, 23. Oktober. ES war einmal eine Reichsraths - Verhandlung über den „Dispositionsfonds nnd die Jungczechen warfen zum tausendsten Male ihr Brennusfchwert, das „StaatSrecht' in die Wagschale und die Abge ordneten Vafchaly, Spindler, Kaizl hielten Reden, wie sie außerhalb des Parlaments mit der kurzen Strophe «Urom a peklo» gesungen werden. Der Abgeordnete Steinwender sann aber während der ganzen Verhandlung nur darauf, wie er fein be rühmtes Programm: „Die Deutschen müssen hinter dem Ofen sitzen bleiben
' denjenigen Deutschen. . welche an diese Weisheit nicht glauben wollen, aber mals und abermals an den Kopf werfen könne. Und als Steinwender dann wirklich zum Worte kam, dann wußte er nichts von alledem, waS in der ganzen bewegten Sitzung, in welcher Plener mit dem ganzen Aufgebote seiner Kraft die czechifchen Ansprüche und ihre Wuthausbrüche wider die Deutschen bekämpft, in welcher der Ministerpräsident eme Erklärung über die Haltung der Regierung abgegeben'-chatte, aufweiche die Czechen mit neuen
Allsbrüchen antworteten — dann wußte Abgeordneter Steinwender, der Führer der „Deutschen National» vartei' nichts, als sich gegen Plener zu kehren, als sein Sprüchlein, das er zuletzt wieder in Villach an gebracht hatte, nochmals vorzubringen und eS dies mal durch den Spruch zu verstärken und ganz deut lich zu machen: „So gut oder schlecht auch die Re gierung sein soll, nacb unserer Meinung ist sie besser, als sie sein würoe durch die Aufnahme irgend welcher weiterer parteipolitischer Elemente.' (Beifall
« -Wstche aö.. Bek'fämmilicheir'Hirren fmib dti-Ä^utätiön Freitag, den SV. Oetober R8VR. besser, als wenn in derselben auch die Parteiricht ung der „Vereinigten deutschen Linken' vertreten und von Einfluß auf die Swapgeschäfte wäre — daS ist's, was Steinwender sagen wollte, WaS den Bei fall der Jungczechen weckte und gewiß auch den Beifall der Clerikalen für sich hat, denn in dieser Partei gilt eS für das Wichtigste: Nur die Deutsche Linke von der Theilnahme an der Regierung fern zu halten. Steinwender
des deutschen Volkes in der Regierung, im Gegensatze etwa zu Prazak oder zu Falkenhayn, ansehm wollte. Warum halten denn aber Czechen und Polen auf ihre LandSmannminister und die Clerikalen auf ihren Falkenhayn j und warum sträuben sich denn alle diese Parteinchtungen gegen eine Mitwirkung der Parteirichtung der „Deutschen Linken' in der Regierung? Und vertritt Steinwender dieselben Grundsätze, wie die Czechen, Polen und Feudal- Clerikalen? Fast möchte man daS glauben, wenn man ihn mit diesen Parteien