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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 10.07.1897
Physical description: 10
von der Völkerwanderung an bis zur Zeit Kaiser Josefs dargethan und wenn die wenigen Zeilen auch einen nur ganz summarischen Ueberblick gewähren, so ge nügen sie immerhin, um sich ein Bild davon zu machen, was die einzelnen in den österreichischen Ländern wohnenden Nationen für das Staatsganze geleistet. Es ist aus ihnen zu ersehen, daß die deutschen Stämme die Gründer des österreichischen Staates waren und daß ursprünglich durch sie Kultur, Gewerbe fleiß, Handel und städtisches Wesen auch unter die nichtdeutschen

Völker der Monarchie getragen worden ist. Die Deutschen sind unleugbar die Träger der geschichtlichen Vergangenheit unseres Staates, das wird auch weder von Slaven noch Ungarn im Ernste bestritten; sie sind seit ihrem unter Rudolf von Habsburgs Führung im Jahre 1278 bei Ieden- speugen erfochtenen Siege, in Folge dessen die Habsburger nach Oesterreich kamen, stets und immer für den Bestand der Gesammtmonarchie eingetreten und haben auch ständig eine führende Rolle gespielt, was schon dadurch bedingt

war, als durch Jahrhunderte die österreichischen Herrscher die deutsch-römische Kaiserkrone getragen. Seit damals hat sich die Sachlage allerdings gewaltig geändert; Oesterreich ist aus Deutschland heraus, ganz nach dem Osten gedrängt worden, hat aber doch seine Weltstellung nach wie vor behauptet. Es wäre nun ungerecht, wollte man den Deutschen das Verdienst, die alte Machtstellung Oesterreichs in schwerer Zeit getreulich gestützt und verfochten zu haben, allein zuschreiben. Wie eben der kurze geschichtliche Ueberblick

vielleicht ein süd- d.utsches Staatengefüge unter Oesterreichs Führung gründen können und die Hoffnung wäre berechtigt gewesen, daß sich alle slavischen, romanischen und magyarischen Elemente allmählich mit dem deutschen Wesen vereinigen würden. Da brach der deutsch-französische Krieg aus. Die Rettung der Rheingrenze mußte natürlich auch den süddeutschen Staaten angelegen sein. Aus diesem Grunde machten sie Preußens Sache zu der ihrigen. Der Drang, an dem Feinde alles Deutschthums Rache zu nehmen, einte

den deutschen Süden und Norden, helle Begeisterung lohte in allen Gauen auf und die Bedingungen für das heutige deutsche Reich waren auf einmal vorhanden. Die Nachwirkungen der von Bismarck langer Hand vorbereiteten und im Spiegelsaale zu Ver sailles zum Abschluß gelangten Aktion der „Einigung der deutschen Stämme" blieb natürlich auch für Oesterreich nicht aus. Im Gegentheil, sie führten zu einer Spaltung unter den unserer Monarchie zugehörigen Deutschen. Eine Zahl der österreichischen Deutschen nahm

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 18.04.1896
Physical description: 10
österreichisch-ungarischen Generals der Kavallerie. Die deutsche Kaiserin mit Maria Josefa und beiden deutschen Prinzen, der Kaiser Franz Josef mit dem deutschen Kaiser fuhren in zwei offenen Hof wagen durch die geschmückten, Kopf an Kopf ge füllten Straßen, unter begeisterten Zurufen der Menge zur Hofburg, wo die Begrüßung durch die Spitzen der Hofämter, die drei gemeinsamen Minister, die beiden Ministerpräsidenten, die österreichischen Minister und den ungarischen Minister Josika statt fand

. Mittags fuhr der deutsche Kaiser bei den am Bahnhof erschienenen Erzherzogen vor und dann mit der deutschen Kaiserin bei den Erzherzoginnen und sie gaben daselbst ihre Karten ab. Um 1 Uhr mittags fand ein intimes Dejeuner bei dem deutschen Botschafter Graf Eulenburg statt. Nach dem De jeuner hielt Fürst Hohenlohe dem deutschen Kaiser einen Vortrag. Dieser empfing um halb 5 Uhr nachmittags die Ministerpräsidenten Badeni und Banffy in besonderer Audienz. Unmittelbar hieran reihte sich das Galadiener

von Uniformen und Bändern, von Ordens sternen von Gold und Silber, doppelt belebt durch die herrlichen Toiletten und den Juwelenschmuck der Damen. In die Staats- und Militärunisormcn brachte die ungarische Gala der ungarischen Minister und Hofwürdenträger einige Abwechslung. Beim Champagner trank unser Kaiser dem deutschen Kaiser zu. Nach dem Galadiner hielten die Allerhöchsten Herrschaften Cercle. Abends wohnte unser Kaiser mit dem deutschen Kaiserpaare im Hofoperntheater der Vorstellung der Goldmark'schen

Oper „Heimchen am Herd" bei. Beide Kaiser begleiteten die deutsche Kaiserin, von einem massenhaft angesammelten Publikum aufs lebhafteste begrüßt, nach der Opernvorstellung direkt nach dem Nordbahnhofe, wo die Kaiserin mit den bereits vorher dort eingetroffenen Prinzen nach herzlicher Verabschiedung von den Kaisern um 10 Uhr abends nach Berlin abreiste. Kaiser Franz Josef begleitete den deutschen Kaiser dann vom Bahnhof zum Palais der deutschen Botschaft. Unser Kaiser ernannte den deutschen

Wetter begünstigt, einen glänzenden Verlauf; eine ungeheure Menschenmenge bereitete den beiden Monarchen einen stürmischen Empfang. Kaiser Franz Josef führte eine zeitlang die an dem deutschen Kaiser vorbeidefilirenden Truppen an und begab sich sodann an die Seite des deutschen Kaisers, welcher das Defile seiner Siebenerhußaren begann und das Regiment dem Kaiser von Oester reich vorführte. Nach Schluß der Parade ritten beide Monarchen gemeinschaftlich nach Schönbrnnn, von wo sie sich gemeinschaftlich

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 04.10.1899
Physical description: 14
Nr. 119 Mera»er Aett»»g. SewS Nie Mevdung m der inneren MM Oesterreichs. Unter diesem Titel schreiben die „Münch. N. Nachr.': Es gab eine Zeit in den letzten Dezennien öster reichischer Geschichte, wo die Deutschen Alles von einem Kabinetwechsel erhofften, wo die ganze deutsch feindliche Politik der Regierung in der Person des Ministerpräsidenten verkörpert schien; es war dieS die Zeit des Ministeriums Taaffe, deS langlebigsten, welches das konstitutionelle Oesterreich zu verzeichnen

, der deS Fürsten Liechtenstein, war wenig geeignet, Hoffnungen in ihnen zu erwecken; wie konnten sie er warten, daß ihr hochfeudaler Volksgenosse, der seine ganze politische Vergangenheit in den Kreisen jenes eisernen Ringes der Rechten, der nun seit zwanzig Jahren das Werkzeug ist, mit dem die Deutschen niedergehalten werden, verbracht hat, der Mann sein sollte, der ihnen zu ihrem Rechte verhilfi? Und auch als die Kombination Liechtenstein vom Schau platz verschwand und der Gedanke eines Beamten ministeriums

wieder auftauchte, konte dies die Zu versicht der Deutschen nicht erhöhen; an sich wäre ja ein Beamtenministerium in Oesterreich gewiß etwas recht Gutes, wenn es aus tüchtigen und erfahrenen Beamten besteht, die unbeeinflußt von dem Partei- klüngel, der sich einem Parlamentarischen Ministerium immer anhängt, gerecht und lediglich mit Rücksicht aus das StaotSwohl regiert. Aber die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß derartige Beamtenministerien stets sehr kurzlebig waren, in keiner Richtung energisch eingegriffen

und wie milde und zahm war diese Opposition im Vergleiche zu der der deutschen Parteien in den letzten Jahren. Von dieser Aeußer ung ist es ein weiter Weg bis zu den an den Ab geordneten Ghon gerichteten Worten: „Wir kommen noch einmal zusammen I' und dm Ansichten, die der Monarch den Führern der Opposition gegenüber geäußeit hat, und nichts kann den Stimmung? Umschwung, der sich bei der Krone vollzogen haben muß, so gut charakterisieren, wie diese Nebeneinander stellung. Das Gewebe von Lüge und Verleumdung

« das von den Feinden der Deutschen, ja leider auck von Deutschen selbst gesponnen wurde, um sie und ihre Bestrebungen zu verdächtigen, scheint zerrissen zu sein und daraus können die Deutschen die Hoff nung schöpfen, von der Krone in ihrer Bedeutung für die Erhaltung der Monarchie richtig gewürdig zu werden. Nicht in der Berufung des Ministeriums Clary an sich, in den Worten deS Kaisers lieg eine Gewähr für die Zukunst, die berechtigte Hoff nung auf einem Systemwechsel. Zwar warnen die Wiener Blätter

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 21.09.1895
Physical description: 12
vor den Konsequenzen der genossenschaftlichen Haftung. Politische Übersicht. Kaiser Kranz Josef hat anläßlich der Manöver bei Stettin an den deutschen Kaiser ein Hand schreiben gerichtet, in welchem er seiner Freude über die Einladung zu den Manövern Ausdruck giebt und schließlich Kaiser Wilhelm bittet, als Oberst inhaber zweier österreichischer Regimenter auch die Uniform eines Generals der Kavallerie der österreichischen Armee tragen zu wollen. — Den Armen von Stettin spendete unser Kaiser eine Summe von 4000

, wenn von den Etschhaldcn herauf die prunkenden Römcrzüge blitzten, wenn die Kaiserkrone des deutschen Reiches funkelte, die auf Siegesbahnen hinunter fuhr in das wälsche Land — in die blühenden Sonnenqärten der heiligen Jtalia! Da stiegen die freien Schildhofer hernieder auf ihren Rossen an die alten Römerstraßcn im weiten Etschland, das ausgegossen liegt, glänzend wie ein lichter Rosengarten, vor den fernen - Wänden der purpurleuchtenden Dolomitkronen. Unter den Ufer buchen standen sie, als die Völkersäulen

des deutschen Heeres vorüberzogeu, die Sachsen und Schwaben, die Thüringer und die Hessen, die Mainfranken und ohne ernstere Ruhestörung, immerhin wurden 19 Per sonen, zumeist wegen Exzessen gegen Juden, arretirt. Im dritten Wahlkörper Wiens wählen 54.680 Wähler, von denen ungefähr 79 Perzent an der Urne erschienen sind. — Der Landtags-Abgeordnete Dr. Karl von Grabmayr in Meran hat an die Bürgermeister der Städte Meran und Bozen und den Präsidenten der Bozner Handels- und Gewerbekamer ein Schreiben

auffordern, ihre Kinder nicht in die deutschen Schulen zu schicken. Die Poli zei entfernte diese Anschläge. Im Stadtverordneten- Kollegium interpellirte nun Storch, warum die Polizei von den Straßenecken das Plakat entfernte. Vor sitzender Podlipny erwiderte, daß der Magistrat dieses stadträthliche Plakat nicht in der preßgesetzlich vor geschriebenen Zeit der Polizei vorgelegt habe und der vorgeladene Vize-Bürgermeister zur bestimmten j Stunde bei der Polizeibehörde nicht erschienen sei. j Storch

Herren nickten von den Rossen, die muthig hinauswieherten in die wonnige Morgenkühle. Und auf schwarzem Schwarzwaldroß daherzog der deutsche Kaiser, ausschauend mit edel- trutzigem Blick — mit dem kühnen Augen des Welt herren, des Weltbändigers, des Landhinschmetterers! Jetzt schaute er königsmild über die stämmigen Schild- bauern und er grüßte sie mit dem Gruße des deutschen Landes! Und sie jauchzten ihm nach — wild flogen die feurigen Rosse über die breiten Ufer wiesen. Im brausenden Halloh hallte

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.04.1895
Physical description: 12
hundert Jahr'. — Eben waren hundert Jahre auf der Zeiten Uhr abge laufen — man schrieb 1870 —, da erweckt lautes Getümmel, durch die Spalten der GrabeSkluft vernehmlich, den schlafenden Kaiser abermals. „ES braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!' Die Grabeskluft wird aufgethan; zum Kaiser tritt der Zwerg. Der Zwerg — oh nein, der zwerghafte, nie zum Mann gereifte Lenker von Deutschlands Geschicken, ist in zwischen zum Riesen geworden

starrend, voll des Begeisterungs- ruseS: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein über blutige Schlacht- und Siegesfelder geleitet der Riese Bismarck daS aus dem Staub der Staufen neuverjüngte Reis zum fahnenumflatterten, eichen- und lorbeergeschmückten Thron auf hoher Estrade, wie sie glänzender nicht die Ge schichte aller Zeiten gesehen, im prunkvollen Spiegelsaal des roi solell, des Sonnenkönigs zu Versailles. Aus des Riesen Schulter gestützt, besteigt der Deutschen Heeressürst, Wil

in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

gegen den Franzmann zieh'n — ein wahrer Herzog der Deutschen, d. h. der vor dem Heer voran zieht. So lange sein Geist uns vorangeht, bleibt wahr das Sangeswort: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält. Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt.' Und nun, bitte, ergreifen Sie Ihre Gläser und erheben Sie sich ehrfurchtsvoll vor des heutigen Tages Ehren- greis. Seit Deinem vollbrachten Ruhmeswerk, Deutsch, lands

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.05.1893
Physical description: 4
Einundsiinsiigster Jahrgang. M119 Kreitag den 2K. Mai. Ad 24 lauw. SeilaM „Lckonm'. 1893 baren Lage, seiner schimmernden Pracht und seiner schönen, liebenswerthen Frauen. Er gedachte auch der Thalsache, daß Wien seine großen Männer, die ledenden wie die lodlen, zu ehren weiß, daß es seinem Grillparzer ein Denkmal gesetzt hat, während Deutsch land für einen seiner größten Söhne, Kleist, noch kein sichtbares Zeichen seines Angedenkens zu schassen wußte. Außer Wildenbruch gibt es unter unseren deutschen Gästen

, Josef Lewinsky und Gemahlin, Maximilian Schmidt, der Präsident des Schriftstellertages Ernst v. Wildenbruch, der Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblatt' Wil helm Singer, die Herren Ziemßen und Schweichel und viele Andere. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Nach der Begrüßungsrede bei der stattgehabten Hauptversammlung in Teplitz folgte der geschäftliche Theil der Versammlung. Dr. Weitlof nnd Abgeord neter Dr. Viktor v. Kraus erstatten in großange legten Reden die Berichte

. Das Präliminare pro 4893 weist ein Defizit von süber 25.000 fl. auf, welches die Verwaltung ohne Inanspruchnahme des Reservefonds zu decken hofft. Dr. Funke (Leitmeritz) erinnerte an die an anderer Stelle den Deutschen zugeschleuderten Worte, welche beweisen, day uns Abwehr und die Pflicht der Selbst erhaltung den schweren Kampf aufgezwungen haben. Redner fordert die Versammlung auf, der Vereins leitung den Dank auszusprechen und das Absolutorium zu ertheilen. Der Antrag wurde unter stürmischem Beifall

: „Ich sende Ihnen nnd dem Deutschen Schul verein in meinem nnd unserer Partei Namen beste und herzliche Grüße zur Jahresversammlung. Mehr als je mitempfinden die Deutschen den Werth und den Nutzen ihres Schulvereins, mehr als je sind sie zur nationalen Abwehr und Arbeit aufgerufen. Wir danken Ihnen und dem Verein für die unermüdliche Arbeit und wünschen Ihnen bestes Gedeihen.' Dr. Schmeykal: „Namens der deutschen Abgeord neten sende der heute tagenden Versammlung herlichste Grüße. Möge der Verein

als feste Schutzwehr des deutschen VolkSthums unerschüttert für alle Zukunft im Kampfe der Zeiten bestehen und alle Deutschen in Einigkeit und opferwilliger Treue umschließen.' Abgeordneter Dr. Barenther: „Mit heiler Haut dem Landtage entronnen, wünsche ich der Hauptver sammlung unseres Schulvereins den allerbesten Erfolg.' Am Pfingstmontag 'Abends fand im Neptunsaale der von der Stadt Teplitz zu Ehren des Deutschen Schulvereins veranstaltete Festkommers statt. ReichS- rathS-Abgeordneter Siegmund

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 09.03.1898
Physical description: 14
Nr. 23 langgehemmten Weiterbildung willen festzuhalten suchen. Der Verfasser des schwarzgelben Büchleins, der die Badenischen Sprachenverordnungen vom Stand punkte des österreichischen Staatsge dankens (wegen Verdrängung der Staatssprache) als unrecht deklariert, findet gleichzeitig in den selben keine Verletzung der nationalen Rechte der Deutschen, weil in Oesterreich alle Nationen und deren Sprachen gleichberechtigt seien und die Deutschen nur ihr bisheriges mißbräuchliches Vorrecht verlieren

) nöthig erscheinen, das böhmische Staatsrecht, auf welches sich die Tschechen zur Begründung der Selbstständigkeit und Untheilbarkeit des Königsreichs, sowie der Gleichberechtigung ihrer Sprache auch im geschlossenen deutschen Gebiete berufen, auf seine reelle Grund lage an der Hand der Geschichte zu prüfen. Dieselbe lehrt uns (nach Grimm), daß die ersten Bewohner des heutigen Böhmens die Bojen — ein gallischer Volksstamm waren, nach welchen auch das Land den Namen erhielt. Das von diesen gestiftete

Reich wurde um das Jahr 30 n. Ch. von den Markomanen unter Marbod zerstört. Erst 500 n. Ch. sind die slavischen Tschechen in das Moldau gebiet vorgedrungen. Im ganzen Mittelalter wurde dieses vom deutschen Reiche meist abhängige Gebiet, das im 11. Jahrhundert vom deutschen Kaiser zum Königthum erhoben wurde, Böheim genannt. Die nördlichen und westlichen Gebiete des Landes wurden schon seit Karl d. Gr. von Baiern und Franken besetzt und kultiviert. Das ist deutsches Gebiet so gut wie Tirol

ein schleuniges Ende bereitet wurde. — Wohin die jeder Festigkeit gegen über den maßlosen Revindikationen der Tschechen ermangelnde Politik Taaffes und Badenis geführt haben, ist noch im frischen Gedächtniß. Dem Terrorismus der Jungtschechen ist et zu- Zeitssg. zuschreiben, daß der zwischen den Deutschen und Alt tschechen in der Wiener Konferenz vom Jahre 1890 zu Stand gekommene Ausgleich (Trennung nach sprachlichen Bezirken), der ein friedliches Zusammen leben in Böhmen herzustellen geeignet

des Gesammtstaates die thatkräftige Wahrung der nationalen Interessen des deutschen Volkes in Oester reich stets verbinden und zu diesem Zwecke mit den anderen gesinnungsverwandten deutschen Par teien eine möglichst innige Fühlung unterhalten werde.' Ueber die neuen Sprachen-Verord nungen schreibt die „N. Fr. Pr.': „Der Wort laut derselben ist nur geeignet, den ungünstigen Eindruck zu verstärken, den halbamtliche Auszüge aus denselben schon hervorgebracht haben. Die Ver ordnungen enthalten über die sprachliche

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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.03.1893
Physical description: 8
die Brieftasche. „Hier sind zweitausend Rubel. Die Lektion ist theuer, aber sie wird auch ihr Gutes haben." Und würdevoll sprach der Richter: „Die Verhandlung ist geschlossen." Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern. In jüngster Sitzung erfolgte im Hauptausschuß der Festvereinigung für den All gemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftsteller tag die Vorlage des von dem Slatuten-Ausschuß ausgearbeiteten Pensionsstatuts. Der Entwurf fand nach eingehender Begründung und kurzer

der Bevölkerung mit allgemeinstem Interesse und mit dem Wunsche entgegen, allen Teilnehmern den Aufenthalt so angenehm wie mög lich zu gestalten; auch das königliche Haus, insbe sondere der erlauchte Protektor, Prinz Ludwig, be zeugt das lebhafteste Interesse an der Versammlung, die ein bedeutender Markstein in die Geschichte der deutschen Journalisten und Schriftsteller sein wird. So ist denn auch zu wünschen und zu hoffen, daß die zunächst Beteiligten selbst, die Arbeiter der Feder, in einer der Wichtigkeit

. Dieser Tage soll die constituirende Versammlung dieses Clubs stattfinden. An die deutschen Journalisten und Schrift steller des In- und Auslandes. Kollegen! Nach jahrelangen vergeblichen, aber immer wiederhol ten Bemühungen ist endlich der wichtige Schritt zur Ver wirklichung einer Organisation gelungen, die dem deutschen Schriftsteller- und Journalisten-Stande für seine uner müdliche Thätigkeit auf dem idealen Gebiete des deutschen Schrifttums die so lange schmerzlich vermißte materielle Grundlage

, den unentbehrlichen festen Rückhalt schaffen soll. Der Entwurf des Pensionsstatuts ist fertig gestellt, • die Gewähr, daß er in's Leben treten wird, gegeben, das Gelingen des Werkes zweifellos. Unnötig und überflüssig, verehrte Kollegen, ist es, hier noch einmal darzulegen, unter welchen Schwierigkeiten, Mühen und Sorgen aller Art wir bis dahin unverdrossen und — mit freudigem Stolze dürfen wir es sagen! — mit treuem, aufopfernden Fleiße der Aufgabe gerecht ge worden sind, Hüter und Pfleger des deutschen Volkstum

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 24.12.1897
Physical description: 12
Wege. Wann der Reichsrath wieder eröffnet wer den wird, kann wohl heute mit Bestimmtheit Nie mand sagen. Es hängt von dem Verlause der Verhandlungen ab, welche die Regierung noch immer führt um eine Verständigung zwischen Czechen und Deutschen in Böhmen herbeizuführen. Gelingt eine solche Verständigung, so wird es auch möglich sein, eine geordnete parlamentarische Thätig- keit wieder aufzunehmen. Die Lage ist eine unge mein schwierige. Baron Gautsch hat eine schwere Aufgabe, möge

abgegangen, und Se. Majestät hat den früheren Statthalter von Mähren, Herrn v. Löbl, zum polnischen Landsmannminister vor geschlagen. AeuLfchl'crrrö. Der Bruder des deutschen Kaisers, Prinz Heinrich von Preußen, hat sich vori ge Woche als Commandant eines Geschwaders in Kiel nach China eingeschifft. Der erste Zweck die ser Expedition ist, Genugthuung für die Ermordung deutscher katholischer Missionäre zu fordern; aber sie hat offenbar noch weiter gesteckte Ziele. Deutsch land will eine Weltmacht

werden und sich in China festsetzen, damit es bei der Theilung dieses unge heuren Reiches, das aber dem Zerfall nahe ist, nicht zu kurz kommt. Darauf . deuten die Reden hin, welche der deutsche Kaiser und Prinz Heinrich beim Abschied in Kiel gehalten haben, und daher auch das Bemühen massenhafte Gelder für eine mächtige Flotte vom deutschen Reichstag bewilligt zu bekommen. Für-Kei und Hr:recherrLcrrrö. Der Frie- densschluß zwischen diesen beiden Ländern ist nun endgiltig erfolgt und wurden die entsprechenden

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 21.12.1898
Physical description: 24
Nr. 152 in allernächster Zeit schwerlich für die Deutschen günstig ausfallen dürfte. Der Ausgleich jedoch werde nicht auf parlamentarischem Wege realisiert werden. „Graf Thun, sagt man, will uns dursten lassen, bis der Ausgleich fertig ist. Das wird aber nicht gehen; psychologische Momente sprechen dagegen, man wird die Geduld verlieren. Wer dieselbe zuerst verlieren wird, ist nicht sicher, ob Majorität, Re gierung oder Minorität. Es können Zwischenfälle eintreten, welche die Verhandlungen

würden, so stünden die Deutschen da, wo sie vor zwei Jahren standen, wo sie seit zwei Dezennien stehen, als eine in zusammenhanglos« Fraktionen gespaltene, verdrossene Opposition, ohne eine gemeinsame Auf fassung ihrer politischen Stellung in Oesterreichs ohne Einfluß auf die Geschicke des Staats. Und hieran knüpft Steinwender die beherzigenswerthe Mahnung: „Unsere Pflicht als Deutsche überhaupt und als Deutsche in Oesterreich insbesondere aber ge bietet uns, nicht wie der Chor in der antiken Tra gödie

die Ereignisse von Anderen macheu zu lassen und sie nur mir ohnmächtigen Allsbrüchen des Schmerzes vnd der Wuth zu begleiten, sondern selbst handelnd einzugreifen, zerstörend oder auf. bauend nach unserm Willen und zu unserm Vortheil.' Damit kam Redner auf die auswärtige Politik zu sprechen, auf die Verpflichtung der Deutschen, ihren verloren gegangenen Nnfluß durch engen Zusammenschluß ohne Rücksicht auf die trennenden Unterschiede wieder zu gewinnen, um das bereits gefährdete deutsch-österreichifche

Bündniß sicherzu stellen, das ohne die Deutsch-Oesterreicher und nicht aus Rücksicht auf sie gemacht werden sei, sondern weil der mächtige Wille und die alles überragende Einsicht des Fürsten Bismarck sich zusammenfand mit den Bedürfnissen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Mit Bezug auf die Deutsch-Radikalen und die Deutsch-Klerikalen und deren Verhältniß zur Bündnißsrage sagte Steinwender endlich: „Heute kann sich das Bündniß viel mehr auf die Magyaren, als auf die Deutschen Oesterreichs

zwischen Oesterreich und Deutschland entstünde, so ist es möglich, daß es den Deutschen in Oester reich l nützen kann, es ist aber viel eher möglich, daß der Konflikt' nicht nur zum Schaden für die Deutschen Oesterreichs, sondern eine Gefahr für das deutsche Volk überhaupt wird. Wir haben nicht Demonstrationen zu machen, welche dem Deutschen Reich Schwierigkeiten machen, sondern trachten, aus Oesterreich einen verläßlichen Bundesgenossen zu gestalten. Ich gebe zu. daß die klerikalen Führer Feinde dieses Bündnisses

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

der katholischen Auswanderer. Es nimmt sich aus, als ob man die angedeuteten Tendenzen mit einem „katholischen' Deckmantel verhüllen wollte. Das muss jedenfalls constatiert werden, dafs der katholische Raphaels-Verein mit den all deutschen Tendenzen absolut nickts zu thun hat. Wie der Verfasser unserer Schrift selbst zugibt, ist der „St. Raphaels-Verein ein katholischer, kein deutschnationaler Verein; er erstreckt deshalb seine Fürsorge auch über die polnischen, czechischen, slovakischen Auswanderer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.03.1899
Physical description: 4
vom Budapester Schwur gerichte wegen „Aufreizung", begangen in einer Ver sammlung, zu sechsmonatlichem Staatsgefängniß ver- urtheilt. Baron Banffy, der gewesene Ministerpräsident Ungarns, erhielt das Großkreuz des Stefansordens. Eine für 5. März anberaumte Versammlung in Böhm.-Leipa, in der Abg. Wolf sprechen sollte, wurde von der Bezirkshauptmannschaft verboten. Das wird den Deutschnationalen aber viel Schaden bringen! Die Wahlprüfungscommission des deutschen Reichstages hat das Mandat des Berliner

Freisinnigen Kreitling, welcher gegen den Socialdemokraten Richard Fischer gewählt wurde, für ungiltig erklärt, weil sich bei der Nachprüfung für letzteren ein Mehr von 11 Stimmen ergab. Bei der Neuwahl wird wahr scheinlich Gen. Fischer Sieger werden. Die Militärlasten des deutschen Reiches sind bereits ins Ungeheuerliche gestiegen. Die Stärke der Friedensarmee zählt 585.453 Mann, 98.000 Pferde, 2342 bespannte Geschütze: die Kriegsarmee 5 Millionen. Die Friedenskosten belaufen sich 1898—1899

dung zu sorgen. Zu Punkt Organisation und Agi tation entspann sich eine lebhafte und längere Debatte und wurde folgender Beschluß gefaßt: Entsprechend dem Beschlüsse am Parteitag der Deutschen Socialdemokratie Oesterreichs in Linz, daß die Organisation nach Wahlkreise eingelheilt werden solle, beschließt die Kon ferenz, daß das Land Vorarlberg als selbstständiger Wahlkreis eine selbstständige Landesorganisation bilden soll und zwar ab 1. April 1899, Ferner soll die erste Landeskonferenz

und während dieser Zeit unzählige Arbeiterfamilien zugrunde richtete, der in einer früheren Zeit geboren, alle Eigenschaften zu einem Nero be sessen hätte, die einen solchen Menschen als einen Großen seiner Zeit huldigen, ja die in hündischem Servilismus noch am Sarge des verwesenden Bismark in Erfurcht ersterben. lieber den bekannten Zug der österreichischen Deutschen nach dem Sachsenwald unter Führung des biervernichtenden Herrn Schönerer reproducirt der „Hammer" einen Bericht der „Eisleber Zeitung

, die sich an einem Streikkrawall be iheiligen, zu unerhörten Strafen zu verdammen, während man adelige Mörder in Uniform, die wehrlose Bürger wie Straßenräuber überfallen, mit lächerlich kleinen Strafen belegt, um sie in Kürze auch von diesen noch zu begnadigen. Haben die Deutschnationalen heute noch ein Recht, im Namen der Arbeiter zu sprechen? Waren nicht sie es, die überall die Arbeiter aller Nationen gegen die deutschen Arbeiter, wo sie sich gegen die Hungerlöhne zur Wehr setzten, ins Treffen führten? Was der „Hammer

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.09.1891
Physical description: 8
und von dem Brüxer und Teplitzer Schützencorps angeregte „offizielle und corporative '.Betheiligung von Vertretern aller deutschen Stadtvorstehungen und aller deutschen Bürgerschützen corps bei dem Empfange des Kaisers in Reichen berg muß somit ausfallen. Die deutsche Partei' leitung hat dies mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß eine vollzählige Betheiligung aller deutschen Be zirke an der Audienz der Bezirks-Obmänner in Prag und eine rechtzeitige Anmeldung derselben, sich um so dringender ergebe. Die Frage

wurde offenbar nach einem Vorschlage der Prager Statthaltern entschieden und Graf Thun mochte dabei im Auge haben, daß das corporative Auftreten sämmtlicher deutscher Städtewesen von Böhmen bei dem Empfange in Reichenberg von Seite der Czechen sehr ungern gesehen würde. Sprachen doch die czechischcn Blätter seit dem Auftauchen des deutschen Wunsches nur von einer „fortgesetzten Agitation für die Zweitheilung Böhmens.' Wie lächerlich nun auch diese Behauptung ist — Graf Thun fürchtete doch neue

Weiterungen zwischen den Deutschen und Czechen in Böhmen. Wie nachsichtig er sich auch gegen die czechische Demonstrationslust erwiesen — die Erfüllung des deutschen Wunsches glaubte er trotzdem nicht anrathen zu sollen. Die Empfindlichkeit der Czechen schien ihm geschont werden zu müssen — selbst wenn er darüber die Empfind lichkeit der Deutschen berühren sollte. Mag es drum sein! Vielleicht wird Graf Thun dafür umso eifriger den geplanten czechischen Demonstrationen in Reichenberg einen Riegel

vorschieben. Die Deutschen werden sich bescheiden, den Empfang des Kaisers nicht zu einer Gefammthuldigung der Deutschen Böhmens in Neichenberg auszugestalten — eine Störung ihrer Reichenberger Huldigung, eine Verfälschung des deutschen Gepräges derselben werden sie darum doch nicht zulassen. Ein Wort über die „fortgesetzte Agitation für die Zweitheilung Böhmens ' scheint uns überdies noth wendig. In welcher Weise sollte ein Empfang des Kaisers in Neichenberg durch die Vertretungen der deutschen Städte

und der deutschen Bürgercorps Böhmens Etwas für die „Zweitheilung Böhmens' bewirken? Das ist schlechterdings nicht einzusehen. Woher also die czechische Empfindlichkeit über diesen Punct? Während die Czechen fortgesetzt für eine neue Auftheilung Oesterreichs, für eine verfassungs widrige Zusammengehörigkeit Böhmens, Mährens und Schlesiens, für die Solidarität mit dem „füh renden' Volke der Russen und ein Bündniß mit dem. durch die Dreibund-Politik Oesterreichs in Schach gehaltenen russischen Reiche lärmende

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.07.1900
Physical description: 10
Gilli in Meran zum GerichtSsecretär daselbst. Der Justizminister hat den GerichtSadjunclen AloiS Dordi in Borgo zum BezirkSrichter daselbst ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage» Die Wiener Blätter vom 19. dS. veröffentlichen die von der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen VolkSpartei in Mähren ausgehende Denkschrift über den Gesetzentwurf der Regierung betreffend die Rege lung der Sprachenverhältnisse bei den k. k. Behörden in Mähren. Das Schriftstück, welchei- den Titel führt

: „Bemerkungen zu dem Sprachengesetz-Entwurfe für Mähren', enthält nebst einem Rückblicke auf die histo rische Entwicklung der Sprachenverhältnisse bei de» do.tigen Behörden und einer Zusammenstellung der Abweichungen des NegierungSentwurfes von der Sprachcnverordnnng des Ministeriums Gautsch eine Kritik aller jener Bestimmungen der Sprachengefetz- Vorlage, welche den Deutschen in Mähren als mangel haft oder unannehmbar erscheinen. Es wird nach einer eingehenden Besprechung der betreffenden Paragraph

?, gegen die seitens der Deutschen specielle Bedenken er hoben werden, das Urtheil derselben dahin zufammen- gefafst, dass die Regierung in dem Bestreben, die Unzufriedenheit der Parteien möglichst zu verringern, den essentiellen Bestimmungen des Entwurfes über die innere Amtssprache eine Fassung gegeben habe, welche jeder Partei jene Auslegung ermöglicht, die dem eige- nen Standpunkte förderlich erscheine. Die Einführung der internen czechischen Amtssprache bedeute die unaus bleibliche Verdrängung des deutschen

Elementes aus der Rechtsprechung und öffentlichen Verwaltung, da sich infolge der herrschenden sprachenverhältnisse die Angehörigen der deutschen Nationalität bei der Be werbung um Beamtenposten in einer ungünstigeren Lage befänden als jene der czechischen Nationalität. Die Bestimmung über die nationale Abgrenzung erwecke bei den Deutschen Mährens das Misstrauen, als ob eS der Regierung mit der sprachlichen Abgrenzung in Mähren nicht ernst wäre, da ein bestimmter Termin fehle

, bis zu welchem die Abgrenzung so wie in Böh men durchgeführt werden müsse. Die Zweideutigkeit und Unklarheit der Fassung des Entwurfes fördere die Willkür in der Auslegung. Die Deutschen Mährens seien nach reiflicher Erwägung aller in Betracht kom menden Umstände zur Ueberzeugung gelangt, dass eine selbst nur theilweise Durchbrechung des Princips der internen deutschen Amtssprache für ihre nationale Existenz im Lande mit den ernstesten Nachtheilen ver bunden sei, und erachteten die gesetzliche Feststellung der deutschen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.06.1898
Physical description: 16
Sein 2 schworencn Bundesgenossen gegen die Ungarn; wenn sie nur erst die Reichsraths'änder in ihren Klauen haben, dann wird auch der Tanz in Ungarn an gehen. Darauf können sich die Ungarn verlassen, wenn sie auch das lange schon vergessen zu haben scheinen. Daß es ihnen durch die Palocky-Feier, durch die tschechischen Ergüsse und durch Komaroff in Erinnerung gebracht wurde, kann für sie nur ersprießlich sein. Gute Lehren brauchen sie deshalb den Deutschen nicht zu geben, die Deutschen

werden darauf keine Rücksicht nehmen. Trotz aller Be- drängniß stehen die Deutschen noch immer auf festerem Boden als die Ungarn, wenn sie nur auch einmal so rücksichtslos sein wollen wie diese. Politische Nachrichten. Meran, 28. Juni- Weil der Tiroler Abgeordnete Dr. Schöpfer sein nationales Gefühl nicht so schamlos verläugnet, als es die Herren Ebenhoch, Karlon, Kalteneger u. A. thun, wird er vom „Linzer Volksblatt', dem Organe Ebenhochs, des jetzigen Landeshauptmannes von Oberösterreich, heftigst

angegriffen. Der Tiroler Geistliche hält aber wacker Stand und vertheidigt feine gute Sache mit viel Eifer und Geschick, indem er in der „Reichspost' u. a. sagt: „Ich trete ein für die sofortige Aufhebung der Sprachenverordnungen, und bin dafür, daß die Stimme aller Deutschen — ohne Unter schied ihrer sonstigen Parteigegensätze — auf dieser Forderung, sowie überhaupt zur Wahrung der be rechtigten Interessen des deutschen Volkes, sich ver einigen. Auf gleichen (?) Standpunk haben sich Baron Dipauli

und mit ihm die Tiroler Abgeordneten, und wie gesagt auch solche aus Salzburg und Oberösterreich gestellt. Wenn ich wegen dieser meiner Stellungnahme „Glied der sogenannten famosen deutschen Schönerer - „Gemeinbürgschaft' bin, so gehören auch die anderen erwähnten Ab geordneten dazu.' Schöpser theilt weiter mit, daß die Tiroler, Salzburger und einige Oberöfterreicher Abgeordnete den Austritt aus der Parlamems- mehrheit, gedrängt durch eine Reihe sachlicher Gründe, mehrmals sehr ernst in Erwägung ge zogen, ja in ganz

, daß sie in der That gewillt seien, in dem schwebenden Sprachenstreite zur Wahrung der Interessen des deutschen Volkes nicht mit der Majorität, sondern mit den übrigen deutschen Parteien zu stimmen.' Diese erfreuliche Mittheilung Dr. Schöpfers muß -nan sichzgut merken bis zu jenem Zeitpunkte, zu welchem „Mein Sohn? Mein Sohn ist todt. Gott gebe ihm den ewigen Frieden.' „Mutter, Mutter, rede nicht so, nimm mich auf Mutter, als Deinen reumüthigen Sohn.' „Nimmermehr. Die Fougeyrol hat die Schmach nicht verdient

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
haben, der die Erlassung eines Sprachengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Sprachenverordnungen bezweckte, daß die Katholische Volkspartsi in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es sei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage über den Anklageantrag der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grasen Falken- hayn gestimmt und daß Sie sich endlich in den letzten Tagen zwar solidarisch mit den Tschechen, Slovemn

und Polen erklärten, aber gleichzeitig eine Verständigung mit den Deutschen „in Vor behalt nahmen'! Ja wohl, das Alles mögen Sie gethan haben, Herr Baron! Und Sie haben keine Ursache darauf stolz zu sein l Alles hätten sie sich ersparen können, wenn die „Katholische Volkspartei,' deren Führer Sie ja sind, (unter Vorbehalt einer Verständigung mit den Majoritätsparteien in Fragen nicht natio naler Natur) von vornherein mit Energie für die Aufhebnng der Svrachenverordnungen eingetreten wäre

, wenn sich diese Partei in dieser Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stammesgenossen ge stellt und ihnen Kampfgenossenschaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seit dem Monate April d. I. alle Anträge der Deutschen niederstimmen geholfen, an der Seite der grimmigsten Feinde des deutschen Volkes gekämpft, gegen den Antrag auf sofortige Auf hebung der Sprachenverordnungen gestimmt und die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuß verlangt — bekanntlich das sicherste

Mittel, um einen der Mehrheit unbequemen An trag für immer zu begraben. Sie verlangten einen Ausschuß zur Prüfung dieses Antrages zu einer Zeit, als bereits die sicherste» Anzeichen dafür vor lagen, daß diese Verordnung die Deutschen zu einem Verzweiflungskampfe führen müsse. Kein Mensch muthete Jhnm zu, daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien «ganz anschließen' ! Aber nur das glaubte man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat, billiger Weife verlangen

zu können, das er seine deutschen Stammesgenossen in einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen Kampfe um ihre uationale Existenz nicht verlassen, daß er sich nicht um eines politischen Parteivortheils willen von seinen StammeSgenossen trennen w^rde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr Bozener Organ vor wenigen Wochen von Ihnen mit dürren Worten forderte: „Los von den Tschechen, los von den Polen, los von der Regierung.' Hätte sich die katholische Volks- partei, welche in dem gegenwärtigen nationalen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 18.12.1891
Physical description: 8
, mit welchen Mitteln Schönerer und seine Genossen das Bauernvolk in Nordtirol zu verderben suchen. Möge es als Warnung gegen die liberalen Bauernvereine dienen. Der Kalender verschmäht die christliche Zeit rechnung. .Er ist für das Jahr 1892, das „seit der Gründung des neuen Deutschen Reiches' (auf fallend und mit rothen Buchstaben gedruckt) das 21., seit dem „Auftreten der Germanen in der Weltgeschichte das 2005.' ist. Dieser Kalender soll nun zugleich das ständige Jahrbuch der Deutschnationalen in Oester reich

bilden, und wer sich für das Jahr 1893 dasselbe zu spendieren gedenkt, der soll, so meldet S. 92 „mit germanischem Gruße' der Heraus geber, bis 1. Jänner d. I. (1892) — also früh genug — beim Schriftleiter der „Unverfälschten deutschen Worte' eine schriftliche Bestellung ein reichen. Eine starke Zumuthung, nicht wahr? Aeußerlich gliedert sich der Kalender in drei Theile: das Kalendarium, auch für Protestanten natürlich, das deutsche Jahrbuch und ein gewerb liches Nachschlagebuch

. Machen wir aus dem Inhalt eine kleine Blütenlese. Schönerers Ver herrlichung, Deutschtümelei und Antisemitismus bilden die Hauptmotive. Schon dem Titelblatt gegenüber prangt das Bild Schönerers und dazu S. 31 eine bombastische Erklärung. Da heißt es z. B.: „Heute, trotzdem man ihn hat todtlügen wollen, ist Georg Schönerer der freigewählte Führer des deutschen Ostmark volkes! Seit 2V Jahren hat er als unermüdlicher Apostel (I gesandt von ?) in allen Gauen Oester reichs das herrliche Evangelium von der natio nalen Idee

gepredigt. Er ist der „getreue Ekkehard der Deutschen', der zugleich auf wirtschaftliche Kräftigung feiner deutschen Ostmärker sein ganzes Augenmerk richtete', und zum Beweise hiefür marschieren die-in fast vier Reichsrathsperioden gestellten volksfreundlichen Anträge im Kalender auf, die eine „deutsche' Sprache sprechen. Es sind deren 54, und der Schluss daraus: „uner müdlich wanderte er (man denkt sast an den ewigen Juden) — zwar ein politisch Rechtloser, aber ein nationaler, kampfesfrischer Mann

(Camillo Horn), der preußisch-deutsche Lieder verfaßt, darunter das „Bismarcklied', „Des deutsche» Bauern Wacht' u. s. w u. s. w. Und ein solcher Kalender wird in Oesterreich gedruckt, verbreitet und geduldet und wahrscheinlich zur Förderung des Patriotismus dem Volke in die Hände gespielt! Wie soll es ferner, um es einmal zu sagen, nicht wackeln, wenn es nichts anderes hört, als alles deutsch und nur deutsch? Deutschen Wein, deutsche Sitte, deutscheu Glauben, deutsche Kunst, deutsche Liebe, deutsche

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.04.1891
Physical description: 8
» den 13. April Zajzrpng Deutsche Eintracht? Meriin, 14. April. Die ehemalige „Dcutschnationale Vereinigung' hat den Titel „Deutsche Nationalpartei' angenommen. Das ist wohl ein weites Gewand, — auf's Wachsen eingerichtet — für den Club, welcher in diesem Augenblicke 13 Mann und einen „Hospitanten' > zählt, aber eine kleine Schwäche ist Jedermann ge-; stattet. Das soll nicht abhalten, die Männer dieser ! Partei als Abgeordnete des deutschen Volkes auzu-! erkennen und in ihnen den Ausdruck dcs Volks willens

für ihre Wahlgebiete zu achten. Die Deutsche Nationalpartei nun hat bei ihrer Bildung in dankenswerther Weise den Beschluß ge faßt, in nationalen und anderen wichtigen politischen Fragen ein einheitliches Vorgehen mit der deutschen Linken anzubahnen. Wie bei der allzeit versöhn lichen Stimmung der Deutschen Linken nicht anders zu erwarten war, ist diese mit Bereitwilligkeit da rauf eingegangen. Es steht also zu hoffen, daß zwischen den beiden Gruppen der deutschen Abge ordneten im Reichsrathe

wieder ein Einvernehmen Platz greift. Vielfach hat sich die deutsche Wähler schaft für ein solches Verhältniß ausgesprochen; die Wünsche der Wählerschaft gingen sogar noch weiter: man wollte sämmtliche deutsche Abgeordnete in einer einzigen deutschen Partei vereinigt sehen, man ver langte eine „große deutsche Nationalpartei,' welchem Verlangen freilich noch nicht damit entsprochen ist, daß sich die ehemalige „Vereinigung' den Titel dieser Nationalpartei beigelegt hat. Man muß je doch die Dinge nehmen

wie sie sind und sich auch mit emem Einvernehmen zwischen den beiden deut schen Parteigruppen zufrieden geben, da nun ein mal Besseres, Größeres nicht zu erreichen ist. Das Bedauern darüber wird man jedoch nicht unter drücken müssen, da sicherlich die Spaltung unter den Deutschen, ihre Fehden während den Wahlen, die nachklingende Verbitterung keineswegs zu Gunsten der Ansprüche des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt haben. Wäre die große einige Partei wirk lich in die Wahlen als solche eingetreten, sie hätte gewiß schon

. Die Vertreter des deutschen Volkes in beiden Gruppen werden also einander näher treten. Das kann der gemeinsamen Sache nur förderlich sein. Eine kleine Anmerkung dazu ist vielleicht doch ge- stattet. Das Einvernehmen soll sich nach dein Be schlusse der „Nationalpartei' hauptsächlich ans na tionale und andere wichtige politische Fragen be ziehen. Die wirthschaftlichen Fragen sind da — wohl mit Bedacht — nicht genannt. Damit scheint die Nationalpartei gewissermaßen durch diese Aus lassung sagen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.04.1897
Physical description: 4
N. 79 „Bozner Zeiw'ig, Südtiroler Tagblalt). Donnerstag, den 3. April 18)7. Die Zage. Das Spiel kann beginnen. Die Nellen sind v.rtheilt und die Souffleure an ihrem Platze. In diesem neu begonne nen Schauspiele ist unö Deutschen Oesterreichs die undank barste Rolle zugefallen. An die Stelle der großen deutsch freiheitlichen Partei ist eine Anzahl deutscher Fraktionen ge treten, deren jede für sich nichis, als höchstens die Bedeutung einer parlamentarischen Gruppe beanspruchen kunn. Die Feh ler

der Politik, welche die Deutschen zu solcher Ohnmacht vcrurtheilt hat, sollten nun doch allen Deutschen nachgerade klar geworden sein. Mit Resignation und einer gewissen Ent- fagungöwürde, welche freilich dem Dcutschthum wenig helfen wird, schildert ein hervorragendes Mitglied der „Deutschen VolkSpartei' die Lage derart : „Der Ausgleich der Deutschen mit den Tschechen ist an und für sich eine unbedingte Nothwendigkeit, die allerdings auch mit Opfern für die Deutschen verbunden sein wird. Sollen

aber diese Opfer gebracht werden, so darf dies nur geschehen im Einverständnisse mit den Deutschen: Zug um Zug, stets eine Konzession gegen eine Gegenkonzesfion. Dage gen hat Graf Baden! verstoßen, indem er den Tschechen die Sprachenverordnung zusagte und erst hinterdrein die Zustim mung der Deutschen zu gewinnen suchte. Nun stehen wir vor ein r vollendeten, wenn auch nicht amtlich verlautbarten Thatsache, und es fragl sich, welche Stellung die Deutschen einnehmen sollen. Sich einverstanden erklären

, können die Deutschen nicht. Ihre Opposition, solang bis gleichwertige Gegenlenzessicncn zustande gekommen sind, ist selbstverständ lich, ist aber auch das mindeste, was sie thun können. Würde daL Kuriengesetz als eine gleichwerthige Gegenkonzession an gesehen und in einer baldigst einberufenden Session der böh mische Landtag die bestehende politische Rechtlosigkeit d.r Deutschen in Böhmen beseitigen, so wäre damit der Opposi tion vielleicht Maß und Ziel gesetzt. Eine solche Selbstbe- schränkung der Deutschen wäre

zusammengehen, was wenigloolkSthümlich wäre (!) und den Christlichsozialen Anlaß zu populären Angriffen böte; auch ist der Großgrundbesitz für extreme Kampfmittel nicht zu haben. Es wird für die Deutschen wahrscheinlich eine lange Zeit der Einflußlofigkeit, vielleicht auch der Abstinenz kommen. In die Verantwortung für das, was kommen mag, müssen sich die Regierung und die Deutsch- böhmcn theilen (?). Ist aber die deutsche Wählerschaft, hart ge nug, um eS eine Zeit lang auszuhalten, so ist allerdings

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 16.01.1892
Physical description: 16
, eine Begegnung mit König Humbert hatte, und dann zum Besuche des deutschen Kaisers nach Berlin gegangen war, jedoch damals unterlassen hatte, auf der Heimreise Se. Majestät Kaiser Franz Josef zu besuchen. Nun ist nachgeholt worden, was damals unterblieben ist, und man braucht nicht mehr subtile Erwägungen darüber anzn- stellen, ob das Verhältnis Rumäniens zu Oester reich - Ungarn von demjenigen zu Italien und Deutschland durch einen geringeren Grad von gegenseitiger Herzlichkeit sich unterscheidet

und Schreibzeug, und nahm an einem seitwärts befindlichen Tische Platz. „Graf Louis v. Cambes," sagte der Gouverneur, „ich habe soeben den Befehl des Herzog-Regenten Unterstützung von Seite der deutschen Arbeiter rechnen können. Auch sonst werden von Seite der Streikleitung alle Mittel der Ueberredung und zum Theile auch der falschen Vorspiegelung angewendet, um einzelne, zum Theile bereits wankend gewordene nnd zur Arbeit zurückgekehrte Belegschaften wieder zum Streiken zu bringen, was auch mehrfach

thatsächlich gelungen ist. Trotzdem ist der Streik ein bereits verlorener und ist dessen Beendigung bei dem immer größer werdenden Elende im Lager der Streikenden schon in Kürze zu erwarten. LkllWlllld. Gegen Graf Limburg-Styrum, einer der Hauptgegner des deutsch-österreichischen Handelsvertrages im Reichstage, wurde eine Dis- ziplinar-Untersnchnng eingeleitet, weil sein Auf treten gegenüber der deutschen Regierung geeignet erscheine, die auswärtige Politik des deutschen Reiches im In- und Auslande

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Neue Inn-Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 10.01.1892
Physical description: 10
kauft, ist entweder betrogen oder macht sich an der Bedrückung der Arbeiter mitschuldig. Unsere Vorfahren kauften nur Waaren, an denen kein Unrecht hing. Heute kümmert man sich um die Grundsätze der strengen Moral nicht mehr. Man sagt: „Ich kaufe da, wo es billig ist." Das christ liche Volk, das heute so vielfach bei den Preisver derbern kauft, ist heute in Folge dieser Schmutzcon- cnrrenz zum großen Theile verarmt. Was wir in Hesterreich an Steuern zahlen. Im deutschen Reichstage

sind, von dem ihnen verfassungsmäßig zustehenden Rechte, Zuschläge einzuheben, den aus giebigsten Gebrauch zu machen. Die vor einigen Tagen vom Wiener Gemeinderathe beschlossene Ein- hebnng eines 100procentigen Zuschlages der staatlichen Biersteuer ist ein „leuchtendes Muster" solchen Bestrebens! Und solcherart bringen wir es glücklich dahin, die größten — natürlich indirekten — Steuer zahler in Europa zu sein! Wel'tausstelkimgs-Wotizen. Wie aus den dem Preß- nnd Anskunftsbureau aus allen Theilen des Deutschen Reiches

übermittelten Nachrichten ersicht lich ist, wird Deutschland auf der 1893er Ausstel lung nicht nur glänzend, sondern auch in so viel seitiger .Weise vertreten sein, daß man schon jetzt behaupten kann, Germaniens „Exhibit" wird unter denen der hauptsächlichsten Handelsvölker eine Ach tung gebietende und hervorragende Stelle einnehmen. Namentlich versprechen die Kollektiv-Ausstellungen und hier wiederum die der Weinproducenten geradezu großartig zu werden. Die bereits vom deutschen Reichskommissär Wermnth

angeregte Thütigkeit in den entsprechenden Fachkreisen wird von den Inter essenten nun weiter entwickelt, so daß der auf der Columbischen Weltausstellung in Aussicht stehende große Erfolg der deutschen Industrie nicht ausbleiben wird. — Eine unlängst im bayerischen Gewerbe- musenm zu Nürnberg abgehaltene Versammlung In dustrieller aus ganz Bayern, gelegentlich welcher der Reichskonunissür Wermnth Bericht erstattete, beschloß einstimmig, sich an der Columbischen Weltausstellung kräftig zu betheiligen

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