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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
Sein 2 schworencn Bundesgenossen gegen die Ungarn; wenn sie nur erst die Reichsraths'änder in ihren Klauen haben, dann wird auch der Tanz in Ungarn an gehen. Darauf können sich die Ungarn verlassen, wenn sie auch das lange schon vergessen zu haben scheinen. Daß es ihnen durch die Palocky-Feier, durch die tschechischen Ergüsse und durch Komaroff in Erinnerung gebracht wurde, kann für sie nur ersprießlich sein. Gute Lehren brauchen sie deshalb den Deutschen nicht zu geben, die Deutschen

werden darauf keine Rücksicht nehmen. Trotz aller Be- drängniß stehen die Deutschen noch immer auf festerem Boden als die Ungarn, wenn sie nur auch einmal so rücksichtslos sein wollen wie diese. Politische Nachrichten. Meran, 28. Juni- Weil der Tiroler Abgeordnete Dr. Schöpfer sein nationales Gefühl nicht so schamlos verläugnet, als es die Herren Ebenhoch, Karlon, Kalteneger u. A. thun, wird er vom „Linzer Volksblatt', dem Organe Ebenhochs, des jetzigen Landeshauptmannes von Oberösterreich, heftigst

angegriffen. Der Tiroler Geistliche hält aber wacker Stand und vertheidigt feine gute Sache mit viel Eifer und Geschick, indem er in der „Reichspost' u. a. sagt: „Ich trete ein für die sofortige Aufhebung der Sprachenverordnungen, und bin dafür, daß die Stimme aller Deutschen — ohne Unter schied ihrer sonstigen Parteigegensätze — auf dieser Forderung, sowie überhaupt zur Wahrung der be rechtigten Interessen des deutschen Volkes, sich ver einigen. Auf gleichen (?) Standpunk haben sich Baron Dipauli

und mit ihm die Tiroler Abgeordneten, und wie gesagt auch solche aus Salzburg und Oberösterreich gestellt. Wenn ich wegen dieser meiner Stellungnahme „Glied der sogenannten famosen deutschen Schönerer - „Gemeinbürgschaft' bin, so gehören auch die anderen erwähnten Ab geordneten dazu.' Schöpser theilt weiter mit, daß die Tiroler, Salzburger und einige Oberöfterreicher Abgeordnete den Austritt aus der Parlamems- mehrheit, gedrängt durch eine Reihe sachlicher Gründe, mehrmals sehr ernst in Erwägung ge zogen, ja in ganz

, daß sie in der That gewillt seien, in dem schwebenden Sprachenstreite zur Wahrung der Interessen des deutschen Volkes nicht mit der Majorität, sondern mit den übrigen deutschen Parteien zu stimmen.' Diese erfreuliche Mittheilung Dr. Schöpfers muß -nan sichzgut merken bis zu jenem Zeitpunkte, zu welchem „Mein Sohn? Mein Sohn ist todt. Gott gebe ihm den ewigen Frieden.' „Mutter, Mutter, rede nicht so, nimm mich auf Mutter, als Deinen reumüthigen Sohn.' „Nimmermehr. Die Fougeyrol hat die Schmach nicht verdient

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 04.09.1896
Physical description: 12
, welche die schwankende Haltung der Verwaltung gar wohl wahrgenommen hatten, wollten nun den Sokol zug in eine geschlossene politische Versammlung um wandeln. Darauf kam die Proklamation der Jung- czechen-Führer über die grausamen „Verfolgungen' der czechischen Minoritäten, auf welche Dr.Schlesinger namms des deutschen Vertrauensmänner-Kollegiums mit der bestimmten Aufforderung an die Deutschen antwortete, jede czechische Herausforderung mit Ent schiedenheit abzuweisen. Aber auch der seiner Mehr heit nach czechische

Landesausschuß mischte sich mit einer angeblichen Beschwichtigung? - Ausforderung hinein, die jedoch nach dem Vergangenen nichts Anderes war, als eine Ermahnung an die Deutschen, sich die czechischen An-, Ein- und Ueberfälle doch ja gefallen zu lassen. Was Anderes als eben das kann man herauslesen, wenn der Oberstlandmarfchall die Ermahnung ausspricht, nicht jede Bethätigung des Nationalgefühles sofort als eine Herausforde- derung anzusehen. Sind denn etwa die Deutschen daran gewesen, Züge nach Czaslau

oder sonst wo hin in rein czechische Gebiete zu veranstalten? Und haben die Czechen ein Hehl daraus gemacht, was sie in deutschen Städten und Gebieten suchen, was diese Art der „Bethätigung des Nationalgefühles' für einen Zweck habe? Die Landesverwaltung hat durch diese Kundgebung nur wieder einmal bewiesen, daß es ihr in ihrer heutigen Zusammensetzung durchaus unmöglich ist, in dm nationalen Zwistig- leiten des Landes unparteiisch zu bleiben. Aber auch die Prager Statthaltern hat nicht gezeigt

, daß sie in solchen Angelegenheiten mit Entschiedenheit Stellung zu nehmen versteht und mit der gebotenen Raschheit vorzugehen weiß. Es mag nicht richtig sein, daß sich der Statthalter Graf Coudenhove vor der deutschen Abordnung, welche bei ihm in dieser heranwachsenden Angelegenheit vorsprechen wollte, verläugnm ließ, kurz nachdem er eine czechische Deputation in derselben Sache persönlich empfangen hat. Die czechischen Blätter stellen diese Behauptung auf, damit die Deutschen im Lande verhöhnend; die deutschen Blätter fordern

über allerlei Feindseligkeiten zwischen den Deutschen und den Czechen. Da die Letzteren beweisen wollen, daß sie der angegriffene Theil sind, so haben ihre Blätter große Mühe, kleine Vorfälle zu großen Ereignissen aufzubauschen, was sie denn auch mit allem Eifer thun. So ist offenbar beiderseits die Erregung im Wachsen. Ganz richtig sucht Dr. Schlesinger die neueste Kampfstimmung auf czechifcher Seite in dem Be dürfniß der Jungczechen, ihre von den Omladinisten in den Schatten gestellte Popularität

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.10.1897
Physical description: 4
Nr. 247 Nationales Erwachen und Kotksfnede. (Original-Korrespondenz der .Bozner Zeitung'.) Wien. 26. September. Man kann jetzt ernstlich — so schreibt die „Köln. Zeitung' — vom Erwachen des deutschen Nationalge fühls auch bei den Deutschklerikalen der Alpenländer sprechen. Trotz großer Wahlanstrengungungen der Katho lischen Volkspartei und trotz ihres Doppelspiels zwischen Deutschen und Slaven hat sie die Mehrheit in Salzburg in der Kurie des größeren Grundbesitzes und damit zu gleich

im Salzburger Landtage verloren. Eine erfreu liche Erscheinung! Eine Kräftigung des Deutschthums bekundete auch der erste Parteitag aller deutschen Parteien, mit Ausnahme der Klerikalen, in Innsbruck sowohl durch die erzielte Einigung als auch durch die allgemeine Zustimmung zu einer wahrhast staatsmänni schen Rede des Meraner Notars und Großgrund besitzers Dr. v. Grabmavr. Er hob hervor, daß der Bündnisvertrag der Deutsch- liberalen und Deutschnationalen die Vereinigung zu einer höheren Einheit bedeute

, von der er auch die Deutsch- klerikalen nicht ausschließen will, wenn ihr Versuch einer Vermittlung im Sprachenstreite ehrlich gemeint sei. Frei lich betrachte Dipauli die Tschechen als die deati pvssi- im Sprachenstreite mit den Vortheilen des recht lichen Besitzes, während die Deutschen in den Sprachen verordnungen einen Akt der Besitzstörung erblicken und verlangen müssen, daß während der gesetzlichen Regelung des Sprachenstreites der vor der Störung bestandene Zustand mindestens durch ein Provisorium wieder her

hergestellt werde. Hier ist von deutscher Seite der Ge danke in eine juristische Formel gebracht, der Gedanke des Gottesfriedens während der Kaiserjubiläumszeit. Man hat darauf geantwortet: Ja, wenn es sicher wäre, daß die Deutschen nicht die förmliche Widerrufung der Sprachenverordnungen verlangen, sondern sich mit zeitweiliger Aufhebung — Sistirung bis zum Erlaß be friedigender Sprachengesetze begnügen, dann würde vielleicht die Entlassung Badeni's eintreten, und durch Berufung eines völlig neutralen

Ministeriums von unbe kannter Parteirichtung die Grundlagen für einen Gottcs- frieden, für einen nationalen Waffenstillstand während der Jubiläumszeit geschaffen. Nun denn: Dr. v. Grab- mayr hat in Innsbruck den einhelligen Beifall deutsch- fortschrittlicher und deutschvolklicher Parteigenossen ge funden und man darf sagen, daß der Gedanke auch hier in den deutschen Klubs nicht zurückgewiesen wird. Ja, mehr als das, man würde dem Grafen Baden! sogar das Ausgleichsprovisorium ohne weiters zugestehen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 15.07.1898
Physical description: 8
ganzi. «o kr., wlbj. Z0 kr., Post ,anzj. so k, »a»j. Vsammt Frrt.x.mxlar für den Adressat.,,. Auf j-d-s welter. v«»,nd 'b.nfall, «I, Freiexemplar. — AnI«ttndiilMta«N 1k« den »rtr«l», v»lk»bot«« xra »>,rj»«sxatt«n» p«»tj«W il I e»>. br»Ii) «kr. Ar. 67. Brixen, Lreitag, den Z5. Iuli ^8A8. XI. IcrHvg. t«s !1l Thun ist eifrigst bemüht, dasjenige, MS er im Parlament nichts erreichen konnte, jetzt Ms außerparlamentarischem Wege, nämlich durch verbindliche Besprechungen' mit den deutschen B slavischen

aber die Deutschen Böhmens. In neuerer Zeit vollzieht sich auch bei den con- servativen Deutschen ,deH Alpenländer ein ent schiedener Umschwung zugunsten des Centralismus. Der Föderalismus besonders wie er von den Czechen angestrebt wird, hat nämlich sein sehr Bedenkliches. Die Czechen haben die Magya ren zum Vorbild genommen. Aus dem Dua lismus soll der Trialismus mit Großböhmen herauswachsen,, und Großböhmen soll ein cz ethischer Staat sein, geradeso, wie'Ungarn ein magyarischer Staat wurde. Das ist eben

Autonomie und des weitestgehenden Selbstbestimmungsrechtes, warum wehren sich die Czechen gegen den Vorschlag der Deutschen, es soll in Böhmen in rein deutschen Bezirken bloß deutsch, in rein böhmischen bloß böh misch und in gemischtsprachigen Bezirken deutsch und böhmisch amtiert werden ?Dieswärederrich- ti ge Föderalismus! Aber dem Reiche gegen über den Föderalismus proclamieren und dann fürs eigene Land den ärgsten Centralismus treiben, das ist eine Inkonsequenz und eine Verlogenheit. Die Magyaren

sind daran, die Deutschen, Slaven, Rumänen u. s. w. Ungarns gewaltsam zu magyari- sieren. In einem künftigen Großböhmen würden oie Deutschen ebenso gewaltsam ezechisiert werden, VsstiZiÄ tsrrsnt! ' Aus diesem Grunde können sich die Deutschen Böhmens mit dem Föderalismus unmöglich be freunden. Dabei ist zu bemerken, dass sich die Deutschen Böhmens beim Föderalismus in ge wisser Hinsicht, nämlich wirtschaftlich viel besser stehen würden wie beim Centralismus. Bekanntlich sind die Deutschen Böhmens

die besten Steuerzahler Oesterreichs. (Ueberhaupt zahlen die Deutschen Oesterreichs jährlich 25 Mil lionen mehr Steuern als alle anderen Völker Oesterreichs zusammen.) So manche Million böhmischer Steuergelder fließt alle Jahre nach Galizien, Dalmatien.... und auch — nach Tirol. Die Czechen wollen den Deutschen Böhmens gerade damit das Staats recht verdaulich machen, dass sie saßen: „Machen wir uns selbständig'und behalten wir das viele Geld für uns. Die armen Polen und Dalmatiner und ändere ärmere

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 11.07.1897
Physical description: 14
. Infmlk. jir. 88. Sonntag, den 11. Juli 18S7« Sl. Ichrzang. Trau-schau-mm? Meran, 10. Juli. Die Ausgleichs»Verhandlungen zwischen den Deutschen und den Tschechen» beziehungsweise die widersprechenden Nachrichten über dieselben sind nichts als der Widerschein der Verlegenheiten, welche sich die Regierung -selbst bereitet hat, aus denen sie hinaus kommen möchte, ohne eingestehen zu müssen, daß große weittragende Fehler begangen wurden. Graf Badeni sucht aus einer Seite die Folgen dieser Mißgriffe

durch Strenge und Anwendung der Polizeigewalt einzudämmen, auf der anderen Seite studiert er die Frage, ob nicht Verhandlungen zu diesem Ziele führen könnten. Das ist jedoch ein entschiedener Widerspruch. Wenn man die Deutschen nicht „ausreden' lassen will, wenn ihre Versammlungen verboten, Zeitungsäußerungen kon fisziert werden, so wird dadurch sicherlich nicht die Stimmung geschaffen, welche die Voraussetzung für Verhandlungen sein müßte. Mit der Kraft der öffentlichen Gewalten wird nichts zu erzwingen

. Die Deutschen sind darauf gefaßt, wie ihre Maßnahmen beweisen. Hat sich einmal herausgestellt, daß der Zwang nicht zum Ziele führt — und es wird sich das herausstellen — dann kann doch die Regierung endlich einbe kennen, daß sie alles versucht und nichts damit er reicht hat. Dann werden die Sprachenverord nungen nicht mehr unumgänglich und unwiderruflich erscheinen. Die Deutschen kommen immer mehr dahinter, daß Verhandlungen unmöglich sind, so lange bis die Sprachenverordnnngen nicht beseitigt

sind. Das wurde von deutscher Seite längst be hauptet und jüngst wieder auch von Dr. Ludwig Schlesinger, dem Obmanne des fortschrittlichen deuls chböhmischen Landtagsklubs, sowie vom Ab geordneten Dr. Ruß ausgesprochen, der zur Zeit des Bestandes der Vereinigten deutschen Linken Namens derselben Verhandlungen mit Badeni ge führt hat. Es ist bisher viel zu wenig über die Taktik gesprochen worden, deren sich Graf Badeni im alten Reichsrathe gegenüber den Deutschen bediente, über die Versprichungen, mit denen

soll Ich habe von ihm am 23. Februar 1396 in solenner Form, nicht sür mich persönlich, sondern für meine Gesinnungsgenossen (also sür die Partei) die Erklärung empfangen, daß die Regierung in Sachen der inneren Amtssprache niemals etwas ohne oder gxgen die Deutschen verfügen werde'. Im Oktober 1896 hat Dr. Ruß die Theilnahme an weiteren Verhandlungen des Parteivorstandes mit Badeni verweigert, weil er, wie er schreibt, die Zwecklosigkeit voraussah. Als später Graf Badeni endlich genöthigt war, mit den Sprachenverordnungen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.09.1896
Physical description: 4
Nr. 210. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Montag, den 14. September 1896. Deutsch und frei. ES ist ein alter politischer Irrwahn, an einen Gegen satz zwischen dem politischen Bekenntnisse deS klarbewußt en deutschen VolkölhumcS und dem entschiedenen Einstehen für die hohen Zdeale der bürgerlichen und individuellen Freiheit zu glauben. Vielleicht zu keiner Zeit war cS nothwendiger, öffentlich gegen diesen Wahn von einem inneren Widersprüche zwischen deutsch und frei

in dem, was man politisch anstrebt und ungescheut auf sein Banner schreibt, aufzutreten, als eben jetzt. Im Gegentheile! Wer mit der Geschichte des deutschen Volke» etwas inniger vertraut ist, wird und muß uns recht geben, wenn wir behaupten, wahres Streben nach der Frei heit habe sich zu allen Zeiten mit wahrem deutschen Volks- bewüßtsem gedeckt. Unsere Feinde haben stets einen seinen Blick darin bekundet, daß sie in ihrem Wunsche, der Reaktion Hegen Kas freiheitliche Prinzip einen lebendigen Tempel zu baueil

, das Aufflammen deö Nationalbewußtseins unter den Deutschen mit eben solcher Hartnäckigkeit und Strenge zu hinkern suchten, Äie'baS ideelle Streben nach Einführung von Gesetzen und Borfichten zu Gunsten der persönlichen Freiheit. Allen voran schritt in diesem Punkte unser altes Oesterreich; »jahrzehntelang war i!« die von den herrschenden, auch nach seinem Sturze hochgehaltene Tradition des Fürsten Metter- nich, mit gleicher Unbarmherzigst die Liebe zum Deutsch thum wie die Liebe zur Freiheit mit List

von den Genies der Staatspolizei in den verschiedenen Staaten Deutschlands. Es sind dunkle Seiten in der Geschichte des deutschen Volkes, auf die wir mit den Wachrufen dieser Erinnerung anspielen Wer «arm 'sie, die Jünglinge vom Hambacher Feste, wer wären sie, die jungen Leute, die an den deutschen Universitäten als Burschenschafter durch lange Zeiten von Spionen beauf sichtigt, von Polizeileuten verfolgt waren, wer anders waren 'sie M thätige Idealisten, die zugleich für ihr Deutschthum

und für ihre Freiheit das Schicksal kühn herauösorderten? Die Väter und Großväter der Wähler von heute könnten eö bezeugen, wenn wir noch einmal die Behauptung ausstellen, daß die wahre Freiheit, das Anstreben erweiterter freiheit licher Einrichtungen und das Festhalten an schwer erkämpften freiheitlichen Errungenschaften ganz selbstverständlich im in sten Zusammenhange stets gedacht war. Mit dem Hoch halten, wenn nöthig, mit selbstloser und hingebender Ver theidigung unseres deutschen Nationalgefühles, ist stets

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.01.1896
Physical description: 4
- s tzung begannen die altgewohnten Krawallscenen, die stellenweise in einem argen Tumult ausarteten. Dn! Gegenstand der Verhandlung war die Wahlvon Kommi ssionen, die Jungtschechen verlangten eine Stimme mehr als die deutschen Großgrundbesitzer. Ruß bezeichnete dieses Verlangen al« unberechtigt. (Stürmischer Lärm). Der Antrag sei eine Demüthigung der Deutschen, und bezeichne «ine De- klassirung des deutschen Volkes. (Beifall der Deutschen). Statthalter Thun bezeichnete den Standpunkt der Deutschen

als vollständig billig und gerecht. Der Schöne- rianer Zro nannte im Verlauf feiner Rede Böhmen eine Provinz. (Stürmische Unterbrechung). Er verwahr! sich da gegen, daß die Tscheche« als mit den Deutschen gleichwertig bezeichnet werden. Seine Worte riefen einen solchen Tumnlt hervor, daß er nicht weitersprechen konnte. Die Tschechen umringten ihn und forderten ihn aur, das Gesagte zu wider rufen. Da er daS nicht that, kam es zu cinem neuer lichen Skandal. Die Tschechen rifs-n Jro da« Manuskript aus den Händen

. Erregt verzichtet dieser auf das Wort und erklärte, er könne seine deulschiiationale Ge sinnung unter dem Eindrucke deo Terroridmus nichl zum Ausdruck dringen. Dieser Auftritt veranlaßle einen lang wierige» Streit zwischen den Jungtichcchen und dem deutschen Adel. Der Landma» schall erklärte nach Ablehnung sowohl des tschechischen als auch des deutschen Antrages den Vorschlag deo Adels viit alle» gegen die tschechischen Stimmen sür augei'.omuicil. Diesem Verschlage zusvlge soll die Hälfte der Komn

'.ijsivn aus den Kurien, die Hälfte auS cem Plenum gewählt werden. Hieourch ist ccr besitz der Deutschen go wahrt. Uom Abgeordnete« Schor«. Wie«, 10. Jan. (Eigenbericht.) Da» „Vaterland meldet, daß der Abg. Schorn beabsichtige, sein ReichsratSmandat niederzulegen. Die Gründe wurden bereit« seiner Zeit gemeldet. ZurMransvaal-Angelegenhett. Kerii», 10. Jänner. (Eigenbericht.) Die deutsche Pnsse hält die englischen Rüstungen für leeres Säbelgerassel, um dcn Rückzug in der TranSvaalirage zu verdeckcn

, die Ehrenmitglicdschast des deutschen Kaisers zu widerrufen. Die Offiziere eines Dragoner-Regi mentes haben Kaiser Wilhelm in ekkißie verbrannt. Lebhaft ventilirt wird der Vorschlag, den deutschen Kaiser aus der Marine-HerreSliste zu streiche». Waö überall in London über ihn gesprochen wird, ist einfach nicht wiederzugeben. Am meisten aufgebracht über ihn sei die Königin selbst, die einen speziellen Kourier an den Kaiser mit einem recht deutlichen Briefe gesandt haben soll. Ireitag, den w. Jänner !W6 Pom Unfall

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 24.04.1898
Physical description: 20
der deutschen Parteien in Tirol und der Ausschuß des Deutschen Volksvereines in Innsbruck Kundgebungen: „Der Landeswahlausschuß der deutschfort schrittlichen und der deutschnationalen Partei in Tirol bedauert die Form der von dem Abg. Dr. v. Grabmayr in seiner am 15. ds. in Meran gehaltenen Rede geübten Kritik der radikalnationalen Parteien und deren Führer und kann sich mit einem Theil seiner Ausführungen umso wenigereinver standen erklären, als derartige Angriffe nur zu fehr geeignet sind, das gute

Einvernehmen der beiden deutschen Parteien in Tirol zu trüben; der Landeswahlausschuß giebt sich der sicheren Erwartung hm, daß die Worte v. Grabmayrs, welche eine sachliche Kritik weit überschritten haben und lediglich die persön lichen Anschauungen des Redners wiedergaben, keinen störenden Einfluß auf die bis herige Einigkeit ausüben werden'. — Außerdem erklärt der Ausschuß des Deutschen Volks vereines in Tirol, „daß die von Herrn Dr. v. Grabmayr gehaltene Rede nicht alsProgramm- kundgebung des Vereines

wird am Meriwer Aetümz. Dienstag vorgenommen. — Die Sprachen debatte beginnt am Mittwoch. Eine beherzigenswerthe Mahnung hat der stramm-nationale Salzburger Abg. Dr. Sylvester dieser Tage in einer Versammlung des Salzburgischen Volksvereines ausgesprochen. Derselbe nahm in längerer Rede offen dagegen Stellung, daß die Ministeranklagen gegen Gautsch seitens des Ver bandes der „Deutschen Volkspartei' nicht unter fertigt worden seien. „Ich sehe im gegenwärtigen Augenblicke meine Aufgabe im Schließen

und in der Vereinigung der deutschen Reihen, nicht aber im Trennen. Jedes allzu« scharfe Wort, jede verletzende Kritik, fällt sie von der einen oder anderen Seite, sehe ich als einen neuen Fehler an, der von den nationalen Gegnern weidlich ausgenützt wird.' Finanzminister Dr. Kaizl ist in seinem früheren Wahlkreise Smichow-Karolinenthal zum Reichs- raths-Abgeordneten wieder gewählt worden. Die deutschen Wähler in Smichow- Karolinenthal haben sich der Abstimmung enthalten. Anläßlich der Ankunft eines Arbeiterführers

in udapest fanden am Dienstag abends nächst dem Ostbahnhofe dort große Arbeiterdemon strationen statt, die sich dann weiter in die Stadt fortpflanzten: es kam zu wiederholten Zu sammenstößen zwischen den Arbeitern und der Polizei. Beiderseits gab es zahlreiche, theilweise schwere Verletzungen. Mehr als hundert Personen wurden verhaftet. Der dem Deutschen Reichstage zuge gangene Nachtrags-Etat beziffert sich insge sammt mit 7,737.385 Mark, darunter 5 Millionen zur Verwaltung des Gouvernements Kiaotschau

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.11.1897
Physical description: 4
. Nr. 270 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 25. November 18S7 Der deutsche ÄaildMÄ. Von tausendstimmigem Jubel umbraust, hat am letz ten Sonntag Dr. Funke in imposanter Versammlung in Brunn eine Rede gehalten, in welcher er mit mann haftester Entschiedenheit betonte, daß es deutscherseits niemals eine Anerkennung des tschechischen Staats rechtes geben könne, die Deutschen vielmehr ihr Haus recht in der Anerkennung des geschlossenen Sprachen gebietes fordern

zu Boden traten! Mit den Ausführungen des Abg. Funke in Brunn decken sich in allen Punkten jene gediegenen Worte, welche Abg. Ruß im Prager Deutschen Hause am sel ben Tage vor einer äußerst gewählten, zahlreichen Ver sammlung gesprochen hat. Ruß versicherte gleichfalls, daß die Obstruktion dieser Negierung absolut nichts bewilligen werde; den Ausgleich würde man deutscher seits unter anderen Verhältnissen vom Standpunkte des Wirthschaftlichen Interesses des deutschen Volkes beur theilen und umgestalten

. Ohne vorherige Aushebung der Sprachenverordnung, so lautete auch Ruß's Antwort auf die neuesten tschechischen Ausgleichsgrimassen — ernst sind sie ja doch nicht gemeint — keine Unter handlung! Wohl können sich die deutschen-Abgeordneten nicht gegen die Schaffung eines Sprachengesetzes im Reichsrathe stemmen, wenn auch dermalen^ keine Aus ficht auf gedeihlMc Lösung im Gesetzeswege bestehe Was Funke die sRhrung des Sprachengebietes nennt, verlangt Ruß unter der Bezeichnung: „Abgrenzung dreier Sprachengebiete

' in Böhmen. Ruß sagte auch bei dieser Gelegenheit vorher, daß demnächst eine große parla mentarische Schlacht bevorstehe. Ein Theil seiner Vorhersage hat sich bereits am 23 d. M. in der brutalen Vergewaltigung des Rechtes und der Verfassung in der Sitzung des Abgeordnetenhauses erfüllt. Merkwürdig. In einem Zuge wird Friedens schalmei gegen die Opposition geblasen und unter einem Sturm getrommelt gegen die Deutschen! Das gehör! auch zu den Kennzeichen dieser an allen Ecken und En- den verlogenen Aera

sich nur aus Adeligen rekrutiere und daß die Konsu- larvertretungen jüdisch angehaucht seieu. Delegierter Kaiser protestiert gegen die Austheilung der gemeinsamen Beitragsleistung nach dem bisherigen Schlüssel, legt das größte Gewicht auf den Dreibund und ein inniges Verhält nis zum Deutschen Reiche und sieht in der Annäherung an Ruß land eine ersprießliche Friedensvcrsicherung. Ferner fragt er we gen der Führung österreichischer Truppen auf Kreta. Die Sicher heit der äußeren Politik erachtet der Redner

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 22.12.1897
Physical description: 10
Seite gedrillt und-die Gemüther von geschickten Juden und ihren zum Theil bezahlten Helfern unter den Deutschnatioualen in falsche Bahnen gelenkt waren, ein großer Theil der deutschen Bewohner dieser Landeshaupt- und anderer Städte der deutschen Kronländer wirklich an eine Ge fährdung der Existenzbedingungen oder zum Min desten der nationalen Ehre des deutschen Volkes in Oesterreich glaubte. So sind wir denn auch der Ansicht, daß man Kundgebungen zu Gunsten der deutschnationalen

und judenliberalen Abgeordneten — natürlich das Kleeblatt der Schönerianer ausgenommen, die, nachdem Abgeordneter Wolf die Verwand lung Oesterreichs in einen Vasallenstaat des deutschen Reiches für eventuell wünschenswerth erklärt hat, politisch todt und mit allen Mitteln zu bekämpfen sind — nicht zu verhindern brauchte. Man soll ja die Freiheit möglichst wenig be schränken. Wohl aber müßte man Alles aufbieten, um diese Kundgebungen und die Tadelsvota gegen die katholischen Abgeordneten nicht in Akte roher

. Gemeinde sache nicht bleiben kann Die Gemeinderäthe, welche den Bürgermeister wähle», sind fast überall in den größeren Städten Parteileute, den Er regungen des politischen Kampfes ausgesetzt und deshalb nicht imstande, für eine unparteiische Wahrnehmung der öffentlichen Sicherheitspflege zu sorgen. Was wäre aus den Deutschen in Prag geworden, wenn Bürgermeister Podlipny allein die Aufgabe gehabt hätte, seine lieben Landsleute im Zaum zu halten? Gott sei Dank, daß in Prag die Staatsgewalt kräftig

der Raubsucht und dem Fanatismus des czechischen Pöbels entgegengetreten ist. Aber was der czechische Pöbel nicht darf, ist auch dem deutschen nicht erlaubt. Gleiches Recht für Alle! In Graz hat nur das rechtzeitige Einschreiten des braven Militärs Aehnliches wie in Prag verhindert. Der Einbruch in die Lokale des dortigen „Volksblattes', die Attentate gegen den Stadtpfarrhof, lassnr ahnen, was auch dort hätte geschehen können und geschehen wäre, wenn die Truppen nicht Ernst gemacht hätten. Und was der Pöbel

mißbilligte. Er sagte u. A.: Der Abg. Wolf hat sich erlauben dürfen, für die Unterordnung Oesterreichs unter die Herr schaft Preußens offen reden zu können; er hat rS angesichts der ganzen Wiener Be- völkerung gewagt, für die. Gleichstellung WicnS mit den anderen Provinzstädten deS deutschen Reiches zu plaidiren. Und ich, so fuhr der Redner fort, der ich ein überzeugter Monarchist und ein treuer Patriot bin, ich, der schwarzgelb ist vom Scheitel bis zur Sohle und — ich glaube

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.06.1897
Physical description: 4
Nr. 133 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Montag, den 14. Juni 1897. Die jüngsten Pfingstfeiertage standen, im Zeichen der Sprachenverordnungen. Während dieser sonst der Freude und Erholung gewidmeten Festtage fanden eine Reihe von Versammlungen statt, welche sich durch wegs gegen die neue Bedrängung des Deutschthums in der Ostmark wendeten. Bon besonderer Wichtigkeit war in dieser Beziehung die Kundgebung der Deutschen Mäh rens, über welche wir bereits ausführlich berichtet

haben. Eine zweite bedeutsame Versammlung fand in Lai bach statt, wo ein deutscher Parteitag fürKrain stattfand, der zugleich insofern ein Wendepunkt in der Geschichte der Deutschen Krams ist, als dieselben be schlossen, sich wieder am öffentlichen Lebeu nach Thun- lichkeit zu betheiligen, sei es auch nur, um sich ihres Bürgerrechtes nicht vollends zu begeben. Nach Besprech ung mehrfacher Parteifragen kam auch die Sprachenver ordnung auf die Tagesordnung und es wurde nicht nur die große Gefahr

, welche diese Verordnungen im Ver laufe der Jahre für die Deutschen des ganzen Reiches heraufbeschwören, beleuchtet, sondern auch die verhäng- nißvollen Wirkungen, welche zum Schaden einer geord neten Staatsverwaltung ausschlagen müßten. Die Ver sammlung beschloß daher auch einstimmig die Annahme einer scharfen Entschließung, in welcher die sofortige Zurücknahme der Sprachenverordnungen als ein Gebot staatlicher Nothwendigkeit und zugleich als gebieterische Forderung zum Schutze des deutschen Volkes in Oester reich

bezeichnet wird. Eine dritte bemerkenswerthc Versammlung war die des deutschen Volksvereins in Kroisbach in Steier- mark, bei welcher Dr. Neckermann, Dr. Gödel, Dr. von Fleischhacker und der Führer des Christlichen Bauern bundes Freiherr von Rokitansky in äußerst scharfen Worten sich über die jüngsten Verfügungen der Regier ung und über das volksverrätherischc Treiben der kleri kalen Abgeordneten: Karion, Kaltenegger, Hegenhofer, Wagner. Herk und Kurz aussprachen. Denselben wurde auch in einer einstimmig

angenommenen Entschließung das vollste Mißtrauen ausgesprochen. Nur weiter so, und unermüdlich fortgearbeitet an der Ausklärung und Belehrung aller deutschen Volkskreise, dann müssen die Sprachenverordnungen fallen und mit ihnen noch weit mehr! Inland. Vom Rcichörache. Die Politik vom d. M, schreibt: „Der Wiener Korrespondent des „Dzienik Polsky' meldet aus best- unterrichtctcr Quelle, die Regierung habe den Reichsrath deswegen nicht vertagt, weil in diesem Falle die Tring- lichkeitsanträge im Herbste

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 23.06.1897
Physical description: 10
: Euer Hochwohlgeboren! In Ihrem neulich erhaltenen Schreiben theilen Sie mir mit, dass der Gemeindeausschuss von Neumarkt beschlossen habe, mir „sein Befremden' darüber aus zudrücken, dass ich „in Angelegenheit der jüngst er- flossenen Sprachenverordnung' nicht „mit den übrigen Reichsboten aus deutschen Bezirken gemeinsam gegen die hohe Regierung Stellung genommen' habe. Darauf bemerke ich: Die Katholische Volkspartei war für eine ruhige Er örterung der auf die Sprachenverordnung Bezug haben den Verhältnisse

und die nationale Machtstellung des deutschen Volkes in Oester reich empfindlich zu schädigen'. Wer eine so weit gehende Befürchtung im Ernste hegen würde, müsste wohl eine sehr geringe Meinung von der Bedeutung des deutschen Volkes in Oesterreich haben! — Die löbliche Gemeindevertretung wird doch nicht glauben, ^>ass Se. Majestät die Erlassung einer, die Deutschen m solcher Weise schädigenden Verordnung gestattet hätte, jener Kaiser, der einst das Wort gesprochen: Ich bin ein deutscher Fürst! Tiefgehende

nationale Gegensätze werden nur auf dem Boden der christlichen Gerechtigkeit und der Frei st durch gegenseitige Verständigung glücklich ausge- ragen. Vorgänge aber, wie sie bisher kaum jemals in einem Parlamente der civilisierten Welt sich abgespielt, Md durchaus nicht geeignet, die Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich zu fördern; wohl aber muss es mit Beschämung erfüllen, dass Deutsche es baren, welche solche Sitten in das österreichische Ab geordnetenhans eingeführt! Damit bringt

man es zustande, den Parlamentaris mus auf parlamentarischem Wege zugrunde zu richten, ^ jenen, welche jetzt noch für die von „deutscher elte' beliebte Obstruction oder gar für eine Steige- derselben eintreten würden, gilt des deutschen Achters Wort: »Freiheit ist wie ein starker Wein; Dem Manne wird sie stelS gedeih'n; Aber ihr zecht und schreit wie Knaben, <5,. Ihr werdet morgen Kopfweh haben.' ^ 'e geehrten Gemeindevertreter von Neumarkt werden viuk wollen, aber einiges Kopfzerbrechen Obst ^ verursachen

im Vereine mit Ihren Gesinnungs genossen kein Bedenken getragen, sich mit den conser vativen Anschauungen des deutschen Tiroler Volkes in Widerspruch zu setzen, und Ihr deutsches „nationales Empfinden' war damals wenigstens nicht übermäßig entwickelt, als Sie ein Mandat mit Hilse der ausge sprochensten italienischen Nationalen annahmen! Ew. Hochwohlgeboren werden also begreifen, dass ich nicht in der Lage bin, der neulichen'Zuschrift eine größere Bedeutung zuzuerkennen, als derselben nach dem Gesagten

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 18.08.1897
Physical description: 12
, welcher die Einigkeit der That feierte und Domprediger Perkmann, der eine gemeine, beleidigende Aeußerung des „Salz burger Tagblatt' auf die Fürstin Wettern ich der gebührenden Würdigung anheimstellte. Zu vorgerückter Stunde schloß der Vorsitzende den Kongreß, welcher — so hoffen wir — mit Gottes Segen gute Früchte zeitigen wird — zum Wohle des ehrlichen, arbeitenden Volkes! Inland. Tic und fein Ende. Den Deutschen in Oesterreich ist ange sichts der Sprachenverordnungen des Ministeriums Badeni alle Ruhe

und Vernunft abhanden ge kommen. Man kann mit diesen germanischen ExaltadoS über diese Verordnungen kein aufrich tiges, vernünftiges Wort reden. Graf Badeni läßt es an Versuchen nicht fehlen, die Fanati- sirten zur Vernunft zurückzubringen; er hat deren schon viele gemacht. Erst jüngst hat er wieder Vorschläge gemacht, um in der Sprachenfrage eine Einigung zu erzielen. Er will im Wege einer deulsch-czechischen AuSgleichSkonferenz ein auch die Deutschen befriedigendes Einver ständnis herbeiführen

gegen Sehsneverr nnd Genossen nahm nach mehrtägiger V::Handlung vor dem Geschwornen- gerichrshof in Wien einen für den Ankläger (Ver- unliebsamen Ausgang. Vergani, ( ... und LandtagSabgeordnetec für leute aufgefordert haben, sich zum Schutze vor; Niede^österreich, Herausgeber des „Deutschen den Deutschen mit Revolvern zu versehen; s Volksblatt' in Wien, war früher Schönerianer, eine Aufforderung, welche, da ein begründetes hat sich aber von Schönerer getrennt und auf Anlaß zu ihr. nicht vorliegt

, nur als eine Auf-, dem Gebiete des Antisemitismus und des Deutsch- reizung betrachtet werden könne. Als solche scheint thums seine eigenen Wege eingeschlagen. Das man sie auch an amtlicher Stelle aufzufassenerregte die Rachsucht Schönerers. Dieser ließ denn von dieser wurde auf die Kundgebung der j Vergani durch seine Preßlakeien in der „Ost- Czechen erwidert, daß eine Gefahr für die per-- deutschen Rundschau' und durch Flugschriften sönliche Sicherheit nicht vorliege, wenn diese; verfolgen und allerlei unehrenhaften

GebahrenS nicht herausgefordert werde. Eine solche Heraus- i zeihen. So wurde Vergani vorgeworfen, daß er forderung durch die Czechen ist neuerdings in! als Bürgermeister von Mühldorf in der Ge- Brünn erfolgt. Infolge derselben kam es zwischen ! meindeverwaltung unterschiedliche Unregelmäßig- ihnen und den Deutschen zu einem Kampfe, ■ feiten :c. begangen habe. Vergani klagte bei welchem sich die Czechen des Knüttels > Schönerer, Arnoscht und Karl Wolf auf Preß- bedienten. Auch in Hawran kam

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 26.08.1898
Physical description: 8
auf gespanntem Fuße leben. Von deutschen Sitten und Gebräuchen, deutscher Treue und Biederkeit weiß diese „ge einigte deutsche Studentenschaft' wohl blutwenig. Was das Ehrenwort anbelangt, so scheinen sie gelehrige Schüler des Herrn Jro zu sein; denn es ist Thatsache, dass m Innsbruck vor mehreren Jahren die dortigen akademischen Corps in schnöder Weise ihr gegebenes Ehrenwort gegenüber der katholischen akademischen Verbindung „Austria' ge brochen haben (in Angelegenheit des Studenten

Gegnern vor allem daran gelegen ist. gegen alles Katholische zu kämpfen, kann man hinlänglich Beweise bringen. Jp solchen Fällen, wo es sich darum handelt, gegen die katholische Studenten- Wft zu ziehen, ist ihnen jeder Nichtdeutsche M willkommener Bundesgenosse. Das zeigte D z. B. Heuer in Graz anlässlich des zehn jährigen Stiftungsfestes der katholisch-deutschen -Verbindung „Carolina'. Als man zur Universität einen Coleurbummel Vonseite der „Carolina' veranstaltete, wollten es die „liebenswürdigen

durch die deutschnationalen Hörer eine Bedeutung er langten, indem die Kroatischen Studierenden, welche dem akademischen Verein „Velebit' an gehören, als sogenannte „wehrhafte', das heißt schlagende Studenten, Schulter an Schulter mit den Patentdeutschen gegen die katholische deutsche Jugend kämpften und noch kämpfen und auch heute noch im besten Einvernehmen mit den Heilobrüdern stehen. Trotzdem die Slaven die grimmigsten Feinde der Deutschen sein sollen, so sah man dennoch in de-' Landeshauptstadt Tirols

für das Deutschthum arbeiten. Viel kommt wahrlich nicht heraus. Denn alles in allem genommen, gilt bei diesen Leuten der Grundsatz, alles wahr zu halten und genau so zu handeln, wie es in den „Unverfälschten deutschen Worten' und in der „Ostdeutschen Rundschau' geschrieben steht. Sonst ist man Volksverräther. Um die deutschen Sprachvereine kümmern sich z. B. in Innsbruck die deutschnationalen Couleurstudenten gar nicht; denn da müsste man sich ein wenig mit wissenschaftlichen Dingen beschäftigen

sind. Rechnet man dazu den Verbrauch von Südmarks zündern und die Ausrottung der Kornblumen (dafür, dass derartiges Unkraut aus den Feldern fortkommt, werden die Bauern sehr froh sein), so werden alle „deutschen Thaten' dieser Heldep- jünglinge fertig sein. Das deutsche Volk aber ist gerettet, und wir, die das nicht thun, sind Volks verräther. Gott beschütze aber das deutsche Volk vor solchen Volksrettern; denn mit dielen ist es verloren. Nun sei aber auch die Stellung ^ der katholischen Studentenschaft

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 05.01.1898
Physical description: 8
. Den drei Söhnen seiner Kousine vermachte Dr. August Hancke je 20.000 Gulden und jedem seiner Kanzleibeamten und Sch eiber den sechsfachen Jahresgehalt. Ferner bedachte er die Lese halle der deutschen Studenten, den deutschen Turnverein, den deutschen Handwerkerverein, den Verein zur Erhaltung des deutschen Mädchenlyceums, den Verein deutscher Schrift steller und Künstler „Concordia' und den deutschen Theaterverein (sämmtlich in Prag) mit Legaten von je 5000 Gulden. Cin merkwürdiges Selbstmordmotiv

der ..Kojner Zeitung'. Das Ausgleichsprovisorium in Ungar». Budapest, 5. Jänner. Das Abgeordneten haus setzte die Generaldebatte über den Ge setzentwurf, betreffend die provisorische Rege lung der Zoll- und Bankangelegenheiten kort. Nach dem Schlußworte des Referen ten Pulszki) und des Antragstellers Kossuth wurde die Abstimmung vorgenom men und der Gesetzentwurf mit großer Mehr heit mit den Stimmen der Liberalen, Natio nal- und Volkspartei angenommen, der Be schlußantrag Kossuth abgelehnt. Im deutschen

Wien! Wien, 5. Jänner. Letzten Sonntag fand hier eine vom Oesterreichischen Nationalitäten klub einberufene Versammlung statt) worin die Wiener Tschechen beschlossen, eine tsche chische Volksversammlung abzuhalten, um gegen den Antrag Koliskos zu protestieren, der bekanntlich die Festlegung der deutschen Unterrichtssprache in Niederösterreich verlangt. In der Versammlung des deutschfeindlichen Österreichischen Nationalitäten-Klubs wetterte auch der Berichterstatter der „Narodnr Listy' aufs

heftigste gegen die Deutschen und forderte zu einer großartigen Protestkundgebung aller Slaven in Niederösterreich auf. Prämiirte Tiroler Hoteliers. Wien, 3. Jänner. Bei der unter dem Präsidium von Rudolf Dreßl aus Berlin anläßlich der Kochkunstaus stell ung ab gehaltenen Jury wurden in der Abtheilung für höhere Kochkunst die Herren Ober» müller aus Gries und Landses aus Innsbruck, in der Abtheilung skr Getränke Herr Oesterreicher aus Trient prämiirr. Versuchen Sie LkampaKner von den Hof-Lieferanten

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 22.01.1898
Physical description: 10
^och seien es die Deutschen gewesen, welche die Friedensverhandlungen vereitelt haben. Die Ansgleichsveraandlungen seien nun endgiltig gescheitert, und nun sind alle Parteien, wie auch die Regierung, wieder srei. Baron Gamsch werde thun, was er als Ministerpräsident eines Beamtenministerlums sür gut befinde. Den böhmischen Landtag habe er nur einbe rufen, um seiner Stellung zur Sprachenverordnung Ausdruck geben zu können. Er habe ausdrücklich erklärt, dass gegen die czechische Sprache

nichts geschehen solle. Redner wendete sich dann gcgen die Schönererparlei, die die Abgeordneten der anderen deutschen Parteien mitge rissen haben, ^ie SMnrrianer ivoll-n nichts anderes, als durch die Verwirrung der auswärtigen Verhältnisse ihren pangermanischen Chauvinismus befriedigt sehen. Als zweiter Redner sprach Avg. Dr. Herold, der fand, dass die Czechen Ursache haben, sich die größt möglichste Reserve anszuerlegen, denn man dürse den Deutschen keinen Anlass zum Verlassen des Landtages geben

. In der nächsten Sitzung werbe voraussichtlich von der Regierung jene Erklärung abgegeben werden, welche eigentlich sür die Sprachencommission bestimmt gewesen war R dner habe das Gefühl, dass die Deutschen Lärm geschlagen haben, um von dcr Regierung eine in ihrem Sinne gehaltene Erklärung zu erpressen. Sollte die Regierung mit ihrer Erklärung die Czechen nicht besriedlgen, so werde Abg. Angel sofort eine Gegen erklärung abgeben. Der Landtag müsse würdig und ernst verhandeln, wenn auch die Deutschen

. Kundgebung deutscher Studenten in Urag. . Aus Prag ;8. Jänner wird berichtet: Im Karolineum fand gestern abends eine Versammlung der deutschen' Studenten statt. Es wurde, der „N. Fr. Fr.' zufolge, beschlossen, ein Telegramm an den Ministerpräsidenten abzusenden, in welchem Schutz sür die deutsche Studen tenschaft gegen die Anfeindungen und Mißhandlungen seitens der czechischen Bevölkerung verlangt wird Sollte dieser Schutz versagt werden und die deutschen Studenten in Prag vogelfrei bleiben

Gautsch im Monate Februar eine neue Sprachenverordnung herausgeben werde Damit dürfte doch endlich einmal ein neuer Boden geschaffen werdrn, aus welchem möglicherweise eine Annäherung zwischen den gegnerischen Volksstämmen sich ergeben. Ja der cze l ischen Presse haben die neuesten Erklärungen des Statthalters mehr BeisaÜ gesunden, als in der Deutschen Die Prager „Politik' hebt mit besonderer Befriedigung hervor, dass die Erklärung der Regierung die 2 Hauptgrundsätze der Czechen, die Untheilbarkett

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 06.01.1898
Physical description: 12
ist, als ungefährlich betrachtet werden darf. ES ist deßhalb verordnet worden, daß sür kommerzielle und praktische Zwecke ein D-uck von .20 Zoll Masse, über 1 at — circa 1,05 at zu gestatten sei, daß jedoch Acely'en unter einem größeren Drucke als Explosiv- kölper angesehen werden muß. slll Weinmarkt in Bvzen 1898) Man schreibt uns aus Bozen: Bon der Ueberzeugung ge leilet, daß die Weine des deutschen Südtirols dem In- und Auslande mehr und mehr bekannt gemacht werden müssen, und daß der reelle Weinhandel

schaftlichen Reizen reicher und iniertssantec Theil des Salzburg« Landes dem großen Touristenzuge leichi zugänglich gemocht ist. in feierlicher Weife stattge funden. ^Testament eines deutschen Partei- manneS.Z Der vor wenigen Tagen verstorbene Piager Advokat D-. August Hancke hat da! Präger deutsche Kasino zum Universalerben eingesetzt. Da« Bei mögen deS Dr. Hancke wird auf mehr als 300000 Gulden geschätzt. Außerdem vermach!« er an Legaten: Der. Leseholle der deutschen Studenten S000 fl, dem deutschrn

Turnverein 6000 fl, dem deutschen Männer- gesangverein 5000 fl., dem deutschen Handwerker» ve>ein 5000 fl, dem Verein zur Erhaltung deS deutschen Mädchen'yceumS 6000 fl., dem Schriststeller- verein ,,To»cord!a' in P-ag S000 fl. und dem deutschen Theatervexin 5000 fl. Ferner testierte er sämmtlichen in seiner Kanzlei angestellten Beamten da» sechssachi Jah:«Saehalt. fKrach de» Budapester OrpheumSs Direktor Herrmann ist vom Budapester Oipheuw mit Hinterlassung eines Schuldenstonde» von übe- 100,000

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Volksblatt
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Page 6 of 10
Date: 29.12.1894
Physical description: 10
aber anders; der hochwst. Herr Weihbischof Haller kam als Weihbischof nach Salzburg und der hochwst. Salzburger Weihbischof Dellabona wurde auf den bischöflichen Stuhl von Trient erhoben!> Nicht ohne einiges Bangen — infolge falscher Infor mationen — scheint Fürstbischof Dellabona im ersten Jahre seiner Regierung die deutschen Dekanate — alle, aber nur die Sitze der Dekane — besucht zu haben; ich sage „bange', als möchte die Ausnahme nicht so herzlich sich gestalten, als sie zwischen dem Bischöfe und seinem Clerus

Di Pauli,-diese vom Schasser, die- sind. von Pepi Di Pauli u. s. f.; insoweit ging alles gut, aber es kam der Toast — und der war das beste. Der Dekan wurde einige Minuten stille, klopfte an's Glas, erhob sich und begann mit folgenden Worten: „Fürstbischöfl. Gnaden! Es ist wahr, wir deutschen Dekane (diese Beschränkung auf die deutschen Dekane war nicht noth wendig^ sie diente nur zur schärferen Hervorhebung der Competenz, mit welcher Mairhofer diese Worte- sprach) ,'wir deutschen Dekane hätten lieber

den Haller zum Bischof gehabt.' Ein höfischer Mann hätte da wohl von ^Taktlosigkeit' gesprochen, so nennt er ja gar manches, was nicht zur heuchlerischen Verdeckung der Wahrheit dient; ein Byzantiner hätte sicher eine grobe Beleidi gung herausgesunden; Fürstbischof Dellabona aber als echter Mann Gottes, nahm die Worte, wie sie waren, als ausrichtiges Wort eines echten deutschen Mannes; und daß er recht geurtheilt, zeigten gleich die folgenden Worte: „Aber', setzte der Dekan hinzu

, „Sie sind uns von Sr. Heiligkeit dem Papste, Sr. Majestät dem Kaiser, und somit von Gott als Bischof gegeben worden,' und Sie werden auch von uns deutschen Priestern nicht nur den kalten Gehorsam und Ehrsurcht zu er warten haben, wie die kirchlichen Gesetze es uns vor schreiben. Wie hier, so werden sb. Gnaden überall mit wahrer katholischer Liebe aufgenommen, ja mit Begei sterung; wir wissen, wen wir in einem Bischose vor uns haben, . einen Nachfolger der Apostel, den der hl. Geist gesetzt hat, die Kirche zu regieren

, als Mairhofer. Nur ein Beispiel.. Durch eine Aenderung im Seminarleben, welche dem Fürstbischof Dellabona gewiß von wohlmeinender Seite, aber nicht glücklich „eingerathen' worden war, hatten sich die deutschen Theologen unangenehm berührt ge fühlt, ohne daß den italienischen Theologen etwa eine besondere Freude bereitet worden wäre. Die Theologen wandten sich um Fürsprache an die Dekane. Bauend auf den Titel eines geistlichen Rathes, den der Fürst bischof sämmtlichen Dekanen verliehen hatte, erbat

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 17.03.1899
Physical description: 14
über sein Referat mit hervor ragenden Vertrauensmännern des deutschen Süd- tirol, darunter dem Bozener Bürgermeister Dr. P e r a« thoner, berieth, und da diese Berathung in allen wesentlichen Punkten zu vollständiger Einigung führte. Wenn trotzdem Bürgermeister Perathoner mit seiner radikalen Gefolgschaft daS einver- ständlichmitihm festgestellte Refe rat als unbrauchbar verwirft, so äußert sich hierin eine bescheidene Selbstverleugnung, die bei einem Mann in so hervorragender Stellung fast zu weit geht

in der Delegierten versammlung der vereinigten deutschen Opposition, zu erstatten und zu vertreten. Warum zogen die Herren nicht vor, ihrem eigenen Abgeordneten, dem Vertreter der Städte Bozen und Meran, ihr Ver trauen zu schenken? Als Grund für diese auf fällige Uebergehung können wir uns höchstens die Besorgniß denken, daß die Welt in diesem Refe renten unter der neuestenS umgeworfenen radikalen Löwenhaut das zahme Mitglied der Mauthner- gruppe erkannt hätte. Auch der radikale Sturm gegen den Abg. Grab mayr

oder durch den Vorstand des Bank instituts beurtheilt. Die zweite Serie der Landtage trat vor gestern zusammen. Es sind dies die Landtage von Böhmen, Steiermark, Kärnten, Krain, Schlesien und Vorarlberg. B?S auf die Landtage von Tirol, Trieft, Görz und Jstrien sind nunmehr alle LandeSvertretnngen versammelt. Das Hauptinteresse konzentriert sich naturgemäß auf den böhmischen Landtag, indem die Deutschen nicht erschienen. — Im niederösterrcichrschen Landtag kam es zu heftigen Beschimpfungen zwischen Christlichsozialen

und die deutschen Städte Schlesiens von allen slavischen Beamten und Be hörden zu säubern. Es verlautet, daß Graf Thun den Entwurf eines Sprachengesetzes ausarbeiten läßt, weil er Kenntniß von dem Wunsche det Kaisers erhalten habe, die nationalen Forderungen der Deutschen sollten Berücksichtigung finden. Aber selbst in gemäßigten deutschen Kreisen herrscht die Ueberzeugung vor, daß daS beabsichtigte Oktroi nur scheinbar diese Linie verfolgen werde; daher resultierte die Manifestation des verfassungstreuen

Großgrundbesitzes in Prag, an der Fürst Rohan, Graf Clam Gallas, Graf Hartig und Andere theilnahmen. Darin ist gesagt, daß die bisherigen Maßregeln der Regierung eine solche Aktion als ganz aussichtslos erscheinen ließen. Die Partei deS verfassungstreuen Großgrundbesitzes will verhindern, daß durch eine Scheinaktion nicht ein an sich guter Gedanke im Keim erstickt werde. Graf Thun läßt sich aber nicht irce machen und läßt deßhalb die Ansicht ver breiten, er gedenke den Deutschen weitgehende Kon zessionen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.09.1896
Physical description: 4
Rr. 203. „Bozner Zeiwng (Südtiroler Tagblatt'). Freitag, den 4 September 133k. Noch einmal der antiklerikale Parteitag in Tirot. 8. Da« „Tiroler Tagblatt', welches in Folge unseres letzten Artikels, neuerlich auf den Vorschlag der Abhaltung eines antiklerikalen Parteitages zu sprechen kommt, meint, daß in Tirol „mit entscheidenden Schritten zur politischen Organi sation der fortschrittlich gesinnten Deutschen erst dann vor gegangen werden soll, wenn diesen Schritten ein gedeihlicher Erfolg

. Diese Gleichgesinnten werden sich nur freuen, wenn eS gelingt, in Tirol eine stramme festgefügte Organisation der fortschrittlich gesinnten Deutschen zu Stande zu bringen. Wenn aber das „Tiroler Tagblatt' bemerkt, dem Parteitage müsse ein Einvernehme» zwischen den Liberalen und Deutsch- nationalen Tirols vorhergehen, so finden wir dies durchaus berichtigt. Auch Wir haben unö vorgestellt, daß ein Einver- nehmen Wischen diesen beiden Richtungen gesucht werden muß und dazu schien uns gerade der Vorschlag eineö

, daß der Minirarbeit der Klerikalen in allen deutschen Provinzen ein Damm entgegengesetzt wird. Die Klerikalen haben zu früh gejubelt, ihr Lucgcr Ultd ihre Parteitage haben allen die Augen geöffnet, welche sebcn können, und der Tag ist nicht so Die Herotde des Ruhmes. Novelle von Robert Karr. Autorifirtc Uebersetzung aus dem Englischen von Fritz Länder. „Nein, sicher nicht. Sie haben seine Bücher gelesen, nicht?' „Alle, bis auf sein neuestes.' „Das werde ich Ihnen borgen, da Sie so liebenswürdig

zu den Klerikalen zu. BemerkenSwerth ist auch, daß Prinz Liechtenstein und Dr. Lueger demselben ausnahmsweise nicht beiwohnen, aber sich dafür mit Begrüßungsschreiben eingesunken haben. Dafür hatten sich die ganz schwarzen Christlichsozialen Jax und Troll cingefimden. Dr. Geßmann läßt im „Deutschen Volksblatt' offiziell dementiren, daß er der Ver sammlung beiwohnte, was freilich nichts an der Thatsache än dert, daß er so klerikal als nur möglich ist. Dr. Geßmann hat allen bisherigen Katholikentagen beigewohnt

hatte sich Fürst Bismarck bekanntlich nicht gerad? günstig über die Kreter ausgesprochen. Diesen AuSspruch greift nun der griechische Erzbischof zu Patras und Elis, Hierotheos, auf und richtet ein langes Schreiben an den großen deutschen Staatsmann, in welchem er den Fürsten beschwört, den Ausspruch zurückzunehmen. In dem Schreiben heißt es: „Alle türkischen Grausamkeiten und Blutthaten, die während der letzten Zahre verübt wurden, hätten die orientalische Christenheit nicht so tief erschüttert, wie das Wort

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 19.02.1898
Physical description: 10
-Wiedersehen. Erst un längst hat Dr. Ebenhoch den Tschechen ge genüber für seine deutschillernden Worte im Linzer Landtage demüthigst Abbitte geleistet und seine dort gestellten Anträge gegen die Sprachenverordnungen und zu Gunsten des deutschen Sprachgebietes damit entschuldigt, das sei alles nur ein „taktischer' Schachzug gewesen, der ihm durch die fortdauernde Er bitterung der Deutschen abgenöthigt worden sei. Er selbst habe beileibe nicht im Sinne, sich von der „Rechten' zu trennen, sondern wolle

war, um die Sprachenverordnungen hübsch einleben zu lassen, und daß die Tsche chen und Polen die Verhandlung über diesen Antrag auf den — St. Niemandstag hinaus gezogen hätten. Davon, von Verschleppung wollten eben die volksbewußten Deutschen nichts' wissen und beantragten sofortige Einleitung einer Debatte über diese Sprachen verordnungen. Was thaten da die schwarzen Pharisäer? Sie schämten sich nicht, gegen die sofortige Jnverhandlungnahme der Spra chenverordnungen zu stimmen! So war es den Tschechen und der Badeni'schen

Negierung angenehm, so bahnte Dipauli eigentlich den — Tschechen einen Ausweg aus der Sackgasse. Das ist Wahrheit, das ist Thatsache; die Hal tung der Schwarzen dagegen war zweideutig, hinterhältig, deutschfeindlich. Uebrigens scheinen in der Versammlung vor dem Gesalbader des Fuchses doch Denkende gewesen zu sein, die von den Auslassungen des Bauern-Anstaubers nicht überzeugt, noch weniger erbaut gewesen sein mochten; denn es erhob sich ein unbequemer Frager, weshalb doch die aus Deutschen bestehende

„Katholische Volkspartei' sich den Slaven, der Gefolgschaft der Herren Tschech und Lech angegliedert haben? Da ließ nun Dr. Fuchs eine „Be gründung' aufmarschieren, die an Unlogik nicht hinter der Gesinnungstüchtigkeit zurück bleibt. — Dr. Fuchs erklärte vorerst, der Anschluß an die Tschechen und Polen sei erfolgt „um die Vortheile einer parlamentarischen Mehr heit überhaupt sich zu nutze zu machen und zum Zwecke, daß die Deutschen auch in der Majorität vertreten feien!!' Ei, wenn es den frommen Herren

so angelegentlich ^darmn-zu thun war, in einer Mehrheit zu bleiben, so hätten sie ja nur den deutschen Stammesgenossen sich anzuschließen gebraucht, dann wäre die Mehrheit auf deren Seite ge wesen, wenigstens hätte es eine tschecho- polatische Mehrheit nicht mehr ge geben. Sie sind es also, diese Schwarzen, die, weil sie eben den deutschen Namen in dieser Majorität geschändet haben, die lang jährige Fortdauer der deutschfeindlichen pol nischen und tschechischen Tyrannei in Oester reich eigentlich verschuldet

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