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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 02.11.1897
Physical description: 4
Nr. 250 Verein zur Erhaltung des Deutschthums im Auslande zu München. (Münchner Ortsgruppe des „Allgemeinen Deutschen Schulvereins'.) München, den 27. Oktober 1897. An den Deutschen Volkstag in Bozen. Der obengenannte Verein verfolgt seit 16 Jahren mit Eifer und Erfolg die Ziele, welche in seinem Namen liegen. Die in ihrem Bestände bedrohten Gemeinden süd- tirols waren daher von jeher Gegenstand seiner beson deren Fürsorge und Thätigkeit. Mit großer Freude haben wir deshalb die Kunde

von der Vereinigung der Deutschen Parteien in Tirol entgegengenommen. Daß in den, aus dem Volkstage in Innsbruck an genommenen Leitsätzen die Fürsorge für das bedrohte Deutschthum in Oesterreich als eine wesentliche Aufgabe der vereinigten deutschen Parteien Tirols bezeichnet Wurde, hat uns mit besonderer Genugthuung erfüllt. Denn von jeher erblickten wir darin, daß die Deutschen Oesterreichs sich bisher gegenseitig bekämpften, eine der Hauptursachen für die steten Verluste am deutschen Be sitzstande

. Wir haben deshalb in unserer letzten Ausschußsitzung stimmeneinhellig beschlossen, der Freude über die erfolgte Vereinigung der Deutschen in Tirol Ausdruck zu geben, den deutschen Volkstag in Bozen zu bitten, den Ausdruck dieser unsrer Freude entgegenzunehmen und unser ge schätztes Mitglied, Hern: Karl Deiglmayr aus München zu ersuchen, unsere treudeutschen Grüße und unsere Glück wünsche für einen guten und erfolgreichen Verlauf des Volkstages zu überbringen. Heil den treuen deutschen Brüdern! Mit deutschem

Gruße Der Ausschuß: Dr. Rohmeder, 1. Vorsitzender. Der Wacht am Eisak deutschen Gruß! Abgeordneter Ludwig. Wach wieder auf, Tirol, die Feinde unseres Volkes zu bekämpfen. Die Slaven find's und alle, die mit ihnen gegen uns verrätherifch sich verbinden. Heil, Sieg und Ehre unserem Volke im Kampfe für seine höchsten natio nalen Güter. Dr. Bareuther. Volksgenossen! Seid einig, und Ihr werdet stark und unüberwindlich sein. Eure Gegner können Euch nur so lange bezwingen, als Ihr uneinig und gespalten

seid und werden Euch erst dann fürchten und achten, wenn Ihr durch Kraft und Ausdauer die Euch gebührende Macht errungen habt. Gruß und Handschlag von dem im Geist unter Euch weilenden Landesausschuß P a y r. Auf urdeutschem Boden in Böhmen durch Eisen bahn-Eröffnung im Wahlbezirk zurückgehalten, senden treuen deutschen Gruß den Tiroler Gesinnungsgenossen die Abgeordneten Dr. Nitsche, Herbst. Dem einigen, festen Zusammenstehen im engeren und weiteren Vaterlande wünscht besten Erfolg

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.07.1897
Physical description: 4
Nr. l00 „GmebkN' «it ein Zchlachsizc. (Wiener Korrespondenz.) Die polnische Politik hat soeben ihren Krach erlebt — nichts desto weniger kommt einer dieser polnischen Junker, der Graf Dziedusszicky mit einem Rezepte für die Rettung Oesterreichs. Er hat eine Broch'üre geschrie ben zur Verherrlichung der „Majorität', welche sich kurz nach der Eröffnung des neuen Reichsrathes und nach Verlautbarung der Sprachenverordnungen aus Polen, Tschechen, Junkern und volksvergessenen deutschen Kleri kalen

gebildet hat, um Oesterreich zu beherrschen. Der anerkannte Feind der Deutschen, der bittere Hasser der selben, dieser polnische Graf, welchen sie als „Athener' bezeichnen, weil er sich einbildet, ebenso viel zu wissen, als zu können, gibt in der Broschüre ein Rezept an, nach welchem Oesterreich zu Tode kurirt werden müsse. Man kann sich an den Fingern ablesen, was der Pole empfiehlt. Einen kaum ein wenig verhüllten Föderalis mus, bei welchem die Landtage jede Bewegung der Reichsregierung

dachten die deutschen Klerikalen, Wer der Miske. Novelette. 15. (Schluß.) Die weißen Finger schoben hastig den Riemen der Jagdtasche zur Seite, sie bückte sich-uvd sah scharf auf die Stelle, wo das E hineingestickt war. „Gefunden! Ich habe Sie erkannt Herx Wilhelm, welche Thorheit hierherzukommen!' „Ich habe eine Einladung des Grafen Söderstjerna' sagte ich; „bitte, lesen Sie.' Ich reichte ihr das elegante, Loldgeränderte Stück chen Kartonpapier, das jeder Gast als Legitimation tra gen mußte. „Graf

sie nur einmal die Verländerung der Schule er reicht, dann würden sie schon dazusehen, daß Oesterreich nicht vollständig zerrissen werde — es ist aber ebenso sicher, daß das Programm der „Mehrheit', wie' es Schwarzenberg und jetzt Dziedusczicky entwickelten, die Einleitung zum Verfalle und zur Vernichtung Oester reichs sein würde. Die Opposition der Deutschen hat den schönen Plan in Fetzen gerissen. Sowie diese herrschsüchtige Majorität nur durch die Sprachenoerordnungen des Grafen Badeni geschaffen wurde

, damit hat die Majorität ihren Bestand verloren, damit schwebt sie in der Lust, gerade so wie die Regierung des Grafen Badeni, die sich diese Majorität geschaffen hat, oder wenigstens sich mit ihr abfinden wollte. Niemals wird diese Majorität zur Herrschast gelangen, wenn die Deutschen das nicht dul den wollen. Es stand bei den Deutschen, auch Graf Taaffe und seinen eisernen Ring in die Luft zu sprengen: sie hielten nur damals für unmöglich, was sie jetzt schau dernd erleben und darum gelang es, die Deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.09.1895
Physical description: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
Sicherheit des Vaterlandes gerichtet ist, zu allen Zeiten kläglich. gescheitert ist. Sie sind dem deutschen Volke zuwider. Für sich allein sind derartige Bewegungen ungenießbar und abstoßend ; aber wenn sie die jeweilig volksthümliche Idee vorschieben und sich hinter der selben vorsichtig decken, können sie immerhin eine Weile unerkannt bleiben und somit dem deutschen Volke ge fährlich werden. So gestalten sich Verlauf und Endschicksal der radicalnationalen Deutschenbewegung in Oesterreich

deutschen Worte' sich offenbarten. Diese Begeisterung galt dem Antisemitismus und der socialen Reform, welche ein unabweisbar dringendes Bedürfnis unserer Zeit sind. (Beifall.) Sobald aber die Kornblume ins Knopfloch gesteckt und die hochverräterische Tendenz offenbar wurde, war es aber auch mit dem Einflüsse der Ra dicalen geschehen. Uns strömten die Massen des deutschen Volkes zu und wir führten sie zum Siege. Das Volk erkannte sofort, dass den Radicalen die wirtschaftliche und geistige Befreiung

von der Juden- Herrschaft nur Aufputz eines irredentenstischen Programmes war. Ihr Einfluss zerstob. Die späteren Reichsraths wahlen bezeugten es, dass Wien und Niederösterreich von diesen Jrredentisten gesäubert war. (Beifall.) Wir hatten sie genöthigt auszuwandern mit Sack und Pack. Sie suchten daher in Böhmen, wo man sie noch nicht kannte, Fuß zu fassen und dort wurden Schönerer und Wolf von der deutschen Wählerschaft gut aufgenommen. Sie verdanken aber ihre dortigen Mandate nicht der Preußenseuchlerei

: „Ein Volk kann uur Einen Staat bilden und Einem Oberhaupte gehorchen.' Dies ist das Axiom, der Politische Glaubenssatz, die fixe Idee dieser Querköpfe. Es gibt nichts Einfacheres und auch nichts Einfäl tigeres. (Sehr wahr.) Es ist derselbe tyrannische Ge danke, der am Ende des vorigen Jahrhunderts die Franzosen zur Abschaffung der Provinzen und zur Bildung der Departements drängte, der den italie nischen Carbonaris den Dolch in die Hand drückte, der die deutschen Geheimbündler der Dreißiger- und Vier

Verträge der Fürsten, welche die Vertreter der deutschen Stämme und Sonderrechte sind. Die Professoren waren eben Nullen, die von einer Einheit träumten, von einem symmetrischen Klumpen, der aus Trümmern zusammengeschmolzen werden sollte. Bismarck, der große Staatskünstler, hat einen Bundes staat errichtet, einen lebendigen Körper, dessen Glieder srei sich regen und doch einträchtig wirken. Oesterreich gegenüber aber war die Politik des großen Kanzlers noch behutsamer, als gegenüber den j deutschen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 13.03.1898
Physical description: 18
, die seine Vorgänger berufen hatten. Nur Eines hat sich mittlerweile gewaltig geändert: die Willfährigkeit der Deutschen, sich und ihre Zu kunft diesen Plänen in stummer Ergebenheit zu opfern. Man mag die deutsche Bewegung in Oesterreich noch so geringschätzig beurtheilen, so wird man doch zugeben müssen, daß eS heute viel schwieriger geworden ist, ihr Mißtrauen zu beseitigen und ihren Widerstand niederzuhalten, als es unter Taaffe der Fall war und auch noch den Verlogenheiten und Hinterlisten eines Badeni

wahrnehmen. Die Parteien der Rechten werden von Thun bare Bezahlung ihrer Dienste verlangen. Was kann denn Bärnreither von Thun begehren? Er wird daS Versprechen erlangt haben, denn es wild auch öffentlich gegeben, daß Thun nicht gegen die Deut schen regieren wolle. Dieses Versprechen zu halten wäre aber nur möglich, wenn Thun an der Wieder herstellung einer um die deutschen Parteien als Kern gruppierten Majorität arbeiten wollte. Wenn er aber auch an dergleichen dächte, so stünde ihm nicht bloß

die jetzige Majorität entgegen, er hätte auch andere' für ihn unübersteigliche Hindernisse zu über winden. Sein Plan kann also nur dahin gehen, sich die heutige Mojorität „möglichst billig' gefügig zu erhalten und dyvei die Deutschen nicht gänzlich in die Wüste der Verzweiflung zu treiben, an deren Rand sie vorläufig ihr Lager aufgeschlagen haben. Thun ist nichts weiter als die Fortsetzung desselben Romans, von welchem die Kapitel Taaffe und Badeni bereits erschienen sind, desselben RomanS

wird sich auch bald im Volke regen und dieser wird sprechen. Die deutschen Abgeordneten werden nur seinen Willen in sich aufzunehmen brauchen, um das Richtige zu thun. Die Volksseele hat die Badeni'schen Sprachen- Verordnungen sofort als das erkannt, was sie waren und sie täuscht sich auch nicht über ihren Abklatsch, die Verordnungen Thuns, auch wmn sie nach Gautsch benannt sind. Die deutschen Abgeordneten der Widerstandkparteien sind im Einklänge mit dem Volke, wenn sie vor allem Beseitigung

ischen Besitzstandes für opportun gehalten, wenn die an Deutschland grenzenden Bezirke mit der nördlichen Abdachung der Grenzgebirge, z B. Eger mit ca. 700.000 Einwohnern an Deutschland ab getreten würden. WaS uns Allen längst zum Bewußtsein gekommen ist, bekräftigen die Worte des Geschichtsschreibers Momsen: „Die Deutschen müssen sich aus Leben und Tod gegen das böhmische Staatsrecht wehren. ES zuzulassen wäre Selbstmord deS Deutschthums in Oesterreich. Unstaatsmännisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 03.02.1900
Physical description: 8
I. M. (Tr.), Simon Prof. SamStag 10. Scholastica Ä., Wilhelm Eins. Sonntag 11. G. 7 Väterd. DienerM.Ordst., AdolfB. Leptuagv». Bon den Arbeitern im Weinberge. Matth. 20. Erstes Mondesviertel dm 6. um b Uhr 8 Min. abends. Am 11. Sonnenaufgang 7 Uhr 12 Minuten; Sonnenuntergang 5 Uhr 17 Minuten; Tageslänge 10 Stunden ü Minuten. Dw BisomT-Lultus m SestemiI. Fürst BiSmarck war gewiss einer der größten Staats männer aller Zeiten. Seinem Genie, seinem Scharfblick und Heiner Thatkraft war es vorbehalten, dem deutschen

Volke, welches seit Jahrhunderten das tramige Schauspiel ärgster Zersplitterung und innerer Zerrüttung gegeben, die Einheit und damit auch dm gebürenden Ehrenplatz unter den Nationen wiederzugeben. Fürst Bismarck ist der Be gründer des deutschen Reiches, welches festgefügt im Innern und achtunggebietend nach Außm dasteht. BismarckS Politik brachte es zustande, dass die von Frankreich vor Jahr hunderten geraubten deutschen Länder Elsaß und Lothringen dem deutschen Volke zurückgegeben werden mussten

. Es war der rächende Geist der Weltgeschichte, welcher im gleichen Metz, welche Stadt 1553 der französische König Heinrich II. über Erlaubnis und Ermuthigung des Verräthers Moriz von Sachsen weggenommen hat, und welches Bollwerk die gewaltige Armee Karls V. dem deutschen Reiche nicht mehr Anw Fremden. Wenn du noch eine Heimat hast. So nimm dm Ranzen und den Stecken, Und wand're, wand're ohne Rast, Bis du erreicht den teuren Flecken. So singt der Dichter, und in vielen sehnsuchtskranken Menschenherzen

und Länder zu rauben und den deutschen Michel zu brandschatzen, durch die vereinigten deutschen Armeen zu züchtigen und zu de müthigen und den Raub früherer Zeiten wenigstens theil weise zurückzuerobern. ' Bismarck ist der Begründer des deutschen Reiches und der Schöpfer der deutschen Einheit. Fürst BiSmarck hat auch die deutsche Colonialpolitik und damit den deutschen Welthandel inauguriert, und hat dem deutschen Reiche eine Schule von Diplomaten hinterlassen, die fähig sind, daS große Werk des Meisters

fortzusetzen. AuS diesen kurzen Andeutungen wird es klar, dass die Deutschen im „Reiche draußen' alle Ursache haben, des Fürsten BiSmarck'S Thaten zu schätzen und dessen Andenken in Ehren zu halten. Freilich hat die BiSmarckS-Medaille auch für Deutschland ihre sehr dunkle Kehrseite. BiSmarck, der „Mann von Blut und Eisen', ist der Vater des Militarismus, der auch am Marke des deutschen Volkes zehrt, er war der Uzcheber des Culturkampfes, Bismarck war auch der Vater des ganz verfehlten Socia listengesetzes

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 01.03.1899
Physical description: 12
und SamStag. abend» » Uhr. ^ > Al.Stz Mittwoch, den 1. März 1899. 33. Jahrgang Die abgeblitzte NersshWiiz, Meran, 23. Februar. Während der alte Pharisäer Skarda in Prag die Deutschen länderweise „versöhnen' und seine frommen, taubensansten Brüder in Prag mit dieser „Versöhnung' insoferne beginnen wollen, daß sie sich Waffenpässe verschaffen und die deutsche Spar kasse ausräumen möchten, hat Gras Stürgkh, der talentvolle Führer des deutschen Großgrundbesitzes, sich in denlbar entschiedenster Weise

gegen jeden Separatfrieden, gegen jede provinzweise Ausgleichs parzellierung ausgesprochen und auf die neuerlichen offiziösen Heranvetterungen schlankweg geantwortet: die Regierung Thun möge mit ihrer Liebe uns Deutschen ein- für allemal vom Leibe bleiben. Sie hat nämlich weder objektiv die Macht noch subjektiv den guten Willen zu einer wirklichen Verständigung mit den Deutschen. Diese Regierung, deren offi ziöse Dudelsäcke in Wien von Ausgleich und Ver ständigung surren, während man in die Provinzen ErwürgungSerlässe

gegen die deutsche Amtssprache hinausgibt, sie hat parlamentarisch total abgcwirth- schastet und ein leichtgläubiges Eingehen der Deutschen auf ihre Lockrufe wäre eine Halbheit, eine Rettungsplanke für eine schiffbrüchige Regierung. Das staatsmännische Schreiben Stürgkhs, woraus sich unzweifelhaft die Richtschnur für die fernere Politik des Großgrundbesitzes erkennen läßt, hat das zornige Gekreisch und Gegacker deS osfiziösen Federviehs herausgefordert. Natürlich! Der feine Plan, die Deutschen länderweise

abzuversöhnen, ist unangenehm durchschaut und durchkreuzt und nach den letzten Aeußerungen deS Abg. d'Elvert, die sich mit denen deS Grasen Stürgkh inhaltlich decken, für den Grafen Thun^keine Aussicht, die Deutschen zu sich an den grünen Tisch zu locken, geschweige denn, sie länderweise verspeisen zu können. Wenn schon Graf Stürgkh klipp und klar darthut, daß die Regierung nach Form und Inhalt ihrer bis herigen VerständigungSverfuche von vorneweg den Deutschen ein Unterhandeln unmöglich gemacht

hat, wenn sie sich nicht selbst dem'zGelächter und dem Zorne der Wähler preisgeben: wollen, so ist eS selbstver ständlich. daß Thun auch bei den großen deutschen Parteien mit seinen Heranschlängelungen kein Glück haben wird. Graf Stürgkh weist auf den ein- müthigen Beschluß der deutschen Parteiführer hin, ohne vorhergängige Sühne und Genugthuung, ohne vollwichtige Bürgschaften einer vollständigen System änderung sich gar nicht in ein Hin- und Herreden und Feilschen einzulassen. Di? offiziösen KapitoliumSwächterinnen schnattern darum

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.08.1895
Physical description: 4
nicht 'wünschen und sich ihrer' beutereichen heu tigen Stellung von Herzen erfreuen. Bliebe von den vorge schlagenen Wegen nur der Zusammenschluß-5>et Deutschen und der Ausgleich mit den Tschechen. Betrachten wir zunächst die Aussichten für den letzteren. Dcr Verfasser dcr gestern von uns zum Abdrucke ge brachten Wiener Korrespondenz des Münchner BiSmarckoy ganeS meint, daß dcr Ausgleich des Zahns 1390 die richtige Fährte bot. Wir sind dieser Meinung schon deßhalb nicht, weil die Antwort des tschechischen

was-sie wahrnahm, war beretts genug, um sich wie ein Schwert ihr ins Hxrz zu bohren. Es war an einem nebelgrauen Morgen, Gabriele stcind' am Fenster ihres hübschen WoHvgemachs und blickte hinaus auf das in ein dichtes Grau geht Mek. Sie ivar Min mit ihrem KiM Nur PaÄv weilte 'in ihrer Nähd.) Ihr Gatte hatte sich schon seit zwei Tage» nicht blicken lassen und Die Verluste, welche bei der Fortsetzung deS Kampfes zu er- warten-Pnd, liegen Hast ausschließlich auf deutscher Seite. Die Deutschen werden so wenig

umsomehr, wenn man noch die den tschechischen Expansiv bestrebungen zu Gute kommenden ökonomischen Erscheinunzen in Betracht zieht, welche an die Srelle der deutschen Arbeiter, dessen Ltslläarck ol 'Iike ihn westwärts drängt, ,'allerortS: tschechische Nachschübe setzten. Mit dem Ausgleiche mit den Tschechen hat es also noch seine guten Wege, die leider weit und von noch nicht absehbarer Länge sind. . Wäre eS aber den Deutschen Ernst mit ihrem,-nationalen Streben, würde dieses Volk erkennen

, daß es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag und keine Hilfe von rechts und links zu erwarten hat, so wäre der Zusammenschluß aller Deutschen — mit Ausnahme der Konservativen (sprich Klerikalen), welche vorläufig nicht dafür zu haben sein dürften — das einzige Mittel, um wenigstens weitere Abbröckelungen deö nationalen und sreiheitlichen Besitzstandes aufzuhalten! Dieser Zusammenschluß hängt nur von dem Willen dcr Deutschen allein ab; hiebei bedürfen sie nicht der Zustimmung einer anderen Nation. Die Vortheile

eines Zusammenschlusses der Deutschen in nationalen und sreiheitlichen Dingen brauchen wir heute nicht auseinanderzusetzen. Aber leider — auch da hin hat eö seine guten Wege. Wir dürfen, Gott sei eS ge klagt, nicht hoffen, daß die Verblendung. auf altlibcralcr wie nationaler Siile, welche jede Verständigung unmöglich macht, so bald erweichen wird. Dafür sorgt ja die liberale Tagespreise in Wien eben so gut, als die nichtliberale und die sogenannte nationale Wiener Tagesprcsfe die Geschäfte der Tschechen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.08.1895
Physical description: 4
Zn der ausnahmslosen Nachgiebigkeit der Männer des Bürgerministeriums gegen die nationalen und autonomistischen Wünsche der Polen findet der Autor den Hauptfehler der Deutschen, welchen diele in der Vergangenheit sich zu schulden kommen ließen und fährt dann fort mit folgenden interessanten, wenn auch nicht durchaus zu billigenden Bemerkungen: Es liegt uns fern, die Männer wie He rbst, GiLkra, HaSner u. A. der bewußten Schädigung des Deutschthums anzuklagen; sie betrachteten sich unzweifelhaft

als gute und aufrichtig deutsch-österreichisch gesinnte Patrioten. Allein staats männischen Scharfblick und nationale S Selbstbewußtsein können wir ihnen um so weniger zugestehen, als das Motiv ihres Verhaltens und Handeln« vorwiegend in-dir Antipathie gegen — die Tschechen wurzelte. Um einer Verständigung mit diesen ungeltMenj ja gehaßten Landesgenossen auszuweichen, um über sie die. Herrschaft zu erringen und zu befestigen, gaben die Deutschen aus Böhmen und Mähren die kostbarsten staats rechtlichen

Und nationalen Güter preis. Man versteht die Politik der ehemaligen „Verfassungspartei' und deS deutsch- liberalen „BürgerministeriumS'' nur unter dem Gesichtswinkel des nationalen und politischen, ja auch gesellschaftlichen und wirthschastlichen Antagonismus zwischen den Deutschen und den Tschechen. Waren Galizien, die Bukowina, Dalmatien, Zstricn. und Trieft (vielleicht auch noch das Trentino) nach GiSkra'-S Wunsch abgestoßen, dann verblieb den Deut schostcr reichern nur das tschechische Volk als national

-politischer Geg ner, mit dem man hoffte, alödann leicht „fertig' werden zu können; die Sloveiien in Stciermark, Krain und Kärnten kamen gar nicht in Betracht. Das Beust'sche Wort von dem „An-die.Wand-drückcn' der Tschechen bezeichnete mit eiiiem Schlage den -Kern dieser verhängnisvoll kurzsichtigen Partci- Politik, als deren Begründer und Vertheidiger die Deutschen aus Böhmen und Mähren zu betrachten sind. Die Folgen dieser Politik waren in mehrfacher Hinsicht für Oesterreich und fpr die Deutschen

'der Deutschböhtnm verletzte das Selbstgefühl der. übrigen Deut schen in Oesterreich; es entwickelte sich im Schoße der Deutsch liberalen selbst mancher Gegensatz (mim denke nur an -die Spaltung der steierischen Autonomisten!), namentlich ckuch deßhalb, weil diesen liberalen Deutschböhmen die durch Natkr, Geschichte und cigenaUige Entwicklung verschieden gestalteten Zustände mid Verhältnisse unter den Deutschen in den ösier- reichischen Alpenländern theils unbekannt waren, theils belÄtg« loS erschienen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.01.1892
Physical description: 8
, den 87. Jänner I8SÄ. 26. Zahrgaug. i Die Partei der Deutschen Finken. Meran, Janner Der Abgeordnete für die Städte Baden, Möd- ling und Schwechat: Professor Marchet hat jüngst in einer Wählerversammlung über die Verhältnisse bei der „Vereinigten Deutschen Linken' gesprochen, welcher Partei er selbst angehört- Seine trefflichen Ausführungen verdienen die Aufmerksamkeit der weitesten Kreise. Er erinnerte daran, daß seinerzeit die Partei, aus welcher nach mancherlei Wand lungen die heutige „Deutsche Linke

werden. Wie es so gekommen ist, darüber ließe sich Manches klagen und Mancher anklagen; damit ist aber gar nicht gedient; in der Politik sind die Dinge stets zu nehmen wie sie sind und Erfolge hängen zu-i wirken der Deutschen und Polen aufbauen. persönlichen Beziehungen zu einem Theile der pol nischen Abgeordneten — sagen wir: „an enehme' sind; im Uebrigeu entscheiden bei dem einem wie bei dem anderen Club durchaus nur die „Interessen', welche freilich hie und da auch gemeinsame sind, wie insbesondere bei der Zustimmung

zu unserer äußeren Politik, bei dem Eintreten für den Drei bund; in solchen Angelegenheiten könnte man das gemeinsame Vorgehen in derselben Richtung ein „Jnteressenbündniß' von Fall zu Fall nennen. Andererseits steht in Jnlandsfragen insbesondere di- sogenannte „Autonomie' als ein noch Trennen des zwischen Polen und Deutschen. Trotz weit gehenden Entgegenkommens bei der administrativen Autonomie kann aber von einer Partei wie jene der Deutschen Linken, welche die Staatseinheit auf ihre Fahne geschrieben

, oder ob 130 oder gar >50 Stimmen einmüthig und einträchtig eine Unternehmung unterstützen. Freilich wirkt auch die geistige Kraft und nicht blos die Stimmenanzahl und in dieser Beziehung muß der Deutschen Linken die Anerkennung, welche ihr schließlich selbst der Ministerpräsident nicht ver sagte, gewiß zu theil werden. Am Ende werden aber doch nur die Stimmen gezählt und — nicht gewogen. Die Deutsche Linke kann heute nur auf den Coroniniclub als einen einigermaßen willigen und ver läßlichen Bundesgenossen

zählen — aber auch das nicht immer. Das Verhältniß der Linken zu den Polen ist bekanntlich das der vollständig „freien Hand' auf beiden Seiten. Dieses Verhältniß wirk» allerdings dadurch ein wenig abgeschliffen, daß die Was die Kraft der Deutschen so wesentlich schwächt, das ist, daß so viele Vertreter deutscher Wählerkreise unter den Gegnern der Deutschen Linken stehen: die Deutschen des Centrums, die Antisemiten und sehr häusi, die Deutsche National partei. Bezüglich ver Haltung der Letzteren

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
als wetteifern können. Die Deutschböhmen und die liberalen Deutschen Oesterreichs baben es selbst verschuldet, wenn sich die Deutschen Oesterreichs auch in gemein samer nationaler Gefahr nicht mit jener Rasch heit zusammenfinden, welche einem wohlgeübten und zusammengewöhnten Kriegsheere eigen ist. Steyskal, ein Führer der Deutschböhmen, bekannte dies ehrlich ein. indem er sagte: „Die größte Dummheit, welche wir Deutschliberale ge macht haben, war diese, die Katholiken zu ver folge». Wäre

dieses nicht geschehen, es stünde wahrlich anders um die deutsche Sache in Oester reich. Statt die katholisch gesinnten Deutschen uns zu verbinden, haben wir unsere Partei mit Juden durchsetzt, die wir nicht mehr losbekommen.' Ja, der liberale Deutsche setzte sich viel lieber Mit sünf JuSen zu Tisch als wie mit einem einzigen konservativen Stammesgenossen. Und was thun die Deutschböhmen gegen wärtig? Ihre Führer kommen in unser Land und beschimpfen und verleumden den weitaus größten Theil der Bevölkerung

Deutschtirols. So wurden wir und werden wir von den Deutschen der Sudetenlünder behandelt. Aber trotzdem! Unser nationales Pflicht gefühl ruht auf dem Grunde der Religion, und eben darum, weil uns die katholische Religion die Richtschnur des ganzen Lebens ist, des öffentlichen und des privaten, anerkennen wir die Pflicht, unseren bedrohten Stammesgenossen, seien sie in Böhmen oder Mähren oder wo sonst immer, nicht bloß unsere Sympathien auszu sprechen, sondern sie auch zu versichern, dass wir niemals

zugeben, dass ihrem Volksthum ein Unrecht angethan werde. Das, meine Herren, ist der angebliche, so oft behauptete Widerspruch zwischen Deutschthum und katholischem Christen thum. Was sagt denn die Geschichte des deutschen Volkes zum Rufe: „Los von Rom'? Was sagt die Weltgeschichte zur Be hauptung, die katholische Religion ist eine Feindin des deutschen Volkes? Wer hat die deutsche Cultur begründet, wer hat aus den Wuotans- Anbetern, welche auf ihren Bärenhäuten lagen und Raub- und Kriegszüge

unternahmen, das Volk der Denker gemacht? Waren es nicht die katholischen Missionäre, war es nicht der katho lische Glaube? Der hl. Bonifatius, vom heiligen Stuhl, von Rom, als Missionär nach Deutsch land gesendet, ist der Begründer deutscher Größe und deutscher Macht. Wurde das deutsche Welt zeitalter nicht dadurch eingeleitet, dass die Deutschen katholisch wurden? Wer hat dem großen Karl, einem deutschen König, die Kaiser krone aufs Haupt gesetzt? Ist es nicht der Papst gewesen! Karl der Große

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 27.06.1897
Physical description: 12
rrauer Die nächste Nummer der „Neraner Zeitung' erscheint des Feiertages halber am Montag, den 28. Juni, abends 6 Uhr. Deutscht, Aasehe». Meran, 26. Juni. DaS Ansehen des deutschen Namens muß in Oesterreich schon recht sehr gesunken sein. Während einerseits die Schwierigkeiten doch nicht zu ver kennen sind, welche sich aus der Mißachtung, wie sie den Deutschen durch die Sprachenverordnungen — „ohne sie über sie' — bezeugt wurde, ergeben, wird anderseits fortgesetzt über die deutsche Empfind

samkeit hinweggeschritten. Nicht von Verboten und Konfiskationen soll geredet werden. Aber von sort gesetzten Angrissen auf die „voranleuchtende deutsche Kultur', wie sie in jüngsten Tschechisierungs-Er- lassen bezüglich der Eisenbahnen, des ZollwesenS usw. beliebt wurden. Dahin ist auch die Ertheilung des Oeffentlichkeitsrechtes an die während des Interims unter KielmanSegg errichtete polnische Trutz- und Mittelschule in Teschen zu rechnen. Dabei ist von Versuchen einer Vermittlung zwischen Deutschen

und Tschechen die Rede, die bald ange kündigt, bald geläugnet werden. Sollen diese auf so sonderbare Art vorbereitet werden, daß die Deutschen, noch ehe sie in Verhandlungen einge treten wären, schon zur Ueberzeugung gelangen müssen, rS würde auch die äußerste Nachgiebigkeit von ihrer Seite nichts an dem „System' der unentwegten Slaven-Förderung ändern? Was sollte eS die Deutschen nützen, wenn sie der Regierung geholfen hätten, die Schwierigkeiten mit den Sprachen verordnungen zu überwinden

, und damit nicht daS „System' beseitigt wäre? Wmn ihnen in der nächsten Viertelstunde schon wieder eine Ueber- raschung nach Art der Sprachenverordnungen be- schiert würde? Nicht um diese handelt eS sich mehr, sondem um das „System'. Das werden sich die Deutschen unter allen Umständen vor Augen halten müssen. Darum ist eS den Deutschen ziemlich gleich- giltig, waS Graf Badeni bezüglich der Sprachen- Verordnungen zu unternehmen gedenkt, oder auch nicht gedenkt. Er hat mit den Sprachenverordnungen den Kern seiner Politik

enthüllt und gegen diese Politik im Ganzen richtet sich der Widerstand der Deutschen. Positiv richtet sich dieser Widerstand auf die Wiederaufrichtung des deutschen Ansehens in Oesterreich, welche AehnlicheS wie diese Verord nungen für jede Regierung, für die gegenwärtige und für künftige, als undenkbar erscheinen lassen würde. „Dergleichen darf ich den Deutschen nicht bieten', muß sich jeder österreichische Staatsmann sagen und darum den Gedanken solchen Vorgehens weit von sich weisen. Darum ist wohl

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 29.03.1899
Physical description: 16
Nr. 33 Mela»er A«tt»«g. SryeS vereinte, so kann sie doch nie und nimmer unZ aus der deutschen Gemeinbürgschaft verdrängen, zu deren treuen Genossen wir kraft unserer nationalen Gesin nung gehören. Hoch über persönlichen Reibungen, hoch über kleinlichen Gehässigkeiten steht die deutsche Sache, der unser ganzes Können und Streben ge weiht bleibt. Dieser gemeinsamen heiligen Sache kann uns kein Unrecht, keine Kränkung entfremden. Ob niit Ihnen, ob neben Ihnen, werden wir unS, wie bisher

, auch in Zukunft als treue Söhne des deutschen Volkes bewähren.' « Die Radikalen in Innsbruck haben der deutschen Sache einen schlechten Dienst erwiesen, indem sie Dr. v Grabmahr aus dem Wahlausschüsse aus geschlossen haben. Alle österreichischen liberalen Zeitungen bedauern einstimmig diese eingetretene Spaltung, von der nur die Regierung profitiert, indem dadurch die Frist sür ihre Existenz verlängert erscheint. Nur dai einzige Blatt Wolfs erklärt dies als einen großen Erfolg des Radikalismus

die Hand Hu reichen, kS lag also auch jetzt kein Grund vor, sie wieder zu entziehen, da sein Handeln ebenso wie jenes der Radikalen darauf gerichtet ist, der gemeinsamen deutschen Sache zu nützen. Das Bestreben Grab mayr», die Klerikalen zu dieser hinüberzuziehen, ist kein Grund zu einem Bruche, im Gegentheil, eS wäre zu wünschen, daß er sich erfülle. Der Ge danke, das politische Gefühl durch das nationale zu besiegen, hat doch gerade in der radikalen Partei seinen Ursprung gefunden. ES wäre

-S gefallen. Die Fahnen flogen auS den Fenstern und wehten im Sturme der Begeisterung, der sie schwenkte. „Der Kaiser leb« hoch l Hurrah!' Und «S vergkeage» 22 Jahre, und e» zogen dahin dl« Pulverwolken über Versailles und Präsident Simson sah ten deutschen Kaiser, den er am 28. März 1849 aus gerufen, am 18. Januar in der hehren Gestalt Wilhelm» l. vor sich stehen. .Der deutsche Kaiser lebe hoch! Hurroh!' Und !s dröhnten dse Kanonen des Mont B-lerien! — Abstimmungen und Beschlüssen Stand hält

nicht die endgiltige Entscheidung erfolgt ist. Sollte ein Mann, der schwer gekränkt, 'einen Beleidigern gegenüber solche Worte selbst- oser Hingebung an die Sache des deutschen Volkes findet, wirklich unwürdig sein, im Rathe der Tiroler deutschen Partei zu sitzen? Sollte nicht vielmehr auch vor manchem Mitgliede des Tiroler Wahl ausschusses bei solchen Worten daS Bild der zwei Mütter aufgestiegen sein, über die daS Urtheil Salomonis entschied? Die echte Mutter ist nicht die, welche bereit ist, das Kind

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 04.10.1899
Physical description: 14
Seite 2 Merzmer Zeitung. »tr. IIS am 29. Sept. von ihm empfangenen deutschen Parteiführern sehr klar und präzis geäußert hat. „Ich habe', sagte der in Wien erscheinenden „Deutschen Korrespondenz' einer dieser Herren, „aus meiner Audienz beim Kaiser deu Eindruck gewonnen, daß eine den Deutschen günstige Auffassung der Verhältnisse zum Durch bruche zu kommen beginnt und daß ei nicht in der Absicht der Krone liegt, ohne die Deutschen zu regieren. Ueber Natur und Aufgabe deö zu berufenden neutralen

Beamtenministeriums hat sich der Kaiser selbst mit großer Klarheit aus gesprochen. Er betonte, daß es in seiner Absicht gewesen sei, eine Art KoalitionSkabinet mit der Pazifikation deS ReichSratheS zu betrauen. Wäre er nicht gewillt, die Deutschen zu beruhigen und zur Theilnahme an der Regierung heranzuziehen — über da« Pfingstprogramm sprach sich der Monarch sehr günstig aus — so hätte er das Kabinet Thun behalten Den augenblicklichen Verhältnissen im Parlamente entspreche die Berufung eines neutralen

Sprachgesetzentwürfe, von welchen einige in den Wirkungskreis der Landtage fallen, werde das (definitive) Ministerium betraut werden, welches (nach der DelegationS- und LangtagSfeffion) auf parlamentarischer Grundlage unter Heranziehung der Deutschen mit Gruppen der Rechten gebildet werden soll.' Der Monarch, welcher sich nicht nur über die politischen Verhältnisse im Allgemeinen, sondern auch in vielen Einzelheiten genau unterrichtet zeigte, nahm die von dem deutschen Wortführer abver. langte freimüthige

Meinungsäußerung freundlich auf und äußerte sich über mehrere Forderungen des deutschen PfingstprogrammeS mit Worten der Anerkennung. Die Forderung einer deutscheu Ver- mittlungssprache fand der Kaiser selbstverständlich. „Aber', fügte der Monarch hinzu, „die Codifiziernng bietet Schwierigkeiten.' Besonderes Gewicht legte der Kaiser auch auf die Jndemnitätsertheilung für den Z 14-Ausgleich. Der Gewährsmann hat sich über dieses Audienz thema Zurückhaltung auferlegt, doch versicherte der Herr Abgeordnete

, daß sich der Kaiser auch bei Erörterung dieses ihm besonders am Herzen liegen den Gegenstandes durchaus vorurtheilsfrei in seiner Anffaffung deS ökonomischen und staatsrechtlichen Verhältnisses beider ReichShälsten und dessen, was ihm frommt, gezeigt hat. Frei von jedem übertriebenen Optimismus, schloß der genannte Gewährsmann, dürfen die Deutschen einen in Oesterreich seltenen Erfolg ihres einmüthigen nationalen Widerstands» konstatieren. der Vertreter der Heilwissenschaft, daß er kein Akademiker wer

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 06.11.1897
Physical description: 16
Werte Beilage zu Nr. Der Volkskag in Bozen. Dem Parteitag der Deutschfortschrittlichen und Deutschnationalen in Innsbruck vor vierzehn. Ta gen folgte am 3l. Octöber der Volks tag i n B o z e n. War jener hauptsächlich von Nordtiro- lern: besucht und galt es dort, eine Organisation der beiden deutschen Parteien ick Lande zu schaf fen, so war der Volkstag in Bozen zum größten Theile von Deutschsüdtirolern gebildet und seine Tagung sollte eine Kundgebung der Deutschen und Deutschfühlenden Tirols

, hiehergeeilt waren, durchaus würdig und gipfelte gleich dem Innsbruck» Parteitage in einer einstimmig ange nommenen Resolution, welche den deutschen Mino- riiätsparteien den Dank und das vollste Vertrauen ausspricht und die Haltung, der anderen deutscheu Abgeordneten als nationalen. Verrath brandmarkt. Schon lange vor 4 Uhr war die mit Stand arten und Fahnen geschmückte Turnhalle dicht be setzt.. Auf den Galerien hatte sich ein distinguirtes Damenpublicum in reicher Zahl eingefunde». Alle Orte Deutsch

die politische Laye: Die Sprachenverordnungen seien nichts Anderes, als der Anfang des czechifchen Nationalstaates. Wenn die Deutschen heute einen so erbitterten, ver- weiflnngsvolleu Kampf gegen die Verordnungen kämpfen,, so ist. dies ein Kampf' für die Grundla gen unseres Staates,, ein Kampf für unsere. Ver fassung. Es' ist der Kämpf' für Oesterreich selbst und für dessen Existenz. Gne Gruppe Abgeord neter des deutschen Volkes fand sich bereit, sich, um ihre politischen Parteizwecke zu fördern

, mit den grimmigsten Feinden des Deutschthums, mit Hussiten und Polen, zu verbinden (stürmische Pfui? Rufe) und der Regierung Schergendienste zu lei sten:. Redner hebt hervor, daß jene Gruppe keinen neunenswerthen Anhang mehr im Volke hak unk daß. in letzter Zeit' unzweideutige Beweise vorlie-- gen», daß es auch in Tirol Tag zu werden be> ginnt. Das Nationalgefühl im deutschen Tirol steigert sich, nicht uur in den. Städten, sondern auch auf dem' Lande von Tag zu Tag. Die deut sch?« Pdrleieir mögen' dte Streitaxt

wenigstens 31 der „Lienzer Zeitung' einige Zeit ruhen lassen, fest und treu zusammen halten. Die. Waffenbrüderschaft müsse gute Früchte tragen. (Langandauernder Beifall): Es gelangte dann folgende Resolution zur 'Verlesung und Annahme: „Die auf dem Bozener Volkstage versammel ten Deutschen sagen allen jenen Abgeordneten, welche so ausdauernd den Kamps gegen das der zeitige Ministerium im Interesse des deutschen Volkes Oesterreichs geführt haben, aufrichtigsten Dank. Sie fordern- die Abgeordneten des deut

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 22
Date: 22.12.1897
Physical description: 22
Seit« S von zwei Nationalitäten, von denen die eine mit uns durch die Bande des Blutes, durch die Sprache und Kultur unzertrennlich verbunden ist, um Ab» wehr der slavischen Fluth, und da können die Sym pathien nur auf Seite der Deutschen stehen. Weder diesseits noch jenseits der Grenze denkt irgend eine verantwortliche Persönlichkeit an Annexionen!' Diesen Ausspruch, dem alle Deuts ch- Oestcrreichcr vollständig beistimmen, mögen sich Jene ernstlich gesagt sein lassen, die ihnen stets hämisch

und Plünderungen, tragen mir die Deutschen Schuld. Wie konnten sie auch den An trag Dr. Lippert's einstimmig annehmen: „Der Deutsche Verein in Prag erklärt, daß die Deutschen Prags auch in den schrecklichen Ereignissen der jüngsten Tage keinen Anlaß finden, von ihren be rechtigten Ansprüchen als Mitbewohner der Haupt stadt Prag zurückzutreten. Solange Prag die Haupt stadt des ganzen Landes und das Zentrum der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten ist, fühlen sich die Deutschen doppelt verpflichtet

und angespornt, olle ihre Ansprüche hoch zu halten, die deutschen Institute — die beiden Hochschulen und die übrigen Anstalten zur Pflege deutschen Lebens und humaner Erziehung — sowie alle dasselbe er strebenden Vereine mit Einmülhigkeit und mit ver doppelten Anst, engungen zu unterstützen, und er warten von den Organen der neuen Regierung Schutz und Unterstützung in diesem Streben.' Die Slaven scheinen sich dagegen ungestört in fremde Angelegenheiten einmischen zu dürfen. Vor der Abreise von Krakau hielt

der tschechische Ab geordnete Horica auf dem Bahnhofe eine pol- nische Ansprache. Er sagte, das gegenwärtige Bünd niß zwischen Polen und Tschechen werde dauer hafter sein, als jenes vom Jahre 1891. Die Tschechen seien dem Andrängen der Deutschen aus gesetzt, bei den Polen sei aber keine Spur von Deulschthum. „Doch gedenkt', rief der Redner aus, „des Großherzogthums Posen. Wenn die Deutschen dort mit Euch fertig geworden sind, dann kommen sie über Euch.' Gegen ein derartiges provoka torisches Einmischen

in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 32
Date: 20.12.1896
Physical description: 32
der Erstere widmete dieser Frage einen großen Theil seiner Budgetrede. Als Realpolitiker, als welcher rr besonders in jüngster Zeit angesehen werden will, versuchte er, dics.'r Sache von der praktischen Seite beizukommen und auch die Deutschen hiefür zu interessieren. „Wir sind Realpolitiker genug', erklärte Dr. Kramarz am 9. Dezember, „um mit der Thatsache zu rechnen, daß seit 1749 die ganze Entwicklung der innerösterreichischen Verhältnisse einen Lauf genommen hat, welcher direkt gegen das böhmische

Deutschen können und werden niemals einer solchen Lösung der „böhmischen Frage' zustimmen, die einer Verkürzung und Schädigung ihrer nationalen und politischen Un abhängigkeit gleich käme oder die ihre Zusammen gehörigkeit mit den übrigen Deutschen im Reiche beeinträchtigen würde. In klarer und nüchterner Weise hat der Abg. Dr. Menger in seiner am 10. Dezember gehaltenen Budgetrede die jungtschechischen Friedensschalmeien beantwortet. Er schickte voraus, daß auf deutscher Seite der redliche Wunsch

besteht, den geradezu unerträglichen Verhältnissen, wie sie sich in Oester reich durch den Hader zwischen den Deutschen und den Tschechen entwickelt haben, ein Ende zu machen, ja er erklärte, daß die Deutschen sogar zu einem Opfer bereit wären, um dieses ihr „letztes Ziel' zu erreichen. Bei den im Jahre 1890 abgehaltenen Bewegung«!! sein. Jeder wird gleich den Auserkorenen er- kennen und der Franzose sagt in diesem Falle: „L- cc voit loul, »uitc puc c'e»t un'.' Nie peinlich hingegen schaut

. DaS Antlitz ist der Spiegel der wechselnden Stimmungen, die Haltung, Gang und Bewegung geb«n die wahre Beschaffenheit deS menschlichen SeinS. Auch der Stand, der ErziehungSgrad wird dadurch leicht erkennbar — und waS ist wohl der schönste Anblick, den man haben kann — ein wohlgeformter menschlicher Körper, dessen gute und gepflegte Geisteseigenschaften in einer vornehmen, ruhig natürlichen Haltung zum Ausdruck kommen. Ausgleichskonferenzen haben die Deutschen ihre Be reitwilligkeit ausgesprochen

, die Autonomie zu er weitern und die freie Entwicklung der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten gesetzlich sicherzustellen. Und wahrlich, selbst die Tschechen werden die Be hauptung nicht wagen, daß der Ausgleich, der wohl geeignet war, den Frieden in Böhmen anzubahnen, durch Schuld der Deutschen zertrümmert wurde. Wenn es den Tschechen ernst ist mit ihren Friedens versicherungen, warum widersetzen sie sich noch immer mit aller Macht der Durchführung der Ausgleichsbestiinmungen? Das ist'S eben

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 19.01.1898
Physical description: 10
19. Jänner 1898 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 wünschen lebhast, dass auf dem Wege der Verständigung, auf dem Boden der Gerechtigkeit die- Aussöhnung der Nationalitäten erfolge: imJubeljahre unseres Kaisers ein glücklich' Oesterreich!-(Beifall.) Ei« Friedensvorschlag Seit- Dreiviertel Jahren kennt man in Oesterreich bald nichts anderes mehr als die Sprachenverordnungen, die Trompeten-, Trommel-, Brettel- und Fuhrmanns» Heldenthaten der obstruierenden Deutschen, den grob .schmähenden Abklatsch

aber sehr wohl zu unterscheiden zwischen einem deutschöjterreichischen Patrioten und einem liberalen Preußense uchler. Die Hetze mit dem Deutschthum muss endlich doch ein Ende finden. Es kann ja nicht mehr länger in dem Stile weitergehen, wie seit 9 Monaten. Alle patriotischen Deutschen sehnen sich nach einem billigen Frieden, der b?sonders im Reichsrathe eine socialresormatorische Ar beit wieder möglich macht. Nun glauben die deutschen Minoritätsparteien oder ihre Wolf, Lecher, Pfersche

uns zwar, die Sache mit der ungetrübten Brille der objectiven Prü fung zu betrachten und infolge des Ergebnisses dieser Betrachtung den Optimismus der Deutschvationalen nicht zu theilen. Indes nehmen wir einmal an, es müssten die glänzendsten Hoffnungen der begeisterten deutschen Jungmannschaft in Erfüllung gehen, wenn die „Clericalen' der Alpenländer auch ein deutsches Herz in sich entdecken. Wir haben in uns Deutsch tirolern ein deutsches Bruderherz, brauchen es nicht erst zu entdecken und reichen den Gegnern

und Oesterreich als ursprünglich deutschen Staat groß machen. Da helfen Sie uns doch? Wir möchten das deutsche Volk einigen und ihm zur alten Weltmachtstellung verhelfen. Zur alten Machtstellung meinen wir. Denn das deutsche Volk ist von der Höhe seiner einstigen Stellung in der Welt herabgesunken, es hat aber eine glorreiche Blüthezeit gehabt und kann aus denselben Höhepunkt wieder emporgehoben werden. Wann war vun. die Blüthe zeit des deutschen Volksstammes? Lassen Sie sich nicht das Grußeln überkommen

, wenn wir sagen: im finsteren Mittelalter. Die „Bozner Zeitung' hat als Träger des deutschen Nationalgedankens vor kurzem die Hohenstausen, die Ottonen und die fränkischen Heinriche neben Dichtern und Philosophen aufgeführt. Greifen wir noch weiter zurück, dann kommen wir zum Franken könige Karl d. Gr. Mit dem Weihnachtstage des Jahres 800 n. Chr., an welchem Karl d. Gr. die römisch deutsche Kaiserkrone von Papst Leo III. aufs Haupt ge setzt würd-', beginnt die Glanzperiode der deutschen Ge schichte

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.08.1895
Physical description: 16
und Eamitag, Abend» V,« Uhr «-»»«»«-» Nr. 95. Freitag, den 9. August 189». 29. Jahrgang. Nie Ausschließung des Deutschen an den pester Volksschulen. Der ungarische Unterrichtsminister Dr. Julius Wlassics hat an den Stadtmagistrat von Budapest einen Erlaß gerichtet, der aller Wahrscheinlichkeit nach den Anstoß geben wird zur völligen Ver drängung des Unterrichts im Deutschen aus den öffentlichen Kommunal-Volksschulen der Hauptstadt Ungarns. Der Minister findet nämlich, daß die Jugend in diesen Schulen

„überbürdet' sei, und stellte an den Magistrat die Anfrage, ob man diese Jugend nicht dadurch entlasten könne, daß der obligatorische Unterricht im Deutschen aufgegeben und in einen bloß „fakultativen' Lehrgegenstand umgewandelt werde. Bei der heutigen Sachlage ist daran kaum zu zweifeln, daß der Magistrat des Ministers Anfrage bejaht und dann sofort ans Werk geht, um auch den spärlichen Rest eines Unterrichts im Deutschen aus den Volksschulen zu entfernen. Damit ginge in erster Reihe ein wiederholt

'; denn worin bestand im Wesentlichen dieser ganze Unterricht? In nichts Anderem, als daß vom dritten Schuljahr an gefangen in einigen Stunden der Woche die Kinder im mechanischen Lesen und Schreiben des Deutschen unterrichtet wurden Höchstens kamen noch einige Verslein dazu und in den oberen Klassen etwas Sprachlehre und orthographische Uebungen. Die Lehrer und die chauvinistischen Schulkommissionsmitglieder sorgten schon dafür, daß die „Germanisirung' hier nicht platzgreifen konnte. Und diese bescheidenen

Bröcklein aus dem Deutschen sollen für die hauptstädtische Schuljugend eine „Ueberbürdung' bedeuten? Das glaubt im Ernste wohl der Minister selber nicht, um so weniger als er den übrigen Ballast des Lehrstoffes für den Volksunterricht unangetastet läßt. Wenn von „Ueber- bürdung' hier gesprochen werden darf, dann trifft die Schuld eben diese 11 bis 13 verschiedenen Lehr gegenstände, mit denen das ungarische Volksschul gesetz schon die Elementarschule in durchaus zweck widriger, ja geradezu schädlicher

Weise belastet. Das Erlernen des Lesens und des Schreibens im Deutschen kann für die Schüler dieser Schulen in Ungarns Hauptstadt schon darum keine nachtheilige Belastung sein, weil ja die deutsche Sprache hier trotz aller gegentheiligen Behauptungen und Be strebungen nicht nur keine „fremde', sondern eine festgewurzelte „einheimische' Sprache ist. Abgesehen davon, daß im Jahre 1890 noch immer 120.000 Einwohner sich zur deutschen Muttersprache bekannt haben, kann man getrost dieselbe Anzahl

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 19.06.1898
Physical description: 16
der Verfassung und alle Versuche, welche abseits vom Rechte liegen und die bestehende Verfassung verletzen und umgehen, aus dem Felde schlagen. Aus den deutschen Kund gebungen spricht eine Zuversicht, wie sie nur das Bewußtsein des Rechtes und der Kraft herbeiführen, kann. Gegen die deutsche Gemeinbllrgfchast—auch ohne Dipauli — wird die Majorität auch mit Dipauli nicht aufkommen können. Aus den Kundgebungen der deuifchen Parteien spricht der feste Wille des deutschen Volkes in Oesterreich, nichts mehr

über sich ergehen zu lassen, die alte Schmach abzuschütteln und eine neue nicht mehr hinzunehmen. Die Kundgebungen der Parteien. Meran, 18. Juni Der Schluß des Reichsrathes hat sür die Ab geordneten die Nothwendigkeit hervorgerufen, sich zu rechtfertigen. Die Kundgebungen der Oppositions parteien erklären, fest an der deutschen Gemein- dürgfchaft zu halten. Sie protestieren gegen die angestrebte Lähmung der Verfassung, gegen die absolutistischen Versuche durch Anwendung des § 14; sie betonen

, daß eine gedeihliche Arbeit des Parla mentes nur dann möglich sein wird, wenn die Regierung, statt sich an den Schein der Autorität zu klammern, die Sprachenverordnungen einfach auf hebt. Sie sagen mit Recht, es handelt sich jetzt um die Existenz des deutschen Volkes, das durch den langen, harten Kampf wie noch nie geeinigt und zum Widerstand gegen alle die Ungerechtigkeiten ent schlossen ist, welche es nun seit Jahren zu erleiden gehabt hat. Die maßvolle, ernste, würdige und einfache Sprache dieser Aufrufe wirkt

beruhigend und über zeugend auf die Wähler, und den darin geäußerten Anschauungen wird jeder gut österreichisch denkende Deutsche vollkommen beistimmen. Auch die Ver sicherung, daß die Konferenz der Klubobmänner während der Vertagung des Hauses in wichtigen Fällen einberufen wird, damit ein einmüthiges Zusammenwirken auch in Hinkunft sicher gestellt werde, gibt Gewähr, daß die Interessen des deutschen Volkes allzeit gehütet werden. Scharf hebt sich dagegen die Kundgebung der Majorität ab. Baron Dipauli

trostlosen Zustand, über die schroffe Zurück weisung dcs deutschen Rechtes wird „gewissenhaft' abgelehnt. Dagegen wird mit frommem Augen- verdrehen die Opferwilligkeit, die Selbstverläugnung und die Bereitwilligkeit, der Regierung zu helfen, fortwährend betont. Aber der Schlußsatz lautet doch: „Die Majorität wird auch weiterhin jedes Opfer bringen, soferne dasselbe nicht zu ihrer Abdikatiou als Majorität und nicht zur Verzichtleistung auf ihre im Adreßentwurfe von 1897 niedergelegten Grundprinzipien

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 15.08.1899
Physical description: 14
nach Tschechien zurückspedierte, wo man die Deutschen sogar erschlüge, wo es thun lich ist. Dann drohte er dem „großen, mächtigen Nachbar' mit einem nicht minder mächtigen, dem Russenthume. Natürlich wird der Zar nichts Eiligeres zu thun haben, als auf Geheiß des Herrn Podlipny die Kosaken gegen Deutschland in Bewegung zu setzen. Während dieser „bedrängte' Hussit vor seinen Rolhhemden erbsendicke, blutige Thränen weint, .daß sich Fremde in die große Häuslichkeit Böhmens einmischen, während die armen Tschechen

nicht einmal über die Grenze gehen dürften, um dort ihr Brod zu verdienen', giengen ein paar Prager Tschechen, denen eS in Prag an Brod und Braten dazu nicht fehlt, mit ein paar hundert „Akademikern-, die da hoffen, das Brod mit Hilfe ihrer höhen tschechischen Gönner bei den Ministerien in Wien den Deutschen wegzunehmen, nach Cilli, also auch in eine — fremde Häuslichkeit. UmS Brod ver dienen, warS keinesfalls, sondern, wie die Blätter der Slovenen mit einem gewissen bubenhaften Grinsen gestanden. „den Nemtschuren

, erbgesessenen deutschen Bevölkerung den wirthschaftlichen Boykott an den Kopf schleudern. So sind sie einmal, diese „Taubensanften', zu Hause flennen sie und zetern über .fürchterliche Leiden' der — zugereisten — tschechischen Minder heiten im deutschen Sprachgebiete, in das sie, also in eine fremde Häuslichkeit — Anrempelzüge unter nehmen. Dann genügt auch da? nicht mehr, daß sie, wie sie sagen „Herren sind auf jeder Handbreit Boden in Böhmen' — sie fallen auch in andere Kronländer

ein, wo — wie ihre Blätter schreiben — deutsche Cr'etins Hausen — radauen, höhnen und be spucken die Deutschen und fallen sie aus dem Hin terhalte, wie in Cilli geschehen — mit Revolvern an. Hinterher zetern sie über die Langmuth der Negierung gegenüber deutschen Barbareien! Und da ist wieder unter den Hanptplärrern der famose Podlipny, den der Kaiser selbst als Hauptschuldigen an den Brand-, Raub- und Plünderszenen in Prag im Dezember 1897 gebrandmarkt hat! Diese „Taubensanften' blieben aber keineswegs in ihrer großen

Häuslichkeit, weil es eben absichtlich darauf angelegt war, in Cilli erst Zusammenstöße herbeizuführen, um diese dann hinterher gegen die Deutschen politisch zu verwerthen. Zuerst trafen sich die Tschechen und Windischen in VeldeS. Da gabs natürlich wieder ein gemein sames Ausschlagen gegen die Deutschen mit den Hinterhufen. Darin wetteiferten zwei Tschechen mit dem bekannten windischen Hetzer Ferjancic, welcher die Tschechen förmlich darauf vorbereitete, wie man den Deutschen in dem bald „slovenisch

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