über-? die Geschehnisse der letzten Woche in Innsbruck. Die Reibungen und nationalen Verhetzungen zwischen den. deutschen und italienischen Studenten, die an der Jnnsbrucker Universität seit Jahren an der Tagesordnung stehen, nahmen Dank der Hetzer auf beiden Seiten, diesmal aus Anlaß der Er öffnung der italienischen Fakultät eine derartige Form an, daß Innsbruck einer Revolutionsstadt ähnlich sah, in der Person und Eigentum ohne jedweden Schutz der Gasse preisgegeben schien. Wir lassen im folgenden die Berichte
, M- gänglich werden: Wer hat eigentlich die Schuld?. Deutsche, Welsche und Regierung. Die Deut schen hätten sich sagen müssen, daß unter den obwaltenden Umständen die Regierung nicht anders konnte, als die welsche Fakultät in Innsbruck zu belassen, weil sie die Zeit versäumt hatte, einen bessern Ausweg zu finden. Die Deutschen hätten sich darum von den nationalen Hetzern Dr. Erler, Frank, Lantschner u. s. w. nicht in eine solche, den Verstand raubende Wüt bringen lassen sollen. In ihrem eigenen Interesse
wäre es gelegen gewesen, alles zu vermeiden, was sie als die brutalen Stänkerer erscheinen lassen könnte. Nicht minder hätten aber auch die Welschen die Pflicht gehabt, alles zu unterlassen, was die gereizten Deutschen noch mehr erregen könnte, 'alle zweideutigen poli tischen Elemente von sich fern zu halten, und vor allem nicht mit den Revolvern zu hantieren. Aber das Gegenteil wurde getan. Sie liefen die ganze Woche mit nationalen Abzeichen herum — denn B. diese Dante-Nadeln mit bezeichnender
auch dann noch eine so unglückliche Hand, daß es das Malheur erst recht vervollständigte und krönte. Aber auch unmittelbar an den traurigen Ereignissen sind alle drei beteiligt. Wer hieß denn die Deutschen den Welschen vor die Bude zu ziehen und abzu passen? Sie konnten doch voraussehen, daß es zum Konflikt kommen werde, und es hat sehr den An schein, als ob sie, erhitzt durch die vorangegan genen Versammlungen und Bierbank-Reden, dies herbeiwünschten. - UebrigenS sei gerne zugegeben, daß zu Beginn der Reibereien eigentlich ganz
wenig Deutsche den 150 oder mehr Welschen gegenüberstanden und daß konstatiertermaßen die italienischen Studenten gar alles unterließen, einen Konflikt zu ver meiden, ja mit Beschimpfungen zum mindesten gegenüber den Deutschen nicht zurückblieben, wenn nicht gar den Anfang machten und dadurch die ersten Schlägereien selbst Hervorriesen. Sie waren es, welche, obwohl in gar keiner nennenswerten Gesahr, heimtückisch und verabredetermaßen hinter den Pfeilern der Laubengänge hervor auf die un bewaffneten