. Hans Schneider hatte es miterlebt. Er hatte fiebernd gehört, bis das Deutschlandlied am Schluß erklungen war und die Worte „Wir wünichen Ihnen eine gute Nacht! Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!" den ersten deutschen Rund funktag bescylossen hatten. Zwei Jahre vergingen. Sie genügten, um die Hörerzahl des Rundfunks auf über eine Million emporschnellen zu. lassen. War er erst eine Mode, eine Spielerei gewesen, so war er jetzt schon vielen Menschen unentbehrlich geworden. Die Sender
waren wie Pilze hervorgeschossen — 22 zählte man im Jahre 1926. Fast überall war die erste Sendc- slation in ihrem technischen Aufbau schon wieder durch eine zweite oder gar dritte Anlage ersetzt wor den. Jeder Teil des Reiches sollte Gelegenheit zu guten: Rundsunkempsang haben. Und so vernahm Hans Schneider eines Tages von der Absicht, auch in Freiburg einen Sender zu er richten. Baden hatte ein Recht auf einfachere Emp- sangsmöglichkeiten. Am 28. September 1926 sollte der neue Freiburger Sender
Zeitung „Messin", „will die französische Regierung ergreifen, um diese gefährliche Propaganda für immer unmöglich zu machen? Weiß sie denn nicht, daß deutsche'Firmen im Elsaß Apparate zu verkaufen suchen, die bei An schluß sämtlicher französischer Rundfunksendungen allein den Empfang der deutschen Sender Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe ermöglichen?" Das war massiv, das mußte wirken, auch wenn die Zeitung übersehen hatte, daß in Karlsruhe gar kein deutscher Sender stand. Und das Mülhauser Tage blatt
erholen und eine Abwechslung erleben wollte, bestellte sie bei einem deutschen Musiker in Dresden, dessen „Freischütz" man hatte preisen hören» für sich eine neue Oper, die etwas Besonderes werden mußte. So machte sich Karl Maria v. Weber im Fe bruar 1826 auf, um seinen „Oberon" nach London zu bringen. In den Ostertagen kam er dort an, und die Londoner weideten sich gerne an der märchenreichen Fülle deutscher Phantasie, die aus Webers romantischer Oper klang. Sie hatten ein Recht
dazu; denn sie hatten mit barem Beide bezahlt. Es ist, als spreche aus dem Schicksal, das Weber in London ereilte, die Tragik des Zusammenpralls deutscher Gemütswelt und englischer Krümerwelt. Dem deutschen Sänger, in dessen Melodien die Wälder seiner Heimat rauschen, der den Freiheits sang von Körners Schwertlied und Lützows wilder Jagd gesungen hat, und den die Schlacht bei Waterloo zu einer großen Kantate hingerissen hatte, weil er nicht zu ahnen üermochte, daß hier nicht die Freiheit seiner Heimat, sondern das Ge schäft