4,059 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/11_12_1897/SVB_1897_12_11_3_object_2512381.png
Page 3 of 12
Date: 11.12.1897
Physical description: 12
beherrschen, kann politische Meinungsverschiedenheit zwischen den Wählern und dem Gewählten nicht über raschen, umsoweniger wenn selbe — wie die letzte Re solution der Gemeindevertretung von Lienz von einem alten politischen Gegner insceniert ist. Diese Zeilen haben auch nicht die Absicht weder einer Rechtfertigung noch des Versuches einer Um- stimmung, sondern einfach den Zweck der Aufklärung. Den maßgebenden deutschen Parteien des . Abge ordnetenhauses ist es längst bekannt, dass

ich, wie alle tirolischen Abgemdneten der katholischen Volkspartei in der Wahrung des deutschen Besitzstandes, sowie in der Unterstützung der berechtigten deutschen Wünsche betreff der Sprachen verordnungen meine loyale Mitwirkung angeboten habe. Dagegen werde ich und wohl auch die übrigen katholisch-tirolischen Abgeordneten nie und nimmer die Bestrebungen jener extremen deutschen Parteigruppe unterstützen oder auch nur unbekämpft lassen, deren religiöses wie politisches Programm sich direct gegen jene Grundsätze

richtet, auf deren Proclamierung wir gewählt worden sind, — und die unverhüllt dem öster reichischen Staatsgedanken gefährliche Tendenzen verfolgt. — Darin weiß ich mich auch eines Sinnes mit der löblichen Gemeindevertretung der stets patriotischen österreichischen und tirolischen Stadt Lienz. Hochachtungsvoll Zosef Waron Ai Kautt, Reichsrathsabgeordneter. Bozen, am 9. December 1897. Schutz der Teutschen im Auslande — Verfolgung im Jnlande. Wenn die Regierung des Deutschen Reiches gegen wärtig bemüht

ist, in China, auf Haiti und in Bra silien den Deutschen Schutz zu gewähren und für die Verletzung der Person oder des Eigenthumes von Deutschen im Auslande mit aller Entschiedenheit Genugthuung zu fordern, so wird sie dabei in Deutsch land aus allseitige Zustimmung rechnen können. Aber ist es nicht geradezu eine Ungeheuerlichkeit und ein schreiendes Unrecht, wenn die deutsche Regierung den Schutz und den friedlichen Genuss der Rechte, welche man von China für die Deutschen auf chinesischen Boden verlangt

, den deutschen Reichsangehörigen auf vaterländischem Boden versagt? Von der kaiserlich chinesischen Regierung verlangt, die deutsche Regierung, dass den Deutschen daS durch Verträge gesicherte Recht der Niederlassung und der Ausübung der Missionsthätigkeit erhalten bleibe, dass die Teutschen von den kaiserlich chinesischen Behörden g.'gen jede Rechtsverletzung geschützt werden; aber auf heimatlichem Boden versagt die Regierung des Deutschen Reiches deutschen Reichsangehörigen alle die Rechte, sür deren

1
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1895/16_09_1895/BZZ_1895_09_16_2_object_395181.png
Page 2 of 4
Date: 16.09.1895
Physical description: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/20_10_1897/MEZ_1897_10_20_3_object_671320.png
Page 3 of 16
Date: 20.10.1897
Physical description: 16
. Jedoch auch außer halb der Zeit der Wahlen wird es Aufgabe des Landes- wahlansschusses sein, einen möglichst engen Zusammenschluß der beiden deutschen Parteien des Landes nach Kräften zu fördern und die gemeinsamen Interessen aller Teutschen Oesterreichs auch in Tirol und für Tirol wirksam zu ver treten. Aufgabe des Landeswahlausschusses wird es auch sein, das Stammesbewußtsein der Deutschen in Tirol zu kräf tigen und die Grundsätze des Freisinnes und Fortschrittes immer weiter zu verpflanzen

, aus allen Theilen Deutschtirols beschickte Vertrauensmännertag der deutschliberalen und deutschnationalen Partei in Tirol erhebt einmüthig und entschieden Einsprache und Verwahrung gegen die Sprachenverordnungen vom 5. April ds. Js., spricht zur bisherigen oppo sitionellen Haltung der deutschen Abgeordneten seine vollste Zustimmung aus und fordert dieselben auf, mit rücksichtsloser Entschlossenheit auf dem einge schlagenen Wege zu beharren und mit Anwendung aller ihnen zu Gebote stehenden Mittel der schärfsten

Opposition auf die sofortige Aufhebung der Sprachen verordnungen, sowie auf die gesetzliche Regelung der Sprachenfrage in Oesterreich hinzuwirken.' „Der heutige Vertrauensmännertag kann in dem Dipauli'fchen Sprachenantrage den richtigen Weg zur Lösung der Spracheufrage nicht erblicken, da in Zemfelben nicht die sofortige Aushebung der Sprachen verordnungen verlangt wird, diese aber die unerläß liche und selbstverständliche Voraussetzung des Ein tretens der Deutschen in Verhandlungen ist. Die Versammlung

erklärt sich daher mit den diesbezüg lichen Beschlüssen der deutschen Volkspartei und der deutschen Fortschrittspartei durchaus einverstanden und spricht den deutschen oppositionellen Abgeord- neten für ihre thatkräftige Wahrung der Rechte des deutschen Volkes in Oesterreich Dank und Anerkenn ung aus.' Dr. Erler beantragte folgende Resolution: „Der tirolische deutsche Parteitag in Innsbruck vom 17. Oktober 1397 erblickt in dem vom Abge ordneten Dr. Ebenhoch und Genossen eingebrachten Antrage

auszuliefern; andererseits aber den gegenwärtigen ohnehin nicht hohen Stand der allgemeinen Volksbildung durch Einschränkung des Lehrstoffes und durch die Aufhebung der Austritts- Bedingungen der H 21 R.-V.-Sch.-G. tief herab zudrücken. Der Parteitag spricht daher seine entschiedene Mißbilligung darüber aus, daß dieser Antrag, durch welchen eines der edelsten und kostbarsten Volksgüter schwer geschädigt wird, von deutschen tirolischen Abgeordneten unterstützt wurde, und erwartet mit Bestimmtheit

3
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1901/01_05_1901/MEZ_1901_05_01_2_object_595316.png
Page 2 of 14
Date: 01.05.1901
Physical description: 14
Seite 2 seines Kabinets und so oft dieses mit dem kranken Parlament vor einer Krise stand, wurde der Ruf nach dem deutschen LandSmann-Minister laut. Allemal scheiterte aber bisher dessen Berufung weniger an der Neigung der deutschen Parteien, einen Ver treter ins Kabinet zu c.ltfenden, als an der grund sätzlichen Abneigung weiter Kreise des deutschen Volles auf die geschichtliche Stellung des Deutsch tums zu verzichten und Tschechen wie Polen ge genüber einen Paritätsstandpunkt einzunehmen

. In dem gegenwärtigen für Regierung und Par lament gewiß nicht unkritischen Augenblicke erscheint nun die alte Frage in einer neuen Gestalt. Herr von Körber und seine Offiziösen scheinen auf den deutschen LandSmann-Minister ganz vergessen zu haben. Sämmtliche Wiener Blätter, die wenigstens zeitweise in diese Kategorie hal' ., schweigen dir sehr bemerkenswerthe Kundgebung deS Abg. Dr. Kin dermann im Reichenberger Organe der deutschen Volkkpartei todt. In dieser Kundgebung betont dieser wegen seiner Unabhängigkeit

, um den Einfluß des Dr. Rezek im Ministerrathe zu paral- lysieren. Wir könnten nun, wenn eS sich bloß um Dialektik handeln würde, der Klage über Tfchechi - sicrung durch die Regierung die Frage entgegensetzen: In eine solche Regierung sollen die Deutschen einen Vertreter entsenden? Wir verzichten jedoch aus dieses Gegenargument und beschränken uns aus die neuerliche grundsätzliche Ablehnung eines deutschen LaudZmann-Ministeriums, weil wir wissen, daß die trotz aller Kommuniques über die Klubobmäuner

-Konserenzen sehr ungünstige parlamentarische Situa.lon ein AuSlunftsmittel ver langt, das der Regierung und den arbeitswilligen Pmteien zur rechtzeitigen Erledigung der JnvestitionS- und Kanal-Vorlage verhilft und eine gewisse Bürgschaft dafür bietet, daß die nationalen Gegen sätze im Abgeordnetenhause gemildert werden und dieses wie die Regierung von neuen feudal-klerikalen Anschlägen verschont bleibe. Es mag sein, daß die Entsendung eines deutschen Vertrauensmannes in das Ministerium

dieses Aus- kunftSmittel vorstellen könnte. Man ist auch außerhalb der deutschen VolkSpartei der Ansicht, daß es unerläßlich sei, ^iie nationalpolitischen Schach züge des Herrn Dr. Rezek zu kontrekarrieren, und ein in den letzten Tagen oft genanntes hervor ragendes Mitglied der deutschen Fortschrittspartei bezeichnet den Gedanken des Dr. Kindermann als einen sehr glücklichen. Die deutsche Volkspartei ist nach Zahl und Zu sammensetzung diejenige deutsche Fraktion, in deren Hand die parlamentarische Zukunft

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1893/26_05_1893/BZZ_1893_05_26_1_object_410876.png
Page 1 of 4
Date: 26.05.1893
Physical description: 4
Einundsiinsiigster Jahrgang. M119 Kreitag den 2K. Mai. Ad 24 lauw. SeilaM „Lckonm'. 1893 baren Lage, seiner schimmernden Pracht und seiner schönen, liebenswerthen Frauen. Er gedachte auch der Thalsache, daß Wien seine großen Männer, die ledenden wie die lodlen, zu ehren weiß, daß es seinem Grillparzer ein Denkmal gesetzt hat, während Deutsch land für einen seiner größten Söhne, Kleist, noch kein sichtbares Zeichen seines Angedenkens zu schassen wußte. Außer Wildenbruch gibt es unter unseren deutschen Gästen

, Josef Lewinsky und Gemahlin, Maximilian Schmidt, der Präsident des Schriftstellertages Ernst v. Wildenbruch, der Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblatt' Wil helm Singer, die Herren Ziemßen und Schweichel und viele Andere. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Nach der Begrüßungsrede bei der stattgehabten Hauptversammlung in Teplitz folgte der geschäftliche Theil der Versammlung. Dr. Weitlof nnd Abgeord neter Dr. Viktor v. Kraus erstatten in großange legten Reden die Berichte

. Das Präliminare pro 4893 weist ein Defizit von süber 25.000 fl. auf, welches die Verwaltung ohne Inanspruchnahme des Reservefonds zu decken hofft. Dr. Funke (Leitmeritz) erinnerte an die an anderer Stelle den Deutschen zugeschleuderten Worte, welche beweisen, day uns Abwehr und die Pflicht der Selbst erhaltung den schweren Kampf aufgezwungen haben. Redner fordert die Versammlung auf, der Vereins leitung den Dank auszusprechen und das Absolutorium zu ertheilen. Der Antrag wurde unter stürmischem Beifall

: „Ich sende Ihnen nnd dem Deutschen Schul verein in meinem nnd unserer Partei Namen beste und herzliche Grüße zur Jahresversammlung. Mehr als je mitempfinden die Deutschen den Werth und den Nutzen ihres Schulvereins, mehr als je sind sie zur nationalen Abwehr und Arbeit aufgerufen. Wir danken Ihnen und dem Verein für die unermüdliche Arbeit und wünschen Ihnen bestes Gedeihen.' Dr. Schmeykal: „Namens der deutschen Abgeord neten sende der heute tagenden Versammlung herlichste Grüße. Möge der Verein

als feste Schutzwehr des deutschen VolkSthums unerschüttert für alle Zukunft im Kampfe der Zeiten bestehen und alle Deutschen in Einigkeit und opferwilliger Treue umschließen.' Abgeordneter Dr. Barenther: „Mit heiler Haut dem Landtage entronnen, wünsche ich der Hauptver sammlung unseres Schulvereins den allerbesten Erfolg.' Am Pfingstmontag 'Abends fand im Neptunsaale der von der Stadt Teplitz zu Ehren des Deutschen Schulvereins veranstaltete Festkommers statt. ReichS- rathS-Abgeordneter Siegmund

5
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/30_01_1898/MEZ_1898_01_30_2_object_677190.png
Page 2 of 18
Date: 30.01.1898
Physical description: 18
festhalten.' >— „Der deutsche Wählerverein für Tirol spricht in seiner a. o. Vollversammlung vom 26. Januar d. I. über das vom böhmischen Statthalter Grafen Couden- hove herausgegebene Verbot, nach welchem den deutschen Studentenvereinen in Prag daS statutarisch verbriefte Recht zum Tragen von Farben und bunten Mützen und Abzeichen untersagt würde, die schärfste Mißbilligung aus und ersieht in demselben einen Banker o t t der österreichischen Regierungskunst gegenüber dem Prager Neuhufsiten- thum, fvwie

einen neuen Beleg der unseligen Folgen des klerikalen VolkSverrathes. Der deutsche Wähler- Verein stimmt den diesbezüglichen Aeußerungen deS Abgeordneten Dr. v. Grabmayr in der Tiroler LandtagSsitzung vom 25. d. vollinhaltlich bei, welche der Stimmung der Wählerschaft eher Rechnung tragen, alS die Aeußerungen aus den Steuergeldern erhaltener, aber dein Volkswillen fremd oder gar feindlich gegenübenstehender Regierungsorgane. Fer ner sagt der deutsche Wählerverein den deutschen Abgeordneten in Böhmen

den wärmsten Dank für ihr strammes Eintreten im Interesse der deut schen Studenten auf der Prager Universität, eben solchen dem mannhaften Verhalten deS Senates derselben.' WeiterS wurde vom deutschen Wählerverein für Tirol beschlossen, an die Magnifizenzen der d eu t- schen Universität in Prag und der deutschen technischen Hochschule dort folgende Zu- stimmungS-Telegramme zu richten: „Mit tiefem Herzensantheil verfolgen alle Deutschen den schweren Kampf, den die deutsche Wissenschaft für ihren ur» alten

Hort in Böhmen und damit für die höchst? ! Güter deS deutschen Volkes führt. So fühlt auch der heute hier versammelte deutsche WHler- verein für Tirol verpflichtet, Ihnen seineu .us- gefühlten Dank für die kraftvolle Vertretung deutschen VolksthüuiS äuSzufprechen.' — Ueber ein stimmigen Antrag wurde außerdem noch beschlossen, an den Abgeordneten K. H. Wo lf daS Ersuchen zu stellen, in einer vom deutschen Wählerverein einzu berufenden Versammlung nach Schluß des böhmischen Landtags eine Rede

, die ihnen unangemessen erscheinen, verstimmt werden. M»n sollte e» nicht glauben, wie der Kops in Anspruch genommen wird für eine Veranstaltung, bei der e» doch vor allem Anderen auf die Füße ankommt. ' ^ Är.18 ' geeinigten deutschen Studentenschaft, von »tu6. me6. Ludw. Lantschner einberufen statt. Als Vorsitzender wurde stuä me«Z. Hofer gewählt. SS sprachen der Rektor v. Wieser. stuä.me6. Albrecht, »tu<Z.jur. Vagstetter, stuä, F'orcher-Mayr und stuä. jur. Larcher. Die Versammlung, welcher die katholische Studenten

6
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/21_04_1893/MEZ_1893_04_21_1_object_627779.png
Page 1 of 12
Date: 21.04.1893
Physical description: 12
zeden Dienitag, Donnerstag und SamStag, Abend» V,« Uhr. Nr. 48. Freitag, den ZI. April s»^3 27. Jahrgang. Die KeMsadgttiiMg i» Köhme». Mit Genugthuung können die Deutschen in Böhmen die Vorlagen begrüßen, welche die Ne gierung in der laufenden Landtagssession in Be- liess der Bezirksabgrenzung eingebracht hat; denn hiedurch ist der erste durchgreifende Schritt ge schehen. um die seit fast einem Decennium von d.'n Deutschen stets erneuert aufgestellten Forderungen, die Gerichtsorganisation

dem deutschen, beziehungs weise czechischen Sprachgebiete entsprechend zu ge stalten, zu verwirklichen. Diese Vorlagen beziehen sich auf die Aus scheidung der vorwiegend czechischen ^ ezirksgerichts- sprengel Laun, Libochowitz und Randwitz aus den Sprengeln der Kreisgerichte Brüx und Leitmeritz, ferner auf Errichtung neuer Bezirksgerichte in Jensdorf und Dittersbach, sowie neuer Kreisgerichte in Trautenau und Schlan. Durch die Ausscheidung der Gerichtsbezirke Laun, Libochowitz und Raudwitz werden die Kreis

gerichtssprengel Brüx und Leitmeritz des zwei sprachigen Characters entkleidet. Durch die Er richtung des Kreisgerichtes Trautenau werden die deutschen Gerichtsbezirke Arnau, Hohenelbe, Mar schendorf, Rochlitz, Schatzlar, Trautenau, Braunau »nd Wekelsdorf aus dem Sprengel des czechischen Kreisgerichtes Jitfchin, beziehungsweise Köüiggrätz ausgeschieden und zu einem deutschen Kreisgerichts sprengel vereinigt. Nach Durchführung dieser Maß regeln würden dann für das deutsche Gebiet in Böhmen rein deutsche

Kreisgerichte bestehen: in Eger, Brüx, Leipa, Leitmeritz, Reichenberg und Trautenau. Durch die Bildung neuer Bezirksge richte mit den Amtssitzen in Jensdorf und Ditters bach werden die deutschen Gemeinden aus den czechischen Bezirken Leitomischl, beziehungsweise Policka ausgeschieden und in selbständige deutsche Gerichtsbezirke vereint. Nicht weniger dringend ist aber die Bezirks- abgrenzuug an der westlichen nnd südlichen Seite Böhmens, wo die Deutschen in äußerst ungünstigen Bezirken sitnirt

sind. In letzterer Richtung habe ich seinerzeit vorgeschlagen, für jenen Theil des deutschen Sprachgebietes zwei neue Kreisgerichts sprengel, und zwar in Mies und Krnminau zu bilden, wodurch die Bezirksabgrenzung für das deutsche Sprachgebiet in Böhmen zum Abschluß ge bracht sein würde. Obwohl nun Aussicht vorhanden ist, daß diese vorerwähnten Regierungsvorlagen trotz der Gegner schaft der Czechen zum Beschlusse erhoben und dadurch die Bezirlscibgrcnzungen in den betreffenden Landestheilen zur Durchführung

7
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/01_03_1899/MEZ_1899_03_01_1_object_686090.png
Page 1 of 12
Date: 01.03.1899
Physical description: 12
und SamStag. abend» » Uhr. ^ > Al.Stz Mittwoch, den 1. März 1899. 33. Jahrgang Die abgeblitzte NersshWiiz, Meran, 23. Februar. Während der alte Pharisäer Skarda in Prag die Deutschen länderweise „versöhnen' und seine frommen, taubensansten Brüder in Prag mit dieser „Versöhnung' insoferne beginnen wollen, daß sie sich Waffenpässe verschaffen und die deutsche Spar kasse ausräumen möchten, hat Gras Stürgkh, der talentvolle Führer des deutschen Großgrundbesitzes, sich in denlbar entschiedenster Weise

gegen jeden Separatfrieden, gegen jede provinzweise Ausgleichs parzellierung ausgesprochen und auf die neuerlichen offiziösen Heranvetterungen schlankweg geantwortet: die Regierung Thun möge mit ihrer Liebe uns Deutschen ein- für allemal vom Leibe bleiben. Sie hat nämlich weder objektiv die Macht noch subjektiv den guten Willen zu einer wirklichen Verständigung mit den Deutschen. Diese Regierung, deren offi ziöse Dudelsäcke in Wien von Ausgleich und Ver ständigung surren, während man in die Provinzen ErwürgungSerlässe

gegen die deutsche Amtssprache hinausgibt, sie hat parlamentarisch total abgcwirth- schastet und ein leichtgläubiges Eingehen der Deutschen auf ihre Lockrufe wäre eine Halbheit, eine Rettungsplanke für eine schiffbrüchige Regierung. Das staatsmännische Schreiben Stürgkhs, woraus sich unzweifelhaft die Richtschnur für die fernere Politik des Großgrundbesitzes erkennen läßt, hat das zornige Gekreisch und Gegacker deS osfiziösen Federviehs herausgefordert. Natürlich! Der feine Plan, die Deutschen länderweise

abzuversöhnen, ist unangenehm durchschaut und durchkreuzt und nach den letzten Aeußerungen deS Abg. d'Elvert, die sich mit denen deS Grasen Stürgkh inhaltlich decken, für den Grafen Thun^keine Aussicht, die Deutschen zu sich an den grünen Tisch zu locken, geschweige denn, sie länderweise verspeisen zu können. Wenn schon Graf Stürgkh klipp und klar darthut, daß die Regierung nach Form und Inhalt ihrer bis herigen VerständigungSverfuche von vorneweg den Deutschen ein Unterhandeln unmöglich gemacht

hat, wenn sie sich nicht selbst dem'zGelächter und dem Zorne der Wähler preisgeben: wollen, so ist eS selbstver ständlich. daß Thun auch bei den großen deutschen Parteien mit seinen Heranschlängelungen kein Glück haben wird. Graf Stürgkh weist auf den ein- müthigen Beschluß der deutschen Parteiführer hin, ohne vorhergängige Sühne und Genugthuung, ohne vollwichtige Bürgschaften einer vollständigen System änderung sich gar nicht in ein Hin- und Herreden und Feilschen einzulassen. Di? offiziösen KapitoliumSwächterinnen schnattern darum

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/31_07_1898/MEZ_1898_07_31_3_object_682790.png
Page 3 of 18
Date: 31.07.1898
Physical description: 18
Nr. 91 her konsequent aufrecht erhaltene Zweisprachigkeit bei den landessürstlichen Behörden in Prag auf gegeben sei und daß von regierungswegen kein Hin derniß mehr bestehe, die Landeshauptstadt in ein rein tschechisches Sprachgebiet umzuwandeln. Würden j die Grundzüge in jeder andern Beziehung den For- ! derungen der deutschen Parteien entsprochen haben, i so hätten sie unserer Ueberzeugung nach wegen der Tschechisierung der landesfürstlichen Behörden in Prag als unbedingt unannehmbar

abgelehnt werden müssen, denn eine schwerere Kränkung und Ver letzung des deutschen Volkes ist kaum noch denkbar, als daß dieser uralte Sitz deutscher Kultur, deutscher ; Wissenschaft und Kunst, deutschen Handels- und ^ Gewerbefleißes, diese alte Stätte deutschen Lebens und Wesens, mit einem Schlage als alleiniges Besitzthum dem andern Volksstamme überliefert werden soll. Nichts könnte eine wirksamere Pro- i paganda für das Losungswort: „Los von Prag l' > abgeben, nichts könnte dem Gedanken einec voll

und so das Deutsch- thum seiner nationalen Heimathsberechtigung da selbst verlustig erklärt würde? i Die Zuschrift weist auf die große Steuerleistung der Deutschen in Prag, sowie auf den Umstand hin, 1 daß Prag der Sitz der obersten Behörden, der deutschen ' Universität, eines blühenden deutschen Theaters j ist, und fährt dann fort: „Die Zweisprachigkeit - Prags muß durch das Gesetz selbst klar und bestimmt ausgesprochen werden; sie darf nicht abhängig gemacht werden von einer Zählung nach Nationa lität

und Umgangssprache, bei welcher, wenn so Großes damit zusammenhängen würde, der nationale Terrorismus, der schon auf so bedeutende Erfolge zurückblicken kann, sich sicher noch selbst übertreffen würde. Es hätten nicht erst die verbrecherischen Gewaltthätigkeiten vom Dezember vorigen Jahres kommen müssen, um zu beweisen, daß in Prag Zählungen, die auf dem für die Deutschen so opsermüthigen Selbstbekenntnisse der Nationalität beruhen, nichts beweisen und nicht als Grundlage dienen können, wenn es gilt

, das nationale Recht der Deutschen in Prag zu bemessen und zu be- stimmen. Welcher Mittel sich der gegnerische Chauvinismus bedient, um die Verläugnung des nationalen Bewußtseins bei den Deutschen zu erpressen, davon legte wieder die Bezeichnung der deutschen Wohnungen anläßlich der Palacky-Feier ein beredtes Zeugniß ab. Wen kann es Wunder nehmen, daß nach den kaum ein halbes Jahr zuvor ^ verübten Gräuelthaten und Schändlichkeiten dieses I Bubenstück seine einschüchternde Wirkung übte

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/02_02_1898/MEZ_1898_02_02_3_object_677276.png
Page 3 of 14
Date: 02.02.1898
Physical description: 14
^ Nr. 14 . ' gewandert,' um gegen die Wkederholung jenes fast fünfhundert Jahre alten Unrechtes Protest zu er heben und auf deutschem Boden zu berathen, wie der tschechischen Gewaltthätigkeit gegen die deutschen Hochschulen zu begegnen sei. Es dürften bei 900 Theilnehmer, Prager Studenten und Professoren, darunter die Rektoren Ulbrich (Universität), Mikalaschek (Technik), Prorektor Uhlig der Technik, die Dekane der einzelnen Fakultäten, so auch der Prodekan der theologischen Fakultät, weiters

Vertreter der Hochschulen von Leipzig und Dresden am Akademikertage versammelt gewesen sein. Am Ringplatze wurde den Ankommen den seitens der Bevölkerung ein enthusiastischer Empfang bereitet. Die Alumnen des bischöf lichen Seminars begrüßten die Theilnehmer mit Hüteschwenken. Bürgermeister Abg. Dr. Funke hielt eine Begrüßungsansprache, in welcher er das Verhalten der deutschen Studentenschaft in warmen Worten belobte und die Verdienste der Prager Pro fessoren um die deutsche Wissenschaft feierte

. Rektor Ulbrich dankte für den Empfang und den Hoch schülern für ihr bisheriges würdevolles Verhalten und versicherte, daß der Lehrkörper der deutschen Hochschulen auch fernerhin im Einvernehmen mit den deutschen Studenten bleiben werde. Nachmittags 3 Uhr begannen die Berathungen des Tages. In den in Ruhe und mit Würde geführten Debatten, in welche u. A. auch ein Reichsdeutscher eingriff, kam die Erregung der deutschen Studentenschaft Prags über die Verkürzung und Unterdrückung ihrer akademischen

Rechte und Freiheiten, wie über die Gewaltthätigkeiten und Mißhandlungen zum Aus druck, denen sie in Prag ausgesetzt waren. Diese Erregung ist nur zu begreiflich, wenn der Umstand in Erwägung gezogen wird, daß 63 Perzent der gesammten deutschen Studenten in Prag Farben tragen und somit durch das Verbot der Polizei- Direktion betroffen werden. Es wurden zwei Reso lutionen beschlossen. Deren erste fordert die s o- fortige Verlegung der deutschen Hoch schulen in eine Stadt im deutschen Gebiet Böhmens

. In Prag sei bis zur vollendeten Ver legung auszuharren, falls den Studenten ihre Rechte zurück gegeben und gewahrt würden. Die zweite Resolution geht dahin, die Vorlesungen in Prag nicht zu besuchen, falls nicht bis nächsten Montag (gestern) mittags das Verbot des Farben tragens aufgehoben wäre. Am Sonntag schon begaben sich Deputationen der Prager deutschen Studentenschaft an die Sitze deutscher Hochschulen in Oesterreich, um an die Solidarität ihrer deutschen Kommilitonen zu appellieren

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/26_06_1898/MEZ_1898_06_26_3_object_681806.png
Page 3 of 18
Date: 26.06.1898
Physical description: 18
und verurtheilt, in welchen er erklärt, in der Ernennung des Grafen Gleispach zum Oberlandesgerichts präsidenten für Steiermark, Kärnten und Krain eine schwere Kränkung der deutschen Bevölkerung dieser Kronländer zu erblicken und das Bedauern darüber ausdrückt, daß die Regierung die mit . . . Worten angepriesene und versprochene Völker versöhnung durch solche Regierungsakte unmöglich zu machen sich . . . , in welchen er weiters dem aufgelösten Gemeinderathe der Stadt Graz für sein mannhaftes

und unerschrockenes Eintreten sür die Rechte seiner deutschen Bürger Dank und Anerkennung ausspricht und endlich auf das entschiedenste die lendenlahme schmähliche Hal tung des christlich-sozialen Gemeinderathes Wien in deutschen nationalen Fragen verurtheilt. Soll der Priester politisch agitieren? Das „Salz. Tgbl.' veröffentlicht nach einen« reichs- deutschen Blatte folgende beherzigenswerthe Aus führungen: „Ein Pfarrer, der sich als Partei» Mer«»e« Jewmz. . mann fühlt und benimmt, kann natürlich daS Vertrauen

bin, als der ich Sie verlassen habe!!' (?) Infolge der ablehnenden Haltung des Salz burger Bürgermeisters Gustav Zeller, welcher eine einhellige Kundgebung zu Gunsten derGrazer zu verhindern wußte, hat Abg. Dr. Sylvester sein Gemeinderathsmandat zurückgelegt. Palacky, Komaroff und kein Ende! In welches größere Blatt Oesterreichs, Ungarns, des deutschen Reiches man immer auch blickt, überall treten uns dieselben Namen aus langen Artikeln über die panslavistische Feier, die panslavistischen Taktlosigkeiten in Prag, entgegen

, und der regieruugsfreundliche.,PestiHirlap' erklärt, das Prager Fest sei eine politische Demon stration gewesen, welche geeignet ist. den Kredit und die Großmachtstellung der Monarchie und die wesent lichsten Voraussetzungen des Dreibundes zu kom promittieren. Weiter sagt das Blatt: „Komaross's Rede ist ein gellendes Siegesgebrüll über die Nieder lage der deutschen Nationalität in Oesterreich und ein Schlachtruf gegen die germanische Welt. Da werden nicht nur die Deutschen Oesterreichs an gegriffen, sondern die ganze deutsche Rasse

. Es ist unmöglich, diese Rede ohne Entrüstung zu lesen. Wie denn? Ist die staatliche Macht in Oesterreich wirklich schon so weit gelangt, daß auf ihrem Territorium die deutsche Rasse und das ver bündete deutsche Reich auf solche Weise beleidigt werden dürfen?' In ähnlichem Sinne spricht sich die gesammte Budapester Presse aus. Auch von der Presse des deutschen Reiches wird Komaross's provokatorisches Austreten in Prag, die aufgelegte Drohung des russischen Tintengenerals des Hetzblattes „Swiet' in Prag

11
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/30_01_1898/MEZ_1898_01_30_3_object_677194.png
Page 3 of 18
Date: 30.01.1898
Physical description: 18
Nr. 13 Seite 5 fort über seine dortigen Wahrnehmungen Bericht erstattet. DaS Härtel'sche Protokoll beschränkt sich nicht 'aus die Verhandlungen über daS Verbot dcS FarbentragknS, sondern enthält auch nne eingehende Tarstellung sämmtlicher Beschwerden, welche der akademische Senat dem Sektions-Chef R.v. Härtel während dessen Anwesenheit in Prag vorgebracht hat, und schildert in grellen Farben die Lage der Prager deutschen Universität. Ein ähnliches Pro tokoll wurde über die Besprechung

mit der Ver tretern der deutschen technischen Hochschule ausge nommen. Interessant ist, daß nachträglich verlautet, die Mission des SektionSchess. beträfe keineswegs blo? den Prag er Hoch schulen streik, sondern auch die dortige politische Lage, über welche Härtxl ebenfalls direkt dem KabinetSches Gautsch berichten wird. Somit läßt sich die Regierung also mit Umgehung des Statthalters Grafen Coudenhove über die Lage in Prag berichten. Bekanntlich sollte. Graf Coudenhove zur Berichter stattung nach Wien

reisen, bisher ist aber seine an gekündigte Reise nicht erfolgt, während der eigens entsandte Vertrauensmann des Ministeriums über die Lage in Präg Bericht erstattet, ein Bericht, der dem Ministerrath vorgelegt werden wird. Von der Entscheid ung deS Ministerraths dürfte dann wohl auch dae Scheiden oder Verbleiben des Grafen Coudenhovs abhängen. Bei den Gemeindewahlen im II. und I. Wahl körper BudweiS wurden die deutschen Kandi daten gewählt. Die Tschechen hatten sich der Ab stimmung enthalten

Verlangen und Begehren zurückgestellt werden. Redn»» mußt« zugeben, daß die Form der erlassenen Sp rä ch,enverordllungen «ine möglichst schlecht (I) gewählt« und «in« sür di« Deutschen gar sehr ver letzende (I) gewesen sei, ging dann auf seine so vie fach angeseinvei« Haltung in Sachen der Sprachenverord- nungen über. Der Borwurf, er habe in dieser Frage nicht mit den Deutschen gehalten, sei unwahr und er logen. Er hab« seinerzeit im Namen, der katholischen BolkSpartei erklärt, daß fie

zwischen Deutschen u>»d Böhmen auch den ungarischen Ausgleich, durchdrücken wollte, woraus di« Liberalennicht eingingen. Redner« Gewissen sei vollkommen rein. ES s«i «in großer Fehler gewesen, daß in der eigenen Partei mancherorts da» Vertrauen zu den Abgeordneten geschwächt und unter graben wurde. Ee weise den Borwurf, di« d«utschen Katholikin sei«« national geschlechtlos. zurück, «r er inner« daran, daß. als in d«n Sechzigerjahren in Oesterreich da» BersassingSleben begann und di« Lib« ralen an der Ep'tze

12
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/01_12_1897/SVB_1897_12_01_4_object_2512281.png
Page 4 of 10
Date: 01.12.1897
Physical description: 10
d s edlen Walther, aus denen die ganze G-uth einer Christus liebenden Seele sprüht, und ich gedachte wie der der Worte, die an ders-lben Stelle, wo ich stand, bei der EnthüllungSfeier des Waltherbrunnens gesprochen tvoiden waren. Es hatten sihrr einige kulturkämpferisch angelegte Tiroler Größen den Walther als Prototyp „des deutschen Kämpfers gegen Rom' sich vorgestellt; als aber das erstemal der Waltherbrunnen seinen küh lenden Strahl spendete, da mag es für diese Herren auch wie ein Douch.bad gewirkt

des Abendlandes insgesammt, vertreten durch ihre Könige und Fürsten und Führer zu den großen Reichstagen Deutschlands, und — freie Fürsten in ihrem eigenen Lande, — huldigten sie doch dem ge meinsamen Führer der christlichen Völker: und der war kein anderer als der deutsche Kaiser, oder richtiger ge sagt der „römische Kaiser deutscher Nation.' Zu jener Zeit konnte man sprechen von der deutschen Eich?, die ihre Aeste soweit ausbreitet, als sie die Wurzeln in die Erde tr eb Diese deutsche Elche, den herrlichen

Baum, traf im 16. Jahrhunderte ein Blitzstrahl, der sie bis in ihre tiessten Wurzeln spaltete, der ihre Kraft brach, und bis auf unsere Tage nie mehr die volle Krone über alle deutschen Völker entsalten liess: dieser Blitz ist die Glaubensspaltung, die D-utschland in zwei Lager schied: Katholiken und Protestanten. Der Riss — Gott im Himmel sei es geklagt — der Riss klafft noch heute; und — wären sie hier, die religiös indifferenten deutschen Herren, dann würden wir ihnen dienen mit dem Aus spruche

. Wenn ich Ihnen nun, Verehrteste, in wenigen Worten das Bild eines Mannes vorführe, der diesen Riss, der durch's deutsche Reich gieng zu schließen suchte, mit Auf wand all' des Wissens, all' der Liebesmühe uud all' dem apostolischen Eifer, mit deutscher Offenheit und Unerschrockmheit die ihm eignete, werden Sie dann nicht gestehen, dass dieser Mann vor allemein eminent deutscher Mann war! Und das sind, kurz zusarnmen- gesasst die Charakterzttge des sel. Petrus Canisius. Geboren wurde er in dem damals noch deutschen Nymwegen

in d r Philosophie. Zwei Jahre darauf, 1543, th-t er einen verhängnis vollen Schritt er trat in o:e Gesellschaft Jesu ein: der Schritt war um so verhängnisvoller, als Canisius eben der erste deutsche Jesuit ist: wäre nie ein erster gewesen, dann hätten wir ja nicht die endlose Reihe dieser so „gefährlichen' Ordensmänner erlebt, gegen welche sich das deutsch? Reich und die deutsche Wssenschajt im 19. Jahrhundert nur mehr dadurch zu schützen wusste, dass man sie aus dem deutschen Vater lande verdankte

13
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/29_04_1900/MEZ_1900_04_29_5_object_585711.png
Page 5 of 20
Date: 29.04.1900
Physical description: 20
ist, weil nach dem neuen Statut die Anwesenheit von Ivl) Gemeinderälhen dazu nothwendig ist. Sie muß also verschoben werden. Seite S Baumeisterin Erika PaulaS. Wie«, 28. April. Die StaatSprüfungSkommifsion stellte Fräulein Erika Paulas auf Grund der ab gelegten Prüfung das Baumeisterdiplom auS. Die Gemeindewahlen in Cilli. Cilli, 27. April. Bei den gestrigen Gemeinde rathswahlen erfochten die Deutschen einen glänzenden Sieg. Sämmtliche deutschen Kandidaten wurden gewählt. Landtag. Prag, 28. April. Der Klub

der Deutschen Landtagsabgeordneten mißbilligte entschieden die Art, wie einige deutschradikal? Abgeordnete ihre Un zufriedenheit mit dem Verhalten des Oberland marschalls in der vormittägigen LandtagSsitzung bethätigten und wieS mit Entrüstung die unberechtigte Einflußnahme Wolfs auf das Verhalten der deutschen Landtagsabgeordneten betreffend die Einladung des Oberstlandmarschalls zur Soiräe zurück (siehe Pol. Nachr.!) Der Landtag setzte die Debatte über den Antrag Pacak fort. Bendel erklärt, die Deutschen

stehen auf dem Boden der Verfassung, während die tschechischen Abgeordneten das Tschechenvolk in eiue künstliche Ausregung hineinhetzen. Redner hält Kramarz die seinerzeitige Vergewaltigung der Deut- schen im Abgeordnetenhause vor, was zu einer erregten Konterverse zwischen einigen Abgeordneten und Kramarz führte. Kramarz sagt, dir Deutschen thä en gut, auf die Episode im Reichsrathe und die I.ex Falkenhayn nicht zurückzukommen. Der gestrige Tag habe die Nothwendigkeit einer Stärkung der Macht

des Präsidenten bewiesen. Die Tschechen wollen nur die Gleichberechtigung; die Deutschen haben täglich ein anderes Prinzip; sie anerkennen das Prinzip der Majorität, wo sie in der Mehrheit sind; wo sie in der Minderheit sind, wollen sie davon nichts wissen. In Böhmen wollen sie eine Abgrenzung, in Mähren, Schlesien und in Steier- mark wollen sie davon nichts wissen. So lange die Deutschen für jedes Land eine andere Philosophie haben, wird es keinen Frieden geben. Die Deutschen

waren es, welche die Verständigungsaktion störten, indem sie ablehnten, daß das Subkonnte in Prag weiter verhandeln solle. Dieser Beschluß der Deut schen war der letzte Nagel am Sarge der Ver- ständigungSaktion. Der deutschfortschrittliche Abge ordnete Fournier weist den Vorwurf, daß die Deutschen die Verständigung hindern, zurück. Die Atmosphäre sei in Prag für die VerständigungSaktion ungünstig. Wollen die Tschechen den Frieden, die Deutschen sind hiezu bereit; wollen sie aber den Kampf, innn sind die Deutschen erst recht

14
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/21_01_1899/BTV_1899_01_21_1_object_2976054.png
Page 1 of 10
Date: 21.01.1899
Physical description: 10
eine Berufung von Parla mentariern zu Sr. Majestät erfclgt oder in Aussicht genommen. Die Vereinigung der verfassungstreuen Großgrund besitzer hat in ih.er Elubntzung am 19. ds. die Noth wendigkeit der geineinsameu Feststellung und Vertretung der Forderungen der Deutschen in Oesterreich im Sinne der gestern gemeldeten Besprechung der deutschen Parlciobmännrr einhellig anerkannt und zur Durch führung dieser Angelegenheit das Executtv-Eomito mit der Vertretung des Elnvs beirant. In der Siynng der deutschen

Fortschrittspartei am 19. ds. berichtete der Vorstand nber das Ergebnis der Beiprechuug der Obmänner der demschcu Oppo- siiionö-Partcien am Vortage. Der Elub beschloss einhellig, der Enlsckließnng der Parteivorsiände bcizu- treren, und betrau-e den Vorstand damit, namens des Elubc c i» den zn diesem Zwecke stattfindenden Be rathnngen iheilzunehmen In einem Theile d.c Wiener ii^esse vom 19- dS. bildet die Berathung der Obmänner der deutschen O^posuio:: und dao Ergebnis der tZonscrenz den Gegenslanv der Erörternng

l-chen, vielleicht nicht völlig unbegründe en Vorwurf zu enlkräfiei', der ihi.cn in ihrer Opposuion nicht s'lten ent'egengeiialten ivirs. Sie veilassen easy: ias Ge biet der ^iegation, um gemeinsam ein positives Ziel in ihren politischen Aktionen zu suchen und bei ent sprechender Erkenntnis der Bedeutung dieser Thätig keit auch zu sinden. Damit ist zweifeUo? ein poli tischcr Forlschrill allerersten Ranges in der deutschen Bewegung in Oesterreich angebahnt.' Das Blati thnt sehr recht

, wenn eS hinzufügt, man lönne sich angesichts dieser bedeutsamen Action nicht allsogleich dem Oplimismus hingeben, „welcher die Klnst zwischen dem Willen und der -!.hal mit der schnelle des Ge dankens überspringt.' Trotz-em scheint das „N. Wr. Tgbl.' die Tragweite des in Rede stehenden Ereignisses stärk zu überschätzen, da es ja doch selbst erklärt, es wäre „gewiss im dermaligen Augenblicke verfrüht, die Frage zu erörtern, welcher materielle Inhalt jenen Forderungen der Deutschen im einzelnen zu gebe

gerichtet würde, welche Fordcru»i).».r erfüllt werden müssten, um ihre Zustimmung zu einer endgiltigen Bei legung dcs »ationalen Streites zu erlangen, so würde diese Frage leineSwegv von allen deutschen Fraetionen gleichmäßig beanlwortet werden. Es sei daher .,ein Bedürfnis der Opposition nnd ein Postulat der deut schen Gemeinbürgschast, dass die zur Vertheidigung der nationalen Interessen des deutschen Volkes entschlossenen Parteien und Parteigruppen sich über ein Minimum dessen einigen, was nothwendig

15
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1896/04_09_1896/MEZ_1896_09_04_1_object_659453.png
Page 1 of 12
Date: 04.09.1896
Physical description: 12
, welche die schwankende Haltung der Verwaltung gar wohl wahrgenommen hatten, wollten nun den Sokol zug in eine geschlossene politische Versammlung um wandeln. Darauf kam die Proklamation der Jung- czechen-Führer über die grausamen „Verfolgungen' der czechischen Minoritäten, auf welche Dr.Schlesinger namms des deutschen Vertrauensmänner-Kollegiums mit der bestimmten Aufforderung an die Deutschen antwortete, jede czechische Herausforderung mit Ent schiedenheit abzuweisen. Aber auch der seiner Mehr heit nach czechische

Landesausschuß mischte sich mit einer angeblichen Beschwichtigung? - Ausforderung hinein, die jedoch nach dem Vergangenen nichts Anderes war, als eine Ermahnung an die Deutschen, sich die czechischen An-, Ein- und Ueberfälle doch ja gefallen zu lassen. Was Anderes als eben das kann man herauslesen, wenn der Oberstlandmarfchall die Ermahnung ausspricht, nicht jede Bethätigung des Nationalgefühles sofort als eine Herausforde- derung anzusehen. Sind denn etwa die Deutschen daran gewesen, Züge nach Czaslau

oder sonst wo hin in rein czechische Gebiete zu veranstalten? Und haben die Czechen ein Hehl daraus gemacht, was sie in deutschen Städten und Gebieten suchen, was diese Art der „Bethätigung des Nationalgefühles' für einen Zweck habe? Die Landesverwaltung hat durch diese Kundgebung nur wieder einmal bewiesen, daß es ihr in ihrer heutigen Zusammensetzung durchaus unmöglich ist, in dm nationalen Zwistig- leiten des Landes unparteiisch zu bleiben. Aber auch die Prager Statthaltern hat nicht gezeigt

, daß sie in solchen Angelegenheiten mit Entschiedenheit Stellung zu nehmen versteht und mit der gebotenen Raschheit vorzugehen weiß. Es mag nicht richtig sein, daß sich der Statthalter Graf Coudenhove vor der deutschen Abordnung, welche bei ihm in dieser heranwachsenden Angelegenheit vorsprechen wollte, verläugnm ließ, kurz nachdem er eine czechische Deputation in derselben Sache persönlich empfangen hat. Die czechischen Blätter stellen diese Behauptung auf, damit die Deutschen im Lande verhöhnend; die deutschen Blätter fordern

über allerlei Feindseligkeiten zwischen den Deutschen und den Czechen. Da die Letzteren beweisen wollen, daß sie der angegriffene Theil sind, so haben ihre Blätter große Mühe, kleine Vorfälle zu großen Ereignissen aufzubauschen, was sie denn auch mit allem Eifer thun. So ist offenbar beiderseits die Erregung im Wachsen. Ganz richtig sucht Dr. Schlesinger die neueste Kampfstimmung auf czechifcher Seite in dem Be dürfniß der Jungczechen, ihre von den Omladinisten in den Schatten gestellte Popularität

16
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/29_06_1898/MEZ_1898_06_29_5_object_681894.png
Page 5 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
auf der deutschen Bühne wie in der deutschen Literatur ist ihnen gesichert. Die Maikönigin. Roman von Wolf v. Teinach. Dresden und Leipzig, E. Pierson'g Verlag. 1398. Preis sl. 1'80. Nach lachendem Sonnenschein, nach wonniger Lenzeslust tllngt der Titel des Buches, — aber gar ernst und düster ist sein Inhalt. Wird wirklich hier und da ein mal ein Heller Ton angeschlagen, so hält er nicht lange vor und von dem dunklen Hintergrunde fällt selbst aus die Llcht- gestallen deS Romans, die am Schluß über den Tod

werden. Bezüglich der deutschen Gemeinbürgschaft sagt Redner: Der deutschen Gemeinbürgschaft liegt die Idee zu Grunde, daß alle deutschen Abgeordneten als Deutsche ohne Ausnahme ungeachtet ihrer ver schiedenen politischen Anschauungen ein gemeinsames Interessengebiet besitzen, zu dessen Schutz und Ver theidigung sie sich einigen und solidarisch erklären. Unter diesem Interessengebiet, dessen Wahrung uns Deutschen gemeinsam zukommt, verstehen wir den Inbegriff der nationalen Rechte des deutschen Volkes

in Oesterreich. Man kann ein ganz guter Katholik und ein ganz guter Deutscher sein. Er betonte auch die Nothwendigkeit einer Staatssprache, und diese kann in Oesterreich nur die deutsche sein. Abg. Kapferer wendete sich dann ganz energisch gegen die deutschnationale Losung „Los von Rom' und verurtheilt Wolf's Auslassungen über den Trientner Fürstbischof. Die Aeußerung Wols's und radikaler Blätter, im Rahmen der deutschen Gemeinbürgschaft sei kein Platz für die Deutsch klerikalen, betreffend, sagt Redner

, der überwiegende Theil der Deutschen Oesterreichs wünscht ein Zu sammengehen mit den Deutschkonservativen in natio nalen Dingen lebhaft. Wir werden den Extremsten der Extremen den Gefallen nicht thun, der deutschen Gemeinbürgschaft den Rücken zu kehren. Diese Herren wissen sehr wohl, daß, wenn die Deutschkonservativen ihrer nationalen Pflicht nachkommen und im Kampfe zwischen Deutschen und Slaven den Stammes- genossen hilfreich zur Seite stehen, ihnen ein Haupt agitationsmittel gegen die Deutschkonservativen

weg fällt, daß eine solche Hältung der Konservativen die gemäßigten deutschen Parteien stärkt. Redner werde nicht Wasser auf die Mühle der Radikalen treiben, aber auch nicht die Bande des BluteS ver- läugnen und den Deutschen in ihrem gerechten Kampfe gegen slavischen Uebermuth die Hilfe ver sagen. Darum halten wir fest an der deutschen Gemeinbürgschaft. Er glaubt, daß Heuer der Reichs rath nicht mehr zusammentreten wird. Sollte im Januar wieder kein Auskommen zu finden sein, so werden die Auflösung

17
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/24_05_1893/MEZ_1893_05_24_2_object_628785.png
Page 2 of 12
Date: 24.05.1893
Physical description: 12
die übrigen Theile der Monarchie treu zur Dynastie stehen und die gesammten deutschen Stämme fest geschaart um ihre Fürsten. Möchten alle deutschen Männer das Andenken an die große Zeit vor 23 Jahren, w» die deutsche Einigkeit mit gemein sam vergossenem Blute zusammengekittet worden, die Zukunft des Vaterlandes wahren und sein Bestehen, seine Freiheit sichern. Er trinke auf das Wohl der Lausitz und der Stadt Görlitz. Uußlaud uud Bulgarien. Das Gerücht

worden wäre: „Die Sprache heiligt all« Mittel', so rücksichtsvoll, so duldsam, ja so entgegen kommend sind auch die deutschen Frauen, wenn es dem fran zösischen Romane gilt, jenen Dingen gegenüber, die durch nichts geheiligt werden können. Worum die Strenge gegenüber dem Deutschen und die schier etwaS unh'.mmlische Nachsicht gegen den Franzosen? Was liegt an der Sprache, in der ein Gedanke aus gedrückt wird? Der Inhalt ist das Mseu, das Bleibende ist Alles, die Sprache nur die Hülle, das zufällige

, wechselnde Kleid. Wird der obscöne Inhalt eines Buches auch nur um ein Jota gemildert, weil es just in einer anderen Sprache als der deutschen geschrieben ist? Ist eS denn die Sprache als solche, welche an und sür sich keusch und züchtig oder cynisch und frivol ist, oder wird sie nicht das Eine oder Andere durch das, was sie ausdrückt? Auch die „Prüderie' ist ein Wort französischen Ur sprunges, dem das deutsche HeimatSrecht gewährt wurde, aber ist eS recht, daß die deutschen Frauen es nur den deutschen

Autoien gegenüber kennen, vor dem Franzosen aber eS ver leugnen, als ob sie nie gewußt hätten, was das Wort bedeute? Die deutschen Frauen hüten mit eisenvoller Ausdauer sorgfältig den Tempel der deutschen Romanliteratur, damit keln unwürdiger „Naturalist' ihn betrete, aber der fran zösische Romancier darf schreiben, was und worüber er will, er wird — von denselben deutschen Frauen — mit ausdau- Romancapiteln, die der Feder der „g >lri>»stci>' Autoren ihr Dasein verdanke» ? Unmöglich! Durch Citate

und Veweie stellen ve> siele» wir ja selbst in den Fehler, den wir gerügt, aber wer die „mvdknirn' sran- eigeneS Gedächtniß anzustrengen, »m uusere Bemerkungen zn bestätigen. WaS wird da Alles den deutschen Leserinnen geboten! Wir — wir schreiben ja in deutscher Sprache — könnten kaum andeuten, was da mit cynifcher Unzwcideutigkeit aus« einandergesetzt und erörtert wird. Und die deutsche Leserin schlendert ein solches Buch nicht mit Entrüstung von sich? Steigt ihr die Scham- oder die Zornesröthe

18
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/02_02_1898/MEZ_1898_02_02_2_object_677272.png
Page 2 of 14
Date: 02.02.1898
Physical description: 14
Seite S Bruneck schreibt, hat dort die Agitation seitens der Deutschen Fortschrittspartei für die am 23. Febr. stattfindende Ersatzwahl eincS ReichSrathS- abgeordneten für die Städte und Orte des Eisack- und PusterthaleS bereit? begonnen. Im «Pusterthaler Bote' erließen die Brunecker Mitglieder der deutschfortschrittlichen und deutsch nationalen Partei in Tirol, Advokat Dr. Leiter und Bürgermeister Joses Mayr, zu der gestern stattgehabten Versammlung der deutschfortschrittlichen Bürger

und Wähler der Stadt Bruneck, bei welcher im Sinne der Beschlüsse deS deutschen Parteitages von Innsbruck die Bildung des dortigen Ausschusses vorgenommen werden sollte, folgende Verlautbarung: «Die bedeutungsvollen Ereignisse der letzten Zeit legen jedem wahrhaft deutschfühlendem Mann die Ehren pflicht auf, mit aller Entschiedenheitund Offenheit sür die deutsche Sache einzu treten, unisomehr, als dieselbe hart bedrängt und auf ihre eigene Hilfe angewiesen ist. In vielen Ort schaften Tirols

den Antrag auf sofortige Aushebung der Sprachenzwangsverordnungen, die als ungesetzlich und als eine Beleidigung des deutschen Volkes erklärt werden, angenommen. An den An trag hatte sich eine zweistündige Debatte geknüpft, in deren Verlaufe sowohl Fürstbischof Dr. Kah n, als auch der slovenische Abg. Grafenauer zu gaben, daß die Regierung mit den Zwangsverord nungen über das Ziel geschossen und die Deutschen geschädigt habe. Die neue Sprachenverordnung theilt Böhmen in 120 tschechische, 79 deutsche

und 21 zweisprachige Bezirke ein. Wie eine Bombe aufs Strohdach fiel die Linz er Rede Eben Hochs auf die Dächer d?S Jung- tfchechenlagerS und alle Struwelköpfe in Tschechien brennen lichterloh vor Entrüstung über den ehe maligen „gerechten Deutschen' und nunmehrigen „vollblütigen deutschen Kampfhahn' Ebenhoch. Die Herren, welche selbst hinausschreien, siewollen den Kanpf, weil sie ihn zu ihren Quertreibereien brauchen, mögen, um die bösartigste, kammge schwollenste Rasse von Kampfhähnen zu sehen

. So hat auch erst dieser Tage der treue Parteigenosse Ebenhoch's, Abg. Kern. Domprediger in Linz, den Wählern in Ebelsberg, zu sagen für nöthig gefunden: „Wenn die Slaven Verbrüderungs feste gegen die Deutschen halten, wenn die Tschechen gewaltsam gegen die Deutschen vorgehen, wenn jede Mütze eines deutschen Studenten in Prag für die Tschechen eine „Provokation' ist, wenn der Ausfall der Gemeindewahlen in BudweiS genügten, den Deutschen die Fenster einzuwerfen und anderen Straßenunfug zu treiben

19
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/04_12_1897/BZN_1897_12_04_3_object_2289969.png
Page 3 of 8
Date: 04.12.1897
Physical description: 8
Kr. 278 K s?«»r A chrichte« A mächtigung gegeben, seine Antwort zur allgemeinen Kenntniß 'zu bringen. In dieser Antwort des Statthalters heißt es: ! »Ich gestehe zu, daß das Betragen der deutschen Studenten schaft am letzten Montag, als gerade in Prag große Aufregung herrschte, leider Gottes geeignet war, diese Erregung noch zu erhöhend'Dies gilt insbesonders von dem Anstimmen der „Wacht am Rhein' bei offenen Fenstern der deutschen Universität. Ich hielt es für meine Pflicht, diese meine Ueber

zeugung mit allem Nachdrucke dem Rector der deutschen Universität kundzugeben. Es ist wahr, daß in Saaz schwere Beschädigungen des Eigenthums czechischer Bewohner vorge kommen sind, denen das dortige Stadtamt leider nicht Einhalt thun konnte. Es ist Alles geschehen, daß nicht nur in Saaz, sondern auch anderwärts sich derartiges, nicht wiederhole, und daß der verursachte Schaden ersetzt werde. Ich vermag Ihre Gefühle zu würdigen, daß Sie aufgeregt sind über eine derartige Bedrohung Ihrer Connationalen

„Ilrom a psklo' gesungen wurde, beschränkten, herrscht in dieser Stadt unter den Deutschen große Beunruhigung. Die czechi- schen Blätter Hetzen maßlos und es ereigneten sich bereits An rempelungen von Deutschen auf der Straße. Auch wurden einer deutschen Familie die Fenster eingeschlagen. An mehreren Briefpostkästen wurde das Wappen nach omladinistischer Manier mit schwarzer Lackfarbe verschmiert. Die Plätze und Straßm der Stadt sind der Schauplatz wüster Ausschreitungen. Mit Einbruch der Dunkelheit

sam melten sich große Pöbelhaufen, welche mit Stöcken bewaffnet und unter den Rufen: „Tod den Deutschen!' die Stadt durchziehen. Als einer der Excedenten verhaftet und auf die städtische Wachstube escortirt wurde, folgte der Pöbel, tobend nach und verlangte die Freilassung. Vor dem Deutschen Hause und vor dem Deutschen Theater wurden Drohrufe ausgestoßen. Im Theater wurde das Toben des Volkshaufens vernommen und es erregte, namentlich unter den Frauen, großen Schrecken.— lW Der Gendarmerie gelang

es, die Excedenten zu vertreiben. Die Einrichtung der deutschen Turnhalle wurde vom Pöbel zertrümmert; auch die deutsche Handelsschule wurde heim gesucht. Ein zweiter Versuch, zum Deutschen Hause vorzu dringen, mißlang, da unterdessen bereits Militär reqnirirt worden war, welches die Straßen beim Deutschen Hauke und bei der deutschen Handelsschule besetzt hielt. Das Militär wurde vom Pöbel verhöhnt und beschimpft. Die Sicherheit der Deutschen ist arg gefährdet. Um 11 Uhr Nachts dauerten die Excesse noch fort

20
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/29_12_1899/MEZ_1899_12_29_2_object_581904.png
Page 2 of 18
Date: 29.12.1899
Physical description: 18
S-VeL Mer«»er Seit««». »tr. ISS am Verhandlungstische Er ist außer Dr. Bärn- reither der Einzige der deutschböhmischen Abgeord neten, welcher zu einer größeren Rolle im ösfent- lichen Leben Oesterreichs berufen erscheint. Madeyski über die österreichische Krisis. ii. Nachdem die November-Katastrophe im Par- lamentSgebiiude sich auf die Straße fortgesetzt hatte, bewirkten die deutschen Bewohner Wiens den jähen Sturz Badeni'S — aber leider nicht seines Systems, denn das nationale Fühlen

mit dem deutschen Volks- stamme fehlte in den leitenden Kreisen, die immer nur das „österreichische Staatsbewußtsein' urgierten, ohne zu bedenken, daß dieses nur ein todtes Abstraktum ist, wenn es nicht in der Volksseele zu selbständigem Leben erwachen kann. „Badeni wollte die Obstruktion breche», Thun wollte sie biegen', hauvtsächlich durch Ueberflüfsig-- machung der Legislative mittelst § 14, Begünstigung der Tschechen und durch den Versuch, der deutschen Bevölkerung zu demonstrieren, wie nachtheilig

die von ihren Vertretern verübte Obstruktion auf ihre nationale, politische und wirthschaftliche Entwicklung wirken müsse. Wie ehrlich auch die Absicht Thuns, auf diese Art die Opposition einer VerständigungS- aktion zugänglich zu machen, gewesen sein mag, sie hatte in Folge jenes „unglückseligen Mißverständnisses, welches das nationale Motiv vor der Regierung und Majorität verschleierte', nur das Gegentheil erreicht, nämlich: statt Schwächung der Opposition, einheitliche Organisation der „deutschen Gemein- bürgschast

, „welche die Eigenart der Empfind lichkeit deS Nationalgefühls der Deutschen nicht er faßten, weil sie an dasselbe den Maßstab der Ge sichtspunkte ihrer eigenen nationalen Lage im Staate angelegt hatten', dann aber aus Deutschen, „bei welchen die nationale Empfindlichkeit vermöge ihrer Erziehung und politischen Schulung durch das religiöse und staatliche Gefühl wesentlich ab geschwächt erscheint'. Ein neugewähltes Parlament könnte also die innerpolitischen Verhältnisse Oester reichs wesentlich umgestalten

. Wenn aber der Ver fasser die Vergangenheit in Böhmen so darstellt, daß die Deutschen im unverkürzten Vollgenusse der nationalen Freiheit sich befanden, während der FingrrS eingedrückten Loch« versehen. Wer im Lause deS Jahres sterbe» soll, dessen Loch verschwindet während deS Backens. Auch der Traum in der Nacht hat prophetische Bedeutung. Die Witterung d«S NeujahrStageS bestimmt die deS ganzen Monats. Nebel am Morgen bringt hundert Tage darauf ein Gewitter. Sonnenschein verheißt viele Fisch« im Jahre

21