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Meraner Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 17.04.1898
Physical description: 20
ein. Er ist vor allem kein Lügner, ein Deutscher, ein Mann, der arbeitet. Er hat als Statthalter Hervorragendes geleistet und bei den Deutschen Dank und Anerkennung geerntet. In launiger Weise läßt Grabmayr sodann die übrigen Minister Revue passieren. Warum Thun aus den Klerikalen gerade Kast gewählt, liege wohl darin, weil ihm der besähigtste, Dipauli, zu gescheit war. Zum ganzen Ministerium könnten wir Deutsche jedoch kein Vertrauen haben, trotzdem Baern- reither in demselben sitze. Redner erklärte, stets gegen den Eintritt

Baernreither'S in das Ministerinm gewesen zusein, da er besorgte, daß 1.durch diesen Ein tritt eines Führers deSGroßgrundbesitzeS der Verdacht der Größgrundbesitz werde Regierungspartei, erweckt werden und daß 2. das innige und gute Ver hältniß zwischen den deutschen Parteien und dem Großgrundbesitz gelöst und getrübt werden könnte. Der verfassungstreue Großgrundbesitz ist jedoch keine Regierungspartei geworden, hat sich volle Freiheit gegenüber der Regierung behalten und die Be ziehungen zu dm übrigen

deutschen Parteien blieben ungetrübt. Er folge Baernreither mit warmen Sympathien, aber auch mit besorgtem Gemüthe, denn trotz seines Talentes, seiner Klugheit und seiner parlamentarischen Gewandtheit werde er für die Deutschen kaum Erfolge erzielen. Er ist nur die Schildwache im Ministerium, die sofort signalisieren würde, sobald die Regierung etwas gegen die Deutschen plante. Er ist mit dem Versprechen, daß die Regierung nichts gegen die Deutschen unternehme, in das Ministerium eingetreten

und würde gewiß zu rechter Zeit aus demselben wieder herausfinden. Niemals wird er die Rolle eineS Gleispach spielen. Möge sein edler Ehrgeiz, etwas Gutes zu leisten, Beloh nung finden! Redner gieng auf die Frage über, wie sich die deutschen Parteien zu dem jetzigen Ministerium stellen sollen, ob Opposition oder Obstruktion das richtige Mittel zur Erreichung des Zweckes sei. Auch in Tirol hätte man sich zu einem kleinen Theile für eine frische, fröhliche Obstruktion ent schieden, wie solche erst

, durch sie kann man nur negativ wirken, niemals Positives er reichen. Drei Faktoren gehören unbedingt zur Kreiirung eines Gesetzes. Beschluß des Abgeord neten«, Beschluß des Herrenhauses und die Sanktion der Krone. Also nicht einmal die erste Bedingung kann erfüllt werden, wenn Obstruktion den Gang der Maschine hemmt. Sie ist das äußerste parla mentarische Mittel, die Nothwehr. Gegen Badeni blieb dem deutschen Volke kein anderes Mittel öhrig. Hätte man damals nicht zur Obstruktion gegriffen, säße der unglückselige Badeni

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
Sicherheit des Vaterlandes gerichtet ist, zu allen Zeiten kläglich. gescheitert ist. Sie sind dem deutschen Volke zuwider. Für sich allein sind derartige Bewegungen ungenießbar und abstoßend ; aber wenn sie die jeweilig volksthümliche Idee vorschieben und sich hinter der selben vorsichtig decken, können sie immerhin eine Weile unerkannt bleiben und somit dem deutschen Volke ge fährlich werden. So gestalten sich Verlauf und Endschicksal der radicalnationalen Deutschenbewegung in Oesterreich

deutschen Worte' sich offenbarten. Diese Begeisterung galt dem Antisemitismus und der socialen Reform, welche ein unabweisbar dringendes Bedürfnis unserer Zeit sind. (Beifall.) Sobald aber die Kornblume ins Knopfloch gesteckt und die hochverräterische Tendenz offenbar wurde, war es aber auch mit dem Einflüsse der Ra dicalen geschehen. Uns strömten die Massen des deutschen Volkes zu und wir führten sie zum Siege. Das Volk erkannte sofort, dass den Radicalen die wirtschaftliche und geistige Befreiung

von der Juden- Herrschaft nur Aufputz eines irredentenstischen Programmes war. Ihr Einfluss zerstob. Die späteren Reichsraths wahlen bezeugten es, dass Wien und Niederösterreich von diesen Jrredentisten gesäubert war. (Beifall.) Wir hatten sie genöthigt auszuwandern mit Sack und Pack. Sie suchten daher in Böhmen, wo man sie noch nicht kannte, Fuß zu fassen und dort wurden Schönerer und Wolf von der deutschen Wählerschaft gut aufgenommen. Sie verdanken aber ihre dortigen Mandate nicht der Preußenseuchlerei

: „Ein Volk kann uur Einen Staat bilden und Einem Oberhaupte gehorchen.' Dies ist das Axiom, der Politische Glaubenssatz, die fixe Idee dieser Querköpfe. Es gibt nichts Einfacheres und auch nichts Einfäl tigeres. (Sehr wahr.) Es ist derselbe tyrannische Ge danke, der am Ende des vorigen Jahrhunderts die Franzosen zur Abschaffung der Provinzen und zur Bildung der Departements drängte, der den italie nischen Carbonaris den Dolch in die Hand drückte, der die deutschen Geheimbündler der Dreißiger- und Vier

Verträge der Fürsten, welche die Vertreter der deutschen Stämme und Sonderrechte sind. Die Professoren waren eben Nullen, die von einer Einheit träumten, von einem symmetrischen Klumpen, der aus Trümmern zusammengeschmolzen werden sollte. Bismarck, der große Staatskünstler, hat einen Bundes staat errichtet, einen lebendigen Körper, dessen Glieder srei sich regen und doch einträchtig wirken. Oesterreich gegenüber aber war die Politik des großen Kanzlers noch behutsamer, als gegenüber den j deutschen

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
erhalten hat und beim un mittelbaren Anblick des namenlosen Elendes, welches die Abkehr von der Lehre und vom Segen der Kirche über unsere Gesellschaft heraufbeschworen, den voll ständigen Abfall von Kirche und Christenthum predigt und ihn als Heil und Rettung des deutschen Voltes hinzustellen sich erfrecht! Und weil heute niemand mehr glaubt, dass deutsch sein heidnisch sein bedeute, soll das Volk wenigstens durch die hohle Phrase bethört werden: „Deutsch sein heißt lutherisch sein!' Heißt deutsch

sein lutherisch sei«? Warum denn gerade „lutherisch sein'? Wenn deutsch sein lutherisch heißen soll, dann muss das Lutherthum, der Protestantismus der größte Wohlthäter des deutschen Volkes und seines Reiches gewesen sein, dann muss wohl erst unter seinem Einfluss Volk und Reich groß, berühmt und mächtig geworden sein, dann muss er wohl das Reich nach innen geeinigt, nach Außen be schirmt und seine Anhänger zur energischen Abwehr aller Feinde des deutschen Volkes ringsum aufgerufen

haben. Dies muss der Protestantismus geleistet, und noch viele andere Wohlthaten muss er dem deutschen Volke erwiesen haben, damit gut „deutsch sein' aus ein mal „lutherisch sein' heißen kann. Nun ist aber hin und hin gerade das Gegentheil davon die Wahrheit. Müsste man weiter nicht, als was die katholische Kirche dem deutschen Volke war, es wäre genug, um mit der größten Bestimmtheit versichern zu können: der Abfall von der katholischen Kirche musste den Niedergang des deutschen Volkes bedeuten. Nun wissen

wir aber, was dem deutschen Volke der Protestantismus eingetragen hat. Wo blieb das den Deutschen so heilige Recht, da die lutherischen Fürsten Gewalt vorhergehen ließen und den Religionswechsel als günstige Gelegenheit ergriffen, um widerrechtlich in den Besitz von Kirchengut zu ge langen? Wo blieb die deutsche Treue, da sie wiederum aus lauter Protestantismus den dem Kaiser geschworenen Fahneneid brachen und gegen das Reichsoberhaupt das Schwert erhoben? Wo blieb damals die „deutsche Ge meinbürgschaft

', da die protestantischen Reichssürsten zur Zeit der Türkennoth in Schmalkalden emen feind lichen Bund gegen Kaiser und Reich schlössen und da durch die Einheit der deutschen Nation zertrümmerten? Datiert vielleicht die Wiederherstellung der deutschen Gemeinbürgschaft aus dem Jahre 1618, wo die Prote stanten die größte untilgbare Schmach, den dreißig« jährigen Bruderkrieg, herausbeschworen und es endlich zu jenem berüchtigten Frieden brachten, durch den das im Krieg erschöpfte Deutschland um den letzten Rest

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 03.08.1898
Physical description: 16
den Deutschen gegenüber und seine Offiziösen, insbesonders jener der Berliner „Post', malten die schreckhaftesten Gespenster an die Wand für den Fall, als diese „letzten' Bemühungen des Grafen Thun nicht vön Erfolg begleitet wären. Nun das eingetreten ist, werden viel sanftere In strumente gespielt. Mit den Drohungen ist es für den Augenblick aus. Graf Thun läßt jetzt mit theilen — im „Fremdenblatt' und in der „Post' — daß es nichts ist mit den welterschütternden Plänen, welche ihm Ebenhoch im holden Einver

nehmen mit den Tschechen zngemuthet haben. Es sei zwar mit den „Verhandlungen' aus, das schließe aber neue Vereinbarungen zu gelegener Zeit nicht aus. Die Tschechen, wird gesagt, dürfen nicht glauben, daß ihre Absichten jetzt erfüllt werden. Thun habe sich dem deutschen Radikalismus unzu gänglich gezeigt; er werde nun für den tschechischen ebenfalls unnahbar sein. Mit dem „Handeln' an Stelle des „VerHandelns' sei es wieder nichts. Grundstürzende Verfassungsänderungen werden „maß gebenden' Orts

verpönt. Die Tschechen und die Klerikalen haben also umsonst den Himmel voller Geigen angesehen. Den Parteien der Majorität wird diese Botschaft recht unangenehm klingen; sie werden mit Thun scharf ins Gericht gehen. Die Deutschen werden darum doch nicht annehmen, daß Graf Thun endlich gesehen habe, seine Politik sei nur geeignet, die Tschechen und ihre Freunde übermüthig zu machen, sie werden nun überzeugt sein, daß ihre Festigkeit tie Regierung genöthigt habe, von dem Acußersten abzustehen

und dem tschechischen Uebermuthe einen Dämpfer aufzusetzen. Die einfache Formel, Aufhebung der Sprachenver ordnungen, hat sich also vortrefflich bewährt. Es wird sogar gesagt, der aktuelle Werth der „Grund züge' des Grafen Thun sei beseitigt. Das ist ebenfalls ein Erfolg ber deutschen Entschiedenheit; auch einer der Taktik der deutschen Führer, welche diese „Grundsätze' bloßgelegt haben. Graf Thun weiß nun, daß er mit den Grundsätzen nicht kommen dürfe und er gibt sie sogar selbst preis. Graf Thun

des Grafen Thun sind (wir lassen es ihm auch mit Vergnügen!) und er das Ersuchen, sie vollinhaltlich zu veröffentlichen, ab schlägig beschieden hat. Indessen, was Dr. Groß mitgetheilt hat, ist schon mehr als genügend, um zu ersehen, daß dem Grafen Thun es nicht um eine ehrliche Verständi- Mer«ur gung mit den Deutschen, sondern nur um die Er haltung der feudal-tschechisch-polnischen Majorität zu thun war. Dr. Groß bemerkt, der Einfluß Dr. Kaizls habe sich sofort ausschlaggebend gezeigt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 18.12.1891
Physical description: 8
, mit welchen Mitteln Schönerer und seine Genossen das Bauernvolk in Nordtirol zu verderben suchen. Möge es als Warnung gegen die liberalen Bauernvereine dienen. Der Kalender verschmäht die christliche Zeit rechnung. .Er ist für das Jahr 1892, das „seit der Gründung des neuen Deutschen Reiches' (auf fallend und mit rothen Buchstaben gedruckt) das 21., seit dem „Auftreten der Germanen in der Weltgeschichte das 2005.' ist. Dieser Kalender soll nun zugleich das ständige Jahrbuch der Deutschnationalen in Oester reich

bilden, und wer sich für das Jahr 1893 dasselbe zu spendieren gedenkt, der soll, so meldet S. 92 „mit germanischem Gruße' der Heraus geber, bis 1. Jänner d. I. (1892) — also früh genug — beim Schriftleiter der „Unverfälschten deutschen Worte' eine schriftliche Bestellung ein reichen. Eine starke Zumuthung, nicht wahr? Aeußerlich gliedert sich der Kalender in drei Theile: das Kalendarium, auch für Protestanten natürlich, das deutsche Jahrbuch und ein gewerb liches Nachschlagebuch

. Machen wir aus dem Inhalt eine kleine Blütenlese. Schönerers Ver herrlichung, Deutschtümelei und Antisemitismus bilden die Hauptmotive. Schon dem Titelblatt gegenüber prangt das Bild Schönerers und dazu S. 31 eine bombastische Erklärung. Da heißt es z. B.: „Heute, trotzdem man ihn hat todtlügen wollen, ist Georg Schönerer der freigewählte Führer des deutschen Ostmark volkes! Seit 2V Jahren hat er als unermüdlicher Apostel (I gesandt von ?) in allen Gauen Oester reichs das herrliche Evangelium von der natio nalen Idee

gepredigt. Er ist der „getreue Ekkehard der Deutschen', der zugleich auf wirtschaftliche Kräftigung feiner deutschen Ostmärker sein ganzes Augenmerk richtete', und zum Beweise hiefür marschieren die-in fast vier Reichsrathsperioden gestellten volksfreundlichen Anträge im Kalender auf, die eine „deutsche' Sprache sprechen. Es sind deren 54, und der Schluss daraus: „uner müdlich wanderte er (man denkt sast an den ewigen Juden) — zwar ein politisch Rechtloser, aber ein nationaler, kampfesfrischer Mann

(Camillo Horn), der preußisch-deutsche Lieder verfaßt, darunter das „Bismarcklied', „Des deutsche» Bauern Wacht' u. s. w u. s. w. Und ein solcher Kalender wird in Oesterreich gedruckt, verbreitet und geduldet und wahrscheinlich zur Förderung des Patriotismus dem Volke in die Hände gespielt! Wie soll es ferner, um es einmal zu sagen, nicht wackeln, wenn es nichts anderes hört, als alles deutsch und nur deutsch? Deutschen Wein, deutsche Sitte, deutscheu Glauben, deutsche Kunst, deutsche Liebe, deutsche

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.11.1897
Physical description: 4
, die den Menschen zwingen, sich auf eine Weise zu entscheiden, die man bei ruhiger Ueberlegung gewiß verwirft.' Es wird nicht fehlen an solchen, die es verdammen, daß die Vertreter des deutschen Volkes in Oesterreich nicht auf Höflings- sohlen ihr Recht erstreben, und vielleicht lächelt man höhnisch über den wackeren Lecher, der in heldenhafter Anstrengung das Schlachtfeld hielt. Aber wiederum hat Burke das Wort gebraucht : „Wehe dem Lande, das Fapa Durchlaucht. Roman aus der österreichischen Gesellschaft

als jede staatliche Pflicht steht das Recht eines Volkes, sich selbst zu erhalten, und ernster drohender für Oesterreichs Zukunft als ein Konflikt mit dem Magyarenthum, das seiner niemals entbehren kann, ist die Erhaltung des Deutschthums als maßgebender Faktor in dem bunten Getriebe der österreichischen Stämme! Nur durch Gewalt und Unrecht kann den Deutschen das Ihre genommen werden — ist schon je mals das Glück, das Gedeihen eines Staates aus har tem Unrechte erwachsen? Kann ein Land gedeihen, dessen Lenker

die gerade Bahn des Rechtes verließen, um auf dem Wege der dahinzuwandern? Die Deutschen haben recht und tau- fendmal recht, wenn sie die Gummisohlen verschmähen und den holden Träum des Hochzeitsvaters Badeni mit jähem Fußtritt zerstören. Traurig genug, daß Männer deutschen Stammes iu den Reihen der Volksgenossen fehlen I Heinrich von Kleist hat die herrliche Novelle von Michael Kohlhaas geschrieben. Es ist der Mann, der das Unrecht nicht leiden will, auch wenn er darüber Leib und Leben, das ruhige

Glück des Hauses und seine Habe verliert. Das Rechts gefühl ist zum Rechts trotz geworden. Die Deutschen in Oesterreich werden nicht, wie ^der Roßtäuscher von Kohlhaasenbrück zum Aufruhr schreiten und zur Mordbrennerei, aber auch sie beseelt handfester Rechtstrotz, der nicht dulden will, daß ihm sein Eigen genommen wird. Schon ist mancher Erfolg errungen. Ungeheuer ist der Eindruck im Lande, die Achtung vor den deutschen Kämpfern steigt empor und im Lager der Gegner herrscht Rathlosigkeit

genröthe des Taganbruches', da beschien die Morgenröthe die unermüdet kämpfenden Deutschen und die lächerlichste Deroute der Badeniten. Die Präsidenten des österreichischen Reichsrathes be- i, gestattete die Abhaltung eines Freudenfestes, empfing aber Niemand und nahm an Nichts Antheil. Wie eine Statue von Erz saß er am Fenster und starrte in die Ferne. Auch jetzt kam tagelang kein Wort von seinen farblosen Lippen. Nicht nur, daß sein Herz, dies schwer zugängliche, aber dann furchtbar tief empfindende

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 19.03.1898
Physical description: 14
, um etwas Versöhnung in den Streit der Parteien zu bringen. Ob das ihnen gelingen wird? Viel Hoffnung haben sie wohl selbst uicht.. . Die Stellungnahme der Parteien zum Mini sterium Thnn ist nach einer Wiener Meldung folgende: Die deutschen Parteien haben, wie schon gemeldet, beschlossen, in ent schiedener Opposition zu verharren. Von der Gruppe der Radikalen heißt es allerdings, daß sie auch vor Störungen nicht zurückschrecken weiden, doch liegt darüber ein formeller Beschluß nicht vor. Die Rechte hält insofern

zum Grafen Thun, als sie ihm offiziell erklärte, zwar an ihren Grundsätzen unbedingt festzuhalten, aber bereit zu sei», beim Budget und beim Ausgleich mit Ungarn die Regierung zu unterstützen. Im verfassungstreuen G r oß gr u n db -esitz herrscht eine sehr verdrießliche Stimmung. Was die k a t h o l i s ch e V o l k s p a r t e i anbetrifft, die sich eine Weilelang zum Deutsch- thum bekehren und mit der deutschen Oppo sition zusammengehen zn wollen schien, so hat sie schon wieder eine Schwenkung

zur Rechten vollzogen. Die Vorstände der deutscheil Fortschritts- uud der deutschen Volkspartei erklärten in ihrer Berathung, daß die neuen S p ra- cheuver o r d n u n g e n nnanneh m-^ bar sind und betonen, gegenüber der neuen Ne gierung sei vollstes Mißtrauen lind entschied dene Gegnerschaft berechtigt. In einer am t9. ds. Mts. stattzufindenden Plenarsitzung beider Klubs werden die Vorstände Anträge wegen gesetzlicher Regelung der Sprachenfra-- gen und einer Ministeranklage vorlegen./Die weitere Haltung

der deutschen Parteien wird von der Aufnahme dieses Sprachantrages bei der Regierung uud der Majorität abhängen. Die Konferenz des Verfass n n g s- treueu Großgrundbesitzes billigte den Eintritt Dr. Baernreithers in das Ka binet. Die Partei sei aber deshalb noch keine Regierungspartei, sie behalte sich viel mehr volle Aktionsfreiheit vor. Eine Min derheit mißbilligte den Eintritt Baernreithers und die Kooperation überhaupt. Die Rech te ließ durch deu Polen I a worski dem Ministerpräsidenten erkläre

, daß die Regierung nichts gegen die Deutschen und nichts gegen die Verfassung zn uuteruchmen gewillt sei. Sie sei ferner fest entschlossen, an die Lösnng der Sprachenfrage im Gesetz gebungswege zu schreiten; es sei jedoch noth wendig, der Regierung ein gewisses Nespirium einzuräumen. Die Eröffnungssitzung des Herr en- h a u s e s ist für den 2 l . März um 2 Uhr nachmittags einbe'.ufcn. Der deutsche Volksverein in Tirol ist am 13. ds. M. in den Stadtsälen in Jinisbrnck in's Leben getreten. Es hatten sich 127

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 19.10.1897
Physical description: 4
Meldungen der „Kozner Zeitung'. Parlamentarisches. Wie», 19, Oktober. (Eigenbericht.) Wie mehrere Montagsblätter melden, sei es der Regierung gelungen, die Stimmen des deutschen Großgrundbesitzes und die sogenannte freie deutsche Vereinigung für das Ausg leichpr 0 0 is 0 riurn zu gewinnen. Unglücksfälle. Liittich, 18. Okt. In der hiesigen berühmten Ka thedrale entstand heute ein Brand, der einen Theil des Chors und des Hauptschiffes völlig zerstörte. New-Uork, 18. Okt. Während der gestrigen Abend

vorstellung im Opernhause in Cincinati stürzte plötzlich ein Theil der Deck^ mit der hohen Kuppel ein. Drei Zuschauer in Parterre wurden getödlet, zwölf tödtlich und viele mehr oder minder verletzt. vm Parteitage i» Innsbruck. Dem Festkommers, über dessen Beginn unser Tele gramm bereits berichtete, wohnte auch Abg. Dr. Groß von der deutschen Fortschrittspartei, Abg. Paul Wel- poner und Abg. Roschmann bei. Den Kommers prä- sidirte Vizebürgermeister Tr. Hans Wenin. Der Kom mers nahm einen wahrhaft

erhebenden Verlauf. Den Höhepunkt desselben bildete die Rede Tr. Karl von Grabmayer's, welche wir morgen nach den vor liegenden Berichten der Innsbrucks? Blätter wiedergeben werden. Minutenlang sich immer wieder aufs Neue erhebend, dauerte der Beifallssturm, der dieser Rede folgte. An schließend an die zündenden Worte wurde Arndt's Vater landslied „Der Gott, der Eisen wachen ließ' gesungen. Sodann ergriff das Wort der Reichsrathsabgeordnete Dr. Steinwender, Mitglied des Klubs der deutschen Volkspartei

und Bleiben deres gewonnen werden, die bleibende Grundlage für das künftige politische Leben in Oesterreich. Ich bin über- »zeugt:-diese Grundlage ist gewonnen und muß nur fest gehalten werden. Es wird künftig nicht möglich sein, die Deutschen anders als eine nationale Partei zu fin den (Starker Beifall). Lassen Sie in diesem Lande leuchten den nationalen Gedanken, den befreienden, befruchtenden, belebenden! Ihre Landesgenossen werden Sie unter die Führung des na tionalen Gedankens bringen

, und in diesem Sinne bringe ich dem freiheitlichen deutschen Tirol mein Glas. Hoch Tirol! Heil!' Langanhaltender Beifall folgte dieser Rede. Es wurde nach der Melodie der Volkshymne das Lied der Deutschen „Deutschland, Deutschland über Alles' gesun gen, worauf der Reichsrathsabgeordnete Dr. Groß von der deutschen Fortschrittspartei das Wort ergriff. Als einziger anwesender Vertreter der Sudetenländer beglückwünscht er die Versammlung zum heutigen Tage, welche geeignet ist, frisches nationales Leben in diese Berge

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 11.12.1897
Physical description: 12
Seite 4 »Tiroler Voltsblatt* 11. December 1897. und kleineren Niederlassungen unter die Deutschen des Staates Rio Grande vertheilt. Die Niederlassung besitzt eine höhere Erziehungsanstalt und ein-Seminar zur Heranbildung des Clerus. Wenn die jesuitenfeindlichen „Berliner Neuesten Nach richten' vor einiger Zeit einen Artikel über „deutsche Arbeit in Brasilien' brachten, um natürlich die Noth wendigkeit des Schutzes der Deutschen im Auslande zu beweisen, so wollen wir ihnen diese anspruchslose

und mühevolle Arbeit der deutschen Jesunen unter den deutschen Colonisten gegenüberstellen. Diese seelsorgliche Arbeit in den zahlreichen Colonistenstationen und diese tv-ssenschastllche Arbeit in den deutschen höheren Unter richtsanstalten hat in den fünfundzwanzig Jahren mehr zum Schutze der deutschen Colonisten und zum Ansehen der Deutschen im Auslande beigetragen, als alle Leit- artike der „nationalen' Blätter. Die geordnete Seelsorge hat . der deutschen Gemeinde einen festen religiösen Mittelpunkt

in dem deutschen Gottesdienst gegeben. Und die deutsche Sprache dieser Seelsorger wirkt segensreicher und ist vollkommener bei den deutschen Colonisten, als die „Sprache' der Ka nonenboote und Kreuzer. Nur eine Regierung, die im Jnlande Ansehen genießt und in Recht und Gerechtigkeit ihre Stärke sucht, kann auch im Auslande ihr Ansehen wirksam geltend machen. Aber: Schutz den Deutschen im Aus lande — Verfolgung der Deutschen im Jnlande, das kann Ansehen und Macht einer Regierung weder im Jnlande

wird, aus diese Satzschrist zu antworten. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auf die namentliche Ab stimmung über die Mi n i ste ra nkla ge bezüglich der Sprachenverordnungen am 12. Novem ber hinweisen, bei welcher (Dipauli selbst war damals bekanntlich krank) die engsten Gesinnungsgenossen Di- paulis, Zallinger, Huyn, Kapserer, Haueis, Jörg und andere Mitglieder der kath. Volkspartei im Sinne der deutschen Minoritätvparteien unter dem Bei falle derselben ihre Stimmen abgegeben haben. Gemeinderathssttznng

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 15.01.1898
Physical description: 10
Forderung der Doppelfprachigkeit werden lind können dir Teutschen »ieinal« zustimmen, in diesem Pnnkie ist ein Nachgeben der Deutschen schlechthin unmöglich. ES erwächst für jede österreichische Regierung, welche die Herstellung geordneter Verhältnisse ernstlich anstrebt, die uuab.veisbare Pflickt, durch Beseitigung der zwei Sprachcuverorduungen den Stein des Anstoßes ans dem Wege zu rännien. Auch in Böhmen nnd Mähren soll iu Zukunft, wie in allen andern Ländern für die sprachliche

berechtigung und Autonomie gruppierte, während die Czechen die Zersplitterung des Reiches und die Unter- drücknng der Deutschen ossen erstrebten. Mit dem Beginne der Sprachciwerordnnngcn beginnt eine Zeit, in deren Verlause die katholische VolkSpartei mit den Forderungen des eigenen Nolksthnms und den Em pfindungen des deutschen Lottes in immer peinlichere Collisioncu berieth. AuS den Sprachcnver»-rdnungcn erwuchs für jede deutsche Partei ohne Unterschied der politischen Nichtnng die ernste Verpflichtung

, den fri volen Schritt der Regierung laut und entschieden zu tadeln. Die katholische VoltSpartei mit wenigen ehrenwerten Ausnahmen stimmte im Frühjahre gegen die Deutschen mir den Czechen. Nur drei couservative Abgeordnete fanden schon damals den Mnth, durch den Muud ZalliugerS die Erklärung abzugeben, das« sie sich dem versassnngStrenen Grvftgrnndbesitz an schließen. An der katholischen Volkspartei lag es, sich den Dank der Deutschen zu verdienen und daö Reich vor deu ärgsten Erschütterungen

zusammenhalten gegen den Ucbermuth der weitschichtigen slavischen Vettern. Dr. v. Grabmayr richtet deu wärmsten Appell an die Rechte, als patriotische Oestcrreicher, die nickt ruhig zusehen, wenn eine unselige innere Politik das Vaterland an den Rand des Abgrundes gebracht bat. Nnr unbegreifliche Verblendung kann daran denken, aus dem alten Oesterreich einen slavischen Staat zu machen, die Staatöleituug in slavische Hände zu legen, die Deutschen in unzufriedene Oppositionelle zu ver wandeln

. Mit dieser Politik muss gebrochen werden. Vor allem müssen die Deutschen geringeie Gegensätze zurückstellen, solange Größeres und Höchstes ans dem Spiele steht. Ein einmüthiges Votum des Tiroler Landtages iu dieser so bcdcuiuiigsvolleu Frage wird für die endliche Entscheidung gewiss nicht ohne Nutzen sein. Wenigstens wird es nicht mehr möglich sei», dass die vereinigten E-laven bei ihren Angriffen auf die historische Position der Deutschen auf die ijustimmuiig ausehulicher deutscher Bevölkcruugsgrupprn hinweisen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.10.1897
Physical description: 4
Nr. 234 .Bozner Zeitung* (Südtiroler Tagblatt) Mittwoch, den 13. Oktober 1897 Mc katholische Mkspiirtei. Fußtritte links, Fußtritte rechts! Ein schimpfliches Spießrutenlaufen ist der Lohn, den die Katholische Volks- Partei für ihre verräterische Politik erntet! Zuerst verrieth sie die heilige Sache ihres deutschen Volkes an das Slaventhum, zeigte sich bereit, für die dreißig Silberlinge einer klerikalen Vorherrschast in den Alpenländern ihre deutschen Brüder im Norden und Süden des Staates

mit gebundenen Händen in die Knechtschaft des Panslavismus zu verkaufen; der Sturm der Empörung, der sich darob in den deutschen Landen erhob und selbst ihre sonst getreuesten Anhänger erfaßte, weckte in ihr die begründete Furcht, der Judaslohn könnte ihr, kaum verdient, entrissen werden; und nun verrieth diese erbärmlichste aller politischen Parteien ihre slavischen Bundesgenossen und Geschäftsfreunde genau mit dem selben Kaltblute, mit dem sie zuerst ihre deutschen Stam mesgenossen verrathen

hatte. Grenzenlos ist die Mißachtung, welche heute alle Parteien unseres Staates der Katholischen Volkspartei unverhohlen bezeugen. Wir wollen schweigen von den deutschen Parteien, deren unbeschreibliche Verachtung überboten wird von dem Gefühle der Scham darüber, daß eine, wenn auch nur der Sprache nach deutsche Partei es ist, welche zwei maligen Verrath übte und eine so schandvolle Rolle spielt; wir wollen nur den Stimmen Jener Gehör verschaffen, welche die Katholische Volkspartei bisher ihre Freunde nennen

, dieser Partei sollten sie das Amt des „ehrlichen' Maklers übertragen, welcher die Interessen des deutschen Volkes gegen das Slaven thum zu vertreten hätte ? Es gab eine Zeit, in der man den Eintritt der klerikalen Partei in die Regierungsmehrheit blos, als einen schweren Fehltritt betrachtete, für den es einVerzeihen gibt, wenn wahre, vollkommene Rene der That auf dem Fuße folgt. Noch zu Beginn der gegenwärtigen Tagung des Reichsrathes wäre es für die Katholische Volkspartei Zeit

gewesen, sich von der slavischen Mehrheit loszusagen und in das Lager der Deutschen zurückzukehren. Hätte sie damals den Muth gefunden, offen ihren Fehltritt zu bekennen und mit ganzem Herzen der deut schen Bewegung gegen die Sprachenverordnungen sich anzuschließen, so hätten die Deutschen sie als Mitstreiter angenommen. Heute ist es zu spät! Zu spät, weil nicht wahre Reue es ist, welche die Katholische Votkspartei zur Um kehr treibt, sondern lediglich die Furcht vor dem Unter gange ihrer Partei; zu spät, weil der letzte

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Der Burggräfler
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Page 6 of 12
Date: 18.07.1891
Physical description: 12
an Staatsmittelschulen: a) die provisorischen Lehrer: Karl Biasioli von der deutschen Abtheilung des Ltaatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt; Joses Damian von der deutschen Abtheilung des Sraatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt; Josef Defanr von der deutschen : Abtheilung des Staatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt; Johann Gschwari, provisorischer Re ligionslehrer, von der deutschen Abtheilung des Staatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt: Dr. Karl Jülg von der deutschen Abtheilung des Staats

gymnasiums in Trient für diese Anstalt; Christian Purner von der deutschen Abtheilung des Staats gymnasiums in Trient für diese Anstalt; Bartho- lomäus Josef Speramani von der Staatsrealschule in Rvvereto für das Gymnasium in Rovereto; Joh. Binatzer von der deutschen Abtheilung des Staats gymnasiums in Trient für diese Anstalt; b) die Supplenten: Josef Bogner von der deutschen Ab theilung des Slaatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt; Joses Jnnerhoser, Kooperator an der Pfarr kirche in Bozen

, für die Unterrealschule in Bozen; Rudolph Pühringer vom Staatsgymnasium in Trieft für die deutsche Abtheilung des Sraatsgymnasiums in Trient; Dr. Johann Schmölzer von der deutschen Abtheilung des Staatsgymnasiums in Trient für diese Anstalt. — Der!. !. Statthalter für Tirol und Vorarlberg als Präsident der Finanz-Landes- Direttion hat den Finanz-Rechnungs-Assistenten Joh. Fankhauser zum Finaiiz-Rechnungs-Offizial ernannt. Verleihungen : Se. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Juli

d. Js. dem Hilfsämterdircktor des Oberlandesgerichtes in Innsbruck, Gottfried Hueber, taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes allergnädigst zu verleihen geruht. — Der Minister für Kultus und Unterricht hat erledigte Lehrstellen an Staatsmittelschulen verliehen: m wirklichen Lehrer an der Handelsmittelschule in ient Joses Dal Ri eine Stelle an der deutschen thcilung des Gymnasiums in Trient; dem Pro- or am Staatsgymnasium in Marburg Dr. Gustav igl eine Stelle am Gymnasium in Innsbruck; der deutschen Abtheilung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 16.04.1896
Physical description: 6
bei herrlichstem Wetter glänzend. Die Mitglieder des diplomatischen Corps und die Minister waren zugegen. Vor der Front hatten sich die Erzherzoge aufgestellt. Auch die Erzherzogin Marie war erschienen. Bei Schönbrunn bestiegen beide Majestäten die Pferde, um auf das Paradefeld zu reiten. Kaiser Franz Joseph trug die Feldmarschallö'Uniform. Der Deutsche Kaiser trug die Unisorm seines ungarischen HnsarenregimentS und wurde mit den Klängen der deutschen Hymne em pfangen. Der Kaiser von Oesterreich ritt

in scharfem Galopp auf den Deutscht» Kaiser zu, senkte den Säbel dreimal und erstattete Rapport, worauf beide Mo narchen die Front der Truppen abritten, welche sodann defilierten. Kaiser Wilhelm verlieh dem österreichischen Minister des Auswärtigen Grasen GoluchowSky den schwarzen Adlcrordcu und Kaiser Franz Joseph deut deutschen Reichskanzler, Fürsten Hohenlohe, den Orden vom Goldenen Vließ. Gleich nach seiner Ankunft in Wien ließ der Deutsche Kaiser am Zarge dcö Kronprinzen Rudolf einen Aranz

mit der Inschrift: „Seinem treuen Freunde — Kaiser Wilhelm !I.' niederlegen. Wien, 15. April. Der deutsche Kaiser begab sich mittags in die Josesständter Reiterkaserne, wo er beim OfsicierscorpS seines HusarenregimentcS dejeunierte. Der NegimcntScomiiiandant, Oberst Stroehr, brachte einen Toast auf den erlauchten Verbündeten des Aller höchsten Kriegsherrn aus und gab der Freude Aus druck über die Ernennung des deutschen Kronprinzen zum Lieutenant des Regiments. Der deutsche Kaiser dankte und sagte, er sei

, wo er von der Geistlichkeit empfangen wurde uud am Sarge des Kronprinzen einen prachtvollen Kranz niederlegte. Nachmittags empfieng der deutsche Kaiser den Mi-, nister des Aenßern, Golnchowski^ in Audienz. — Mi nister Golnchowski stattete nachmittags dem deutschen Reichskanzler, Hohenlohe, einen Besuch ab. Das heutige Militär-Verordnungsblatt enthält ein Allerhöchstes Befehlsschreiben, womit der deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich zu Lieutenants ernannt werden. Die heutige Hostasel trug eine» militärischen Cha

rakter. Nur der Reichskanzler Hohenlohe, der Mini ster Golnchowski, der Botschafter Eulenburg und dir deutschen Diplomaten waren in Frack. Kaiser Franz Joseph trug die preußische Husarenuniform, der deutsche Kaiser die österr.-ungarische. Toaste wurden nicht aus gebracht. Der deutsche Kaiser ist abends um S Uhr mittelst SeparatzugeS der Westbahn nach Karlsruhe abgereist. Kaiser Franz Joseph geleitete den deutschen Kaiser zum Bahnhof, woselbst außerdem der Botschafter Eulenburg mit Gemahlin

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 15.07.1900
Physical description: 12
gegen die Kodifizierung der deutschen Ver mittln ugSsprache Stellung genommen. Die Nothwendigkeit der deutschen VermittlungSsprachi beruhe ja ohnehin im elementaren StaatSinteressi und es sei daher ganz gleichgiltig, ob ein in de, inneren Staatsnothwendigkeit wurzelnder Grundsatz oder ein Gesetz, ein Papier die Verfügungen der Regierung impulsiere. Demgegenüber, schreibt daS „Tir. Tagbl.' richtig, möchten wir einwenden, daß diese Ausführung aus verschiedenen Gründen sehr anfechtbar ist. Erstens läßt der Begriff

„innere Staatsnothwendigkeit' eine überaus individuelle Auslegung zu und zweitens hat uns die Erfahrung gelehrt, daß die an unser Staatsruder Berufenen mit der Ansicht des schätzbaren Abgeordneten der Katholischen Volkspartei über die unbedingte Noth wendigkeit der deutschen Staatssprache nicht immer übereinstimmen. Wir hatten zu wiederholtenmalen das Glück, Männer in den MinisterfauteuiS zu sehen, lic dieser Ueberzeugung direkt zuwider handelten und offenkundig mehr mit der Idee der tschechischen

Vermittlungssprache als mit dem Faktum der deutschen liebäugelten. Wenn wir nun auch nicht genug optimistisch sind, einem Gesetze eine besondere Bedeutung beizumessen, denn alle unsere Gesetze, die Verfassung inbe- griffen, kranken ja wirklich an dem Umstände, daß sie auf Papier geschrieben sind, erscheint uns dennoch die gesetzliche Fixierung der deutschen Ver- mittlungSsprache als eine conäitio sine yua.von vom Standpunkte des Rechtes sowohl als auch aus Gründen der Vorsicht. Sollte einmal einem unserer

kommenden Männer die unbedingte Noth wendigkeit der deutschen Vermittlungssprache in Vergessenheit gerathen, so wird ihn vielleicht der Buchstabe dieselbe in Erinnerung zurückrufen, oder, wenn dies nicht der Fall sein sollte, dem Be treffenden eine ungeheuere Befriedigung darüber gewähren, daß eS sich in unserem lieben Oesterreich trotz der schönen Gesetze so herrlich regieren läßt. Also das Gesetz hat doch vielseitige Vortheile, welche die augenblickliche Verstimmung der guten Freunde Dr. Kathreins

. Domherr Peric, seine An sichten über die Lage. Auch er verlangt dringend die Lösung der nationalen Frage. Als daS einzige Mittel hiezu erscheint ihm nur der rasche Ueber- gang zum Föderalismus. Abg. Peric führt Klage darüber, daß zu Gunsten deS deutschen Zentralismus die verfassungsmäßig den öster reichischen Völkern zugesicherte Gleichberechtigung noch immer nicht zur vollen Durchführung gelangt, ist. Seiner Ansicht nach müßten die Deutschen selbst für den Föderalismus eintreten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 11.01.1898
Physical description: 8
Seite 2. Dienstag, „Brixener Chronik.' 11. Jänner 1898. die östlichen Barbaren und die Verbreitung dieser Cultur über die Gebiete der slavischen Stämme ^Deutsch sei die Dynastie, die das viel sprachige Reich beherrsche. Zum Recht der Ge schichte trete noch das Bedürfnis hinzu, das^ der deutschen Sprache eine ganz besondere Stellung zuweise. — So hatte Redner durch die ruckhalt lose Anerkennung der Wahrheit sich einen festen Boden geschaffen, von dem aus er das unpa- triotische Treiben

dankbares Thema: Das Christenthum und die christliche Social reform. Unbarmherzig gieng er mit den Deutsch- liberalen zu Gericht, die, wenn es ihnen mit ihrem Deutschthum ernst wäre, vor allem um das wirtschaftliche Wohl ihres Volkes sich kümmern müssten. Als classischen Zeugen hie für ließ er den bekannten Dr. Steinwender auf rücken. — Wie habe aber die deutschliberale Partei ihre nationale Pflicht erfüllt? Sie habe durch die von ihr geschaffenen Gesetze den Ruin des echt deutschen Bauern

- und Gewcrbestandes auf dem Gewissen. Ihr danken wir das Elend der Arbeiter und das zahllose vogelfreie Pro letariat. Die deutschliberale Partei habe den deutschen Boden dem internationalen Capital ausgeliefert und dem Wucher des internationalen Judenthums überantwortet. Jetzt wollen die Herren auf einmal deutsch sein, und gerade sie seien es, die mit dem alten deutschen Rechte, mit den christlich-germanischen Rechtsgrundsätzen voll ständig gebrochen und dem fremden römisch heidnischen Rechte zum Siege verholfen

hätten. Wir hingegen treten ein für die echt deutschen christlich-germanischen Rechtsanschauungen, die zum Durchbruche kommen müssen, wenn das Volk wieder sittlich und wirtschaftlich erstarken soll. — Dr. v. Guggenberg ist ein Redner voll Kraft und Feuer. — Sämmtliche drei Reden ernteten stürmischen Beifall. Auf schon vielfach geäußertes Verlangen werden wir sie im Wortlaute bringen und auch in einer eigenen Broschüre verbreiten. Nachdem Dr. v. Guggenberg wieder seinen Platz als Vorsitzender

geschädigt und auch in seiner poli tischen Machtstellung in Oesterreich so empfind lich beeinträchtigt hat. 2. Als gute ehrliche Deutsche treten wir vor allem ein für die Neubelebung der religiös sittlichen Kraft und der wirtschaftlichen Macht unseres Volkes/ Wir verlangen deshalb für die Kirche den gebürenden Einfluss auf die Gesellschaft, den sie gerade im deutschen Volke seit dessen Christianisierung so segensreich bethätigt' hat. Wir verlangen ferner die sociale Reform auf christlich-germanischer

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.12.1897
Physical description: 8
. Sie erinnern zu Ihrer Recht fertigung daran, daß Sie einen Antrag ein« gebracht haben, der die Erlassung eines Spra- chengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Eprachenverordnungen bezweckte, daß die Ka tholische Äolkspartei in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es fei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachen frage über den Anklageanträg der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grafen Falkenhalin gestimmt

Energie für die Aufhebung der Sprachenverordnungen ein« getreten wäre, wenn sich d«s? Parker'in dieser.' Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stam« mesgenossen gestellt und ihnen Kampfgcossen- fchaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seir dem Monate April d. I.' alle Antrüge der Deutschen niederstimin en g?- halfen, an der » eite der gr iinm ig-7 sten Feinde des devtschien. Bylles-i gekämpsr, gegen den AMrirss auf so». fortlge Aufhebung d-e.r Sprächen

-- Verordnungen g e st i ^ .M^ , die Weisung des Antrages an eme^MsschHoer«! langt — bekanntlich das sicherste Mittel, um einen der Mehrheit unbequnven Antrag für immer zu begraben. Sie'verlangten .eine»- Au-schich znr Prüfung, dieses' Antrages zu einer Zeit, als, bereits' dafür vorlagen, daß diese -Verordnung die. Teutschen ' zu einem Berzweislnngskampfe führen müsse. Kein Menscht m^thete Ihnen zu. daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien .ganz anschließt l Aber nur das glaubte

man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat. billiger Weise verlangen zu , können, dqß er feine deutschen Stammesgenossen in. einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen stampfe um.ihre nationale Existenz nicht ver lassen, daß 'er sich nicht um eines politi schen Parteivortheils w.jlle>i von seinen Stam- meSgenossen trennen werde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr hiesiges Organ vor wenigen Wochen von -Ihnen mit dürren Worten^ forderte: »Los

es», den Tschechen, lös von den Polen, los von der Regierung'. Hätte sich die katholische Voltspariei, welche in dein gegenwärtigen Der heutigen Nummer liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. SS W nxtioualen Kampfe das Zünglein an der Waage bildet, ein einziges Mal mit den deutschen Minoritätsparteien zu einer ivichti-- genAbstinnuung (etwa über dieMinisterauklage) vereinigt, so wäre der politische Abenteurer Graf Badeni sammt den Sprachenverordnun gen schon vor einem halben Jahre ge fallen

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 7
Date: 22.07.1898
Physical description: 7
der Delegirten nicht geeignet seien, einem entsprechenden Gcsktzent« würfe zur Grundlage zu dienen. Die Dele- girten sprechen die Ueberzeugung aus, daß es im Interesse des Staates geboten sei/ angesichts der immer drohender werdenden inneren Lage die Bemühungen fortzusetzen, um zur nothwen digen Verständigung und damit zum inneren Frieden zu gelangen. Von diesem Beschlusse wurde heute nachmittags der Ministerpräsident in Kenntnis gesetzt.' Der „N. Fr. Pr.' zufolge beruht die ablehnende Haltung der deutschen

Obmänner - Conserenz auf folgenden zwei von der Conferenz erhobenen, Ein wendungen : 1. die Einsprachigkeit des deutschen Gebiets in Böhmen werde zwar bis zu einem gewissen Grade gesichert, aber durch die Eintheilüng des König reichs Böhmen in -mehrere. sprachliche ^onen, wie verlautet in fünf, sei die renze des deutschen Sprachgebiets zu eng gezogen; 2. hat sich der Widerspruch der deutschen Abgeordneten dagegen er hoben, daß zu Dolmetschern oder Ueber setzern im deutschen Sprachgebiet

bei den Gerichten und anderen Behörden nicht Manipulatious-, sondern Conzepts-Be amte - verwendet werden sollen; man be fürchtet nämlich, daß gerade, durch diese Conzeptsbeamten die czechische Agitation im deutschen Sprachgebiet angeregt würde. 1 Es ist bedauerlich, wird von Wien geschrieben, daß die deutschen Obmänner, indem sie die Vorschläge des Grafen Thun zurückweisen, nunmehr dessen ungeachtet von Seite der Radikalnationalen schon des bloßen Umstandes wegen, daß sie zu einer Berathung sich versammelten

, zum Gegenstande der gehässigten Angriffe ge macht werden. Nicht nur in der ultra- nationalen deutschen Presse. So ifl Eger lärmende Demonstrationen. Mne gtoße Menschenmenge durchzog, nati Lieder singend, die Stadt, trug die men der unterhandelnden Obmänne hohen Stangen, ein wandelnder Pranger, in den Straßen umher und brachte stür- mische^Psui?. und Pereatrufe aus. '. Die deutschen Abgeordneten haben es schweb/ den Frieden anzubahnen, s Mit den Verhandlungen, welche wsterpräsident Graf Thun in den jüng sten

keine officielle Mittheil- ung gemacht, vielmehr erklärten mehrere Conferenztheilnehmer auf eindringliches Befragen, daß über die Berathungen ) das größte Stillschweigen bewahrt wer- - den müsse. Es scheint also doch, daß! nicht nur die Sprachenfrage, sondern auch s andere Dinge den Gegenstand der Er- . örternngen gebildet haben. In den Kreisen der Jungczechen hat das negative. Ergebnis, - welches die Be sprechungen der Regierung mit den.De- legirten der deutschen Oppositionsparteien hatten, einen starken

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 13.04.1900
Physical description: 10
ständigung ist möglich bei der Frage dcS «prachen- gebrancheS bei den autonomen Behörden, in der Wahl- resorm, bei der Einführung von Wahl und Veto- cnricn im Landtage und bei der Errichtung einer neuen Handelskammer; ist sehr schwer bei der Frage der Minoritätsschulen und ist unmöglich in der Sprachenfrage; denn wenn die Ezechm festhalten an dem staatsrechtlichen Gedanken und den Grundsatz der unbedingten Gleichberechtigung beider sprachen im Lande aufstellen und die Deutschen die Festsetzung

an der Festlegung der deutschen Sprache als Ve» mittlungssprache. Wir haben die Regierung darüber keinen Augenblick im Zweifel gelassen. Die Frage der Festsetzung der deutschen Sprache alSVermittlnngSsprache gehört aber nicht in eineCon- feren; zwischen Deutschen und Ezechen; sie ist vielmehr eine Angelegenheit, die alle Nationen betrifft, die an der Existenz Oesterreichs ein Interesse haben. Sie ist vielmehr eine Staatsnothwendigkeit, als ein? Volks- nothwendigkeit. Diesbezüglich sei Redners Ueberzeu gung

allerdings eine andere, als di? SchönererS. Redner stellt nun den Angriffen SchönererS gegenüber fest, dass die deutsche Volksparlei die Anklage gegen d»S Cabinet Wittek eingebracht habe, dass sie gegen das Bndgktprovisorinm und gegen das Recrutencontingent gestimmt habe, während Schönerer eine VolkSnoth- wendigkeit der Deutschen in Böhmen verurtheile, die nationale Abgrenzung der Bezirke im engeren Bater lande. An dieser Abgrenzung halte die Volkspartei fest. Auf Schönerer nnd daö Verhältnis Wolfs

; andere mögen das überuehmcn, was Schönerer Gutes ange regt hat. Während Wolf eS der deutschen Volks partei verüble, dass sie mit den übrigen Parteien lediglich im Parlamente gemeinsam vorgehe, schließe er selbst in Wien ein Bündnis mit den Vertretern der „Alliance Jsraelite' und der internationalen Social demokratie. So sehen wir Wolf, ruft Redner ans, als Mitglied judeuliberalcr Stndcnlenverhindnngcn, dann als nationalliberalen Schriftleiter, der noch im März 1888 schrieb: „Wir halten es für eine Pflicht

der deutschnationalen Presse, jedem Versuche, den An tisemitismus als trennenden Keil zwischen die deutschen Parteien zu treiben, mit aller Thatkraft entgegenzu treten,' so sehen wir den späteren Mitarbeiter des Vergani'schen Blattes heute als Schöneriancr Arm in Arm mit Dr. Adler, Lneian Brunner und Vogler zur Urue schreiten! Wolf habe auch erklärt, er werde sein Mandat zurücklegen, wenn seine Wähler mit dem Psingstprogramm einverstanden sein sollten. Diese Be- hanptnng, sagt Redner, berechtig

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 01.07.1895
Physical description: 4
haben und dürfte in einem Anfalle von Trübsinn in den Tod gegangen sein. .Her Fall Siegl. Der Prozeß gegen die Gebrüder Siegl endete Freitag damit, daß Julius unh Moriz Siegl zu Innsbruck, 27. Juni. Die Rechnungen über daS in der vorigen Woche veran staltete Fest der beiden Ortsgruppen des deutschen SchulvereiuS sind abgeschlossen und es ergab sich eine Reineinnahme von mehr als 1000 fl, welcher Betrag an die Zentrale abgeführt wird. Es ergibt sich aber aus diesem finanziellen Erfolge

nicht nur die Opferwilligkeit und der echte Bürgersinni sondern vor Allem die Wahrung und das stete Fortschreite» des deutschen Charakters unserer Stadt. Darin, däß beim Feste trotz mißlichen Wetters Leute aus allen Ständen, insbesondere sehr viele Offiziere, Studireude verschiedener Koleurs und Männer jeder Parteirichtung, welche sich bisher ferne hielten, vertreten waren, liegt der Beweis, daß dem Schutz und die Vertheidigung bedrohten deutschen Ortschaften als ein dringendes Bedürfniß von allen ehrlich und verständig

denkenden Deutschen empfunden wird. Die deutschen Offiziere, welche gezwungen sind in Böhmen und in Wälschtirol in Garnison zu leben, kennen das Wirken des deutschen Schulvereins und sind dankbar dafür, weil ihre Kinder Sprachkurse nehmen können, durch welche ihnen die Erlernung oder Uebung der Mutter- iprache möglich wird. Die deutsche Schule kann mit Stolz auf den Schulverein als eifrigen und energischen Protektor blicken. Mögen jene sogenannten Deutschen, die bisher Ver rath am eigenen Volke übten

und die Sache der Czechen und Sloveneu unterstützten auf Kosten der deutschen Sprache, zur Einsicht kommen, daß ihre bisherige Haltung nur dem Gegner nützte und dim eigenen Volke Schaden brachte. — Bei ver- chicdenen Gelegenheiten kann man hören: „Innsbruck ist eine Beamtenstadt.' Das ist richtig, aber der Gemeinsinn unter der Beamtenschaft war bis j-tzt viel kleiner als der Kastengeist. Vielleicht wird eS nun besler durch die im Zuge itfindliche Gründung eines Beamten-Lesekasino. — Eine hohe und ehrende

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 20.07.1892
Physical description: 8
werden, und bei dieser Jubelfeier foll die herrliche Kathedrale iu Loretto in würdigem Schmucke erscheinen. Die baulichen Herstellungen besorgt die italienische Re gierung, die innere Ausschmückung ist den verschiedenen Nationen überlassen, welche eine Kapelle übergeben wurde. Die schönste Kapelle, die in der Mitte der Apsis stehende Chorkapelle mit dem päpstlichen Altar, wurde den Deutschen als nationale Andachtsstätte über wiesen. Ein Comit6 bildete sich unter den Katholiken Deutschlands

, um die RestaurationSarbeiten dieser Ka pelle zu übernehmen, nnd bis jetzt hat das Werk glänzenden Ersolg gehabt. Vor einiger Zeit empfing der hl. Vater in Privat audienz den römischen Vertreter deS deutschen Comites uud mit ihm den Professor Lndwig Seitz, der mit der Ausführung der Malereien beauftragt ist. Der heil. Vater sah die ihm vorgelegten Pläne sehr genau an und gab lebhaste Zeichen der Bewunderung über die Reich haltigkeit des Stoffes und die harmonische Anordnung Befreundete Mitglieder des Centrums deS deutschen Reichstages

Festversammlung; von ^/,9 Uhr an deS Ganzen. Als Professor Seitz die Bildergruppen mit ihrem dogmatischen Inhalt Sr. Heiligkeit erklärte, sprach Leo XIII. seine Bewunderung aus und sagte: »Huesto e uns vera exoxea.« Das ist ja eine ganze Epopöe. Er gratnlirte dem Meister, segnete sein Werk und auch das Werk der deutschen Katholiken. Und nun wird man auch bald die Hand ans Werk legen. Die Basilika in Loretto ist als National-Denkmal er klärt worden; deßwegen nimmt die italienische Re gierung das höhere

Aussichtsrecht über ihre Erhaltung und Restaurirung in Anspruch. Demzufolge ist ein eigener Regierungsarchitekt beauftragt, nachzusehen, ob alles bei der Restaurirung fiylgerecht bleibt. Das deutsche Comitö, um etwaige» Schwierigkeiten, welche aus dem eben erwähnten JnspektionSrecht erwachsen konnten, um so leichter zu entgehen, hat denselben Bau meister als eigenen ausführenden Architekten engagirt. Für diese Arbeiten, die er als Architekt des deutschen ComitöS ausführt, erhält er ein bestimmtes Honorar

. Me anderen Verträge zur Ausführung werden zwischen dem Vertreter deS deutschen Comit6S und den Künstlern direkt geschlossen. Die Wahl der Künstler steht dem Comitö frei. Ferner sind auch die Künstler von den hier üblichen Verpflichtungen befreit, irgend einen Pro- centfatz an die Regierung oder an den Baumeister ab zuzahlen. Die Regierung steht dem ganzen Unternehmen Konzert. — Dienstag Nachmittags hält der katho l. Universitätsverein die Generalversammlung im Redoutensaale ab. Mittwoch, 10. August. Vormittags

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 16
Date: 29.04.1898
Physical description: 16
ich sprach, kam aus dem Herzen von lausenden und abertausenden echt deutschen und freisinnigen Männern, die Alle die Nothwendigkeit empfan den, daß endlich einmal in unserem Lager frei- willig Stellung genommen werde, gegen jene radikale Diktatur, die Maßlosigkeit mit Ent schiedenheit verwechselt, die durch unduldsame Verurteilung aller innerhalb der Grenzen des Erreichbaren sich haltenden Verständigungsver suche die Wiederherstellung geordneter Zustände 5ind des Völkerfriedens in Oesterreich

äußerst erschwert und durch ihre demonstrativ betonte Meichgiltigkeit gegenüber dem Schicksal unseres österreichischen Baterlandes den Gegnern will kommenen Anlaß gibt, die patriotische und öster reichische Gesinnung aller nationalfreisinnigen Deutschen zu verdächtigen. Was ich in Meran sprach, war nur eine verschärfte Wiederholung i>er entschiedenen Abwehr, zu der sich die beiden deutschen Volksparteien in Parlament und Presse gegenüber den Angriffen und Uebergrisfen der Schönerer - Gruppe gezwungen

fanden. Nach dem Dr. v. Grabmayr seine Rede in weiteren Ausführungen rechtfertigte, sagte er am Schlüsse: Nach wie vor werde ich meine besten Kräfte Her deutschen Sache widmen, ich werde keine ^.Ablenkungspoltik' treiben, wohl aber dafür eintreten, daß man, ohne vom Boden unseres guten Rechtes einen Zoll breit aufzugeben, eine zum Frieden führende Verständigung versucht; denn', wie ich schon in Innsbruck unter allge meiner Zustimmung sagte: „Nicht der Krieg -ist unser Endzweck, sondern der Friede

!' Das Regierungs-Jubiläum des Königs von wachsen. Dresden, 23. April. Der König Albert -von Sachsen empfing um 9 Uhr 15 Minuten Vormittags den deutschen Kaiser und verblieb hierauf auf dem Bahnhofe. Um 10 Uhr 35 Mi» nuten traf Kaiser Franz Josef ein und wurde vom Könige Albert, der die Uniform des öfter- -reichisch-ungarischen Dragoner-Regiments Nr 3 -mit dem Lande des Stephans-Ordens angelegt -hatte, empfangen. Kaiser Franz Joses trug die Uniform seines sächsischen Uhlanen Regiments mit dem Bande des Ordens

usw. Die Verhandlungen dürften nächster Tage abgeschlossen sein. —Zur Stellung Deutschlands gegenüber dem spanisch-amerikanischen Kriege er fährt die „Post', daß Deutschland eine formelle Neutralitätserklärung nicht erlassen werde. Ob andere Mächte auf diese von Italien angeregte Idee eingehen werden, sei noch zweifelhaft. Deutsch land folge in seinem Verhalten nur dem wäh rend der letzten Kriege zur Geltung gekomme nen Brauche. — Das Schiff „Geier' wurde nach Cuba beordnet um dort die deutschen

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