. AuSsprache km Deutschen Reichstag äußerlich in Harmonie verlaufen ist, konnte man doch Strömungen bemerken» die der Regie rung gefährlich werden können. Dem Umstande, daß die Ö e Partei des Reichstages, die Vereinigte Sozial Erotie, im Gegensätze zur Reichsregierung die An schauung vertritt, daß die Regierung fich beellen solle, mit einem Vorschlag in der WieberguttnachungSfrage an dle Entente heranzutreten, bevor Frankreich und Eng land fich über die Wiedergutmachungen geeinigt hätte», könnte durch dle
geschlossene Einigkeit der bürgerlichen Parteien begegnet werden, aber es scheint die Einmütig keit der „Bürgerlichen' bereUS nicht mehr ganz fest zu stehen. Wenigstens läßt die Rede des Führers der Deutschen Volkspartei, des Abg. Stresemann, durchbllcken, daß diese Partei ebenfalls die Meinung vertritt, die deÄsche Regierung soll den ersten Schritt tun zur Auf rollung der Reparationssrage. Das linksdemokralische Organ deS Georg Bernhard, die „Vossifche Zeitung', gibt fich offensichtlich Mühe, dle Rede
» kann. Dieses deutliche-. Hervorheden und Lach irren des Herrn Stresemann ver dient insofern noch besondere Beachtung, als es wohl wenige führende Männer im deutsche» Reichstag gibt, die einen solchen Ehrgeiz besitzen, Reichskanzler zu werde«, wie gerade Herr Dr. Säesemann. Die Deutsche Botkspartei rühmt sich, die Partei der deutschen Wirtschaft und des deutschen Unternehmertums zu sein. In keiner Partei wiegen wirtschastspokitische Erwägungen so stark wie in dieser. Darin liegt die SIE» aber auch die Schwäche
der Deutschen Vollspartei. Ließe fie fich verleiten, den Gang der deutsche» Ruhr- und ReparationSpolttit nach den Stimmungen und Auf fassungen entscheidend zu beeinflussen, die sich in einem Tell des deutschen Unternehmertums geltend machen, dann würde fie dle deutsche Außenpolitik der Gefahr aussetzen, um der vagen Hoffnung willen, eine äugen bllcktiche Entlastung der schwerbedrängten Wirtschaft herbelzuführe», die politische Ante und den idealen Inhalt des Abwehtt«Mses M^e .R»»^ pr«WMBPr, Denrr
, Überhaupt noch von einer aktive» deutschen Außenpolitik reden kann. Sollte wirklich Deutschland selber ftänzöstsche Rechtsbrüche in irgend einer Form durch Kompromißlösungen sanktionieren und die Hand dazu bieten» aus Unrecht scheinbares Recht zu machen? Diese Erkenntnis scheint auch den Reichskanzler dazu zu bestimmen, nicht mit Angeboten an die Feinde heran- zutreten. Dazu kommt noch, daß Deutschland kein An gebot machen kann, das Aussicht hätte, die Franzosen und auch die Engländer zu befriedigen