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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 26.06.1897
Physical description: 10
Nomaden horden der Ungarn mit der Eroberung des Landes bis zur Enns alle schönen Hoffnungen mit der Frankenherrschast hier vernichteten. Aber die Fürsten aus dem Stamme der Sachsen warfen die Ungarn zurück und Otto der Große begründete aufs neue die Ostmark des nunmehrigen deutschen Reiches. Die weiten Gaue und Marken bevölkerten sich wieder mit deutschen Stämmen und die Ostmark er hielt im Volksmunde die Bezeichnung Ostirrichi oder Oesterreich. Im Jahre 996 gelangte das Ge schlecht der Babenberger

in den Besitz der Ostmark und erwarb auch die erbliche österreichische Mark grafenwürde. Unter seiner Herrschaft blühte Oester- reich in kultureller und wirthschaftlicher Beziehung rasch empor und der letzte Babenberger trug sich schon mit dem Gedanken, sämmtliche von deutschen Elementen bewohnte östliche Länder unter seinem Szepter zu einem Königreiche zu vereinen. Er starb aber 1246 im Kampfe gegen die Ungarn und wurde sein Plan zugleich mit ihm vorläufig begraben. Während Oesterreich

durch die Politik, welche Wenzel der Heilige den ihm folgenden Fürsten vorgezeichnet, dem deutschen Reiche einverleibt war. Durch das Aussterben der Babenberger war Oesterreich herrenlos geworden und es entspannen sich nun Kämpfe und Streitigkeiten um den Besitz desselben. Schließlich riß es Otakar von Böhmen an sich, dessen Herrschaft sich von 1253 an über Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain erstreckte. Damals hatte es den Anschein, als ob von Böhmen aus im Südosten des deutschen Reiches

weit über- , flügeln und die Mission Oesterreichs, das deutsch- Jj römische Kaiserthum mit den Königskronen vonW Böhmen und Ungarn zu vereinigen, übernehmen.1 Die Luxemburger starben aber aus und Herzog Albrecht von Oesterreich erlangte durch Erbschaft und Wahl das Königthum in Böhmen und Ungarn und wurde auch zum deutschen Kaiser gewählt. Mit ihm begann die nur einmal unterbrochene Reihe der siebzehn Oesterreicher auf dem deutschen Kaiserthron, von 1438 bis 1806. Die Kaiserwürde verblieb somit

mentarische Lage in Oesterreich folgendermaßen geäußert: Nach meiner Ansicht ist die Lage in Oesterreich triste und sehr ernst. Ich sehe auch nicht die Wege der Lösung. Wenn es nicht bald gelingt, die Deutschen und Czechen mit einander zu ver söhnen, so kommen wir in eine Strömung, welche

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 19.06.1901
Physical description: 8
. Diese Volksvertretung, welche nicht, wie ge sagtwurde, völlig der Ohnmacht verfallen ist, sondern im Gegentheile die mächtige Lebenskraft zur wirt schaftlichen Wiederaufrichtung des Reiches fand, wird sich hoffentlich auch den Ruhm nicht ent gehen lassen, die politische Ordnung wieder her gestellt zn haben. Die kleinen Streitigkeiten des Tages können dann die Einkehr des heißersehnten Friedens nicht verzögern, und die Regierung hat keine höhere Pflicht, als ihm diesen Weg zu bahnen. Ztellmgnilhmt des deutschen

Volksuereines in 6op M Antonoiniesragc. Donnerstag, den 13. Juni, abends berief der deutsche Volksverein eine Versammlung im dorti gen Bürgersaale ein, um zu der für die deutschen Tirols so wichtigen Autonomie-Frage Stellung zu nehmen. Zu dieser Versammlung, welche sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte, fanden sich auch eine Anzahl christlichsocialer Parteimitglieder ein. Herr Dr. Kinsele begrüßte die Versammlung und hielt eine längere Rede über die genannte Frage, in welcher er in sachlicher, ruhiger

Weise diese Frage behandelte und zwar von vier ver schiedenen Gesichtspunkten aus: vom politischen, financiellen, wirtschaftlichen und nationalen. Aus den vortrefflichen Ausführungen des Referenten musste man die Ueberzeugung gewinnen, dass, wenn der v. Grabmayrsche Entwurf Gesetzes kraft erlangen würde, d. h. wenn den Wülsch- tirolern ihre in jenem Entwürfe niedergelegten Wünsche erfüllt würden, dies für Tirol ein großes Unglück bedeutete, besonders aber'für das obere Etschland und die deutschen

zu zwingen. Herr Dr. Kinsele hob rühmend hervor, dass die Abgeordneten Dr. Schöpfer, Dr. Schorn und Dr. v. Gug- g e n b e r g sich im Landtage sehr warm der Fasfathaler angenommen haben. Dies alles würde von den Wälschen durchgeführt werden, auf Kosten der Deutschen Tirols und auf Staats kosten. Herr Dr. Kinsele fand für seine hoch interessanten Ausführungen, die den gründlichen Kenner der Hintergedanken der Wälschen, sowie der ganzen Sachlage überhaupt verrathen haben, lebhaften Beifall. Wir Hütten

nur gewünscht, dass der Bürgersaal bis aufs letzte Plätzchen von deutschen Bürgern Bozens besetzt gewesen wäre. Kaufmann Amon stellte die Anfrage, ob Herr v. Grabmayr, der B a d e n i Tirols, nicht zu dieser Versammlung eingeladen worden sei. Es sprach sodann Herr Heinrich Lun, welcher ausführte, dass der Landtag nicht über die Köpfe der deutschen Wählerschaft hin diese Frage lösen dürfe; es sollte diese Frage über haupt von der Tagesordnung des Landtages abgesetzt und deren Verhandlung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.03.1892
Physical description: 8
Carl Lampe Imst, einzusenden,- «SSM——M-—— ii.JP- -L. _ *P ■!L!1 I J 1 —— ll " 1 1' 1 AdUiiknients iverdeil \ikm\ lingemmmeil. Wieder eine Rede des deutschen Kaisers. Das herkömmliche Festmahl des branden- burgischen Provinzial-Landtages ist nun zum dritten Male durch eine jener kaiserlichen Reden bezeichnet worden, welche in ganz Europa großes Aufsehen zu erregen pflegen und vom preußischen und deutschen Volke mit sehr gemischten Ge fühlen vernommen werden. Diese Reden waren wohl überdacht

der Auswandernngslustigen wurde als Maßstab benützt, um die Qualität der inneren Politik einer Regierung zu beurtheilen; heute aber müssen wir hören, daß diejenigen, welche mit dem „neuen Kurs" nicht zufrieden sind, aufgefordert werden, „den deutschen Staub von ihren Pantoffeln zu schütteln!" Man kann daraus nur schließen, daß der Kaiser, trotzdem er bereis im vorigen Jahre über den herrschen den Geist des Ungehorsams und über die Ver kennung seiner Absichten klagte, von der Ver breitung der Unzufriedenheit

schaftlich. „Sie müssen erfahren, daß ich Sie noch immer so heiß, so innig liebe wie damals, als Sie mir hier, eben auf dieser Stelle, so bittre Vorwürfe sagten. Hedwig, theure, angebetene Hedwig, Du kannst mich noch nicht vergessen haben!" Bleich, mit bebenden Lippen, raug die junge Fran der richtige, alle Anderen sind —. Da ist es wahrlich kein Wunder, wenn im großen deutschen Reiche die Sympathien, die man Kaiser Wil helm II. anfänglich entgegenbrachte, erblassen und sich in Abneigung verwandeln

. — Möge man dies hohen Orts wohl bedenken! * * ,/a * ,\v ■ Die Wiener „Presse" macht hiezu folgende Glosse: „Die Rede, welche Kaiser Wilhelm bei dem Festmahle des brandenburgischen Provinzial- Landtages gehalten hat, wird in Oesterreich-Un garn kaum jenem Verständnisse begegnen, das sonst für alle Vorkonunnisse im deutschen Reiche vorhanden ist. Wir haben hier aus dem erha benen Beispiele unseres geliebten Monarchen die glückliche Gewöhnung, in öffentlichen Kund gebungen der Krone nur Worte

der Versöhnung und solche Erklärungen zu hören, welche der über den Parteikampf hinausgerückten Stellung des Monarchen entsprechen, welche in ihrer un bedingten Zuverlässigkeit allseitiges Vertrauen wecken. Man wird hier nicht recht wissen, wes halb der Nachkomme des großen Cursiirsten die „mißvergnügten Nörgler anffordert, den deutschen Staub von ihren Pantoffeln zu schütteln" — da es doch kein Staatswesen gibt, wo nicht „Mißvergnügte" sich auch geltend machten. Man wird die kühne Prophezeiung nicht recht

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 15.04.1899
Physical description: 12
standes in einer deutschen Stadt verwahrt und bei ber Regierung anzufragen ersucht, ob sie geneigt sei, die betreffende Bedingung der Kenntnis der italienischen Sprache als ungesetz lich zu streichen. Dann wird eine von den liberalen Abgeordneten unterzerchneter Antrag gegen die Aufhebung des in dem Zoll- und Handelsbündnisse zwischen Oesterreich-Ungarn vereinbarten Getreide-Aufschlages eingebracht. Darin wird der vom Landtag bereits in sehr entschiedener Weise eingenommene Rechtsstand punkt betont

, welche von den steirischen und Kärntner Vertretern entwickelt wurden, befanden, und es kann ange nommen werden, dass als eines der Haupt- postnlate die legale Festsetzung der deutschen Sprache als „ V e r st ü n d i g u n g s s p r a ch e" aufgestellt werden wird. Das Resumo aus den Verhandlungen bewegt sich zwischen dem Er gebnis einer erfreulicher! Zurückdrüngung der radikalen Störenfriede, die bisher planmäßig eine Einigung^der Parteien zu verhindern suchten, und der neuerwachten Hoffnung, dass cs doch endlich

wieder zu einem zielbewussten Vor marsch des deutschen Volkes komme, und sich dieses seiner unzertrennlich mit dem österreichi schen Staate verknüpften Aufgaben wieder be wusst werde. In Vereinigung mit dem Radi kalismus Wolf-Schönerers wird dies allerdings nicht geschehen, und darum heißt es, mit kräf tiger Faust dessen Hemmnisse zu zerstören. Im böhmischen Landtage begründete Abg. Dworak seinen Antrag auf Erlassung einer Adresse als Antwort auf die kaiserliche — oder, wie es nach czechischer Auffassung heißt, „könig

von der Regierung im Reichsrathe eingebracht werden, für welches das vorzügliche reichsdeutsche Gesetz als Muster dienen soll. — Im steirischen Landtag wurde ein Antrag gegen den § 14 berathen und von sämmtlichen deutschen Parteien, auch von Konservativen, so wie den 2 slovenischen Abgeordneten angenommen und dem Verfassungsausschuss zugewiesen. Bei dieser Debatte wurden als Forderungen der Deutschen genannt: 1. Aufhebung der Sprachen verordnungen, 2. Herstellung geordneter parla mentarischer Verhältnisse

, 3. Einführung der deutschen Staatssprache als Verständigungs sprache, 4. Herstellung eines verfassungsmäßigen, der diesseitigen Reichshälfte günstigen Ausgleiches. — Heute treten die noch ansstehenden Land-

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Tiroler Post
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Page 4 of 8
Date: 02.01.1901
Physical description: 8
der bevorstehenden Reichs rathswahlen veröffentlichte der hochwürdige Herr Fürstbischof von Trient im „Trienter Diöcesan- Blatt für den deutschen Antheil" ein Schreiben an die Priester und Gläubigen des deutschen Antheils der Diöcese. In diesem wird " den Blick in all' den vogeldurchzwitscherten Blütenschnce der kleinen wohlgepflegten Bürgersgärten haben würde. In das alte hohe Bett mit den geschnitzten Drachenköpfen würde er den müden Leib legen, in die rosmarinduftenden Kissen mrd Laken, und gewiss

ertheilt und an dieselben die Bitte gestellt, im Sinne der altconservativen Partei zu wählen. Begreiflicherweise hat dies Hirtenschreiben in Geistlicher!- und Laien-Kreisen peinliches Aufsehen erregt, lieber diese ^bischöf liche Wahlkundgebung finden wir nun in dem vornehmsten deutschen Centrumsblatte „Kölner Volkszeitung" unter obigem Titel fol gende Kritik: „Im Grundsatz unterscheidet der Herr Fürstbischof richtig zwischen seiner all- gerneinen „Ermahnung" einerseits, seinem be sonderen „Rath

und wie ein solcher im amtlichen Diöcesanblatt ver öffentlicht wird. Auch lässt sich absolut nicht be streiten, dass er in diesem Schreiben mindestens in- direct „Polemik treibt" und „als Lenker der Wahlen auf tritt", und da bedauern wir sagen zu müssen: In diesem Zusammenhang wäre die Berufung auf die Encyklika von 1890 besser unterblieben. Auch im deutschen Culturkampf haben manche Bischöfe Wahlkund gebungen erlassen. Aber sie haben nur aufge fordert, Männer zrr wählen, welche die schwer bedrohten Interessen der kathol

in die Reichsrathswahlbewegung und zum Kampfe gegen die slavischen Anmaßungen sowie gegen die „Todfeinde", die „Clericalen" und die „Feudalen" auffordert. Ter Aufruf führt den Niedergang des Erwerbslebens auch auf die Mattherzigkeit und das Streberthum der sich deutsch nennenden, aber nicht fühlenden und handelnden Liberalen zurück. Dem deutschen Bolksthume können nur durch radikale Mittel geholfen werden. Welcher Art diese Mittel sein könnten, führt der Wahlaufruf jedoch nicht an. Mit radical-nationalen Redensarten rvird

); 6. Landescultur: Deutschtirol 116.038 Kronen (58 Percent), Wälschtirol 83.586 Kronen (41 Percent;) 7. Etschregulierung: Dentschtirol 7,428.000 Kronen (34'22 Percent), Wälschtirol 14,275.000 Kronen (65'78 Percent); 8. Straßenbau: Deutschtirol 5,146.900 Kronen (50.35 Percent), Wälschtirol 5,022.600 Kronen (49'65 Percent). Ter Wahlaufruf der Altczechen wendet sich gegen die deutsche Gemeinbürgschaft und deren Forderung nach gesetzlicher Feststellung der deutschen Sprache als Staatssprache

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 10
Date: 14.05.1897
Physical description: 10
5. Jahrgang lich mit seinen Worten die Parteien nicht beleidigen wollen. Erst dann konnte die Debatte fortgesetzt werden. — Am Samstag wurde die Verhandlung zu Ende geführt. Abg. Dr. Scheich er sprach für die Verweisung der Anträge an einen Ausschuß und erntete mit seiner Rede den Beifall der Liberalen und Schönerianer. Als Generalredner der Rechten sprach Abg. Gras Falken Hayn für Übergang znr Tagesordnung. Der Generalreduer der Linken Abg. Kinder mann verhimmelte den „deutschen Priester

des zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Deutschen Reiche abge schlossenen Viehseuchen-Übereinkommens vom 6. De zember 1891. Das deutsche Reich mit dem wir doch in politischer Bundesgenossenschaft stehen, hand habt überhaupt das Viehseuchen-Übereinkommen in einer ungerechten, unsere Landwirthschaft und Vieh zucht schwer schädigenden Weise. Nachdem nun der Viehhandel dermalen der einzige oder doch der Haupterwerbszweig des Bauernstandes ist, so stellen die Gefertigten den Antrag: Das hohe Haus wolle beschließen

der Vieheinsuhr aus Tirol und Vorarlberg ausgehoben; obiger Dringlichkeitsantrag ist somit gegenstandslos geworden. Deukl'ckl'crnö. Unsere „Preußenseuchler" haben einen scharfen Dämpfer aufgesetzt erhalten. Sie dursten es nicht wagen, von sich aus eine Ver sammlung aus deutschem Boden abzuhalten und so hat ein deutscher Verein, der sich angeblich den Schutz der Deutschen in allen Ländern zur Ausgabe gemacht hat, es übernommen, eine Versammlung auf Sonntag 9. ds. nach Dresden einzuberufen

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 16.12.1899
Physical description: 10
Kr. 9.— fl. 4.50 halbjährig Kr. 4.50 fl. 2.25 vierteljähr. Kr. 2.30 — fl. 1.15 1 Monat Kr. 1.— — fl.—.50. Verwaltung lies „Tiv. Aolksbl.' „Deutscher Geist.' (Schluß.) Einer, der wirklich vernünftig sein will, darf nicht leugnen, Hdass das deutsche Volk ohne Christenthum nicht das weltherrschende wäre; „deutscher Geist' ohne Christenthum existiert keiner. Wie lange schon und wie oft hat man krampfhafte Anstrengungen gemacht, dem deutschen Volke den ihm von Gott aufgedrückten Stempel seines Geistes

von der Stirne zu wischen, und diese Anstrengungen, freilich im ganzen und großen vielfach erfolgloser Natur, wurden und werden noch immer gemacht seitens jener, die da beständig herum werfen mit „deutschem Gewissen', „deutschem Denkens „deutscher Religiosität', „deutschem Geiste', „deutschem Principe', „schützendem Geiste des deutschen Vater landes'; man faselt herum von der großen Mission des deutschen Volkes, die keine andere sein soll, als die Herrschaft des „germanischen Princips' in Eur

', des sog. Ra tionalismus, der im Grunde nichts anderes ist, als eine verzuckerte Form des im Hintergrunde lauern den Voltaire'schen Ausspruches »Lerases 1'Inkame!« (zerschmettert die Infame, d. i. die Kirche!) Und das soll „deutsches Princip', das „deutscher Geist' sein! Was ist denn dem „deutschen Princip', dem „deutschen Geiste' mehr entgegen, denn solche Bestrebungen? Während nun diejenigen, die für diese unseligen zer fetzenden Ideen ins Feld ziehen und plänkeln, und trotzdem

sie sich auf ihren „deutschen Geist', weiß der Himmel wie viel, einbildeW sonnenklarer Weise keinen Tropfen davon besitzen, erzielen sie damit nur, dass dem rechten, dem eigentlichen „deutschen Princip', dem rechten „deutschen Geist' Bahn gebrochen wird. Denn offener großer Krieg gegen die Kirche, den Katholicis mus wird nur dazu dienen, dessen Anhänger immer fester und fester aqMAnder.M ketten, ihre Kräfte zu stählen, Md ihnen enMy An Sieg zu verschaffen, den Sieg auf allen Linien, und den „deutschen Geist' zur Herrschaft

., Jahrg. 3, 1866: Die Klöster und ihre Gegner; von Dr. I. B. Heinrich, S. 26—27). Trefflicher lässt sich dieser Zeitgeist wohl kaum schildern. In den Augen jener Herren, die diesem Geiste huldigen, ist kurz gesagt, die Quintessenz ihres Begriffes von „deutschem Geiste' nur unerbitterliche Feindschaft gegen die Kirche und Vaterlandsverrath. Solche „Deutschthümler' sollen nur einmal in die schlechteste deutsche Bauernhütte hineingehen, da könnten sie wahrlich noch mehr „deutschen Geist' finden! Was wäre

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 13.03.1898
Physical description: 18
, die seine Vorgänger berufen hatten. Nur Eines hat sich mittlerweile gewaltig geändert: die Willfährigkeit der Deutschen, sich und ihre Zu kunft diesen Plänen in stummer Ergebenheit zu opfern. Man mag die deutsche Bewegung in Oesterreich noch so geringschätzig beurtheilen, so wird man doch zugeben müssen, daß eS heute viel schwieriger geworden ist, ihr Mißtrauen zu beseitigen und ihren Widerstand niederzuhalten, als es unter Taaffe der Fall war und auch noch den Verlogenheiten und Hinterlisten eines Badeni

wahrnehmen. Die Parteien der Rechten werden von Thun bare Bezahlung ihrer Dienste verlangen. Was kann denn Bärnreither von Thun begehren? Er wird daS Versprechen erlangt haben, denn es wild auch öffentlich gegeben, daß Thun nicht gegen die Deut schen regieren wolle. Dieses Versprechen zu halten wäre aber nur möglich, wenn Thun an der Wieder herstellung einer um die deutschen Parteien als Kern gruppierten Majorität arbeiten wollte. Wenn er aber auch an dergleichen dächte, so stünde ihm nicht bloß

die jetzige Majorität entgegen, er hätte auch andere' für ihn unübersteigliche Hindernisse zu über winden. Sein Plan kann also nur dahin gehen, sich die heutige Mojorität „möglichst billig' gefügig zu erhalten und dyvei die Deutschen nicht gänzlich in die Wüste der Verzweiflung zu treiben, an deren Rand sie vorläufig ihr Lager aufgeschlagen haben. Thun ist nichts weiter als die Fortsetzung desselben Romans, von welchem die Kapitel Taaffe und Badeni bereits erschienen sind, desselben RomanS

wird sich auch bald im Volke regen und dieser wird sprechen. Die deutschen Abgeordneten werden nur seinen Willen in sich aufzunehmen brauchen, um das Richtige zu thun. Die Volksseele hat die Badeni'schen Sprachen- Verordnungen sofort als das erkannt, was sie waren und sie täuscht sich auch nicht über ihren Abklatsch, die Verordnungen Thuns, auch wmn sie nach Gautsch benannt sind. Die deutschen Abgeordneten der Widerstandkparteien sind im Einklänge mit dem Volke, wenn sie vor allem Beseitigung

ischen Besitzstandes für opportun gehalten, wenn die an Deutschland grenzenden Bezirke mit der nördlichen Abdachung der Grenzgebirge, z B. Eger mit ca. 700.000 Einwohnern an Deutschland ab getreten würden. WaS uns Allen längst zum Bewußtsein gekommen ist, bekräftigen die Worte des Geschichtsschreibers Momsen: „Die Deutschen müssen sich aus Leben und Tod gegen das böhmische Staatsrecht wehren. ES zuzulassen wäre Selbstmord deS Deutschthums in Oesterreich. Unstaatsmännisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 03.02.1900
Physical description: 8
I. M. (Tr.), Simon Prof. SamStag 10. Scholastica Ä., Wilhelm Eins. Sonntag 11. G. 7 Väterd. DienerM.Ordst., AdolfB. Leptuagv». Bon den Arbeitern im Weinberge. Matth. 20. Erstes Mondesviertel dm 6. um b Uhr 8 Min. abends. Am 11. Sonnenaufgang 7 Uhr 12 Minuten; Sonnenuntergang 5 Uhr 17 Minuten; Tageslänge 10 Stunden ü Minuten. Dw BisomT-Lultus m SestemiI. Fürst BiSmarck war gewiss einer der größten Staats männer aller Zeiten. Seinem Genie, seinem Scharfblick und Heiner Thatkraft war es vorbehalten, dem deutschen

Volke, welches seit Jahrhunderten das tramige Schauspiel ärgster Zersplitterung und innerer Zerrüttung gegeben, die Einheit und damit auch dm gebürenden Ehrenplatz unter den Nationen wiederzugeben. Fürst Bismarck ist der Be gründer des deutschen Reiches, welches festgefügt im Innern und achtunggebietend nach Außm dasteht. BismarckS Politik brachte es zustande, dass die von Frankreich vor Jahr hunderten geraubten deutschen Länder Elsaß und Lothringen dem deutschen Volke zurückgegeben werden mussten

. Es war der rächende Geist der Weltgeschichte, welcher im gleichen Metz, welche Stadt 1553 der französische König Heinrich II. über Erlaubnis und Ermuthigung des Verräthers Moriz von Sachsen weggenommen hat, und welches Bollwerk die gewaltige Armee Karls V. dem deutschen Reiche nicht mehr Anw Fremden. Wenn du noch eine Heimat hast. So nimm dm Ranzen und den Stecken, Und wand're, wand're ohne Rast, Bis du erreicht den teuren Flecken. So singt der Dichter, und in vielen sehnsuchtskranken Menschenherzen

und Länder zu rauben und den deutschen Michel zu brandschatzen, durch die vereinigten deutschen Armeen zu züchtigen und zu de müthigen und den Raub früherer Zeiten wenigstens theil weise zurückzuerobern. ' Bismarck ist der Begründer des deutschen Reiches und der Schöpfer der deutschen Einheit. Fürst BiSmarck hat auch die deutsche Colonialpolitik und damit den deutschen Welthandel inauguriert, und hat dem deutschen Reiche eine Schule von Diplomaten hinterlassen, die fähig sind, daS große Werk des Meisters

fortzusetzen. AuS diesen kurzen Andeutungen wird es klar, dass die Deutschen im „Reiche draußen' alle Ursache haben, des Fürsten BiSmarck'S Thaten zu schätzen und dessen Andenken in Ehren zu halten. Freilich hat die BiSmarckS-Medaille auch für Deutschland ihre sehr dunkle Kehrseite. BiSmarck, der „Mann von Blut und Eisen', ist der Vater des Militarismus, der auch am Marke des deutschen Volkes zehrt, er war der Uzcheber des Culturkampfes, Bismarck war auch der Vater des ganz verfehlten Socia listengesetzes

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 06.09.1891
Physical description: 10
von Sachsen und des Prinzen Georg von Sachsen. Empfang auf dem Bahnhofe durch den Kaiser, den Statthalter und die Spitzen der Local-Behörden. Abends .8 Uhr: Serenade und Fackelzug. Donnerstag den 3. September (Schwarzenau). Um 5 Uhr 50 Min. Früh: Abfahrt beider Majestäten mittelst Separatzug nach Horn. Ankunft daselbst 7 Uhr 20 Min. Die Ankunft des deutschen Kaisers erfolgt in Horn Früh 7 Uhr 46 Min. Empfang durch die Majestäten und den Prinzen Georg von Sachsen. Manöver des 2 . und 8 . Korps

. Nach beendigtem Manöver Fahrt nach Schloß Schwarzenau; dortselbst Empfang des deutschen Kaisers durch den Statthalter, die Spitzen der Lokalbehörden ic. Freitag den 4. Sep tember und Samstag den 5. Septeiuber (Schwarzenau). Manöver des 2 . und 8 . Korps. Sonntag den 6 . Sep tember (Schwarzenau). Früh 8 Uhr: Stille heil. Messe in der Schloß-Kapelle. Abends 6 y 2 Uhr Diner. Montag den 7. September (Schwarzenau). Manöver des 2 . und 8 . Korps. Nach Schluß des Manövers von Göpfritz Abreise des deutschen Kai sers

derselben beläuft sich auf nicht weniger als 129 mit mehr als 1000 Insassen. Der Handel mit Mädchen, besonders aus deutschen und polniscken Gegenden hatte sich unter der Regierung von Juarez Celman in erschreckender Weise gemehrt. Wir fragen: Stehen der deutschen Regierung gar keine Mittel zu Gebote, dem scheußlichen Handel mit deutschen Müd- chen nach dem Auslande endgiltig zu steuern? Wir sollten doch meinen, dies wäre möglich. In Belgien — die Mädchenhändler entführten ihre Opfer früher

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 14.11.1896
Physical description: 10
,'-'.- '.2 beträgt. — In einer am 9 d. M. staltgehabten Klub versammlung der Vereinigten Deutschen Linken wurde die aufgeworfene Frage über den Fortbestand des Klubs von 54 anwesenden Mitgliedern bejaht. Auch von den abwesenden Mitgliedern werden 13 künftighin dem Klubverbande angehören. — In Wülschtirol fanden am Dienstag die Landtags wählen statt. Es wurden durchaus Abstinenzler gewählt. — Es wird mitgethellt, daß sich ein Gesetzentwurf, betreffend die obligatorische Kronenrechnung in Ausarbeitung befindet

der siebziger Jahre gegenüber einem hohen deutschen Staatsmann folgendermaßen ge äußert habe: Rußland sei unruhig, es habe zwanzig Jahre Frieden gehabt, seine Armee verlange Beschäf tigung, das Bedürfniß nach Orden und Avancements erheische irgend welche kriegerische Unternehmung. Diese für den Diplomaten einer Großmacht im höchsten Grade mtklugen Eröffnungen fanden nichtsdestoiveniger einige Zeit später überraschende Bestätigung von höchster russischer Seite. Fürst Bismarck erhielt itach Varzin ein eigen

händiges Schreiben des damaligen Czars aus der Krim, worin die direkte Anfrage gestellt war, o b Deutschland ruhig bleiben würde, wenn Ruß land Oesterreich in Galizien a tt a q u i r e. Fürst Bismarck anttvortete auf dieses. Schreiben nicht, sondern schickte es dem Kaiser Wilhelm ein mit einem entsprechenden Begleitschreiben, in dem er seiner Auf fassung deutlichen und pflichtgemäßen Ausdruck gab. Inzwischen lief bereits eine zweite russische Anfrage ein, die durch den damaligen deutschen Botschafter

über mittelt wurde. Dieser Umstand veranlaßte den Fürsten, nochmals an Kaiser Wilhelm zu schreiben und ihn zu bitten, den Botschafter abzuberufen, da derselbe offen bar zu friedensgefährlichen Machinationen mißbraucht werde. Der Erfolg dieser friedlichen Haltung der deutschen Politik den russischen Zumuthungen gegenüber bestand darin, daß der Angriff Rußlands auf Oesterreich unterblieb. Da aber das russische Bedürfniß nach Krieg fortbestand, wendete man sich in Petersburg nun an das bis dahin

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 21.04.1901
Physical description: 18
wieder rückgängig machen. Für solche Schwärmer bedeutet die Gewährung der Autonomie einen nationalen Rückzug, eine verwerfliche Preis« gebung ehemals deutscher Gebiete. Diesen Stand punkt vermag ich nicht zu theilen. Nach meiner festen Ueberzeugung kann sich die nationale Politik der Deutschen in Tirol nur auf das „uti possi- 6etis' gründen; wir müssen uns begnügen, den Deutschen zu erhalten, was heute den Deutschen gehört, wir müssen ehrlich und ohne Rückhalt auf nationale Eroberungen verzichten

. Damit ist zu nächst unsere Stellung zu der in neuester Zeit künstlich geschaffenen Fassaner-Frage ge geben. Mir scheint es ganz und gar Nebensache, ob die Fassaner nach ihrer ursprünglichen Ab stammung zum italienischen oder zum rhätoromanischen (ladinischen) Volksstamme gehören; sicher gehört das Fassathal geographisch zu Wälschtirol «nd ebenso sicher sind die Fassaner keine Deutschen Darauf gründet sich meine wiederholt geäußerte Ansicht, daß un» die Angliederung des Bezirks Fassa an Deutsch tirol

nicht nur national keinen Gewinn bringt, sondern vielmehr geeignet wäre, durch Verschiebung de» nationalen Mischungsverhältnisses unsere nationale Position empfindlich zu schwächen. Ganz anders liegt die Sache bei den deutschen Enclaven des Trentino, in denen wir die letzten Reste uralter deutscher Siedelungen erkennen. EchteS Germanenblut rollt in den Adern der Lauem von Lusarn, von Floruz, Gereit und Palai und wenn diese deutschen Mohikaner in mitten des sie umwogenden Romaneathums sich mit zäher Ausdauer

an ihr Volksthum klammern, so dürfen sie gewiß bei ihren Stammesgenoffen auf wärmste Theilnahme rechnen. Nur tänsche man sich nicht über das Maaß dessen, waS wir — gleichviel ob mit, ob ohne Autonomie — für sie zu thun ver mögen. Mir können ihnen ihre deutschen Schule« erhalten; einen weiteren Einfluß auf ihre nationalen Geschicke vermögen wir nicht zu üben. Daran ändert sich gar nichts, wenn der vorliegende Autonomieentwurf in Kraft tritt, und wir dürfen daher ausschließen, daß die Gewährung der Auto nomie

, insoweit daS wälschtirolische Ge biet in Betracht kommt, eine nationale Einbuße für die Deutschen bedeutet. Der Schwerpunkt unserer nationalen Interessen liegt im deutschen Gebiete, liegt im deutschen Eüdtirol, wo eine wachsende italienische Invasion den uralten deutschen Besitz in Gefahr bringt. Der nationalen Aufgabe, diesen Besitz zu Iett ««g. vertheidigen und ihn, wo er bereits verloren ging, mit rücksichtsloser Energie zurückzuerobern, müssen sich alle Deutschen im Grenzgebiete ohne Partei

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 18.12.1892
Physical description: 20
deS Deutschen nrch weiter in Leslerreich elngeschrLnlt. Wien, einst die Haupt stadt des Heiligen Römischen Reiches, eine durch nnd durch deutsche Stadt, nimmt allmählich aber sicher den Charakter einer slavischen Stadt an. Und nicht das allein, sondern «in wenn möglich noch sichereres Anzeichen für den Verfall des deutschen LedenS läßt sich finden: Wien verliert allmäh lich viel von feinem früheren Leben und Verkehr, und fein Handel gehl zurück, statt zuzunehmen. Prag, welches seit dem dreißigjährigen

Kriege ebenso deutsch geworden war wie Wien, ist heute eine slavische Stadt. Und nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Lande sind die selben Einflüsse thätig, um die deutschen Elemente einzuengen und zu verdrängen. Selbst im Südwesten, in Tirol, weicht die deutsche Sprache vor dem Italienischen zurück. Gras Wolkenst-in, ein Tiroler Edelmann, forderte jüngst in Rooereto eine Eisenbahnfahrkarte nach „Bozen'. „Den Ort kennen wir nicht', antwortete der Beamte, „Sie meinen wohl „Bolzano

' ? So stürmen im Osten die Ungarn, im Westen und Südwesten die slavische Rosse energisch gegen die einzige ivuen rmge^enstevende Schi ante, das deutsche Element, an. So geh>> die Verdrängung und Unterdrückung der deutschen Rasse und Sprache durch die ganze Länge und Breite Oesterreich-UngarnS, u»d,.mit ^>em Beclust der Spsach^geht auch Hand in Hand der Verlust de< allen d»utsch«n Gefühlt. Zum fchw eizerBundespräsidenten für das Jahr 1393 wurde Schenk (Bern) zum Vicepräsidenten des Bundesrathes Trey (Basel

land) gewählt. Der Vatikan hat, wie das „Berl. Tagbl.' von zuverlässiger Seite aus Rom erfährt, aus ver traulichem Wege in Berlin wegen der Stellung der deutschen Reichsregierung zur eventuellen Auf heb u n g des Jesuitengesetzes sondirt. Kaiser Wilhelm habe jedoch ein kategorisches „Niemals' zur Antwort gegeben. Die vatikanischen-Organe veröffentlichen zwei für die innere Politik Italiens wichtige Doku mente. Das eine ist eine lateinische Encyklika, welche den Bischöfen und Erzbifchöfen die Mittel

, welche sie an genommen haben. , . Seit den ersten Tagen det gegenwärtigen Ministeriums deS Grafen Taaffe soll die Vernachlässigung der deutschen Interessen und die Unterdrückung der deutschen Sprache in den officlellen Kreiseil gern gesehen und ermuthlgt worden fein. Dat ist vielleicht das unglücklichste Zeichen von allen Denn wenn die ossicielle Welt (der Kaiser und die Kaiser lichen Erzherzöge an der Spitze), welche selbst in breitestem Umfang deutsch ist, sich gegen sie wendet, dann ist schwer zu sagen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 17.07.1892
Physical description: 12
. ^ ' Nr. ttt. Sonntag, den 17. Juli I8NÄ. Zlnfriedenstister. Meran, 1K. Juli. Während einerseits die öffentliche Meinung unter den Deutschen Oesterreichs immer mehr und mehr zur „Einheit', zur Geschlossenheit der Deut schen und ihrer Abgeordneten drängt, gibt es eine Anzahl verwirrter Köpfe, welche erst recht nach Zwietracht und Streit, ja sogar nach einer „ent schiedenen Schlacht' zwischen den deutschen Partei gruppen schreien. Diese Leute glauben, daß ihr unsinniges Ver langen gerade jetzt, nachdem

die „Deutsche Linke', gegen welche sich ihr hirnverbrannter Haß kehrt, erklärt hat, zunächst nicht in die Opposition rennen zu wollen, auf eine günstige Stimmung in der deutschen Bevölkerung stoßen müsse. Sie möchten den Unwillen über die bekannten Regicrungsmaßrcgeln, welche zu Verhandlungen zwischen der Deutschen Linken und der Regierung geführt haben, nun gegen diese Partei ausreizen, die doch allein in der Lage war. gegen jene Maßregeln Etwas zu unternehmen; die sich auch wirklich dagegen eingesetzt

unendlich vortheilhafter ist, als die Lage der Deutschen in den Achtziger Jahren jemals gewesen. Das Schreiben der Abgeordneten Kraus und Foregger, die deutschen Abgeordneten aller Schät zungen ohne Unterschied der Fraction möchten sich zu gemeinsamer Abwehr vereinigen, hat allge meine Zustimmung gefunden. Die beiden deutschen Parteigruppen sprachen auch ihre Uebereinstimmung damit öffentlich aus. Gewiß sind sie auch derselben Meinung über die Kundgebung des Vertrauens männer-Ausschusses der Deutschen

Steiermarks welche ganz in demselben Geiste gehalten ist. Ans der Wählerschaft kamen zahlreiche Zustimmungen zu beiden Aeußerungen. Ein Zusammengehen der deutschen Linken und der deutschen National partei konnte aber doch aus inneren, äußeren und persönlichen Rücksichten nicht bewirkt werden. Die Deutsche Linke, welche einen Vertrauensmann im Cabiuete hat, unternahm noch vor der Anregung der Abgeordneten Kraus und Foregger Schritte bei der Negierung und dieselben führten zu dem Entschlüsse dieser Partei

, zunächst nicht iu die Opposition zu gehen. So wenig die Gründe dieses Entschlusses öffentlich bekannt gegeben werden können — was doch leicht zn begreifen ist, und in der Natur der Sache liegt — so sicher müssen diese Gründe vollkommen ausreichend sein, das Verhalten der Deutschen Linken zu rechtfertige», ja dieses Verhalten als das einzig mögliche erscheinen zu lassen. Wenn bei dem Umstände, daß die National- Partei nicht das nöthige Vertrauen in die Führung der Deutschen Linken hatte, die Schritte

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 15.02.1899
Physical description: 8
ist wirksamer als eine spätere Rosskur. Dies ein wohlmeinender Rath für besorgte Eltern. Präfekt Fr. Fuchs, Externatsleiter, Saggengasse 2, III. St. Kurze Nachrichten. Die jungczechische Partei hat an das czechische Volk ein Manifest erlassen, worin aus geführt wird, dass das czechische Volk Gleich- wertigkeir und gleiche Behandlung für seine Sprache verlangt: es müsse daher die Snpe- riorität der deutschen Sprache im Staatsleben verschwinden. Das Verlangen nach Aufhebung der Sprachenverordnungen nennt

Dr. Karl H a b i e ti n e k wurde zum ersten und der Senatsprüsident Dr. Emil S t e i n b a ch zum zweiten Präsidenten des Obersten Gerichts- und Kassationshofes ernannt. Die „Leitmeritzer Zeitung" gibt die Parole aus, dass die deutschen Landtagsabgeordneten auch in Zukunft von den Verhandlungen des Landtages fernzubleiben haben. Drei Dinge müssen zuerst erfüllt werden, nämlich Aufhebung der Sprachenverordnungen, Erklärung der deut schen Sprache als Staatssprache und Anerken nung des geschlossenen

deutschen Sprachgebietes in Böhmen. Nach den katholischen Zeitungen Roms hat der altkatholische Erzbischof der Ver einigten Staaten, Vilatte, seine Jrrthümer hier abgeschworen und wieder den römisch-katholischen Glauben angenommen. Die Abrüstungs- oder Friedenskonferenz wird anfangs Mürz in Haag (Niederlande) stattfinden. Der hl. Vater wurde ebenfalls zum großen Aerger Italiens zur Theilnahme eingeladen. Die Amerikaner sollen auf den Philip pinen wie Barbaren Hausen. Sie haben die Städte Fondo, Malate

Verhältnisse Deutsch-' lands nnd zwar die in Preußen, Bayern, Württem berg, Baden und den übrigen Bundesstaaten. In der alphabetischen Reihenfolge der deutschen Kirchenpro vinzen steht an der Spitze die Kirchenprovinz und Erzdiözese Bamberg. Ihre Ursprungs- ulid Rubmes- geschichte, die mit den Namen des heil. Kaiser Hein rich H. und seiner Gemahlin, der heil. Kaiserin Ku nigunde, auf's innigste verknüpft ist, und ihre weitere Geschichte bis auf den jetzigen Erzbischof Dr. Joseph von Schorck wird in großen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 17.08.1898
Physical description: 16
verdienten Abgeordneten der deutschen Fortschrittspartei Dr. Zdenko Schücker und Dr. Pfersche seitens der deutschradikalen Organe sind. Der Abg. Wolf würde sich in Bezug auf die Herstellung eines inneren Friedens im deutschen Volke, sowie um den anständigen Ton in der Presse ein Verdienst er werben, wenn er seinen Einfluß auf die „Ostdeutsche Rundschau' dazu benutzen würde, daß dieses Blatt sich so. anständig und korrekt verhielte, als sich Abg. Wolf selbst in Graz, Gmunden und anderen Orten

über die von ihm gerne aufrecht gehaltene Gemeinbürgschaft unter den Deutschen geäußert hat. Die Abgeordneten Schücker und Pfersche haben sicher nichts gethan, um die deutsche Einigkeit zu stören, ja Beide haben in schier unerschöpflicher Geduld gassenbübischem Treiben gegen ihre Person zugesehen, daS freilich ihre Verdienste nicht zu schmälern ver» mag. Einen Abgeordneten wie Schücker, der in Landtag und Reichsrath sich als so schneidigen, un ermüdlichen, gewandten und intelligenten Vorkämpfer seines Volksthums

erweist, einen Abgeordneten wie Pfersche, den die Tschechen als „Obstruktionsprofessor' aufs Tödtlichste hassen, im Parlamente nahezu er würgt und in seiner Wohnung in Prag an Leib und Leben bedroht haben, mit dem skandalösen Un danks zu behandeln, wie es. seitens gewisser über geschnappter Radikalen geschehen ist, die sich ein bilden, das Patent aufs deutsche Nationalgefühl zu besitzen: ein solches Benehmen gereicht nur dem ganzen deutschen Volke zur Schande. Ein niedriges Volk wäre

, die durch ihre Ge waltstreiche in Saaz dcn Tschechen geradezu den Vorwand geliefert haben, gegen die Prager Deutschen mit Plünderungen vorzugehen und dabei zu schreien: Rache für Saaz! Die Straßentribunen, die erst den deutschen Namen schänden und dann Fersen geld geben, wenn das Gericht sie — oder ihre Zeugen wegen Betrug — beim Schöpf nimmt, diese sollten ganz stille sich in die Ecke setzen und sich schämen vor ihrem ganzen Volke, statt sich auch noch als Partei der Freiheit auszuschreien, die da droht: „Uns darf

, daß mit ihnen seit dem letzten Fiasko der Regierung keine Fühlung ge nommen wurde. Dasselbe können wir namens der deutschen Parteien nur noch bestimmter behaupten. Kein Lüftchen regte sich im RegiermigShai», den Deutschen zu gefallen. Die Deutschen haben gar keine Hoffnung, irgendwie berücksichtigt zn werden, keinen Fingerzeig, dah es für sie besser werden sollte. Bis zuletzt kehren sich all? Maßnahmen der Regier- ung gegen sie — siehe zuletzt „Städtebund!' Die Tschechen und Klerikalen tragen sich noch inimer

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 13.12.1899
Physical description: 10
im Mittelalter da! Wer hat denn nun das Verdienst, Deutschland und sein Volk so groß, so einzig dastehend gemacht zu haben? Wie schon bemerkt, das Christenthum, die katholische Kirche. Wer hat das Verdienst, Deutschland christianisiert und damit cultiviert zu haben? Dieses Verdienst gehört den vielgeschmähten schwarzen Mönchen, den Söhnen des hl. Benedictus; diese haben das große, schöne deutsche Reich geschaffen, das Volk der Denker erzeugt und sie sind die Urheber des „deutschen Principes, des „deutschen

thun auf ihren „deutschen Geist', die der Ansiobt sind, sie wären die einzigen Repräsen tanten des deutschen Volkes, des „deutschen Prin cipes', sie allein wären die würdigen Nachkommen der alten Deutschen, müssen wir uns nothwendig sagen, gerade die sind es nicht, gerade die haben kein Jota von „deutschem Geist' in sich. „Keuschheit und Sitten strenge', sagt ein großer Historiker, „haben den Ger manen Krast und Sieg über die in Ueberbildung zer flossene und von Wollust entnervte römische Welt ver

liehen.' Der Geist des Christenthums mit seinen einzig herrlichen Tugenden, mit der sprichwörtlich gewordenen deutschen Treue, mit Edelmuth und Tapferkeit haben das deutsche V»lk zu dem gemacht, was es ist. Schaut nur hinein, ihr Herren, die chr euch auf euren grund falschen „deutschen Geist' soviel einbildet, in das ge rade von euch so sehr verschrieene Mittelalter, das war die eigentliche, die schönste Zeit, das goldene Zeitalter des „deutschen Geistes'; schyuet hinein in die mittel alterlichen

Burgen, in die mittelalterlichen Werkstätten und Zunstlocale, in die mittelalterliche deutsche Bauern stube, in der Christenthum zu Hause war, schaut hin auf die 'mittelalterlichen Schlachtfelder, wo Deutsche mitten im Kampfgewühle ihren „deutscheu Geist' be- »iesen, da werdet ihr „deutschen Geist' finden; geht hinein in die Bibliotheken und Archive der. «lten deutschen Klöster und Stifte und überhaupt in alle, dort werdet ihr sehen, wer die Urheber des „ deutschen Geistes' sind! Die Söhne

des hl. Benedict, die von den Culturkämpfern in Deutschland im Hamen der Geistesfreiheit und Bolkswohlfahrt überall hinauSpar- lamentiert wurden, diefe waren die einzig wahren Culturkämpser, welche die Geschichte des deutschen Volkes kennt. Der protestantische Geschichtschreiber Heinrich Leo wagt sogar die Behauptung, sie seien die eigentlichen Gründer des deutschen Reiches, und welch' ehrlich denkender Mensch will gegen diese Behauptung , aukämpfen? . / ° Die Mönche des . Benedictiner-Ordens

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
, daß sie Ungehöriges, Aufreizendes gesprochen haben. Der gute Komaroff Hai am Ende gemeint, er spreche ganz im Sinne des „Systems', da er ja die „Stützen der Regierung' ganz in derselben Weise reden hörte; er glaubte wohl dem Grafen Thun aus dem Herzen zu sprechen, wenn er gegen die Deutschen loszog. Denn in den offiziösen und tschechischen Blättern sah er ja sortgesetzt die Deut schen hergenommen und las die ärgsten Vorwürfe an dieselben. Er las da, daß die Deutschen herrsch süchtig, unversöhnlich

belohnt wurden, daß man schließlich an seiner Ge- neralsunisorm und an seinen Brand- und Mord reden Anstoß genommen hat, in einem Lande, in welchem solche Brand- und Mordreden gegen die Deutschen Mode und etwas Alltägliches sind. Daß sich die Deutschen über ihn beschweren könnten, fiel ihm nicht im Geringsten bei. Die Deutschen in Böhmen und Prag sind ja eine solche Behandlung, wie der Pudel die Schläge, gewöhnt. Namentlich die Prager Deutschen haben zu sagen: „Wie Goit will; ich halt still!' — obwohl

dort neben Gott und der ewigen Gerechtigkeit Graf Coudenhove und die Polizei in Betracht kommen. Eine Rücksicht auf die Deutschen brauchte also dem guten Koma roff gar nicht in den Sinn zu kommen, denn solche Rücksichten gibt es in Böhmen überhaupt längst nicht mehr, insbesondere nicht bei den Tschechen, die ja alle ihre Pläne, vor Allem ihre staatsrecht lichen, ohne Rücksicht auf die zwei Fünftel Deutsche der Gesauimtbevölkerung machen und so über die Teutschen hinwegsehen, als wären diese Luft. In Prag

, wo die Äusmerzung alles Deutschen schon ziemlich weit vorgeschritten ist, wo sich die Deutschen schon in die Jammerecke verkriechen müssen, wenn die Tschechen Feste feiern, konnten ihm die Deutschen auch gar nicht in Erinnerung kommen. Er sah dort nur das tschechische Staatsvolk des heiligen Wenzels- Reiches und er war dort der Gast der „großen Weiizels-Nation' — Teufel noch einmal! Wes halb sollte er sich ein Blatt vor den Mund nehmen? Wenn Palacky die Deutschen „Räuber' nannte, so wird man doch an Palackys

Festtage die Deutschen auch noch „Mörder' nennen dürfen'' — und wenn diesen Mördern durchs Rad oder durch eine Um armung die Knochen gebrochen werden, so ist ja das nur der übliche Verlauf, den die Gerechtigkeit nimmt. Dem armen Komaroff ist Unrecht geschehen, wenn er allein den Sündenbcck für den Kanonen rausch des Tschecheuthums abgeben soll. Der Wein, der in Prag in Strömen floß, ist von den öster reichischen Regierungen gekeltert worden; der Kano nenrausch kommt aus den renommierten Kellereien

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1897
Physical description: 12
Baron Dipauli und Grafen Huyn zur Verlesung, in welchem diese in Erwiderung einer vom GemeindeauSschusse in seiner Sitzung vom 20. Mai dk. I. gefaßten Resolution in Betreff des nothwendigen Zusammengehens aller Deutschen in der Sprachenfrage, ihre Haltung und die Haltung der katholischen Volkspartei zu rechtfertigen und den Gemeindeausschuß aufzuklären suchten, daß ihr Vorgehen im Interesse Tirols gelegen war. Der Gemeindeausschuß, dessen Mitglieder nicht nur klerikale

in den Sprachenverordnungen in zahllosen Kundgebungen der Deutschen und die Befriedigung über dieselben auf Seite der Tschechen beweisen zur Genüge, wem sie zum Schaden, wem zum Nutzen gereichen. Nicht nur das Gefühl der Solidarität aller Deutschen Oesterreichs, sondern auch die Befürchtung der Ausdehnung der Verord nungen auf andere Länder hätten eS auch den deutschen Mitgliedern der katholischen Volkspartei zur Pflicht machen sollen, gemeinsam mit den an deren deutschen Abgeordneten diese Verordnungen vom Anfang

zu bekämpfen und der Gemeindeaui- schuß von Lienz bedauert es daher nach wie vor, daß dieS nicht geschehen und daß durch die Bildung einer Reichsrathsmehrheit gegen die Deutschen eine Obstruktionspolitik heraufbeschworen worden ist, und er fordert die Reichsrathsab- geordneten der Lienzer Wahlkreise neuerlich auf. fortan die nationalenRechte der Deutschen Hand in Hand mit den an deren deutschen Parteien des Ab geordnetenhauses zu verfechten.' Unter dem Vorsitze des Kaisers fand am 13. d. M. nachmittags

Berathung zwischen den Mitgliedern der Regierung. Es ist daher ausgeschlossen, daß eine solche Vorlage den Delegationen in diesem Jahre vorgelegt werden wird. Baron Banffy hatte vor seiner Abreise nach Budapest noch eine längere Unterredung mit dem Minister des Aeußeren Grafen Goluchowski. Es verlautet aus Wien, dieRegierung habe die ernsteste Absicht, eine Verständigung zwischen den Deutschen und den Tschechen herbei zuführen. Das Morgenblatt der „N. Fr. Pr.' vom 11. d., sowie die „Ostdeutsche

der „K.-Ztg.' aus Kanea zu folge soll das Dorf Galata durch internationale Truppen der Mächte besetzt werden. Vorgestern rückte eine aus deutschen, österreichischen und eng lischen Truppen bestehende Abtheilung gegen daS von den Ausständischen besetzt gehaltene Dorf Ko- rakes auf Akrotiri vor. Die von den Admiralen beschlossenen Märsche in der Umgebung von Kanea haben ebenfalls begonnen. Die Aufständischen sind von dem friedlichen Charakter dieser Märsche in Kenntniß gefetzt, alle Maßnahmen zur Vermeidung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 23.08.1897
Physical description: 4
Nr. 191 Die Zukunft Oesterreichs. Die „Leipziger Neuesten Nachr.' enthalten folgende treffliche Ausführungen; die Wiedergabe des Aufsatzes ist durch unser Preßgesetz beschränkt: „Bei den Erschütterungen, denen die ... . Polen Badeni und Goluchowski das Donaureich ausgesetzt haben, treten die Sprachenverordnungen immer ^mehr in den Hintergrund, das Ringen der Deutschen, Tschechen und Polen um die Vorherrschaft in Oesterreich in den Vorder grund, und es entsteht die Frage, ob diese Kämpfe

die Badenis eine noch weitere Zurück drängung des Deutschthums in der Habsburgischen Mon archie herbei, dann erfüllt die letztere nicht mehr den Zweck des Zweibundes, der Zweibund verliert jeden Werth für das Deutsche Reich, ja die Gleichgiltigkeit des Deut schen Reiches gegen die Zukunft des österreichisch-ungari schen Staates kann zu einer Preisgebung dieses Staatsgebildes führen. Unter diesen Umständen haben alle Betheiligten, also auch wir im Deutschen Reiche, ein lebhaftes Interesse am Ausgange

des Streites, der keines wegs ein blos deutsch-tschechischer häuslicher Streit in Böhmen ist. Uns will es nun scheinen, als könne das Ergebnis des Kampfes unmöglich in der Wiederherstellung des bis herigen Zustandes bestehe::. Entweder wird die Stellung der Deutschen in Oesterreich verschlechtert oder verbessert werden. Unterliegt die polnische Staatskunst in Oester reich, dann werden die Deutschen in die Lage kommen, die Friedensbedingungen zu diktiren, wenn sie nur den Kampf bis zur völligen Erschöpfung

des Gegners fort führen. Und sie werden in diesem Kampfe ausdauern, wenn sie wissen, daß ihnen ein Siegespreis winkt, werth- voller als die Wiederherstellung des bisherigen, doch schon genügend unerquicklichen Zustandes. Noch niemals sind die Deutschen in Oesterreich so aufgeregt, so kampfeslustig, so opferbereit und so einig gewesen wie heute. Ihre Führer sollten also die niemals wiederkehrende Gelegenheit ergreifen, von der Vertheidi gung zum Angriffe überzugehen — der besten Art der Vertheidigung

- „Bozner Zeitung* (SLdtiroler Tagblatt) 1. Ausschluß von Galizen, Bukowina und Dalmätien aus dem Reichsrathe. . 2. Anerkennung der deutschen Sprache als Reichssprache der Monarchie und als Staatssprache in Oesterreich. 3. Verlegung des Schwergewichtes der Gesetzgebung auch in Schulangelegenheiten aus den Landtagen in den Reichsrath. 4. Einführung der Kurien in Böhmen und Abstimmung nach Kurien im Landtage. 5. Verfassungsmäßige Einräumung sprachlicher Kon zessionen an den tschechischen Theil von Böhmen

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