-Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche ist das sinn bildlich dargestellt, indem man die Germania als die Ver treterin Deutschlands hinstellt, etwa wie Maria mit der Gnadenkrone, der ein barfüßiges, ärmlich gekleidetes Mädchen ans Herz sinkt, um bei ihr Schutz und Hilfe vor der Unbill der Zeit zu suchen. Es gibt auch bei uns nicht einflußlose Stimmen, die die Frage aufwerfen, ob unsere wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht vermehrt würden, wenn Deutsch-Oester- reich zu uns kommt, Stimmen, die da bedenklich
Ernährung leidende und todkranke Land, dort ein Land, das zwar auch Einschränkun gen kannte, aber doch für den, der aus Deutschland kam, als ein Land des Ueberslusses erschien. Wer jetzt während der Geringe in Tirol und Vorarlberg weilte und dann zurück auf deutschen Boden kam, der hatte, wenn er Innsbruck mit München, wenn er Bregenz etwa mit Konstanz verglich, den entgegengesetzten Eindruck. Unendlich schwer lasten die wirtschaftlichen un N b Er nährungsver- hältnisse noch auf diesen österreichischen
Gebieten, so daß die hinter dem Normalen noch weit zurückbleibenden deutschen Er nährungsverhältnisse heute beinahe als Heber fluß gegenüber den deutsch.österrei chischen Verhältnissen erscheinen und einem manchmal die Frage vorlegen, ob wir nicht in der Gewähr von Freiheiten in der Ernährung die Zügel zu stark gelockert haben und uns der Gesamtlage unserer Wirtschaft genügend bewußt sind. Es ist ein armes Land, das zu Deutschland kommen will, und in der Werbekarte für die Vereinigung Deutsch
Ohnmacht, die uns um gibt, eine Möglichkeit geblieben, die Deutschen in Deutsch- Lesterreich für uns zu gewinnen und an uns zu ketten, wenn nicht dauernd der Feindbund mit seinen eigenen so heilig ver» kündeten Versprechungen im Gegensatz bleiben will. Der Ge danke, diese deutschen Gebiete der großdeutschen Heimat an zugliedern, wäre der einzige Trost, den wir national emp finden könnten, gegenüber all den Verlusten, die wir haben hinnehmen müssen, und demgegenüber werden und müflen wirtschaftliche
und finanzielle Fragen zurücktreten, ebenso zu- rücktreten, wie parteipolitische Fragen, die den oder jenen bewegen, der etwa nur an die Zukunft seiner Partei denkt und bedenklich fragt, ob nicht Zentrum und Sozialdemo kratie zu sehr gestärkt aus diesem Anschluß hervorgingen. Das Zusammenwirken aller deutschen Parteien im öster reichisch-deutschen Volksbunde ist aber ein erfreuliches Zeichen für die Geschlossenheit der reichsdeutschen Auffassung. Einst wird es hoffentlich dieser Geschlossenheit im Verein