1,289 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1883/21_05_1883/BZZ_1883_05_21_1_object_377847.png
Page 1 of 4
Date: 21.05.1883
Physical description: 4
österreichischer Staatsbürger hegen, entspringt denselben Motiven, welche den erhabenen Träger der Krone unseres Reiches be stimmten. das Bündniß mit dem deutschen Reiche in seiner jetzigen Form abzuschließen. Einen Verzicht auf gewisse mit der uneingeschränkten Selbstständigkeit verknüpfte Rechte bedingt das Bündniß in seiner derzeitigen Form wie über haupt jeder bilaterale Vertrag ganz gewiß auch. Eben so gewiß aber ist es auch, daß Oesterreich- Ungarn durch dieses Bündniß nicht in einem stär keren Maße

Reiche, welches jevt schon einige Gebiete der Wirtschaftspolitik und Justizpflege umfaßt, auf alle gemeinsamen wirthschastlichen culturellen und nationalen Gebiete ausgedehnt werde, hat sonach Dr. Sturm lediglich der Ueber zeugung Ausdruck gegeben, daß die Gemeinsamkeit der Interessen Oesterreich-Ungarns und des deutschen Reiches sich keineswegs auf jene kleinen Gebiete der Wirthschaftspolitikund Justizpslege beschränkt, deren Berücksichtigung das znr Zeit bestehende Bündniß verbürgt

, wenn dies nicht geschehen wäre. Allerdings von einem Gabler, von einem Fürsten Czartoryski, von jenen Ideologen, welche dem Slaventhum den Berns vindiciren, die Deut schen und die deutsche Cultur mit Kosakenpserden niederzustampfen, kann man Gefühl und Verständ niß für das Bündniß Oesterreich - Ungarns mit dem deutschen Reiche nicht verlangen; denn diese haben auch keinen Sinn und kein Verständniß für die hehren Interessen, welche die beiden Reiche mit einander verbinden, ans einander angewiesen erscheinen lassen. Nein

, was die Magyaren be trifft, minder umfassend. Mit Kopf und Herz vertragstreu dem deutschen Reiche gegenüber sind in Oesterreich-Ungarn nur die Deutschen und ihr Kaiser. Oesterreichischer Neichsrach. Wien, 19. Mai. Beim Schluß der gestrigen Herrenhaus-Sitzung hat Graf Taaffe im allerhöchsten Austrag den Reichsrath formell geschlossen. Unmittelbar vor den parlamentarischen Ferien hat die Regierung noch einen Sieg erlitten, einen Sieg mit einer Stimme Majorität, mit der Stimme des Mini sterpräsidenten Taaffe

, daß er unserer altehrwürdigen Monarchie den Verzicht auf ihre Individualität zumuthe. Aber nicht nur gewaltsam ist diese Auslegung sondern auch illoyal. Nicht Eine Silbe der bedeutsamen Stnrm'schen Nede deutet .darauf hin, daß er sich das vertragsmäßige Verhältniß der beiden mittel europäischen Großmächte anders vorstelle, als daß beide Reiche auf dem Fuße nicht nur vollständigster Gleichberechtigung stehen, sondern auch ihre Jndi- vidualirät wahren. Der Wunsch, den Sturm und mit ihm Millionen

1
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1887/02_03_1887/BZZ_1887_03_02_1_object_467701.png
Page 1 of 4
Date: 02.03.1887
Physical description: 4
»eurs«, land« saasenstein » Vogler. ». Messe u. <v. ». Daube »Ko. 9eilszM„Äcko«M' ^ 49 Mittwoch, den 2. März l887 Die Wahlen in Deutschland. Die große Volksabstimmung in Deutschland ist vor über. Die Stammesgenossen im Reiche haben gezeigt, daß ihnen die Einheit über alle Rechthaberei geht — und schon das dürsten wir Deutsche in Oesterreich beherzigen. Auch bei uns überwuchert das starre Festhalten an allerlei Lehrmeinungen, welche ge eignet find, den obersten Grundsatz für alle Deutschen

und seinem bedeutendsten deutschen Nebenreiche hat stch zu allen Zeiten, welche die Geschichte verzeichnet, bekundet und sie kann durch gar nichts aufgelöst werden. Alle Versuche in dieser Rich tung würden feindlich auf die deutschen Oester reicher stoßen, und wie große Erfolge sie auch erzielen könnten, der Rückschlag würde immer ausbleiben. Es ziemt daher den Deutsch-Oester reichern wohl, bei den inneren Parteistreitigkeiten im Reiche nicht gleichgültig zu bleiben. Sie werden stch indeß über die Streitigkeiten

, für Dänen und Polen, dann haben wir sofort das Gegentheil zu thun. Freuen sich unsere Gegner über einen Konflikt im deutschen Reiche, dann ist es Zeit für uns, die Austragung eines solchen zu wünschen. Daher mnßten wir denn auch diesmal für die Austragung des Partei kampfes in Deutschland uns erwärmen und wir sehen mit Genugthuung den Sieg des Septennats. Mögen die Ereignisse nun zu Krieg oder Frieden führen, unsere Neigung, unsere Wünsche, werden bei dem deutschen Reiche, unserem Verbündeten

: „Zusammenhalten' zu verdunkeln, und die Gemüther mit Dingen zu beschäftigen, welche von der rationalen Abwehr ablenken. Daß uns Deutsche in Oesterreich der Bestand, die Sicherheit und der Aufschwung des deutschen Reiches am Herzen liege, wäre an und für sich natürlich. Es ist aber unser eigenes Schicksal so innig damit verknüpft, daß wir jede Bewegung des Reichskörpers, so zu sagen, in unseren eige nen Gliedern verspüren müssen. Diese Schicksals verkettung zwischen dem großen Nationalreiche

zwischen den großen Parteien im Reiche nicht erhitzen Wenn es sich aber bei einem Streite um das Reich selbst handelt, dann werden die Deutsch Oesterreicher allemal zu denjenigen stehen, welche mit Verleugnung und Zurückdrängung aller Sonderstandspunkte bloß des Reiches Kraft und Stärke im Auge haben. Die Gegenprobe ist jedenfalls leicht. Man braucht nur darauf zu achten, für wen unserer Deutsch-Oesterreicher innere Gegner sich entscheiden. Erhitzen sich unsere Slaven, unsere Klerikalen für Windhorst und Richter

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1885/25_11_1885/BZZ_1885_11_25_1_object_357696.png
Page 1 of 4
Date: 25.11.1885
Physical description: 4
2. G. L. Daube und Comp. ln Wien l> Sin- gerstraße ll-, u. Frankfurt a^M. Rudolf Mosie In Wien, Berlin u. München, H. Tchalek Wien l. Wsllzeilei2. Moriz Stern. Wien 1. Schulerstr. 18, M. Dukes. Wien l, Schulerstr. S .M 270 Mittwoch, den 25. November 1885 Die VcutschSsterreicher und die deutsche Presse. Vor wenigen Tagen haben wir ein Circular erwähnt, welches das Czechenblatt „Politik' an viele Zeitungen im deutschen Reiche gerichtet und in welchem sich dasselbe erboten hat, „wahrheits getreue' Berichte

Reiche, daß ein besonderes Maß von Aufmerksamkeit für Ereignisse, die sich in fremden Staaten zutrugen, übrig geblieben wäre. Vielleicht verstanden die Reichsdeutschen unsere inneren Vorgänge auch darum nicht ganz, weil in früheren Jahren bei uns Manches vorgegangen sein mag, was ihnen hinsichtlich des Vorgehens der Taktik und der politischen Ziele der österreichischen Deutschen in der That unverständlich sein mußte. Begangene Fehler rächen sich da mitunter sehr empfindlich. Aber zu diesen Gründen

dieselben Nichtdeutschen zur Last gelegt wurde. Dazu kam noch, daß im deutschen Reiche das Bündniß mit Oesterreich-Ungarn po pulär ist; man brauchte demnach nur die öster reichischen Deutschen als Diejenigen hinzustellen, welche demselben Hindernisse in den Weg legen, und man konnte sicher sein, Stimmung gegen die selben zu machen — was denn auch lange genug geschah, unwiderlegt, uncontrolirt. Heute ist es möglich, mit einer gewissen Ruhe und ohne Furcht vor Mißverständnissen ausführ lich von diesen Dingen zu sprechen

über die Zustände in Böhmen im Correspoudenzwege zu liefern. Es ist wohl nicht überflüssig, noch einmal auf diese Meldung zurückzukommen, denn durch das Zusammenwirken verschiedener Ursachen ist es gekommen, daß die österreichischen Deutschen in dem schweren Kampfe wider Slavismus und Clericalismns bis vor Kurzem die Unterstützung der deutschen Presse nicht besessen haben'; die geringe Kenntniß inne rer österreichischer Verhältnisse, welche nament lich den deutschen Norden zu so manchem irrigen Urtheile

verleitete, ließ unsere Stammesgenossen nur sehr laugsam zu dem richtigen Verständnisse der sich bei uns abspielenden Vorgänge gelan gen. Ein leises Gefühl vornehmen Selbstbewußt seins war aus einer früheren Zeit zurückgeblieben und ließ vielfach die Dinge in Oesterreich als minder beachtenswerth, die Deutschen in Oester reich als nicht ganz voll und ebenbürtig erschei nen. Draußen gabs ferners anderweitig Vieles zu thun und so günstig stand es weder politisch noch wirthschaftlich im neuen deutschen

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/09_08_1881/BZZ_1881_08_09_2_object_390230.png
Page 2 of 4
Date: 09.08.1881
Physical description: 4
seit dem Abschlüsse des Frankfurter Friedens nicht so günstig war wie im gegenwärtigen Momente.' — Das „Vaterland' sogt: „Die Zusam menkunft St. Apostolischen Majestät mit dem deutschen Kaiser ist nach den Auslassungen aller journalistischen Organe beider Reiche von den lebhaftesten Sympathien der Völker begleitet gewesen. Und in der That, es ver einigte sich Alles, alle äußeren und viele innere Ver hältnisse, um die Beziehungen Oesterreichs und Deutsch lands zu einander so freundschaftlich

, ruht der Friede von Europa; nicht jene Art von Waffenstillstand, der bis zur österreichisch-deutschen Verständigung geherrscht hatte, sondern das feste Zu- trauen, das Deutschlands und Oesterreichs geeinigte Macht genügt, den Frieden zu erhalten und, wenn nothwendig, zu gebieten. Vor der colossalen Macht, welche die beiden Reiche darstellen, zieht sich der böseste Wille scheu zurück. Da- Centrum Europa's bildend, ist ihnen zugleich mit der gebietenden Stellung die freie Wahl jederZPolitil

, wenn sein. Boden sich nicht entkräften soll. Denn im Cnlturflaate gilt hier wie in jeder anderen Sphäre der Mahnruf: „Nil äeoet iuvit»NInerva.' P -Msche Uebersicht. Z?0M> 9. August. Wie leicht begreiflich bilden Betrachtungen über die Gapeiner Entrevue andauernd den wichtigsten Diskus sionsstoff der gesammten Presse. So bemerkt die „Deutsche Zeitung': „Eine -Opposition gegen das austrodeutsche Bündniß würde heute als Wahnsinn bezeichnet werden. Man kann mit Recht behaupten, daß die Situation der beiden Reiche

, in welche das stolze Wort des Reichskanzlers die Nation niemals hin- aufzuführen versprochen hatte. Es gibt — abgesehen von den destructiven Elementen der Gesellschaft —Nie manden, der nicht mit Trauer dem langen Kampfe zwischen Staat und Kirche zugeschaut, und der nicht den Wunsch hätte, ihn lieber heute als morgen beendigt zu sehen. Aber wer sich als Deutschen und Preußen sühlt, der kann keine Lösung wünschen, welche die Ma jestät deS Reiches preisgibt und implicite ,daS Ge- ständniß enthält, daß die königliche

nach Abwechslung. Außer die ser Schlernansicht enthält dieser Ausstieg auch noch ein, wie mir scheint, nicht uninteressantes historisches Moment, und in geologischer Hinsicht so reiche Abwechslung, daß deren Betrachtung den Weg wesentlich abkürzt. Was das historische Moment anbelangt, so ist das heutige Waid» brück daS alte SuVlabione; der kleine Ort fleht aus den Ruinen der römischen Mansion oder der militärischen Halte stelle Sublabio. Der Name (lanio, lavio, labi o— Rand einer Oeffnung) deutet die Lage

4
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/30_04_1889/MEZ_1889_04_30_2_object_587269.png
Page 2 of 12
Date: 30.04.1889
Physical description: 12
von der Vogel weide, wenn er aufstünde, hätte heute mehr noch als vor Svv Jahren ein Recht zu singen: „Oh weh dir, deutsche Zunge!' Die deutsche Zunge in Oesterreich, sie sieht ihr Gebiet geschmälert, sie kämpft in Mühe und Noth um ihre Existenz, sie weiß, daß sie alles aufbieten muß, sich als deutsch und auf der Höhe ihrer Bildung zu erhalten und ihr Volksthum zu entwickeln. Vom großen Deutschen Reiche, dessen Monarch ein Verbündeter unseres glorreichen Kaisers ist, winkt uns freundliche Gesinnung herüber

einige Pieren hatte hören lassen, eröffnete Dr. v. Sölder in Vertretung des leider erkrankten Ob mannes Dr. v. Hellrigl, die Versammlung, indem er die Anwesenden herzlich begrüßte und seinen Dank für deren zahlreiches Erscheinen aussprach. Besonderen Dank drückte er den zur Verherrlichung des heutigen Abends hier erschienenen Vertretern des liberalen Deutschthums im Parlamente aus; die hier Versam melten seien erschienen um zu manifestiren, daß sie an den Bestrebungen des Deutschen Schulvereins warmen

Antheil nehmen und obwohl die hiesige Ortsgruppe nur ein bescheidenes Glied in der großen Kette sei, so sei doch zu hoffen, daß trotz der hier obwaltenden eigenthümlichen Verhältnisse das Interesse am öffent lichen Leben sich in Meran mehr und mehr kräftigen werde. Hierauf ergriff der Abgeordnete Dr. Julius Magg, das Wort und sprach: Ich folgte mit Freuden der Aufforderung der Ortsgruppe Meran des Deutschen Schulvereines, heute hier einige Worte zu sprechen und fast bin ich, soweit

es sich um meine Person handelt, beschämt durch diese ehrenvolle Aus forderung; aber was könnte natürlicher sein, als daß irgend Einer, der gewillt ist, als Werteter der Deutschen in Oesterreich im Parlamente zu gelten, auch jede Gelegenheit gern ergreift zu den Mitgliedern einer Ortsgruppe eines solchen Vereines zu spreche»? Ich bitte Sie nun für einen Augenblick um SV Jahre zurückdenken. Wenn es da hier geheißen hätte: „Versamm lung eines Vereines für die Schule' und ein ^Abgeordneter': wie undenkbar wäre

wollen und auf ihre Un tergrabung ausgehen. Wir haben in Oesterreich gesehen, daß unserem Volksthum, daß den deutschen Interessen gerade durch die Ausübung freiheitlicher Rechte schwerer Schaden zu gefügt wurde. Und die Nichtdeutschen in Oesterreich sagen es ganz allgemein, daß so lange Absolutismus herrschte, auch germanisirt wurde. Die Erfahrung hat gelehrt, daß dies nicht richtig ist. Wäre in Oesterreich wirklich ger manisirt worden, wo wäre dann heute die czechische Sprache? Sie wäre versunken, wie die bretonische

5
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/17_05_1889/MEZ_1889_05_17_1_object_587958.png
Page 1 of 10
Date: 17.05.1889
Physical description: 10
Volk vertrat immer die Gegner schaft gegen das übergreifende Papstthum. Aber das Papstthum zählt im Deutschen Reiche noch immer 13 Millionen Bekenner und die Deutschen in Oesterreich in der Zahl von 8 Millionen smd ebenfalls zum größten Theile Katholiken. Diese rund 2V Millionen deutsche Katholiken spielen in der Rechnung Roms eine große Rolle. Jene im Deutschen Reiche sollen die Kraft des protestantischen neuen Kaiserreiches möglichst hemmen, diese in Oesterreich sollen verhindert

werden, die Pläne Roms jemals kreuzen zu können. An diese deutschen Katholiken wird also jedenfalls noch die Entscheidung herantreten, ob sie zum Schaden ihres Volksthums unbedingt mit Rom gehen wollen oder ob sie, einzig das Glück und die Zukunft des deutschen Volkes bedenkend, die Papstfrage als eine Angelegenheit betrachten wollen, für welche sich zu opfern eine nationale Thorheit wäre. Die Nothwendigkeit einer solchen Entscheidung kann an die Katholiken deutscher Zunge jeden Augenblick herantreten. Daher

die eifrigsten Be mühungen des politischen Papstthums, wenigstens die deutschen Katholiken Oesterreichs in eine Zwangs lage zu versetzen, welche ihnen „gegebenen Falles' keine freie Wahl ließe und sie unbedingt an das Papstthum kettete. Darum wird den deutschen Ka tholiken Oesterreichs von den Clericalen die Ver werflichkeit des „Nationalismus', d. i. der Liebe zum eigenen Volksthnm, gepredigt; darum werden von den Clericalen die ihres Volksthumes bewußten Deutschen in Oesterreich als Verräther gebrandmarkt

und verfolgt; darum wird von ihnen das neue Deutsche Reich unablässig herabgesetzt und verfolgt; darum werden die emsigsten Anstrengungen gemacht, den noch unentschiedenen Theil der deutschen Ka tholiken Oesterreichs an das, was sie „Kirche' nennen, im Grunde „Clericalismus' und „römische Politik' heißt, mit tausend Ketten zu schmieden' Darum „Katholikentage', „Missionen', Klostergrün dungen und darum auch „Vereinigte Cleristen'. In der Berliner „Germania', dem uudeutschen clericalen Welfenblatte, erzählt

6
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1889/21_05_1889/BZZ_1889_05_21_1_object_438923.png
Page 1 of 4
Date: 21.05.1889
Physical description: 4
' .HZ UK. Dienstag den 21. Mai König Kunibert in Merkn. I.. Nach einer Fahrt, die an sympathischen Kundgebungen reich gewesen, trifft beute (Diens tag) der König von Italien in Berlin ew. Die Reise König Hmnbert's nach der deutschen Reschs- hauptstadt hat eine den Höflichkeitsakt eines Gegenbesuches weit überragende Bedeutung, denn sie liefert den unwiderleglichen Beweis, daß die Sympathien des Volkes für die Freundschaft der Monarchen unwandelbar find. Im deutschen Reiche wetteifern heute die politischen

sind üb rigens die Nüssen wegen ihrer nun doch zu einem glücklichen Resultate gelangenden Kolovialpolitik nicht böse. Viel, viel Mühe hat sich da» nicht- offizielle Rußland gegeben, die Pläne Italiens in Afrika z» durchkreuzen! Dies Alles vermag aber die gehobene Stim mung, welche heute im Deutschen Reiche ob des Besuches des Königs Humbert bei dem deutschen Kaiser herrscht, nicht zu beeinträchtigen. Aber auch wir Oesterreicher haben allen Grund uns zu freuen, daß. das Bündniß zwischen Deutschland

Parteien in dem Bestreben, der Politik des Friedens ihre Unterstützung angedeihen zulassen; selbst die dem großen Kanzler mit kleinlichen Mitteln bekämpfen den Freisinnigen schließen sich bei diesem verein ten Bemühen nicht aus. Das Volk selbst ist aber auch Eines Sinnes in Bezug aus die aus wärtige Politik des Reiches. König Humbert, der sich die Deutschen ernst und gemessen in ihrem Ge haben vorgestellt haben mag, wird heute über den hohen Grad von Enthusiasmus erstaunt

sein, zu dem sich der Charakter der Deutschen aufzuschwingen vermag, wenn er sich so recht vom Herzen freut. Und der Anlaß ist wahrlich ein außergewöhnlicher. Die politische Bedeutung der Reise König Humbert's nach Berlin kommt darin zum ÄuZ- drücke, daß her leitende Minister Italien'», Ssg- nor Crtspi, sich in der Begleitung seines köuig- lichen Herrn befindet. Crispi ist besonders in letzter Zeit wegen der Freundschaft''5ie 'ihn mit Bismarck verbindet, von den italienischen Anar chisten und Sozialisten

das denkbar eh rendste Zeugniß ausstellt. Die Bedeutung des glänzenden Empfanges Honig Humbert's in Berlin wird auch in Frank reich und in Rußland, freilich nicht mit froher Genugthuung wie bei uns, gewürdigt. In bei den Reichen haben schon die Vorbereitungen zu dem festlichen Empfange des Königs durch die Berliner eine gewisse Nervosität verursacht. Die Franzosen wollen nicht begreifen, warum Italien das viel.natürlichere' Bündniß mit Frankreich verschmäht und sich den „barbarischen' Deutschen

7
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1883/11_08_1883/BZZ_1883_08_11_1_object_375689.png
Page 1 of 6
Date: 11.08.1883
Physical description: 6
Jahre abläuft. Ohne Zweifel sollen schon Heuer die Vorbereitungen getroffen werden, die Allianz der beiden Reiche auf den ge gebenen Grundlagen zu noch längerer Dauer zu befestigen. So faßt anch die ausländische Presse die heurige Begegnung der Monarchen in Jschl auf. Jene deutschen Blätter, welche Fühlung mit dem Reichskanzler haben, erörtern schon seit meh reren Tagen mit besonderer Wärme die Vortheile, welche die Erneuerung des Bündnisses beiden Staaten bieten würde. Die französischen Blätter

Kaisers mit dem deutschen Kaiser in Jschl. Zwar hebt sich die Begegnung der Monarchen von einem vollkommen friedlichen Hintergrunde ab. nirgends wird die europäische Ruhe gestört, auch für die nächste Zu kunft ist keine Gefahr eines Friedensbruches vor handen. Trotzdem verleihen der Entrevue zwei Momente eine höhere politische Bedeutung. Sie gewinnt zunächst politische Tragweite durch den Umstand, daß der im Jahre 187!) abgeschlossene Allianzvertrag zwischen den beiden germanischen Staaten im nächsten

dagegen commentiren die Entrevue schon im Vor hinein im hämischen Sinne. Seit in der inneren Entwicklung Oesterreichs deutschfeindliche Politiker ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben, sind in Frankreich neue Hoffnungen auf eine Zertrüm merung der österreichisch-deutschen Allianz erwacht, Hoffnungen, die sich vorläufig wenigstens nicht er füllen sollen. Näher schien die Gefahr eines intimen Anschlusses an Rußland zu liegen. Hat man dm Grafen Kal- noky doch besondere Zärtlichkeit für Rußland

in vem schönen König reiche, sie gewähren einen tiefen Einblick in die Stimmung der beiden Nationaliäten, sie beant worten förmlich mit Posaunentönen die Frage, ob es für den Frieden ersprießlich war, den böhmi schen Landtag aufzulösen. Die Verbitterung ist gestiegen, der Ausgleich der Gegensätze in unab sehbare Ferne gerückt, das deutsche Volk Böhmens auf die Suche nach Hilfsmitteln gedrängt, wie sie nur die Verzweiflung eingeben kann. Zum ersten Male wurde im böhmischen Land tage die Frage

einer administrativen Trennung der deutschen und slavischen Ortschaften ernstlich besprochen, und das heillose Entsetzen, welches die Berührung dieser Frage im czechischen sowie im Regierungslager hervorrief, stellt Zweifaches außer Zweifel. Man weiß, daß es den Deutsch böhmen heute mit dieser Forderung ernst ist, denn sonst hätte man die Reden Barenther's und Ge nossen einfach belächelt, und man ist an den maß gebenden Stellen vollauf durchdrungen von der Bedeutung dieses Programms. Für das erste gibt

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/06_10_1888/MEZ_1888_10_06_2_object_689213.png
Page 2 of 10
Date: 06.10.1888
Physical description: 10
des heutigen Feste- darlegte und die heutige ZeW und Stellung derM narchie mit den von den Stürmen der Revolution tr- griffenen Tagen verglich, in welchen Kaiser Franz IM den Thron bestieg. Der Redner führte weiter ans daß Oesterreich seine heutige Machtstellung der Einsicht und zielbewußten Politik des Kaisers verdanke, sM der, von demselben geschlossenen innigen Verbinde mit dem stammverwandten Deutschen Reiche, einer Verbindung, geschlossen zur Erhaltung des Weltfrieden von deren Herzlichkeit

, die Ge- meindevorstehungen von Ober- und Untermais, sowie eine große Anzahl von Bürgern und hier ansässigen Fremden erschienen waren. Bon fremden Gästen ge wahrten wir Obersanitätsrath v. Dräsche und Hofrath Professor Oertel. Die reiche und geschmackvolle Aus schmückung des Saales hatte wie gewöhnlich die b währte Hand des Hausinspectors Wolf geleitet. Aus Bühne in einem . Wald von Palmen, Oleander Lorbeer erhoben sich die Büsten des Kaiserpaar» Vor dem Podium, an dessen Stirnseite die Wavve» und Fahnen von Oesterreich

, Bayern und Tirol mm. bracht waren, sah man die Büsten des Kronprin^ und seiner Gemalin ebenfalls von einem reiche» Schmucke lebender Pflanzen umgeben. . Die PM. Spiegel und Wandleuchter ringsum, sowie die Galler» waren ebenfalls reich mit Fahnen, Wappen und EM. guirlanden geschmückt. Hinter dem Blätterschmucke der Bühne nahm das Cnr-Orchester seinen Platz, welch»- die Tafelmusik besorgte. Nach d«m dritten Gange er- griff Bürgermeister, k. Rath Dr. Pircher das Wort indem er zunächst die Bedeutung

und Innigkeit eben jetzt der Besuch des ritterlichen deutschen Kaisers in der Meier Hofburg Zeugniß ablegte. Es möge Gott gefallen, den geliebten Monarchen seinen Völkem noch lange zu er halten. DieVersammlung stimmte lebhaft in das drei fache Hoch ein und verblieb stehend, bis die letzten Klänge .der, von der Musik intonirten Volkshymne verklungen waren. Bald darauf erhob sich Statthalterei rath v. Grabmayr, um in längerer Rede noch einmal an die zahlreichen Wohlthaten und Segnungen zu er innern

GeneralversaW- lung des Meraner Volksschulvereins im Vorsaale d« Cafö Paris statt. Aus den Berichten des Schrift' führers, Lehrers Ruedl, und des Cassiers, I. Zw' wein, entnehmen wir kurz Folgendes: Der in seine» Zwecken und Zielen so schöne und edle, in seinen iw folgen so reiche Verein zählt 214 beitragende und' ständige Mitglieder, etwas weniger als im Voyahre, da leider während des verflossenen Bereiusjahres vier Mitglieder gestorben (Bahninspector Titz, Frz. Frau Notar Dr. Bereitter, Pharmaceut Mayr

9
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1890/12_03_1890/SVB_1890_03_12_5_object_2454694.png
Page 5 of 8
Date: 12.03.1890
Physical description: 8
Beilage nim Nr 2 i . Voze«, Mittwoch, ve« 12. März R^VO. Betrachtungen zu den Wähle« im deutschen Reiche. Die Wahlen zum deutschen Reichstage sind nun be endet und ergaben folgendes Partheien-Verhältniß: Centrum 107 Mandate — früher 101 Deutfchconfervative 70 „ ' „ 78 Freiconfervative 19 „ 41 Freisinnige 66 „ „ 32 Nationalliberale 40 „ „ 96 Socialdemokraten 35 „ „ 11 Polen 16 „ „13 Elsässer 13 „ . „ 45 Hannoveraner 11 „ „ 10 Demokraten 10 „ „ 0 Antisemiten 4 „ „ 0 Wilde

1878 von 56.100 auf 125.400 angewachsen. Im ganzen Reiche haben sich die sociali stischen Stimmen in neun Jahren nahezu verfünffacht. Die Ausnahmegesetze gegen die Socialdemokratie haben sich nicht nur als unnütz, sondern geradezu als schädlich erwiesen, indem die Agitation im Geheimen nur um so intensiver betrieben wurde und Märtyrer geschaffen wurden, die der Sache einen gewissen Nimbus verliehen haben. Oftmals hat Windhorst auf das Verkehrte dieser Gesetze hingewiesen und betont

, daß man den destruc tiven Bestrebungen der Socialdemokratie nur dadurch begegnen könne, wenn der Staat wieder zu christlichen Grundsätzen zurückkehre, der katholischen Kirche die ihr gebührende Freiheit zurückgebe und ihre aus dem Reiche vertriebenen Orden wieder zurückrufe. Aber man wollte mcht hören und wüthete weiter gegen Religion und Kirche. DaS Christenthum schien den Regierenden ein Überwundener Standpunkt für das mächtige deutsche Reich. In der Presse und in den Lehrsälen wurde Gott und die Kirche

der Throne gelten. Nun wer die Ge schichte dieses Jahrhunderts, von der französischen Re volution an bis zur Entthronung des Kaisers von Brasilien kennt, der weiß. wie. die Liberalen die Throne st ütze n. Wie haben sie doch die Throne gestützt im Jahre 1848, dann in Neapel, in Toskana, in Parma und Modena und später in Hanover und anderen deutschen Staaten?! — Da mögen sich die Fürsten wohl mit Fug und Recht die Worte ins Gedächtniß rufen : „Gott bewahre uns vor unsem Freunden!' Die Sozialdemokraten

. Sie hat dieselben Principien, wie die Sozialdemokratie, letztere ist nur consequenter, waS ihr die Mittellosigkeit ihrer Anhänger erlaubt. Das Wahlenergebniß bedeutet aber auch eine Nieder lage für Bismarks innere Politik. Sein Rücktritt als preußischer Handelsminister ist bereits Thatsache und daS Gerücht, er wolle auch als Reichskanzler abdanken tritt immer bestimmtem auf. Unbestreitbar ist, daß ganz wesentliche Diferenzen zwischen dem deutschen Kaiser und Bismarck in Bezug auf soziale Fragen beste hen. Die vom Kaiser

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/06_08_1881/BZZ_1881_08_06_1_object_390944.png
Page 1 of 6
Date: 06.08.1881
Physical description: 6
der Bevölkerung beider Reiche, wie den Geboten einer gelunden Zntere^enpolitik ent spricht, ist die.Gefahr bedeutend vermindert, daß. na- tionale Vorurtheilk' ulld Leidenschaften hemmend und hindernd Äe Entschließungen der leitenden Staats männer, welche die von beiden Seiten Far erkannte Jniereflen-Gemeinschaft zurHl^tschnür Handeln» nehmen, beeinstiMn. f ' Man verkennt gänzlich das Wesen der Österreichisch- deutschen Entente, tvenn man D, wie yies wie Psa^t in den letzten Tagenvon deuls^-nationaler Seite

; eS schloß seine Freundschaft keineswegs mit- diesen oder jenen Nationalitäten, sondern mit Oester» reich-Ungarn als solchem. So ist eS Denn auch kein nationaler Bund stamm verwandter Völker, sondern es ist die Allianz zweier mächtiger Reiche, welche vorgestern durch die Umarmung der Kaiser von Oesterreich - Ungarn und Deutschland ihre Bekräftigung finden sollte. Wer sich das gegen wärtig hält, der wird, mit wie hoher Befriedigung ihn immer die Bisestigung der österreichisch - deutschen Freundschaft

Muffe in Wien, «erlin »ad München, Rolirr und T-mp. In Wien, l. Uitemerzaff« I«. 177. Samstag den 6. Huguft 1881 Oejterreichisch deutsche Ällian?. Kaiser Franz Jojef ist vorgestern in Badgastein mit dem deutschen Kaiser, seinem Freund undAlliirten zusammengetroffen, die Monarchen haben in herzlichster Weise mitsammen verkehrt und ein Beispiel innigster Freundschaft und Zuneigung gegeben. Die Journale haben diese Zusammenkunft in ihrer Weise verwerthet und derselben eine, je nachdem es einem Blatte

Paßte, beliebige Auslegung gegeben. Einige Oppositionelle fanden gar herftus ein Z^sam- gehet, Deutschlands mit OeflerreiH s« Hr M. Dauer unmöglich, weil — nun weil die ^genwärtize Regie rung angeblich den Deutschen nicht hold sei ? andere schlössen, gerade die Begegnung mit Kaiser WilhUm müßte zur Folge Hab/», daß dem gegenwärtigen Re- gilNc daS Genick Hebrochen würde. Wir glauben, gerade dadurch, daß die österreichisch- deutsche Entente ebenso sehr den Gefühlen der über wiegenden ^Mehrheit

ein fach geschehen der Hoffnung htn^lbt. die Begeg nung unseres Monarchen mil dem deutschen Kaiser und den süddeutschen Fürsten werde irgend welchen Änflüß äuf' den AuSgang des Politischen und nat.io- naien Kampfes ' üben^' welcher gegenwärtig in Oester reich g'fDt wiri»!'Wenn etwa« im Stande wäre, die österreichijch-deutsche Freundschaft zu erschüttern, danw müßte eS ein Berjuch Deutschlands, fich in unsere inneren Angelegenheiten zu mischen, oder umgekehrt, ein Versuch unserer Monarchie

11
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/21_09_1889/SVB_1889_09_21_2_object_2455660.png
Page 2 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
der Gäste auf unsern erhabenen Monarchen Kaiser Franz Josef !. Während dessen »spielte die Regimentskapelle die österr. Volkshymne und die Pöller erdröhnten - dumpf vom Virgel- herab^> Diesem folgte der Toast des Rector Schiffner auf den deutschen Kaiser Dazu Mnge^ihn,'sprach Redner, die Anwesen heit ^ vieler Gaste aus dem deutschen Reiche, die großmüthigen Spenden ^des deutschen Kaisers und so vieler deutscher Fürsten,'dazu dränge ihn aber auch der Dichter selbst, der zwar in Oesterreich „singen

^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

12
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/09_12_1886/MEZ_1886_12_09_1_object_669737.png
Page 1 of 16
Date: 09.12.1886
Physical description: 16
des In-, wie des Auslandes in höherem Maße auf sich lenkt als 'andere; gleich große Etädte, daß aus, dem stammverwandten und politisch verbündeten Deutschen Reiche alljährlich ein statt liches .Contingent von Personen hier Ausenthalt nimmt, die nicht nur die Zwecke des städtischen Gemeinwesens direkt und indirekt fördern^ son dern erfahrungsgemäß mit ihrer mitwirkenden Theilnahme nicht zurückbleiben werden wo es gilt, dcm bedrohten deutschen Volksthume hilf reich' beizusprmgeu. Thue also ein Jeder seme nationale

und zum Ganzen zu streben. Nun aber ist's geschehen. Die Orts aruppe Meran, Mais und Umgebung besieht seit vorgestern und ihre Gründung ist unter den tisreulichsten Auspicien vor sich gegangen. - Ein glücklicher Zufall hat es gefugt, daß einer der ältesten und kampsbewährtesteu Führer der libö' ralen Deutschen in Oesterreich, Abgeordneter Herbst, dem überstandene physische Leiden nichts von seiner meisterhaften Beredsamkeit geraubt, vielmehr die Wärme innerer Empfindung ge- steigert zu habe» scheinen

, derzeit hur Erholung und Kräftigung unter uns, weilt,- und er wär es, der dem Gründungsacte politisch und ora- torisch die Weihe gab. Wie er das that, darauf möchten wir durch den' folgenden Aboruck seiner Rede die Lufmuksawkit ganz besonders' Der» jenigen lenken, welche entweder' die Ziele und Zwecke des Deutschen Schulveremes noch nicht ihrer Bedeutung' nach völlig erkannt haben oder, durch gegnerische' Pärteileidenschast^getrieben, systematisch darauf ausgehen diese Ziele und Zwecke zu verkennen

ur.d. zu . entstellen. Den Einen sagt Herbst'S Rede,' daß es die^ Arbeit an der nationalen Selbsterhaltung ist,' welche der Deutsche Schulverein auf sich genommen hat, M die Entwickelung der nationalen Verhältnisse >» Oesterreich solche Arbeit dringend heischt, und daß es heilige Pflicht jedes Deutschen ist ^erkthäUg theilzunehmen an dieser Arbeit der Haltung des eigenen VotkthumS. Den Anderen ^r, den Gegnern, aus allen Lagern, führt Wbst — und wer wäre berufener als er folche Mcherung zu ertheilen

^-versöhnlich und M voll Selbstbewußtsein zu Gemüthe» daß Wr Deutsche Schulverein weder in politischer in nationaler Richtung agressiven Tenden« jta nachgehe, daß dessen Mission eine wahrhaft Wlttvalwe, weil .lediglich erworbenen Besitz «Wende, eine wahrhaft staatliche, weil vielfach l k ^d unveräußerliche Aufgaben des Staates tW risüüende fei. Keinen besseren, würdigeren «w taktvolleren Interpreten hätte die Central« 'Mg des Deutschen Schulvereins für.unsere ^lhüttmsse hier ich wünschen und finden

13
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1885/29_07_1885/BRG_1885_07_29_2_object_753515.png
Page 2 of 12
Date: 29.07.1885
Physical description: 12
sein, aber es dürfte schwer sein, für eine solche Sprache eine andere Bezeichnung zu finden, als Landes- und Hochverrath. Diese Oelterreicher wollen ihre Pflichten gegen den Kaiser Franz Josef er füllen, weil sie es müsien. aber aus jedem Worte blickt hervor, wie gerne sie sich eventuell „annektiren' lietzen. Nun, Herr Strache möge sich vor Oesterreich rechtfertigen, aber wir fragen: Dürfen wir dulden, daß mitten im deutschen Reiche eine solche Agitation gegen unseren besten und treuesten Verbündeten sich so offen

vor aller Welt auf den Markt drängt? Oesterreich seinerseits kann und wird nicht dulden, daß seine Unterthanen in ein benachbartes Land ziehen, und eine Haltung annehmen, welche kaum anders gedeutet werden kann, als eine Einladung die Deutsch-Oestcrreicher mit Waffengewalt — denn aus friedlichem Wege geht es ja nicht — vom Habsburgischen Regimente loszureißen und sie dem deutschen Reiche einzuverleiben.' Und uns Katholiken nimmt man es übel, daß wir nicht auch in dieses deutsche Horn blasen. Nein, niemals

Punkt stellte sich unser Landtag und ver theidigte die Glaubenseinheit gegen die deutschen Bundesakte und gegen die Schmer- ling'sche Verfassung und erreichte das Lan desgesetz vom 7. April 1866. Und als diesem Gesetze zum Trotze durch das be kannte „Erachten' eines centralistischen ^^Ministers die Gründung evangelischer Ge- E^Weinden in Tirol gestattet wurde, oppo- WWiirte sowohl der Tiroler Landtag als die konservative Presse (auch das „T. V.'), indem sie das „Landrecht', also die Auto nomie

. Deutschland. Das von uns in der letzten Nummer besprochene Paderborner Ereignis hat den deutschen Katholiken wieder klar gezeigt, wie es heute mit dem Kul turkämpfe stehe. Man möchte preußischer- seits denselben gerne versumpfen lasten, und das wäre für das katholische Leben in Deutschland schlimmer als der offene Kampf. Die katholischen Blätter sprechen es denn auch unumwunden aus, daß sie einer sol chen Versumpfung der religiösen Fragen sich auf's Entschiedenste entgegensetzen wer den. So sagt

Einheit nach 15jährigen Kulturkampfsdrangsalen noch eben so fest gegründet dasteht, wie zu Anfang des unseligen Kampfes, kann uns auch mit der grausam sten Waffe nicht aus unserem Herzen geriffen werden. Und dieser Bewußtsein macht uns froh und stark.' Ein weiteres Zeichen der musterhaften Anhänglichkeit der deutschen Katholiken an. die hl. Kirche und deren Hirten sind die großen Versammlungen, welche an läßlich des Scheidend des Kölner Erz bischofes Dr. Melchers aus deutschen Lan

14
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/27_04_1886/MEZ_1886_04_27_2_object_663217.png
Page 2 of 16
Date: 27.04.1886
Physical description: 16
732 Meraner Zeitung nützung der religiösen Gefühle und der religiösen! Dietmar von Äist. Reinmar der Alte. Reimar Furcht des Volkes im Dienste eines Gewerbes, j von Zweier; Zweier bedeutet im Mittelhoch, eines Zeitungsunternehmens, für unwürdig der deutschen Zwettl. — Ich würde Ihnen wünschen, s^tsmliskben Kircke erklärt? !das Lied an den Könia von Böhmen zu lesen katholischen Kirche erklärt? Fürstbischof Aichner betont allerdings mit alterprobter Logik. daß den Erzählungen und Berichten

widmete, wird zugeben, daß alle großen Gedanken, welche die Gegenwart bewegen, in ihrem Keime in den Liedern Walthers von der Vogelweide vorhan den sind. Die deutsche Liebe zur Frau, die Liebe zum Vaterlande, der tiefe religiöse Sinn des deutschen Volkes! daneben die unbezwingliche Liebe zur freien Forschung, ebenso wie die Nei gung zum deutschen Kaiser und Reich, welche den Oesterreicher, die Babenberger voran, stets ausgezeichnet hat, alles dies findet seinen glänzen den Ausdruck in den Liedern

Walihers von der Vogelweide und ein großer Literaturhistoriker hat gewiß Recht, wenn er sagt, daß noch nie in deutschen Versen die Wehmuth schöner ausge drückt wurde, als in der bekannten Elegie Wal thers : 0 var siot versvunäen alliu rmruu Mr'. Dieser größte Lyriker ist ein Oesterreicher, zwischen Klausen und Bozen auf dem Layen Ried stand der „Hof zur Vogelweide', in dem er geboren wurde, wo er aufwuchs, und er selbst sagt: In Oesterreich habe ich singen und sagen gelernt. Aber nicht nur dieser große

Lyriker, eine an den König von Böhmen zu lesen , und Sie würden mutato uomias finden, daß die Dinge sich ziemlich gleich geblieben sind, nur sind die großen Herren in Böhmen derzeit nicht mehr dem deutschen Lied und Wort so freund lich. wie die edlen Premysliden (Sehr gut! links), welche Freunde des deutschen Gesanges waren. (Bravo! Bravo! links ) Weiter, meine Herren, Ulrich von Lichtenstein! Damals waren die Lichtenstein nicht nur tapfere Ritter, sondern auch Führer auf dem Gebiete des deutschen

Liedes (Hört! Hört! links), und ich glaube nicht, daß einer der alten Llchtensteine irgendwie für die böhmische Krone so geschwärmt hätte, wie für den deutschen Minnegesang. (Beifall und Heiterkeit links.) Ferner erinnere ich an Ulrich Thürlin, den edlen kärntner Sänger aus dem eisernen Lande des österreichischen Südens und so viele andere Lyriker, mit deren Aufzählung ich Sie nicht ermüden will. Die Didaktik der mittelhochdeutschen Literatur hat ihre Hauptwerke allem Anscheine

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1887/11_07_1887/BTV_1887_07_11_1_object_2920348.png
Page 1 of 8
Date: 11.07.1887
Physical description: 8
gegen über den Deutschen in Böhmen nicht tiefer stellen wollen, als die Ruthenen gegenüber den Polen in Galizien. Klingt das Wort von den Brudernativnen gut im Osten der Monarchie, so muss es auch in der Westhälste derselben seinen vollen Wert haben. Es darf dann der Wunsch aufleben, dass auch Czechen und Deutsche in Böhmen sich gegenseitig als Bruder nationen betrachten möchten. Ueberblickt man den gegenwärtigen Zustand der Monarchie, so sind es nur die Deutschen, und zwar gerade die liberalen Elemente der deutschen

Bevöl kerung, welche von dem allgemeinen Frieden sich ausschließen, welche beharrlich den Gedanken der Ver söhnung zurückweisen. Gerade unter dem frischen Eindrucke der Reise des Kronprinzen kann man diese Erscheinung nicht konstatieren, ohne das tiefste Be dauern darüber zu empfinden. Gerade die Deutschen, die eing.bornen Söhne d°H Hauses, sind der Ver stimmung und Erbitterung verfallen. Wir brauchen kaum der kindischen Missdeutung entgegenzutreten, dass wir unter dem inneren Frieden nicht das Ver

vertretenen Interessen dadurch am meisten be- nachtheiligt und gefährdet erscheinen. In der Ver fassung und in den Gesetzen des Staates ist nichts, was die Deutschen in eine solche Portion hinein drängen würde. Ueber die historische Stellung der Deutschen in Oesterreich wollen wir nicht viel Worte verlieren; dem Verdienste und dem Ruhme der Deutschen soll und darf nicht nahertreten werden. Aber können denn die Deutschen mit Berufung auf die Vergangenheit verlangen, dass man die innere Politik des Staates

nach den Grundsätzen eines Majorats - Erbes behandle und der erstgebornen Nationalität das Herrscherrecht einräume, während die anderen Nationalitäten nur zu gehorchen hätten? Wäre denn ein solches System mit den modernen Principien irgendwie vereinbar, würde es, wenn man hartnäckig daran festhalten wollte, nicht zu den ge fährlichsten inneren Kämpfen führen, und würden die Deutschen nicht die ersten sein, welche sich gegen die Träger eines solchen Systems erklären, und würden sie nicht am schärfsten die Mittel

verurtheilen, zu denen es seine Zuflucht nehmen müsste? Die Ver gangenheit spricht ja in dieser Richtung deutlich genug. Ist es denn des Deutschthums würdig, dass man für dasselbe ein Privilegium verlangt, eine höhere Macht als diejenige, die das deutsche Element durch seine natürliche Kraft sich zu erobern vermag? Soll das Reich der Zerrüttung ausgesetzt werden, bloß damit das morsche Gebäude an unhaltbaren Partei-Tradi tionen nothdürstig eine Stütze finde? Ist den Deutschen in Oesterreich der Kampf

16
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/08_01_1889/MEZ_1889_01_08_1_object_583790.png
Page 1 of 8
Date: 08.01.1889
Physical description: 8
dargethan, daß die Unter suchung keinen ausreichenden Grund für die Erhe bung einer Anklage zu erbringen vermochte. Das höchste deutsche Gericht hat durch diese seine Ent scheidung sich selbst und der deutschen Rechtspflege ein glänzendes Ehrenzeugniß ausgestellt, an dem zu mäckeln dem großen deutschen Kanzler zuletzt in den Sinn kommen wird. Ein Staatsmann von den unvergänglichen Verdiensten Bismarck's, kann es ohne Einbuße seiner Größe hinnehmen, wenn er sich einmal nach allgemein menschlichen

Gesetzen ge irrt bat. Wohl aber enthält der gegenwärtige Fall, wie die „Allg. Ztg.' mit Recht hervorhebt, eine Lehre für diejenigen, welche dem Fürsten Bismarck, sei's auch im besten Glauben, eine Unfehlbarkeit bei legen, die er selbst niemals beansprucht hat. Die Veröffentlichung des kronprinzlichen Tagebuches war von den meisten Organen der deutschen Presse, auch solchen der nationalen Mittelparteien, als hocher- sreulich begrüßt und nachgedruckt, und dem Inhalt der Aufzeichnungen des fürstlichen

zur gründlichen Prüfung der Angelegenheit, welche durch mehrfache pnblici- stische Ausführungen unterstützt wurde, schienen nicht überall zu einer unparteiischen, besonnenen Auffassung hinzureichen. Der nunmehrige Abschluß der vielum strittenen Sache gibt erfreulicherweise denjenigen eine Genugthuung, welche selbst bei der tiefsten Verehrung für den deutschen Staatsmann auf ein selbstständiges Urtheil und auf die geistige Unabhängigkeit gegen über der Sensationsmacherei und dein Parteifana tismus

nicht verzichten mögen. Als ein unangenehmes Ueberbleibfel der Affaire Geffcken, stellt sich der Fall Morier dar, der in den letzten Tagen in den Vordergrund der Discussion in deutschen und englischen Blättern getreten ist. Es war noch im alten Jahre, als die „Kölnische Zeitung' gegen Morier, gegenwärtig englischer Bot schafter in Petersburg, die Anschuldigung erhob, er habe im Kriegsjahr 1870 dem Marschall Bazaine, wie dieser selbst erzählte, die ersten Mittheilungen über die Bewegungen der deutschen Arniee

über mittelt. Diese Nachricht machte natürlicherweise großes Aufsehen. Ein Theil der deutschen Presse wollte nicht an deren Richtigkeit glauben, und die englischen Blätter verlangten energisch Beweise, als Morier die Meldung in aller Form dementiren ließ und beifügte, daß er im Besitze etnes Briefes von Bazaine sei, in welchem dieser entschieden sowohl die Thatsache als bezügliche Aeußerungen seinerseits in Abrede stellte. Darauf veröffentlichte die „Köl nische Zeitung' einen Brief des Majors und Flügel

17
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1887/07_05_1887/BTV_1887_05_07_1_object_2919505.png
Page 1 of 12
Date: 07.05.1887
Physical description: 12
in diesem Lande Herr sein soll. Deutsch-Oesterreich und mit ihm Böhmen und Mähren gehörten einst zum deutschen Reiche und sind durch Deutschland an Oesterreich gekommen. Das historische Anrecht der deutschen Nation auf Böhmen und Mähren ist ein älteres (Rufe rechts: Pfui i Rufe links: Ruhe: Präsident gibt das Glockenzeichen) als das nebelhafte böhmische Staatsrecht. Zwischen der inneren nnd äußeren Politik Oesterreichs bestehe ein großer Wider spruch. Nun hätten die Deutschen in Oesterreich die alleinige

der von ihm eingeschlagene Weg nicht zum Ziele führt. DaL Ministerium spreche nicht mehr viel von Versöhnung, sondern regiere offen gegen die Deutschen, es habe die Slaven«Freundlich- kcit unverhüllt auf seine Fahne geschrieben. Die deutschen Beamten finden in Böhmen kein Fort kommen mehr, und um die Beamtenstellen noch mehr in die Hand der Czechen zu spielen, würde die Sprachenverordnung erlassen. Der Herr Minister präsident hat gemeint, dass Excesse zu allen Zeiten unter dem Militär vorkommen; aber es handle

sich in dem vorliegenden Falle um die Ursachen und Motive, die dazu geführt haben. Die Excesse sind eben auf nationale Gegensätze zurückzuführen. Redner weist darauf hin, welcher Hass die Czechen gegen die Deutschen stets erfüllt habe, dass schon ein Edict des Böhmen-Herzogs Spitihnev bei seinem Regierungs antritte verordnete, dass alle Deutschen Böhmens das Land binnen drei Tagen zu räumen haben, und von diesem Schicksale wurde sogar seine Mutter betroffen. Der Vater der böhmischen Geschichtschreibung aber feiere

dieses Edict als ein säiotuin magnum st mi- rsliils, omnikus sksonlis insmoradilo. Eben so merkwürdig und denkwürdig wie dieses Edict seien die Thaten von Kuchelbad und Königinhof. (Ge lächter rechts.) Die Gewaltacte, welche die Czechen an den Deutschen verübt haben, bilden eine ununter brochene Kette bis auf die jüngste That, die den Exodus aus dem böhmischen Landtage verursachte. In dem nationalen Kampfe, der sich in Böhmen ab spielt, handle es sich nicht um Gleichberechtigung, sondern darum, wer

Aufgabe, ihre nationalen Geschäfte zu be sorgen. (Beifall links und auf den Galerien. Prä sident ermahnt die Galerie zur Ruhe.) Abg. Dr. Trojan (Generalredner pro) erwidert dem Vorredner. Derselbe habe kein Verständnis für das Wesen Oesterreichs, er habe nicht einmal Sinn für das erste Gebot, das für das Zusammenleben freier Menschen gelten müsse, die Anerkennung der gegenseitigen Rechte, die Gleichberechtigung und Selbst bestimmung^ denn er predige die Unterdrückung der Slaven durch die Deutschen

18
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1883/13_01_1883/BZZ_1883_01_13_1_object_380328.png
Page 1 of 8
Date: 13.01.1883
Physical description: 8
am Weißen Berge 1620 nicht ungeschehen gemacht werden können. Er kann nicht in Erfüllung gehen, weil in diesem König reiche frecher czechifcher Träume 3 Millionen Deutsche wohnen, die doch auch ein Wort drein zureden hätten, wenn es jemals einem Staats manne beifallen sollte, sie, die Söhne einer Cul turnation ersten Ranges in das Prokrustesbett einer Pygmäencultur zu zwängen. Er kann nicht in Erfüllung gehen, weil schon die Möglichkeit, von einer solchen Vision sprechen zu dürfen, eine Beleidigung

zu glauben und zu hoffen, daß es einstmals der Mittelpunkt süd slavischer Cultur werden könne. Das Serbenthum mit dem das Croatenthum um die Hegemonie zu ringen hat, ist diesem höchstens ebenbürtig, keines wegs überlegen, und wenn die Scheidewand des religiösen Bekenntnisses nicht wäre, wüßte man wahrlich keinen Grund für die Rivalität der im Uebrigen fast gleichgearteten Stämme. Welche Mittel stehen aber dem Czechenthume zu Gebote, die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien empfänglich

zu machen für den Glanz und die Segnungen seines Zukunftsbildes? Was vermag es den Deutschen zu bieten, um sie abwendig zu machen von ihrem Gravitations punkte, dem herrlichen deutschen Wien, der Haupt- und Residenzstadt ihres Kaisers, des stolzen Sprossen des ältesten und ersten deutschen Für- steugeschlechtes? Welche wahnwitzig dreiste Zu- muthung: die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien sollen das Band zerreißen, welches sie an ihre Stammesgenossen knüpft, die gleichfalls nach Wien gravitiren

und wie sie in ihrem Kaiser zugleich das theuere Symbol der Einheit und der Macht des Staates verehren, diese Deutschen sollen sich von einer Cultur los sagen, welche ihre Nation an die Spitze der Civilisation gestellt hat, um sich einem Cultur- kleingewerbe zuzuwenden, das noch nicht einmal über die Werkzeuge für wahre Culturarbeit ver fügt. Ferne sei es von uus über die Opferwilligkeit und Hingebang zu spotten, mit welcher unsere czechischen Staatsgenossen für die Entwicklung ihrer Nationalität arbeiten und kämpfen

. Sie ist aller Anerkennung werth und wäre ruhmwür dig, wenu sie nicht von einem finstern Fanatis mus begleitet würde, welcher sie blind und un dankbar macht. Doch wir haben es schon längst aufgeben müssen, den Wortführern der czechischen Hegemonie mit Vernunftgründeu beizukommen Heute befindet sich in Folge mannigfacher Umstände das Deutschthum im Zustande der Abwehr. Seine nationalen Gegner glauben an die Schwäche des Deutschthums, weil die Deutschen in ange borener Gutmüthigkeit und beseelt von Sinn für Recht

19
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1887/30_04_1887/MEZ_1887_04_30_2_object_674539.png
Page 2 of 22
Date: 30.04.1887
Physical description: 22
794 ^ceraner Zeitung. habt ihr ihn als Minister? (Heiterkeit links.) Diese Politik mag dem Grafen Taaffe als eine Politik der Energie erscheinen, und doch ist es nur eine Politik der Rancüne, die nie segens reich gewirkt hat. Seme sprungweise sich be thätigende Politik ist überhaupt nur verständlich als Politik einer Regierung, welche von der Hand in den Mund lebt. Ich werde nie glauben, daß dem Grafen Taaffe die Bedeutung der deutschen Sprache als Staatssprache für die Reichseinheit unklar sei

, allein nicht, was dem Reiche frommt, sondern was wirklich für den Moment hinaushilst. gibt bei ihm die Entscheid dung. Gibt zum Beispiel der oberste Richter des Reiches über die Nordbahn ein Gutachten ab, welches der Regierung in ihren Kram paßt, dann ist er der weiseste Mann und ernsteste Patriot. (Sehr gut! und Heiterkeit links.) Bringt aber derselbe Mann im Herrenhause einen Antrag ein, welcher den Sprachenerlaß für Böhmen als gesetzwidrig bezeichnet, dann ist er staatsgefährlich

heute an etwas Aehnliches denken? Diese klaffende Wunde hat Graf Taaffe dem Reiche geschlagen. Man kann nicht das Ganze schädi gen, ohne den Theil mit zu verderben, wie man den Theil nicht schädigen kann, ohne das Ganze zu verderben. Krebsartig greift das Uebel um sich, und ich fehe den Tag kommen, an welchem die Förderer der jetzigen Politik entsetzt sein werden über den Zustand des entdeutschten Oesterreich. Glauben Sie aber nicht, meine Herren, daß ich mit diesen Worten auf eine Verödung

, aber natürlich möglichst elend und ein Gegenstand der Ausbeutung für Alle. Das wird aber nicht unser Oesterreich sein, das freiheitlich entwickelte, vom deutschen Geiste getragene und geführte, mit allen Culturstaaten der Welt ebenbürtige und mit ihnen wett eifernde Oesterreich, das bereits auf dem besten Wege war, dieses herrliche Ziel zu erreichen. Gewiß haben die Deutschen Fehler begangen, aber welcher Volksstamm hätte an ihrer Stelle keine Fehler begangen? Der größte Vorwurf, der gegen sie erhoben

W damit bescheiden, weil es damals kein Erichs land gab. So lange es aber ein Deutscht gibt werden die Deutschen in Oesterreich ^ auflehnen gegen die bloße Bildungsmittel. Und weil ich schon Griechen bin: Tukydides nennt in ses peloponnesischen Kriege ein herbes Schicksal ^ tüchtigsten Erzieher der-Menschheit; wennrH dieser Erzieher, der den Grasen Taaffe Deutschen in Oesterreich gegeben hat, nichts Guten zu viel thut und uns aufklärt, a« und aufklärt, bis wir den letztik Glauben an unser Oesterreichs loren

20
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/24_05_1889/MEZ_1889_05_24_1_object_588226.png
Page 1 of 10
Date: 24.05.1889
Physical description: 10
««. Nr. M. Freitag, den 34. Mai 1889. SS. Jahrgang. No« Tage. Meran. 23. Mai. Aus Tirol wird der „N. Fr. Pr.' mit Be nützung eines in der „Meraner Ztg.' vom 18. ds. erschienenen Artikels über den Stand der Compro- mißverhandlungen zwischen den deutschen Clericalen und den Italienern berichtet und dabei die Möglich keit, daß dieses Wahlcompromiß nun auch für denLand- tag zu Stande käme, in Rechnung gezogen. Durch ein solches Compromiß im Großgrundbesitze würde bekanntlich die deutschliberale Partei im Tiroler

Landtage auf 6—7 Mandate herabgedrückt werden, und der Korrespondent der „N. Fr. Pr.' merkt hie- zu an, die Folge davon könnte sein, „daß den we nigen deutschliberalen Abgeordneten der Gedanke nahegelegt würde, ob dem fruchtlosen Kampfe nicht die Abstinenz vorzuziehen und den deutschen Ultramontanen und Italienisch-Nationalen einmal das Feld allein zu überlassen wäre.' Zu dieser Anregung möchten wir nur sofort bemerken, daß wir sie für keine glückliche halten und hoffen, daß ihr die deutschliberalen

, sondern es den Ultra montanen überlassen, wie sie mit der Führung der Geschäfte fertig werden — und den Italienern, wie sie sich mit einer solchen ausschließlich clericalen Ge schäftsführung auseinandersetzen wollen. Vom Jubel des Volkes umrauscht, unter stürmi schen Ovationen der alle Straßen füllenden Men schenmenge betrat König Humbert den Boden der deutschen Reichshauptstadt und legte die Fahrt ins königliche Schloß zurück. Unier Anleitung der Künstler wetteiferten alle Kreise der Residenz, die Straßen

, durch welche die beiden Herrscher ihren Weg zu nehmen hatten, in Gärten zu verwandeln, die kühle Capitale des Deutschen Reiches in ein Stück Italien umzugestalten. Triumphpforten wölb ten sich über den Häuptern der Fürsten und der deutsche Chorgesang begrüßte sie mit einer Jubel hymne. Mit stolzer Freude konnte Kaiser Wilhelm, konnte auch sein Kanzler aus diese mächtige Kund gebung der Volksstimmung blicken. Wird doch durch diese am besten bewiesen, wie tief in alle Herzen das Bündniß mit Italien gedrungen

Wiederhall, weil sie das Band kräftigt, das alle drei Reiche unischlingt, jene Reiche, in deren Ein- müthigkeit die bedeutsamsten Interessen Europas und die Stellung der verbündeten Staaten selbst ihre Sicherheit finden. Wohl fehlt es auch bei uns ebenso wenig wie in Deutschland an Anschauungen und Strömungen, welche noch keinen Frieden mit Italien geschlossen haben. Sie sind in verschiedenen Ländern gerade in der letzten Zeit zum Ausdruck gekommeil und auch in Oesterreich. Aber die Poli tik der Mächte

21