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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.11.1897
Physical description: 4
Ar.251 »Bozner Zeitung' (Südtiröler Tagblytt) Mittwoch, den 3. November 1397. allergrößten Zähigkeit weiterführen, denn wir haben es nicht mehr nothwendig unsere Agitationskräste in BHh- tnen zu zeigen, wo alle Deutschen einig sind; wir werden unsere^volle agitatorische Kraft auf Wien und die kleri kalen Bezirke werfen. Warum sollte es nicht gelingen, in den Alpenländern, wo der Kerti des Volkes noch un verfälscht ist und noch die konservative Zähigkeit des deutschen Volkes, zu finden

ist, nationale Begeisterung hineinzulegen wie oben in den Sudetenländern. Wir werden nicht mehr in die alten Fehler verfallen, um zwischen den aufgeklärten Sudetenländern und den mehr konservativen Alpenprovinzen eine tiefe Klnft bestehen lassen, wir werden trachten diese Kluft zu überbrücken, wir werden trachten 'alle Deutsche in Oesterreich, zu einigen, zu einer herrlichen, kraftvollen, deutschen Wo lkspartei! Man sagt, daß Badeni sich dadurch aus der Ver legenheit helfen werde, daß er zur Hausauflösung

schreiten wird. Wenn er dies thun sollte, dann möge er sich das neue Haus anschauen. Wolf schloß unter donernden Beifallssalven mit einem warmen, zur nationalen Kinder erziehung mahnenden Apell an die Frauen. Abgeordneter Böheim trat in sehr warmer Weife für die Kräftigung des Genierte- und Bauernstandes aus nationale Basis ein, was nur geschehen könne, wenn sich die deutschen Gewerbetreibenden und Bauern der heutigen nationalen Bewegung anschließen. (Lebhafter Beifall.) Der Vorsitzende Abgeordneter

Paul Welponer richtete am Schlüsse der Versammlung noch zur Einig keit mahnende Worte an die Versammelten, ersuchte um Unterstützung der nationalen Bewegung in den Alpen ländern, dankte den Abgeordneten sür ihre Opserwillig- keit Und dem Bozner Turnverein für die Ueberlassnng der Turnhalle und schloß den deutschen Volkstag mit einem »Heil dem deutschen Volk!' Bevor die Versam melten euseincmdergingen, wurde die Wacht am Rhein gesungen. Der Fest-Kommers, der Abends in den Bürger sälen stattfand

Komposition ihres Dirigenten Dr. Eich born vortrug, eröffnete den Kominers mit beifälligst aufgenommenen Musikstücken, worauf der Bürgermeister Dr. Jul. Perathoner als Vorsitzender dem Abgeord neten Bendel das Wort ertheilte, der den Versammel ten einen „schönen Gruß aus Deutsch-Böhmen^ über mittelte. Die deutschböhmischen Abgeordneten seien aus doppelten Gründen nach Südtirol gekommen, um hier ihre Noth zu klagen und um den Deutschen des Landes zu danken für den Anschluß und die Unterstützung

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 29.01.1901
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 13. Dienstag, ,,Brixener Chronik.' 29. Jänner 1901. Jahrg. XIV. .Leider hätte die geplante große Gemeinbürgschaft wieder ein bedenkliches Loch; denn man mag über die christlichsocialen Führer denken, wie man will, zum deutschen Volke gehören die Wähler christlichsoeialer Abgeordneter immer noch eher als fortschrittliche Handelskammerjuden.- Das Wolf-Blatt weiß ein probates Mittel, um der „Geyieinbürgschaftlhuberei' ein Ende zu machen: „Die nationalen Rechte der Deutschen bedürfen

heute einer solchen Gemeinbürgschaft nicht mehr.' An ihre Stelle soll die »Alleinbürgschaft' der Deutschradiealen und der Deutschen Volkspartei, welche auf das Linzer Programm schwören, treten. „Deutsche Staatssprache, kein Ausgleich mit Ungarn (also Trennung?), los von Galizien, Antisemitismus und Anticlericalismus' sei die Grundlage der .Alleinbürgschaft'. Es ist aber doch nicht ausgeschlossen, dass die Hetze der Radikalen gegen die alte Gemein bürgschast ihren Zweck verfehlt

. Sie wollen die Christlichsocialen aus derselben ausschließen, um an deren Stelle selber einzutreten und das Cim- mando an sich zu reißen. Wenn ihnen manche Elemente der Deutschen Volkspartei auch hiezu mithelfen, so gibt es in dieser Partei doch noch Viele Vernünftige, welche in der Verdrängung1>er Christlichsocialen aus der Gemeinbürgschaft eine Schädigung der gemeinsamen Interessen der Deutschen Oesterreichs erkennen. War es schon diesen Interessen von großem Schaden, dass die Katholische Volkspartei in der Gemeinbürgschaft

fehlte und dafür mit den Jungczechen, den grim migsten Deutschenhassern, sich liierte, so wäre dem Dentschthum noch viel weniger gedient, wenn auch die Christlichsocialen aus der Gemeinbürgschaft ausgeschlossen würden. — Der Abgeordnete Dr. Beurle der Deutschen Volkspartei veröffent lichte eine Erklärung gegen die Forderungen des Abg. Völkl, worin er sagt: er erachte es als Aufgabe der Deutschen Volkspartei, vorerst an alle Parteien deutscher Zunge, „an die uns nahe stehenden Radiealen ebenso

wie an die uns höchst fernstehenden clericalen Parteien', die Einladung zur Vorbereitung und Bildung eines gemein samen parlamentarischen Vollzugsausschusses der deutschen Abgeordneten zu richten. Diesem Aus schusse. den die Parteien im Verhältnis zur Zahl ihrer Mitglieder zu beschicken hätten, obläge die Wahrnehmung der nationalen Interessen der Deutschen Oesterreichs. Den Beschlüssen dieses Ausschusses sollte womöglich soviel bindende Kraft gegenüber den einzelnen Fraetionen beigelegt werden, dass

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
Seite 2 Merauer AeitvvK. Nr. lS0 dem deutschen Volkstage in Bozen unter dem Bei falle von 1200 Zuhörern gesagt habe: „Herbei alle Deutschen zum heiligen Kampfe um die Muttersprache! Möge jeder seinen politischen Grundsätzen treu bleiben; aber kämpfen wir zusammen gegen dengemeinsamenFeind.' Dem Wunsche nach einem solchen Zusammen gehen aller Deutschen in nationalen Dingen hat der Gemkindcralh in seiner Entschließung vom 3V v. M. Ausdruck gegeben — und dies war sein Recht. Wenn die Anregung

, am Schlüsse Ihres „offenen Briefes' mit dem bekannten Brust töne sagen, Sie hätten als Oesterreichs gehandelt, so ist es wohl zum mindesten gestattet, eine kleine Einschränkung an dieses Eigenlob zu knüpfen: Sie mögen als Oesterreich«-, aber als kurzsichtiger Österreicher gehandelt haben; denn es bedarf wahrlich keines weiten Blickes, um einzusehen, daß es gewiß nicht im Interesse Oesterreichs liegt, die Deutschen, welche unser schönes Vaterland gegründet und groß gemacht haben, an die Wand zu drücken

und zu demüthigen und dadurch dem Reiche zu entfremden, und Sie konnten darüber nicht einen Augenblick im Zweifel sein, daß Ihr Verbleiben im Verbände der Schutztrnppe des gewesenen Ministerpräsidenten als Billigung der Politik des selben gedeutet werden muß, welcher gegenüber alle Ihre platonischen Annäherungsversuche an die deutschen Parteien als gar nicht ernst zu nehmende lindische Spielerei zu betrachten sind, deren Erfolg losigkeit auch von Ihnen vorhergesehen werden mußte.' Fünf Kuudgtbuugtll. Meron

die vollste Zerrüttung, in welche der Staat zurückgeworfen und in seinen Grundfesten erschüttert worden ist, den Rechtsbruch seitens der Majorität und den Starr» iiin, mit dem sie sich weigerte, die widerrechtlich erworbenen Vortheile herauszugeben. Wenn auch der Sturz Graf Badeni's einen Erfolg bedeutet, ist lamit noch lange kein entscheidender Sieg errungen. I» gleichem Sinne ist der Aufruf der Freien Deutschen Vereinigung gehalten, welcher noch den Wunsch auSspricht, daß neuerliche Ver handlungen

Vor fälle noch weitere Hindernisse bereiteten. Zum Schluß vird gesagt: „Wir erwarten von der Regierung, )aß sie vor Allem ohne Schwanken die Sicherheit zes Lebens und des Eigenthums sowie die staats bürgerliche Stellung der Deutschen in Böhmen durch unzweideutige energische Maßregeln ' icherstelle Wir werden die nothwendige Politik >er Beruhigung sowie Alles unterstützen, was die Regierung anwenden wird, um Anknüpfungspunkte zu suchen und zu finden für die Wiederherstellung larlamentarischer

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 13.12.1899
Physical description: 10
im Mittelalter da! Wer hat denn nun das Verdienst, Deutschland und sein Volk so groß, so einzig dastehend gemacht zu haben? Wie schon bemerkt, das Christenthum, die katholische Kirche. Wer hat das Verdienst, Deutschland christianisiert und damit cultiviert zu haben? Dieses Verdienst gehört den vielgeschmähten schwarzen Mönchen, den Söhnen des hl. Benedictus; diese haben das große, schöne deutsche Reich geschaffen, das Volk der Denker erzeugt und sie sind die Urheber des „deutschen Principes, des „deutschen

thun auf ihren „deutschen Geist', die der Ansiobt sind, sie wären die einzigen Repräsen tanten des deutschen Volkes, des „deutschen Prin cipes', sie allein wären die würdigen Nachkommen der alten Deutschen, müssen wir uns nothwendig sagen, gerade die sind es nicht, gerade die haben kein Jota von „deutschem Geist' in sich. „Keuschheit und Sitten strenge', sagt ein großer Historiker, „haben den Ger manen Krast und Sieg über die in Ueberbildung zer flossene und von Wollust entnervte römische Welt ver

liehen.' Der Geist des Christenthums mit seinen einzig herrlichen Tugenden, mit der sprichwörtlich gewordenen deutschen Treue, mit Edelmuth und Tapferkeit haben das deutsche V»lk zu dem gemacht, was es ist. Schaut nur hinein, ihr Herren, die chr euch auf euren grund falschen „deutschen Geist' soviel einbildet, in das ge rade von euch so sehr verschrieene Mittelalter, das war die eigentliche, die schönste Zeit, das goldene Zeitalter des „deutschen Geistes'; schyuet hinein in die mittel alterlichen

Burgen, in die mittelalterlichen Werkstätten und Zunstlocale, in die mittelalterliche deutsche Bauern stube, in der Christenthum zu Hause war, schaut hin auf die 'mittelalterlichen Schlachtfelder, wo Deutsche mitten im Kampfgewühle ihren „deutscheu Geist' be- »iesen, da werdet ihr „deutschen Geist' finden; geht hinein in die Bibliotheken und Archive der. «lten deutschen Klöster und Stifte und überhaupt in alle, dort werdet ihr sehen, wer die Urheber des „ deutschen Geistes' sind! Die Söhne

des hl. Benedict, die von den Culturkämpfern in Deutschland im Hamen der Geistesfreiheit und Bolkswohlfahrt überall hinauSpar- lamentiert wurden, diefe waren die einzig wahren Culturkämpser, welche die Geschichte des deutschen Volkes kennt. Der protestantische Geschichtschreiber Heinrich Leo wagt sogar die Behauptung, sie seien die eigentlichen Gründer des deutschen Reiches, und welch' ehrlich denkender Mensch will gegen diese Behauptung , aukämpfen? . / ° Die Mönche des . Benedictiner-Ordens

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 02.05.1900
Physical description: 16
auf eine Heraus forderung, auf einen Knalleffekt förmlich angelegt. Während die Deutschen keine Galeriekarten erhielten, war dieselbe überfüllt von jener Sorte tschechischer Straßenfiguren, in welchen der deutsche Abgeordnete Kutscher die Helden der Prägn Raubexzesse vom November 1397 wiedererkannte; eine bezahlt- Claque, welche ein mörderifqes Beifalls-Halloh anstimmte, als Abg. Herold, bekanntlich einer der allersanstesten FriedenStäubeuche, der Regierung und auch den Deutschen sozusagen den Revolver

. Das Terrorisieren aber verbaten sich die mchtradikaldeutschen Landtagsabgeordneten aufs Ent schiedenste, darunter auch Abg. Glöckner, welcher doch gerade zuvor gleichfalls mit Abg. Wolf nach drücklichst die Räumung der Galerie verlangt hatte. Es hat die gute gerechte Sache der Deutschen in Böhmen ganz gewiß keinen Nutzen, hinauszugehen über die Festigkeit und Entschiedenheit in der Sache, um dabei in der Form sich eine Blöße zu geben. Gerade die Deutschen in Böhmen haben Ursache, nach allen Seiten

als diejenigen zu gelten, mit denen ein Verhandeln in gesellschastliHen Formen möglich ist. Dabei vergibt man sich nicht das Geringste. Uebrigens können die Deutschen den Herren Pacak, Forscht, Bouquoy und Herold für die Selbstentlarvung ihrer Parteien nur Dank wissen; solche Reben rechtfertigen immer augenfälliger dir Haltung der Deutschen und stellen die Freunde der Tschechen auf der Regierungsbank bloß. Es war ja recht hübsch von Herold, einzugestehen, die Jungtschechen seien nicht etwa der Verständigung

halber in die Verständigungskonferenzen eingetreten, sondern nur in der Absicht, um für die Aufhebung der Sprachenverordnungen eine „Genugthuung' entweder zu erschachern oder zu ertrotzen! Es war mithin ihre Absicht gewesen, den Herrn v. Körber und die Deutschen einfach zu foppen I Da haben wir ja in holdester Lieblichkeit wiederum jenes hinterlistige Verhalten im Jahre 1ZVV, wie im Jahre 183t) dem Ausgleiche gegenüber. Sie wollen keine Verständigung, keinen Frieden, weil ihnen die Beutepolitik

die Köpfe verdreht hat. Nun hat Herr v. Körber der ehemalige Präsidialist des Grafen Badeni diese Sorte, mit denen er ja so oft zu verhandeln hatte, entweder nicht durchschaut und damit gerade keinen Befähigungsnachweis für feine Sendung, Ordnung zu machen, erbracht; oder er hat ihre Absichten durchschaut; alsdann war aber auch seine Verständigungsaktion nichts als Firlefanz, Sandstreuer«, etwa das, wozu man im Jahre 1890 die Deutschen für einen Ausgleich gebraucht hat, zu einem Schlummerpülverchen

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 01.02.1898
Physical description: 12
<-»?»»« 2 »Tiroler Volksblatt' 1. Februar 1896. den Borwurf, der den Deutschen Vonseite ihrer Gegner gemacht werde, dass sie Vaterlandsverräther seien und stellte die Behauptung auf, dass gerade das deutsche Volk die mächtigste Stütze des Vaterlandes wäre. Dieser Vorwurf sei den Deutschen Südtirols erst jüngst von einem Redner anlässlich des in Brixen stattgehabten Venrauensmännerlages gemacht worden. An die Ver logenheit der Clericalen und ihrer Presse müssen wir uns gewöhnen. (Rufe: Hinaus

und Salurn, und brachte Dr. Budig zwei Anträge folgenden Inhaltes ein: an die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtage. Die am 28. HartungS (Jänner) 1898 in Bozen tagende, zahlreich besuchte, gründende Versammlung des deutschen Volksvereines für Südtirol fasst als erste Kundgebung der Vereinsthätigkeit folgende Beschlüsse: i. „Den deutschen Abgeordneten im böhmischen Land tage wird für ihr mannhaftes unerschrockenes und ziel- bewusstes Austreten im Kampfe um die heiligsten Güter unseres VolkStbums

der Dank ausgesprochen. Mögen diese wackeren Kämpfer sür deutsches Recht, deutsche Sprache, deutsche Sitte, die Versicherung entgegen nehmen, dass auch die deutsche Bevölkerung Süd tirols stets an der Gemeinbürgschast aller Deutschen der Ostmark und au der Wiederherstellung deS durch die Geschichte und durch die culturelle Stellung des deutschen Volksstammes verbürgten deutschen Grund charakters unseres Staates festhalten wird.' — Der Vorstand wird ermächtigt, diese Kundgebung der Parteileitung

der deutsche» Abgeordneten im böhmischen Landtage zu übermitteln. An den deutschen Akademikertag in Leitmeritz wird folgender Drahtgruß abgesendet: „Die am 28. Härtung» 1898 in Bozen abge haltene gründende Versammlung des deutschen Volks vereines für Südtirol beglückwünscht die am Akademiker tage in Leitmeritz versammelten deutschen Studenten auf das herzlichste zu ihrer schneidigen Stellungnahme gegenüber den jüngsten Verletzungen alt hergebrachten verbrieften Rechtes. Heil deutschem Ziem und Brauch

!' Die Vorstehung wird ersucht, diesen Drahtgruß morgen aufzugeben. Jetzt meldete sich der „weise' Sprecher Herr Ge meinderath Lun zum Worte und beantragte die Ab wendung eines Begrüßungstelegrammes an den Abg. Wolf, „denn', behauptete der Herr, dieser Mann hat einen großenVerdienst!^ (Wahrscheinlich gelangte Herr Lun zur Kenntnis, dass dem Herrn Pultdeckel musikanten Wolf wieder einige Cassetten mit glänzen- zenden deutschen Goldmarken von „echten' Oester reichern zugekommen

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 19.01.1898
Physical description: 10
19. Jänner 1898 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 wünschen lebhast, dass auf dem Wege der Verständigung, auf dem Boden der Gerechtigkeit die- Aussöhnung der Nationalitäten erfolge: imJubeljahre unseres Kaisers ein glücklich' Oesterreich!-(Beifall.) Ei« Friedensvorschlag Seit- Dreiviertel Jahren kennt man in Oesterreich bald nichts anderes mehr als die Sprachenverordnungen, die Trompeten-, Trommel-, Brettel- und Fuhrmanns» Heldenthaten der obstruierenden Deutschen, den grob .schmähenden Abklatsch

aber sehr wohl zu unterscheiden zwischen einem deutschöjterreichischen Patrioten und einem liberalen Preußense uchler. Die Hetze mit dem Deutschthum muss endlich doch ein Ende finden. Es kann ja nicht mehr länger in dem Stile weitergehen, wie seit 9 Monaten. Alle patriotischen Deutschen sehnen sich nach einem billigen Frieden, der b?sonders im Reichsrathe eine socialresormatorische Ar beit wieder möglich macht. Nun glauben die deutschen Minoritätsparteien oder ihre Wolf, Lecher, Pfersche

uns zwar, die Sache mit der ungetrübten Brille der objectiven Prü fung zu betrachten und infolge des Ergebnisses dieser Betrachtung den Optimismus der Deutschvationalen nicht zu theilen. Indes nehmen wir einmal an, es müssten die glänzendsten Hoffnungen der begeisterten deutschen Jungmannschaft in Erfüllung gehen, wenn die „Clericalen' der Alpenländer auch ein deutsches Herz in sich entdecken. Wir haben in uns Deutsch tirolern ein deutsches Bruderherz, brauchen es nicht erst zu entdecken und reichen den Gegnern

und Oesterreich als ursprünglich deutschen Staat groß machen. Da helfen Sie uns doch? Wir möchten das deutsche Volk einigen und ihm zur alten Weltmachtstellung verhelfen. Zur alten Machtstellung meinen wir. Denn das deutsche Volk ist von der Höhe seiner einstigen Stellung in der Welt herabgesunken, es hat aber eine glorreiche Blüthezeit gehabt und kann aus denselben Höhepunkt wieder emporgehoben werden. Wann war vun. die Blüthe zeit des deutschen Volksstammes? Lassen Sie sich nicht das Grußeln überkommen

, wenn wir sagen: im finsteren Mittelalter. Die „Bozner Zeitung' hat als Träger des deutschen Nationalgedankens vor kurzem die Hohenstausen, die Ottonen und die fränkischen Heinriche neben Dichtern und Philosophen aufgeführt. Greifen wir noch weiter zurück, dann kommen wir zum Franken könige Karl d. Gr. Mit dem Weihnachtstage des Jahres 800 n. Chr., an welchem Karl d. Gr. die römisch deutsche Kaiserkrone von Papst Leo III. aufs Haupt ge setzt würd-', beginnt die Glanzperiode der deutschen Ge schichte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 30.10.1895
Physical description: 12
Seite» für den österreichischen Gesammtstaat die erste Sorge eines Ministerpräsidenten dahin hätte gehen müssen, bei der Auswahl seiner Kollegen eS zu vermeiden, daß offenbare Gegner des deutschen VolkSthumeS und abgebrauchte, in den Winkel gestellte Beamten minister auS der wohlverdienten Dunkelheit hervor gezogen werden. Wir haben gar nichts dagegen, wenn der Ministerstab aus den Reihen der Nicht Parlamentarier genommen wird, wiewohl dies dies mal nicht gänzlich zutrifft, da der Polenklub

in dem neuen Ministerium so gewichtig vertreten ist, daß man dasselbe wohl ohne Widerspruch als ein pol nisches wird bezeichnen können. Allein es befindet sich im ganzen Kabinet kein einziger bewährter Vertreter des als so wichtig anerkannten deutschen Volkes. Graf GleiSpach, der Justizminister, kann als solcher wohl nicht angesehen, sondern muß vielmehr den Beamtenministern zugezählt werden. Dagegen ist der Unterrichtsminister v. Gautsch eine Persönlichkeit, welche das deutsche Volk mahnt

im Kabinet Taafse von Mißerfolgen und deutschfeindlichen Thaten be gleitet war. Die Mittelfchul-Erläfse, jene berühmten Gauisch'schen Ordonanzen, mit deren Vollzug er zu stehen und zu fallen erklärte, zog er alle zurück, bis auf die, welche gegen die Deutschen ge richtet waren, natürlich ohne abzutreten, wie eS fein fühlige Staatsmänner nach Mißerfolgen zu thun pflegen; den Edelstein deS Volksschulgesetzes trübte er auf ganz unnöthige Weise und ließ sich dafür in den Schlössern des Prinzen Liechtenstein

um schmeicheln, als dieser Parlamentarier noch Ob mann deS klerikalen Liechtenstein-Klubs war. Und Cilli? War eS nicht Gautsch, der er auf Ge heiß seines Herrn und Meisters, des Grafen Taaffe, diesen unheilvollen Zankapfel ohne Skrupel in daS Budgetpräliminare seines Ressorts aufnahm? DaS sind der Thaten genug, welche seine politische Thätigkeit im Kabinete Badeni von vornherein compromittiren und die Deutschen zur äußersten Vorsicht mahnen müssen. Ohne Gautsch hätten wir der neuen Regiemng entschieden

vom ursprünglichen Thema ab. Die Besprechung des Regierungsprogramms spitzte sich zu einem Rededuell zwischen den Deutschen und Czechen über die Superiorität der deutschen Kultur zu. Nebenbei gab eine Aeußerung des Ministerpräsidenten Badeni über die Führerrolle der Regierung sämmtlichen Rednem zu mehr oder minder zutreffenden Betrachtungen Anlaß. Der Altczeche Pacek erklärte, daß daS gesammie czechische Volk in Böhmen, Mähren und Schlesien einig sei bezüglich des staatsrechtlichen, nationalen Programmes

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.09.1897
Physical description: 4
von wohlunterrichteter Seite ui d wirkt in vie len Theilen überzeugend. Wir entnehmen ihm: „Unsere Volksgenossen in Oesterreich, vor allem in den deutschslavischen Ländern, sind jetzt in einer beklagens- werthen Lage. Der alte Nationalitätenstreit ist seit den unseligen Sprachenverordnungcn des Grafen Badern zu hellen Flammen aufgelodert. Die Deutschen fühlen sich von einer rohen Mehrheit bedroht und vergewaltigt, sie sind aufs Aeußerste darüber erbittert, daß eine „polnische Regierung' die alte Vorherrschast

ihrer Sprache und Kultur der Nimmersatten slavischen Begehrlichkeit opfert und sie empfinden das zugleich als schweren Undank, da sie, nur sie — Oesterreich gegründet und erhalten haben, während alle anderen Stämme immer nur an ihre Sonderinteressen gedacht haben und denken; ja sie be ginnen an der Zukunft ihres Staates zu verzweifeln Und zwar geschieht das keineswegs nur in Böhmen und Mähren, auch die Deutschen der Donau- und Alpen länder nehmen leidenschaftlich Partei sür ihre Stammes genossen

. Nun wird wohl behauptet, daran sei die Trennung Oesterreichs von Deutschland im Jahre 1866 schuld. Aber dagegen mich man doch fragen: Hat jemals wer nach Josef 11. den Versuch gemacht, die Deutschen als den herrschenden Stamm zu behandeln, ihnen die Stellung einzuräumen, die sich die Magyaren in einer sehr ähnli chen Lage in Ungarn gesichert haben? Deutsche oder deutschsprechende Beamte haben allerdings unter Metter nich und dann wieder in den Jahren der verschrienen Reaktion nicht nur Oesterreich

mit sich zu bringen, also sein Deutschthum zu stärken, daß es die Herrschaft hätte behaupten können, denn die mit ihin verbündeten Mittelstaaten schlugen sich um ihrer ungeschmälerten Souveränität willen, und außerdem hatte ich Oesterreich in einem geheimen Vertrage mit Frank reich ausdrücklich verpflichtet, keine engere Verbindung als bisher mit den deutschen Staaten einzugehen. Nach der Katastrophe von 1866 trat wieder ein jäher Systemwechsel ein. Mit dem Ausgleichs zwischen Oester reich und Ungarn kamen

iu Oestereich nicht etwa Slaven, ondern die Schöpfer der Verfassung, die Deutschlibera len, ans Ruder und behaupteten diese Herrschast zwölf volle Jahre lang bis 1879, trotz der Opposition der schechen. Gerade in dieses Jahr fällt eine Reihe verhäng nisvoller Fehler. Statt die ehemaligen deutschen Bundes länder in ein abgeschlossenes Ganze zu verwandeln, wo den Deutschen die parlamentarische Mehrheit sicher ge wesen wäre, und statt Galizien und Dalmatien eine Son derstellung zu gewähren, ähnlich

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 25.04.1900
Physical description: 10
der deutschen inneren Sprache widerspreche dem gesetzlichen Zustande. Redner könne eine ganze Reihe von Patenten aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia citieren, welche bestimmen, dass die Beamten beider Landessprachen mächtig sein müssen. Trotzdem sei düs in der Praxis nicht der Fall gewesen. Wir behaupten, führt Redner weiter aus, dass die Sprachen- Verhältnisse in Böhmen durch Landesgesetze geregelt sind und dass eine Aenderung dieser Verhältnisse nur durch ein Landesgesetz

oder durch Vollzugsverordnungen erfolgen könnte. Eine solche Vollzugsverordnung war die Sprachenverordnung des Grafen Baden»; bei den Gantsch'schen Sprachenverordnungen war dies nicht mehr der Fall, weshalb ihnen auch die ezechische Partei ihre Zustimmung versagte. Obwohl wir also Landes gesetze hatten, verlangten wir dennoch AuSsührungS- Verordnungen, und zwar deshalb, weil die Landes gesetze nicht durchgeführt wurden, und weil wir die staatlichen Organe zwingen wollten, die LandeSgesetze zu beobachten. Die Deutschen

wollen dagegen eine Abgrenzung des Landes in ein deutsches und ein böh misches Sprachgebiet und die Ausscheidung der böh mischen Sprache aus dem deutschen Gebiete. Für eine solche Theilung wird jedoch kein Czeche stimmen. Wir wollen eine ehrliche Gerechtigkeit, dir Deutschen wollen dagegen zweierlei Gleichberechtigung haben, eine für sich und eine für uns. Sie wollen bloß deutsch und wir sollen böhmisch-deutsch sein. Die Deutschen wollen die deutsche Staatssprache, und doch hat ihnen schon der Abg. Sturm

im Jahre 1867 gesagt, dass diese Forderung nicht erfüllbar sei. Diese Forderung wird das Reich zertrümmern. Wenn die Deutschen eine solche Forderung stellen, so kann von einer Ver ständigung keine Rede mehr sein. Die Deutschen sagen, wenn wir uns nicht verständigen können, sollen die Deutschen und Czechen in Böhmen anSeinander- gehen; da möchte eS mit unseren Minoritäten schön aussehen. Wir wollen, dass jeder so sprechen dürfe, wie er eS gelernt habe. Ein „DivorxonS' ist für uns total unannehmbar

. Bezüglich der Ausscheidung der böhmischen Sprache aus dem deutschen Sprachgebiete spricht sich Redner gegen das Princip der Uebersetzungen und Dolmetsche als eine Monstrosität ans. Was heute in Böhmen gelte, gelte schon seit Jahrhunderten; das habe schon unter Kaiser Joseph und unter Bach gegolten, und selbst in Concursen habe man von den Beamten die Kenntnis beider Landessprachen verlangt. Die Deutschen verlangen die Theilung der Be hörden. Eine solche Theilung habe sich aber nicht bewährt

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 05.02.1901
Physical description: 8
„Brixener Chronik.' 5. Februar 1901. Seite 4. Nr. 16. - Dienstag, Die Parlamutsparteieu. Die christlichsorisle Partei Hat auf die Einladung der Deutschen Volks partei, Vertreter zur Berathung jener Schritte zu entsenden, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staatssprache zu unter- »ehmen wären, in der zweiten Clubsitzung vom S0. Jänner solger.de Antwort beschlossen, worin 5er Deutschen Volkspartei ihre schwankende Haltung unzweideutig vorgehalten wird: „An den verehrlichen

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

in der letzten Zu* iammenkunst der deutschen Gemeinbürgschaft «lle Mitglieder das feierliche Ver sprechen übernommen haben, an derselben «it aller Entschiedenheit festzuhalten und den Verband, der sich durch seine Thätigkeit für das teutsche Volk in Oesterreich große Verdienste er worben hat, nicht zu lockern. In Erfüllung Kieses auch von unserer Partei gegebenen Ver brechens haben wir sofort nach Constituienmg »nserer Bereinigung Herrn Dr. Alois Funks, «elcher stets den Vorsitz in der deutschen Gemein

- Nrgschast gesührt hat, hikvon Kenntnis gegeben «ld die Erklärung erneuert, dass wir an der teutschen Gemeinbürgschaft wie bisher festhalten. Selbstverständlich sind wir bereit, eine Action Wegen Sicherung des Geltungsumfanges der teutschen Sprache in unserem Vaterlande Oester reich mit aller Entschiedenheit mitzusörderx, und «ir ersuchen die verehrliche Deutsche VoWpartei, tahin zu wirken, dass der Verband der deutschen vemembkrgschastbaldmöglichstzueinerBLsprechuAg eingeladen wird. Wir verständigen

, dynastischen und österreichischen Gesinnung fest und steht voll und ganz auf dem öster reichische« Standpunkt. Er ist bestrebt, für das Wohl undWehedes deutschen Volkes einzustehen und unberechtigte An griffe auf dasselbe abzuwehren. Der Club erblickt in der gleichmäßigen Achtung aller Nationen die Gewähr für die Wohlfahrt und gedeihliche Entwicklung der Monarchie. Angesichts «er Thatsache, dass der dringende Ruf nach . Arbeitsfähigkeit des Hauses erhoben wird, spricht er die Ueberzeugung aus, dass

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 14.07.1897
Physical description: 10
trage, eine Ausgleichs-Conferenz nach Prag einzube rufen. Wir können nur wünschen, dass diese Conferenz endlich zu einem dauernden Friedensschlüsse zwischen den Deutschen und dem czechischen Volke führen möge, denn so, wie bisher, kann es doch füglich nicht mehr fortgehen. Der Kampf wird immer leidenschaftlicher und nimmt Formen an, die den staatsgefährlichen Character kaum mehr verkennen lassen. An dem Kampf um die Sprachenverordnungen ist natürlich die sogenannte deutsche (deutschliberale

und deutschnationale) Partei am stärksten betheiligt. Sie betreibt diesen Kampf mit allen Mitteln, erlaubten und unerlaubten. Was in dieser Beziehung geleistet wird, übertrifft alles bisher dagewesene. Die Veitstanz- Epidemie unter den „Deutschen' in Oester reich dauert fort. Einen großen Trumpf hat die deutschliberale Ob- structionspartei in der letzten Zeit ausgespielt, um . das Cabinet Badeni weich zu machen. Den deutschen Ge meinden in Böhmen ist eine juristische Darlegung über das Verhältnis der Gemeinden

weiter um sich, und es ist kein Zwei- dass fast alle deutschen Gemeinden in Böhmen, Aeuilleton. Das Recht der Cleriealen. Bon Dr. Carl ». Grabmayr. (Schluss.) Nas Dr. v. Grabmayr über die Sclaverei sagt, ist Unfalls auch ein Sophisma und ein Faustschlag ins chcht der Geschichte; denn wenn Aristoteles dasNatur- ^cht festhält und zugleich die Sclaverei billigt, so folgt arvus noch keineswegs, dass selbe vom Naturrecht ge- die Kirche anfänglich mit den be- > senden Verhältnissen der Sclaveret Rechnung trug Hier Gesetzgebung

..Prager Abendblatt' eine ernste Verwarnung an die deutschliberalen und deutsch nationalen Urteutonen. „In der letzten Zeit', schreibt das Blatt, „ist es leider mehrfach vorgekommen, dass Oesterreicher deutschen Stammes sich hinreißen ließen, jenseits der Grenze unseres Kaisei st aat es in öffentlichen Versammlungen Klagen über Bedrückung des deutschen Volkes in Oesterreich zu führen. Mit Stolz darf jeder Deutsche auf die geistigen Bande blicken, mit welchen Kunst, Wissenschaft und Schriftthum

die Deutschen alle umfassen, die in ihrer Gesammtheit ein glänzendes Bild der voranleuchtenden deutsches Cultur bieten. Aber diese Einheit des Geisteslebens bedingt keineswegs irgend eine staatsrechtliche Einheit aller deutschen Stämme. Stets wussten die Deutschen festzuhalten an ihrem Volksthum, aber auch in ehrenvoller Treue an dem Staate, welchem sie angehören, und die Pflicht treue ist eines der schönsten Worte unseres Sprach schatzes. Um so betrübender ist es, wenn Männer, wie Dr. Funke

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
Freitag, „Brixener Chtonik.' 14. Jänner 1898. Nr. 5. Seite 3. Sie Uns ^tten hiezu keine Zeit. Herren sie mussten Uns elle Schule rauben, sie >ie sie mussten den 'L die aaen sie mussten den K> i> ? mV-» W.ch.r m.-. ^ .cz»-n das deutsche KI4- Ä, s'° ^ ^ mussten den deutschen Arbeiter M dem jüdischen Capitalis- rrM t verhelfen, sie wussten das «s^Ämiten! Mrs^ deutsche Vott zu DW^ ' Zerren bei solcher Fülle ^ mehr. Ich frage M hat da den Ausschlag gegeben, oder der Liberalismus? 'S'Nls

und Deutschthum Gegen- m- Die schärfsten Gegensätze aber sind MMi-ius und Christenthum. Darum ist M lmsereii Deutschliberalen jeder em Femd, in sich Christ nennt. Was hätten sie sonst am um der Christlichsocialen auszu- . Unsere Patentdeutschen verlangen es Ernstes, dass alle Deutschen Oesterreichs Ay das caudinische Joch des Liberalismus ch»> Denn nur Liberale können im Chöre >ii Htilo- und Wuotansbrüder Sitz und Stimme chllm. Auch das zeigt, wie wenig unseren ZWiberalen das Wohl des deutschen Volkes

iiWerreich am Herzen liegt. Die Deutschen ßd in Oesterreich den Slaven gegenüber bei «>m in der Minderzahl, der Slavismus ist » Vordringen, die Einigkeit aller Deutschen in »sümlen Fragen zum Zwecke der nationalen Wdigung ist dringend nothwendig. In Hvi Momente großer Gefahr proklamieren chri Patentdeutschen den Krieg bis aufs W gegen die Hälfte ihrer eigenen Volks- WGn, M die andereHälste nicht vertheidigen zu können. Hochverehrte Versammlung! Wir entfalten IlMi> Knkmo »k.»» »>!^ c^. ruliutrcn liitsche

Fahne, aber diese Fahne ist schwarz und in deren Mltte erglänzt das Wir entfalten die deutsche Fahne, nicht en. well man uns von liberaler Seite m, sondern weil wir uns schämen, dass dem ehrlichen deutschen Namen vielfach ein Humbug getrieben wird. Das deutsche Grieben wird. Das deutsche bedauern, wenn es durch ^ ls und Schönerer müsste gerettet werden, das deutsche Volk Ware zu bedauern, wenn es bloß vom feilen Liberalismus, der zu allem fähig ist. vertheidigt würde. ^ Die Deutscheu

haben den österreichischen Staat gegründet und bisher zusammengehalten. Nicht Bevorzugung der Deutschen, sondern Staatsnothwendigkeit ist es, dass die deutsche Sprache vielfach eine bevorzugte und herrschende Stellung einnimmt. Gegen diese Stellung der Deutschen in Oesterreich hoben sich nun die Slaven erhoben, insbesondere die Czechen. Unter dem Vorwande der Gleichberechtigung die ihnen kein katholischer Deutsche absprechen wird, solange den ge schichtlich erworbenen Rechten

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Der Burggräfler
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Page 4 of 16
Date: 12.03.1898
Physical description: 16
ein Wolssrühschoppen im Habs burgerhof statt. Abends um 8 Uhr war endlich eine große Versammlung von Nationalen und So zialisten im großen Stadtsaal. Derselbe war so gedrängt voll, wie kaum je zuvor. Auch Damen wohnten in bedeutender Zahl der Versammlung bei. Dr. W e n i n eröffnete als Vorstand des deutschen Wählcrvereins die Versammlung. Unter stürwschen Heilrusen begann Abg. Wolf seine Rede. Derselbe dankte zunächst für den herzlichen Empfang in Inns bruck, und kündigte hieraus an, durch seine Rede

und H. Rbomberg. 2 Resolutionen wurden angenommen: eine gegen das Vorgehen gegenüber der deutschen Studenten, und die andere gegen die Gautsch'schen Sprachenverordnungen. Dann hörte man »och: „Heil unserm Abgeordneten Wolf! Heil und Sieg dem deutschen Volke!' und zuletzt wurde natürlich die „Wacht am Rhein' g-brüllt. Hi-mit schloß die Versammlung. Fr. Hall, 9. März. 'Druckfehlerberichtigung) I' der letzten Nummer Ihres Blattes haben sich in der Hallcr'ocresponvenz mehrere Druckfehler cingeschlichen

wurde bei Lindau eine Leiche vom Bodensee aus Land gespült. Der Verunglückte scheint dem Ar- beiterstande anzugehören. ab. Pra g, 7. März. (Angriffe gegen die deutschen Stu denten in Prag) Das Farbenoerbot ist nun aufgehoben und die gleichen Skandale haben schon wiederum begonnen. Die Angriffe des Pöbels und der Czechen überhaupt richten sich besonders gegen die deutschen Studenten, die unter großen Gefahren es wagen, ihr Recht, Farben zu tragen, in Anspruch zu nehmen. Wie gewöhnlich fand am Sonmag

, 6. März, ein „Bummel' der deutschen Studenten am Graben statt, wovon das hiesige czechische Blatt „Nattern listy“ schon rechtzeitig die „Grand- nation!' avisirt haben soll. Als sich die deutschen Studenten auf den Bummel begaben, wurden sie schon auf dem Wege dahin von großen Mengen, meist zerlumptem Gesindel und czechischen Studenten, die sich mit der slavischen Trikolore geschmückt hatten, unter drohenden Rufen: Dolu hanba, (Nie der ! Schande!) und Gezisch empfangen, wie von wüthenden wilden Thieren

umzingelt. Die meisten der deutschen Studenten hittcn sich vom deutschen Hause (im Graben) aus auf den Bummel begeben. Trotz der Anwesenheit zahlreicher Polizei und Poli zeibeamter kam es zu Angriffen auf die deutschen Studenten, die schmählich beschimpft und sogar an gespuckt wurden. Da sich dies die deutschen Stu denten nicht Alles gefallen laffen konnte», waren natürlich Keilereien unausbleiblich. Dabei wurde einem Mitglied der kath. Verbindung „Ferdinandea' die Mütze vom Kopfe geschlagen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 30.10.1895
Physical description: 8
mit einigen dankenden Worten erwidert. Dr. Graf Schönborn wohnte der hierauf folgenden intimen Sitzung so wie der öffent lichen Verhandlung im Finanzetate bei. Die Versammlung der deutschen Ver trauensmänner Böhmens am 28. d?., welcher Vertreter aus allen Theilen DeutfchböhmenS, darunter zahlreiche Landtags- unb NeichSrathS - Abgeordnete. Bürgermeister, BezirkSobmänner, Vertreter der deutschen Handelskammern und sehr viele Landwirte beiwohnten, wurde von Dr. Ludwig Schlesinger mit einer sehr bei fällig

aufgenommenen Rede eröffnet, worauf der Wahl aufruf zur Verlesung und nach kurzer Debatte zur einstimmigen Annahme gelangte. Derselbe erörtert die gegenwärtige Lage des deutschen Volkes in Böhmen, wie sie sich sei dem Verlassen des Landtages durch die deutschen Abgeordneten im Jahre 1836 und seit den Wiener Vereinbarungen im Jahre 1890 entwickelte, und betont, dass die Deutschen Böhmens an den Kern gedanken der Wiener Vereinbarung unerschütterlich fest halten und unausgesetzt für die nationale

Selbst verwaltung des deutschen Volksstammes im Rahmen der Staatsbedürfnisse mit aller Entschiedenheit und Sündhaftigkeit eintreten werden. Sie werden den berechtigten Bestrebungen ihrer slavischen LandeS- genossen nicht entgegentreten, aber die Forderung nach einem selbständigen böhmischen Staatswesen nach- wie vorher auf das entschiedenste bekämpfen. Sie wollen den nationalen Gedanken in den Vordergrund ihrer politischen Haltung und Bethätigung stellen, dabei an den Grundsätzen des wahren Freisinnes und Fort

schrittes unerschütterlich festhalten, für gewissenhafte Handhabung und weitere Fortentwicklung der bürger lichen Freiheiteu, für die unbedingte Wahrung der Gleichheit aller «Staatsbürger vor dem Gesetze, für die Aufrechterhaltung der freien Volksschule, die Erwei terung und Erleichterung des politischen Wahlrechtes unter Wahrung des politischen Besitzstandes der deutschen Bürger und Bauern eintreten und namentlich die Einführung des direeten Wahlrechtes in den Land gemeinde-Bezirken fordern. Der Anfruf

begrüßt ferner das Aussiger Agrarprogranün und betont überhaupt die Nothwendigkeit, der Wohlfahrt der landwirtschaft lichen und gewerblichen Bevölkerung erhöhtere Auf- merlfamkei und Fürsorge zuzuwenden und die Be strebungen der arbeitenden Classen zur Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage und Erwerbung größerer poli tischer Rechte nach besten Kräften zu fördern. Der von einem Vertraueiismanne ausgesprochene Wunsch, dass die Gegnerschaft gegen diejenigen, welche die Einigkeit des deutschen Voltes

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 28.06.1899
Physical description: 12
- auöschusse, sowie über die Haltung der Regierung und der Katholischen Volkspartei verbreitete. Juso- ferne nun diese „Katholische Volkspartei' aus Deutschen besteht und der slavischen Majorität des Nkichsrathks angehört und vorgeblich das Zünql in an der Wage sei. ist eS auS nationalen, politischen und wirthschaftlichen Gesichtspunkten für uns Deutsche von besonderem Interesse, die genannte Fraktion deutscher und auch tirolischer ReichSrath^-Abgeord neten und ihr Gebahren, das von mancher Seite

nachgerade schon als „volkSverrätherisch' bezeichnet wurde, näher in Betracht zu ziehen. Diese Fraktion, welche zumeist aus Abgeordneten der deutschen Alpenländer zusammengesetzt ist und sich den Namen „Katholische Volkspartei' beigelegt hat, zählt nur 29 Mitglieder. So klein diese Zahl unter den 420 Reichsrathkabgevrdneten, um so größer erscheint der Dünkel mancher Herren jener „Katholischen Volkspartei', wie z. B. aus einem in der „Reichs- wehr' vom 21. Mai d. I. veröffentlichten Artikel

deS oberösterreichischcn Abgeordneten Dr. Ebenhoch, eines führenden Mitgliedes der „Katholischen Volks-! Partei', hervorgeht, der da glauben machen wollten „es fei ganz unrichtig, daß im österreichischen Ab geordnetenhaus? eine slavische Majorität herrsche, denn in der Majorität befindet sich auch die nur aus Deutschen bestehende Katholische Volkspartei', und man dürfe „mit vollem Recht sagen, daß gerade die deutschesten Alpenländer Oesterreichs, also fast die Hälfte der Deutschen Oesterreichs über haupt

, mit der deutschen Minorität im Abgeord netenhaus? nicht einverstanden sind.' Nun muß man doch wohl fragen: ist es nicht ein Dünkel und eine Ueberhebung sonder gleichen, wenn eine Partei von bloß 29 Mitgliedern sich geriert, als die Re präsentantin fast der Hälfte aller Deutschen, wahrend ihr 142 Abgeordnete des deutschen Volkes auf der Linken gegenüberstehen?!' Und eine andere Anmaßung kann man erblicken schon indem Titel „KatholischeVolkspartei'. Sieht es nicht aus, als eb die etlichen zwanzig Mitglieder

', deren Mitglieder Deutsche sind. Sie haben sich gegen ihre eigenen StammeSgenossen im Reichsrathe den Polen und Tschechen angeschlossen, welch' letztere die verbissensten, geschwornen Feinde der Deutschen sind. Die Katholische Volkspartei machte immer gemeinsame Sache mit den Tschechen, Polen und Slovenen in politischer, nationaler und wirthschaftlicher Richtung und half mit ihren oft ausschlaggebenden etlichen zwanzig Stimmen die Deutschen niederringen. Warum steht die deutsche Katholische

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 01.02.1901
Physical description: 10
dem Kaiser in besonderer längerer Audienz empfangen. Wien, 1. Febr. Einem gestern ausgegebenen Com- muniqne zufolge sprach die deutsche Fortschrittspartei zkire Bereitwilligkeit aus, Vertreter zur Berathung aller deutschen Parteien über die Schritte zur Sicher- stellnng der deutschen Sprache als Staatssprache zu entsenden. Die deutsche Fortschrittspartei strebt ein gemeinschaftliches Borgehen der deutschen Parteien in der Prasidentschastssrage an und erblickt in der An« nceguug der deutschen Volkspartei

, einen VollzugsauS- schuss der Volkspartei, Fortschrittspartei und der deutschradicalen Partei behufs einheitlichen Zufammen- schlusscS sämmtlicher deutschen Parteien in allen die Interessen des deutschen Volkes berührenden Fragen zu dilde.'I. ein sehr erfreuliches Moment. Wien i Febr. Der Centrumsclub wählte den Abi Treuinfels u..'d Dr. v. Fnchö zu Viccpräsideuten. Wie«. 1. Febr. Nn^ M''' ausgegebenen Communiquä Hit sich die Ä-r?..''gung der kathol.,chen Volkspartei und des ehemaligen Cen>rumS vollzogen

Standpunkt stehe. Der Club wird jederzeit bereit iei>>, fiir die besonderen Rechte des deutschen Volkes cinznUctc» nnd einen unberechtigten Angriff abzuwehren, er cri-lickl jedoch in der gleichmäßigen Ächtung und ?sleae der Rechte aller Nationen und Volköstämme dc? Reich?? die einzige sickere Gewähr sür 5ie Einheit niw Wohlfahrt der Machtstellung drr ü)l'onaichie Der C>ub tritt für di: Eli>altung ves Parlamenrarisinus, sür die berechtigten Forderungen der Landwirtschaft, der Gewerbetreibenden nnd

der Vater getödtet und sein Sohn lebensgefährlich verletzt wurde. Berlin, 1. Febr. Der Reichstag setzte die Be rathung über das Budget des Ministeriums des Innern fort. Es wurde eine Resolution beantragt auf Herbeiführung einer gleichmäßigen deutschen Recht schreibung für das deutsche Reich, die deutschen Sprach gebiete in Oesterreich und in der Schweiz. Der Staatssekretär Posadowsky erklärte, dass zwischen einigen deutschen Regierungen diesbezüglich bereits Ver handlungen eingeleitet worden

des englische» Unterhauses ge längen zu lassen. (Lärmender Widerspruch bei den Deutschradicalen). Die Abg. Klosac, Fessel und Sehnal schreien gegelt die deutschen Bänke. Einige riefen „Slava Bnrum!' (Hoch den Buren). Dic Angelobung gieng ohne Zwischensall vorüber. Alterspräsident Dr. Weigel theilt zum Schlüsse niit, dass die feierliche Eröffnnng dcs N-ichsrathes durch Se. Majestät de» Kaiser am Montag um 12 Uhr mittags in der Hofburg stattfinde?. Ferner gab der Vorsitzende bekannt, dass Baron D- Lauli

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 04.08.1899
Physical description: 14
kalt bleibt, wie Gletscher, nichts ausgerichtet ist. Wi; Friedensschalmeien klingt es mitten in den Kriegslärm. Der Sieg der Deutschen Fortschrittspartei beiden Gemeindewahlen in Aussig über die radikal-nationalen Bewerber bietet dem „Fremdenbl.' den Anlaß zu folgenden Ausführungen: «Im ganzen Reiche', so schreibt das halbossiziöse Blatt, „fühlt man den Druck der Lage, der nur durch eine Verständigung mit den Deutschen be seitigt werden kann, und kein (?) maßgebender Faktor verschlieft

sich der Einsicht, daß das Parla ment wieder in seine Rechte eingesetzt werden muß, wenn die Monarchie vor immerwährenden Erschütte rungen bewahrt bleiben soll... Allerdings, das Entgegenkommen der Deutschen allein kann den Er folg nicht sichern. Auch die Parteien der Mehrheit müssen sich ihrer Pflicht erinnern, Alles aufzubieten, um ein regelmäßiges Funktionieren des Reichsrathes zu ermöglichen. Sie können dies, wenn sie den berechtigten Wünschen der Deutschen ihre Zustimmung nicht versagen, ihre Beschwerden

vorurtheilsfrei prüfen... Der angefochtene Besitz der Sprachen verordnungen kann den Tschechen keine Befriedigung gewähren, da ihn eine andere politische Konstellation mit einem Schlage vernichten kann. Nur die ge setzliche Regelung der Sprachenfrage bietet Sicher heit, und das Psingstp ogramm gibt den Tschechen die Möglichkeit, sich mit den Deutschen über die Grundsätze eineS solchen Gesetzes zu verständigen.' Diese ganz tressliche Auslassung des Organes deS Grafen GoluchowSki wäre sehr bedeutsam

, wenn die berührte „andere Konstellation' vorhanden wäre So lange aber der den Jungtschechen vereidigte Graf Thun im Amte ist, das System nicht ge ändert wird, gibt eS für die deutschen Abgeordneten nur eine Aktion: die Ministeranklage, nur eine Taktik: Obstruktion. Da nützt keine Rührpredigt offiziöser und halboffiziöser Blätter, wenn sie noch so Schmeichelhaftes sagen über die „Summe von Intelligenz' in den Reihen der Fortschrittspartei und bedauern — o, so aufrichtig! — daß diese alle ihre Jnventarstücke

Rabe. Meran, 3. Aug. Der Wiener Männergesangverein, der in der ganzen Welt seinen glänzenden Namen hat, befindet sich derzeit auf einer Fahrt an dem alten deutschen Rhein, wobei diesem Vereine, zu dessen alten Tra ditionen eS gehört, deutschen Sinn und deutsche» Wort ebenso liebevoll zu Pflegen, wie daS deutsche Lied, alle Herzen im deutschen Bruderreiche in jubelnder Begeisterung entgegenschlagen. Diese Kund gebungen gelten aber nicht minder allen Deutschen Oesterreichs und ganz nngescheut wurde

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 12.01.1898
Physical description: 10
gewiesen. Die Kirche lehrt uns, dass, wir die Deutschen in Böhmen nicht mit Unrecht leiden lassen dürfen, obwohl wir den liberalen Deutschböhmen als Katholiken nichts zu verdanken haben. Die Kirche hat dem Deutschen mit der Religion Cultur gebracht und die Deutschen haben diese Geschenke weitergegeben. Die römisch - deutschen Kaiser, der Tiroler Kampf von 1809 sind Proben echten deutschen Heldenmuthes, wie ihn der christliche Glaube verleiht. — Gegensätze bleiben allzeit Christen thum und Liberalismus

der Christlichsocialen auszusetzen? Uns Katholiken werden die Deutschen immer an ihrer Seite haben, so lange die Bewegung in rechten Schranken bleibt. Es ist sehr traurig, dass der Ruf „Los von Rom!' erscholl und ein Papst beschimpft wird, wie der gegenwärtige. Haideggers Rede klang in ein begeistertes „Hoch' aus auf Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. Hierauf ergriff Prof. Dr. Nessler das Wort zu dem Thema „Deutfchthum und Patriotis mus.' Er sagte, ein guter Patriot kann ganz wohl daneben auch ein guter Deutscher

sein. Jeder gute Patriot muss für das Deutfchthum in Oesterreich eintreten. Denn durch das deutsche Volk wurde den Ungarn und Böhmen Christenthum und Bildung gebracht und die Ostmark zum Schutze der Deutschen gegründet. Wenn die Ungarn uns auch an die barbarischen Türken ver kaufen wollten, immer wehrte das deutsche Volk den Angriff muthig ab. Neben anderen deutschen Helden thaten sprach Redner auch begeistert vom Kampfe Deutsch tirols 1809 für Kaiser und Vaterland. Die Habs burger sind ein deutsches

Herrschergeschlecht, sie haben dem deutschen Volke zu Ansehen nnd Macht ver- holfeu. Wir Deutschtiroler können uns freuen, dass wir einen deutschen Herrscher auf dem uralten Throne der Habsburger verehren. Heute wird von vielen Nationalen die Gleichberechtigung aller Völker gefordert. Man kann eine gewisse Gleichberechtigung gewiss kemem Volksstamme versagen. Trotzdem muss der deutschen Nation ein gewisser Vorrang gelassen werden. In der Armee z. B. zwingt die Noth, die deutsche Sprache als Verständigungsmittel

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.11.1897
Physical description: 4
ordnungen konnte durchaus nicht etwas Neues bringen. Abg. d'Elvert aber prägte manches neue Wort, wie jenes von der ziel- und planlosen ^Politik des Anbewußten', von der „zwangsgenossenschaftlichen Majorität', von der „offiziellen Gegnerschaft wider das Deutschthum', dem „Planmäßig betriebenen Boykott des politischen Einflusses der Deutschen', von den „politischen Handelsgeschästen' unter dem Vorwande der Befriedigung praktischer Be dürfnisse, von der heute geübten „Kunst', wie man nicht regieren

soll u. s. w.; daß damit schon einige Reden aufzuputzen gewesen wären, nicht blos diese einzige! Abg. d'Elvert kam unmittelbar hinter dem'Tschechen Pacak zu sprechen, der alle verlogenen heuchlerischen Argumente, welche die hinterhältigen Jungtschechen von jeher für die Sprachverordnungen vorbrachten, nochmals aufführte. d'Elvert widerlegte alle diese jungtschechischen Spiegelfechtereien. Er kam aus das von den Tschechen im Jahre 1871 selbst verfaßte „Nationalilätengefetz' zu sprechen, welches die Deutschen damals gerechter

behan delte, als die Sprachenverordnungen es thun, er kam auf den Ausspruch Leo Thuns zu sprechen, der da gesagt hat, das Verlangen nach Kenntniß der tschechischen Sprache bei den Beamten des deutschen Gebietes sei nur durch den Terrorismus einer revolutionären Re gierung möglich. „Das ist eine veraltete An schauung!^ Und sehr glücklich antwortete Abg. Glöck ner auf diesen Rus: „Aber das Staatsrecht ist nicht veraltet! ?' Es trifft sich ganz gut, daß gerade jetzt, wo die Hauptschlacht

die Regierungsblätter und Organe die Deutschen antiöster» reichischer Gesinnung zu zeihen versuchen'. d'Elvert meinte, mit diesen „Mitteln' nicht die.Hunderttausende,.welche die Vertheidigung und Ansingung - der Regierungpolitik auf Blätter, wie die „Reichswehr', verwendet, obwohl es auch um diese Mittel schade ist, weil die Blätter nur ausgelacht werden. d'Elvert meint damit das Mittel der Vernaderung der Deutschen, welches diese Denunziantenblätter so häufig anwenden. Und damit soll iviMich Gutes gestiftet

, damit sollen die Deutschen, wenn sie wirklich die ihnen zugemutheten Tendenzen hätten, ge bessert werden? d'Elvert fragt mit Entrüstung, ob do- dadurch den Völkern Zufriedenheit gegeben werde? Diese Regierung, sagt d'Elvert, hat dadurch nicht nur eine chaotische Lage im Innern geschaffen, sondern auch in weiten Kreisen des deutschen Volkes eine ungeahnte Er regung hervorgerufen. Es gibt heute in Oesterreich noch keine deutsche Jrredenta, selbst diejenigen, die deswegen am häufigsten angeschwärzt

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 19.06.1898
Physical description: 16
hk. 73 endliche Sieg gewiß, wenn nur die Deutschen fest zusammenhalten. Politische Nachrichten. Meran, 18. Juni. Die Mitglieder derösterreichischenQuoten- Deputation sind verständigt worden, daß die unterbrochenen mündlichen Verhandlungen mit der ungarischen Quotendeputation in Wien am 25. ds. fortgesetzt werden. „Egyetertes' melden, die ungarische Regierung werde ihre Ausgleichsvorlagen zurückziehen und mit Oesterreich einen Handelsvertrag abschließen. Diese Nachricht wird nun dementiert

des Abgeordnetenhauses, welche sich zu Kundgebungen hinreißen ließen, wo für kein Wort des Tadels zu scharf und keine Zu rückweisung zu energisch sei. Die Gefahr der weiteren Ausbreitung solcher politischer Irrlehren werde nach der Ueberzeugung der Konferenz am sichersten beschworen, wenn man rechtzeitig mit loyalem Entgegenkommen die Wege betrete, um die deutschen Parteien des Abgeordnetenhauses zur Mit wirkung an der parlamentarischen Arbeit wieder zu gewinnen; damit würde sich auch die Aussicht er öffnen

, daß die historische und natürliche Interessen gemeinschaft zwischen beiden Reichshälften, welche den Deutschen Oesterreichs sowohl wirthschaftlich als auch politisch immer am Herzen lag, zum Durchbruch gelänge. Ohne den schweren Stand der Regierung zu verkennen, müsse die Konferenz erwarten, daß die Regierung unter Einhaltung der verfassungsmäßigen Grenzen aus dem Stadium des Erwägens zu kräftiger Initiative schreite. Die Verwirrung scheint immer größer zu werden. Gras Thun weiß nicht mehr

des Gesanges, Herzliebchen, trag' ich Dich fort!' Er lauschte der Melodi« und neigte sich dabei immer tiefer hinab und die wundersame Weis«, aus d«r das Märchen seine? Lebens lachte und weinte, uwsummt« ihn noch in dem Augenblick, »IS die Wellen mit dumpfem Geplälscher über seinem Haupte zusammenschlugen .... ItiÄtNß. sollen aber die Sprachenverordnungen wieder auf leben. Das ist also das alte Rezept von Zucker brot und Peitsche wieder in Anwendung gebracht, um den Deutschen die peinliche Obstruktion

zu ver leiden. Aber das ist Alles vergebene Liebesmüh. Die Deutschen bleiben diesmal fest und einig in dem Rufe: „Erst schafft die Sprachenverordnungen ab, dann wollen wir sehen!' In der Abschiedssitzung der parlamentarischen Kommission der Rechten theilte Abg. Iaworski mit, die Regierung wolle mit Tschechen und Deut schen unterhandeln, um die Möglichkeit zu erreichen, daS Parlament arbeitsfähig zu machen. Zu diesem Zwecke sollen im Sommer neue Verhandlungen ein geleitet werden. Die parlamentarische

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