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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.04.1895
Physical description: 12
hundert Jahr'. — Eben waren hundert Jahre auf der Zeiten Uhr abge laufen — man schrieb 1870 —, da erweckt lautes Getümmel, durch die Spalten der GrabeSkluft vernehmlich, den schlafenden Kaiser abermals. „ES braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!' Die Grabeskluft wird aufgethan; zum Kaiser tritt der Zwerg. Der Zwerg — oh nein, der zwerghafte, nie zum Mann gereifte Lenker von Deutschlands Geschicken, ist in zwischen zum Riesen geworden

starrend, voll des Begeisterungs- ruseS: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein über blutige Schlacht- und Siegesfelder geleitet der Riese Bismarck daS aus dem Staub der Staufen neuverjüngte Reis zum fahnenumflatterten, eichen- und lorbeergeschmückten Thron auf hoher Estrade, wie sie glänzender nicht die Ge schichte aller Zeiten gesehen, im prunkvollen Spiegelsaal des roi solell, des Sonnenkönigs zu Versailles. Aus des Riesen Schulter gestützt, besteigt der Deutschen Heeressürst, Wil

in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

gegen den Franzmann zieh'n — ein wahrer Herzog der Deutschen, d. h. der vor dem Heer voran zieht. So lange sein Geist uns vorangeht, bleibt wahr das Sangeswort: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält. Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt.' Und nun, bitte, ergreifen Sie Ihre Gläser und erheben Sie sich ehrfurchtsvoll vor des heutigen Tages Ehren- greis. Seit Deinem vollbrachten Ruhmeswerk, Deutsch, lands

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.11.1896
Physical description: 4
'' ' ^ .H ' '' ^ ^ ^ ''.', 'H ' Ä)> ', .7.^ '^cr. ^7Ü. .Dozn>.r Zeitung tiroler Tagblair)' Samstag» 23 Novemb.r 1896. Jem Zubel-Perein. 5'- j !Ä i.I! , -p'. ^ ! -'^ ' > 6. Dem heutigen Konzerte, welches der Bozner Männer- gesangverein im Bürgersaale veranstaltet, wohnt eine erhöhte Bedeutung ii'ne, denn es bildet den JubiläumSabend einer Körperschaft, die man. wenn von dn, vornehmen Vereinen der deutschen Sängerschaft die Rede ist, an einer der ersten Stellen zu nennen pflegt. Und mit Recht

! Denn in fortge» setztem ernstem Streben hat der Bozner Männer-Gesang verein eine Thätigkeit zu entfalten gewußt, welche ebenso reich an bedeutsamen künstlerischen Erfolgen wie an befruchtender Einwirkung aus da» musikalische Leben unserer Stadt, ja des ganzen Südtirol war. Unser Minner-Gesangverein hat vor zwanzig Jahren de« deutschen Liede an den Marke» der Etsch die erste Heim stitte geboten und aus seinem Beispiele sind seither nach und nach zahlreiche Vereinigungen im Lande entstanden

, in welchen der deutsche Sang so treu gepflegt, die deutsche Sitte so wachsam behütet wird. Es spricht für den hohen Werth der Männer-Gesangvereine, daß sie in einer Zeit, wo anscheinend für alles Ideale so wenig Raum nnd Verständnis vorhanden ist, zu etwa» Liebgewonnenem, zu einem unbestrittenen dürsnisse geworden sind und vom naiionalen Standpunkte aus eine durchgreifende, von mancher Seite noch viel zu wenig anerkannte Thätigkeit zu entwickeln verstehen. Die deutschen Gesangvereine im worden und im Süden

der Ostmark stellen der nationalen Bewegung Lenitruppen von erprobter Verläßlichkeit bei, nnd durch den großen Ein fluß, welchen sie in ihrer vielgestalteteii Zusammensetzung aus das soziale Leben, namentlich der kleineren Orte, auszuüben vermögen, sind sie mit ihrer ebenso unzweifelhaften, wie uner schütterlichen deutschen Gesinnung nationale Hochburgen ersten Ranges geworden. Konnte e« Wunder nehmen, daß in einer Gegend, wo man auf Schritt und Tritt vom Hauche einer großartigen Natur, vom Odem

der Romantik und der Poe'Ze umweht wird, da» freie Lied sich Bahn brechen mußte und sich deutsche Sänger zu innigem Bunde zusammengesellten? Konnte es Wunder nehmen, daß in der Stadt, die so gerne nach einem der edelsten deutschen Sänger, „dein Helden de» Gesanges unter den Helden der Geschichle' benani t wird, die Zauber krast der Lieder Aller Herzen entflammte, und konnte eS Wunder nehmen, daß an der so oft bedrohten Sprachgrenze der deutsche Sänger Irene Wacht bezog zum Schutze deut scher Sitte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
Sein 2 schworencn Bundesgenossen gegen die Ungarn; wenn sie nur erst die Reichsraths'änder in ihren Klauen haben, dann wird auch der Tanz in Ungarn an gehen. Darauf können sich die Ungarn verlassen, wenn sie auch das lange schon vergessen zu haben scheinen. Daß es ihnen durch die Palocky-Feier, durch die tschechischen Ergüsse und durch Komaroff in Erinnerung gebracht wurde, kann für sie nur ersprießlich sein. Gute Lehren brauchen sie deshalb den Deutschen nicht zu geben, die Deutschen

werden darauf keine Rücksicht nehmen. Trotz aller Be- drängniß stehen die Deutschen noch immer auf festerem Boden als die Ungarn, wenn sie nur auch einmal so rücksichtslos sein wollen wie diese. Politische Nachrichten. Meran, 28. Juni- Weil der Tiroler Abgeordnete Dr. Schöpfer sein nationales Gefühl nicht so schamlos verläugnet, als es die Herren Ebenhoch, Karlon, Kalteneger u. A. thun, wird er vom „Linzer Volksblatt', dem Organe Ebenhochs, des jetzigen Landeshauptmannes von Oberösterreich, heftigst

angegriffen. Der Tiroler Geistliche hält aber wacker Stand und vertheidigt feine gute Sache mit viel Eifer und Geschick, indem er in der „Reichspost' u. a. sagt: „Ich trete ein für die sofortige Aufhebung der Sprachenverordnungen, und bin dafür, daß die Stimme aller Deutschen — ohne Unter schied ihrer sonstigen Parteigegensätze — auf dieser Forderung, sowie überhaupt zur Wahrung der be rechtigten Interessen des deutschen Volkes, sich ver einigen. Auf gleichen (?) Standpunk haben sich Baron Dipauli

und mit ihm die Tiroler Abgeordneten, und wie gesagt auch solche aus Salzburg und Oberösterreich gestellt. Wenn ich wegen dieser meiner Stellungnahme „Glied der sogenannten famosen deutschen Schönerer - „Gemeinbürgschaft' bin, so gehören auch die anderen erwähnten Ab geordneten dazu.' Schöpser theilt weiter mit, daß die Tiroler, Salzburger und einige Oberöfterreicher Abgeordnete den Austritt aus der Parlamems- mehrheit, gedrängt durch eine Reihe sachlicher Gründe, mehrmals sehr ernst in Erwägung ge zogen, ja in ganz

, daß sie in der That gewillt seien, in dem schwebenden Sprachenstreite zur Wahrung der Interessen des deutschen Volkes nicht mit der Majorität, sondern mit den übrigen deutschen Parteien zu stimmen.' Diese erfreuliche Mittheilung Dr. Schöpfers muß -nan sichzgut merken bis zu jenem Zeitpunkte, zu welchem „Mein Sohn? Mein Sohn ist todt. Gott gebe ihm den ewigen Frieden.' „Mutter, Mutter, rede nicht so, nimm mich auf Mutter, als Deinen reumüthigen Sohn.' „Nimmermehr. Die Fougeyrol hat die Schmach nicht verdient

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
, daß sie Ungehöriges, Aufreizendes gesprochen haben. Der gute Komaroff Hai am Ende gemeint, er spreche ganz im Sinne des „Systems', da er ja die „Stützen der Regierung' ganz in derselben Weise reden hörte; er glaubte wohl dem Grafen Thun aus dem Herzen zu sprechen, wenn er gegen die Deutschen loszog. Denn in den offiziösen und tschechischen Blättern sah er ja sortgesetzt die Deut schen hergenommen und las die ärgsten Vorwürfe an dieselben. Er las da, daß die Deutschen herrsch süchtig, unversöhnlich

belohnt wurden, daß man schließlich an seiner Ge- neralsunisorm und an seinen Brand- und Mord reden Anstoß genommen hat, in einem Lande, in welchem solche Brand- und Mordreden gegen die Deutschen Mode und etwas Alltägliches sind. Daß sich die Deutschen über ihn beschweren könnten, fiel ihm nicht im Geringsten bei. Die Deutschen in Böhmen und Prag sind ja eine solche Behandlung, wie der Pudel die Schläge, gewöhnt. Namentlich die Prager Deutschen haben zu sagen: „Wie Goit will; ich halt still!' — obwohl

dort neben Gott und der ewigen Gerechtigkeit Graf Coudenhove und die Polizei in Betracht kommen. Eine Rücksicht auf die Deutschen brauchte also dem guten Koma roff gar nicht in den Sinn zu kommen, denn solche Rücksichten gibt es in Böhmen überhaupt längst nicht mehr, insbesondere nicht bei den Tschechen, die ja alle ihre Pläne, vor Allem ihre staatsrecht lichen, ohne Rücksicht auf die zwei Fünftel Deutsche der Gesauimtbevölkerung machen und so über die Teutschen hinwegsehen, als wären diese Luft. In Prag

, wo die Äusmerzung alles Deutschen schon ziemlich weit vorgeschritten ist, wo sich die Deutschen schon in die Jammerecke verkriechen müssen, wenn die Tschechen Feste feiern, konnten ihm die Deutschen auch gar nicht in Erinnerung kommen. Er sah dort nur das tschechische Staatsvolk des heiligen Wenzels- Reiches und er war dort der Gast der „großen Weiizels-Nation' — Teufel noch einmal! Wes halb sollte er sich ein Blatt vor den Mund nehmen? Wenn Palacky die Deutschen „Räuber' nannte, so wird man doch an Palackys

Festtage die Deutschen auch noch „Mörder' nennen dürfen'' — und wenn diesen Mördern durchs Rad oder durch eine Um armung die Knochen gebrochen werden, so ist ja das nur der übliche Verlauf, den die Gerechtigkeit nimmt. Dem armen Komaroff ist Unrecht geschehen, wenn er allein den Sündenbcck für den Kanonen rausch des Tschecheuthums abgeben soll. Der Wein, der in Prag in Strömen floß, ist von den öster reichischen Regierungen gekeltert worden; der Kano nenrausch kommt aus den renommierten Kellereien

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.11.1897
Physical description: 4
, die den Menschen zwingen, sich auf eine Weise zu entscheiden, die man bei ruhiger Ueberlegung gewiß verwirft.' Es wird nicht fehlen an solchen, die es verdammen, daß die Vertreter des deutschen Volkes in Oesterreich nicht auf Höflings- sohlen ihr Recht erstreben, und vielleicht lächelt man höhnisch über den wackeren Lecher, der in heldenhafter Anstrengung das Schlachtfeld hielt. Aber wiederum hat Burke das Wort gebraucht : „Wehe dem Lande, das Fapa Durchlaucht. Roman aus der österreichischen Gesellschaft

als jede staatliche Pflicht steht das Recht eines Volkes, sich selbst zu erhalten, und ernster drohender für Oesterreichs Zukunft als ein Konflikt mit dem Magyarenthum, das seiner niemals entbehren kann, ist die Erhaltung des Deutschthums als maßgebender Faktor in dem bunten Getriebe der österreichischen Stämme! Nur durch Gewalt und Unrecht kann den Deutschen das Ihre genommen werden — ist schon je mals das Glück, das Gedeihen eines Staates aus har tem Unrechte erwachsen? Kann ein Land gedeihen, dessen Lenker

die gerade Bahn des Rechtes verließen, um auf dem Wege der dahinzuwandern? Die Deutschen haben recht und tau- fendmal recht, wenn sie die Gummisohlen verschmähen und den holden Träum des Hochzeitsvaters Badeni mit jähem Fußtritt zerstören. Traurig genug, daß Männer deutschen Stammes iu den Reihen der Volksgenossen fehlen I Heinrich von Kleist hat die herrliche Novelle von Michael Kohlhaas geschrieben. Es ist der Mann, der das Unrecht nicht leiden will, auch wenn er darüber Leib und Leben, das ruhige

Glück des Hauses und seine Habe verliert. Das Rechts gefühl ist zum Rechts trotz geworden. Die Deutschen in Oesterreich werden nicht, wie ^der Roßtäuscher von Kohlhaasenbrück zum Aufruhr schreiten und zur Mordbrennerei, aber auch sie beseelt handfester Rechtstrotz, der nicht dulden will, daß ihm sein Eigen genommen wird. Schon ist mancher Erfolg errungen. Ungeheuer ist der Eindruck im Lande, die Achtung vor den deutschen Kämpfern steigt empor und im Lager der Gegner herrscht Rathlosigkeit

genröthe des Taganbruches', da beschien die Morgenröthe die unermüdet kämpfenden Deutschen und die lächerlichste Deroute der Badeniten. Die Präsidenten des österreichischen Reichsrathes be- i, gestattete die Abhaltung eines Freudenfestes, empfing aber Niemand und nahm an Nichts Antheil. Wie eine Statue von Erz saß er am Fenster und starrte in die Ferne. Auch jetzt kam tagelang kein Wort von seinen farblosen Lippen. Nicht nur, daß sein Herz, dies schwer zugängliche, aber dann furchtbar tief empfindende

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 05.12.1898
Physical description: 6
gemacht hat.' - „Unser Kind'. Eine klerikale Parodie auf das Lied „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein' verdient weitere Verbreitung. Wir entnehmen sie der „Kärnt. Zeitung', und zwar einer Rede des Paters Georg freund, der, gegen die Beschlüsse des Siebenten deutsch österreichischen Lehrertages polemisirend, mit folgenden Worten schloß: „Sie sollen sie nicht haben. Die Seel' von unserem Kind, Solange man in Oestreich Noch einen Oesl'reicher find't' Dabei müssen wir den Pater Freund

über den Abschluß eines Anlehens gescheitert seien. Wie weiter behauptet wird, sei die Ver mählung des Prinzen Jayme mit einer bayerischen Prinzessin beschlossene Sache. Gar kein Recht! Köstlicher als das Schlaglicht, welches eine unfreiwillig komische Aeußerung eines Vertreters der Regierung in Prag gelegentlich des Jubelfestes der Lese- und Redehalle deut scher Studenten über die Lage der Deutschen in Oesterreich gegenüber jener der Tschechen verbreitet, kann nicht leicht ein Ausspruch

, wenn die Deutschen der „Gleichbe rechtigung' wegen auch nur ein Postulat geltend machen möchten! Den Tschechen wird es nicht verübelt, wenn sie mit Verweigerung des Heeresbudgets drohen, falls man ihnen nicht nachgibt, bei den Deutschen gilt es schon als unerlaubte Maßlosigkeit, an's gute Recht zu erinnern! Eine solche Erinnerung versetzt die feudalen Obergötter wie jede Erinnerung an einen säumigen Zahler in gewitterschwüle Laune. Das Mäßiguugprcdigen an die Adresse der Deutschen gehört schon

so zu dem be liebten Sport der Offiziösen nnd anderer Re- gierungsdiener, daß man darüber gar nicht mehr daran denkt, wer denn eigentlich die ewigen Drängler und Forderer sind. Als nun Funke sorisuhr: „Unser gutes Recht ist es, von dem ich gesprochen habe und der Vertreter des deutschen Volkes kann, wenn er zur akademischen Jugend spricht, auch von dem deutschen Recht und den nationalen Forderungen des deutschen Volkes sprechen', da drohte das Regierungsorgan — wahr scheinlich ein Tscheche — mir der Auflösung

der Versammlung, wenn in diesem Smne weiter gesprochen werde. Auch der Abg. Dr. Zdenko Schücker war schon früher von dem selben „Organ des Gesetzes' ermahnt worden, da er es gewagt hatte, an die Brutalitäteu gegen die deutschen Studenten in Prag im Vorjahre zu erinnern. Das böse Gewissen stopft sich freilich überall gerne die Ohren zu, wenn es an alte Unterlassungssünden gemahnt wild. Man soll also in Prag sich deutscher seits gleichsam den Rücken reiben, wenn man Schläge bekommen hat, aber später nicht mehr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.07.1897
Physical description: 4
Nr. 157 Mr Klagwfmter Patteitag. Während in Eger den Deutschböhmen die Nothwen digkeit der Sprachenverordnungen durch tschechische Poli zisten eindringlich vordemonstrirt wurde, erklärten die auf dem Parteitage der Deutschen Volkspartei mehr als tau send versammelten deutschen Vertrauensmänner aus den Alpenländern sich als solidarisch mit ihren Stammes brüdern in Böhmen und bereit zum Kampfe bis auf's Messer. Die große, eine erhebende Demonstration für die endlich wiedergefundene deutsche

Einheit darstellende Versamm lung ist von enormer Bedeutung in der Geschichte der Deutschen Oesterreichs, von einschneidender Bedeutung in der Entwicklung der Alpenländer. Wenn der Wunsch, welchen der durch und durch nationale Abgeordnete Hohen burger bezüglich der Erhaltung der Einheit der Deutschen Oesterreichs aussprach, alle Herzen durchdringt, dann braucht uns, um ein vielzitirtes Wort einmal richtig anzuwenden, um die Zukunft unseres Vol kes, nicht bange zu werden. Dr. von Hohenburger schloß

sie sich in einem gewaltigen Irrthum. Diese Mittel werden nur unseren Widerstand stärken. (Stür mischer Beifall.) Die Lage unseres Volkes in Oesterreich ist eine ernste. Gleichwohl ist kein Grund zu feigen Sorgen da, wenn wir uns nur selbst treu bleiben und den deutschen Hochgedanken festhalten. Eine Frucht des gegenwärtigen Systems ist uns bereits in den Schoß gefallen: die Ein heit der Deutschen: diese lange entbehrte Erscheinung ist theils hergestellt, theils in Anbahnung begriffen. Sie zu erhalten, so weit sie schon

). weckten besonders stürmischen Beifall und lebhafte Zwi schenrufe. Der Abgeordnete Stein wender. erklärte, „in nationalen Fragen gebe es keine Landes grenzen für unser Volk, unser Kampf kenne kein Zurück.' Das Resume des Tages zog der steirische Landesausschußbeisitzer Dr. v. Derschatta in folgen den jedes national fühlende Herz erwärmenden Worten: „Der heutige Tag istvonhistorisch er Bed eutungfür das deutsche Volk und für die Entwicklung und den Werdegang Oesterreichs. Den deutschen Abgeordneten

haben, seien vorüber und Badeni täusche sich gründlich, wenn er meine, daß sie je wieder kommen würden. (Stürmischer Beifall,) Badeni möge sich merken, daß die Deutschen sich nicht knechten lassen, daß Polizeiverfügungen und galizische Verwaltungspraxis sie nicht einschüchtern wer den. Wohl könne seine Hand ein paar Opfer erreichen, aber an diesen Opfern werde die deutf'cheGröße nur wachsen und die deutsche Kraft und der Widerstand des gesammten Volkes sich he ben. (Jubelnder Beifall

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 20.12.1897
Physical description: 6
ihren Grund haben, seien dein Obersten Gerichtshofe zu autoritativer Aeußerung vorgelegt worden und die Beantwortung ist als Gut achten des Obersten Gerichtshofes unter die Antworten des Justizministeriums eingereiht worden. Die Vorgänge in Bökmen. In einer dieser Tage in Prag vom deutschen Verein abgehaltenen Versammlung wu»deu, wie schon in Kürze berichtet worden ist, die Vorgänge der letzten Wochen und die vom Verein für die Zukunft zu treffenden Maßnahmen besprochen. Dcr Versammlung wohnten sämmtliche

deutsche Landtagsabgeordneten Böhmens bei. LandtagSubgeordneter Dr. Hackel besprach ein gehend Wesen und Ursache der letzten Excesse, worauf dcr Landmarschall-Slcllvertreter Lippcct das Wort er griff. Er kennzcickncte die Stellung, welche die Deutschen PragS nach den Excessen einnehmen. Dcr Redner verurtheilt es, dass von vielen Seiten dcr Wunsch nach cincr deutschen Landeshauptstadt in einem rein deutschen Gebiet des Landes laut wurde, wohin man die in Prag gefährdeten Unterrichtsanstalten

und Institute, die Gemeingut aller Deutschen Böhmens seien, verlegen möchte. „Wir sehen vielmehr', sagt Redner, „dass wir die von den Feinden bestürmte Position nicht ausgeben dürfen und ausharren müssen bis zum letzten Mann.' Der Redner fordert alle Deutsche in« Lande auf, nichts von ihren berechtigten Ansprüchen ?u opfern, vielmehr alles anzugeben, was sie durch die Excesse an Unbill erlitten, weil alle diese Punkte in einer Denkschrift gesammelt und diese der Regierung unterbreitet

werden soll. Der Redner be antragte folgende Resolution: „Der deutsche Verein in Prag erklärt, dass die Deutschen Prags auch in den schrecklichen Ereignissen der jüngsten Tage keinen Anlass finden, von ihren berechtigten Ansprüchen als Mitbewohner dcr Hauptstadt Prag zurückzutreten. Solange Prag die Hauptstadt des ganzen Landes und das Centrum der beiden Böhmen bewohnenden Natio nalitäten ist, fühlen sich die Deutscheu doppelt ver pflichtet und angespornt, alle ihre Ansprüche hoch zu hallen, die deutschen Institute

— die beiden Hoch schulen und die übrigen Anstalten zur Pflegt deutschen Lebens und humaner Erziehung — sowie alle das selbe erstrebenden Vereine mit Einmüthigkeit und mit verdoppelten Anstrengungen zu unterstützen, und er warten von den Organen der neuen Regierung «schütz uud Unterstützung in diesem Streben ' Die Reso lution wurde unter lebhaftem Beifall einstimmig an genommen.. Das Stadtverordncten-Collegium von Reichenberg genehmigte hingegen einstimmig eine Entschließung, in welcher entschieden

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 29.12.1899
Physical description: 18
S-VeL Mer«»er Seit««». »tr. ISS am Verhandlungstische Er ist außer Dr. Bärn- reither der Einzige der deutschböhmischen Abgeord neten, welcher zu einer größeren Rolle im ösfent- lichen Leben Oesterreichs berufen erscheint. Madeyski über die österreichische Krisis. ii. Nachdem die November-Katastrophe im Par- lamentSgebiiude sich auf die Straße fortgesetzt hatte, bewirkten die deutschen Bewohner Wiens den jähen Sturz Badeni'S — aber leider nicht seines Systems, denn das nationale Fühlen

mit dem deutschen Volks- stamme fehlte in den leitenden Kreisen, die immer nur das „österreichische Staatsbewußtsein' urgierten, ohne zu bedenken, daß dieses nur ein todtes Abstraktum ist, wenn es nicht in der Volksseele zu selbständigem Leben erwachen kann. „Badeni wollte die Obstruktion breche», Thun wollte sie biegen', hauvtsächlich durch Ueberflüfsig-- machung der Legislative mittelst § 14, Begünstigung der Tschechen und durch den Versuch, der deutschen Bevölkerung zu demonstrieren, wie nachtheilig

die von ihren Vertretern verübte Obstruktion auf ihre nationale, politische und wirthschaftliche Entwicklung wirken müsse. Wie ehrlich auch die Absicht Thuns, auf diese Art die Opposition einer VerständigungS- aktion zugänglich zu machen, gewesen sein mag, sie hatte in Folge jenes „unglückseligen Mißverständnisses, welches das nationale Motiv vor der Regierung und Majorität verschleierte', nur das Gegentheil erreicht, nämlich: statt Schwächung der Opposition, einheitliche Organisation der „deutschen Gemein- bürgschast

, „welche die Eigenart der Empfind lichkeit deS Nationalgefühls der Deutschen nicht er faßten, weil sie an dasselbe den Maßstab der Ge sichtspunkte ihrer eigenen nationalen Lage im Staate angelegt hatten', dann aber aus Deutschen, „bei welchen die nationale Empfindlichkeit vermöge ihrer Erziehung und politischen Schulung durch das religiöse und staatliche Gefühl wesentlich ab geschwächt erscheint'. Ein neugewähltes Parlament könnte also die innerpolitischen Verhältnisse Oester reichs wesentlich umgestalten

. Wenn aber der Ver fasser die Vergangenheit in Böhmen so darstellt, daß die Deutschen im unverkürzten Vollgenusse der nationalen Freiheit sich befanden, während der FingrrS eingedrückten Loch« versehen. Wer im Lause deS Jahres sterbe» soll, dessen Loch verschwindet während deS Backens. Auch der Traum in der Nacht hat prophetische Bedeutung. Die Witterung d«S NeujahrStageS bestimmt die deS ganzen Monats. Nebel am Morgen bringt hundert Tage darauf ein Gewitter. Sonnenschein verheißt viele Fisch« im Jahre

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 24.05.1899
Physical description: 16
jeden Dienstag. Donnerstag und Ta:»Sta>i, abends V Nhr ^ I Nr. 62 Mittwoch, den 24. Mai 18SS. 38. Jahrgang Air Forderungen der Deutschen in Oesterreich. Meran. 23. Mal. Die national-politischen Forderungen der Deutschen sind erschienen. Schwer war, bei dem leider nur zu sehr ausgeprägten Individualismus der Deutschen, die Aufgabe, ein Programm aufzustellen, welches alle Parteien trotz ihrer verschiedenen Ansichten und Absichten zu befriedigen vermag und welchem auch das Volk beistimmen

kann. Aber es ist ge lungen! Die Vertrauensmänner haben etwas ge schaffen, das nicht nur die Deutschen zufrieden stellt, sondern dem auch alle gut österreichisch Denkenden beistimmen können, gleichgiltig, welchem Sprachstamm sie angehören. Diese Forderungen verletzen nicht die Rechte anderer Nationen, sie verlangen nur für die Deutschen zu erhalten, was sie besitzen und waS ihnen gebührt, damit die Existenz des Staates ver bürgt bleibe. Ein gewisser Zug von Resignation durchweht das Ganze; eS ist jener der Defensive

eigene, die nur auf Abwehr, auf die Vertheidigung des Besitz standes gerichtet ist. Die Deutschen stellen kein Gesammt-Programm für die Regierung des Staates auf, sie bestellen nur ihr ei g eneS HauS, nur dasjenige, was zur Erhaltung ihrer Nationalität in Oesterreich unbedingt nothwendig ist. Freilich ist jede Stärkung des Deutschthums auch gleichzeitig eine Stärkung der Monarchie. Auf die führende Rolle hat es verzichtet; seit den Mißregierungen der letzten 20 Jahre, seit der planmäßigen

Zmückdrängung und fortwährenden Bedrückung deZ deutschen Volks stammes in Oesterreich war dies die nothwendige Folge. Die Rücksicht auf das Staatswohl hat durch diese Zeit seine Kräfte zersplittert, nun kann es sich zum Schutze der eigenen Nationalität konzen trieren. Aus diesem Grunde ist auch dem Worte „Staats sprache' sorgfältig ausgewichen worden. Deutsch soll nur die allgemeineVermittlungs- sprache in Oesterreich sein; sie ist die Sprache des ReichZraths, der Staatsakte, der Ministerien, der Obersten

gesetzlich festzustellen. Die Forderung, den H 14 nur auf wirkliche Nothfälle zu beschränken, sowie jene, die Beziehungen zu Ungarn dauernd zu regeln, sind zum Wohle der Monarchie unbedingt erforderlich, denn sonst folgt eine Krise der andern und der Bestand des Reiches ist wirklich nur ein solcher „auf Kündigung'. Darum müssen auch alle staatsrechtlichen Bestrebungen anderer Nationalitäten und Parteien energisch zurück gewiesen werden, da sie nur den Zerfall jenes Staates föidern, welchen die Deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.01.1896
Physical description: 4
Nr. „SHner Zeitung (SÜKÜroler Tagblatt)' Mitwochs den 'tö. ^Zjlnner 4NS. Eine gemeindeutsche AngöttzgenM. An der Cillier Frage ist die Koalition ^gescheitert, -oir der Cillier Frage hat sich aber auch da» DeUlschthum iür Oesterreich wieder ermannt. Das slavische ^Gymnasium, wel che» die »indisch«» Agitatoren in der deutschen 'Stadt Cilli durchsetzten, hat den nationalen Geist nicht nur in der Bür gerschaft CilliS selbst gekräftigt,'es hat auch das Gemein- gefühl gestärkt, da« alle Deutschen

in der Wahrung ihrer' Nationalität verbinden soll. Ein'aus Bekennen: aller deut schen Parteien in Oesterreich und im DeuHchen'-Reiche .zu sammengesetzter großer Ausschuß hat sich die Aufgabe gesetzt, der -bedrängten > südsteierischen Stadt in wirksamer Weise ent- gegeuzukommen und hat an alle Deutschen folgenden Aufruf eckasien: Cilli ist in'Gefahr, unserem Volke And'Volttthume Ver loren zu gehen; Ehre und Besitz stehen auf dem Spiele. Die Thatsache braucht ja nicht mehr erwähnt zu werden. Es ist ja'nsch

>in der lebhaftesten Erinnerung aller, daß unsere hef tigsten Midersächer/die Wenden, mit Hilfe einer ihnen gefäl ligen und dem'staMrhaltenden und staatstä»kenden deutschen Volke abholden Regierung mitten in der Hochburg unserer südlichen Grenzmarken slovenisches Gymnasium errichten und sv'dem^Deutschthum ^eiuen fühlbaren und. nachhaltigen schlag versetzrn'dvrsten. Unnöthig-ist e« wohl auch, zu erwähnen, wÄche'Gefahr,'welchen'Schaden diese indische Schöpfung für unser Bttk in sich birgt; e« ist Cilli nicht allein

eine der werthesten Perlen unseres nationalen 'Besitzes, eine« der.M»sten Stücke altererbter Vätererde; seine Bedeutung ist damit nicht erschöpft,- daß man sagt, « sei unsere wichtigste GtNtzfeste im-Süden; -man muß Cilli, wenn man seinen WMh' für 'üitstr' Volk ganz ermessen und würdigen will, auch al«-4ic'Br ü ck e z ur'« d r i a in« Au ge fassen, die ein deut, sche« Meer .sein und bleiben muß, wenn nicht dem deutschen Volk der Lebensnerv unterbunden, das TodeSurHeil ge sMchen'«»tden-isÄl. E« gibt kaum

de« ganzen deutschen Volkes sew. Leget alle Hand an'« Werk. Zunächst handelt e» sich darmn, das deutsche Gymnasium in Cilli zu kräf tigen. Diese« soll dadurch erreicht werden, daß dortselbst ein deu t s'ch <! S' S tudentenheim errichtet wird, das armen Schülern deutschen Stamme« billige oder unentgeltliche Unter kunst bietet und anderweitige Unterstützung leiht, damit diese nicht in die slovenische Anstalt gedrängt und dort durch wen dische-Erziehung in-da« Lager der Feinde unseres Volke« ge- leitet

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 21.08.1897
Physical description: 12
und der Regierung ergeben; allein es ninss eben die Möglichkeit dieser Verständigung geschaffen werden. Die Regiernug selbst hat schon in der Einladung zur Conferenz den Weg gewiesen zu einer im allsei tigen Einvernehmen zu erfolgenden Modifikation der Sprachenverordnnng vom 5. April d. I. Der Con ferenz wird nämlich der Entwurf eines Landesgefetzes, betreffend den Gebranch der beiden Landessprachen bei den autonomen Behörden und Organen zugehen. Der Grundgedanke dieses Gesetzes kann den Deutschen

nicht anders als höchst sympathisch sein, denn er ist identisch mit jenem Principe, welches zwei hervor ragende deutsche Parteimänner, die Professoren Pferfche und Ulbrich von der Prager deutschen Universität, ihrem Projecie einer Regelung der Sprachenfrage zugrunde gelegt haben. Es ist dies die Bildung von rein deutsche», rein czechifchen und gemischtsprachigen Be zirken resp. Gemeinden, in welchen die deutsche bezw. czechische oder utraguistische Geschästssprache gelten soll. Wäre sodann auf Grund dieses Entwurfes

ein? feste principielle Basis gewonnen, so würde die Regierung ihrerseits diese Grundlage acceptieren und die Sprachen- Verordnung im Sinne jenes Landesgefetzes abändern. Einen klügeren und allen Interessen mehr entsprechen den Ausweg vermögen wir nns nicht vorzustellen. Den Deutschen wird eine Verhandlungsbasis geboten, welche von zwei hervorragenden Politikern aus ihren Reihen selbst vorgeschlagen wurde, und die Autorität der Re gierung bleibt iutact, indem eine Modisication der Sprachenverordnung erst

nach erzielter Verständigung und nur im Sinne derselben erfolgt. Allein die Action der Regierung strebt nicht bloß eine friedliche und einverständliche Regelung der Sprachenfrage an, sondern sie will dem ganzen Com- plexe der nationalen Streitfragen nähertreten, und eine unbefangene Prüfung lehrt, dass auch hier die Wünsche der Deutschen in reichem Umfange befriedigt werden sollen. Zunächst durch die Reform der LandtagSwahlordnung. Von den 70 Mandaten des Großgrundbesitzes gehört jetzt kein einziges

den Dentschen. Im Wahlkörper der FideicommisSbesitzer waren sie immer, im Wahlkörper der übrigen großen Grnndbesitzer sind sie seit einer langen Reihe von Jahren in der Minorität, und da beide Gruppen je einen einheitlichen Wahlkörper bilden, in welchem das Listen-Scrutininm über sämmt liche Mandate entscheidet, so konnten es die Deutschen höchstens im Wege des ConipromisseS zu einer Vertretung im Großgrundbesitze bringen. Kai» ein solches uicht zustande, wie bei den letzten Landtags- wahlen, so giengen

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 01.07.1898
Physical description: 7
in Schönbrunn, stand im Zeichen des Kaiserjubiläums und brachte begeisterte Huldigungen für den Kaiser und das Allerhöchste Kaiserhaus. Auch die Abordnungen ausländischer Schützenkorporationen nahmen lebhaft Theil an diesen Huldigungen. Ebenso feierlich als herzlich kam das Gefühl der Schützen aus dem Deutschen Reiche für Kaiser Franz Josef in der Rede zum Ausdrucke, mit welcher der Oberschützen meister von Nürnberg, Herr Pilepp, beim Schützenbankette die Begrüßungs ansprache des Bürgermeisters Dr. Lneger

beantwortete. Der Redner gab Zeugnis dafür, daß unser Kaiser ein „allverehrler, weit über Oesterreichs Grenzen hinaus geliebter Herrscher' sei und sagte, die deutschen Schützen haben es für ihre Ehrenpflicht gehalten, in Wien zu er scheinen, um ihre Liebe und Verehrung sür den erhabenen Friedensfürsten und treuen Bundesgenossen des deutschen Kaisers zum Ausdrucke zu bringen. (Weitere Notizen hierüber im 2. Bogen unserer heutigen Nummer.) politische Wochenschau. Peichsdentsche Stimmen

. In der reichsdeutschen Presse mehren sich die Stimmen, welche sich für das Zustandekommen der Konferenzen zwischen den Deutschen und Czechen aussprechen. Der ..Hamburgische Korre spondent' äußert sich folgendermaßen: Bezüglich der Gestaltung der inneren Verhältnisse ist alles Interesse darauf gerichtet, ob die gemeinsame Konferenz, zu der Graf Thun die Vertrauens männer der Czechen und Deutschen einzuladen beabsichtigt und auf die die Regierung das größte Gewicht legt, zustande kommt oder nicht. Im Vergleiche

zu der ablehnenden Haltung, die die Deutschen im vorigen Jahre gegenüber der ähn lichen Absicht des Grafen an den Tag gelegt haben, herrscht in den Kreisen der gemäßigten Deutschen jetzt eine größere Geneigtheit. Da mals wurde eine Beschickung rundweg von der vorherigen Aufhebung der Sprachenverordnungen abhängig gemacht. Diesmal ist damit zu rechnen, daß Graf Thun sich prinzipiell schon für die Aufhebung der Spracbenvermdnungen ausge sprochen hat und es sich nur darum handelt, sie zu ermöglichen, wozu eben

die erwähnten Konferenzen dienen sollen. Wir glauben, daß die Deutschen politisch klug deran handelten, wenn sie sich zur Beschickung der Konferenzen ver ständen, zumal die letzten Maßregeln der Re- gierung, vor Allem die Vertagung des Reichs rathes, als Beweise einer günstigen Stimmung der Regierung für die Deutschen aufgefaßt worden sind. Die „Wiener Ztg.' veröffentlicht eine kaiser liche Verordnung vom 25. Juni, die auf Grund des § 14 des Staatsgrundgesetzes die Regier ung zur Förterhebung der Steuern

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 27.04.1898
Physical description: 18
'i' -! Seite 4 Mee«»er Aeit»»ß. Rr. 50 I t!-! ^ ,!'ij^' ' Al!j^ - !> i - dings aber auch von der Einbringung einer motiverten Tagesordnung absehen. Abg. v. Zal- linger beabsichtigt nur eine kurze Erklärung ab zugeben. Jene, die an eine BrkehrungSmöglichkeit der katholischen Volkspartei, der deutschen Klerikalen nicht glauben, scheinen wirklich Recht zu behalten nach den traurigen Erfahrungen, die man neuer dings mit ihnen gemacht hat. In der deutschen Gruppe der Majorität

, die sich wie ein Fremd körper dort suhlt, begann sich das Gewissen zu rühren. In Dipauli war wieder einmal daS Gefühl für Gerechtigkeit und Offenheit stärker, als das unnatürliche Band, das seine Parteigenossen mit dem slavischen Kerne der Mehrheit verknüpft, wieder einmal bäumte sich sein Gewissen auf gegen die scharfe Disziplin der Rechten, die ihn seines nationalen Empfindens entäußert. Jedem Recht- sühlendcn muß es klar sein, daß die Minister» anklage der deutschen Opposition wider daS Kabinet Badeni

eine Vereinigung sämmtlicher Deutschen im nationalen Sinne zu erzielen, hatte also leider keinen weiteren Erfolg. Wie wesentlich würde die Stellung der Deutschen Oesteo reichS gekräftigt durch eine Annäherung zwischen Liberalen und Klerikalen im Sinne des Ruhen lassens deS kirchlichen Streites i Es ist daS zweite Mal, daß Freiherr v. Dipauli nahe daran war, die politische Situation mehr oder minder in die Hand zu bekommen, und daß er im letzten Momente die Entschlossenheit der Handelns vermissen läßt

von Dringlichkeitsanträgen sprechen. Im übrigen wird der Verlauf der Debatte und die Beschickung des Sprachengesetz-Ausschusses wesent> lich von der Erklärung abhängen, welche, wie man erwartet, Ministerpräsident Graf Thun abgebm wird. Auf der Linken, heißt es, verlangt man, daß die Regierung die Initiative zu einem Sprachen« gesetz ergreise und die Aufhebung der Sprachen Verordnungen ankündige, wenn die deutschen Par> teien ihre Vertreter in den Sprachenausschuß schicken sollen. Wie immer die Erklärung lauten mag Erfolg

oder Mißerfolg hängen vor Allem davon ab, ob es den deutschen Parteien, die seit einem Jahre mit beispielloser Opferwilligkeit, aber auch niit einer selten beobachteten Einmüthigkeit und Thatkraft den Kampf umS Recht führen, ermöglich wird, ohne Preisgebung ihrer nationalen Interessen und ihrer Würde die Waffe» niederzulegen. Da> nach wird die Erklärung der Regierung zu beur theilen sein, dazu ist aber auch vor Allem erfor. derlich, daß daS deutsche Volk selbst deutlich die Grenze erkennt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 29.01.1898
Physical description: 10
dem PensionSgesetze für Staatsbeamte vom 14. Mai 1836 ersolgte. Den weiteren Bericht über diese Sitzung bringen wir Raummangels wegen in der nächsten Nummer. Zn Ehren des GeburtSsesteS des deutschen Kaisers versammelte sich am 26. dS. eine große Anzahl Reichsdeutscher in dem vom Herrn Kunstgärtner Nickel und Herrn Tapezierer Knnze schön geschmückten Saale des GasthoseS „zürn grauen Bären'. Die glänzend verlaufene Feier halte die Form eines CommerseS, wobei nach der von Herrn Lampe gedruckten VortragSordnnng

- ^chertngenden Wilhelms II. hervor, welcher voll uner schütterlichen Gottvertrauens die Wohlfahrt' des deutschen BolkeS zn erhalten und zu fördern, die nationalen Güter und Rechte desselben mit gewappneter Faust zu schützen und dem ganzen Reiche den Frieden zu be wahren bestrebt sei. Wie im Mittelalter nach Ver kündigung der treux-it vt-i jede Fehde rnhen musste, so schweige bei dieser Festfeier im ganzen deutschen Vaterlandc jeglicher Ausdruck von Mciuungöuntcr- schieden. Dem nrkräsligen Hoch

auf Se. Majestät folgte «ach Absingung der Volkshymne ein einstimmig beschlossenes Hnldignngötelegramm an den deutschen Kaiser. Bald darauf erhob sich Herr Eonsul Gerok, welcher mit Bezug auf die vom Vorredner gepriesene Friedensliebe des deutschen Kaisers die guten Bezie hungen seines Reiches zu anderen Staaten, insbeson dere zu dem verbrüderten Oesterreich betonte, dessen Gastfreundschaft alle Versammelten genießen. Wie vor noch nicht langer Zeit Wilhelm II. die Verdienste des ihm eng verbündeten Kaisers

Volköhymme gesungen wurde. Vor Schluss des offi- cicllen Theils der Feier erinnerte Hr. Riggenmann an die glorreichen Zeiten' der ReichSgründung. prieS' die deutscheu Fürsten und toastete auf den Mitbegrün- der. der ^ deutschen Ewigkeit, Altreichskanzler Fürsten Bi^m«rck. . Unter gleichem Beifall ehrte ein weiter r Redn er di e KriegSskUte vom^.Jahre .1370 und die -an- we senden 3 Betrauen. Der deutschen Colonien und des von Prinz Heinrich geführten Geschwaders wnrde in gewählten Worten gedacht

aller Teutschen in der Nationalitäten- srage hin Die Dringlichkeit wurde einstimmig an genommen. Ebenso wurde der Antrag selbst cin stimmig angenommen mit einem Zusatzantrage, be treffend die Festsetzung der deutschen Sprache als Staatssprache, sowie betreffend den Wunsch nach Wiederherstellung geordneter parlamentarischer Zustände, damit den socialen Reformen in jeder Beziehung endlich Rechnung getragen werde Abg. Weißkirchner be dauerte das Vorgehen jeuer Partei, die Verrath an den Deutschen übte

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 06.07.1897
Physical description: 4
ßen deutschen Feste, das in den Tagen vom 24. bis 26. d. M. in den Mauern der treudeutschen Stadt Reichen berg abgehalten werden wird und so überbringen wir denn noch einmal unseren lieben Turngenossen, wie allen deutschen Volksgenossen überhaupt die herzlichste Ein ladung zu diesem Feste, daß sich, wenn der Wettergott uns nur halbwegs günstig, zu einem der schönsten deutsch national-turnerischen Festen, die je in der Ostmark ge feiert wurden, gestalten wird. Deutsche Turner von Ost nnd West

. ^ an dieser Heerschau der deutschen Turner der Ostmark^ bei der sich wiederum erweisen soll, daß das Vermächt nis unseres Altmeisters Iahn, die Jugend unsere» Bob« kes zu kraftvollen deutschen Männern heranzubilden, oonz Euch noch treu gehütet und gepflegt wird. Scheuet nicht zurück vor den kleinen Auslagen: das was Euch hier gebieten werden wird, sowie das Bewußt-» sein, in dieser sür uns Deutschen so ernsten Zeit aw! einem echt deutschnationalen Feste theil genommen zu haben, an einem Feste, das so herrlich

den Stempel deutscher Gemeinbürgschaft trägt, wird Euch reichlich entschädigen. Eine wenig Liebe zur Turnsache, zu unse rem Volke und ein wenig nationale Opserwilligkeit läßt Euch Alles überwinden! Nehmt Euch ein Beispiel an jenen unseren Volks gegnern, die das durch und durch deutsche Turnen in ein slavisches Gewand gekleidet haben und nun dazu be- nützen, die Deutschen in ihrem geschlossenen Sprachge biete aufzureizen und herauszufordern. Sehet, wie sie Woche für Woche ihren „bedrängten Brüdern Hilfe

und nationale Stärkung bringen,' nehmt Euch ein Beispiel an ihnen und lernet was das heißt: Nationalbewußtsein und nationale Opserwilligkeit! Mer auch Euch anderen deutschen Volksgenossen entbieten wir herzliche Ladung! Seid Zeugen eines Fe stes, welches erweisen soll, daß noch immer Muth und Kraft und deutsches Stammesbewußtsein in unseres Vol kes Jugend lebt, daß es heute nichts Herrlicheres gibt, als wenn Deutsche zu Deutsche kommen, um deutsche Feste zu feiern zur Kräftigung ihres Volksthums

. Der herzlichsten und gastlichsten Ausnahme, einer echten deutschen Gastfreundschaft in unserer allzeit deut schen Stadt, können alle deutschen Turner gewiß seiul Nicht allein die schön geschmückten Straßen, noch mehr die deutschen Herzen, die Euch entgegenschlagen. werden Euch zeigen, daß Ihr bei uns willkommen seid I Der Festausschuß setzt alles daran. Euch den Anfenthalt hier so angenehm als nur möglich zu machen! Anläßlich des Festes erscheint eine Festzeitung, welche u. a. wertvolle Beiträge von Theodor

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.09.1895
Physical description: 4
des Nationalvereines, beim Festbankett eine Rede, in welcher er die deutsche Frage berührte und die Kurhessen, SchleSwig-Holsteiner und namentlich die Oesrerreicher als die „Schmerzenskinder' des deutschen Volkes bezeichnete. Die Deutschen Oesterreichs, so führte er aus, wollen wohl gerne zur deutschen Sache halten, aber die Armen würden von höherem Orte aus zurückgedrängt; ste sollten aber nicht ver- Men unv bis zum letzten Blutstropfen für die deutsche Sache eintreten. Diese EmpfangSrede wirkte verblüffend

auf die österreichischen Gäste, und' peinliche'Unruhe ergriff die Ver sammlung, selbst die Anhänger des Nationalvereines fühlten das Verletzende für die Oesterreicher, welche freudig zu ihren deutschen Brüdern geeilt und herzlichst empfangen worden waren. Bei diesem Feste schienen ja die Deutschen von der Donau bis zum Belt von einem Band umschlungen. Oberst- Kurz sollte nach Metz als Vertreter der Schweiz das Wort haben. Er trat es sofort an Professor Wildauer ab, der mit den'Tiroler Schätzen nach Frankfurt gezogen

war und den als kaiscr- und valerlandStreuen nnd dabei begeistert deutsch fühkuden Mann jene Worte auf das tiefste verletzt hatten. „Wir haben zu Hause Frieden', so lauteten etliche markante Sätze aus seiner stolzen,'knappen, flammenden Gegen rede, „bei uns ist Mittracht zwischen unserem Herrn und unserem Volke, «ir sind keine Schmerzenskinder'. „Wir haben ein Vaterland, wir lieben es, und haben Ursache, es zu lieben; aber deßwegen geben wir keinem deutschen Stamme und Lande daö Privilegium, von sich zu sagen

, daß es deutscher fühlt als wir. Wir wetteifern mit jedem deutschen Lande, mit jedem deutschen Stamme an redlichem Willen, an treuem Sinn, an wirklicher Thatkraft, wo Thatkraft nothwendig ist. Wir habe» einen Kaiser, der deutsch fühlt, wie irgend ein anderer deut scher Fürst; wir haben einen Kaiser, der bei Villafranea vor gezogen hat, sein Reich zu verkleiner», um keinen Fußbreit deutschen Landes am Ahein hinzugeben.' Der Erfolg der Rede war groß. Wildauer wurde umarmt, geküßt und beglückwünscht

beeinflußt, so unter den neueren Herbart und Lotze. Aus der Schule Wildauer'S hervorgegangen istR. Hoch- egger, Professor der Philosophie an der Universität Czerno witz. WildauerS jugendliche Hoffnungöträum? von einem Groß- deutfchland unter Oesterreichs Führung haben sich nicht erfüllt. Der greife Politiker wird aber, wü so viele seiner Gesin- nunftSaenosien. nicht mit Verbitterung auf die Entwicklung der deutschen Geschichte in den letzten drei Jahrzehnten-zvvück- blicken, Deutschland ist ja glorreich

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.09.1895
Physical description: 4
Man sollte nun m.nye«, daß jetzt, nachdem der erste Kurs dcS rein slovenischen Gymnasiums eröffnet wurde, der Vor- bereitungSjahrgang der deutschen Anstalt selbstverständlich ver schwunden ist. Aber da trifft nunmehr eine überraschende Nach richt ans Cilli ein. Der slovenische VorbereitungskurS wird trotz der Eröffnung des slovenischen Gymnasiums nicht auf gehoben. Er hatte sich, als die ländlichen Volksschulen in Untersteiermark allmählich slovenisirt worden waren, als eine Nothwendigkeit nir

die studierende slovenisch! Jugend erwiesen. Die Versäumnisse im deutschen Sprachunterricht wurden darin gut gemacht und die jungen Slovnicu befähigt, dem Unterrichte in der deutschen Mittelschule zu folgen. Nun besteht das slovenische Gymnasium, daneben aber auch der slovenische Vor bereitungskurS an der deutschen Anstalt. Weßhalb und in wessen Interesse? Gewiß nicht zum Vortheil der Deutschen, die keinen Gewinn davon haben, wenn die slovenischen Gegner durch die Bildung in der deutschen Kultu »spräche

die Waffen zum Kampfe schärfen. Äohl aber haben die Slovenen selbst das lebhafteste Interesse an dem Fortbestande einer Einrich tung, die ihre Sprößlinge durch eine entsprechende Ausbildung in der deutschen Sprache und durch den weiteren Genuß deutschen Gymnafialunterrichtes in künftigen Lebensstellungen als Aerzte, Beamte, Advokaten u. s. w. mitbewerbsfäbig macht und sie in die Lage versetzt, Deutschen die Stellungen im gemischtsprachigen Lande vorwegzun, hmen. Deutsche, die dem Studium deö

zu einer künstlichen Schriftsprache erhobenen slovenischen ZdiomS obliegen, gibt eS eben noch wenige. Daß der von der slovenischen Agitation für eine unehrliche Beweis führung mißbrauchte und als eine zu beseitigende nationale Schädigung verrufene VorbereitungskurS bestehen bleibt, ge schieht somit ganz ausschließlich den Slovenen zuliebe und ebenso zweifellos in Folge slovenischen Einflusses. Die That sache beleuchtet grell die Unehrlichkeit der slovenischen Agitation. Allerdings war in deutschen Kreisen niemals

jemand darüber im Unklaren, daß die von den Slovenen angestrebte und nun erreichte Errichtung des slovenischen Gymnasiums ausschließ lich den Zweck verfolgte, einen neuen nationalen AgitationS- herd schaffen. Was sagen die Herren konservativen Deut schen aber, welche so viel Gerechtigkeitsgefühl für die Slovenen und so wenig für ihre Stammesgenoffen aufbringen, dazu? Werden sie den deutschen Brüdern noch immer erzählen, daß die armen Slovenen „unterdrückt' sind, nachdem sie j tzt neben dem slavischen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.09.1896
Physical description: 4
Nr. 210. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Montag, den 14. September 1896. Deutsch und frei. ES ist ein alter politischer Irrwahn, an einen Gegen satz zwischen dem politischen Bekenntnisse deS klarbewußt en deutschen VolkölhumcS und dem entschiedenen Einstehen für die hohen Zdeale der bürgerlichen und individuellen Freiheit zu glauben. Vielleicht zu keiner Zeit war cS nothwendiger, öffentlich gegen diesen Wahn von einem inneren Widersprüche zwischen deutsch und frei

in dem, was man politisch anstrebt und ungescheut auf sein Banner schreibt, aufzutreten, als eben jetzt. Im Gegentheile! Wer mit der Geschichte des deutschen Volke» etwas inniger vertraut ist, wird und muß uns recht geben, wenn wir behaupten, wahres Streben nach der Frei heit habe sich zu allen Zeiten mit wahrem deutschen Volks- bewüßtsem gedeckt. Unsere Feinde haben stets einen seinen Blick darin bekundet, daß sie in ihrem Wunsche, der Reaktion Hegen Kas freiheitliche Prinzip einen lebendigen Tempel zu baueil

, das Aufflammen deö Nationalbewußtseins unter den Deutschen mit eben solcher Hartnäckigkeit und Strenge zu hinkern suchten, Äie'baS ideelle Streben nach Einführung von Gesetzen und Borfichten zu Gunsten der persönlichen Freiheit. Allen voran schritt in diesem Punkte unser altes Oesterreich; »jahrzehntelang war i!« die von den herrschenden, auch nach seinem Sturze hochgehaltene Tradition des Fürsten Metter- nich, mit gleicher Unbarmherzigst die Liebe zum Deutsch thum wie die Liebe zur Freiheit mit List

von den Genies der Staatspolizei in den verschiedenen Staaten Deutschlands. Es sind dunkle Seiten in der Geschichte des deutschen Volkes, auf die wir mit den Wachrufen dieser Erinnerung anspielen Wer «arm 'sie, die Jünglinge vom Hambacher Feste, wer wären sie, die jungen Leute, die an den deutschen Universitäten als Burschenschafter durch lange Zeiten von Spionen beauf sichtigt, von Polizeileuten verfolgt waren, wer anders waren 'sie M thätige Idealisten, die zugleich für ihr Deutschthum

und für ihre Freiheit das Schicksal kühn herauösorderten? Die Väter und Großväter der Wähler von heute könnten eö bezeugen, wenn wir noch einmal die Behauptung ausstellen, daß die wahre Freiheit, das Anstreben erweiterter freiheit licher Einrichtungen und das Festhalten an schwer erkämpften freiheitlichen Errungenschaften ganz selbstverständlich im in sten Zusammenhange stets gedacht war. Mit dem Hoch halten, wenn nöthig, mit selbstloser und hingebender Ver theidigung unseres deutschen Nationalgefühles, ist stets

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.01.1896
Physical description: 4
- s tzung begannen die altgewohnten Krawallscenen, die stellenweise in einem argen Tumult ausarteten. Dn! Gegenstand der Verhandlung war die Wahlvon Kommi ssionen, die Jungtschechen verlangten eine Stimme mehr als die deutschen Großgrundbesitzer. Ruß bezeichnete dieses Verlangen al« unberechtigt. (Stürmischer Lärm). Der Antrag sei eine Demüthigung der Deutschen, und bezeichne «ine De- klassirung des deutschen Volkes. (Beifall der Deutschen). Statthalter Thun bezeichnete den Standpunkt der Deutschen

als vollständig billig und gerecht. Der Schöne- rianer Zro nannte im Verlauf feiner Rede Böhmen eine Provinz. (Stürmische Unterbrechung). Er verwahr! sich da gegen, daß die Tscheche« als mit den Deutschen gleichwertig bezeichnet werden. Seine Worte riefen einen solchen Tumnlt hervor, daß er nicht weitersprechen konnte. Die Tschechen umringten ihn und forderten ihn aur, das Gesagte zu wider rufen. Da er daS nicht that, kam es zu cinem neuer lichen Skandal. Die Tschechen rifs-n Jro da« Manuskript aus den Händen

. Erregt verzichtet dieser auf das Wort und erklärte, er könne seine deulschiiationale Ge sinnung unter dem Eindrucke deo Terroridmus nichl zum Ausdruck dringen. Dieser Auftritt veranlaßle einen lang wierige» Streit zwischen den Jungtichcchen und dem deutschen Adel. Der Landma» schall erklärte nach Ablehnung sowohl des tschechischen als auch des deutschen Antrages den Vorschlag deo Adels viit alle» gegen die tschechischen Stimmen sür augei'.omuicil. Diesem Verschlage zusvlge soll die Hälfte der Komn

'.ijsivn aus den Kurien, die Hälfte auS cem Plenum gewählt werden. Hieourch ist ccr besitz der Deutschen go wahrt. Uom Abgeordnete« Schor«. Wie«, 10. Jan. (Eigenbericht.) Da» „Vaterland meldet, daß der Abg. Schorn beabsichtige, sein ReichsratSmandat niederzulegen. Die Gründe wurden bereit« seiner Zeit gemeldet. ZurMransvaal-Angelegenhett. Kerii», 10. Jänner. (Eigenbericht.) Die deutsche Pnsse hält die englischen Rüstungen für leeres Säbelgerassel, um dcn Rückzug in der TranSvaalirage zu verdeckcn

, die Ehrenmitglicdschast des deutschen Kaisers zu widerrufen. Die Offiziere eines Dragoner-Regi mentes haben Kaiser Wilhelm in ekkißie verbrannt. Lebhaft ventilirt wird der Vorschlag, den deutschen Kaiser aus der Marine-HerreSliste zu streiche». Waö überall in London über ihn gesprochen wird, ist einfach nicht wiederzugeben. Am meisten aufgebracht über ihn sei die Königin selbst, die einen speziellen Kourier an den Kaiser mit einem recht deutlichen Briefe gesandt haben soll. Ireitag, den w. Jänner !W6 Pom Unfall

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 06.08.1896
Physical description: 4
Nr. 179. „Bozner Zelwng (Südtlroler Tagblatt)'* Donnerstag, den 6. August 18W. ^ Das direkte Wahlrecht. Wenn irgend etwas den Tiefstand der politischen Ideen in den Parteien der Deutschen Oesterreichs beweist, so ist dies das Verhalten derselben gegenüber der Frage des direkten Wahlrechtes, welche durch die Badeni'sche Wahlresorm neuer dings ausgerollt wurde. Rekapituliren wir: Die Wahlresorm des Grasen Badeni bestimmt, daß außer Wien und einigen anderen größeren Städten die Wahlen

politisch vorgeschrittensten Provinzen streiten die Deutschen darüber, ob VolkSparlei oder Fortschrittspartei. Aber nicht eine dieser Parteien setzt sich für eine Sache ein, die eine Angelegenheit des Volkes sowohl ist als deS Fortschrittes. Und dies ist doch die Einsührnng des direkten Wahlrechtes. Seit vielen Jahren verbrämen die antisemitischen Par- leien ihr Programm mit dem Versprechen für die Einführung dcr direkten Wahlen in den Landgemeinden einzutreten. In dcr That wäre dies ein wesentlicher

Der Bericht des Gesammtauschusses des Deutschen Sängerbunds an die deutschen Sänger über seine Geschäftsführung in der Zch vom 10. deutschen Sängertage in Wien (15. Aug. 1dS0) hjz zum 11. deutschen Sängertage in Stutgart (3. Aug. wurde genehmigt. Der Deutsche S. V. besteht z. Z. aus 67 Einzelbünrcu und Bereinen, welche zus. 3117 Vereine und 88.934 Sänger umfassen. Von dem Liederbuch sind seither 8 Hefte veröffentlicht worden. Die Herausgabe des 9. Heftes wurde in der 22. Sitzung des Gefanlmtansschusses

auf den Zeitpunkt nach dem V. Sänger bundesfeste vertagt. Bei dieser Gelegenheit werden auch die vor liegenden Anregungen, in das 9. Heft das „Deutsche Lied' von Kalliwoda anzunehmen, ferner auf Einführung eines Wahl, spruches für den deutschen Sängerbund und Erlangung eines die treibenden und bleibenden Ideen des Deutschen Sängerbundes enthaltenden LiedeS noch zu würdigen sein. Die Thatsache, daß im Laufe der Jahre eine ganze Reihe sozialdemokratischer Gesangvereine und sozialdemokratischer Sängerbünde

in Deutschland in das Dasein gerufen worden sind hat Veranlassung gegeben, die Stellung des Deutschen Sänger- bnndeS zu diesen Neubildungen näher zu untersuchen. Davon ausgehend, daß die Aufgabe des D. S. B. nach wie vor in der Pflege deS deutschen Liedes und vaterländischer Gesinnung sich vollziehe, — war der Gesammtausschuß der einstimmigen Ansicht, daß für antinationale Tendenzen im D. S.B. kein Raum sei solche Bestrebungen vielmehr den Grundlagen desselben durchaus widersprechen. Der Vermögensstand per

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