschah das in den Worten, wo mit der Monarch die Huldigung des Adels entgegen nahm. Auf die Versicherung der Treue und Anhäng lichkeit an seine Person und an sein Haus, entgegnete der Monarch, er sei der festen Zuversicht, daß der Adel Galiziens, „treu seinen ritterlichen Traditionen und eingedenk der schweren, aber schönen. Pflichten seines Standes, für das Wohl des Landes und das Gedeihen des Reiches stets seine besten
genheit in erster Linie die Pflichten ^zu erfüllen, welche die Gegenwart stellt. Wer unter dem Szepter des Kaisers von Oesterreich lebt, der ist vor Allem und zuerst Oesterreicher. Vor der Ehre und den Interessen des Reiches muß aller nationale Hader verstummen, muß jegliches Parteigezänke schweigen. Deutlich genug hat der Kaiser Alle, die ihm zu huldigen kamen, an die Pflichten erinnert, welche Oesterreich an seine Söhne stellt. Der Monarch sprach dieser Tage in Galizien
nicht anders als vor einigen Wochen in Böhmen. Unter hochherziger Würdigung pietätvoller Erinnerun gen an die Vergangenheit mahnte er, nach allen Seiten Gerechtigkeit übend, hier wie dort, zu treuer Erfüllung der Pflichten, welche die Gegenwart allen Bürgern der Monarchie, dem Lande wie dem Reiche gegenüber auf erlegt. Möchten die kaiserlichen Worte von den An gehörigen aller Nationalitäten beherzigt werden. Möchten vor Allem aber auch unsere deutschen Reichs- und Stammesgenossen nicht vergessen, daß dem, der am treuesten oie
Uebersicht. Bozen. '7. September. Die Blätter beschäftigen sich, soweit sie innere An gelegenheiten besprechen, vorzugsweise mit den Vor- gängen in Krakau. Die „Neue Freie Presse' ergeht sich, indem sie dieselben bespricht, w Klagen gegen die politische Hal- tung der Polen und deren angebliche Undankbarkeit gegen die Verfassungspartei, denn Alles, was in Kra- kau in den Ansprachen der galizischen Würdenträger mit so viel Dankbarkeit und Anerkennung hervorge hoben wurde, sei das Werk der deutschen