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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.07.1897
Physical description: 4
Nr. l00 „GmebkN' «it ein Zchlachsizc. (Wiener Korrespondenz.) Die polnische Politik hat soeben ihren Krach erlebt — nichts desto weniger kommt einer dieser polnischen Junker, der Graf Dziedusszicky mit einem Rezepte für die Rettung Oesterreichs. Er hat eine Broch'üre geschrie ben zur Verherrlichung der „Majorität', welche sich kurz nach der Eröffnung des neuen Reichsrathes und nach Verlautbarung der Sprachenverordnungen aus Polen, Tschechen, Junkern und volksvergessenen deutschen Kleri kalen

gebildet hat, um Oesterreich zu beherrschen. Der anerkannte Feind der Deutschen, der bittere Hasser der selben, dieser polnische Graf, welchen sie als „Athener' bezeichnen, weil er sich einbildet, ebenso viel zu wissen, als zu können, gibt in der Broschüre ein Rezept an, nach welchem Oesterreich zu Tode kurirt werden müsse. Man kann sich an den Fingern ablesen, was der Pole empfiehlt. Einen kaum ein wenig verhüllten Föderalis mus, bei welchem die Landtage jede Bewegung der Reichsregierung

dachten die deutschen Klerikalen, Wer der Miske. Novelette. 15. (Schluß.) Die weißen Finger schoben hastig den Riemen der Jagdtasche zur Seite, sie bückte sich-uvd sah scharf auf die Stelle, wo das E hineingestickt war. „Gefunden! Ich habe Sie erkannt Herx Wilhelm, welche Thorheit hierherzukommen!' „Ich habe eine Einladung des Grafen Söderstjerna' sagte ich; „bitte, lesen Sie.' Ich reichte ihr das elegante, Loldgeränderte Stück chen Kartonpapier, das jeder Gast als Legitimation tra gen mußte. „Graf

sie nur einmal die Verländerung der Schule er reicht, dann würden sie schon dazusehen, daß Oesterreich nicht vollständig zerrissen werde — es ist aber ebenso sicher, daß das Programm der „Mehrheit', wie' es Schwarzenberg und jetzt Dziedusczicky entwickelten, die Einleitung zum Verfalle und zur Vernichtung Oester reichs sein würde. Die Opposition der Deutschen hat den schönen Plan in Fetzen gerissen. Sowie diese herrschsüchtige Majorität nur durch die Sprachenoerordnungen des Grafen Badeni geschaffen wurde

, damit hat die Majorität ihren Bestand verloren, damit schwebt sie in der Lust, gerade so wie die Regierung des Grafen Badeni, die sich diese Majorität geschaffen hat, oder wenigstens sich mit ihr abfinden wollte. Niemals wird diese Majorität zur Herrschast gelangen, wenn die Deutschen das nicht dul den wollen. Es stand bei den Deutschen, auch Graf Taaffe und seinen eisernen Ring in die Luft zu sprengen: sie hielten nur damals für unmöglich, was sie jetzt schau dernd erleben und darum gelang es, die Deutschen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 05.04.1896
Physical description: 24
des Winters und Nachwinter? die Menschen. Wenn doch AehnlicheS auch von unseren nationalen Verhältnissen zu sagen wäre. Leider ist dies nicht der Fall. Wohl treten ein großer Theil der deutschen Wahlbezirke und deren Abgeordnete für die Inter essen der Deutschen Oesterreichs mit Festhaltung jener bewährten Grundlagen ein, welche durch viele Jahrzente zum mindesten das Schlimmste von dem deutschen Volke Oesterreichs abgewehrt haben. Leider bieten aber die sonstigen Parteiverhältnisse gerade

unter den Deutschen Oesterreichs so traurige Erscheinungen dar, wie wohl kaum unter einen, anderen Volke Mitteleuropas. Wir wollen hier nicht von den Klerikalen und Ehristlichsozialen sprechen, von denen die ersteren jede andere Rücksicht, auch die auf daS Wohl und Wehe des deutschen Volkes, klerikalen Bestrebungen opfern, welche, waS immer geschehen möge, in unserer Zeit der historischen und naturwissenschaft lichen Forschung für die Dauer nie und nimmer die Oberhand gewinnen, wohl aber Oesterreich

und inibesondere den Deutschen Oesterreichs wie schon wiederholt in der Vergangenheit schweren Schaden zufügen werden. Auch von den Christlichsozialen wollen wir nicht reden, deren Programm ja dahin geht, durch religiöse Heuchelei das Vorwärtsdrängen roher Streber zu verdecken und dabei durch ganz un glaubliche Roheit im Auftreten breite Volksklassen in allerschlimmster Form, weil unter dem Deckmantel der Religion, zu verwildern und dadurch gefügig zu machen. Sprechen wir nur von der sicher

nicht zu unter schätzenden Strömung unter den Deutschen, die sich demschnational nennt und die eine Anzahl von Wahlbezirken beherrscht. Man sollte glauben, daß eine Partei, die diesen Namen auf ihr Banner schreibt, vor allem das Interesse der Deutschen Oesterreichs im Auge haben müßte. Doch sehen wir, welche Politische Thätigkeit die Anhänger dieser Partei entwickeln. Bei den wichtigsten Wahl gängen verbinden sich die Träger dieser sogenannten deutschnationalen Strömung mit den Klerikalen, mit den rohesten

des deutschen Volkes preis. Der Erbfeind des deutschen Volkes, der Klerikalismus, gewinnt durch sie an vielen und wichtigen Orten erst festen Boden. In zahl reichen Wahlbezirken haben die Deutschen durch die hingebungsvolle Treue der jüdischen Wähler bisher die Majorität behauptet, so an vielen Orten Mährens und anderer Länder. Die Deutschnationalen treiben eine wilve Judenhetze, schreiben den Racenantisemi- tismuS auf ihre Fahne, thun mit einem Worte alles, waS nur denkbar ist, um die jüdischen Wähler

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 28.02.1897
Physical description: 16
werden. Das Interesse an den politischen Wahlen ist heute ein allgemeines. Namentlich die Deutschen haben alle Ursache, die Vorbereitungen und Zurüst ungen zum Wahlkampfe mit dem schärfsten Jntev esse zu verfolgen und ihrerseits alles zu thun, um sich dem Gegner gewappnet entgegenstellen zu können Denn der Ausfall der Reichsrathswahlen wird für Jahre hinaus über das Schicksal der Deutschen, über ihre Stellung im Staate und in den Ländern entscheiden. Leider nimmt in demselben Maße als die Zerfahrenheit im deutschen

Volke in Oesterreich wächst, zusehends die Macht seiner Gegner zu: die >es SlaventhumS und die der Reaktion. Der Uebermuth der Slaven in den Sudetenländern hat einen bisher nicht gekannten Grad erreicht und sie trecken bereits ihre begehrliche Hand nach bisher inangestattet gewesenem deutschen Besitz. Eger und Reichenberg, Brünn und Olmütz sollen mit Tschechisier- ungsplänen beglückt werden: die einen mit tschechi schen Beamten, die anderen mit tschechischen Hoch- chulen. Auf diesem nicht mehr

ungewöhnlichen Wege soll deutscher Boden vorerst der Utraquisierung und allmählig der völligen Tschechisierüng zugeführt werden. Nicht minder gefahrdrohend erhebt allent- jalben die Reaktion ihr Haupt. Namentlich in )en Alpenländern und in der Reichshauptstadt feiert diese Erzseindin des freien, unabhängigen deutschen Bürgerthums wahre Orgien. Und die liberalen Deutschen? Ihre große einheitliche Organisation, die allein im Stande war, den Deutschen Ansehen und Einfluß im Staate zu gewährleisten

; ist durch brochen, und an ihre Stelle sind Fraktionen und Gruppen getreten, die nie und niemals die Kraft haben können, den Deutschen daS Verlorene zurück zuerobern. Die Deutschen gehen darum einer chweren Prüfung entgegen. Dazu kommt, daß gerade die bedeutendsten Köpfe der Partei, ihre be währten Führer, mißvergnügt über die häßlichen Erscheinungen im deutschen Volke, resigniert bei Seite treten. In Wien hat ein wahrer VolkSmann, ein begeisterter Verfechter des Fortschrittes, Professor Eduard Sueß

, auf die Mandatswerbung verzichtet. Den größten Verlust für die Deutschen im ReichS- rathe würde zweifellos der Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Freiherren von Chlumecky bedeuten. Wenn es bisher gelungen ist, den Deutschen im Staate und in der Markgrafschaft Mähren die ihnen gebührende Stellung zu erhalten, so bleibt dies zum nicht geringen Theile ein Verdienst des Freiherrn von Chlumecky, der seine Kraft, seinen Einfluß immer und jederzeit für die Interessen und das Wohl des deutschen Volkes einsetzte

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 18.12.1891
Physical description: 8
, mit welchen Mitteln Schönerer und seine Genossen das Bauernvolk in Nordtirol zu verderben suchen. Möge es als Warnung gegen die liberalen Bauernvereine dienen. Der Kalender verschmäht die christliche Zeit rechnung. .Er ist für das Jahr 1892, das „seit der Gründung des neuen Deutschen Reiches' (auf fallend und mit rothen Buchstaben gedruckt) das 21., seit dem „Auftreten der Germanen in der Weltgeschichte das 2005.' ist. Dieser Kalender soll nun zugleich das ständige Jahrbuch der Deutschnationalen in Oester reich

bilden, und wer sich für das Jahr 1893 dasselbe zu spendieren gedenkt, der soll, so meldet S. 92 „mit germanischem Gruße' der Heraus geber, bis 1. Jänner d. I. (1892) — also früh genug — beim Schriftleiter der „Unverfälschten deutschen Worte' eine schriftliche Bestellung ein reichen. Eine starke Zumuthung, nicht wahr? Aeußerlich gliedert sich der Kalender in drei Theile: das Kalendarium, auch für Protestanten natürlich, das deutsche Jahrbuch und ein gewerb liches Nachschlagebuch

. Machen wir aus dem Inhalt eine kleine Blütenlese. Schönerers Ver herrlichung, Deutschtümelei und Antisemitismus bilden die Hauptmotive. Schon dem Titelblatt gegenüber prangt das Bild Schönerers und dazu S. 31 eine bombastische Erklärung. Da heißt es z. B.: „Heute, trotzdem man ihn hat todtlügen wollen, ist Georg Schönerer der freigewählte Führer des deutschen Ostmark volkes! Seit 2V Jahren hat er als unermüdlicher Apostel (I gesandt von ?) in allen Gauen Oester reichs das herrliche Evangelium von der natio nalen Idee

gepredigt. Er ist der „getreue Ekkehard der Deutschen', der zugleich auf wirtschaftliche Kräftigung feiner deutschen Ostmärker sein ganzes Augenmerk richtete', und zum Beweise hiefür marschieren die-in fast vier Reichsrathsperioden gestellten volksfreundlichen Anträge im Kalender auf, die eine „deutsche' Sprache sprechen. Es sind deren 54, und der Schluss daraus: „uner müdlich wanderte er (man denkt sast an den ewigen Juden) — zwar ein politisch Rechtloser, aber ein nationaler, kampfesfrischer Mann

(Camillo Horn), der preußisch-deutsche Lieder verfaßt, darunter das „Bismarcklied', „Des deutsche» Bauern Wacht' u. s. w u. s. w. Und ein solcher Kalender wird in Oesterreich gedruckt, verbreitet und geduldet und wahrscheinlich zur Förderung des Patriotismus dem Volke in die Hände gespielt! Wie soll es ferner, um es einmal zu sagen, nicht wackeln, wenn es nichts anderes hört, als alles deutsch und nur deutsch? Deutschen Wein, deutsche Sitte, deutscheu Glauben, deutsche Kunst, deutsche Liebe, deutsche

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1897
Physical description: 12
Baron Dipauli und Grafen Huyn zur Verlesung, in welchem diese in Erwiderung einer vom GemeindeauSschusse in seiner Sitzung vom 20. Mai dk. I. gefaßten Resolution in Betreff des nothwendigen Zusammengehens aller Deutschen in der Sprachenfrage, ihre Haltung und die Haltung der katholischen Volkspartei zu rechtfertigen und den Gemeindeausschuß aufzuklären suchten, daß ihr Vorgehen im Interesse Tirols gelegen war. Der Gemeindeausschuß, dessen Mitglieder nicht nur klerikale

in den Sprachenverordnungen in zahllosen Kundgebungen der Deutschen und die Befriedigung über dieselben auf Seite der Tschechen beweisen zur Genüge, wem sie zum Schaden, wem zum Nutzen gereichen. Nicht nur das Gefühl der Solidarität aller Deutschen Oesterreichs, sondern auch die Befürchtung der Ausdehnung der Verord nungen auf andere Länder hätten eS auch den deutschen Mitgliedern der katholischen Volkspartei zur Pflicht machen sollen, gemeinsam mit den an deren deutschen Abgeordneten diese Verordnungen vom Anfang

zu bekämpfen und der Gemeindeaui- schuß von Lienz bedauert es daher nach wie vor, daß dieS nicht geschehen und daß durch die Bildung einer Reichsrathsmehrheit gegen die Deutschen eine Obstruktionspolitik heraufbeschworen worden ist, und er fordert die Reichsrathsab- geordneten der Lienzer Wahlkreise neuerlich auf. fortan die nationalenRechte der Deutschen Hand in Hand mit den an deren deutschen Parteien des Ab geordnetenhauses zu verfechten.' Unter dem Vorsitze des Kaisers fand am 13. d. M. nachmittags

Berathung zwischen den Mitgliedern der Regierung. Es ist daher ausgeschlossen, daß eine solche Vorlage den Delegationen in diesem Jahre vorgelegt werden wird. Baron Banffy hatte vor seiner Abreise nach Budapest noch eine längere Unterredung mit dem Minister des Aeußeren Grafen Goluchowski. Es verlautet aus Wien, dieRegierung habe die ernsteste Absicht, eine Verständigung zwischen den Deutschen und den Tschechen herbei zuführen. Das Morgenblatt der „N. Fr. Pr.' vom 11. d., sowie die „Ostdeutsche

der „K.-Ztg.' aus Kanea zu folge soll das Dorf Galata durch internationale Truppen der Mächte besetzt werden. Vorgestern rückte eine aus deutschen, österreichischen und eng lischen Truppen bestehende Abtheilung gegen daS von den Ausständischen besetzt gehaltene Dorf Ko- rakes auf Akrotiri vor. Die von den Admiralen beschlossenen Märsche in der Umgebung von Kanea haben ebenfalls begonnen. Die Aufständischen sind von dem friedlichen Charakter dieser Märsche in Kenntniß gefetzt, alle Maßnahmen zur Vermeidung

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 15.08.1899
Physical description: 14
nach Tschechien zurückspedierte, wo man die Deutschen sogar erschlüge, wo es thun lich ist. Dann drohte er dem „großen, mächtigen Nachbar' mit einem nicht minder mächtigen, dem Russenthume. Natürlich wird der Zar nichts Eiligeres zu thun haben, als auf Geheiß des Herrn Podlipny die Kosaken gegen Deutschland in Bewegung zu setzen. Während dieser „bedrängte' Hussit vor seinen Rolhhemden erbsendicke, blutige Thränen weint, .daß sich Fremde in die große Häuslichkeit Böhmens einmischen, während die armen Tschechen

nicht einmal über die Grenze gehen dürften, um dort ihr Brod zu verdienen', giengen ein paar Prager Tschechen, denen eS in Prag an Brod und Braten dazu nicht fehlt, mit ein paar hundert „Akademikern-, die da hoffen, das Brod mit Hilfe ihrer höhen tschechischen Gönner bei den Ministerien in Wien den Deutschen wegzunehmen, nach Cilli, also auch in eine — fremde Häuslichkeit. UmS Brod ver dienen, warS keinesfalls, sondern, wie die Blätter der Slovenen mit einem gewissen bubenhaften Grinsen gestanden. „den Nemtschuren

, erbgesessenen deutschen Bevölkerung den wirthschaftlichen Boykott an den Kopf schleudern. So sind sie einmal, diese „Taubensanften', zu Hause flennen sie und zetern über .fürchterliche Leiden' der — zugereisten — tschechischen Minder heiten im deutschen Sprachgebiete, in das sie, also in eine fremde Häuslichkeit — Anrempelzüge unter nehmen. Dann genügt auch da? nicht mehr, daß sie, wie sie sagen „Herren sind auf jeder Handbreit Boden in Böhmen' — sie fallen auch in andere Kronländer

ein, wo — wie ihre Blätter schreiben — deutsche Cr'etins Hausen — radauen, höhnen und be spucken die Deutschen und fallen sie aus dem Hin terhalte, wie in Cilli geschehen — mit Revolvern an. Hinterher zetern sie über die Langmuth der Negierung gegenüber deutschen Barbareien! Und da ist wieder unter den Hanptplärrern der famose Podlipny, den der Kaiser selbst als Hauptschuldigen an den Brand-, Raub- und Plünderszenen in Prag im Dezember 1897 gebrandmarkt hat! Diese „Taubensanften' blieben aber keineswegs in ihrer großen

Häuslichkeit, weil es eben absichtlich darauf angelegt war, in Cilli erst Zusammenstöße herbeizuführen, um diese dann hinterher gegen die Deutschen politisch zu verwerthen. Zuerst trafen sich die Tschechen und Windischen in VeldeS. Da gabs natürlich wieder ein gemein sames Ausschlagen gegen die Deutschen mit den Hinterhufen. Darin wetteiferten zwei Tschechen mit dem bekannten windischen Hetzer Ferjancic, welcher die Tschechen förmlich darauf vorbereitete, wie man den Deutschen in dem bald „slovenisch

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 04.07.1897
Physical description: 14
können als deutsch-gemischte bezeichnet werden. Dagegen weisen 75 deutsche Bezirke kein einziges tschechische« Dorf auf, bilden also thatsächlich ein geschlossenes deutsches Sprachgebiet. Umgekehrt befindet sich in 129 Be zirken die tschechische Bevölkerung in der Mehrheit und bilden 104 Bezirke ein rein tschechisches Sprach gebiet, in welchem sich keine deutsche Gemeinde be findet. In 25 überwiegend tschechischen Bezirken zählen die Deutschen zusammenhängende Gemeinden in größerer oder geringerer Anzahl

. ES stellt sich daher die ethnographische Gruppierung nach der gegenwärtigen Eintheilung sehr einfach so heraus: Sprachgebiet mit 75 Bezirken 1 tschechisches^ „ « 104 1 deutschgemlschteS „ „ 1d 1 tschechischgemischteS „ « 25 Die 40 gemischten Bezirke bilden einen schmalen Gürtel an der Sprachgrenze, ließen sich aber durch die von den Deutschen so oft begehrte nationale Abgrenzung theils Hurch Neubildung rein nationaler Bezirke, theils durch Zuweisung der einzelnen Ge meinden zu den angrenzenden

deutschen Bezirken allerdings kein tschechisches Dorf sich befinde, daß aber in gar manchem dieser Bezirke ansehnliche tschechische BevölkerungStheile als Minoritäten in deutschen Orten oder in Kolonisten- Häusern leben, so kann dirs sür einige wenige Be zirke, z. B. Brüx und Bilin, zugestanden werden. Wie gering aber der Prozentsatz von tschechischen Bewohnern in der überwiegend großen Mehrzahl der deutschen Bezirke auf Grund der heutigen Ein- th eilung ohne vorhergegangene nationale Abgrenzung

sich darstellt, ergibt sich aus folgenden Ziffern: In 72 deutschen Bezirken sinkt der Prozentsatz der Tschechen unter 5 Prozent, in 68 Bezirken unter 4 Prozent, in 65 Bezirken unter 3 Prozent, in 55 Bezirken unter 2 Prozent, in 40 Bezirken unter 1 Prozent, in 37 Bezirken unter 05 Pro zent und in 4 Bezirken (Duppau, Neudeck, Platten, Sebastiansberg) wurde im Jahre 18S0 kein einziger Tscheche gezählt. Hält man diese 72 Bezirke fest und untersucht sie in ihrer Gesammt heit nach der nationalen Mischung

, so ergeben sich folgende drastische Ziffern: In denselben wurden 1,616.262 Bewohner gezählt. Hiervon entfielen auf die Deutschen 1,597.556, die Tschechen 13.706. In 72 deutschen zusammenhängenden Bezirken be trägt somit der Prozentsatz der Tschechen nicht mehr als l.lo Prozent. Wer nun den angeführten thatsächlich bestehenden Verhältnissen gegenüber, die genanntet Blatt am Schluß dieser Auseinandersetzungen durch eine genaue tabellarische Uebersicht erläutert, noch an dem Bestände der nationalen Reinheit

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.07.1897
Physical description: 4
Nr. 157 Mr Klagwfmter Patteitag. Während in Eger den Deutschböhmen die Nothwen digkeit der Sprachenverordnungen durch tschechische Poli zisten eindringlich vordemonstrirt wurde, erklärten die auf dem Parteitage der Deutschen Volkspartei mehr als tau send versammelten deutschen Vertrauensmänner aus den Alpenländern sich als solidarisch mit ihren Stammes brüdern in Böhmen und bereit zum Kampfe bis auf's Messer. Die große, eine erhebende Demonstration für die endlich wiedergefundene deutsche

Einheit darstellende Versamm lung ist von enormer Bedeutung in der Geschichte der Deutschen Oesterreichs, von einschneidender Bedeutung in der Entwicklung der Alpenländer. Wenn der Wunsch, welchen der durch und durch nationale Abgeordnete Hohen burger bezüglich der Erhaltung der Einheit der Deutschen Oesterreichs aussprach, alle Herzen durchdringt, dann braucht uns, um ein vielzitirtes Wort einmal richtig anzuwenden, um die Zukunft unseres Vol kes, nicht bange zu werden. Dr. von Hohenburger schloß

sie sich in einem gewaltigen Irrthum. Diese Mittel werden nur unseren Widerstand stärken. (Stür mischer Beifall.) Die Lage unseres Volkes in Oesterreich ist eine ernste. Gleichwohl ist kein Grund zu feigen Sorgen da, wenn wir uns nur selbst treu bleiben und den deutschen Hochgedanken festhalten. Eine Frucht des gegenwärtigen Systems ist uns bereits in den Schoß gefallen: die Ein heit der Deutschen: diese lange entbehrte Erscheinung ist theils hergestellt, theils in Anbahnung begriffen. Sie zu erhalten, so weit sie schon

). weckten besonders stürmischen Beifall und lebhafte Zwi schenrufe. Der Abgeordnete Stein wender. erklärte, „in nationalen Fragen gebe es keine Landes grenzen für unser Volk, unser Kampf kenne kein Zurück.' Das Resume des Tages zog der steirische Landesausschußbeisitzer Dr. v. Derschatta in folgen den jedes national fühlende Herz erwärmenden Worten: „Der heutige Tag istvonhistorisch er Bed eutungfür das deutsche Volk und für die Entwicklung und den Werdegang Oesterreichs. Den deutschen Abgeordneten

haben, seien vorüber und Badeni täusche sich gründlich, wenn er meine, daß sie je wieder kommen würden. (Stürmischer Beifall,) Badeni möge sich merken, daß die Deutschen sich nicht knechten lassen, daß Polizeiverfügungen und galizische Verwaltungspraxis sie nicht einschüchtern wer den. Wohl könne seine Hand ein paar Opfer erreichen, aber an diesen Opfern werde die deutf'cheGröße nur wachsen und die deutsche Kraft und der Widerstand des gesammten Volkes sich he ben. (Jubelnder Beifall

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 29.12.1899
Physical description: 18
S-VeL Mer«»er Seit««». »tr. ISS am Verhandlungstische Er ist außer Dr. Bärn- reither der Einzige der deutschböhmischen Abgeord neten, welcher zu einer größeren Rolle im ösfent- lichen Leben Oesterreichs berufen erscheint. Madeyski über die österreichische Krisis. ii. Nachdem die November-Katastrophe im Par- lamentSgebiiude sich auf die Straße fortgesetzt hatte, bewirkten die deutschen Bewohner Wiens den jähen Sturz Badeni'S — aber leider nicht seines Systems, denn das nationale Fühlen

mit dem deutschen Volks- stamme fehlte in den leitenden Kreisen, die immer nur das „österreichische Staatsbewußtsein' urgierten, ohne zu bedenken, daß dieses nur ein todtes Abstraktum ist, wenn es nicht in der Volksseele zu selbständigem Leben erwachen kann. „Badeni wollte die Obstruktion breche», Thun wollte sie biegen', hauvtsächlich durch Ueberflüfsig-- machung der Legislative mittelst § 14, Begünstigung der Tschechen und durch den Versuch, der deutschen Bevölkerung zu demonstrieren, wie nachtheilig

die von ihren Vertretern verübte Obstruktion auf ihre nationale, politische und wirthschaftliche Entwicklung wirken müsse. Wie ehrlich auch die Absicht Thuns, auf diese Art die Opposition einer VerständigungS- aktion zugänglich zu machen, gewesen sein mag, sie hatte in Folge jenes „unglückseligen Mißverständnisses, welches das nationale Motiv vor der Regierung und Majorität verschleierte', nur das Gegentheil erreicht, nämlich: statt Schwächung der Opposition, einheitliche Organisation der „deutschen Gemein- bürgschast

, „welche die Eigenart der Empfind lichkeit deS Nationalgefühls der Deutschen nicht er faßten, weil sie an dasselbe den Maßstab der Ge sichtspunkte ihrer eigenen nationalen Lage im Staate angelegt hatten', dann aber aus Deutschen, „bei welchen die nationale Empfindlichkeit vermöge ihrer Erziehung und politischen Schulung durch das religiöse und staatliche Gefühl wesentlich ab geschwächt erscheint'. Ein neugewähltes Parlament könnte also die innerpolitischen Verhältnisse Oester reichs wesentlich umgestalten

. Wenn aber der Ver fasser die Vergangenheit in Böhmen so darstellt, daß die Deutschen im unverkürzten Vollgenusse der nationalen Freiheit sich befanden, während der FingrrS eingedrückten Loch« versehen. Wer im Lause deS Jahres sterbe» soll, dessen Loch verschwindet während deS Backens. Auch der Traum in der Nacht hat prophetische Bedeutung. Die Witterung d«S NeujahrStageS bestimmt die deS ganzen Monats. Nebel am Morgen bringt hundert Tage darauf ein Gewitter. Sonnenschein verheißt viele Fisch« im Jahre

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 10.09.1899
Physical description: 16
Seite S Mer«mer Zettvng. Nir. 1VS Die Sache bezüglich des Umschwunges hat also noch ihre guten Wege und die Deutschen werden gut thun, für alle Fälle ihr „Pulver trocken zu halten'. Nichts hoffen und nichts fürchten, scheint in diesem Falle wohl daL beste Verhalten. Die Abgeordneten der Katholischen Volks- Mtei. Meran, 9. S pt. Die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei werden morgen Sonntag in Wien zusammentreten, um über ihre Lage und über ihre künftige Stellung nahme zu berathen

. Ihre Presse geberdet sich, als ob diese Partei, welche nächst der Regierung die schwerste Verantwortung sür die herrschenden politi schen und nationalen Mißstände trifft, es wagen dürfte, an die Spitze der übrigen deutschen Parteien zu treten, um sich den sehend gewordenen Wählern gegenüber zu retten, und unter dem Prätext der Wiederherbeiführung geordneter parlamentarischer Zustände eine klerikale Herrschaft unter einem neuen KoalitionStitel zu etablieren. Meint es diese Partei, welche bisher

die ungescheute Helferin bei allen gegen die Deutschen gerichteten Aktionen war, mit ihren bezüglich des PfingstprogrammeS abgegebenen Er klärungen ehrlich, dann nehme sie es an und scheide aus dem Exekulivkomne der Rechten aus. Dann können die ehrlichen deutschen Parteien mit ihr in Verhandlung treten. Aber eine Führung von Ver handlungen, welcher Art immer, kann einer so schwer kompromittierten Partei, mag auch der Prä sident des Abgeordnetenhauses sich zu ihr zählen, unmöglich zugebilligt werden. Das hieße

Treu losigkeit und Felonie prämieren. Seit der Vertagung des Reichsrathes hat der verfassungstreue Großgrundbesitz gezeigt, daß das von den übrigen deutschen Parteien in sein Soli- daritätsgesühl gesetzte Vertrauen gerechtfertigt war. Aber auch diese Fraktion, welche in jeder Hinsicht vertrauenswürdiger ist, als die von den Herren Dr. Ebenhoch und v. Fuchs geführte, wird sich in Verhandlungen mit den Parteien der Rechten, wie sie seitens der z. Z. unter Kuratel gesetzten Regier ung des Grasen Thun

angestrebt werden, nicht einlassen. Das gemeinsame und zu Verhandlungen ausschließlich ermächtigte Organ der deutschen Ab geordneten ist die Obmänuer-Konserenz der deutschen Parteien des Abgeordnetenhauses. An diese hat sich die katholische Volkspartei anzuschließen, wenn sie nicht zu den Gegnern des deutschen Volkes ge zählt werden will. Wenn sie das nicht war, was führte sie auf die Seite der Tschechen? So klerikal als Dr. v. Fuchs und Dr. Ebenhoch sind die Herren Dr. Geßmann und Pater Schneider wohl

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 01.07.1898
Physical description: 7
in Schönbrunn, stand im Zeichen des Kaiserjubiläums und brachte begeisterte Huldigungen für den Kaiser und das Allerhöchste Kaiserhaus. Auch die Abordnungen ausländischer Schützenkorporationen nahmen lebhaft Theil an diesen Huldigungen. Ebenso feierlich als herzlich kam das Gefühl der Schützen aus dem Deutschen Reiche für Kaiser Franz Josef in der Rede zum Ausdrucke, mit welcher der Oberschützen meister von Nürnberg, Herr Pilepp, beim Schützenbankette die Begrüßungs ansprache des Bürgermeisters Dr. Lneger

beantwortete. Der Redner gab Zeugnis dafür, daß unser Kaiser ein „allverehrler, weit über Oesterreichs Grenzen hinaus geliebter Herrscher' sei und sagte, die deutschen Schützen haben es für ihre Ehrenpflicht gehalten, in Wien zu er scheinen, um ihre Liebe und Verehrung sür den erhabenen Friedensfürsten und treuen Bundesgenossen des deutschen Kaisers zum Ausdrucke zu bringen. (Weitere Notizen hierüber im 2. Bogen unserer heutigen Nummer.) politische Wochenschau. Peichsdentsche Stimmen

. In der reichsdeutschen Presse mehren sich die Stimmen, welche sich für das Zustandekommen der Konferenzen zwischen den Deutschen und Czechen aussprechen. Der ..Hamburgische Korre spondent' äußert sich folgendermaßen: Bezüglich der Gestaltung der inneren Verhältnisse ist alles Interesse darauf gerichtet, ob die gemeinsame Konferenz, zu der Graf Thun die Vertrauens männer der Czechen und Deutschen einzuladen beabsichtigt und auf die die Regierung das größte Gewicht legt, zustande kommt oder nicht. Im Vergleiche

zu der ablehnenden Haltung, die die Deutschen im vorigen Jahre gegenüber der ähn lichen Absicht des Grafen an den Tag gelegt haben, herrscht in den Kreisen der gemäßigten Deutschen jetzt eine größere Geneigtheit. Da mals wurde eine Beschickung rundweg von der vorherigen Aufhebung der Sprachenverordnungen abhängig gemacht. Diesmal ist damit zu rechnen, daß Graf Thun sich prinzipiell schon für die Aufhebung der Spracbenvermdnungen ausge sprochen hat und es sich nur darum handelt, sie zu ermöglichen, wozu eben

die erwähnten Konferenzen dienen sollen. Wir glauben, daß die Deutschen politisch klug deran handelten, wenn sie sich zur Beschickung der Konferenzen ver ständen, zumal die letzten Maßregeln der Re- gierung, vor Allem die Vertagung des Reichs rathes, als Beweise einer günstigen Stimmung der Regierung für die Deutschen aufgefaßt worden sind. Die „Wiener Ztg.' veröffentlicht eine kaiser liche Verordnung vom 25. Juni, die auf Grund des § 14 des Staatsgrundgesetzes die Regier ung zur Förterhebung der Steuern

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 15.06.1898
Physical description: 14
Seite S Meraner Zeitusg. Nr. 71 ständlich müßten die Sympathien der Deutschen im Reiche für die Deutsch-Oesterreicher und um gekehrt fest umschriebene Grenzen haben. So warm diese Sympathien auch seien, so sei doch ein Ein griff von Seite des Deutschen Reiches in die öster reichische Machtsphäre völlig ausgeschlossen. Die Reichsdeutschen hegen das Vertrauen, daß ihre Stammesgenossen in Oesterreich den berechtigten Forderungen selbst zum Siege verhelfen werden. Seitens des Deutschen Reiches

würde jede Los lösung deutschen Gebietes von Oesterreich als eine schwere Schädigung des befreundeten Kaiserreiches betrachtet werden, unter keinen Umständen aber als ein Gewinn. Eine Ausdehnung der festumzogenen deutschen Grenzen werde von keiner ernst zu nehmen den Seite Deutschlands angestrebt. Entgegengesetzte ausländische Treibereien werden von uns jederzeit entschieden zurückgewiesen, was sich Wolf und Ge nossen rechtzeitig klar machen mögen. Das Deutsche Reich hat ein dringendes Interesse

an einem kräftigen, machtvollen Oesterreich-Ungarn. Die „Köln. Ztg bedauert die Lage der Dinge in dem engbefreundeten, verbündeten Kaiserreiche, das unter schwersten inneren Kämpfen seinem erhabenen Kaiser Dank und Verehrung für dessen unermüdliche, im Großen und Ganzen so glückliche fünfzigjährige Regierung aussprechen soll. Und das freisinnige Berliner „Kleine Journal' schreibt: „Die Deutschen in Oesterreich werden sich erst wiederfinden, wenn sie sich von den Exaltados abwenden werden. Eine ungeheure Kluft

trennt jene extremen und gefähr lichen Elemente von dem deutschen Stamme in der Ostmark, welcher sein Vaterland liebt und seinen Kaiser verehrt, und diese Kluft that sich in Ab grundtiefe auf, als der Abgeordnete Wolf in der selben Sitzung, in welcher man unsere Kornblumen entheiligte, auch das goldene Jubelfest Kaiser Franz Josefs in den Kreis seiner Erörterungen zu ziehen — wagte. Wir in Deutschland rufen den betreffen den Ausführungen Wolfs entgegen, daß sie erlogen seien. Die Stimmung

ist es vor allem Andern, welche das alte, große, mit dem Deutschen Reiche sa eng verbundene Staatswesen an der Donau zusammenhält. Und diesen Fürsten, der fünfzig Jahre lang für seine Völker nur das Beste erstrebt hat, sollte man nicht feiern wollen? Das wäre undankbar und untreu, und was wäre mehr dem wahren Deutschen bis in die Seele verhaßt? Von eidbrüchigen Gesellen und Ueberläufern will man bei uns in Deutschland nichts wissen. Wenn sie auf unsere Unterstützung rechnen, so werden sie sich verrechnen.' Graz wird gemeldet, Graf

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 28.11.1900
Physical description: 10
aus Landesmitteln errichtet, d. h. zu drei Fünsttheilen wenigstens vom Steuergelde der Deutschen! Auch die Ernennung deS neuen OberlandeS- ger.ichtLpräsidenten in Prag, des Brünner Ober» landeSgcrichtSpräsidenten Dr. v. Wessely ist nach dem Zeugnisse des Ministers Rezek nicht als eine „Un freundlichkeit' gegen das Tschcchenthum aufzufassen. Der Herr Rezek ist über die Pensionierung des Herrn Jansa nicht vor Entsetzen rücklings über den Sessel gefallen und die Jnngtschechenblätter auch nicht. Letztere hoffen

, daß die tschechische Beamtenschaft schon genug Entschiedenheit, d. h. Widerhaarigkeit entwickeln und so Alles beim Alten bleiben werde. DaS Ministerium hat also freundliche Absichten. Wer weiß, waS die Tschechen versprochen erhielten. UebrigenS sitzt ja der famose Herr Ripka auch noch warm, der sich au§ einem Deutschen in einen Tschechen umkostumiert und das berühmte Kabinetsschreiben vom 8. April auSgegraben hat, und der neue Präsident Wessely wird sich in seinem Charakter schon ge waltig abheben müssen

von diesem Herrn Ripka, wenn die Deutschen auch bei ihm keinen Unfall be fürchten sollen. Man wird übrigens bald erfahren, ob der neue Präsident Ernst macht mit der Durch führung der GerichtSorganisaüon nach den Be stimmungen deS Ausgleichs vom Jahre 1890, wo durch die vom Oberstlandmarschall so sehnsüchtig geforderte Gleichberechtigung bei dem genannteu Gerichte wirklich hergestellt würde. Vor Allem wird der neue Präsident ein Mann sein niüssen, der sich die volle Unabhängigkeit seiner verantwortungsvollen

Stellung der feudalen Kamarilla gegenüber zu wahren versteht, wenn bei den Deutschen das längst ver lorene Vertrauen in diese Instanz wiederkehren soll; er wird daran festhalten müssen, daß er unter dem Justizminister, nicht aber unter dem Landsmann minister steht. Wenn die Tschechen in den Prager Justizvorgängcn mit ihrem Rezek eine Unfreundlich keit nicht erblicken, kann es uns recht sein. Ganz bestimmt sehen wir Deutsche darin keine Freund lichkeit gegen uns, sondern höchstens die Erfüllung

und vor allem gegen daS Phantasma des böhmischen Staatsrechtes auftritt. Bisher wurde beobachtet, daß viele jüngere Spröß linge der böhmischen Adelsgeschlechter noch eifriger als die frühere Generation sich der tschechischen Sache zur Verfügung stellten. Graf Rudolf Czernin bildete eine bcachtenSwerthe Ausnahme. Er bezeichnet das böhmische StaatSrecht als eine Fiktion und warnt davor, die Deutschen Böhmens durch dieses Schreck bild noch mehr in das radikale Lager zu treiben. „Die bisher zweisprachigen Straßentafeln

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Page 2 of 4
Date: 12.01.1897
Physical description: 4
«: Der Verfasser sagt mit Recht: „Wenn man sich über die Stellung der Deutschen im künftigen Abgeordnetenhaus«! ein Bild zu machen versucht, so kann man zu keinem anderen als dem allerungünsiigstcn Ergebnisse kommen. Die 170 Vertreter de« deutschen Volkes in Oesterreich, die aus den alten Gruppen bisher hervorge gangen sind, werden mindestens in süns Parteien zerfallen, die 2V—25 Abgeordneten der neuen Wahlgruppe, die nach der Kopfzahl auf die deutsche Nationalität entfallen dürsten, werden den sünf Parteien

eine sechste, die sozialistische, hinzu, sügen und außerdem die Ultramontanen und Christlich Sozialen verstärken; die Linke, die Fortschrittspartei und d.e VolkSpartci hai-en von ihr nichts zu erwarten. Unter den scchs Parteien, die von den Deutschen gebildet werden, wird sich keine befinden, die der Zahl nach eine besondere Brach- tung beanspruchen kann, deren Stimmgewicht einer Regierung Rücksichtnahme auferlegt. Wir theilen uns in Streispartien, von denen keine das Ansehen eine« leistungösähigen Hecr

- körpers gewinnen dürfte, und werden uns vorläufig darauf b' schränken müssen, den kleinen Krieg zu führen, weil wir zu einem Feldznge im größeren Stil weder organisirt sind, noä> über die nöthigen „Generalspersonen' verfügen. In einer Hinsicht zeigen die verschiedenen Schattirungni der deutschen Politiker in Oesterreich allerdings eine merk würdige Uebereinstimmung-, sie halten insgesammt ihr Pro gramm für das allein berechtigte, für das volkSbeglückcnd' slaqtSerhaltei.de, es macht sich aber Niemand

sein könnten: die« vergällt aber Niemandem die Freude an seinem Programm und an seiner Partei. Diese scheint dem Deutschen immer Selbstzweck zu sein, er hängt ihr bis zum eigenen Untergänge an und glaubt» was Wunder sür Dienste er seinem Volke durch diese Mann chon einmal das Schlagwort ausgegeben, eine echte Volks - thümliche Paltei dürfe es überhaupt gar nicht anstreben, an dcr Regierung theilzunehmen, ja haben wir doch da« Koa- litionS-Ministerium, in welchem den Deutschen nach zehn- ähriger Verdrängung

sie im künftigen Parlamente nicht abgeneigt sein, in Verbindung mit Polen, Kroaten, Slovenen und Feudalen eine starke Stütze des Ministeriums zu bilden, das außerdem auf die Ultramontauen, auf die Großgrund besitzer der Linken und auf dic Christlich-Sozialen mit großer Sicherheit rechnen kann. G.gen diese neue Koalition, dic im Ministerium Badeui eine ganz zweckmäßige Vertretung besitzt, ohne daß sie offiziell skr deren Schr itte verantwortlich' er scheint, werden dic kleinen deutschen Parteien mit ihrem Libe

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.04.1892
Physical description: 8
sich 40 Percent Czechen. Der Spiritual Stare ist ein geborener Krainer, Ultraslovene, Jesuit. Schon im Knabenseminar „Marianum' wird den kleinen Slovenen eine gewisse Abneigung gegen alles Deutsche eingeimpft. Der Snbregens Virnik, ebenfalls Slovene, verleidet den im Seminar wei lenden Deutschen den Aufenthalt; „fort' ist deren Losung. Namentlich deutsche Vorzugsschüler der siebenten und achten Gymnasialklasse suchen das Weite. Dem Fürstbischof Dr. Kahn wird weis gemacht, die Religion in den windischen

Gegenden sei in Gefahr, die national-clericale Idee müsse also cultivirt werden. So jener Bericht. Darauf fand sich die „conservative Correspon- denz' des Hohenwartclubs veranlaßt, zu entgegnen. „Entgegnen' kann man eigentlich nicht sagen — denn von den oben angeführten Daten wird keine einzige richtig gestellt. Das konnte auch gar nicht geschehen, denn es hat seine volle Richtigkeit mit den 7 Czechen neben 7 Slovenen und 6 Deutschen unter den Auszuweihenden, es hat seine Richtigkeit mit den 40 Percent

Czechen im Alumnate des Bischofs von Kärnten; es bleibt bei den windischen Leitern desselben nnd des Knabenseminars. Diese bezeichnenden Thatsachen stehen fest und sie allein schon geben Aufschluß über den Geist, der in diesen Schulen herrscht, in welchem sie geleitet werden, sie allein schon erklären, warum die Deutschen in solche Anstalten nicht hinein wollen, oder warum sie hinaus wollen, wenn sie hineingerathen sind. Aber diese „Entgegnung', welche offenbar vom Consistorium in Klagenfurt ausgeht

, ist auch noch in manch anderer Beziehung bemerkenswerth. Es wird uns da gesagt, der Priestermangel habe zur Errichtung eines Knabenseminars geführt. Gut! Daß aber der Mangel schon daher kommt, weil gerade die Deutschen nicht mehr in solche Priester anstalten, in denen ein ihnen abgeneigter Geist herrscht, eintreten wollen, das wird uns nicht ge sagt. Dieser Geist offenbart sich aber auch noch in dieser „Entgegnung'. Es wird da gesagt, daß der fromme Sinn der slovenischen Landesbevölker ung in das Knabenseminar mehr

Priesterkandidaten entsendet; daß daher im Seminar und Priester haus die Slaven „mitunter' zahlreicher sind als die Deutschen. Das heißt doch nichts Ande.es, als daß die Slovenen frömmer sind als die Deutschen in. Kärnten. Ist das nicht — selbst wenn es wahr wäre — eine lieblose Aeußerung den Deutschen gegenüber? Würde eine deutsche Leitung solcher Anstalten sich zu solchen Anschauungen verstehen? Selbst in dieser „Entgegnung' werde» also die Slovenen ans Kosten der Deutschen geliebkost

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 12.08.1892
Physical description: 10
der Vereinigten Deutschen Linken gegenüber den die deutschen Interessen schädigenden Regierungs maßregeln als wirkungslos hinzustellen. Wir haben dies erwartet. Es scheint uus nur zeitgemäß daran zu erinnern, daß die Vereinigte Deutsche Linke, so bald ihr diese Regierungsmaßregeln bekannt wurden, sofort ihre Action eingeleitet hat und der bekannte Antrag Heilsberg wurde gestellt und angenommen, lange bevor noch die Erregung der Bevölkerung weitere Kreise ergriffen hatte. Wir kennen nicht genau Gang nud Inhalt

ereigneten. Abgesehen davon, daß unsere nationalen Gegner keine solche Begünstigung auf administrativem Ge bieth wie sie in den früheren Monaten mit Recht das Gefühl der Deutschen so empfindlich verletzten, mehr zu verzeichnen haben, sehen wir, daß die so lange hintertriebene Wiedereinberufung der Ab- grenzungs-Commifsion in Böhmen trotz der Ab stinenz der czechischen Vertrauensmänner verfügt wird. Wir sehen in Laibach die Sistirung des Ge- meinderathsbeschlußes betreffend die Beseitigung der deutschen

Straßenbezeichnungen durch denselben Landeschef verfügen, dessen amtliches Organ für diesen gemeiuderäthlichen Act brutaler nationaler Ueberhebung Worte der Billigung und Recht fertigung gefunden hatte. Wir sehen die Demission des Vertreters der slavischen Interessen im Mini sterium, des czechischen Landsmann-Ministers Baron Prazak nnd die Auszeichnung des Ver trauensmannes der Deutschen im Cabinete, des Grafen Kuenbnrg, durch die Geheimrathswürde. Dazu wird allseits von maßgebender Seite erklärt

, unter dessen Regierung das Slaventhum so gehätschelt und mächtig groß gezogen wurde, daß es agressiv in Steiermark und Kärnten auf treten und auch dort den nationalen Besitzstand der Deutschen ernstlich gefährden konnte. Wir dürfen wohl annehmen, daß die Beseitigung dieses Mannes nahe bevorstehe und auch mit Zuversicht erwarten, daß die Wiederbesetzung dieses Postens keine Con cession an die Slovenen bedeuten werde. Wenn wir nach Zusammenfassung dieser That sachen an die Erklärungen Plener's im Hause an läßlich

der Valuttadebatten erinnern: daß die Ver einigte Deutsche Linke nach wie vor der Regierung gegenüber sich freie Hand gewahrt hat, daß das Ergebniß der Verhandlungen mit dem Minister präsidenten der Partei keine Verpflichtungen auf erlege, sondern sie nur veranlaßte, in der Valuta frage keine politische Opposition zu machen, und diese Frage lediglich nach sachlichen Motiven zu beurtheilen; wenn wir ferner daran erinnern, daß der Club der Vereinigten Deutschen Linken nicht nur aus dem Votum

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Page 1 of 8
Date: 13.07.1892
Physical description: 8
und Samstag, Abend? V,? Uhr. Kr. M. Mittwoch, den IS. Jnli 2K. ZaljiMH. Parlei-Srgaaisiitioii. Meran, 12. Juli. Es hat doch etwas genützt, daß Wohlwollende seit langem den Rnf unter den Deutschen erheben: Einigkeit und Organisation. Wenn auch die Einig keit der deutschen Partei wenigstens für nationale Fragen noch nicht erreicht ist, wenn sogar ein jüngster Versuch schon wieder gescheitert ist, so dringt doch der Ruf, je öfter er erhoben wird in immer weitere Kreist, gewinnt immer mehr die Gemüther

, daß Rieder- osterreich in Kürze den Nahmen aufgestellt haben wird, in welche,« eine erfolgreiche Parteithätigkeit sich entfalten kann. Plener hat in dieser Versammlnng in klaren Worten dargestellt, um was es sich handelt und wie das Gewollte zu erreichen ist; Gunst nnd Un- gnnst der Verhältnisse hat er auseinandergesetzt: Die Spaltung der rein deutschen Bevölkerung, die schwierige Taktik im Parlamente, welche nicht sofort von der großen Menge begriffen werden kann. Plener dachte da wohl an die letzten

, wo er und die Partei nicht Alles durchsetzen können. Wäre die Parteiorganisation überall so fest gefügt, wie in Deutsch-Böhmen, wäre dazn noch Einträchtigkeit unter den deulschen Parteigruppen zu erreichen, wenn schon die Einigkeii nnter den Deutschen versagt bleibt — dann wäre auch eine großzügige Politik möglich. Auf die Uneinigkeit nnter den Deutschen kam auch Freiherr v. Chlumecky zu sprechen, welcher es nnr dieser Uneinigkeit zuschreibt, wenn der relativ stärkste Stamm in Oesterreich seit Jahrzehnten

das für das politische und nationale Leben in Oesterreich so hoch wichtige Wien wieder ihr Gewicht geltend machen werden zu Gunsten der »»vergänglichen Grundsätze der demschsortschrittlichen Partei: Deutschchum und Reichseinheit, Freiheit und Fortschritt. Politische R»»dschm. Mera n, 12. Juli. Zur Einigung aller Deutschen in Veüerreich. Das Verhalten der „Deuts ch eu National- partei' bei den Vorgängen im Valutaansschusse läßt bezüglich der von gewisser Seite angeregten Einigung aller deutschen Fraclionen wenig

Er sprießliches hoffen. Ein Coinmnniqn6 der Vereinigten Linken enthält bemerkens werthe Da'en über diese Vorgänge und charakterisirt zugleich die Politik der deutschen Nationalpartci. Das Communiqne lautet: „In einigen Provinzblältern erscheint eine Mittheilung, als vd die Vereinigte Deutsche Linke eine gem einsame Action niit der Deutschen Nationalpartei in der Valuta-Attgelegeuheit und in der Verfolgung der jüngsten Beschwerden der Deutschen, insbesondere in den Aipenländern, gegen einzelne Berwaltnngsacte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 15.04.1899
Physical description: 12
Gebiete in der entschiedensten Weise und mit allen gesetzlichen Mitteln zurückzuweisen. Die Deutschtiroler haben sich schon bei Beginn dieses sür die ganze Ostmark entschei dungsvollen Kampfes auf Seite der bedrohten Brüder gestellt. Doch über all dies wurde nahezu vergessen, daß der südliche Theil Tirols der Gefahr voll ständiger Verwelschung ausgesetzt ist. Der Welsche gewann im Lause der letzten Zeit, ohne dem geringsten Widerstande von Seiten der Deutschen zu begegnen, Dorf für Dorf und steht

bereits vor den Thoren Bozens in seinem Vordringen „6oo al Lrsunero'. Wuch tig, zielbewußt und geschlossen drängen die breiten Massen im Etschthale gegen Norden vor; der deutsche Michel hingegen träumt ruhig weiter, er kommt erst zum Bewußtsein, wenn er mit roher Gewalt angegriffen wird. Davor aber hütet sich wohlweislich der Welsche. Durch dieses sein sicheres, ernstes und auch vornehmes Vorwärtsschreiten wird er den Deutschtirolern gefährlich. Auf Seite der Deutschen Südtirols und ebenso

auch Nordtirols geschieht zur wirksamen Abwehr des andrängenden Welschthums nichts Entschiedenes. Es fehlt dem Einzelnen der Stolz der Zugehörigkeit zum großen deutschen Volke, er fühlt stets nur als Oesterreicher oder Tiroler, trotzdem die Regierung durch die Bezirkshauptleute jede geringste deutsche Regung zu verhindern sucht, jo in vielen Fällen gerade .... vorgeht, da sie eben weiß, daß sich die Betroffenen der Regie rungsgewalt ruhig, ohne zu murren, unter werfen. Mit der Regierung Hand in Hand geht

, mit wenigen Ausnahmen, die Geistlichkeit, deren Vorgehen den Deutschen gegenüber so ziemlich dem ihrer Amtsbrüder in deutsch slavischen Grenzgebieten gleicht. (Fürstbischäff. Verbot bzl. Halten, Lesen und Verbreiten der .Bozner Zeitung'.) Ein grober Fehler der Deutschen Skd- tirols ist der. daß sie stets mit den einge wanderten Welschen in deren Sprache ver kehren, so daß sich dieselben thatsächlich wie zu Hause fühlen und sich natürlich auch nicht bemühen, die deutsche Sprache sich anzueignen

, und so ihrem Volke ungefährdet erhalten blei ben;, setzt sich jedoch der Deutsche in einem welschen Orte fest, so ist er in den meisten Fällen seinem Volksthume verloren. Er be müht sich -meistens nicht einmal, mit seinen eigenen Kindern deutsch zu. sprechen 5 und es kommt^gar nicht selten vor, daß Söhne d<ut.scher Eltern die wtzthendsten Italiänissiini Werden, Sehr zu rügen ist auch das Herbeiziehen von welschen Arbeitern (Schutz dagegen eine deutsche Stellenvermittlung!) in Orten, wo kein Mangel an deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 07.08.1897
Physical description: 6
Djennik' und zwar den Umständen angemessen, ausschließlich in tschechischer Sprache unterzogen, weil für die Deutschen die Nothwendigkeit einer solchen Er innerung nicht vorlag. Uebrigens erforderte eine etwas anzügliche tschechische Beschwerde auch eine gleichsprachige Antwort. Es handelt sich nämlich um den bereits besproche nen „Protest' gegen angebliche Gewaltthaten und Miß handlungen un Tschechen im deutschen Sprachgebiete durch die deutschen „Barbaren' und „Hochverräther', wobei

das durch den deutschen Wolf bedrohte tschechische Lamm sich über Mangel an Schutz seitens der Regierung bitter beschwerte. Der offiziös aus diesen Schmerzensschrei „Prazsky Djennik' ertheilte Bescheid erklärte wohlwollend, wenn es sich um begründete Beschwerden gehandelt habe, hätten die Behörden noch stets ihre Pflicht gethan und würden sie auch ferner thun, so daß Niemand Sorge zu hegen brauche. Auch im deutschen Gebiete werde dies der Fall sein, insoserne sie selbst auf öffentliche Ordnung und Ruhe achten

, auf welchen die hervor ragendsten Feuerreiter der großen Wenzelnation anrück ten: Baxa, Sokol, Raschin und Breznowsky, welche Re solutionen befürworteten. Diesen wird in der Aera Ba dem nicht das Wort geschmälert. Ein Redner erklärte in Rican, daß, wenn die tschechischen Minderheiten im deutschen Gebiete nicht geschützt würden, diesen nichts mehr übrig bleibe, als um die Bewilligung anzusuchen, — Waffen zu tragen! Zugleich wurde die Uebermittlung einer Denkschrift in russischer und französischer Sprache

an alle großen Weltblätter beschlossen, in welcher die Verhältnisse im deutschen Sprachengebiete Böhmens ge- childert werden sollen. Je weiter in die Ferne, desto eichter — das Lügen. . In Tefchen durften, -trotz Protestes der deutschen Stadtvertretung, trotz Protestes des schlesischen Landes ausschusses die Polen ihren „Volkstag' abhalten; dieser war also ein Uebergriff auf fremden Gebiet,' während den Deutschen ein Volkstag auf uraltdeutschem Sprach boden untersagt worden war. Moralische Eroberungen

. Man wird dies der Regierung in Er innerung bringen, wenn sie einmal den Deutschen etwas unter Hinweis auf ihre Pflicht — verweigert. Die Herren wurden nach außenhin auf den konstitutionellen Stand punkt verwiesen, erhielten aber die Zusage, es solle für diese provisorischen Gymnasialklassen ein eigener Direktor ernannt werden. Das bedeutet also die Errichtung einer selbständigen Anstalt. Die Zumuthung des Ministers sich mit den Deutschen wegen Errichtung eines Gym nasiums zu verständigen, wiesen die Audienznehmer protzig

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Page 2 of 4
Date: 03.08.1897
Physical description: 4
^ /L >.^. a KV?l M«WU WM - ZK; WWEk z.^^> » u , >,<??? ' M-ü ^ L: .^ .« -! M «M^ KK!- 'WD/- W>/- WM -.- i ^iKWT^ ^ . t' l.-uys!- . ' WM-i WM'- '> ^ ' ' Nr. 174 .Bozner Zeiwng' (Südtiroler Tagblatt). 'V^.. Dienstag, den 3. August 1337 M! W«ÄMÄ^ 4 AMZM ^AA^Ä.' il» !M'K^ > , '.-«7^. .. MMN'! Z»W ^ ^ UW' WM' W r > ,»» Wchische Kradchlcr. Wer die neuesten Lärmmachereien der Jungtschechen gegen die Deutschen, den Protest des jungtschechischen Exekutiv-Komites, welchen sie dem Statthalter-Stellver

, welche verdient zu haben ihnen wohl bewußt ist. Die Tschechen haben durch Schreien schon sehr viel erreicht — aber doch nur so lange, als es die Deutschen, wenn auch mit Widerwillen, geschehen ließen. Diese Zeiten sind heute um, die Geduld der Deutschen ist zu Ende und die Regierung wird den Schreien: nicht mehr den Mund stopfen können, wenn die Deutschen nicht wollen, mögen sich die tschechischen Lügenbolde noch so sehr anstrengen, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Die arme Regierung

hat bereits die Erfahrung gemacht, daß mit solchem Vorgehen den Deutschen gar nicht beizukommen ist und daß die Ver hältnisse zuweilen stärker sind als die stärkste Hand. Mit den Tschechen kann man in Oesterreich noch fertig werden, wenn sie auch sich auf den Rücken legen, den Himmel anschreien und mit den Füßen in der Luf zappeln — mit den Deutschen nicht, wenn sie einmal nicht mehr den allgemeinen Prügelknaben abgeben wollen Das wird sich erweisen. Es wäre ganz überflüssig, au die Lügen und tollen

, um mr dm Tschechen halbwegs auszukommen. Zu reden ist mit ihnen nicht, das haben die Deutschen längst schon er fahren. Alle Versuche, sich mit den Tschechen friedlich auseinanderzusetzen, wie der Ausgleich von 1890, sind schließlich noch in die Brüche gegangen. Und Diejenigen welche diesen Ausgleich vereitelt haben, die spielen sich jetzt aus die Gekränkten hinaus und laufen zu der Re gierung,. klagen, bei der sie williges.Ohr voraussetzen. Möglich, daß sie das auch finden. Mit den Tschechen

gegen die Einführung tschechischer- Verhandlungen bei den Gerichten im deutschen geschlossenen Sprachge biete. In der betreffenden Eingäbe findet sich die' ganz unanfechtbare Beweisführung: „Es muß ganz besonders hervorgehoben werden, daß jede österreichische Nationali tät, weil sie eine österreichische Nationalität ist, genau denselben Rechtsanspruch hat und erheben könnte, wie die tschechische, auf Einführung ihrer Sprache als Ver handlungssprache in Eger.' So ist es! Die Tschechen bezeugen

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Page 2 of 4
Date: 13.02.1893
Physical description: 4
folgt.) die ansässigen Deutschen in Arco gerichtet ist. Da wir zufällig den Verfasser näher ken»zn, so wollen wir ihn hiemit kritisch beleuchten. Bewußter ist einer von denen, der des lieben Bortheiles willen in den deutschen Kreisen Eingang sucht, um wieder von den Deutschen sür seinen Lebensunterhalt zu schmarotzen. Und dieser Schmarotzer w igt die Deutschen in hef heftiger Weise anzugreifen und ihnen trocken zu sagen: packt's euch von dannen. Wir sind gute Oesterreicher und leben

; da ist der Deut sche, der unter dem Joche der Arbeit von früh bis spät zieht, nur da, um zu zahlen und immer wieder zu »ahlen und zwar zum großen Theile für die Fehler und Schwächen der Herren, die an der Spitze unserer Gemeindeverwaltung stehen. Wer ist die Hauptsteuerkraft Arco's? Die Deutschen! Wer trägt die großen Summen Geldes in unsere Krankenkasse, von der hauptsächlich die italienische Bevölkerung den Genuß zieht? Wieder die Deutschen l Genug der Beispiele, die wir endlos fortsetzen könnten. Da wäre

es Anstand und Gerechtigkeitsgefühl der Herren von Arco, trotzdem wir numerisch in der Minorität sind, uns Sitz und Stimme in den einzelnen Ver waltungstheilen einzuräumen, damit wir orientirt sind, was darin vorgeht, und eventuell unser gut gemeinter Rath auch Beachtung findet, und so die Gemeinde und die Steuerträger oft vor unnöthigem Schaden, der jahrelange schwere Buße erfordert, be wahrt werden. Intelligenz und Unternehmungsgeist ist ohne Ueberschätzung den Deutschen eigen. Die italienische

Bevölkerung am Gardasee, weiß sich das zu schätzen und räumt klugerweise ohne für ihre Au torität und Nationalität kleinliche Furcht zn haben, deshalb den Deutschen in Sachen des Cur- und Fremdenverkehrs die führende und leitende Stellung ein, und zwar nur zu ihrem eigenen Vortheile. Darum bessert Euch, Ihr Herren von Arco, in Eurer Gesinnung; laßt auch den Deutschen im Orte, was ihnen gehört und gebührt und wir werden friedlich mit- und vcbenenander leben und segensreich für den Aufschwung des Curortes

wirken. Haltet Euch doch immer vor Auge, daß Arco ohne Frem denverkehr ein großes Dorf ist, und daß es b. i diesem Fremdenverkehr ohne die Deutschen nicht geht, Ihr zehrt ja alle mit davon und zwar nicht den geringsten Theil. Wollt Ihr keinen Curort, so habt die Courage, das offen und ehrlich zu bekennen, dann werden wir wissen, was wir zu thun haben, hemmt aber nicht den Aufschwung des Curortes aus Kosten der Deutschen. Branzoll, 11. Februar. Ich kann Ihrem Blatte melden, daß am letzten Mittwoch

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