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Title A - Z
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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 264 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Der Kriegsausbruch 253 erne* deutschen Invasion gegeben hat, 1 so muß das zu diesem Zeit punkt geschehen sein. Freilich war die Bereitwilligkeit der Regierung, den englischen Winken zu folgen, auch jetzt an die Bedingung ge knüpft, daß Belgien im Falle einer Verletzung seiner Neutralität nur nach ausdrücklicher Anrufung die Hilfe der Garantiemächte geleistet wurde; bis dahin wollte sie den Angreifer aus eigner Kraft abwehren. 2 Sie kleidete die Ablehnung einer unerbetenen Hilfe in derart

des neuen belgischen Nationalis mus entsprach. 4 Aber weitere Sicherungsmaßnahmen schienen in der Tat geboten. Am 31. Juli spitzte sich die belgische Frage bedrohlich zu. In Brüssel wich der deutsche Gesandte v. Below aus, als ihn Baron van der Eist an die deutschen Zusicherungen von 1911 und 1913 erinnerte und eine neue Erklärung der deutschen Regierung anregte. 6 Vor allem aber erteilte diese selbst eine ausweichende Antwort, als Grey, der nun begann, die belgische Neutralität zum Angelpunkt

sich verhalten hätte, wenn Englands Truppen ungerufen gelandet wären, hatte nur noch akademische Bedeutung, denn die englische Regierung war entschlossen, die belgische Bedingung zu erfüllen. Aber es verdient Beachtung, daß ein deutschfreundlicher flämischer Beamter im belgischen Kriegsministerium aus dem Munde des Ministerpräsidenten gehört haben will, man werde eine englische Lan dung zulassen. Allerdings steht das im Widerspruch zu einer Äußerung des Generalstabs chefs zum deutschen Militarattaché

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 275 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
2ß4 IV. Die mittekuropmschm Staaten, ß. Belgien Aber selbst auf französischer Seite handelte es sich bei alledem nur um politische Fassaden, hinter denen sich die strategischen Hand lungen verbargen, die als notwendig erkannt worden waren. Bei der Ablehnung des deutschen Ultimatums seitens Belgiens hatte die Bezugnahme auf Frankreich eine Rolle gespielt, das sich zur Respek tierung der belgischen Neutralität verpflichtet habe, so daß kein strategisches Interesse den Rechtsbruch entschuldige

. Schon in diesem Zeitpunkt war eine derartige Bezugnahme auf den pflichttreuen west lichen Nachbarn nicht mehr berechtigt. Es ist heute bekannt, daß der französische Generalstabschef am z. August gegen Abend, noch vor Kenntnis der deutschen Sommati on, ja noch eine halbe Stunde vor deren Übergabe, die Variante des Aufmarschplans 17 in Kraft setzte, derzufolge die 4. und 5. französische Armee ihren Vormarsch auf belgisches Gebiet zu nehmen hatten, 1 Nur deswegen konnte J offre dem belgischen

Generalstab am folgenden Tage fünf Armee korps als Hilfe anbieten. Da war es für Frankreich kein allzu schwerer Entschluß, die Rolle des worthaltenden Garanten der belgischen Neutralität vor der Weltöffentlichkeit zu spielen, um so weniger, als es Joffre nicht auf eine Unterstützung der belgischen Armee im weitgehenden Sinne der Brüsseler Regierung ankam, sondern nur auf ein Aufhalten des deutschen Vormarsches an der Maas. Das Drän gen in Brüssel auf Hinausgehenlassen des Appells an die Garantie mächte

der Haltung der belgischen Heeresleitung, die ständig ihre Blicke auf Antwerpen gerichtet hielt, dei strategische Plan Joffres, der nicht mit einem so weit nach Norden ausholenden Vormarsch der deutschen Armeen gerechnet hatte, daran die Hauptschuld. 2 Auf der andern Seite war Deutschland nicht in der gleichen Lage. Von allen Seiten umstellt, wie der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg 1 Foerster a.a.O. 138. 2 Vgl. S. 247.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 269 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
2ßS IV. Die mitteleuropäischen Staaten, j. Belgien Feindschaft Deutschlands auf sich nehmen sollte. 1 Als Begründung des deutschen Schrittes dienten der Hinweis auf französische Auf marschabsichten in der Richtung Givet-Namur und die Befürchtung, daß Belgien nicht imstande sei, eineö derartigen Vorstoß ohne Hilfe abzuwehren, so daß Deutschland der Bedrohung zuvor kommen müsse. Die Argumentation entsprach der Behandlung der belgischen Frage in den Krisen von 1870 und 1887. Was Belgien

damit zur Entscheidung vorlag, war eine von der militärischen Notlage diktierte Alternative in Gestalt eines auf 12 Stunden befristeten Ultimatums. Ein Entschluß im Sinne eines Ein gehens auf Deutschlands Zwangslage war für die belgischen Staats männer an sich durchaus möglich und in Berlin hat man bis zu den ersten militärischen Zusammenstößen damit gerechnet. 2 Die Weisung an den deutschen Vertreter, der belgischen Regierung, wenn möglich, zu suggerieren, daß sie sich mit den Truppen auf Antwerpen zu rückziehen

des Umgestaltungsprozesses, den Belgien unter Dul dung und teilweise unter Förderung der Großmächte, vollends seit der Herrschaft des Nationalismus, durchgemacht hatte, ausgeschlos sen. Die Leitsätze, die der König in den Tagen seines Potsdamer Besuches im Herbst 1913 für den Schutz der Neutralität aufgestellt hatte, schnitten derartige Möglichkeiten erst recht radikal ab. Den Männern der gemäßigten Richtung aber dürfte die Ausdehnung des deutschen Verlangens auf das ganze belgische Gebiet die Annahme unmöglich gemacht

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 272 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
eingestellt, daß sie bis zum tatsächlichen Einmarsch der deutschen Truppen noch mit der Möglichkeit eines bloßen Ein schüchterungsmanövers rechnete. 1 Es war eine Illusion und wieder trug Belgiens Haltung in den Vorkriegsjahren mit Schuld daran» daß der deutsche Generalstab weniger radikale Forderungen mit der stra tegischen Lage als unvereinbar ansehen mußte. Denn mochte die politische Leitung in Brüssel die Linie der Korrektheit nicht aus dem Auge verloren haben: im militärischen Sinne konnte

auf den belgischen Staat kein Verlaß sein, und es war nicht möglich, die rechte Flanke der deutschen Armee gegen diesen ungedeckt zu lassen. Die Überlassung Antwerpens war unter diesem Gesichtspunkt das äußerste Zugeständnis. Schließlich wird bei der Entscheidving über die aktive Beteiligung Belgiens an dem großen europäischen Krieg auch die Rücksicht auf den Kongostaat nicht ohne erhebEchen Einfluß gewesen sein. Die Erwägung lag nahe, daß die Kolonie von Deutschland nicht geschützt werden konnte

eingestellten Bevölkerungsteile wurden von dieser natio nalen Aufwallung ergriffen, schon weil eine flagrante Verletzung der Neutralität vorlag, über deren Hintergründe alle Kenntnis fehlte. So nahm das Verhängnis seinen Lauf. Es hätte nach Ablehnung des deutschen Ultimatums nahegelegen, die militärische Gemeinschaft mit den Ententemächten herzustellen, und tatsächlich drängte nun 1 Bassompierre 6.

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