Lebenselement neben sich dulden mag, sondern mit schlecht verkleidetem Zwange alles in ihre starre Form zu pressen bemüht ist. Drei und eine Halde Million unirter katholischer Christen haben im Laufe dieses Jahres (1340) dieser Macht ihre heiligste Ueberzeugung opfern, preisgeben müssen und an den Glaubensfesseln für alle übrige wird mit List und Gewalt fortwährend geschmiedet. Auch nach unserem deutschen Vaterlande wirft der Koloß seine lüsternen Blicke und hat es kein Hehl
. Dramaturgisches. Der Fechter von Navenna ist über säinmt- liche größere deutschen Bühnen gegangen und überall in Wien wie in Berlin, in Hamburg wie in Mün chen ist der Eindruck des großartigen Dramas ein gleich gewaltiger gewesen. Zu diesem Erfolge trägt der Neiz des Geheimnisses, denn der Verfasser dieses gefeierten Bühnenstückes ist noch immer in bescheidener Verborgenheit geblieben, — gewiß das wenigste bei, der Grund liegt tiefer; daß diese Tragödie eine so hinreißende Gewalt übt, kommt daher
, weil sie ein Aufruf an den nationalen Sinn des deutschen Volkes, mithin ein Tendenzstück in der edlen Bedeutung des Wortes ist. Das Gefühl für nationale Ehre, der Sinn für Vaterlandsliebe im Kampfe mit Rohheit, anerzogenem Sklavensinn, Dumpfheit des Gefühlsvermögens, sitt licher Entwürdigung und daraus hervorgehender Man gel an edleren Regungen ist der leitende Grnndge, danke, der sich wie ein lichter Faden durch das Ganze hinzieht, und in dem Kampfe des Germanen- mit dem Römerthume den sinnlichen Ausdruck findet
Armin's und Thusnelden'S, Sigmar, den zu sehen die Mutter so oft vergebens gebeten. Da erwacht in ihm der teuflische Gedanke, der seiner abgestumpften Lebens kraft, seinen entnervten Sinnen neue Nahrung geben soll. Thumelikus soll nämlich im deutschen Waffen- schmucke beim morgigen Festspiele im Circus vor den Augen seiner Mutter, welche im Prnnkgewande der deutschen Fürstin, Germania vorstellend, an deS Cä- saren Seite demselben beiwohnen soll, auf Tod und Leben kämpfen. Dadurch will er Noma's Sieg
, aber gewiß kein unzeitiges, denn die Klagen Thusneldens über den Mangel an Gemeingefühl, an Selbstbewußt, sein bei den Deutschen, über den Undank gegen ihre großen Männer, deren Verdienste sie erst nach ihrem Tode würdigen, den Hang, nur das Fremde zu ach, ten nnd zu bewundern, während sie das Eigene ge, ringschätzen und mißachten, treffen in nur zu vieler Beziehung auch die heutige sturmbewegte Zeit, in der feste Einigung aller deutschen Volksstämme um das große nationale Banner, daS Deutschlands erster