hat die kühnsten Erwartungen der Klerikalen noch ü b e r t r o f f e n. Endlich ist nicht die Vorlage des Ministeriums bei der Abstimmung gefallen; dieselbe wurde that sächlich mit 31 gegen 18 Stimmen und mit prin zipiell ganz unbedeutenden Aenderungen angenommen. So steht es um unser Gemeindegesetz und um den von der .„N. Fr. Pr.' ganz ohne Grund gepriesenen Liberalismus des Ministeriums Belcredi. (GilmS Gedichte.) Der zweite Band der Ge dichte Hermann v. Gilms ist endlich erschienen. (Die armen Deutschen
Oesterreichs) werden jetzt von mancherlei Seiten hart mitgenommen. In die „Kölnische Zeitung' schreibt H. Scherer „ungarische Briefe', in deren erstem gleich er der deutschen Na tionalität das Kompliment macht, daß sie im Gro ßen nicht auf der geistigen Höhe stehe und dann treuherzig fortfährt:- „Man nehme die rein deutschen Länder der Reihe nach vor, Tirol. Salzburg, Kärn- t.eii) Steiermark, die Erzherzogthümer, und die Hand auf das Herz gelegt, wie steht es mit der Aufklärung, mit der Bildung
, mit dem Wissen, mit dem Arbei ten, mit dem Fortschritt — und mit dem deutschen Nationalgefühl? Kann man den Italienern, den Slaven, den Magyaren verargen, wenn sie sich ei nem deutsch-österreichischen Uebergewicht nicht beugen wollen, dem sie mit besseren, znm mindesten gleichen Kräften und Fähigkeiten, jedenfalls aber mit einem intensiveren Patriotismus begegneten? Einer deut schen Nationalität in ihrer intellektuellen und mate riellen Totalität würde man eher Konzessionen ge macht
haben, die man ihrem Fragment und ihrer Karrikatur verweigerte.' Nun „die Hand auf das Herz gelegt', als Karrikatur der deutschen Nationa lität sollen die österreichischen Deutschen trotz Köln und Berlin denn doch nicht gelten, und was die Snperiorität der andern Raden Oesterreichs berifft, so ist es drollig, daß dieselbe „Kölnische Zeitung' in derselben Nummer von der österreichischen Armee behauptet, sie habe den Nachtheil, daß sie zum Theil aus „halbwilden' Stämmen sich rckrutire. Sind etwa
damit auch die östeneichischen Deutschen gemeint? Uebrigens merkt man an ! dem rheinischen Blatte sehr bald die Absicht. Gehört es ja auch zu den Organen jener Politik, die am liebsten von einem deutschen Oesterreich gar nichts wissen möchte , um der preußischen Spitze die Bahn frei zu machen. (Wie man in München große Hänser baut), zeigt nachstehendes Geschichtchen. Auf einen Neu bau in der Marimiliansstraße waren noch vor dessen Vollendung, die auch heute noch nicht erzielt ist 380.000 Fl. Hypotheken - Capitalien