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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.04.1895
Physical description: 12
hundert Jahr'. — Eben waren hundert Jahre auf der Zeiten Uhr abge laufen — man schrieb 1870 —, da erweckt lautes Getümmel, durch die Spalten der GrabeSkluft vernehmlich, den schlafenden Kaiser abermals. „ES braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!' Die Grabeskluft wird aufgethan; zum Kaiser tritt der Zwerg. Der Zwerg — oh nein, der zwerghafte, nie zum Mann gereifte Lenker von Deutschlands Geschicken, ist in zwischen zum Riesen geworden

starrend, voll des Begeisterungs- ruseS: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein über blutige Schlacht- und Siegesfelder geleitet der Riese Bismarck daS aus dem Staub der Staufen neuverjüngte Reis zum fahnenumflatterten, eichen- und lorbeergeschmückten Thron auf hoher Estrade, wie sie glänzender nicht die Ge schichte aller Zeiten gesehen, im prunkvollen Spiegelsaal des roi solell, des Sonnenkönigs zu Versailles. Aus des Riesen Schulter gestützt, besteigt der Deutschen Heeressürst, Wil

in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

gegen den Franzmann zieh'n — ein wahrer Herzog der Deutschen, d. h. der vor dem Heer voran zieht. So lange sein Geist uns vorangeht, bleibt wahr das Sangeswort: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält. Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt.' Und nun, bitte, ergreifen Sie Ihre Gläser und erheben Sie sich ehrfurchtsvoll vor des heutigen Tages Ehren- greis. Seit Deinem vollbrachten Ruhmeswerk, Deutsch, lands

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.07.1897
Physical description: 4
Nr. l00 „GmebkN' «it ein Zchlachsizc. (Wiener Korrespondenz.) Die polnische Politik hat soeben ihren Krach erlebt — nichts desto weniger kommt einer dieser polnischen Junker, der Graf Dziedusszicky mit einem Rezepte für die Rettung Oesterreichs. Er hat eine Broch'üre geschrie ben zur Verherrlichung der „Majorität', welche sich kurz nach der Eröffnung des neuen Reichsrathes und nach Verlautbarung der Sprachenverordnungen aus Polen, Tschechen, Junkern und volksvergessenen deutschen Kleri kalen

gebildet hat, um Oesterreich zu beherrschen. Der anerkannte Feind der Deutschen, der bittere Hasser der selben, dieser polnische Graf, welchen sie als „Athener' bezeichnen, weil er sich einbildet, ebenso viel zu wissen, als zu können, gibt in der Broschüre ein Rezept an, nach welchem Oesterreich zu Tode kurirt werden müsse. Man kann sich an den Fingern ablesen, was der Pole empfiehlt. Einen kaum ein wenig verhüllten Föderalis mus, bei welchem die Landtage jede Bewegung der Reichsregierung

dachten die deutschen Klerikalen, Wer der Miske. Novelette. 15. (Schluß.) Die weißen Finger schoben hastig den Riemen der Jagdtasche zur Seite, sie bückte sich-uvd sah scharf auf die Stelle, wo das E hineingestickt war. „Gefunden! Ich habe Sie erkannt Herx Wilhelm, welche Thorheit hierherzukommen!' „Ich habe eine Einladung des Grafen Söderstjerna' sagte ich; „bitte, lesen Sie.' Ich reichte ihr das elegante, Loldgeränderte Stück chen Kartonpapier, das jeder Gast als Legitimation tra gen mußte. „Graf

sie nur einmal die Verländerung der Schule er reicht, dann würden sie schon dazusehen, daß Oesterreich nicht vollständig zerrissen werde — es ist aber ebenso sicher, daß das Programm der „Mehrheit', wie' es Schwarzenberg und jetzt Dziedusczicky entwickelten, die Einleitung zum Verfalle und zur Vernichtung Oester reichs sein würde. Die Opposition der Deutschen hat den schönen Plan in Fetzen gerissen. Sowie diese herrschsüchtige Majorität nur durch die Sprachenoerordnungen des Grafen Badeni geschaffen wurde

, damit hat die Majorität ihren Bestand verloren, damit schwebt sie in der Lust, gerade so wie die Regierung des Grafen Badeni, die sich diese Majorität geschaffen hat, oder wenigstens sich mit ihr abfinden wollte. Niemals wird diese Majorität zur Herrschast gelangen, wenn die Deutschen das nicht dul den wollen. Es stand bei den Deutschen, auch Graf Taaffe und seinen eisernen Ring in die Luft zu sprengen: sie hielten nur damals für unmöglich, was sie jetzt schau dernd erleben und darum gelang es, die Deutschen

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
könnte, sondern als Festungsmauer, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oesterreich wurde, und d«ss dieses Reich in den Habsburger» eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands l Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses l erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger ' nicht gewesen, Deutschland würde schon

im XVI., ge wiss aber im folgenden Jahrhundert der Türkengefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiesür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1633, das katholische Wien durch verzweifelte Gegenwehr und wahren Heldenmuth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen

Reich, geschehen wär's um die deutsche Frei heit ; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwun den, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christ lichdeutsche Cultur wäre von dw Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das un bezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob

vor Wien war der einer falschen Religion, der die „Los von Rom'-Bewegung dictiert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katholiken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deutschen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Brävo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vorfahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickicht und den Sümpfen hervorbrachen und beim ungewohnten Anblick fruchtbarer Felder, be wohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war jene Zeit der Rohheit, der Barbarei, des Heidenthums. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung? Dazu stimmt auch, dass

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.04.1892
Physical description: 8
. 26. Jahrgang. Die „SimeiiibilrMast'. Meran, 13. April. In der Meinung gar vieler Deutschen an allen Ecken Oesterreichs herrscht sie — diese „Gemein- biirgschast'; das ist kein Zweifel. Denn wo nur Einer ein wenig Empfindung für sein deutsche! Voltsthum hat, da regt sich gewiß auch der Wunsch, daß die Deutschen Alle für Einen und Einer für Alle stehen sollten. Es ist ja auch so leicht zu begreifen, daß die Deutschen in Oester reich es wirklich nothwendig haben, zusammen zu stehen; daß sie ihr Voltsthum

nicht schützen können, wenn sie ihre Kraft in Einzeltämpfen zersplittern. Ein Schlag, der in Laibach von den Deutschen empfangen oder gegeben wird, der muß durch das Nervensystem des deutschen Volksthuines empfunden werden; ebenso ein Schlag, der etwa in Tetschen- Bodenbach fiele. Viele deutsche Blätter in Oester reich bemühen sich auch redlich, die Leitung solcher Empfindung zu vermitteln; auch ist von der Ge- meinbürgschaft — wenigstens früher — im Ver kehre zwischen Abgeordneten und Wählern

sehr viel die Rede gewesen; endlich tritt dieser Gedanke auch in der Reichsoertretnng dadurch zu Tage, daß sich die deutschen Abgeordneten wenigstens äußerlich noch nick>t nach Provinzen gruppirt haben, wenn es anch an Versuchen uicht gefehlt, auch das noch herbeizuführen oder doch wenigstens die deutschen Alpenländer zu den Deutsche» in den Sudeten ländern in einen gewissen Gegensatz zu stellen. Das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit .lebt also in den Deutschen Oesterreichs; aber mit der Bethätigung

unter den Deutschen ganz Oesterreichs außer Acht zu lassen gelernt haben und sich mehr und mehr in so eigene Gedanken und Bekannt schaftskreise eingesponnen haben, daß sie darüber nicht mehr hinaussehen auf das, was Allen noth thut und auf die Bedingungen für das Wohlergehen des ganzen deutschen Volkes. Mit diesen sollte sich doch wohl noch ein Wort reden lassen, um sie in aller Rnhe an das zu erinnern, worauf sie ganz zu vergessen scheinen. Der Ausgleich in Böhmen wurde als eine Provinzangelegenheit behandelt

. Das war schon ein Nachtheil für das gesammte Dentschthuin in Oesterreich. Wie ist denn aber das gekommen? Die Sprachenverordnungen in Böhmen und das ganze Vorgehen der Versöhnungsära in Böhmen waren Maßregeln in einer Provinz, welche den Gemein geist der Deutschen sofort hätten aufrütteln müssen. Das Gefammtdentschthnm hat sich aber nicht geregt und die Dentschbiihmen wurden sich selbst über lassen in ihrem Kampfe gegen die übermächtigen Gegner, denen sich die Gesammtregierung zur Ver fügung gestellt

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 14.03.1899
Physical description: 10
, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

um die deutsche Freiheit; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwunden, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christlichdeutsche Cultur wäre von den Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das unbezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob sich ein neuer Feind des Christen thums

war der einer falschen Religion; der Fanatismus, der die „Los vonRom'- Bewegung dienert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katho liken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deut schen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Bravo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vor fahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickcht und den Sümpfen hervor brachen und beim ungewohnten Anblick frucht barer Felder, bewohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war eine Zeit der Roheit, der Barbarei, des Heidenthnms. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung ? Dazu stimmt auch, dass

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Meraner Zeitung
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Page 10 of 18
Date: 16.01.1898
Physical description: 18
Seite 10 schlag enthaltene Anerkennung des geschlossenen rein deutschen Sprachgebietes verlor die Forderung, daß trotzdem auch bei deutschen Aemtern alle Beamten niil Hochschulbildung beide Sprachen beherrschen müssen, jede innere Berechtigung und wurde zum caudi nischen Joch, durch daS tschechischer Hochmuth die Deutschen zutreiben verlangt. Nicht mehr ein prak« lischrs Bedürfniß kommt hiebt i in Betracht, sondern ein theoretisches Postulat jenes unheilvollen Phantoms, des tschechischen

StaatsrechtS, aus dem die Tschechen ihren stets erneuten Anspruch auf Losreißung der Sudetenländer aus dem einheitlichen StaatSver- bände, auf nationale Beherrschung dieser Ländergruppe und auf Unter drückung der dort wohnenden deutschen Minoritäten ableiten. Der Durchführung eines solchen „StaatsrechtS' und der daraus abgeleiteten Forderung der Doppel- sprachigkeit aller Beamten in Böhmen und Mähren können und werden die Deutschen niemals zu stimmen. Ein Nachgeben der Dmtsä.en ist in diesem Punkte

. Gegen die volle Berechtigung dieses Standpunkts der Deutsch'« wird sich, wie ich hoffe, in diesem hohen Hause kein Einspruch erheben. Ich halte an dieser Hoffnung fest, obwohl sich die früher e! wähnte Kundgklmng der vereinigten Slaven auf die Thaisache beruft, «daß zahlreiche Vertreter der deutschen Alpenländer der Majorität angehören' und damit den Vorwurf, «als beabsichtige die Ma jorität eine Beeinträchtigung der Rechte des deutschen Volkes herbei zuführen', sür widerlegt hält. Wenn ich hiemit

ich auf eine Kritik der Aufrichtigkeit und inneren Berechtigung dieser Majoritätsbildung, die sich scheinbar um das Banner der „Autonomie' und „Gleich berechtigung' gruppierte, während doch die Tschechen mit ihrem Staatsrecht die födera listische Zersplitterung Oesterreichs und die Unterdrückung der deutschen Mi noritäten in den Sudetenländern offen erstreben. Auch das Bündniß der konservativen Katho liken mit den radikalen Hussiten mag hingehen, da wohl jede Partei zur Wahrung ihres politischen Vortheils

sich mitunter mit recht sonder baren politischen Kameraden verbindet. Kann ich bis h icher, obwohl ein politischer Gegner, die Haltung der katholischen Volkspartei begreifen, so beginnt nun mit dem Erscheinen der Sprachenver ordnungen ein Abschnitt, in dessen Verlauf jene Partei mit den Forderungen des eigenen VolkS- thums, mit den Empfindungen unseres deutschen Volkes in immer peinlichere Kollisionen gerieth. Daß jene Verordnungen eine schwere Verletzung der Rechte des deutschen Volkes bedeuten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 03.02.1900
Physical description: 8
I. M. (Tr.), Simon Prof. SamStag 10. Scholastica Ä., Wilhelm Eins. Sonntag 11. G. 7 Väterd. DienerM.Ordst., AdolfB. Leptuagv». Bon den Arbeitern im Weinberge. Matth. 20. Erstes Mondesviertel dm 6. um b Uhr 8 Min. abends. Am 11. Sonnenaufgang 7 Uhr 12 Minuten; Sonnenuntergang 5 Uhr 17 Minuten; Tageslänge 10 Stunden ü Minuten. Dw BisomT-Lultus m SestemiI. Fürst BiSmarck war gewiss einer der größten Staats männer aller Zeiten. Seinem Genie, seinem Scharfblick und Heiner Thatkraft war es vorbehalten, dem deutschen

Volke, welches seit Jahrhunderten das tramige Schauspiel ärgster Zersplitterung und innerer Zerrüttung gegeben, die Einheit und damit auch dm gebürenden Ehrenplatz unter den Nationen wiederzugeben. Fürst Bismarck ist der Be gründer des deutschen Reiches, welches festgefügt im Innern und achtunggebietend nach Außm dasteht. BismarckS Politik brachte es zustande, dass die von Frankreich vor Jahr hunderten geraubten deutschen Länder Elsaß und Lothringen dem deutschen Volke zurückgegeben werden mussten

. Es war der rächende Geist der Weltgeschichte, welcher im gleichen Metz, welche Stadt 1553 der französische König Heinrich II. über Erlaubnis und Ermuthigung des Verräthers Moriz von Sachsen weggenommen hat, und welches Bollwerk die gewaltige Armee Karls V. dem deutschen Reiche nicht mehr Anw Fremden. Wenn du noch eine Heimat hast. So nimm dm Ranzen und den Stecken, Und wand're, wand're ohne Rast, Bis du erreicht den teuren Flecken. So singt der Dichter, und in vielen sehnsuchtskranken Menschenherzen

und Länder zu rauben und den deutschen Michel zu brandschatzen, durch die vereinigten deutschen Armeen zu züchtigen und zu de müthigen und den Raub früherer Zeiten wenigstens theil weise zurückzuerobern. ' Bismarck ist der Begründer des deutschen Reiches und der Schöpfer der deutschen Einheit. Fürst BiSmarck hat auch die deutsche Colonialpolitik und damit den deutschen Welthandel inauguriert, und hat dem deutschen Reiche eine Schule von Diplomaten hinterlassen, die fähig sind, daS große Werk des Meisters

fortzusetzen. AuS diesen kurzen Andeutungen wird es klar, dass die Deutschen im „Reiche draußen' alle Ursache haben, des Fürsten BiSmarck'S Thaten zu schätzen und dessen Andenken in Ehren zu halten. Freilich hat die BiSmarckS-Medaille auch für Deutschland ihre sehr dunkle Kehrseite. BiSmarck, der „Mann von Blut und Eisen', ist der Vater des Militarismus, der auch am Marke des deutschen Volkes zehrt, er war der Uzcheber des Culturkampfes, Bismarck war auch der Vater des ganz verfehlten Socia listengesetzes

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.09.1897
Physical description: 4
Nr. 208 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag, den 13. September 1897 Die Entscheidung naht. Der Termin für die Einberufung des Reichsrathes ist bestimmt worden. Es ist also anzunehmen, daß Graf Badeni mit seiner Majorität im Reinen ist und daß der Feldzug gegen das bewußte Deutschthum in Oesterreich alsbald seinen Anfang nehmen kann. Die Deutschen werden mit dem Vertrauen den Kampf aufnehmen, wel ches aus der Ueberzeugung entspringt, daß sie ihr Recht und ihren Bestand zu vertheidigen

haben, daß ihnen Kränkung, Unbill und Rücksichtslosigkeit widerfahren ist, daß sie einen Anspruch daraus haben, eher versöhnt als bekriegt und drangsalirt zu werden. Ohne Ende wird den Deutschen der Vorwurf ge macht, daß sie nicht auf die jüngst vom Grafen Badeni vorgeschlagenen Konferenzen eingegangen sind. Sie hätten sich dadurch ins Unrecht gesetzt und den Grafen Badeni genöthigt, sich an die Rechte anzulehnen. Die Deutschen mußten wohl so handeln, wie sie gehandelt haben. Wer das nicht begreift, der steckt wohl

auch Ohrfeigen ein und geht ruhig nach Hause, sich kalte Umschläge aufzu legen. Es gibt Dinge auch in der Politik, bei deren es nichts weiter zu überlegen gibt. Solche Dinge schreiben eine Haltung vor, die auf keinerlei Gefahr oder Folge Rücksicht nehmen kann. Diejenigen, welche den volksbc- wußten Theil des deutschen Volkes in Oesterreich solcher art behandelt haben, daß er Unterhandlungen über die Sprachenverordnungen vom 5. April des Jahres des Unheils 1837 durchaus ausschlagen

und nichts anderes kann, als auf der Aufhebung dieser Verordnungen mit aller unbeugsamen Festigkeit zu beharren, mögen dafür die Verantwortung tragen. Die Deutschen in der Lp sition haben darüber kein Wort zu verlieren, sondern den Anprall der Gegnerschaft und Alles, was aus dieser ihrer Haltung sich weiter entwickeln wird, auszuhallen und dem Geschicke Stand zu hallen. Die Angstmeier, welche da glauben, solche Hartnäckigkeit werde dem deut schen Volke in Oesterreich unwiederbringlichen Schaden bringen, mögen einsehen lernen

, daß den Deutschen in diesem Reiche nichts so sehr geschadet hat. als ihre bis herige Weichherzigkeit, die sie auch dann noch Rücksich ten üben ließ, als längst von Rücksicht aus sie keine Rede war. In diesen Fehler dürfen die Deutschen nicht mehr verfallen, wenn sie nicht den letzten Rest des Ansehens, denn sie in Oesterreich noch haben, verlieren wollen. Nur die kleine Meinung, die sich von ihnen und von ihrer Widerstandsfähigkeit herausgebildet hat, brachte ihnen die Sprachenverordnungen und schon früher gar

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 05.06.1897
Physical description: 6
Nr. 127 „Bozner Zeitung' (Südtiroler TaqblaM. Samstaq, den 5. Juni 1397. Wem und die Deutschen. s. Das Ministerium und die klerikal-polnisch-tschechische Mehrheit haben den deutschen Reichsboten ein Pfingsten ganz besonderer Art bereitet. Man hat die ganze bisherige Tagung des gegenwärtigen Reichrathes einfach annullirt. Dielsonst ganz unübliche und nur durch cm Prazedens ge deckte Form, mittels welcher das Abgeordnetenhaus dies mal verabschiedet wurde, löscht nämlich nach der allge

meinen Auffassung alle bisherige Thätigkeit des gegen wärtigen Reichsrathes auf und läßt nichts übrig als die nackten Mandate. Die Wahlen des Präsidiums, der Aus schüsse müssen bei Wiederzusammentritt neu vollzogen werden, die eingebrachten Vorlagen und Petitionen und Anträge neu eingebracht und vorgelegt werden. Die Immunität der Abgeordneten ist bis zum Wiederzu sammentritt aufgehoben — und das geschieht alles, um einer Verständigung zwischen den Deutschen und Tsche chen den Boden vorzubereiten

! Es ist, wie offiziöse Blät ter eingestehen, der Zweck dieser Art der Schließung der Arbeiten des Hauses gewesen, zu verhindern, daß die Agitation gegen die Sprachenverordnung und gegen das Kabinet während der Parlamentsferien in die Wähler schaft getragen würde und man gibt sich in Regierungs kreisen der angenehmen Hoffnung hin, daß eine „Beruh igung der Gemüther' unter den Deutschen eintreten werde. Man darf billig sagen, daß es in Oesterreich bereits Ministerien gegeben habe, welchen die Stimmung in der Criwoszie

z. B. nicht genau bekannt war — eines Mi nisteriums aber, welches nicht eine genaue Kenntnis der Stimmungen in den Kernprovinzen des Reiches besessen hat, konnten wir uns bis jetzt nicht berühmen. Das blieb uns bis nun vorbehalten. Wahrlich, Graf Badeni und seine Rathgeber irren sich schwer, wenn sie der Hoffnung Raum geben, es könne eher eine Beruhigung der Ge müther der Deutschen Oesterreichs eintreten, ehe nicht die .Sprachenverordnungen zurückgezogen werden. An dieser Thatsache wird die Schließung

des Reichsrathes eben sowenig ändern als es die Vertagung gethan hätte. Schon erheben sich die Stimmen der jungtschechischen Organe und erklären alle Versuche eiues Ausgleiches zwischen Deutschen und Tschechen für hoffnungslos. Also auch bei den Tschechen besteht keine Neigung in Ver handlungen einzutreten, obwohl gerade sie diesem Mi nisterium, das wie kein anderes bisher ihren Wün schen entgegengekommen ist, Vertrauen entgegenbringen und in die von demselben angestrebten Verhandlungen ein treten könnten

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 17.04.1898
Physical description: 20
Partei irgend ein Gefallen erwiesen worden sei, ist doch eine aufgelegte Unwahrheit, an die der Redner, der doch die Thatsachen kennt, innerlich selbst nicht glaubt. Die erste Wakderversammlung des Deutschen Kolksvtttines für Tirol in Meran. M»ran, 1K. April. Der Deutsche Volksverein für Tirol, am 17. Oktober v. IS. in Innsbruck in'S Leben gerufen, hat sich unter anderen lobenSwerthen Auf gaben auch die gestellt, durch Wanderversammlungen das politische Leben, da, wo eS besteht, rege zu halten

, dort, wo eS schlummert, zu wecken und zu pflegen, unter dem Stadt- und Landvolke sür die fortschrittlichen deutschen Anschauungen und Ideen Propaganda zu machen, durch Wort und That zu wirken. Gestern war die erste solche Versammlung für Meran angesetzt und eS fanden sich im großen KurhauSsaale, der Einladung folgend, Herren und Damen aus den Bürger- und Kurkreisen MeranS ein, wir dürften kaum irre gehen, wenn wir die Zahl der Versammelten mit rund 300 annehmen. Als RegierungSvertreter war Herr Bezirks kommissär

des Südtiroler Deutschen Volksvereines zum Abende aus Bozen erschien. Bevor er Dr. v. Grabmayr, den wir als anerkannt gewichtigsten, bedeutendsten und geistreichsten Politiker Tirols schätzen, das Wort zu dem in Aussicht gestellten Vortrag über die parlamentarische Lage Oesterreichs überlasse, möge es ihm gestattet sein, einige Worte über den jungen Deutschen Volksverein für Tirol, über dessen Zweck und deren Mittel anzubringen. Redner schilderte, wie die bedrängte Lage der Deutschen eine Licht seite zeige

: der deutsche Michel ist erwacht, die Deutschen sind zur Einsicht ihrer Kraft und Be deutung gekommen, die bedrängte Lage hat sie einig gemacht. Die mächtige nationale Bewegung hat auch in die Tiroler Berge ihre Wellen ge worfen. Die Deutschen, welche sich vor Jahresfrist noch bekämpften, haben sich endlich geeinigt und fest aneinander geschlossen. Die Streitaxt wurde begraben und am 17. Oktober v. IS. erfolgte in Innsbruck der glückliche Beschluß zu gemeinsamer Aktion in Tirol; eS wurde der Deutsche VolkS

- verein für Tirol als Organ des deutschen LandeS- wallauSschusseS in das Leben gerufen, der seine vielversprechende Thätigkeit bereits angetreten habe und immer weiterhin entfalte. Redner gieng hierauf des Weiteren auf die Mittel ein, die besonderen Aufgaben, die sich der Verein gestellt. Bor allem sei es die Aufgabe, die Einigung Tirols zu einer bleibenden, dauernden zu machen. Auf breiter Basis aufgebaut, soll er eS Allen ermöglichen, den deutschen Sinn zu pflegen, wo er sich bereits findet

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
Seite 2 Merauer AeitvvK. Nr. lS0 dem deutschen Volkstage in Bozen unter dem Bei falle von 1200 Zuhörern gesagt habe: „Herbei alle Deutschen zum heiligen Kampfe um die Muttersprache! Möge jeder seinen politischen Grundsätzen treu bleiben; aber kämpfen wir zusammen gegen dengemeinsamenFeind.' Dem Wunsche nach einem solchen Zusammen gehen aller Deutschen in nationalen Dingen hat der Gemkindcralh in seiner Entschließung vom 3V v. M. Ausdruck gegeben — und dies war sein Recht. Wenn die Anregung

, am Schlüsse Ihres „offenen Briefes' mit dem bekannten Brust töne sagen, Sie hätten als Oesterreichs gehandelt, so ist es wohl zum mindesten gestattet, eine kleine Einschränkung an dieses Eigenlob zu knüpfen: Sie mögen als Oesterreich«-, aber als kurzsichtiger Österreicher gehandelt haben; denn es bedarf wahrlich keines weiten Blickes, um einzusehen, daß es gewiß nicht im Interesse Oesterreichs liegt, die Deutschen, welche unser schönes Vaterland gegründet und groß gemacht haben, an die Wand zu drücken

und zu demüthigen und dadurch dem Reiche zu entfremden, und Sie konnten darüber nicht einen Augenblick im Zweifel sein, daß Ihr Verbleiben im Verbände der Schutztrnppe des gewesenen Ministerpräsidenten als Billigung der Politik des selben gedeutet werden muß, welcher gegenüber alle Ihre platonischen Annäherungsversuche an die deutschen Parteien als gar nicht ernst zu nehmende lindische Spielerei zu betrachten sind, deren Erfolg losigkeit auch von Ihnen vorhergesehen werden mußte.' Fünf Kuudgtbuugtll. Meron

die vollste Zerrüttung, in welche der Staat zurückgeworfen und in seinen Grundfesten erschüttert worden ist, den Rechtsbruch seitens der Majorität und den Starr» iiin, mit dem sie sich weigerte, die widerrechtlich erworbenen Vortheile herauszugeben. Wenn auch der Sturz Graf Badeni's einen Erfolg bedeutet, ist lamit noch lange kein entscheidender Sieg errungen. I» gleichem Sinne ist der Aufruf der Freien Deutschen Vereinigung gehalten, welcher noch den Wunsch auSspricht, daß neuerliche Ver handlungen

Vor fälle noch weitere Hindernisse bereiteten. Zum Schluß vird gesagt: „Wir erwarten von der Regierung, )aß sie vor Allem ohne Schwanken die Sicherheit zes Lebens und des Eigenthums sowie die staats bürgerliche Stellung der Deutschen in Böhmen durch unzweideutige energische Maßregeln ' icherstelle Wir werden die nothwendige Politik >er Beruhigung sowie Alles unterstützen, was die Regierung anwenden wird, um Anknüpfungspunkte zu suchen und zu finden für die Wiederherstellung larlamentarischer

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 25.03.1897
Physical description: 12
Nr. 37 «M» Sachsenwalde haust, des Fürsten Bismarck zu gedenken, dem ein Hauptverdienst an der Gründung des Deutschen ^ Reiches gebührt. Seine Thaten schildern hieße Eulen j nach Athen tragen Alles, was vor zwei Jahren, als > inan unter größter Betheiligung dessen 80. Geburtstag feierte, über ihn gesagt worden, gelte heute noch. Es mögen alle einstimme» in den Ruf eines dreimaligen Hochs auf das Wohl des ersten Reichskanzlers Fürsten Bismarck. Die eindrucksvollen Erinnerungsworte fanden warmen

Widerhall in brausenden Hochrufen. Auch ein Trintspruch des Herrn Regierungs-Assessors Lieutenant d. R. Karl Anders auf Kaiser Wilhelm II. als Enkel deS großen Kaisers, dem die Feier galt, möge hier noch Platz finden: An Kaiser Wilhelm ll. Als die Natur in srosterstarrten Banden Des Winters ruhend lag in tiefem Traum, Ist Deutschen uns ein Königssohn entstanden, Ein frisches Reis am Hohenzollcrn-Baum: An seiner Wiege sich zusammenfanden Aus schwäb'scher Hcimath, von des Nordens Saum Zwei holde Fee'i

Du, wie Deine Väter waren, Das Auge blau gewendet himmelan! Wir folgen Dir, da wir in Dir gewahren Der Zukunft hehren gottgesandten Mann: Um Deine Stirn, Dir selbst, dem Volk zum Lohne Flecht' sich der Lorbeer, Zollern schönste Krone! — Aus brauser See führst Du die Orlog-Schisse, Auf hoher Brücke stehst Du unbewegt. Meerkönig Du! Als Erster durch die Nisse Lenkst Du Geschwader, bis der Feind umhegt. Der scharfe Sporn den Gegner rammt zur Tiefe, Und kühn zum Entern sich der Wiking ragt: Du hast den Deutschen erst

war mit einem Reliefkopfe des ge feierten Kaisers im Rahmen seiner Lieblingsblumen ge schmückt. 5 » 5 Auch in Trautmannstorsf versammelte sich vorgestern auS Anlaß der 100jährigen Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelms I. eine ausgewählte Gesellschaft der hier zur Zeit wohnenden Aristokratie zu einem Gedenkfest, das durch Festreden, patriotische Lieder oc. einen gelungenen Verlauf nahm. Neunzig Damen der deutschen Gesellschaft vereinigten sich um 3 Uhr in dem mit vom Bildhauer Kompatscher aus Bozen unentgeltlich

Schild, Der eines bangen Erdtheils Frieden schützt. Er hat von Dir anch jenes Herz geerbt. Das gütevoll, erbarmend siir die Noth Den Armen schlägt und Elenden im Volk. So wollen wir, Kaiser Wilhelm, Dein gedenken! Die Trauer ist in Zuversicht verklärt, In srend 'gen Kampfmnth für die Bürgerpflicht: (Heil Dir im Sieges kränz, Heil) Und Dir und Deinem Enkel wollen wir Den Dank, der Euch gebührt, in einem Gelde Bezahlen, dem kein andres sich vergleicht. Im läutern Gold der echten deutschen Trene!! Heil

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 27.06.1897
Physical description: 12
rrauer Die nächste Nummer der „Neraner Zeitung' erscheint des Feiertages halber am Montag, den 28. Juni, abends 6 Uhr. Deutscht, Aasehe». Meran, 26. Juni. DaS Ansehen des deutschen Namens muß in Oesterreich schon recht sehr gesunken sein. Während einerseits die Schwierigkeiten doch nicht zu ver kennen sind, welche sich aus der Mißachtung, wie sie den Deutschen durch die Sprachenverordnungen — „ohne sie über sie' — bezeugt wurde, ergeben, wird anderseits fortgesetzt über die deutsche Empfind

samkeit hinweggeschritten. Nicht von Verboten und Konfiskationen soll geredet werden. Aber von sort gesetzten Angrissen auf die „voranleuchtende deutsche Kultur', wie sie in jüngsten Tschechisierungs-Er- lassen bezüglich der Eisenbahnen, des ZollwesenS usw. beliebt wurden. Dahin ist auch die Ertheilung des Oeffentlichkeitsrechtes an die während des Interims unter KielmanSegg errichtete polnische Trutz- und Mittelschule in Teschen zu rechnen. Dabei ist von Versuchen einer Vermittlung zwischen Deutschen

und Tschechen die Rede, die bald ange kündigt, bald geläugnet werden. Sollen diese auf so sonderbare Art vorbereitet werden, daß die Deutschen, noch ehe sie in Verhandlungen einge treten wären, schon zur Ueberzeugung gelangen müssen, rS würde auch die äußerste Nachgiebigkeit von ihrer Seite nichts an dem „System' der unentwegten Slaven-Förderung ändern? Was sollte eS die Deutschen nützen, wenn sie der Regierung geholfen hätten, die Schwierigkeiten mit den Sprachen verordnungen zu überwinden

, und damit nicht daS „System' beseitigt wäre? Wmn ihnen in der nächsten Viertelstunde schon wieder eine Ueber- raschung nach Art der Sprachenverordnungen be- schiert würde? Nicht um diese handelt eS sich mehr, sondem um das „System'. Das werden sich die Deutschen unter allen Umständen vor Augen halten müssen. Darum ist eS den Deutschen ziemlich gleich- giltig, waS Graf Badeni bezüglich der Sprachen- Verordnungen zu unternehmen gedenkt, oder auch nicht gedenkt. Er hat mit den Sprachenverordnungen den Kern seiner Politik

enthüllt und gegen diese Politik im Ganzen richtet sich der Widerstand der Deutschen. Positiv richtet sich dieser Widerstand auf die Wiederaufrichtung des deutschen Ansehens in Oesterreich, welche AehnlicheS wie diese Verord nungen für jede Regierung, für die gegenwärtige und für künftige, als undenkbar erscheinen lassen würde. „Dergleichen darf ich den Deutschen nicht bieten', muß sich jeder österreichische Staatsmann sagen und darum den Gedanken solchen Vorgehens weit von sich weisen. Darum ist wohl

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.04.1899
Physical description: 8
^ «bernehmenauchdi» ilnuoocen-Bureau» in Wien. Inserat« stov i» vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. 'l k 'i -! Mit sz Mstrirtm Zlnterhaltungsöcilagen. ,! . Ar. 84 »-.z«,. Donnerstag, den 13. April 189S. 5A. Jahrg. Die KlichsieMtil und die ««timale In einer in Dresden stattgefundenen Ver sammlung des nationalliberalen deutschen Reichsvereines sprach kürzlich der Reichstags abgeordnete Dr. Lehr, ein gründlicher Ken ner der österreichischen Verhältnisse über das Thema

: .Welche Pflichten erwachsen uns Deutschen im Reiche aus der nationalen Be wegung in Oesterreich?' Wir können es uns nicht versagen, des allgemeinen politischen Interesses halber einzelne Stellen dieser Rede wiederzugeben: „Seit dem Jahre 18KK, wo das staats rechtliche Band zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten völlig gelöst wurde, hat der Kampf der anderen Nationalitäten gegen das deutsche Element, der in Oesterreich niemals geruht hat, einen ganz ungeheuren Aufschwung genommen und zu unserer Zeit

einen Höhe punkt erreicht, daß er endlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Leider gibt es aber auch noch heute sehr Viele, welche diesen heißen Kamps lediglich als österreichische Angelegenheit betrachten. Für diese Lässigkeit führen sie zwei Entschul- digungsgründe ins Feld. Sie halten zunächst mit der Errichtung des Deutschen Reiches die mirthschastliche Aufgabe des deutschen Volkes für erschöpft und geben sich in Folge dessen voller Beruhigung hin. Andererseits begeistern

sich die Deutschen jederzeit für fremde Natio nalitäten. Ich erinnere nur an die Polen- sreundschast! . . . Das treibende Moment für die jetzige Völkerentwicklung wird in den nächsten Jah ren noch in höherem Maße als wie bisher das Prinzip der Nationalitäten sein. Frank reich und England haben sich seit Jahrhun derten zu einem geschlossenen Nationalitäten staate geeinigt. Italien hat dies in den letz» ten Jahrzehnten gethan. Nur wir Deutsche sind mitten in der Entwicklung stehen geblie ben. Während Frankreich

keine Zukunft hat und darum nicht zu fürchten ist, weil seine Bevölkerung sich nicht mehr auS sich selbst heraus vermehrt, haben wir umso ernster mit dem uns gegenüberstehenden stetig im Wachsen begriffenen Slaven- und Angelsachsenthum zu rechnen. Es ist gewiß, daß wir am Ende des Jahrhunderts uns in einer bedenklichen Minderheit gegenüber diesen beiden Volks rassen befinden werden. Daraus resultirt für alle Deutschen die unabweisbare Pflicht, sich eng zusammenzuschließen und mit allen Kräf ten dafür

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 28.02.1897
Physical description: 16
werden. Das Interesse an den politischen Wahlen ist heute ein allgemeines. Namentlich die Deutschen haben alle Ursache, die Vorbereitungen und Zurüst ungen zum Wahlkampfe mit dem schärfsten Jntev esse zu verfolgen und ihrerseits alles zu thun, um sich dem Gegner gewappnet entgegenstellen zu können Denn der Ausfall der Reichsrathswahlen wird für Jahre hinaus über das Schicksal der Deutschen, über ihre Stellung im Staate und in den Ländern entscheiden. Leider nimmt in demselben Maße als die Zerfahrenheit im deutschen

Volke in Oesterreich wächst, zusehends die Macht seiner Gegner zu: die >es SlaventhumS und die der Reaktion. Der Uebermuth der Slaven in den Sudetenländern hat einen bisher nicht gekannten Grad erreicht und sie trecken bereits ihre begehrliche Hand nach bisher inangestattet gewesenem deutschen Besitz. Eger und Reichenberg, Brünn und Olmütz sollen mit Tschechisier- ungsplänen beglückt werden: die einen mit tschechi schen Beamten, die anderen mit tschechischen Hoch- chulen. Auf diesem nicht mehr

ungewöhnlichen Wege soll deutscher Boden vorerst der Utraquisierung und allmählig der völligen Tschechisierüng zugeführt werden. Nicht minder gefahrdrohend erhebt allent- jalben die Reaktion ihr Haupt. Namentlich in )en Alpenländern und in der Reichshauptstadt feiert diese Erzseindin des freien, unabhängigen deutschen Bürgerthums wahre Orgien. Und die liberalen Deutschen? Ihre große einheitliche Organisation, die allein im Stande war, den Deutschen Ansehen und Einfluß im Staate zu gewährleisten

; ist durch brochen, und an ihre Stelle sind Fraktionen und Gruppen getreten, die nie und niemals die Kraft haben können, den Deutschen daS Verlorene zurück zuerobern. Die Deutschen gehen darum einer chweren Prüfung entgegen. Dazu kommt, daß gerade die bedeutendsten Köpfe der Partei, ihre be währten Führer, mißvergnügt über die häßlichen Erscheinungen im deutschen Volke, resigniert bei Seite treten. In Wien hat ein wahrer VolkSmann, ein begeisterter Verfechter des Fortschrittes, Professor Eduard Sueß

, auf die Mandatswerbung verzichtet. Den größten Verlust für die Deutschen im ReichS- rathe würde zweifellos der Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Freiherren von Chlumecky bedeuten. Wenn es bisher gelungen ist, den Deutschen im Staate und in der Markgrafschaft Mähren die ihnen gebührende Stellung zu erhalten, so bleibt dies zum nicht geringen Theile ein Verdienst des Freiherrn von Chlumecky, der seine Kraft, seinen Einfluß immer und jederzeit für die Interessen und das Wohl des deutschen Volkes einsetzte

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 30.03.1898
Physical description: 8
Jesn-AnbetungSkirche in Bozeii allbrc>»iidigst zu übernehmen gcruhi. <;»;r iftsiepeu ^5age. Am Sonntag hat in Briinn eine zahlreich besuchte Bertrauensinännerversamniluiig der deutschfortschritt- lichen Partei iis Mähren stattgefunden, in welcher der Abg. Dr. Groß über die politische Lage berichtete. Redner sührte zunächst aus, dass die Gantsch'scheu Sprachenverordnungen für Mähren ebenso wenig an nehmbar seien, wie die Badenischen. Die deutschen Abgeordnetes, müssen die gesetzliche Regelung

der Spracheufrage unter Zugrundelegung der deutschen Staatssprache anstreben. Wenn die Erreichung dieses ZuleS auch in weiter Ferne sei, müsse dasselbe doch unverrückbar im Ange behalten werden, und die Hal tung, welche die jeweiligen Regierungen zu dieser Frage einnehmen, werde auch entscheidend sein für die Hal tung der deutschen Parteien gegenüber den Regierungen. Dem Cabinet Thun müssen schon infolge seine? Zu sammensetzung die Deutschen die schärfste Opposition macheiu Eine andere Frage sei

die, wie Opposition gcijincht 'veidr solle. Die Frage, ob sofort oder viel- lsjchs später Obstrnction gemacht werden solle, sei eine rejii taktische Frage, üb:r die nur die zunächst am ^asiipfe beshMigtey entscheiden fösineii, die sich darin vstu niemandem — auch jm Parlaments — con>man- di^re!i lassen werdesi' Viel wichsiger als, die .Ent scheidung piesxr taltischen Frage sei es, hie so mühsam srreichte Kooperation der deutschen Parteien im RcichS- rathe ausrechtzuerhalten, zu verstärken und zu erweitern. Umso

bedauerlicher sei es, dass von der kleinen Schö- nerer-Gruppc der Kamps gegen die übrigen deutschen Parteisn eröffnet wurde, weil diese sich nicht dem Dictate einzelner fügen können, sie werden sich nicht von jener kleinen Gruvpe terrorisieren lassen. Ueber Antrag des Lnndtageabgcordiieten Primavesi wurde dann folgende Resolution einstimmig angenommen: Die am 27. Mär; 1898 vcrsnmmelten Vertraucns-- inanner der deutsäisortschritllichcn Partei in Mähren spreche» den deutschen

NeichSrathsabgeordneteii, welche durch ihr energisches, ziclbcwusstcs nnd rücksichtsloses Pufiretcn den Sturz des Ministeriums Bnveni mit herbeigeführt habe». Dank und Anerkennuug ans. Die Vertrauensmänner geben ferner der Erwartung Aus druck, dass die deutschen Abgeordneten- jeder Regierung gegenüber in entschiedenster Opposition verharren wer den, so lange nicht die berechtigten Forderungen des deutschen Volkes erfüllt sind. Die Vertrauensmänner sprechen endlich, ohne die Abgeordneten in der Ent scheidung taktischer Fragen beeinflussen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 16.01.1898
Physical description: 12
s „s «,« » » U « ch rich RS scheeren; man kann nicht Ungleiches gleich behandeln, ohne die größte Ungleichheit zu erzeugen. Wie man in einem doppelsprachigen Lande ohne un nöthig drückenden Sprachenzwang die Gleichberechtigung beider Landessprachen durchführen kann, dafür bietet uns Tirol das passeunste Beispiel. Bei uns gilt im deutschen Gebiete die deutsche, im italienischen Gebiete die italienische Sprache als Amtssprache; alle Eingaben müssen in der Amtssprache überreicht, alle Ver

Anlaß gibt nnd bei stricter Wahrung der Gleichberechtigung den Interessen beider Volksstämme im Großen und Ganzen entspricht. Höchstens könnten wir Deutsche darüber Klage führen, daß im Justizdienste das italienische Element eine übermäßige Bevorzugung erfährt, daß italienische, der deutschen Sprache nicht vollkommen kundige Justizbeamte in rein deutschen Gegenden mehr als nöthig Verwendung finden. (Beifall.) Redner erörtert nun die Stremayr'sche und Badeni'sche Sprachenverordnung mis

ihren bekannten antideutschen Tendenzen, um dann fortzufahren: „So erscheint durch die Badeni'schen Verordnungen das deutsche Volksthum in Böhmen und Mähren schwer bedroht, und man muß daher den entrüsteten Einspruch der Deutschen gegen diesen slavische Einbruch in das deutsche Gebiet als völlig berechtigt erkennen. Ueber diesen in normalen Oppositionsformen auftretenden Widerspruch der Deutschen hätten sich Regierung und slavische Majorität mit kaltem Hohn hinweggesetzt. So blieb den Deutschen

auf die deutschen Parteien zu schieben, indem sie ein „bis zu den äußersten Grenzen reichendes Entgegenkommen in der Sprachenfrage' für sich vindicirte. Um die Unwahrheit dieser heuchlerischen Behauptung nachzuweisen, genügt die Feststellung, daß jene Ausgleichsverhandlungen nur deßhalb zu keinem Erfolge führten, weil die Czechen auf dem Grundsatz der zweiten Sprachenverordnung, der obligatorischen Zweisprachigkeit der Beamten in Böhmen und Mähren, wenn auch mit gewissen Einschränkungen, hartnäckig beharrten

. Ae sonstige Verhandlungsgrundlage, die bekannt lich m der Dreitheilung Böhmens in ein deutsches, ein czechi- ^ ^ gemachtes Gebiet und in der Einführung einer ? < Beschaffenheit der Gebiete sich richtenden Amtssprache bestand, Ware we Einigung zu erzielen gewesen. Aber gerade durch die m die,em Borschlag enthaltene Anerken nung de S geschlossenen rein deutschen Sprachgebietes verlor die Forderung, daß trotzdem auch bei deutschen Aemtern alle Beamten mit Hochschulbildung beide Sprachen beherrschen müssen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 02.07.1899
Physical description: 18
bei der Landtagsdebatte vom 22. April d. I. glauben zu machen, „daß die Katholische Volkspartei in der slavischen Reichs- raths-Majorität die deutschen Interessen vertrete, den deutschen Standpunkt zu wahren bestrebt sei.' Wak, darf man fragen, haben davon die Deutschen gemerkt und waS könnten die etlichen zwanzig Mann der Katholischen Volkspartei in Mitte der zahlreichen polnischen, tschechischen und siovenischen Deutschen hasser auch ausrichten? Abg. Dr. v. Grabmayr, der die Dinge im Wiener Abgeordnetenhaus

? doch genau kennt, sagte dem Dr. Kathrein bei jener Debatte auch inL Gesicht: „daS, was den Herren der Katho lischen Volkspartei möglich sei, neben dieser slavi schen Gesellschaft für die deutschen Interessen zu wirken, müsse Kathrein selbst, wenn er aufrichtig sein wolle, und die Hand anfs Herz lege, als Null und Nichts erklären.' Und in der That, indem sie die slavische Majo rität stützen, fö dern sie am allerwenigsten deutsche Interessen, sondern nur den tschechischen Giößen- . Wahn und die Verdrängung

des Deutschthumd. Dieses längst bekannte Endziel der Tschechen wurde in einer Enunziation vom Februar d. I. mit ver blüffender Offenheit eingestanden des Wortlautes: „Man wirft uns Tschechen vor, daß wir die Deutschen aus allen erbgestssenen Positionen vertreiben wollen; wir stehen nicht an, zu bekennen, daß wir das wirklich wollen und daß alle Friedensverhandlnngen vergeblich sind, wenn das Deutschthum in den böhmischen Ländern aus diesen seinen erbgescssenen Positionen nicht weicht. Wir Tschechen

sind die ersichtlichen Herren und Eigenthümer des Landes.' Und der schon öfter zitierte Tschcchenführer Dr. Herold sagte in öffentlicher Versammlung zu Prag am l2. Jänner d. I. „In der Situation, in welcher Oesterreich sich jetzt befindet, müssen die Tschechen so viel als nur möglich für sich zu gewinnen trachten.' Zu alledem hilft die Katholische Volkspartei durch ihre Haltung direkt oder indirekt mit; sie beklage sich also nicht, wenn sie von entrüsteten Deutschen da und dort deS Volksverralhes geziehen

Thätigkeit hat S Maximilian Schmidt bisher nicht gefehlt. Schon König Max I>. von Bayern hatte sin seine Katholische Volkspartei mit den Tschechen anstatt mit den Deutschen gehen müssen. Es war gewiß eine noch viel brutalere Diktion des tschechi schen Abg. Herold, der wie oben schon erwähnt, sagte: „Das Deutschthum und der Katholizismus sind Schlangen, die am Busen des Volke» saugen, und wir Tschechen werden nicht eher ruhen, bevor wir beide Schlangen zertreten haben.' Wenn den Politiker und Obmann

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
aus- Mw: .Los von Rom! Deutsch sein, heißt Ichmsch sein! Die katholische Lehre von der «bliebe und deutscher Feindeshass vertragen W nicht! Ein guter Katholik ist ein ebenso Achter Deutscher!' Jener Mann, der im Vorder- Wde der heutigen Bewegung steht, der Reichs- Dabzeordnete Wolf, welcher auch in unserer kchwstadt mit so vielem Pomp empfangen Ä mit solchem Beifall angehört wurde, hat «üln christlichdeutschen Parteien den Krieg bis M Messer angekündet; offen bedauert er es, dass die Deutschen jemals

christlich geworden sind. jWisches Christenthum und Deutschthnm seien Elgensiitze; die berufensten Vertreter der katho- W Religion, die Priester, seien Feinde deutschen MtnS und deutscher Sitte, so wird unzählige- mr in Miseren Tagen behauptet. Meine Herren! Was ist denn von diesen MNckfen zu halten? Voltaire, der Lehrmeister M Christushasser, der seinen Freunden zuge- Verfluchte!' nämlich die Kirche, hat seinen Anhängern den -»! ^ gegeben: „Lalumniars auäacztör, «^igt nur wacker drauf 5',/^^leibt immer

hängen.' Dieser Aus- i» ^ r mir ganz unwillkürlich ^ Sinn, so oft ich die Behauptung höre oder lese: „Deutschthum und katholisches Christen thum sind Gegensätze.' Die katholische Religion soll die Entfaltung und Bethätigung deutschen Wesens und deutscher Sitte verwehren oder gar verbieten? Ja, meineHerren, haben Sie dergleichen in Ihrem Katechismus gelesen, hat es je ein katho lischer Priester gepredigt, man dürfe nicht deutsch denken, fühlen und handeln? Ist dies je an einer katholischen Schule

gelehrt worden? Was sagt die Kirche vom nationalen Ge danken? Fragen wir zuerst, was ist denn der nationale Gedanke? Die Natur hat es dem Menschen ins Herz gelegt, dass er Vater und Mutter mehr liebt wie andere Menschen, dass er seine Geschwister und dann seine Ver wandten mehr liebt wie andere Menschen. Und so ist es dem Menschen auch natürlich, dass er seine Stammverwandten und Stammesgenossen mehr liebt und mehr U ihnen hält wie zu anderen. Es ist ganz natürlich, dass wir unsere deutschen

Volksgenossen mehr lieben und für sie größere Opfer bringen als für Angehörige einer anderen Nation. Du bist in der Fremde, sagen wir in Italien, vielleicht auf einer Pilgerfahrt. Da triffst du einen Deutschen. Es lacht dir das Herz, einen deutschen Stammesgenossen zu treffen; doppelt schön kommen dir jetzt die süßen Laute deiner Muttersprache vor. Du hoffst, an diesem Deutschen eine Stützein der Fremde gefunden zu haben; gar bald wirst du mit ihm Freundschaft schließen. Und würde dich dein Volksgenosse

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 22
Date: 22.12.1897
Physical description: 22
Seit« S von zwei Nationalitäten, von denen die eine mit uns durch die Bande des Blutes, durch die Sprache und Kultur unzertrennlich verbunden ist, um Ab» wehr der slavischen Fluth, und da können die Sym pathien nur auf Seite der Deutschen stehen. Weder diesseits noch jenseits der Grenze denkt irgend eine verantwortliche Persönlichkeit an Annexionen!' Diesen Ausspruch, dem alle Deuts ch- Oestcrreichcr vollständig beistimmen, mögen sich Jene ernstlich gesagt sein lassen, die ihnen stets hämisch

und Plünderungen, tragen mir die Deutschen Schuld. Wie konnten sie auch den An trag Dr. Lippert's einstimmig annehmen: „Der Deutsche Verein in Prag erklärt, daß die Deutschen Prags auch in den schrecklichen Ereignissen der jüngsten Tage keinen Anlaß finden, von ihren be rechtigten Ansprüchen als Mitbewohner der Haupt stadt Prag zurückzutreten. Solange Prag die Haupt stadt des ganzen Landes und das Zentrum der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten ist, fühlen sich die Deutschen doppelt verpflichtet

und angespornt, olle ihre Ansprüche hoch zu halten, die deutschen Institute — die beiden Hochschulen und die übrigen Anstalten zur Pflege deutschen Lebens und humaner Erziehung — sowie alle dasselbe er strebenden Vereine mit Einmülhigkeit und mit ver doppelten Anst, engungen zu unterstützen, und er warten von den Organen der neuen Regierung Schutz und Unterstützung in diesem Streben.' Die Slaven scheinen sich dagegen ungestört in fremde Angelegenheiten einmischen zu dürfen. Vor der Abreise von Krakau hielt

der tschechische Ab geordnete Horica auf dem Bahnhofe eine pol- nische Ansprache. Er sagte, das gegenwärtige Bünd niß zwischen Polen und Tschechen werde dauer hafter sein, als jenes vom Jahre 1891. Die Tschechen seien dem Andrängen der Deutschen aus gesetzt, bei den Polen sei aber keine Spur von Deulschthum. „Doch gedenkt', rief der Redner aus, „des Großherzogthums Posen. Wenn die Deutschen dort mit Euch fertig geworden sind, dann kommen sie über Euch.' Gegen ein derartiges provoka torisches Einmischen

in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
haben, der die Erlassung eines Sprachengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Sprachenverordnungen bezweckte, daß die Katholische Volkspartsi in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es sei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage über den Anklageantrag der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grasen Falken- hayn gestimmt und daß Sie sich endlich in den letzten Tagen zwar solidarisch mit den Tschechen, Slovemn

und Polen erklärten, aber gleichzeitig eine Verständigung mit den Deutschen „in Vor behalt nahmen'! Ja wohl, das Alles mögen Sie gethan haben, Herr Baron! Und Sie haben keine Ursache darauf stolz zu sein l Alles hätten sie sich ersparen können, wenn die „Katholische Volkspartei,' deren Führer Sie ja sind, (unter Vorbehalt einer Verständigung mit den Majoritätsparteien in Fragen nicht natio naler Natur) von vornherein mit Energie für die Aufhebnng der Svrachenverordnungen eingetreten wäre

, wenn sich diese Partei in dieser Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stammesgenossen ge stellt und ihnen Kampfgenossenschaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seit dem Monate April d. I. alle Anträge der Deutschen niederstimmen geholfen, an der Seite der grimmigsten Feinde des deutschen Volkes gekämpft, gegen den Antrag auf sofortige Auf hebung der Sprachenverordnungen gestimmt und die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuß verlangt — bekanntlich das sicherste

Mittel, um einen der Mehrheit unbequemen An trag für immer zu begraben. Sie verlangten einen Ausschuß zur Prüfung dieses Antrages zu einer Zeit, als bereits die sicherste» Anzeichen dafür vor lagen, daß diese Verordnung die Deutschen zu einem Verzweiflungskampfe führen müsse. Kein Mensch muthete Jhnm zu, daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien «ganz anschließen' ! Aber nur das glaubte man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat, billiger Weife verlangen

zu können, das er seine deutschen Stammesgenossen in einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen Kampfe um ihre uationale Existenz nicht verlassen, daß er sich nicht um eines politischen Parteivortheils willen von seinen StammeSgenossen trennen w^rde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr Bozener Organ vor wenigen Wochen von Ihnen mit dürren Worten forderte: „Los von den Tschechen, los von den Polen, los von der Regierung.' Hätte sich die katholische Volks- partei, welche in dem gegenwärtigen nationalen

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