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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 17.04.1892
Physical description: 8
des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. Sämmlliche Inschriften, Beiträge und Kezugsgelder lind an die Verwaltnng der „Urnen Inn-Ieitnng", Innsbruck, Adamgasse Nr. 5, zu richten. M 16 . Innsbruck, Sonntag den 17. April 1892. III. Jahrgang. Herrlicher Tugenden mag voll Stolz sich rühmen der Deutsche, Keine aber erglänzt heller denn seine Treu'; In's germanische Herz hat tief sie gepflanzt die Gottheit; Nimm dem Deutschen die Treu', und er ist nimmermehr deutsch! Ollkrn. D. P. Mit der Auferstehung

des Guten über das Böse für ewige Zeiten besiegelt. Gleich dem Faust unseres großen Dichters, wird auch die Menschheit die Giftphiole zügellosen Materialismus von ihren Lippen absetzen, wenn die Glockenklünge der Osternacht sie an die holde Jugend zeit des Urchristenthums erinnern. Gestrandet. Das Organ der deutschen Nationalpartei, die „Nationalen Blätter", bespricht in einem Leitaufsatze den Mißerfolg der liberalen Partei. Wir bringen diesen bemerkenswerthen Aufsatz, dessen Ausführungen

der Vereinigten Linken nicht sehen wollte. Doch mit diesem Bilderspiele weg; deutlich und klar gesagt: dieVereinigteLinkeistunterderFührklng Plener's aufgesessen. Da steht sie nun mit ihrem Scheine, genannt Ausgleich, in der Hand und kann nicht vorwärts und nicht rückwärts. Sie mußte sich die kühle Ablehnung der Regierungserklärung gefallen lassen und hatte nichts darauf, als Worte, Worte und wieder Worte. Wahrlich, es war für jeden Deutschen in Oesterreich ein beschämender Augenblick

, in welchem seine sogenannten Führer sich sagen lassen mußten, daß man für die Wünsche und die Bitten des deutschen Volkes weniger Gehör hat, als für die Laune eines Häufleins regierungswill- fähriger Feudalen und für das Geschrei der jung- tschechischen Bewegung. Diese Führer des deut schen Volkes vermögen nicht der Stimme ihrer Mandatare Nachdruck zu verschaffen, sie lauern wie die Schulknaben auf jeden Luftzug, der aus den Kreisen der Regierung kommt und verkünden Siege und Erfolge, wenn der erlauschte Wink nnr

den A nstrich von Wohlwollen hat. Ein tiefer Unmuth hat sich des deutschen Volkes in Österreich bemächtigt, ein Unmuth, der einmal zielbewußt geworden, seine Spitze gegen die verfehlte Führung richten wird und richten muß. Den Himmel voller Geigen versprach das Wahlprogramm der Altliberalen, jenes berühmte Wahlprogramm, das die Partei in einem ganz neuen, sozialreformatorischen Gewände zeigte, wobei leider vergessen wurde, die Quelle dieser unerwarteten sozialen Einsicht auzugeben. Unb

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.08.1896
Physical description: 12
zahl Oesterreich übertreffen und — abgesehen von Kroatien, von 18—20 Millionen Magyaren bewohnt sein. Zu diesen Ziffern kommt v. Beksich. indem er annimml, der bisherige Zuwachs der Magyaren, der durch die mehr oder minder gewaltsame Ma- gyasirnng der Deutschen, Juden und Slovaken be trächtlich war, werde im gleichen Verhältniß fort- danern. Das ist aber ausgeschlossen, denn die Juden wie die Deutschen in Öfen im Banat und in der Zips sind bereits magyarisirt, die Sicben- bürger Sachsen, Rumänen

, Serben und Slovaken widerstehen aber immer entschiedener der Magyasirung. An die vollständige Magyasirung der ungarischen Bevölkerung, wie sie v. Beksich mit Ausnahme einiger rumänischer und slovakischer Sprachinseln für das Jahr 1940 in Aussicht stellt, ist gar nicht zu denken. Noch zweifelhafter an Werth sind seine Berechnungen über Öesterreich, von dem er behauptet, das cs im Jahre 1940 nur von 11 Millionen Deutschen, aber von 22 Millionen Slaven bewohnt sein werde. Wie in Ungarn die Magyasirung

, so hat in Oesterreich die Slavisirung ihre Grenzen, und diese Grenzen werden um so enger gesteckt, je kräfl^ger die Slaven in Ungarn und die Deutschen in Oesterreich ihr Nationalgefühl bekunden. Im übrigen unterschätzt v. Beksich die Bedeutung der Deutschen für die Monarchie, da sie doch als die natürlichen Träger des Dualismus in Zis- leithanien gelten. Sollten die Deutschen in Zis- leithanien wirklich so empfindlich zusammengedrüngt werden, die Slaven aber so stark hervortreten, wie es v. Beksich berechnet

, so würde es um den Dua lismus, um die zweitheilige Staatsform geschehen sein, denn sowohl Czechen wie Polen bekämpfen dieselbe. An politischer Klugheit haben sich die Magyaren in Ungarn den Deutschen in Oesterreich bedeutend überlegen gezeigt. Ungarn ist die stärkere, ja in gemeinsamen Angelegenheiten die maßgebende Reichs- Hälfte geworden. Allein diese Thatsache ist keines wegs geeignet, wie die Magyaren meinen, die Ver hältnisse der Monarchie zu sichern und zu festigen, dieselben werden dadurch im Gegentheile

erschüttert. Der Dualismus, jene Politik, wodurch die Mo narchie in zwei locker verbundene Hälften getheilt ist, beruht auf dem gegenseitigen Gleichgewicht der selben und muß ins Schwanken gerathen, wenn dieses Gleichgewicht nicht mehr besteht. Schon erhebt sich in Oesterreich nicht nur allein unter den Deutschen, sondern auch unter den Czechen eine stark anwachsendc Opposition gegen das Ucbergewicht Ungarns. Es liegt deshalb an maßgebender Stelle, die ewige Nachgiebigkeit gegen Ungarn beiseite zu lassen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.10.1897
Physical description: 4
Nr. 240 m GttMayrs WM. Wie schon erwähnt, bildete die glanzvolle > Rede.des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr» «elche derselbe auf dem Festkommerse des deutschtirolischen M in Innsbruck gehalten hat, den Höhepunkt des Festes. Diese Rede lautete: Werthe Volksgenossen! Mt wahrer Freude folgte ich dem Rufe, an dem heutigen Parteitage theilzunehmen und mit Pathe zu stehen bei dem hochbedeutsamen Werke der.politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen in Tirol. Indem-wir, meine Herren

gerjeth — es ist die in dieser Bedrängnis gereifte Ein sicht, daß an unserem politischen Niedergange innerer Zwiespalt die hauptsächliche Schuld trägt. Seit der Römer Tacitus von den Deutschen mit rühmendem Tadel sagte, es sei für ihre Gegner ein Glück, daß sie stets untereinander hadern, litt unser Volk unter dem untilgbaren Erbübel verderblicher Parteisucht, und wenn wir die Geschichte der Deutschen durchblättern, finden wir nur zu zahlreiche Perioden tiefster Erniedri gung, verschuldet

durch kraftraubende Zersplitterung, durch unselige innere Fehden. Aber die Geschichte zeigt uns auch das Gegenstück, sie lehrt uns, wie der deutsche Volks geist sich jedesmal ungebrochen aus tiefster Noth erhob, wie aus arger Drangsal das gemeinsame Nationalgefühl immer wieder mächtig emporwuchs, wie die geeinten Deutschen sich auch der gefährlichsten Feinde allemal siegreich erwehrten. Seit den sagenhaften Tagen des Cheruskerhelden Hermann bis zu unserem Jahrhundert, an dessen Beginne eine gewaltige Erhebung

den srechen wälschen Eroberer aus den deutschen Gauen hinausschlug, in dessen zweiter Hälfte derselbe übermüthige Gegner einem unvergleichlichen Siegessturm der vereinigten Deut schen erlag, wiederholt sich dasselbe Schauspiel: unter drückt und mißachtet, so lange sie sich zersplittert befehden, gewinnen die Deutschen, sobald sie sich einen, sieghafte, unwiderstehliche Macht. Wollen wir Deutsche in Oesterreich uns dieser Lehre der Geschichte noch länger verschließen?! Die Läse. Wergleichen

wir die beherrschende Stellung, die vor einem Menschenalter bei Beginn Unseres konstitutionellen Lebens die deutsche Verfassungspartei einnahm, mit der kläglichen Rolle, die man uns Deutschen heute auf der politischen Bühne zuzumuthen wagt, dann steigt uns wahrlich die Schamröthe auf, daß wir Deutsche in Oester reich unseren berechtigten Besitz so schlecht zu wahren verstandest. Ueber die mannigfachen Ursachen so jämmer lichen Wechsels zu sprechen, ist heute nicht an der Zeit, noch weniger würde es sich schicken

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 01.10.1892
Physical description: 16
zu begrüßen, daß der in Wien geschlossene Friedens pakt für sie seine bindende Kraft bewahrt habe. Das böhmische Staatsrecht hat sie allerdings nicht auf geben wollen. Sie pflegt den Glauben an dasselbe, aber sie erwartet dessen Verwirklichung erst von späteren Zeitepochen. Sie hofft auf einen friedlichen Sieg des staatsrechtlichen Gedankens, dem aber die Beilegung der nationalen Zwistigkeiten mit den Deutschen und die Lösung aller die Gleichberechtigung berührenden Schwierigkeiten vorangehen müßte

des Friedens mit den Deutschen für die staatsrecht- Ieuill'eton. Schwester Saptista. Skizze von B. Herwi. Noch an der Hausthür, ehe sie in den Wagen stieg, der sie zur Eisenbahn führen sollte, hatte der alternde Gatte sie zum letzten Male gebeten: „Bleibe bei uns, Amelie, bei mir und den Kindern, Alles soll vergeben, vergessen sein." Ihre Lippen waren fest auf einander gepreßt, ihre grauen Augen starrten kalt ins Leere, die kleine Hand schob wie abwehrend den Arm des sie Ge leitenden. „Laß mich," sagte

wieder zu. Die Frau, die er so abgöttisch geliebt, daß er fühlte, er werde an einem Treubruch zu Grunde gehen — i' e hatte ihn verlassen. Dahin war das Glück und der Friede des reichen liche Partei auch insoferne an Werth gewonnen hat, als sie das vollste Einverständniß mit dem deutschen Stamme für eine Vorbedingung einer jeden praktischen Verwirklichung staatsrechtlicher Anschauungen erachtet. Immerhin verdient die Zusicherung, [das Staatsrecht könne ohne die Deutschen nicht aus seiner Erstarrung erlöst

werden, mit Dank begrüßt zu werden. Aber aus der Rede des Prinzen Karl Schwarzenberg spricht nur gar zu deutlich die weitere Konsequenz oieses Gedankens, die auch nicht leicht abzuwehren ist. Der Großgrundbesitz will keinerlei weitere Aktionen ohne Einverständniß mit den Deutschen, aber er will auch keine Durchführung des Ausgleiches, für welche nicht wenigstens ein Theil der Czechen ge wonnen wäre. Er faßt demnach seine vermittelnde Mission dahin auf, nur so weit auf der Bahn der politischen Ent wicklung

nicht erstarken. Es würde nur in die Gluthesse nationaler Leidenschaften ge schleudert, er würde nicht zur Friedens-, sondern zur Kampfparote werden und damit schwerlich an Kampf gewinnen. Die Deutschen können allerdings auf ihrem Rechte bestehen und die Abgrenzung forciren, aber wenn sie damit den konservativen Großgrund besitz von seiner vermittelnden Stellung abdrängen, so dürfte dies ein Preis sein, der für ein neues Be zirksgericht sicherlich zu hoch wäre. Es könnte durch den engeren Anschluß

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 03.11.1897
Physical description: 14
Sk. 132 Nationalgefühls trat am Sonntag der Bozener Volkstag zusammen. Er hat schlagend bewiesen, daß die Deutschen des Nordens und Südens ein einig Volk von Brüdern sind, und daß jene Ab geordneten, die gegenwärtig noch zur Majorität halten, nicht die wahren Vertreter des Volkes von Tirol sind, daß sie bisher nicht deutsch handelten und die Interessen des Deutschthums jenen der Slaven freventlich hintansetzten. Mit Freuden be grüßen wir alle Jene, die sich in Bozen einge funden haben, seien

v. Pern- werth — zu Wagen und Rad, und es würden sicher weit mehr gewesen sein, hätte ein Nacht-Extrazug eine Rückkehr zu später Stunde ermöglicht. Aus Kältern, Tramin, Neumarkt, Salurn, den Orten an der deutsch-italienischen Sprachgrenze, selbst aus Luserna, der deutschen Sprachinsel im Gerichts bezirk Levico, waren die deutschen Männer erschienen um ihre rege Zusammengehörigkeit zu allen Deutschen, ihr Nationalgefühl stolz und freudig zu bekunden. Auch die Studentenverbindungen, Burschen

, welche das Ministerium mit diesen Sprachenverordnungen verfolgte, seien klar und durchsichtig, ihm galt es, sich eine Majorität um jeden Preis zu sichern, den Ausgleich mit Ungarn zu ermöglichen, die Tschechen aber vergäßen ihren einstigen oft gerühmten Freisinn nur, um das verhaßte Deutschthum zu beseitigen. Die traurigen Folgen der Sprachenverordnnngen ließen sich heute schon zur Genüge ahnen, wenn man das Prag von einst und das von heute betrachte, seinen Blick aus die einst ganz deutschen Städte Budweis, Pilsen

, Ungarisch-Hradisch :c. werfe, die jetzt unter dem Terrorismus der Tschechen schon ganz vertschechl worden seien. Der Anfang zum tschechischen Nationalstaats sei gelegt, der Kampf der Deutschen sei vielleicht noch zur rechten Zeit begonnen worden, um die Grundlage des Staates, unsere Verfassung, Oesterreich und unsere nationale Existenz zu retten. Heilige Güter seien es. um die gekämpft würde, derenhalber sich unsere Abgeordneten in aufreibender Thätigkeit einsetzen; aus unserer Seite stehe das Recht

. Unser Kampf gelte der Erhaltung eines starken Oesterreich als Hort des Friedens für Alle, als eines Reiches, auf dessen Leitung den Deutschen ihr kulturell und national gebührender Einfluß gewahrt bleiben müsse! (Bravo, Heil!) Ja, wenn das Recht auf unserer Seite, wenn den Ausführ ungen unserer Abgeordneten in ihren verschiedcnt- ^ichen Versammlungen voller Glaube zu schenken sei, wie sei es erklärlich, daß der Kampf so lange dauern könne und die beharrlich an ihren Irrthümern festhaltende Regierung

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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 09.03.1901
Physical description: 18
Attentat auf de« deutschen Kaiser. Aus Bremen, 6. ds, wird berichtet: Während der Fahrt vom Rathskeller zum Bahnhofe wurde nach dem deutschen Kaisers von einem sofort verhafteten Ar beiter, Namens Dietrich ein Eisenstück geworfen, wovon der Kaiser angeblich an der Wange leicht getroffen wurde. Der Kaiser wehrte das Eisenstück mit dem rechten Arme ab und zuckte zusammen; daß er blutete, bemerkte der Kaiser erst am Bahnhofe. Der Attentäter, ein noch sehr junger Mann, ein ehemaliger Schlosser

kam König Eduard jedoch nicht. Es war ihm jedenfalls ein Wink gegeben worden, die Berliner Reise zur Zeit zu unterlassen, da in der deutschen Reichshauptstadt wegen des Burenkrieges die Stim- mung ganz und gar gegm England ist. Deutschland und der Krieg in ßhina. Bei Berathung des Chinakredits in der Höhe von 120 Millionen Mark gab die Regierung im deutschen Reichstag ihrer „Hoffnung" Ausdruck, daß die Truppen voraussichtlich zum 31. März — 1902 aus Cifina zurückkehren können. Die China

-Angelegenheit wird dem deutschen Reiche also ziemlich theuer zu stehen kommen. Jas Inell im deutschen Reichstage. In sehr klarer Weise hat der Abg. Dr. Bachem dem Kriegs minister von Goßler die ganze Verwerflichkeit und bodenlose Thorheit des Duells vor Augen gestellt, und hiebei auch ungenirt die Wahrheit nach oben gesagt. Am Schluffe seiner Rede sprach er: „Das Duell würde vollständig aus der Armee verschwinden, wenn der allerhöchste Kriegsherr es wollte, und dieser hat so oft seiner christlichen

. Erzherzogs Eugen ein großes Tiroler Schützenfest abgehalten, bei welchem sammtliche Schützen-Vereini gungen von Oesterreich-Ungarn, dann vornehmlich die Schützen vom deutschen Reiche und der Schweiz durch Ladschreibm zur Betheiligung eingeladen werden. Wauderfachkurs für Bautischler. Die Handels und Gewerbekammer in Innsbruck hält mit Unter stützung des k. k. Handelsministeriums in der Zeit vom 18. März bis 27. April 1901 einen sechs wöchentlichen Wander-Fachkurs für Bautischler

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 20.10.1897
Physical description: 16
, nationalen »nd durchaus modernen Grundsätze vertritt, macht ihn 511 einem wcrthvolle» Bnndcsgciiossen der aus anderen Volks gruppen hervorgcgangcncn dcutschsrcisiiiiiigcn Parteien, niit denen er sich in der smndhastcn Abwehr slavisch-södcralisrisch- reaktionärer Angriffe, in der unerschütterlichen Behauptung der berechtigte» Stellung der Deutschen in Oesterreich völlig Eins nie iß. Tritt schon die Sonderstellung des deutschen Großgrund besitzes wesentlich uur im taktischen Verhalten und iu formellen

der uencn Partei nnd im entschiedene» Bruch mit jener engherzigen Aengstlichkeit, die einstmals die ^Illiberale» de» drängenden Forderungen der Sozialresorin gegenüber beseelte. Indem die »cnc Fortschrittspartei »»tcr dem Zeichen »ationaler und sozialer Gesinnung ins Leben trat, war die Boranssctznng zur Versöhnung und zum wett eifernden Zusammenwirken mit der deutschen Volkspartei gegeben. Möge» im Einzelnen manche Meinnngsvcrschicdcn- heite» fortbestehe», so ist doch i» der Hauptsache die Grund lage

. Loyal uud patriotisch fetzen sich die freisinnigen Deutschen zum Ziel die Erhaltung und Kräftigung der Machtstellung des Reiches, jenes Ostreiches, das, von Deutsche» geschaffen, »nt deutschem Blute gekittet, unter cincr dcntschcn Dynastie zn seiner heutige» Macht »nd Größc heranwuchs. Auch als national c Partei bleiben wir noch immer die öster reichische Staatspartei, weil sich die deutschnationalen mit den gcsammrstaatlichcn Interessen regelmäßig decken, während die nationalen Aspirationen

aller anderen Nationali täten früher oder später zur Schwächung und zum Zerfall Oesterreichs zn führen drohen. Wenn man von gewisser Seite versucht, innere Loyalität mit giftiger Verleumdung zu verdächtigen uud einzelne nicht zu billigende Ausschreitungen kampfheißcr Gemüther der ganzen deutschen Partei aufs Kerbholz zu schreiben, so köiincn wir solcher Niedrigkeit im Aollbeivnßtscin unserer staatstreucn Gesinnung nur mit Verachtung begegnen. Mit Leuten, die zwischen echter Loyalität und servilem AyzaiitiniSmu

S nickt zu unterscheiden wissen, verschmähen wir zu rechten. Unsere pflichtmäßige Rücksichtnahme anf die berechtigten Ansprüche des Gesammtstaates wird uns niemals hindern, die nationalen Interessen des deutschen Stammes in Oester reich zn wahren und zu schirmen, deutsche Art uud Sitte überall zu erhalten und zn schütze» gegen jede» Eingriff oder Hebelgriff anderer Nationalitäten. Wir wollen das Schlagwort der „Gleichberechtigung' nicht dazu mißbrauchen lassen, den Deutschen jene Stellung

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Tiroler Post
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Page 10 of 14
Date: 02.09.1899
Physical description: 14
^bil er beu täglichKaffee zu einem gesunden, wohlschmeckenden und kräftigen Genuss- u. Nahrungs- 144 Al sucht als l> Strw füge * eines Whe: <5 prymps ßucl Großfürst-Thronfolger Georg von Rußland Der deutsche Doppel- schrau' en-Schnelldampfer KaiserWilhelm derGrofze". (Mit Abbildung ) (Nachdr. Verb.) letzten Juli - Nummer wir eine Abbildung des nordamerikaui- schen Dampfers „Oceanic," des größten Schisses der Welt, gebracht. Heute führen wir in Abbildung vor den deutschen Dampser„Kaiser Wilhelm

de r Gro ße", welcher das zweit größte Schiss der Welt ist. Der Danipser lies am 4. Mai 1897 in 's. Gegenwart des deutschen Kaisers Stapel und wurde Das Schiff aiif der Werft des „Vulkan" bei Stettin vom gebaut im Aufträge des Norddeutschen Lohdt in Bremen hat eine Länge von 190,5 Meter und eine Wasserverdrängung von 20,000 Tonnen. (Der „Oceanic" hat eilte Länge von 214 Meter und eine Wasser verdrängung von 28,500 Ton nen.) Eine besondere Erwäh nung verdienen die nach den neuesten Erfahrungen

sind, so daß bei einem Zusammenstoß niemals der Fall eintreten kann, daß das Schiff ohne Dampf zum Betrieb der Hauptmaschinen oder Pumpen bleibt. Zu erwähnen ist noch, daß das Schiff in den Anforderungen der deutschen Marine Kriegsfall, mit einer großen Anzahl von als Kreuzer Verwendung zu finden. Für 200 Kabinen zur Verfügung, welche sind. Die zweite Klasse enthält 100 die Verirbild. Großfürst - Thronfolger Georq von Rußland, gestorben am l0. Juli in Abbas-Tuman. (Mit Abbildung.) (Nachdruck verboten.) J ett Jahren lebte

1*97 von Bremen aus nach New-Port angetreten. Möge diesen deutschen Dampfer stets Glück geleiten! (Geringes S e l b st v e r - t r a uen.j Gefängnißdirektor (zu einem Sträfling bei seiner Entlassung): „Nun, ich hoffe, daß wir uns hier nicht mehr Wiedersehen werden!" — Sträfling: „Kommen Sie denn fort von hier, Herr Direktor?" (Tadel-Lob.) Rektor (zu einem Schüler): „Strohmeyer, Sie sind so faul, daß, wenn Sie einmal zu studireu ansingen, Sie gewiß ztt faul wären, wieder aufzuhören!" E 6 a r a b e. Menschlich

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.11.1896
Physical description: 4
'' ' ^ .H ' '' ^ ^ ^ ''.', 'H ' Ä)> ', .7.^ '^cr. ^7Ü. .Dozn>.r Zeitung tiroler Tagblair)' Samstag» 23 Novemb.r 1896. Jem Zubel-Perein. 5'- j !Ä i.I! , -p'. ^ ! -'^ ' > 6. Dem heutigen Konzerte, welches der Bozner Männer- gesangverein im Bürgersaale veranstaltet, wohnt eine erhöhte Bedeutung ii'ne, denn es bildet den JubiläumSabend einer Körperschaft, die man. wenn von dn, vornehmen Vereinen der deutschen Sängerschaft die Rede ist, an einer der ersten Stellen zu nennen pflegt. Und mit Recht

! Denn in fortge» setztem ernstem Streben hat der Bozner Männer-Gesang verein eine Thätigkeit zu entfalten gewußt, welche ebenso reich an bedeutsamen künstlerischen Erfolgen wie an befruchtender Einwirkung aus da» musikalische Leben unserer Stadt, ja des ganzen Südtirol war. Unser Minner-Gesangverein hat vor zwanzig Jahren de« deutschen Liede an den Marke» der Etsch die erste Heim stitte geboten und aus seinem Beispiele sind seither nach und nach zahlreiche Vereinigungen im Lande entstanden

, in welchen der deutsche Sang so treu gepflegt, die deutsche Sitte so wachsam behütet wird. Es spricht für den hohen Werth der Männer-Gesangvereine, daß sie in einer Zeit, wo anscheinend für alles Ideale so wenig Raum nnd Verständnis vorhanden ist, zu etwa» Liebgewonnenem, zu einem unbestrittenen dürsnisse geworden sind und vom naiionalen Standpunkte aus eine durchgreifende, von mancher Seite noch viel zu wenig anerkannte Thätigkeit zu entwickeln verstehen. Die deutschen Gesangvereine im worden und im Süden

der Ostmark stellen der nationalen Bewegung Lenitruppen von erprobter Verläßlichkeit bei, nnd durch den großen Ein fluß, welchen sie in ihrer vielgestalteteii Zusammensetzung aus das soziale Leben, namentlich der kleineren Orte, auszuüben vermögen, sind sie mit ihrer ebenso unzweifelhaften, wie uner schütterlichen deutschen Gesinnung nationale Hochburgen ersten Ranges geworden. Konnte e« Wunder nehmen, daß in einer Gegend, wo man auf Schritt und Tritt vom Hauche einer großartigen Natur, vom Odem

der Romantik und der Poe'Ze umweht wird, da» freie Lied sich Bahn brechen mußte und sich deutsche Sänger zu innigem Bunde zusammengesellten? Konnte es Wunder nehmen, daß in der Stadt, die so gerne nach einem der edelsten deutschen Sänger, „dein Helden de» Gesanges unter den Helden der Geschichle' benani t wird, die Zauber krast der Lieder Aller Herzen entflammte, und konnte eS Wunder nehmen, daß an der so oft bedrohten Sprachgrenze der deutsche Sänger Irene Wacht bezog zum Schutze deut scher Sitte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.05.1893
Physical description: 4
Einundsiinsiigster Jahrgang. M119 Kreitag den 2K. Mai. Ad 24 lauw. SeilaM „Lckonm'. 1893 baren Lage, seiner schimmernden Pracht und seiner schönen, liebenswerthen Frauen. Er gedachte auch der Thalsache, daß Wien seine großen Männer, die ledenden wie die lodlen, zu ehren weiß, daß es seinem Grillparzer ein Denkmal gesetzt hat, während Deutsch land für einen seiner größten Söhne, Kleist, noch kein sichtbares Zeichen seines Angedenkens zu schassen wußte. Außer Wildenbruch gibt es unter unseren deutschen Gästen

, Josef Lewinsky und Gemahlin, Maximilian Schmidt, der Präsident des Schriftstellertages Ernst v. Wildenbruch, der Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblatt' Wil helm Singer, die Herren Ziemßen und Schweichel und viele Andere. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Nach der Begrüßungsrede bei der stattgehabten Hauptversammlung in Teplitz folgte der geschäftliche Theil der Versammlung. Dr. Weitlof nnd Abgeord neter Dr. Viktor v. Kraus erstatten in großange legten Reden die Berichte

. Das Präliminare pro 4893 weist ein Defizit von süber 25.000 fl. auf, welches die Verwaltung ohne Inanspruchnahme des Reservefonds zu decken hofft. Dr. Funke (Leitmeritz) erinnerte an die an anderer Stelle den Deutschen zugeschleuderten Worte, welche beweisen, day uns Abwehr und die Pflicht der Selbst erhaltung den schweren Kampf aufgezwungen haben. Redner fordert die Versammlung auf, der Vereins leitung den Dank auszusprechen und das Absolutorium zu ertheilen. Der Antrag wurde unter stürmischem Beifall

: „Ich sende Ihnen nnd dem Deutschen Schul verein in meinem nnd unserer Partei Namen beste und herzliche Grüße zur Jahresversammlung. Mehr als je mitempfinden die Deutschen den Werth und den Nutzen ihres Schulvereins, mehr als je sind sie zur nationalen Abwehr und Arbeit aufgerufen. Wir danken Ihnen und dem Verein für die unermüdliche Arbeit und wünschen Ihnen bestes Gedeihen.' Dr. Schmeykal: „Namens der deutschen Abgeord neten sende der heute tagenden Versammlung herlichste Grüße. Möge der Verein

als feste Schutzwehr des deutschen VolkSthums unerschüttert für alle Zukunft im Kampfe der Zeiten bestehen und alle Deutschen in Einigkeit und opferwilliger Treue umschließen.' Abgeordneter Dr. Barenther: „Mit heiler Haut dem Landtage entronnen, wünsche ich der Hauptver sammlung unseres Schulvereins den allerbesten Erfolg.' Am Pfingstmontag 'Abends fand im Neptunsaale der von der Stadt Teplitz zu Ehren des Deutschen Schulvereins veranstaltete Festkommers statt. ReichS- rathS-Abgeordneter Siegmund

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 13.03.1898
Physical description: 18
, die seine Vorgänger berufen hatten. Nur Eines hat sich mittlerweile gewaltig geändert: die Willfährigkeit der Deutschen, sich und ihre Zu kunft diesen Plänen in stummer Ergebenheit zu opfern. Man mag die deutsche Bewegung in Oesterreich noch so geringschätzig beurtheilen, so wird man doch zugeben müssen, daß eS heute viel schwieriger geworden ist, ihr Mißtrauen zu beseitigen und ihren Widerstand niederzuhalten, als es unter Taaffe der Fall war und auch noch den Verlogenheiten und Hinterlisten eines Badeni

wahrnehmen. Die Parteien der Rechten werden von Thun bare Bezahlung ihrer Dienste verlangen. Was kann denn Bärnreither von Thun begehren? Er wird daS Versprechen erlangt haben, denn es wild auch öffentlich gegeben, daß Thun nicht gegen die Deut schen regieren wolle. Dieses Versprechen zu halten wäre aber nur möglich, wenn Thun an der Wieder herstellung einer um die deutschen Parteien als Kern gruppierten Majorität arbeiten wollte. Wenn er aber auch an dergleichen dächte, so stünde ihm nicht bloß

die jetzige Majorität entgegen, er hätte auch andere' für ihn unübersteigliche Hindernisse zu über winden. Sein Plan kann also nur dahin gehen, sich die heutige Mojorität „möglichst billig' gefügig zu erhalten und dyvei die Deutschen nicht gänzlich in die Wüste der Verzweiflung zu treiben, an deren Rand sie vorläufig ihr Lager aufgeschlagen haben. Thun ist nichts weiter als die Fortsetzung desselben Romans, von welchem die Kapitel Taaffe und Badeni bereits erschienen sind, desselben RomanS

wird sich auch bald im Volke regen und dieser wird sprechen. Die deutschen Abgeordneten werden nur seinen Willen in sich aufzunehmen brauchen, um das Richtige zu thun. Die Volksseele hat die Badeni'schen Sprachen- Verordnungen sofort als das erkannt, was sie waren und sie täuscht sich auch nicht über ihren Abklatsch, die Verordnungen Thuns, auch wmn sie nach Gautsch benannt sind. Die deutschen Abgeordneten der Widerstandkparteien sind im Einklänge mit dem Volke, wenn sie vor allem Beseitigung

ischen Besitzstandes für opportun gehalten, wenn die an Deutschland grenzenden Bezirke mit der nördlichen Abdachung der Grenzgebirge, z B. Eger mit ca. 700.000 Einwohnern an Deutschland ab getreten würden. WaS uns Allen längst zum Bewußtsein gekommen ist, bekräftigen die Worte des Geschichtsschreibers Momsen: „Die Deutschen müssen sich aus Leben und Tod gegen das böhmische Staatsrecht wehren. ES zuzulassen wäre Selbstmord deS Deutschthums in Oesterreich. Unstaatsmännisch

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Neue Inn-Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 25.09.1892
Physical description: 12
schleudern wollte, wir haben dort Mäßigung gezeigt, wo jede Fiber zum Kampf bis auf's Messer antrieb — nun ist's genug! Sollen wir in Oesterreich die Büßer spielen, wir, die diesen Staat gegründet, ihn großgezogen haben? Wir haben ja kein Unrecht begangen, wir hängen an diesem mit deutschen! Blute erkauften Staate mit allen Fasern unseres Herzens, weil er unsere Heimath, weil er deutsch ist und deutsch bleiben muß in alle Ewigkeit, und dafür sollen wir Sklaven- und Frohn- dienste leisten

des Gewinns, würfeln wir! Was will die „Vereinigte Linke" thun, wenn diese Staatsadresse eingebracht wird? Wird sie sich vielleicht auch dann den Sport leisten, aus der Durchführung des Ausgleiches zu bestehen? Lassen wir diesen fatalen Ausgleich, diese Bro samen, die man dem deutschen Volke in Oesterreich bietet! Bitten wir doch nicht immer dort, wo wir zu fordern haben! Wir Deutsche fordern nichts unmögliches, wir fordern nur unser gutes Recht. Man hat dem tschechischen Volke einen fetten Bissen

nach dem anderen in den hungrigen Rachen gesteckt, Bissen, die von der Tafel der Deutschen fielen, wir haben dieses politische System des „Tisch lein deck dich" zu Gunsten der Tschechen auf unsere Kosten herzlich satt, auch wir wollen einmal essen und trinken, wir wollen nicht Oesterreichs Aschen brödel sein! Berichte des Generalsekretärs der öster- ngarischen Bank zufolge betrugen die Gold- eingänge seit dem Inkrafttreten der Valutagesetze bis 29. Sept. zirka 36 Millionen Gulden. — Der niederösterreichische Landtag wurde

in einer Wählerversammluug zu Grama- stüdteu seiner Partei, gegenüber der Regierung sich nicht unbedingt ablehnend zu verhalten und in wirth- schaftlichen Fragen sich freie Hand zu wahren. Wrag, 27. Sept. Der Klub der deutschen Landtagsabgeordneten faßte eine Resolution,

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 01.08.1900
Physical description: 10
MM tag und Eomötag, abends 6 Uhr Nr. A Mittwoch, den 1. August ZVOV Zt. Jahrgang Wo find politische Couponschneider? M era n, 3!. Juli. Dem Kalksburger „Vaterland' rappelt es etwas unter der Jnful. Ein trefflicher Aufsatz eines deutschen Parteimannes im Sonntagsblatt des „Pester Lloyd' ist dem frommen Mann in die Tonfurkrone gefahren. In dem erwähnten Blatte wurde nämlich die Idee, für welche sich neuestens die Tschechen im holden Vereine mit ihren edlen schwarzen Brüdern Viktor Fuchs

und Dipauli in den „N T. St.' so tüchtig ins Geschirr legen, nämlich die Unenibchrlichkeit der alten Majorität, als ein nicht nur verunglückter, sondern geradezu unmöglicher Gedanke bezeichnet und dabei ganz unumwunden erklärt, die Deutschen könnten die wnktiche Bethätigung einer solchen gedankenarmen Majorität, die nur der widerlichste politische Schacher beisammen gehalten habe, auf keinen Fall zulassen und werten sie auch nicht zulassen. E ne Ge sundung der Verhältnisse in Oesterreich setze nämlich

voraus, daß die natürlichen Daseinsbedingungen nicht ignoriert werden und diesen widerstreite die Ausschließung der Deutschen aus der tonangebenden Mehrheit des Parlamentes. Der Zinssatz schließt mit der Bemerkung: die Deutschen erh-ven Anspruch auf den Kurs, der ihnen damals — es sei nur an die Audienzen Dr. Pergelts, Prade'S n. A. erinnert — iu feierlichster Form zugesichert wurde Das genannte ungarische Blatt macht dazu den Deutschen den unberechtigten Vorwucs, sie hätten dem Staate gegenüber

das Gefühl der „Wurstigkeit' und es schon öfters versäumt, in günstigen Augen blicken zuzugreifen, weil sie die Uebernahme einer politischen Verantwortlichkeit scheuen. Das Blatt behauptet, eS fei den Deutschen im Herbste dks Vorjahres freigestanden, ein politisches Partei ministerium zu bilden; nach ihrer Ablehnung sei Claiy ernannt worden; auch die Ablehnung Prade's, alS deutscher Landsmannminister in das Kabinet Körber zu treten, sei auf die Haltung der deutschen Parteien zurückzuführen, welch

- sich damals für ein reineS Beamtenministerium entschieden. Daher hätten die Deutschen gar nicht das Recht, gegen eine nichtdeutsche Mehrheit aufzutreten, weil sie damals es ablehnten, die Mitverantwortung zur Gän;e oder zum Theile für eine Wendung zu übernehmen. „Zu diesen Auslassungen schneidet der Vaterlands-Projrt eine Hohngrimasse und sagt salbungsvoll: Ja, so sind sie hall, diese deutsche» Feiglinge; sie wollen nur die CouponZ abschneiden; die Einlösung aber soll der Staat besorgen!' Ohol Wer

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 26
Date: 19.12.1900
Physical description: 26
an geben, die es uns ganz unmöglich machen, Baron Dipauli nochmals in den Reichsrath zu wählen. Beginnen wir mit den nationalen Gründen. In Oesterreich tobt der nationale Kampf. Die Tschechen und die übrigen Slaven wollen das deutsche Element zurückdrängen und wollen ins besondere die Deutschen in Böhmen und Mähren unterdrücken. In Böhmen und Mähren sind aber um eine halbe Million mehr Deutsche als in Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Steier- mark zusammen genommen, und diese Sudeten

- Deutschen sind die weitaus größten Steuerzahler Oesterreichs. Nun hat Graf Badeni mit Ungarn einen Aut gleich vereinbart, welcher für Oesterreich im höchsten Grade nachtheilig und ungerecht war. Graf Badeni brauchte für diesen schlechtesten Ausgleich eine Mehr heit im Abgeordnetenhause. Er wandte sich deßhalb an die Tschechen, und diese erklärten sich bereit, den schlechten Ausgleich mit Ungarn anzunehmen, wenn sie — ein gutes Trinkgeld auf Kosten der Deutschen in Böhmen und Mähren bekämen. Dieses Trink

geld wurde vom Grafen Badeni bewilligt: ES er schienen die berüchtigten Sprachenverordnungen, die, wie die Verhältnisse lagen, fast alle Beamtenstellen in den deutschen Bezirken Böhmens den Tschechen in die Hände gespielt hätten. Nun denke man sich die Gefühle unserer deutschen Brüder in Böhmen und Mähren! Der ungerechte Ausgleich war ein kräftiger Griff in die Tasche der österreichischen Steuerzahler, insbesondere in die Tasche der Deutschen in Böhmen, welche weitaus die größten Steuern zahlen

. Und dasür, daß sie durch volle zehn Jahre Ungarn zu Gunsten ungeheure und ungerechte Lasten tragen sollten, sollte aus ihrer Haut auch noch das Trinkgeld geschnitten werden, damit die Tschechen der Mehrbelastung der Deutschen und ihrer eigenen Mehrbelastung zustimmen. Wen kann es Wunder nehmen, daß bei solcher Behandlung über die Deutschen in Böhmen und Mähren die Wuth und der Muth der Verzweiflung kam. Die Sudetendeutschen wollen Deutsche bleibe« und keine Tschechen werden, sie wollen mit den übrigen

Deutschen Oesterreichs, insbesondere mit uns Deutschen in den Alpenländern vereinigt bleiben, sie wollen darum von keinem böhmischen Staate etwas wissen. ES begann der VerzweiflungS- kämpf der Deutschen gegen die ungerechten Sprachen verordnungen, welche endlich am 17. Oktober 1399 auf Befehl des Kaisers bedingungs los zurückgenommen wurden. Wo war null Barmi Dipauli, der vielvermögende Abgeordnete, dem in Wien (wie die Dipanli-Blätter nicht aufhören zu versicher») alle Thüren offen stehen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 27.06.1897
Physical description: 12
rrauer Die nächste Nummer der „Neraner Zeitung' erscheint des Feiertages halber am Montag, den 28. Juni, abends 6 Uhr. Deutscht, Aasehe». Meran, 26. Juni. DaS Ansehen des deutschen Namens muß in Oesterreich schon recht sehr gesunken sein. Während einerseits die Schwierigkeiten doch nicht zu ver kennen sind, welche sich aus der Mißachtung, wie sie den Deutschen durch die Sprachenverordnungen — „ohne sie über sie' — bezeugt wurde, ergeben, wird anderseits fortgesetzt über die deutsche Empfind

samkeit hinweggeschritten. Nicht von Verboten und Konfiskationen soll geredet werden. Aber von sort gesetzten Angrissen auf die „voranleuchtende deutsche Kultur', wie sie in jüngsten Tschechisierungs-Er- lassen bezüglich der Eisenbahnen, des ZollwesenS usw. beliebt wurden. Dahin ist auch die Ertheilung des Oeffentlichkeitsrechtes an die während des Interims unter KielmanSegg errichtete polnische Trutz- und Mittelschule in Teschen zu rechnen. Dabei ist von Versuchen einer Vermittlung zwischen Deutschen

und Tschechen die Rede, die bald ange kündigt, bald geläugnet werden. Sollen diese auf so sonderbare Art vorbereitet werden, daß die Deutschen, noch ehe sie in Verhandlungen einge treten wären, schon zur Ueberzeugung gelangen müssen, rS würde auch die äußerste Nachgiebigkeit von ihrer Seite nichts an dem „System' der unentwegten Slaven-Förderung ändern? Was sollte eS die Deutschen nützen, wenn sie der Regierung geholfen hätten, die Schwierigkeiten mit den Sprachen verordnungen zu überwinden

, und damit nicht daS „System' beseitigt wäre? Wmn ihnen in der nächsten Viertelstunde schon wieder eine Ueber- raschung nach Art der Sprachenverordnungen be- schiert würde? Nicht um diese handelt eS sich mehr, sondem um das „System'. Das werden sich die Deutschen unter allen Umständen vor Augen halten müssen. Darum ist eS den Deutschen ziemlich gleich- giltig, waS Graf Badeni bezüglich der Sprachen- Verordnungen zu unternehmen gedenkt, oder auch nicht gedenkt. Er hat mit den Sprachenverordnungen den Kern seiner Politik

enthüllt und gegen diese Politik im Ganzen richtet sich der Widerstand der Deutschen. Positiv richtet sich dieser Widerstand auf die Wiederaufrichtung des deutschen Ansehens in Oesterreich, welche AehnlicheS wie diese Verord nungen für jede Regierung, für die gegenwärtige und für künftige, als undenkbar erscheinen lassen würde. „Dergleichen darf ich den Deutschen nicht bieten', muß sich jeder österreichische Staatsmann sagen und darum den Gedanken solchen Vorgehens weit von sich weisen. Darum ist wohl

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.07.1897
Physical description: 4
sind wir aber immerhin bemüssigt, die politische Unterlage der Entschließung zu untersuchen. Thun wir das, so werden wir vor jeder überschwenglichen Genug thuung uns genügend gewarnt fühlen und nicht der Ge fahr ausgesetzt sein, einemtaktischen Schachzuge —aufzu sitzen. Seit Wochen und Monaten geht das ganze Be streben der Regierung und der Offiziösen dahin, die Alpendeutschen Don den Sudetendeutschen abzusprengen, erstere zu einer milderen Tonart zu bewegen. Es hieße nur den deutschen Charakter der allgemei nen

Deutschen abermals beleidigend unterschätzen, wenn man etwa die Hoffnung nährte, daß mit der Beseitigung des Slavisierungs-Gymasiums in CM die Deutschen der Alpenländer — oder auch nur Untersteiermarks — oder auch nur Cillis — für die stillschweigende Duldung des an unseren Volksgenossen im Norden begangenen schwer sten Unrechtes, das auch uns bedroht und schädigt, ge wonnen hätte. Da kennt der Graf aus Galizien die wackeren Cillier schlecht! Ihr und der übrigen Deutschen Eidschwur für die deutsche

Gemeinbürgschast, neu und unlösbar gefestigt, durch die blutigen Vorgänge von Eger, ist durch keine Gunstbezeigung, die hier überdies nur die Tilgung einer Rechtsverletzung darstellt, zu erschüttern oder zu brechen. Gewiß die Errichtung dieses slovenischen Gymna siums war eine schwere Herausforderung der Deutschen, eine Morgengabe an die mit der Regierung verheirateten eroberungslüsternen Südslaven. Der Sturm, den der Abbruch am nationalen Besitzstande der Deutschen Her vorries, kam aus unseren Herzen

, wo zu tiefst die na tionale Ehre nistet. Aber — schon seit einiger Zeit konn ten wir uns einer beruhigten Auffassung über die schäd liche Wirkung des slavischen Kuckuckseies in der deutschen Stadt hingeben. Es trat nämlich ein, was die Deutschen voraussagten : Es war wohl möglich, das slovenische Gymnasium in CM zu errichten, nicht aber diese Gewalt schöpfung des slovenischen Uebermuthes und Größen wahnsinnes lebensfähig zu erhalten. Weil für das slove nische Gymnasium in der That keine kulturellen Bedürf

es — soll für die Schüler des aufgehobenen slovenischen Gymnasiums durch die Errichtung slooenischer Paralell- klassen am deutschen Gymnasium gesorgt werden. Wir wünschen, daß dieses „Provisorium' nur recht kurzlebig sei. denn sonst wäre die Aufhebung des selbstständigen slovenischen Gymnasiums geradezu ein — Danaergeschenk für die Deutschen Cillis, deren Mittelschüler durch das Bleigewicht der zurückgebliebenen und in der slovenischen Anstalt nicht konkurrenzfähig ausgebildeten slovenischen Mittelschüler

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 28.02.1897
Physical description: 16
werden. Das Interesse an den politischen Wahlen ist heute ein allgemeines. Namentlich die Deutschen haben alle Ursache, die Vorbereitungen und Zurüst ungen zum Wahlkampfe mit dem schärfsten Jntev esse zu verfolgen und ihrerseits alles zu thun, um sich dem Gegner gewappnet entgegenstellen zu können Denn der Ausfall der Reichsrathswahlen wird für Jahre hinaus über das Schicksal der Deutschen, über ihre Stellung im Staate und in den Ländern entscheiden. Leider nimmt in demselben Maße als die Zerfahrenheit im deutschen

Volke in Oesterreich wächst, zusehends die Macht seiner Gegner zu: die >es SlaventhumS und die der Reaktion. Der Uebermuth der Slaven in den Sudetenländern hat einen bisher nicht gekannten Grad erreicht und sie trecken bereits ihre begehrliche Hand nach bisher inangestattet gewesenem deutschen Besitz. Eger und Reichenberg, Brünn und Olmütz sollen mit Tschechisier- ungsplänen beglückt werden: die einen mit tschechi schen Beamten, die anderen mit tschechischen Hoch- chulen. Auf diesem nicht mehr

ungewöhnlichen Wege soll deutscher Boden vorerst der Utraquisierung und allmählig der völligen Tschechisierüng zugeführt werden. Nicht minder gefahrdrohend erhebt allent- jalben die Reaktion ihr Haupt. Namentlich in )en Alpenländern und in der Reichshauptstadt feiert diese Erzseindin des freien, unabhängigen deutschen Bürgerthums wahre Orgien. Und die liberalen Deutschen? Ihre große einheitliche Organisation, die allein im Stande war, den Deutschen Ansehen und Einfluß im Staate zu gewährleisten

; ist durch brochen, und an ihre Stelle sind Fraktionen und Gruppen getreten, die nie und niemals die Kraft haben können, den Deutschen daS Verlorene zurück zuerobern. Die Deutschen gehen darum einer chweren Prüfung entgegen. Dazu kommt, daß gerade die bedeutendsten Köpfe der Partei, ihre be währten Führer, mißvergnügt über die häßlichen Erscheinungen im deutschen Volke, resigniert bei Seite treten. In Wien hat ein wahrer VolkSmann, ein begeisterter Verfechter des Fortschrittes, Professor Eduard Sueß

, auf die Mandatswerbung verzichtet. Den größten Verlust für die Deutschen im ReichS- rathe würde zweifellos der Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Freiherren von Chlumecky bedeuten. Wenn es bisher gelungen ist, den Deutschen im Staate und in der Markgrafschaft Mähren die ihnen gebührende Stellung zu erhalten, so bleibt dies zum nicht geringen Theile ein Verdienst des Freiherrn von Chlumecky, der seine Kraft, seinen Einfluß immer und jederzeit für die Interessen und das Wohl des deutschen Volkes einsetzte

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 03.08.1898
Physical description: 16
den Deutschen gegenüber und seine Offiziösen, insbesonders jener der Berliner „Post', malten die schreckhaftesten Gespenster an die Wand für den Fall, als diese „letzten' Bemühungen des Grafen Thun nicht vön Erfolg begleitet wären. Nun das eingetreten ist, werden viel sanftere In strumente gespielt. Mit den Drohungen ist es für den Augenblick aus. Graf Thun läßt jetzt mit theilen — im „Fremdenblatt' und in der „Post' — daß es nichts ist mit den welterschütternden Plänen, welche ihm Ebenhoch im holden Einver

nehmen mit den Tschechen zngemuthet haben. Es sei zwar mit den „Verhandlungen' aus, das schließe aber neue Vereinbarungen zu gelegener Zeit nicht aus. Die Tschechen, wird gesagt, dürfen nicht glauben, daß ihre Absichten jetzt erfüllt werden. Thun habe sich dem deutschen Radikalismus unzu gänglich gezeigt; er werde nun für den tschechischen ebenfalls unnahbar sein. Mit dem „Handeln' an Stelle des „VerHandelns' sei es wieder nichts. Grundstürzende Verfassungsänderungen werden „maß gebenden' Orts

verpönt. Die Tschechen und die Klerikalen haben also umsonst den Himmel voller Geigen angesehen. Den Parteien der Majorität wird diese Botschaft recht unangenehm klingen; sie werden mit Thun scharf ins Gericht gehen. Die Deutschen werden darum doch nicht annehmen, daß Graf Thun endlich gesehen habe, seine Politik sei nur geeignet, die Tschechen und ihre Freunde übermüthig zu machen, sie werden nun überzeugt sein, daß ihre Festigkeit tie Regierung genöthigt habe, von dem Acußersten abzustehen

und dem tschechischen Uebermuthe einen Dämpfer aufzusetzen. Die einfache Formel, Aufhebung der Sprachenver ordnungen, hat sich also vortrefflich bewährt. Es wird sogar gesagt, der aktuelle Werth der „Grund züge' des Grafen Thun sei beseitigt. Das ist ebenfalls ein Erfolg ber deutschen Entschiedenheit; auch einer der Taktik der deutschen Führer, welche diese „Grundsätze' bloßgelegt haben. Graf Thun weiß nun, daß er mit den Grundsätzen nicht kommen dürfe und er gibt sie sogar selbst preis. Graf Thun

des Grafen Thun sind (wir lassen es ihm auch mit Vergnügen!) und er das Ersuchen, sie vollinhaltlich zu veröffentlichen, ab schlägig beschieden hat. Indessen, was Dr. Groß mitgetheilt hat, ist schon mehr als genügend, um zu ersehen, daß dem Grafen Thun es nicht um eine ehrliche Verständi- Mer«ur gung mit den Deutschen, sondern nur um die Er haltung der feudal-tschechisch-polnischen Majorität zu thun war. Dr. Groß bemerkt, der Einfluß Dr. Kaizls habe sich sofort ausschlaggebend gezeigt

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 06.11.1897
Physical description: 16
Werte Beilage zu Nr. Der Volkskag in Bozen. Dem Parteitag der Deutschfortschrittlichen und Deutschnationalen in Innsbruck vor vierzehn. Ta gen folgte am 3l. Octöber der Volks tag i n B o z e n. War jener hauptsächlich von Nordtiro- lern: besucht und galt es dort, eine Organisation der beiden deutschen Parteien ick Lande zu schaf fen, so war der Volkstag in Bozen zum größten Theile von Deutschsüdtirolern gebildet und seine Tagung sollte eine Kundgebung der Deutschen und Deutschfühlenden Tirols

, hiehergeeilt waren, durchaus würdig und gipfelte gleich dem Innsbruck» Parteitage in einer einstimmig ange nommenen Resolution, welche den deutschen Mino- riiätsparteien den Dank und das vollste Vertrauen ausspricht und die Haltung, der anderen deutscheu Abgeordneten als nationalen. Verrath brandmarkt. Schon lange vor 4 Uhr war die mit Stand arten und Fahnen geschmückte Turnhalle dicht be setzt.. Auf den Galerien hatte sich ein distinguirtes Damenpublicum in reicher Zahl eingefunde». Alle Orte Deutsch

die politische Laye: Die Sprachenverordnungen seien nichts Anderes, als der Anfang des czechifchen Nationalstaates. Wenn die Deutschen heute einen so erbitterten, ver- weiflnngsvolleu Kampf gegen die Verordnungen kämpfen,, so ist. dies ein Kampf' für die Grundla gen unseres Staates,, ein Kampf für unsere. Ver fassung. Es' ist der Kämpf' für Oesterreich selbst und für dessen Existenz. Gne Gruppe Abgeord neter des deutschen Volkes fand sich bereit, sich, um ihre politischen Parteizwecke zu fördern

, mit den grimmigsten Feinden des Deutschthums, mit Hussiten und Polen, zu verbinden (stürmische Pfui? Rufe) und der Regierung Schergendienste zu lei sten:. Redner hebt hervor, daß jene Gruppe keinen neunenswerthen Anhang mehr im Volke hak unk daß. in letzter Zeit' unzweideutige Beweise vorlie-- gen», daß es auch in Tirol Tag zu werden be> ginnt. Das Nationalgefühl im deutschen Tirol steigert sich, nicht uur in den. Städten, sondern auch auf dem' Lande von Tag zu Tag. Die deut sch?« Pdrleieir mögen' dte Streitaxt

wenigstens 31 der „Lienzer Zeitung' einige Zeit ruhen lassen, fest und treu zusammen halten. Die. Waffenbrüderschaft müsse gute Früchte tragen. (Langandauernder Beifall): Es gelangte dann folgende Resolution zur 'Verlesung und Annahme: „Die auf dem Bozener Volkstage versammel ten Deutschen sagen allen jenen Abgeordneten, welche so ausdauernd den Kamps gegen das der zeitige Ministerium im Interesse des deutschen Volkes Oesterreichs geführt haben, aufrichtigsten Dank. Sie fordern- die Abgeordneten des deut

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 22
Date: 22.12.1897
Physical description: 22
Seit« S von zwei Nationalitäten, von denen die eine mit uns durch die Bande des Blutes, durch die Sprache und Kultur unzertrennlich verbunden ist, um Ab» wehr der slavischen Fluth, und da können die Sym pathien nur auf Seite der Deutschen stehen. Weder diesseits noch jenseits der Grenze denkt irgend eine verantwortliche Persönlichkeit an Annexionen!' Diesen Ausspruch, dem alle Deuts ch- Oestcrreichcr vollständig beistimmen, mögen sich Jene ernstlich gesagt sein lassen, die ihnen stets hämisch

und Plünderungen, tragen mir die Deutschen Schuld. Wie konnten sie auch den An trag Dr. Lippert's einstimmig annehmen: „Der Deutsche Verein in Prag erklärt, daß die Deutschen Prags auch in den schrecklichen Ereignissen der jüngsten Tage keinen Anlaß finden, von ihren be rechtigten Ansprüchen als Mitbewohner der Haupt stadt Prag zurückzutreten. Solange Prag die Haupt stadt des ganzen Landes und das Zentrum der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten ist, fühlen sich die Deutschen doppelt verpflichtet

und angespornt, olle ihre Ansprüche hoch zu halten, die deutschen Institute — die beiden Hochschulen und die übrigen Anstalten zur Pflege deutschen Lebens und humaner Erziehung — sowie alle dasselbe er strebenden Vereine mit Einmülhigkeit und mit ver doppelten Anst, engungen zu unterstützen, und er warten von den Organen der neuen Regierung Schutz und Unterstützung in diesem Streben.' Die Slaven scheinen sich dagegen ungestört in fremde Angelegenheiten einmischen zu dürfen. Vor der Abreise von Krakau hielt

der tschechische Ab geordnete Horica auf dem Bahnhofe eine pol- nische Ansprache. Er sagte, das gegenwärtige Bünd niß zwischen Polen und Tschechen werde dauer hafter sein, als jenes vom Jahre 1891. Die Tschechen seien dem Andrängen der Deutschen aus gesetzt, bei den Polen sei aber keine Spur von Deulschthum. „Doch gedenkt', rief der Redner aus, „des Großherzogthums Posen. Wenn die Deutschen dort mit Euch fertig geworden sind, dann kommen sie über Euch.' Gegen ein derartiges provoka torisches Einmischen

in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 32
Date: 20.12.1896
Physical description: 32
der Erstere widmete dieser Frage einen großen Theil seiner Budgetrede. Als Realpolitiker, als welcher rr besonders in jüngster Zeit angesehen werden will, versuchte er, dics.'r Sache von der praktischen Seite beizukommen und auch die Deutschen hiefür zu interessieren. „Wir sind Realpolitiker genug', erklärte Dr. Kramarz am 9. Dezember, „um mit der Thatsache zu rechnen, daß seit 1749 die ganze Entwicklung der innerösterreichischen Verhältnisse einen Lauf genommen hat, welcher direkt gegen das böhmische

Deutschen können und werden niemals einer solchen Lösung der „böhmischen Frage' zustimmen, die einer Verkürzung und Schädigung ihrer nationalen und politischen Un abhängigkeit gleich käme oder die ihre Zusammen gehörigkeit mit den übrigen Deutschen im Reiche beeinträchtigen würde. In klarer und nüchterner Weise hat der Abg. Dr. Menger in seiner am 10. Dezember gehaltenen Budgetrede die jungtschechischen Friedensschalmeien beantwortet. Er schickte voraus, daß auf deutscher Seite der redliche Wunsch

besteht, den geradezu unerträglichen Verhältnissen, wie sie sich in Oester reich durch den Hader zwischen den Deutschen und den Tschechen entwickelt haben, ein Ende zu machen, ja er erklärte, daß die Deutschen sogar zu einem Opfer bereit wären, um dieses ihr „letztes Ziel' zu erreichen. Bei den im Jahre 1890 abgehaltenen Bewegung«!! sein. Jeder wird gleich den Auserkorenen er- kennen und der Franzose sagt in diesem Falle: „L- cc voit loul, »uitc puc c'e»t un'.' Nie peinlich hingegen schaut

. DaS Antlitz ist der Spiegel der wechselnden Stimmungen, die Haltung, Gang und Bewegung geb«n die wahre Beschaffenheit deS menschlichen SeinS. Auch der Stand, der ErziehungSgrad wird dadurch leicht erkennbar — und waS ist wohl der schönste Anblick, den man haben kann — ein wohlgeformter menschlicher Körper, dessen gute und gepflegte Geisteseigenschaften in einer vornehmen, ruhig natürlichen Haltung zum Ausdruck kommen. Ausgleichskonferenzen haben die Deutschen ihre Be reitwilligkeit ausgesprochen

, die Autonomie zu er weitern und die freie Entwicklung der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten gesetzlich sicherzustellen. Und wahrlich, selbst die Tschechen werden die Be hauptung nicht wagen, daß der Ausgleich, der wohl geeignet war, den Frieden in Böhmen anzubahnen, durch Schuld der Deutschen zertrümmert wurde. Wenn es den Tschechen ernst ist mit ihren Friedens versicherungen, warum widersetzen sie sich noch immer mit aller Macht der Durchführung der Ausgleichsbestiinmungen? Das ist'S eben

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