aber anders; der hochwst. Herr Weihbischof Haller kam als Weihbischof nach Salzburg und der hochwst. Salzburger Weihbischof Dellabona wurde auf den bischöflichen Stuhl von Trient erhoben!> Nicht ohne einiges Bangen — infolge falscher Infor mationen — scheint Fürstbischof Dellabona im ersten Jahre seiner Regierung die deutschen Dekanate — alle, aber nur die Sitze der Dekane — besucht zu haben; ich sage „bange', als möchte die Ausnahme nicht so herzlich sich gestalten, als sie zwischen dem Bischöfe und seinem Clerus
Di Pauli,-diese vom Schasser, die- sind. von Pepi Di Pauli u. s. f.; insoweit ging alles gut, aber es kam der Toast — und der war das beste. Der Dekan wurde einige Minuten stille, klopfte an's Glas, erhob sich und begann mit folgenden Worten: „Fürstbischöfl. Gnaden! Es ist wahr, wir deutschen Dekane (diese Beschränkung auf die deutschen Dekane war nicht noth wendig^ sie diente nur zur schärferen Hervorhebung der Competenz, mit welcher Mairhofer diese Worte- sprach) ,'wir deutschen Dekane hätten lieber
den Haller zum Bischof gehabt.' Ein höfischer Mann hätte da wohl von ^Taktlosigkeit' gesprochen, so nennt er ja gar manches, was nicht zur heuchlerischen Verdeckung der Wahrheit dient; ein Byzantiner hätte sicher eine grobe Beleidi gung herausgesunden; Fürstbischof Dellabona aber als echter Mann Gottes, nahm die Worte, wie sie waren, als ausrichtiges Wort eines echten deutschen Mannes; und daß er recht geurtheilt, zeigten gleich die folgenden Worte: „Aber', setzte der Dekan hinzu
, „Sie sind uns von Sr. Heiligkeit dem Papste, Sr. Majestät dem Kaiser, und somit von Gott als Bischof gegeben worden,' und Sie werden auch von uns deutschen Priestern nicht nur den kalten Gehorsam und Ehrsurcht zu er warten haben, wie die kirchlichen Gesetze es uns vor schreiben. Wie hier, so werden sb. Gnaden überall mit wahrer katholischer Liebe aufgenommen, ja mit Begei sterung; wir wissen, wen wir in einem Bischose vor uns haben, . einen Nachfolger der Apostel, den der hl. Geist gesetzt hat, die Kirche zu regieren
, als Mairhofer. Nur ein Beispiel.. Durch eine Aenderung im Seminarleben, welche dem Fürstbischof Dellabona gewiß von wohlmeinender Seite, aber nicht glücklich „eingerathen' worden war, hatten sich die deutschen Theologen unangenehm berührt ge fühlt, ohne daß den italienischen Theologen etwa eine besondere Freude bereitet worden wäre. Die Theologen wandten sich um Fürsprache an die Dekane. Bauend auf den Titel eines geistlichen Rathes, den der Fürst bischof sämmtlichen Dekanen verliehen hatte, erbat