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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 01.07.1898
Physical description: 14
gefeiert. In Wien haben abertausende Kinder deutscher Eltern, deutscher Schulen ihr bestes versucht, dem Kaiser zu huldigen, der ihr Erscheinen als Trost in dem vielen Kummer dieses Jahres dankend ent gegennahm. Viertausend zum allergrößten Theile deutsche Waidmänner haben dem Monarchen ihren Ehren grüß geboten und im schwarzgelb beflaggten Wien das Heer der Schützen des deutschen Stammes, die Markigsten des deutschen Volkes zur Huldigung vor dem österreichischen Throne eine großartige Kundgebung

durchgeführt. Auch der Huldigungs festzug, wie das ganze Fest trägt fast ausschließlich deutsches Gepräge. Ist doch in dem „Österreichischen Schützenbunde' der Reichsgedanke lebendig und das Vereinigende; eben darum trägt er deutschen Charakter. Deßhalb halten sich die Tschechen da von ferne, da ihnen der Gedanke einer österreichischen Reichßeinheit ein Gräuel ist. Am Sonntag konnte man auch einem Halbblinden die Nase darauf stoßen, was von der heuchlerischen Bramarbaserci des alten Schwätzers Nieger

zu hallen ist: die Dynastie sei auf die Tschechen angewiesen, die Slaven müßten Oesterreich und die Dynastie erhalten! Man hat sie gar nicht vermißt. Wir suchten vergebends nach tschechischen Schützenbrüdern; es war uns nicht ver gönnt auch nur Eine Gruppe Huldigender aus Tschechien zu entdecken. Selbst Italiener aus Zara, selbst Franzosen und Ungarn waren herbeigeeilt, um sich der Huldigung der Deutschen anzuschließen. Es standen da nur die verketzerten, vcrnaderten Obstruktionisten

, die ,,Preußenseuchler' vor dem Throne: bürgerliche Schützenkorps aus Deutsch- böhmen, das im schärfsten Kampfe wider die Aera Thun steht — Hand in Hand mit den Steirern, deren Gemeinden schockweise flammende Proteste wider die Behandlung von Graz beschlossen hatten — aber abseits stehen die patentierten „Staats stützen', die hoch begönnerte Kaizltruppe, die in Prag den Deutschen die Knochen zermalmen möchte, jenen Deutschen, die, Alt und jung vor dem Throne stehen und die Kaiserkrone auf dem Monarchen zelte grüßen

ihre Höflichkeit leuchten zu lassen, ohne eine nachträgliche Reise nach Sibirien gewärtigen zu müssen. Oder nicht? Kurzum, alle Kundgebungen dieser Tage in Wien waren deutsch und echt österreichisch; auch bei den Begrüßungsansprachen kam die Gemein- bürgschaft zu lebhafter Betonung. Die Deutschen wissen eben haarscharf, Kundgebungen zu Ehren des Herrscherhauses, dessen Interessen mit jenen des DeutschthumL, der Reichseinheit und Reichshauptstadt, nach der sie wieder einmal gravitierten —^von Kundgebungen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 27.04.1898
Physical description: 18
'i' -! Seite 4 Mee«»er Aeit»»ß. Rr. 50 I t!-! ^ ,!'ij^' ' Al!j^ - !> i - dings aber auch von der Einbringung einer motiverten Tagesordnung absehen. Abg. v. Zal- linger beabsichtigt nur eine kurze Erklärung ab zugeben. Jene, die an eine BrkehrungSmöglichkeit der katholischen Volkspartei, der deutschen Klerikalen nicht glauben, scheinen wirklich Recht zu behalten nach den traurigen Erfahrungen, die man neuer dings mit ihnen gemacht hat. In der deutschen Gruppe der Majorität

, die sich wie ein Fremd körper dort suhlt, begann sich das Gewissen zu rühren. In Dipauli war wieder einmal daS Gefühl für Gerechtigkeit und Offenheit stärker, als das unnatürliche Band, das seine Parteigenossen mit dem slavischen Kerne der Mehrheit verknüpft, wieder einmal bäumte sich sein Gewissen auf gegen die scharfe Disziplin der Rechten, die ihn seines nationalen Empfindens entäußert. Jedem Recht- sühlendcn muß es klar sein, daß die Minister» anklage der deutschen Opposition wider daS Kabinet Badeni

eine Vereinigung sämmtlicher Deutschen im nationalen Sinne zu erzielen, hatte also leider keinen weiteren Erfolg. Wie wesentlich würde die Stellung der Deutschen Oesteo reichS gekräftigt durch eine Annäherung zwischen Liberalen und Klerikalen im Sinne des Ruhen lassens deS kirchlichen Streites i Es ist daS zweite Mal, daß Freiherr v. Dipauli nahe daran war, die politische Situation mehr oder minder in die Hand zu bekommen, und daß er im letzten Momente die Entschlossenheit der Handelns vermissen läßt

von Dringlichkeitsanträgen sprechen. Im übrigen wird der Verlauf der Debatte und die Beschickung des Sprachengesetz-Ausschusses wesent> lich von der Erklärung abhängen, welche, wie man erwartet, Ministerpräsident Graf Thun abgebm wird. Auf der Linken, heißt es, verlangt man, daß die Regierung die Initiative zu einem Sprachen« gesetz ergreise und die Aufhebung der Sprachen Verordnungen ankündige, wenn die deutschen Par> teien ihre Vertreter in den Sprachenausschuß schicken sollen. Wie immer die Erklärung lauten mag Erfolg

oder Mißerfolg hängen vor Allem davon ab, ob es den deutschen Parteien, die seit einem Jahre mit beispielloser Opferwilligkeit, aber auch niit einer selten beobachteten Einmüthigkeit und Thatkraft den Kampf umS Recht führen, ermöglich wird, ohne Preisgebung ihrer nationalen Interessen und ihrer Würde die Waffe» niederzulegen. Da> nach wird die Erklärung der Regierung zu beur theilen sein, dazu ist aber auch vor Allem erfor. derlich, daß daS deutsche Volk selbst deutlich die Grenze erkennt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 02.07.1896
Physical description: 4
Nr. 149. „Bozncr Zeitung (Südtiroler Tagblatt)'^ Donnerstag, den 2. Juli 1896. Innerpolitisches. Die liberale Partei hat in Böhmen einen großen Ver- trauenSmänncrtag abgehalten und in den liberalen Blättern werden große Hoffnungen an diesen Parteitag ge knüpft. Wir haben vorgestern bereits in einem Telegramm über den Verlauf der Versammlung berichtet. Der Parteitag nahm eine Entschließung an, in welcher es heißt: „Die am 28. Juni in Prag versammelten Vertrauens männer des deutschen Volkes

in Böhmen haben sich in Er wägung der ernsten Lage des deutschen Volkes zu nachstehender Entschließung geeinigt: Das deutsche VolkSthum in Böhmen ist allerorten, namentlich an den Sprachgrenzen, den Erobe- rungSgelüsten der nationalen Gegner ausgesetzt, die durch die Zersetzung des deutschen Sprachgebietes und durch die Ver schiebung seiner Grenzen die Vorherrschast des Slavismus in ganz Böhmen anstreben. Bei der Abwehr solcher Angriffe ist das Deutschthuin in Böhmen ganz und gar auf die Selbst- Hilfe

angewiesen und gewahrt aus keiner Seite, auch auf der der Regierung nicht, die einst zugesicherte Bereitwilligkeit, durch die Erfüllung der bescheidenen und gerechten Forderungen, die im Ausgleiche niedergelegt waren, diesem gefahrvollen Zu stande ein Ende zu machen. In diesen bcdrängniSreichcn Tagen wird die Vertheidigung der nationalen Interessen noch obendrein dadurch wesentlich erschwert, daß ein Theil der Deutschen die altbewährte, für unser Volk unschätzbare Einig keit durchbricht, dadurch

dieser Erwä gungen spricht die Versammlung die Ueberzeugung aus, daß Vorbereitungen zur Bildung einer großen deutschen Fortschrittspartei für den künftigen Reichsrath getroffen werden müßten, welche unter entschie denster Vertheidigung unseres arg bedrohten deutschen Volkes und seiner heiligsten Güter unerschütterlich an den Grund sätzen der Freiheit sowie des politischen und kulturellen Fort schrittes festhält, an der bestehenden, die Einheit des Staates verbürgenden Verfassung nicht rütteln läßt

, im Kampfe für diese Grundsätze die s ch ä rs st e n W a f fe n o h ne Scheu zur Anwendung bringen, um dem deutschen Volke in Oesterreich die ihm ge bührende hervorragende Stellung aufs neue zu erringen. Falls unsere Abgeordneten in dem von uns ernstlich gewünschten Streben bei der Regierung auf Widerstand stoßen sollten, erwarten wir von denselben, daß sie ungesäumt in die schärfste Opposition eintreten. Die Versamm lung erwartet von dem deutschen Volke in Böhmen, daß es mit gesteigerter Kraft

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 26.03.1897
Physical description: 4
Wege beilegen zu können. Bataillon auf Bataillon rückt nach der griechischen Grenze und jeder Tag bringt neue Transporte an Mannschaft und Kriegsmaterial. Schutzhüllen. Wir haben in einer der letzten Nummern nach den „Mitth. des Deutschen und Oesterreichischen AlpenvereinS- eine Zusammen stellung der im vorigen Jahre eröffneten neuen Schntzhütten ge bracht. Im Nachfolgenden berichten wir über die Heuer zur Er öffnung gelangenden Hütten; bekanntlich wurden viele Hütten- bauten

von folgenden Sektionen deS Deutschen und Oesterreichi- schen Alpenvereins: in den nördlichen Kalkalpen ans der Reitalm bei BerchteSgaden (Sektion Trostberg), an der Wöhr- grube in den Loserer Steinbergen (Sektion Passau), am Haller Anger bei Hall in Tirol (Sektion Hall), in der Solsteingruppe bei Innsbruck (Sektion Fürtb); in den Zentralalpen: im Groß-Clendthale in der Aukogclgrnppe (Sektion Osnabrück), am Velbertauern (Sektion Lienz), im Hadachthal in der Venediger- gruppe (Sektion Berlin

gestern und heute hier vorgenommen. Einige Burschen benahmen sich in hohem Grade übermüthig und roh. Mehrere Betrunkene wurde arretirt. Kränlei» Clara Vorher, schreibt das „Tir. Tage blatt' in Nr. 65, eine der ersten deutschen Konzertsän gerinnen, wird am 27. d. M. im kleinen Stadtsaal in Innsbruck i.v Vereine mit der Konzertsängerin Fräulein Am an da Bar Heine einen Liederabend veranstalten. Die beiden Künstlerinnen, m Leizig ansässig, haben die großartigsten Erfolge in den größten deutschen Städten

deutschen Gesetze« ge hört ohne Zweifel, daß eS auch dem unlautersten Konturrenten und dem größten GeschäftSschwindler daS Handwerk nicht legt, sondern ihnen gestattet, trotz aller-erlittenen Strafen, die ja ver- hältnißmäßig gering sind, alle jene Praktiken in verfeinerten, ge setzlich nicht recht anfechtbaren Formen weiter zu betreiben. M an wird der sehr anziehend und unterhaltend geschriebenen Schrift schließlich beistimmen müssen, wenn sie als letztes Ziel im Kampf gegen den unlauteren Wettbewerb

könnte er gerettet werden. Die Vorstellung mußte ausgefallen» Srand eiue» Kahnhofes. In Bern zerstörte letz ter Tage eine FeuerSbrunst einen großen Theil deS Personenbahn hofes, sowie die Wartesäle und WirthschaftSräume desselben. Der angenchtete Schaden ist ein großer, die Ursache deS LrandeS un bekannt. Der Bahnverkehr erlitt keine Unterbrechung. Eingesendet. Gedenkt des Deutschen Schnlvereine». VereinSzweck: Erhalung der deutschen Muttersprache durch Gründung und Erhaltung deutscher Schulen und Kindergärten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 05.08.1896
Physical description: 4
Z'it. Zn du Grupp« V warm die ausländischen Vereine und Deputationen sowie die österreichischen Sängerbünde Agen 1000 Mann) vereinigt, also: Germania sammelt um sich dm deutschen Sang in Ost und West und über Land iwd Meer. Aas fünfzigjährige Jubiläum des Turner I. Da» vierfache F. daS allgemeine Zeichen der Turner, der Schmuck aller turnerischen Wappen, Wahrzeichen und Drucksachen, ist jetzt grade 50 Jahre alt, und da es mit Recht in hohen E^en gehalten wird, weil eS des Turnes Sinn glücklich

wieder gibt, mögen ihm einige Worte der Erinnerung gewidmet sei». ES wurde bei dem ersten deutschen Turnfest, das in Heilbroun am 2. und 3. August 1846 gefeiert wurde, von dem Kupfer drucke! Heinrich Felstng aus Darmstadt, der es erfunden hat, zur Einführung beantragt und angenommen. Eigenthümlich in ihrer Art, derb und bieder, ist die Begründung dieses Antrages, vie etwa folgendermaßen lautete: „An Euch, Ihr Warte, an Euch, Ihr Abgeordnete, ein Wort. Wenn man sich eine Wohnung er richtet, so gilt'S

Studenten: Frisch, frei, fröhlich, frumb Ist der Studenten Reichtumb! aber die neuere, glückliche Fassung hat niemand ander« geschaffen als Ludwig Uhland, der echt vaterländisch gesinnte Freund des TurnvaterS Iahn. An dieser Stelle sei übrigens bemerkt, daß das »fromm' de» Turnerspruches mit der kirchlichen Frömmigkeit nichts hu thun hat, sondern „vorwärts,' „ohne Falsch und Scheu' bedeutet, ähnlich wie in den Ausdrücken „der fromme Schweppermaun' „der fromme Landsknecht'. Von deutschen Dichtern

eine Form ersann, auswählte und zurechtlegte, die simem Gedankengange entsprach und sein Gemüth erfüllte, so wöge der Turnerschaft, zumal der deutschen, für alle Zeit, zugleich m der Eriunerung an das Entstehen ihres Zeichens, bewahret bleiben: Ein frisches Herzgeblüte, Ein freier Blick in Ruh, Ein fröhliches Gemüthe, Ein frommer Sinn dazu! Tages-Neuigkeiten. (Fortsetzung von der 1. Seite.) Tageskatender für Mittwoch den 5. August: Sonnen aufgang: 4 Uhr 41 Min. Sonnenuntergang: 7 Uhr 29 Min Tageslänge

: 14 Stunden 48 Min. MondeSaufgang: 12 Uhr 13 Mm. Nacht». Moudesuntergaug: 5 Uhr 1k Min. Nachm ÄathoAw: Maria Schurr. Protrstauteu: Oswald. Witt ruugsbericht der Sektion Bozen des Deutschen und k ?esterr. Alpenvereins. 5. August. Station: Gaswerk 0»«en Temperatur: gestern Nochni. 2 Uhr s 26.2 >H., Abend« 8 Uhr j- 22. t! !emper. heute Morgens 8 Uyr 1- 21 ,l) Laivmclerftaiid (Mittel 73dS!m. ,ente Mora. 3 Uhr ?Zg Mi». Feuchtigkeit heitte Morgens 3 Uhr 85°, Witterung bedeckt. Mndr, Z. Regenmenge ü.v

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 27.04.1898
Physical description: 10
war die Versammlung, die gewiss auf jeden Zuhörer ihre gute Wirkung nicht verfehlte, zuende. Der ganze Pöbel hatte sich am Ausgange auf der Straße postiert und vergieng sich zu den gemeinsten Insulten mit Stöcken aus die hinausziehenden Zuhörer. Dabei hatte die Geistlichkeit am meisten zu leiden. Der „Christlich - sociale Verein' ist also das erstemal ins Leben getreten und hat einen glänzenden Erfolg zu ver zeichnen. Möge es nur so weitergeheil und die christliche Sache wird siegen. Versammlung des deutschen

Bollsvereines für Südtirol. Freitag, den 22. April versammelte sich das deutsche Volk (?) Südtirols d. h. eine an die 200 kaum hinanreichende Zahl Mitglieder des deutschen Volksvereines sür Südtirol und Neugieriger im kleinen Bürgersaale sowohl um die Referate über die Fassaner Frage als auch über die politische Lage in Oester- reich anzuhören und auch gegen die Rede Dr. von Grabmayr'S, welche er in Meran gehalten, Stellung zu nehmen. Den Vorsitz führte unfer Herr Bürger meister Dr. I. Perathoner als Obmann

befriedigende Erledigung. Redner besprach auch die mit großem Eifer betriebene Gegenagitation von Seite des italienischen Clerus und machte Ausfälle gegen die Person des hochw. Decans Delugan in Fassa, welche aber in- soserne ungerechtfertigte genannt werden müssen, da eben gerade dieser Priester es ist, der seit Langem schon sich um die Förderung und Hebung des Deutsch- thums in Fassa verdient gemacht und dort ein deutsches Lehrlingsheim gründete und für die Gründung einer deutschen Schule eingetreten

es auch in diesem Falle eben nur mehr wieder um die Verhetzung zu thun sein. Redner besprach sodann die von Seite wahlbechtigter Fassaner eingeleitete Gegenagitation und erwähnte, dass 500 Männer aus dem Fassathale den engeren An schluss an das deutsche Südtirol und sür die Einführung der deutschen Unterrichtssprache in einer Petition an den Landtag sich aussprachen. Leider war der BeschluS des Landtages in dieser Hinsicht ein sehr „lauwarmer' und ließ die Wünsche der Fassaner mehr oder weniger unbefriedigt. Herr

über die ge genwärtige politische Lage. Zurückgreifend auf das Ministerium Taaffe und Badeni besprach er die stets geübte Bevorzugung der Wünsche des Großgrundbesitzes und die Zurückdrängung der deutschen Fortschrittspartei (Liberalen). Besonders eingehend sprach der Redner über das Wirken Badeni's, der mit den bestehenden Ver hältnissen in Oesterreich vollends unbekannt, einen Fehl griff um den andern machte und seine Unkenntnis der Dinge auch oft genug zur Schau trug. Weiters be sprach er den Ausgleich mit Ungarn

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 02.07.1896
Physical description: 8
, in der^ von Dr. Schlesinger, Dr. Thyl, Dr. Schmelzer und Dr. Pergelt die Situation der Vereinigten deutschen Linken erörtert nnd einstimmig folgende Resolution beschlossen wurde: „Die am 29. Juui 1896 in Prag versammelten Vertrauens männer deö deutschen Volkes in Böhmen haben sich in Erwägung der ernsten Lage des Denlschthumö zu nach stehender Entschließung geeinigt: Das deutsche Volks- thum in Böhmen ist allerorten, namentlich an den Sprachgrenzen, den Eroberungsgelüsten der nationalen Gegner ausgesetzt, die dnrch

die Zersetzung des deutschen Sprachgebietes und durch die Verschiebung seiner Grenzen die Vorherrschaft des SlaviSmnS in ganz Böhmen anstreben. Bei der Abwehr solcher Angriffe ist das Dentschthum in Böhmen ganz nnd gar auf die Selbsthilfe angewiesen und gewahrt auf keiner Seite, auch auf der der Regierung nicht, die einst seierlich zugesicherte Bereitwilligkeit, durch die Erfüllung der bescheidenen und gerechten Forderungen, die im Ausgleiche niedergelegt waren, diesem gefahrvollen Zu stande ein Ende

, durchaus nicht jene Würdigung ge funden, die ihr unter gesunden politischen Verhältnissen nicht hätte versagt werden lönnen, und es ergibt sich daraus für den künftigen NeichSrath die unverkenn bare Nothwendigkeit, den bisher eingeschlagenen Weg zu verlassen. Auf Grund dieser Erwägungen spricht die Versammlung die Ueberzeugung aus, dass Vor bereitungen zur Bildung eii er großen deutschen Fort schrittspartei getroffen werden müssen, welche unter entschiedenster Vertheidigung unseres arg bedrohten

deutschen Volkes und seiner heiligsten Güter uner schütterlich an den Grundsätzen der Freiheit, sowie des politischen und kulturelle» Fortschritts festhält, an der bestehenden, die Eiuheit des Staates verbürgenden Verfassung uicht rütteln lässt und sür die Besserung des wirtschaftlichen Nothstandes, insbesondere deS be drängten Bauern- nnd GcwcrbestandeS nachdrücklichst eintritt. Die Versammlung verlangt von den Abgeordneten des gegenwärtigen Reichsraths, dass sie ihre Grund sätze mit rücksichtsloser

Thatkraft uach oben und unten vertreten, im Kampfe sür diese Grundsätze die schärssten Waffen ohne Scheu zur Auwendnng bringen, um dem deutschen Volke in Oesterreich die ihm gebürende her vorragende Stellung aufs neue zu erringen. Falls unsere Abgeordneten in dem von ihnen ernstlich er wünschten Bestreben bei der Regierung auf Widerstand stoßen sollten, erwarten wir von denselben, dass sie ungesäumt in die schärfste Opposition eintreten. Die Versammlung erwartet vom deutschen Volke in Böhmen, dass

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 17.06.1897
Physical description: 12
. ^ > Ar. 73. Donnerstag, den 17. Juni 18S7. 31. IllhtgllNg. Ale neue KoMoa. Mer«n, IS Juni. Nachdem der Rcichsrath geschlossen war, hatte die seudal-klerikal-slavische Koalition nichts Eiligeres zuthun, als die Welt darüber zu täuschen, daß die Herren eine Niederlage erlitten haben. Sie setzten glänzende Zeugnisse in die Welt, welche ihnen angeblich ausgestellt worden waren, sie bankettierten uud sie hielten Reden, als ob sie den deutschen Bären bereits erlegt hätten. Die Regier ung hat das falsche Machigesühl

dieser Koalition dadurch bestärkt, daß sie — die näheren Umstände sind bekannt — der deutschen Opposition gegenüber das Rauhe hervorkehrte und die „starke Hand' heraussteckte, welche weder bei den angeblichen Unter handlungen mit dem feudalen tschechischen Groß grundbesitze zu Beginn der Lausbahn Badeni'S, noch den Antisemiten gegenüber zum Vorschein ge kommen war. Die tschechischen Großgrundbesitzer verweigerten ein Kompromiß mit den Deutschen; dafür wurde Graf Thun weggeschickt. Dr. Lueger wurde dem Kaiser

vorgestellt. Anfänglich versuchte er es den Antisemiten gegknüber ebenfalls mit der „starken Hand' — das wurde aber bald ausge- geben. Den tschechischen Feudalen gegenüber hat Graf Badeni wohl nichts Anderes aufgebracht als etwa ein sanftes Zureden. Jetzt aber, da die Deutschen zum Aeußersten gebracht worden sind, erinnert sich die Regierung der Machtmittel des Staates und die „neue Koalition' jubelt und ruft der Regierung ein „Bravo' zu. DaS thun aber nicht blos die polnischen und tschechischen Feudalen

beibringen zu wollen, denn ihre Organe, wie insbesondere das Lnbblatt Badeni 'S und Bilinski'S, die Badeni- und BilinSki-Wehr, können sich nicht genug thun in Schmähungen wider die deutsche Opposition und in Vernadernng ihrer Vertreter. Gienge es nach der neuen Koalition und der polnisch-deutschen Landsknechtpresse, so würde ein Schreckensregiment in Oesterreich eingerichtet, gegen welches die Reaktion des Absolutismus in den Fünfzigerjahren ein Kinderspiel gewesen wäre. Die deutsche Opposition

hat sich dem gegenüber an daS Volk gewendet; das Volk aber mahnt sie zur Festigkeit. Unter diesen Zuständen ist mit Versammlungsverboten, Konfiskationen, Preßdrangsaliernngen, Einsperren von Abgeordneten nichts gethan. Die Dipanli und Ebenhoch, die Polen, Tschechen und Südslaven mögen daran ihr Vergnügen haben; die Regierung wird aber bald zur Erkenntniß kommen, daß damit weder im deutschen Volke eine bessere Stimmung erzielt, noch der Ausgleich mit Ungarn oder sonst Etwas gefordert wird. Alles Schimpfen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.08.1896
Physical description: 4
als ein wahrer Segen und als wirlhschaft- liche Stütze -der bäuerlichen Bevölkerung erwiesen. Nicht min der .segensreich erwies sich die Wirksamkeit des Centralvcr» bandes der deutschen landwirlhschastlichen Kreditgenossenschaften für Mahren und Schlesien als registrirte Genossenschaft mit beschränkter Hastung. Einem LandtagSbeschlnsse zufolge wurde die mährische LandeShypothekenbank veranlaßt, dem Verbände durch Ermiglichung der Anlage von dessen Uebcrjchüsscn und durch Einlage von Geldern

von dem arbeitenden, deutschen und fortschrittlichen Bürgerthum gefördert wurden, aufs deutlichste hervor. Diese Kassen, in deren Aufgabe eS be kanntlich liegt, die arbeitenden Klaffen auf dem Wege der Selbsthilfe wirthschaftlich zu stärken und geschäftlich und kul turell zu schulen, setzen eine tüchtige Verwaltung voraus, an deren Spitze geschäftskundige Personen gestellt werden müssen. Wenn das Gewerbe sich dieser Kassen bedienen wird, seiner derjenigen die ihm seitens des Staates, der Länderund einzelner

, und die schwarze Garde unseres Landes marschiert unter der Fahne der „Katholischen Volkspartei' aus den Kampfplatz der künftigen Wahlen.' Die Arbeit der Deutschuationalen i« Steiermark. DaS Abschwenken der Steirer zur sogenannten Deutschen Bolkspartei hat der Regierung ihre schon seit längerem vorde- rcitete Absicht, mit Hilfe des Großgrundbesitzes im sleirischcu Landtage ein« ihr willfährige Mittelpartei zu bilden, wesentlich erleichtert. Damit rückt eine den Sloveneu und Klerikale» ge neigte LandtagSmehrheit

als Führer — das wäre eine schwache Bürgschaft sür das Deutsckthum der Steiermark. Hoffentlich erfaßt man in den leitenden Kreisen der deutschen Parteien noch rechtzeitig den Ernst der Lage.' Ja hoffentlich — dann aber hinaus mit der Partei, welche unter dem falschen Namen einer Deutschen Bolkspartei daS Deutsche Volk dem Klerikalismus in die Arme führt, in Steiermark die Deutschen an die Wand drücken hilft und in Kärnten mit bischöflicher Erlaubnis national thut. Auch ein Der Abgeordnete Polz hofer

, bisher Mitglied Deutschen Nationalpartei uuv jetziges Mitglied der Volkspartei' des Dr. Steinwender, begann kürzlich eine Reden mit folgender Erklärung: „Ich bin Antisemit. Chris,' lichsozialer, Freunt der Geistlichkeit . . . sagt tie Leitung der „Deutschen Nationalpartei' dazu? Was^. „Deutsche Zeitung'? Oder dürfen sie überhaupt noch sagen? Tages-Neuigketteil. ^Fortsetzung von der 1. Seite.) Tages!: niender sür Freitag den 21. August: Sonnig' aufgang: 5 Uhr 4 Min. Sonnenuntergang: 7 Uhr 1 Tageslänge

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.05.1897
Physical description: 4
: Er könne an dieser Stelle sich unbefangen äußern, da in diesem hohen Hause die Ge gensätze nicht so stark zum Ausdrucke kommen. Die Sprachen- Verordnungen 'seien nicht von großer prinzipieller Bedeutun g.s!) Er müsse sich fragen, ob der beispiellos leiden schaftliche Kamps gegen die Sprachenverordnungen durch den In halt derselben berechtigt sei, und ob der konkrete Inhalt derselben berechtige, von einer Beeinträchtigung und Vergewaltigung der' Deutschen zu sprechen. Der Minister analysierte

für die Wichtigkeit der Indu strie noch nicht platzgegriffen habe. Die Majorität des Hauses beschwor einen Verfassungskampf herauf. Die Herren werden sich überzeugt haben, daß dieser Kampf mit aller Energie von den Deutschen ausgenom men werden wird, und daß Sie die Schuld darantragen, wenn ein Fortgang der parlamentarischen Verhandlung unter solchen Umständen nicht platzgreifen wird. Aus allen diesen Gründen muß ich mich gegen die Adresse der Majorität erklären. Dr. Danielak (Polnische Volkspartei) erklärt

als Pole und als Vertreter der polnischen oppositionellen Abgeordneten, daß er im allgemeinen mit den Prinzipien des Adreßentwurfes der Mehrheit einverstanden sei. Weil aber dieser Entwurf allen Wünschen und Bedürfnissen des polnischen Volkes und in Schlesien nicht entspreche, werde er bei der Generaldebatte im Hause die Wünsche, Bedürfnisse und Forderungen des polnischen Volkes darlegen. Sodann sprachen die Abg. Dr. Pergelt und Dr. Herold. Letzterer hielt eine äußerst scharfe Rede gegen die Deutschen

. Er rollte das ganze staatsrechtliche Pro- gramm der Czechen auf und betonte die freiheitliche Rich- Samstag, den 22. Mai 1397 tung der C,zechen auf dem Gebiete der Schule und sagte weiter: Unsere Forderungen nach voller Gleichberechti gung mit den Deutschen in der Sprachenfrage bleiben aufrecht. Die Adresse enthalte das Programm der Ma jorität, die Thronrede sei aber selbstverständlich ein Pro gramm der Regierung. Inwieweit die beiden Program me übereinstimmen, wolle er hier weder bestreikn

? zurückgehalten werden. -i- » . Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses erst am Montag stattfinden. Im Herrenhause tagten gestern die Rechte und die Mittelpartei und die Verfassungspartei. Die Mittel partei hat alle ihre Mittglieder eingeladen, zur Adreß debatte des Herrenhauses vollzählig zu erscheinen. Z« den Tprachenvcrzrdaungen. Am 25. ds. Mts. wird, wie deutsch-nationale Blätter melden, eine Abordnung aller deutschen Städte und Ge meinden im Reichsrath

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.06.1897
Physical description: 4
Nr. 133 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Montag, den 14. Juni 1897. Die jüngsten Pfingstfeiertage standen, im Zeichen der Sprachenverordnungen. Während dieser sonst der Freude und Erholung gewidmeten Festtage fanden eine Reihe von Versammlungen statt, welche sich durch wegs gegen die neue Bedrängung des Deutschthums in der Ostmark wendeten. Bon besonderer Wichtigkeit war in dieser Beziehung die Kundgebung der Deutschen Mäh rens, über welche wir bereits ausführlich berichtet

haben. Eine zweite bedeutsame Versammlung fand in Lai bach statt, wo ein deutscher Parteitag fürKrain stattfand, der zugleich insofern ein Wendepunkt in der Geschichte der Deutschen Krams ist, als dieselben be schlossen, sich wieder am öffentlichen Lebeu nach Thun- lichkeit zu betheiligen, sei es auch nur, um sich ihres Bürgerrechtes nicht vollends zu begeben. Nach Besprech ung mehrfacher Parteifragen kam auch die Sprachenver ordnung auf die Tagesordnung und es wurde nicht nur die große Gefahr

, welche diese Verordnungen im Ver laufe der Jahre für die Deutschen des ganzen Reiches heraufbeschwören, beleuchtet, sondern auch die verhäng- nißvollen Wirkungen, welche zum Schaden einer geord neten Staatsverwaltung ausschlagen müßten. Die Ver sammlung beschloß daher auch einstimmig die Annahme einer scharfen Entschließung, in welcher die sofortige Zurücknahme der Sprachenverordnungen als ein Gebot staatlicher Nothwendigkeit und zugleich als gebieterische Forderung zum Schutze des deutschen Volkes in Oester reich

bezeichnet wird. Eine dritte bemerkenswerthc Versammlung war die des deutschen Volksvereins in Kroisbach in Steier- mark, bei welcher Dr. Neckermann, Dr. Gödel, Dr. von Fleischhacker und der Führer des Christlichen Bauern bundes Freiherr von Rokitansky in äußerst scharfen Worten sich über die jüngsten Verfügungen der Regier ung und über das volksverrätherischc Treiben der kleri kalen Abgeordneten: Karion, Kaltenegger, Hegenhofer, Wagner. Herk und Kurz aussprachen. Denselben wurde auch in einer einstimmig

angenommenen Entschließung das vollste Mißtrauen ausgesprochen. Nur weiter so, und unermüdlich fortgearbeitet an der Ausklärung und Belehrung aller deutschen Volkskreise, dann müssen die Sprachenverordnungen fallen und mit ihnen noch weit mehr! Inland. Vom Rcichörache. Die Politik vom d. M, schreibt: „Der Wiener Korrespondent des „Dzienik Polsky' meldet aus best- unterrichtctcr Quelle, die Regierung habe den Reichsrath deswegen nicht vertagt, weil in diesem Falle die Tring- lichkeitsanträge im Herbste

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 14
Date: 05.08.1896
Physical description: 14
Nachricht zufolge ist der bei der ostasrika- »ifchenPlantagengesellschaftLeva angestellte PflanzungS- leiter Friedrich Schröder wegen von ihm verübter Gewaltthätigkeiten von dem kaiserlichen Gerichte in Tanga zu fünfzehn Jahre» Zuchthaus verurtheilt wor den. Schröder wird zur Verbüßung seiner Strafe nach Deutschland transportiert werden. »Man wird in allen denjenigen Kreisen der gebildeten deutschen Gesellschaft', so schreibt in dieser Angelegenheit das ,Berl. Tgbl.', »welchen die Ehre des Vaterlandes

die Küste von Haichau im Nordosten der Provinz Kiangu. Eine Anzahl Dörfer ist zerstört. 4000 Einwohner sind, wie geschätzt wird, umgekommen. Eine große Menge Vieh ist verloren gegangen. Die Reisfelder sind überflutet. Für den Herbst wird eine Hungersnoth befürchtet. Sängerbundesfest in Stuttgart. Nach den einlaufenden Berichten nahm daS sünste deutsche Sängerbundesfest in Stuttgart einen groß artigen Verlaus. Aus allen deutschen Gauen trafen ungezählte Sangesbrüder mit zahlreichen Extra zügen

beisammen hielt. Am Samstag trafen die meisten der Sänger in Stuttgart ein, als eine der ersten die Wiener, später die Tiroler, sämmtliche aber wurden mit Musik zum KönigS- bau geleitet, von wo sie sich in ihre Wohnungen begaben. Am Abend fand in der Festhalte, die mit ihren lü«> Metern Länge und «'>«» Metern Breite ohne Stützen und Säulen und in ihrem prächtigen Schmuck einen impo santen Anblick gewährt, das erste Festbankett statt. Unter großem Jubel wnrde das Banner des deutschen Sängerbnndes Namens

der leisten Feststadt Wien von dem Präsidenten deS Niederösterreichischen Sängerbundes. Herrn Ienitscheck, dem Vorsitzenden des Deutschen Sängerbundes, Herrn Jnstizrath Dr. Beck h aus Nürn berg, übergeben nnd von diesem wiederum übernahm eS .Herr Oberbürgermeister Rümelin von Stuttgart mit folgenden Worten: „Mit Stolz übernehme ich dieses Banner in die Obhut unserer Feststadt und gelobe es treu zu bewahren nnd seinerzeit der Feststadt des VI. Teutscheil ÄängersesteS zu übergeben. Der Bürgerschaft

Stuttgarts wird das Banner eine heilige Mahnung sein, die idealen Güter des deutschen LiedeS festzuhalten und zu pflegen.' -- Tarauf heftete Frau Oberbürgermeister Rümelin das von den Frauen nnd Jnngkranen Stuttgarts gestiftete Fahnen band an das Äanner und schmückte es mit einem Lorbeerkranz. Jnstizrath Dr. Beckh dankte den schönen Spenderinnen für den sinnigen Bannerschmuck und schloß mit einem Hoch auf die Frauen und Jungfrauen Stuttgarts. Verschiedene Gesangvereine produzierten sich nunmehr

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.03.1893
Physical description: 8
1821. WaS halten wir da unten für eine kaisertreue österreichisch-deutsche Bevölkerung ! Die schielte nicht hinüber über die Grenze, und ihre Feuerwehr ließe sich keine italienische Infanterie-Uniform machen! Don Tecini führt in seiner Abhandlung noch die bekannten, durch die Fürsorge der Reichsregierung erretteten fünf deutschen Gemeinden in dem von den Alpenvereinen so schmählich vergessenen Fersen- thale auf. Und rechnet auch krevi manu sämmtliche damals noch deutsch redenden cimbrischen

Gemeinden, wie Gallio-Gehlbach, Canova-gan Oben u. s. w. im heutigen Italien hinzu. — Wie zäh die alte du'tsche Sprache übrigens in den verstoßenen Ge meinden haftete! In Ober-Runsingen, in Roncegno- Monte zählt Tecini immer noch 40 deutsche Eingeborene! Sehen wir, was von dieser, das ganze Land füllenden deutschen Bevölkerung nach wenigen Jahr zehnten noch deutsch sprach. Da liegt vor uns „Tirol und Vorarlberg 1843 von I. I. Staffler, k. k Regierungsraih'. In diesem Buch schreibt der berühmte Tiroler

Statistiker S. 118: „Merkwürdig ist das Erscheinen mehrerer deutschsprechender Ge meinden im italienischen Bezirk: im Bezirk Lewiko : Gasotta und Brankafora im Astichthale, Luserna und Lavarone (Lafraun); im Bezirk von Pergine die b deutschen Fersenthalgemeinden (Walzurg, das Schneller kurz vorher noch als ganz deutsch an führt, fällt jetzt schon- aus; und doch zeichnete sich die unglückliche Gemeinde 1892 noch als halb deutsch ein); im Bezirk von Roveredo die zwei großen Gemeinden von Trambileno

und Terragnnol.' Die 4t» deutschen Bewohner von Roncegno sind ebenfalls verschwunden ; diese deutschen Lichtchen ließ man erlöschen. Lafraun aber und die 8 Ge meinden von Vielgereüt und das ganze Valarsa u. f. w. sind immer noch deutsch I Staffler kommt es merkwürdig vor, daß alle diese volkreichen Gemeinden deutsch sprechen. Er macht allerlei Vermuthungen, woher dies uralte Deutschthum komme! Und doch giebt er selbst ein paar/Zeilen z weiter die Lösung des Räthsels: „daß eben früher ,die ganze Bevölkerung

, hin dert mich, ihm so zu erwidern, wie er es ver diente. Er hat im Anfang von schlechten fran zösischen Schuhen gesprochen und daraus den Schluß gezogen, daß auch die deutschen Gewehre schlecht seien — eine seltsame Logik. Er hat Beschul digungen gegen die preußische Militär-Verwaltung ausgesprochen und behauptet, sein Proceß sei ein Won plus Ultra der Rechtspflege. Er hat auch be hauptet, ich hätte eidesstattliche Versicherungen für merthlos erklärt; davon weißichnichts. Ich habe hier behauptet

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Pustertaler Bote
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Page 5 of 18
Date: 10.12.1897
Physical description: 18
nachsteh ende Kundgebung einstimmig beschlossen. Das undeutsche und treulose Vorgehen der R.-R.-Abg. Freiherr vW Dipauli und Graf Huyn gegen ihre deutschen Stammesgenossen im österr. Ab geordnetenhause veranlassen den Bürgerausschuß der rein deutschen Stadt Lienz beiden genannten W.-R.-Abgeordneten den gerechten Unwillen und das vollste Mißtrauen der Stadtbewohner bekannt zu geben. Den für ihr Volksthum stramm ein tretenden aufrichtigen, edlen deutschen R.-R.-Ab- geordneten der Obstructionsparteien

wird der aufrichtigste Dank des Bürgerausschusses der deutschen Stadt Lienz dargebracht. Sollten in der Zukunft dem deutschen Volksstamme neue Kämpfe und Gefahren drohen, so erhoffen wir, daß die deutschen Obstructionsparteien wiederum mit aller gezeigten Treue und Aufopferung gegen jede Benachtheiligung ihrer Stammesgenossen Stellung nehmen werden. — Sammelbüchsen fmr de« Deutsche« Kchnluerein. In der kürzlich stattgehabten Sitzung der Gauleitung des Sudetengaues des deutschen Schulvereines würde ber Beschluß

beschloß, den Deutsche» Prags seine Sympathien auszudrücken und be auftragte den Stadtrath, zu erwägen, ob nicht eine Unterstützung der Geschädigten erfolgen sollte. * Eine Ehrung Wolfs. W ie n, 2. De zember. Heute mittags fund vor der Wohnung des Abgeordneten K. H. Wolf eine festliche Auf fahrt sämmtlicher politischer Bezirksvereine unv sonstiger politisch nationaler Vereine Wiens, der Vertreter der deutschen Turnerschast, deutscher Männergesangvereine u. f. w. statt. An der Auffahrt betheiligten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 21.11.1899
Physical description: 8
. Volks partei ist sehr misstrauisch gegen die Regierung und hofft, dass sie schon in kurzer Zeit ver schwunden sein wird. — Im Namen der Jung- czechen erklärte Abg. Dyk, sie können nur unter der Bedingung für die Vorlage stimmen, dass die ärarischen Mauten aufgehoben werden. — Das Resultat der Abstimmung wurde aus der Linken mit lebhaftem Beifall und Händeklatschen begrüßt. Es folgte die Debatte über dieMinister - anklagen der Deutschen Volkspartei, Fort schrittspartei, Socialdemokraten

, ihr Cardinalprotector Aloisi-Masella das Pontifieal- Dankamt celebrieren wird. Am folgenden Tage ist Generaleommunion der kath.-deutschen Lands leute in Rom, die Se. Eminenz Cardinal Stein- huber L. 5. spenden wird, und eine feierliche Aussetzung des Allerheiligsten wird die Gläubigen zum Gebete um die Verbreitung des Glaubens vereinigen. Aus diese kirchliche Feier wird dann em allgemeiner Festabend in den geräumigen Sälen des Hauses den Schlussact des Jubiläums u'd zugleich auch dessen Glanzpunkt bilden

. Derselbe ist Vater von fünf Kindern, deren ältestes 12 Jahre alt ist. Waldbkände. Infolge der großen Trocken heit und des heftigen Windes, der am 16. No vember herrschte, wurde der Ausbruch von Wald- bränden begünstigt. Solche entstandenamMarlinger Wirkens rnd Wohlthuns zurückblicken, und es wird ihr auch in Zukunft Ehrensache sein und bleiben, deutschen Landsleuten sich als fürsorgende Mutter zu erweisen, deutschen Geist und deutsche Sitte unter ihnen zu hegen und hochzuhalten, um auch fürderhin, wie bisher

, ein Ehrenschild deutscher und österreichischer Nation und allen eine Heimat in der Fremde zu sein. Und wie alle Vorkommnisse der fernen Heimat, Freud und Leid, Jubelereignisse und Schicksalsschläge, in der Anima stets innige Antheilnahme und verwandten Widerhall finden, so möge auch dem deutschen Pilgerhause im Herzen Roms hin wiederum für seine Bestrebungen allenthalben im deutschen und österreichischen Ländergebiete be geisterte Sympathie und sreundliches Entgegen kommen zutheil werden. Das neueste „Los

, deutscher Weltanschauung und em Schutzverein sein für alle, die um des deutschen Geistes willen und in dessen Bethätigung Drangsal erleiden. — Ein allgemeiner AuM wird alle freien Deutschen über die nähere Ziele des Bundes unterrichten, der sich »ve

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.03.1891
Physical description: 8
von dem deutschen BotschastS-Sekretär, Grafen Arco. Ihr Dienst begann deß Morgen» um 9 Uhr. Ein von der deutschen Botschaft bestellter Wagen war fortwährend zu ihrer Verfügung. UeberdieS waren zwei Konstabler und ein höherer Polizeibeamter permanent am Eingang der deutschen Botschaft ausgestellt.' . sEin Berliner als Leiblich des Sul- ta n s.) Zu den zahlreichen Deutschen, welche schon in Diensten des Sultans stehen, ist jetzt gegen ein JähreSgehalt von 10,000 Francs ein bekannter Ber liner Koch als Leibkoch

vorgefunden worden, und nach einer Bekanntmachung des Staatsanwalts scheint derselbe Mann dieselbe Unthat schon um die Weihnachtszeit an zwei anderen ' Mädchen ausgeführt und noch bei zwei anderen versucht zu haben. Der Thäter soll etwa dreißig Jahre alt. von mittelgroßer Gestalt sein und blonden Schnurrbart haben. .. lRussischer Chauvinismus^ Mit Erlaubniß des Zaren kamen kürzlich mehrere Offiziere der deutschen Armee nach Rußland, um daselbst die russische Sprache zu erlernen. Den. Offizieren wurden

Charkow und Kasan als Garnifontorte Zugewiesen. ES scheint jedoch, daß die Be^ wohner dieser Städte über die zu ihnen entsendeten deutschen. Gäste nicht erfreut waren, denn sie weigerten sich aus reinem Deutschenhaß, den Offizieren Quartier« zu vermiethen. Die »lkeuzzckung* drückt ihr Erstaunen über diesen Chauvinismus der Eharkower aus, die doch fast ausschließlich Kleinrussen demzufolge zwei Stücke wiederholt werden mußten, nämlich TschtikowSki'S originelles Scherzo und Rossini'S reizende Tarantella

nicht als Gegner der Deutschen be kannt waren. Mord au» Eifersucht.) Wie au» Lemberg tele- graphirt wird, ermordete die 27 jährige Marie KobrynSka, die Frau eines Lehrer», welche jedoch mit dem reichen Leichen- bestattungS-Unternehmer Emil Opuchlak im Toncubinate lebt», ihren Geliebten mittelst dreier Beilschläge. Opuchlak. welcher etwas angeheitert nach Hause kam, hatte mit der Köchin ge sprochen. waS die Eifersucht der jungen Frau erregte. Sie versuchte dann sich zu erhängen; da ihr dies aber nicht ge lang

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 27.08.1897
Physical description: 16
zwischen Deutschen und Tschechen. Einem Deutschen waren 5 fl vom Tische abhanden ge kommen und dieser lenkte den Verdacht des Dieb stahls auf einen tschechischen Arbeiter. Es entstand ein Wortwechsel, in den sich die Gäste aus dem Tanzsaale mischten. Im Nu stießen die beiden nationalen Parteien heftig gegeneinander. Schließlich gelang es den Deutschen, die Tschechen auf die Straße zu jagen, worauf letztere ein Bom bardement gegen das Gasthaus eröffneten. Die Deutschen machten einen Ausfall auf die Straße

, wo sich ein erbitterter Kampf entspann, der schließ lich eine solche Ausdehnung annahm, daß die Fen erwehr alarmiert wurde. Die Tschechen ergriffen unter fortwährenden Beschimpfungen und Schmähungen auf die Deutschen die Flucht, wurden aber von den Deutschen verfolgt, bis bei der Nord westbahnbrücke der Kampf fortgesetzt wurde. Endlich eilten Gendarmerie und Sicherheits wache herbei, worauf die Tschechen erneut die Flucht ergriffen. Ein tschechischer Arbeiter Namens Dworczak ist am Kopfe schwer verletzt

, auch andere Arbeiter, sowohl deutsche wie tschechische, trugen mehr oder minder erhebliche Verletzungen davon. Weitere tschechische Heldenthaten werden aus Neundorf berichtet, wo mehrere „friedliebende' Wenzelsbrüder den deutschen Ortspoli zisten derart mißhandelten, daß an seinem Auf kommen gezweifelt wird. Dann meldet man aus Gablonz: Der deutsche Gehilfe Alt mann aus Kunnersdorf bei Reichenberg wurde am Heim wege von Lautschner von Tschechen überfallen und so schwer verletzt, daß er seinen Verletzungen bald

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 25.04.1897
Physical description: 16
fürchtet sie. Daß wir in der Majorität sein wollen, steht außer Zweifel, aber wir wollen in ihr eine des tschechischen Volkes würdige und seinen Kräften angemessene Stellung einnehmen. Ueber die Bestimmung dieses unseres Einflusses in der Majorität wird verhandelt werden. Graf Badeni fürchtet unsere nationalen Aspirationen wie auch den Klerikalismus des Baron Dipauli. Deßhalb will er mit Hilfe des liberalen Großgrundbesitzes die deutschen Katholiken gegen unS, in politischen und kulturellen Fragen

jedoch unS selbst gegen den „Klerikalismus' schützen. Die Deutsch-Lieberalen sollen ihm eine gewisse Versicherungs-Gesellschast gegen alle Extreme abgeben Diese Rechnung wäre vom Standpunkte der Re gierung wohl richtig, wenn es den Parteien nicht gelingen sollte, sich unter einander über alle Haupt- - bedingungen eines Klo6us viveaäi zu einigen DieseEinigung wird gelingen, siemuß gelingen. Die Bildung einer Majorität mit den katholischen Deutschen halten wir nicht für unmöglich

' wird aus Wien telegraphiert: Um den Hörern der Rechte, welche bei dem gegenwärtigen Unterrichte nicht die Gelegenheit hatten, die zweite . Landessprache zu erlernen, dies in praktischer Weise zu ermöglichen, gedenkt die Regierung an den beiden Prager Universitäten besondere Sprach kurse zu errichten, und zwar an der tschechischen Universität für die deutsche und an der deutschen Universität für die tschechische Sprache. Die aka demischen Senate beider Universitäten wurden be reits von der Regierung

aufgefordert, die betreffen den Detail-Anträge zu unterbreiten. Die berechtigte Opposition der Deutschen Oesterreichs und namentlich Böhmens gegen die Sprachenverordnung des Grafen Badeni schlägt bekanntlich leider nicht immer den richtigen Weg ein. So versuchten am Ostermontag 4—5000 deutsch-böhmische Abgeordnete von Schönerer? Richtung in Bad Elster in Sachsen eine Prote st Versammlung gegen die Sprachen verordnung abzuhalten. Die sächsischen Behörden verboten jedoch die Versammlung und Gendarmen

geleiteten die Deutschböhmen bis an die Grenze, wo dann nach einer begeisternden Ansprache des Herrn Franz Stein eine Entschließung gegen die Sprachenverordnung angenommen, Drahtgrüße an Bismarck und Schönerer entsendet und die Versammlung mit der „Rheinwacht' geschlossen worden ist. Wir können dec sächsischen Regierung nur Recht geben, wenn sie auf deutschem Boden keine Demonstration gegen das verbündete Kaiser reich geduldet hat. und die Deutschen Oesterreichs nur bedauern, welche Orte außerhalb

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.02.1891
Physical description: 8
den . bekannten Wahlaufruf bezüglich Bildung einer deutschen . Nationalpartei erlassen, so wird den Herren von allen Seiten klar gemacht, daß die Extra-Politik, — wenn man das Schaukeln und Schwanken zwischen verwandten Parteien schon «Politik' heißen will — nach gar Niemandes Ge schmack ist. Steinwender verkündet kaum, daß der Antisemitismus — von dem er, nebenbei gesagt, einmal geäußert hat, daß derselbe kein politisches Princip sein könne, Berechtigung habe und daß die deutsch-nationalen Antisemiten

von einer „Deutschen Nationalpartei' nicht ausgeschlossen sein können, so antwortet ihm auch schon Schönerer in den un verfälschten deutschen Worten mit einer entschiedenen Absage, welche von der Unentschiedenst Stein wenders gar vortheilhaft absticht. Schönerer sagt, der ÄuSspruch Steinwenders: „Die Judenfrage sei nvch weit von politischer Actualität', zeuge von Unentschiedenheit, Zaghaftigkeit und von einem mehr für Hofräthen passenden, diplomatischen Calculiren. So ist es! Die deutsch-fortschrittliche Partei

deutsche Nationalpartei wäre allerdings möglich, wenn sich alle bewußten Deutschen an die größte aller deutschen Parteigruppen, an die deutsch - liberale Partei an schlössen und an ihr einfaches Programm: Deutsch- thum, Staatseinheit und Freiheit. Ausgeschlossen davon brauchen nur die Clerikalen zu sein, welche alle diese Grundsätze hassen und verfolgen und die Antisemiten mit ihrem närrischen Steckenpferde. Ausgeschlossen muß auch Derjenige bleiben, der es sich nicht versagen kann, dieses närrische

Rößlein wenigstens zeitweilig zwischen die Beine zu nehmen oder wer zugibt, daß er es einmal wirklich tummeln könnte. Die Deutschen in Oesterreich sind keines wegs so gut daran, daß sie sich solche Liebhabereien erlauben könnten. Wohin sie führen, das haben wir schaudernd miterlebt. Schönerer begann den tollen Reigen und er zeugte die „nette Pflanze' Vergani, erzeugte den unentschiedenen Steinwender, er zeugte alle die anderen Deutschnationalen, welche für sich noch ein „Fractiönli' bilden, er zeugte

den Fractiönli-Geist, welcher das Deutschthum in Oester reich so sehr geschädigt hat, wie der Cantönli-Geist die Schweiz. Je mehr Parteigruppen die Deutschen bilden werden — desto weniger werden sie im Reiche zu bedeuten haben. Und alle diese deutsch- nationalen Fractiönli haben nur den Clerikalen die Wege geebnet. Siehe Schönerer, der selbst schon schwankte, ob er nicht den Clericalen zufallen soll, gelegentlich der confessionellen Schule mit ihnen co- quettirte, aber davon wieder abkam. Siehe Vergani

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 13.09.1895
Physical description: 12
als von der Cholera verseucht anzusehen. Turin, 10. September. Der Herzog von Aosta -ist vom Sturz vom Wagen vollständig wieder herge stellt, und begab sich heute Abend nach Mailand. Wien, 10. September. Die Sitzung des Vor standes der deutschen Linken, welche für den 15. ds. Aach Aussee einberufen war, wurde infolge geänderter Dispositionen abgesagt, und findet diese Zusammen tretung des Vorstandes am 13. ds. hier statt. Wien, 11. September. Die „N. Fr. Pr.' mel det: Graf Badeni reiste gestern von Lemberg

ab. Auf der Tour nach Wien, wo er am 13. eintrifft, wird er vorerst einen Abstecher in den westlichen Theil der Monarchie machen, um mit hervorragenden Persönlichkeiten zu konferieren. — Nach dem „Neuen Wiener Tagblatt' wird der Prager Ausnahmszustand noch im September oder spätestens in den ersten Oc- tobertagen aufgehoben werden. Petersburg, 11- September. Gestern abends H Uhr fand eine Galatafel mit 23 Gedecken, zu Eh ren des deutschen Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe beim deutschen Botschafter Fürsten

das mitteleuropäische Friedens- Bollwerk zu verdanken ist. Der deutsche Kai ser hat in den letzten Jahren wiederholt Gele genheit gehabt, die rühmlichen Fortschritte un lerer alterprobten Armee kennen zu. lernen. Nunmehr folgt unser Kaiser einer Einladung seines Alliirten, um sich von der Fortentwick lung der kriegstüchtigen deutschen Wehrmacht Zu überzeugen. Die Bedeutung des glanzvollen militärischen Schauspiels in Stettin wird gewiß in ganz Europa gewürdigt werden. — Wir dringen hier einige Berichte im Auszuge

und begaben sich sodann nach der Wildparksta tion, woselbst sich Se. Majestät in sehr herz licher Weise von der Kaiserin verabschiedete und ihr die Hand küßte. Der Kronprinz und Prinz Eitel hatten sich zum Abschiede eingefunden. Der Sonderzug ging um ^'^2 Uhr direkt nach Stet tin ab. Stettin, 9. September. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich und der König von Sachsen sind, beide in preußischer Uniform, um 4 Uhr nachmittags hier eingetroffen. Die Majestäten wurden vom deutschen Kaiser am Bahnhofe

fremden deutschen Fürstlichkeiten, der Botschafter Szö- genyi, der Generalstabschef Beck, der englische Marschall Roberts und die Würdenträger der Provinz bei. Abends unternahmen die Maje stäten eine Oderfahrt zur Besichtigung der glän- zenden Uferbeleuchtung und des herrlichen Feuerwerkes. Sie wurden von einer enormen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt. Stettin, 10. September. Bei dem Diner im Schlosse trank der Kaiser seinen erlauchten Gästen, dem Kaiser von Oesterreich und dem König von Sachsen

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Der Burggräfler
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Page 4 of 12
Date: 30.07.1898
Physical description: 12
und auf den Monte Tonale marschieren, nahmen Einige Reißaus und liefen nach Hause. Am Magdalenatag, 22. Juli, kamen die noch Treugebliebenen nach Marling zurück und wurden mit Jubel empfangen. r. Bozen, 27. Juli. (Die Magyarisirung der deutschen Ortsnamen in Ungarn) scheint von Niemandem nachdrücklicher betrieben zu werden, als von der Südbahngesellschaft, und diese Tbatsache sollte nicht nur geharnischten Widerspruch erregen von Seiten der Deutschen, sondern auch die Auf merksamkeit unserer zisleithanischen

Eisenbahnbehörden auf sich ziehen. Es sollte darauf hingewirkt werden, daß in den Fahrordnungen, welche bestimmt sind, in die Hände des nichtungarischen Publikums zu gehen, auf die Bedürfniste desselben mehr Rücksicht genommen und die historische Vergangenheit wenigstens dort nicht mit Füßen getreten werde, wo man es im eigenen Lande hindern kann. In dem von der Südbahn herausgegebenen Fahrptan für den Personen» vertebr, der an ihren Kasten um 15 kr. käuflich ist. sind olle deutschen Namen der ungarischen Linie

durch die magyarischen ersetzt. Daran nicht genug, sind auch bei den meisten ungarischen Namen die entsprechenden deutschen Bezeichnungen weygelasten. Wie soll der Fremde (wir greisen eine kleine Probe aus dem Nachtrage heraus, Seite 27) misten, daß SzökesfehörvLr-Komärom-Wien auf gut deutsch so viel besagen will als: Stuhlweißenburg-Komorn- Wien? Via Svpron-Pecs ist dort auch zu lesen. Das soll so viel heißen als Oedenburg-Fünskirchen. In Wien-Sopron-ZLlckny-Zägräb bedeutet das letzte Wort unser Agram. Statt Groß

-Kanisza steht überall Nagy-Kanisza, was der beste deutsche oder fremde Geograph nicht zu verstehen braucht. Für Czakalhurn, Oedenburg, Steinamanger, Güns, Agram, Fünskirchen in einer deutschen Fahrordnung zu sagen: Czaktornya, Sopron, Szombathely, Köszeg, ZLgrüb, Pzcs u. s. w., ist mehr als abgeschmackt. Es ist das ein Faustschlag ins Gesicht der andern Nationen Oesterreichs, die an der Kultivirung Ungarns größer» Antheil haben als die Magyaren selbst. Für Stuhlweißenburg hat man früher gar niemals

ein anderes Wort gehört, nur hin und wieder hatte sich seiner Kürze wegen die lateinische Benennung dieser Stadt „Alba' eingebürgert. Erst später hat man Stuhlweißenburg in dem Worte SjekesfehSrvär sklavisch ins Magyarische übersetzt. Nur einen deutschen Namen hat man stehen gelassen. Wahrscheinlich ist der Südbahnbeamte, der sich durch seine magyarische Fahrordnung für den Gebrauch der zisleithanischen Nationen bei der ungarischen Regierung ein Bild einlegen wollte, in seiner Kenntnis der Sprache ArpLds

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