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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 11.09.1897
Physical description: 10
. Allg." eine Zuschrift aus Wien, welche die Badeni'sche Politik vertheidigt, als Leitartikel. Die österreichischen Minister, heißt es darin, seien keine parlamentarischen, sondern kaiserliche Minister, und nachdem der Wille des Monarchen sie im Amt erhalte, erfüllen sie nur ihre Pflicht. Es werde in Oesterreich weder gegen die Deutschen, noch gegen die Verfassung regiert werden. Keine österreichische Regierung mache eine Politik der brüsken Ueber- gänge. Diejenigen aber, die geglaubt

, mit den Mitteln der parlamentarischen Obstruktion ein öster reichisches Ministerium, das vom Vertrauen des Kaisers getragen werde, ans den Angeln zu heben, haben sich getäuscht. — Die „Vossische Zeitung" fordert die Deutschen in Oesterreich zur schärfsten Opposition auf. Wenn sie zarückweichen, werde man sagen, sie hätten feige ihr Recht aufgegeben. — Ein czechischer Bezirks-und Städte- tag fand am Sonntag in Prag statt. Auf dem selben erschienen u. a. Prinz Friedrich Schwarzenberg und Dr. Herold

der Czechen gegen die Deutschen geführten Kampf als einen der wichtigsten und größten aller jemals Ah drum! Ein wahres Geschichtl von Philipp Arl. Dem Runggelbauer auf Hinteregg war urplötzlich sein großes Mastschwein ganz ernstlich erkrankt. Den ganzen lieben Tag hindurch lag es in einer Ecke seines Stalles, verdrehte die Augen und gab jäm merliche Laute von sich. Durch kein Zureden ließ es sich bewegen, etwas zu fressen; ja selbst die gute Brennsuppe, die ihm die besorgte Bäuerin eigens gekocht

ge schaffen, aber zugleich vertheidigen wir an Oester reichs Grenzen und in Mittel-Europa den öster reichischen Staat und die österreichische Monarchie". Das deutsche Volk zieh Dr. Herold der Renitenz gegen Recht und Gerechtigkeit. Diese Renitenz sei von den bisherigen Regierungen großgezogen worden. Er kündigte den Kampf bis zum Aeußersten gegen die deutschen Gegner an und forderte schließlich auf zum Schwure, daß alle Czechen einstehen wollen für die Einheit Böhmens, für das Recht ihrer Sprache

heftige Angriffe, so daß einige Redner zur Mäßigung gemahnt werden mußten. An dem Demonstrationszuge durch die Stadt betheiligten sich an 30.000 Personen. — Der Redakteur der deutschnationalen „Egerer Nachrichten", Hofer, wurde dem Kreisgerichte Eger eingeliefert wegen Verbrechens des Hochverrathes nach §§ 58 b und 59 b St.-G., begangen durch eine Rede, die Hofer in Leipzig gehalten, wohin er mit einer Anzahl Egerländer Deutschböhmen gereist war, um an der deutschen Sedanfeier theilzunehmen

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Tiroler Post
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Page 2 of 14
Date: 28.10.1899
Physical description: 14
und nicht ablehnend, und auch auf der Linken haben sich heute alle Parteien für einen Waffenstillstand erklärt, sogar die Schönerer- gruppe nicht ausgenommen. Schon darin, dass sich die deutschen Parteien einigten, nur ihre Obmänner in der Debatte über die Regierungs erklärung sprechen zu lassen, wie es heute ge schah, liegt ein gutes Zeichen. Im Namen der christl.-soz. Partei sprach Abg. Dr. Lueger; wir hatten Gelegenheit, schon vor einer Woche die Auffassung der Christlichsozialen zu skizzieren. Abg. Dr. Lueger

des Lutherapostels gebrandmarkt, dass nämlich grat des deutschen Volkes, fordere frucht bringende Arbeit in diesem Hause, und wenn gearbeitet werden solle, würden die Christlich sozialen die Ersten dabei sein. — Viel be sprochen wurde im Hause die kräftige Erklärung Dr. Lueger's, die christl.-soz. Partei fühle sich in der deutschen Gemeiubürgschaft wohl, und wenn man schon mit Andersgesinnten gehen müsse, so hielte sie es für besser mit den Anders gesinnten der gleichen Nation zu gehen. — In dieser Woche

. Es ist ein schweres Stück Arbeit; man bedenke nur, dass es sowohl von den Czechen als auch von den Deutschen als ge eignete Grundlage zur Lösung des Sprachen streites im Wege der Reichsgesetzgebung aner kannt werden soll. — Die Dienstagsitzung fand durch einen Skandal ihren Abschluss. Es kam eine Interpellation der Jungczechen gegen einen vertraulichen Sprachenerlass des Justiz ministeriums zur Verlesung. Horika war als Deklamator (denn so hat noch kein Schrift führer gelesen) bestimmt. Schon bei Nennung

des Namens „ Kindinger" gieng die Meute los. Sie steigerte sich zum tosenden Lärm, bis endlich die schlagendsten Argumente der Jung ezechen, Papierschnitzel und Beilagen der Proto kolle auf den Minister Kindinger flogen. Aus dem tosenden Lärm hörte man nur Pfui-Rufe, „Ins Zuchthaus!",„Meuchler" „Henker" kundähn liche Liebenswürdigkeiten. Die Deutschen gaben dem Minister lauten Beifall; dieser hielt Stand und drehte den Jungezechen den Rücken. Man war verwundert, dass der Präsident Dr. von Fuchs

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 23.06.1900
Physical description: 12
da und dort trennt, zurück stellen, eng zusammensteh'n und alle ihre Kräfte ein setz'n, um zn verhindern, dass unser friedliebendes, bescheidenes, biederes Landvolk durch nichtswürdige Hetz pfaffen so entmenscht und verthiert wird, wie es in der Gegend von Patsch und Matrei schon der Fall zu sein scheint. Die furchtbare von deutschen Bauern am eigenen Volksthum verübte Schmach darf net aus falscher Scham verschwiegen, sondern muass als Schreckens und Allarmruaf in alle Thäler getragen werden, um die Saumseligen

, die no an Rest von Ehrgefühl und Liebe zur deutschen Art in ihrer Brust haben, zum Kampf gegen die Hetzpfaffen aufzustacheln. Dear Nothschrei zur Abwehr und Bekämpfung der Hetzcapläne richtet sich selbstverständlich net gegen jene Männer im priesterlichen Rock, dö ihre Pflicht als Verkünder der erhabenen Lehre Christi erfüllen und wie Er die Liebe und Duldung predigen, und daher Ehre und Achtung verdienen, sondern nur gegen die abscheulichen Volksverhetzer, dö ihren würdigen Stand mißbrauchen

hinter sich und 's Pensionsdecret im Sack hätt, wär der mörderische Tritt vielleicht schon aus- g'fuahrt und der Obstruetion durch Schaffung einer neuen G'schüftsordnung der Strick draht, um sie mit Hilfe einer Parlamentspolizei daran aufz'häng'n, aber unter sothanen Umständen konnt'n am End die stummen Mander sich selber drin verfangen. Die Gefahr, dass die Deutschen und Tschechen amol do an Weg find'n, sich zu verständigen und sich nach her mit vereinten Kräft'n gegen die Clericalen wenden, ist zwar net groß, aber ganz

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 17.07.1892
Physical description: 12
. ^ ' Nr. ttt. Sonntag, den 17. Juli I8NÄ. Zlnfriedenstister. Meran, 1K. Juli. Während einerseits die öffentliche Meinung unter den Deutschen Oesterreichs immer mehr und mehr zur „Einheit', zur Geschlossenheit der Deut schen und ihrer Abgeordneten drängt, gibt es eine Anzahl verwirrter Köpfe, welche erst recht nach Zwietracht und Streit, ja sogar nach einer „ent schiedenen Schlacht' zwischen den deutschen Partei gruppen schreien. Diese Leute glauben, daß ihr unsinniges Ver langen gerade jetzt, nachdem

die „Deutsche Linke', gegen welche sich ihr hirnverbrannter Haß kehrt, erklärt hat, zunächst nicht in die Opposition rennen zu wollen, auf eine günstige Stimmung in der deutschen Bevölkerung stoßen müsse. Sie möchten den Unwillen über die bekannten Regicrungsmaßrcgeln, welche zu Verhandlungen zwischen der Deutschen Linken und der Regierung geführt haben, nun gegen diese Partei ausreizen, die doch allein in der Lage war. gegen jene Maßregeln Etwas zu unternehmen; die sich auch wirklich dagegen eingesetzt

unendlich vortheilhafter ist, als die Lage der Deutschen in den Achtziger Jahren jemals gewesen. Das Schreiben der Abgeordneten Kraus und Foregger, die deutschen Abgeordneten aller Schät zungen ohne Unterschied der Fraction möchten sich zu gemeinsamer Abwehr vereinigen, hat allge meine Zustimmung gefunden. Die beiden deutschen Parteigruppen sprachen auch ihre Uebereinstimmung damit öffentlich aus. Gewiß sind sie auch derselben Meinung über die Kundgebung des Vertrauens männer-Ausschusses der Deutschen

Steiermarks welche ganz in demselben Geiste gehalten ist. Ans der Wählerschaft kamen zahlreiche Zustimmungen zu beiden Aeußerungen. Ein Zusammengehen der deutschen Linken und der deutschen National partei konnte aber doch aus inneren, äußeren und persönlichen Rücksichten nicht bewirkt werden. Die Deutsche Linke, welche einen Vertrauensmann im Cabiuete hat, unternahm noch vor der Anregung der Abgeordneten Kraus und Foregger Schritte bei der Negierung und dieselben führten zu dem Entschlüsse dieser Partei

, zunächst nicht iu die Opposition zu gehen. So wenig die Gründe dieses Entschlusses öffentlich bekannt gegeben werden können — was doch leicht zn begreifen ist, und in der Natur der Sache liegt — so sicher müssen diese Gründe vollkommen ausreichend sein, das Verhalten der Deutschen Linken zu rechtfertige», ja dieses Verhalten als das einzig mögliche erscheinen zu lassen. Wenn bei dem Umstände, daß die National- Partei nicht das nöthige Vertrauen in die Führung der Deutschen Linken hatte, die Schritte

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 10.12.1897
Physical description: 16
M. M Freitag, den 10. Dezember 31. Aas Ende. ' Wien, 7. Dezember. Die Verhandlungen sind endgiltig gescheitert. Die neuen Ausgleichs-Vorschläge des Ministeriums Gautsch sind von den Deutschen einhellig abgelehnt worden. Dem Wunsche des Ministeriums entsprechend werden die Einzelheiten der gemachten Vorschläge nicht veröffentlicht. Aber es genügen schon einige Andeutungen über die Natur derselben, um die Ablehnung der deutschen Parteien zu rechtfertigen. Es war die Absicht des Ministers Gautsch

, eine vorläufige Verständigung in der Spracheusrage zwischen Deutschen und Tschechen herbeizuführen. Daher konnte Gautsch den Deutschen nur so viel bieten, als die Tschechen zugestehen wollten. Damit war auch der Widerspruch mit dem prinzipiellen Standpunkte der Deutschen gegeben. Schon der frühere Zustand der Sprachenfrage hat den lang jährigen berechtigten Forderungen der Deutschen nicht entsprochen; aber dieser Zustand hat durch die Badeni'schen Sprachenverordnuugen eine einseitige und ungerechte

Verschlechterung zu Ungunsten der Deutschen erfahren. Die Spracheuverordnungen sind ohne sachliche Berechtigung nur aus Furcht vor der tschechischen Obstruktion und als Kaufpreis fijr die tschechischen Stimmen für den Ausgleich mit Ungarn erlassen worden. Diesem kränkenden und unwür digen Vorgang gegenüber giebt es sür die Deutschen nur einen Staudpunkt. Die Wiederherstellung des früheren Zustandes, die Herausgabe alles dessen, was sich die Tschechen durch die Sprachenverord nungen ungerechterweise angeeignet

haben. Eine halbe Maßregel kann hier nicht helfen, mag sie nun wie im August durch das Ministerium Badeni oder wie jetzt durch das Ministerium Gautsch vor geschlagen werden. Wenn die Tschechen und die Regierung, eine theilweise Beseitigung der Badeni'schen Sprachenver ordnungen zugestehen, so zeigt das nur umso deut licher, welches Unrecht den Deutschen durch den ganzen Inhalt der Sprachenverordnungen zugefügt worden, und es ist fast komisch» wenn man den Deutschen eine theilweise Gutmachung des zugefügten

Schadens als einen Ausgleich anzubieten wagt. Das kann kein entsprechendes Angebot sein für das Aufgeben der Obstruktion, welche die Deutschen monatelang und mit Erfolg durchgeführt haben. Zu einer Verständigung von Voik zu Volk ist gegenwärtig der am wenigsten geeignete Zeitpunkt. Unerfüllt find noch die zahlreichen nationalen Forder ungen, welche die Deutschen in Böhmen seit Jahren erheben und welche im Jahre 189l von höchster Stelle als vollkommen berechtigt anerkannt worden sind. Die Deutschen

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 17.01.1900
Physical description: 8
Rundschau. Zur Lage schreibt die „Reichspost": „Die Jntriguen gegen die Aufnahme eines deutschen Vertrauensmannes in das nächste Ministerium dauern an. Da es bisher den Herren, die gerne obenan kommen möchten, nicht glückte, ihrem Manne die nöthigen Aussichten zu verschaffen, soll überhaupt eine Opposition für das kommende Ministerium vorbereitet werden. Mit allen möglichen Winkelzügen versucht man dies. Was wir schon jüngst seststellten, wird heute auch schon von lib eraler Seite zugegeben

, dass es sich nämlich nur um die Personenfrage bei der jetzt bevorstehenden Entscheidung handelt." So schreibt das „N. W. Tgbl." ganz offenherzig, dass „die Formation der Opposition die Einigung auf eine Persön lichkeit hindert, welche das Engagement für die gesammte Opposition eingehen könnte und deren Engagement im neuen Cabinette auch alle deutschen Parteien respectieren würden. Die Opposition vertrete daher in ihrer überwiegenden Mehrheit die Anschau ung, es sei entsprechender

, wenn kein deutscher Landsmannminister im kommenden Cabinette Platz nehme." — So machen es also die Liberalen. Zu gerne möchten sie das Zu standekommen des Cabinets Koerber unter der Bedingung zulassen, dass einer von ihnen hineinberufen wird. Wir fragen aber, mit welchem Rechte spricht die liberale Linke im Namen des deutschen Volkes? Linke und Deutschthum sind doch nicht identische Be griffe. Und an den politischen Jntriguen gegen ein Cabinet Koerber nahmen weder die Christlichsocialen, noch die Schönerianer

, was aber seitens des Deutschen Reiches nicht immer der Fall sei. Das Cultusministerium sieht sich veranlasst, den Kirchenbauverein in Wien in seiner großen Geldnoth beizuspringen, in welche ihn die famose Entscheidung des Verwaltungsgerichrshofes ge stürzt hat. Das Ministerium hat vorläufig für die dringenden Zwecke der vom Kirchenbau verein bereits errichteten und in Angriff genom menen Kirchenbauten in Wien im außerordent lichen Credite den Betrag von 500.000 fl. be willigt. Ein schlauer Streich FrankrelchS

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 25.03.1899
Physical description: 20
, wie bei der Ab fassung dieses Schreibens und in Dr. v. Grabmayr nicht den geeigneten Interpreten der deutschnationalen Forderungen der Tiroler erblicke wobei insbesondere betont wird, daß Dr. v. Grabmayr nicht berechtigt ist, sein Referat etwa als den Anschauungen und Forderungen der deutschen Parteien Tirols ent sprechend zu erklären. Nachdem Dr. v. Grabmayr trotz dringenden Ersuchens, im Interesse der Einig keit der Parteien freiwillig auS dem Landeswahl- ausfchusse auszuscheiden, dies auf das entschiedenste

abgelehnt hat, sieht sich der Landes-Wahlausschuß gezwungen, behufs Aufrechthaltung der Einigkeit die Kooptation deS Herrn Dr. v. Grabmayr zu widerrufen und zu erklären, daß er Herrn Dr. v. Grabmayr nicht mehr als Mitglied des LandeS- wahlauSschufseS betrachte.' Wie man sieht, war der Beschluß deS deutschen VolkLvereines für Südtirol, als Referenten für die national-politischen Forderungen der Deutschen in Tirol anstatt des Dr. v. Grabmayr Herrn Dr. Erler zu bestellen, den Innsbrucks Nationalen

zu „südlich'. Nicht nur verwahrte sich Dr. Erler gegen den Versuch, ihn der Delegiertenversammlung der deutschen Opposition als Referenten aufzu drängen, sondern eS erklärte auch Dr. Wenin, daß der Landeswahlausschuß dem Dr. Grabmayr ein Mandat, das er ihm nicht gegeben habe, auch nicht nehmen könne. Unter allgemeiner Bewegung schloß die denk würdige Versammlung, von der an eine neue Gruppierung der tirolischen Parteien datiert. ES wiederholt sich die alte Erscheinung» die man noch jedesmal

arbeitsfähig zu machen. Jedenfalls, schreibt die „N. Fr. Pr.', geht aus dieser Meldung hervor, daß die Regierung kein Bedürfniß zu fühlen scheint, den ReichSrath für Ende April einzuberufen. Die Berliner „Post' hat kürzlich, wie bereits berührt, in einem Artikel die tschechischen Angriffe gegen den Dreibund besprochen und hiebet auch der Anwürfe Erwähnung gethan, welche tschechische Blätter gegen den deutschen Bot schafter am Wiener Hofe, Grafen Eulenburg, richteten. Die öfsiziöse „Abendpost' reflektiert

unter den tschechischen Politikern nicht im entferntesten daran denken, den Bestand des mitteleuropäischen Friedensbundes, dieses wahren Horts der Ruhe und Ordnung, in Frage zu stellen. Sie denken nicht daran und können nicht daran denken. . . . Anwürfe oder Anspielungen, wie sie einzelne tschechische Blätter und Korrespondenten gegen den deutschen Botschafter, Grafen Eulen- bürg, gerichtet haben, reichen an die sympathische und verehrte Peinlichkeit, welche das verbündete Deutsche Reich bei uns vertritt, so wenig

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 02.05.1900
Physical description: 16
auf eine Heraus forderung, auf einen Knalleffekt förmlich angelegt. Während die Deutschen keine Galeriekarten erhielten, war dieselbe überfüllt von jener Sorte tschechischer Straßenfiguren, in welchen der deutsche Abgeordnete Kutscher die Helden der Prägn Raubexzesse vom November 1397 wiedererkannte; eine bezahlt- Claque, welche ein mörderifqes Beifalls-Halloh anstimmte, als Abg. Herold, bekanntlich einer der allersanstesten FriedenStäubeuche, der Regierung und auch den Deutschen sozusagen den Revolver

. Das Terrorisieren aber verbaten sich die mchtradikaldeutschen Landtagsabgeordneten aufs Ent schiedenste, darunter auch Abg. Glöckner, welcher doch gerade zuvor gleichfalls mit Abg. Wolf nach drücklichst die Räumung der Galerie verlangt hatte. Es hat die gute gerechte Sache der Deutschen in Böhmen ganz gewiß keinen Nutzen, hinauszugehen über die Festigkeit und Entschiedenheit in der Sache, um dabei in der Form sich eine Blöße zu geben. Gerade die Deutschen in Böhmen haben Ursache, nach allen Seiten

als diejenigen zu gelten, mit denen ein Verhandeln in gesellschastliHen Formen möglich ist. Dabei vergibt man sich nicht das Geringste. Uebrigens können die Deutschen den Herren Pacak, Forscht, Bouquoy und Herold für die Selbstentlarvung ihrer Parteien nur Dank wissen; solche Reben rechtfertigen immer augenfälliger dir Haltung der Deutschen und stellen die Freunde der Tschechen auf der Regierungsbank bloß. Es war ja recht hübsch von Herold, einzugestehen, die Jungtschechen seien nicht etwa der Verständigung

halber in die Verständigungskonferenzen eingetreten, sondern nur in der Absicht, um für die Aufhebung der Sprachenverordnungen eine „Genugthuung' entweder zu erschachern oder zu ertrotzen! Es war mithin ihre Absicht gewesen, den Herrn v. Körber und die Deutschen einfach zu foppen I Da haben wir ja in holdester Lieblichkeit wiederum jenes hinterlistige Verhalten im Jahre 1ZVV, wie im Jahre 183t) dem Ausgleiche gegenüber. Sie wollen keine Verständigung, keinen Frieden, weil ihnen die Beutepolitik

die Köpfe verdreht hat. Nun hat Herr v. Körber der ehemalige Präsidialist des Grafen Badeni diese Sorte, mit denen er ja so oft zu verhandeln hatte, entweder nicht durchschaut und damit gerade keinen Befähigungsnachweis für feine Sendung, Ordnung zu machen, erbracht; oder er hat ihre Absichten durchschaut; alsdann war aber auch seine Verständigungsaktion nichts als Firlefanz, Sandstreuer«, etwa das, wozu man im Jahre 1890 die Deutschen für einen Ausgleich gebraucht hat, zu einem Schlummerpülverchen

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 01.12.1897
Physical description: 10
d s edlen Walther, aus denen die ganze G-uth einer Christus liebenden Seele sprüht, und ich gedachte wie der der Worte, die an ders-lben Stelle, wo ich stand, bei der EnthüllungSfeier des Waltherbrunnens gesprochen tvoiden waren. Es hatten sihrr einige kulturkämpferisch angelegte Tiroler Größen den Walther als Prototyp „des deutschen Kämpfers gegen Rom' sich vorgestellt; als aber das erstemal der Waltherbrunnen seinen küh lenden Strahl spendete, da mag es für diese Herren auch wie ein Douch.bad gewirkt

des Abendlandes insgesammt, vertreten durch ihre Könige und Fürsten und Führer zu den großen Reichstagen Deutschlands, und — freie Fürsten in ihrem eigenen Lande, — huldigten sie doch dem ge meinsamen Führer der christlichen Völker: und der war kein anderer als der deutsche Kaiser, oder richtiger ge sagt der „römische Kaiser deutscher Nation.' Zu jener Zeit konnte man sprechen von der deutschen Eich?, die ihre Aeste soweit ausbreitet, als sie die Wurzeln in die Erde tr eb Diese deutsche Elche, den herrlichen

Baum, traf im 16. Jahrhunderte ein Blitzstrahl, der sie bis in ihre tiessten Wurzeln spaltete, der ihre Kraft brach, und bis auf unsere Tage nie mehr die volle Krone über alle deutschen Völker entsalten liess: dieser Blitz ist die Glaubensspaltung, die D-utschland in zwei Lager schied: Katholiken und Protestanten. Der Riss — Gott im Himmel sei es geklagt — der Riss klafft noch heute; und — wären sie hier, die religiös indifferenten deutschen Herren, dann würden wir ihnen dienen mit dem Aus spruche

. Wenn ich Ihnen nun, Verehrteste, in wenigen Worten das Bild eines Mannes vorführe, der diesen Riss, der durch's deutsche Reich gieng zu schließen suchte, mit Auf wand all' des Wissens, all' der Liebesmühe uud all' dem apostolischen Eifer, mit deutscher Offenheit und Unerschrockmheit die ihm eignete, werden Sie dann nicht gestehen, dass dieser Mann vor allemein eminent deutscher Mann war! Und das sind, kurz zusarnmen- gesasst die Charakterzttge des sel. Petrus Canisius. Geboren wurde er in dem damals noch deutschen Nymwegen

in d r Philosophie. Zwei Jahre darauf, 1543, th-t er einen verhängnis vollen Schritt er trat in o:e Gesellschaft Jesu ein: der Schritt war um so verhängnisvoller, als Canisius eben der erste deutsche Jesuit ist: wäre nie ein erster gewesen, dann hätten wir ja nicht die endlose Reihe dieser so „gefährlichen' Ordensmänner erlebt, gegen welche sich das deutsch? Reich und die deutsche Wssenschajt im 19. Jahrhundert nur mehr dadurch zu schützen wusste, dass man sie aus dem deutschen Vater lande verdankte

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Tiroler Post
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Page 6 of 12
Date: 10.05.1899
Physical description: 12
und dem Deutschen Reiche — am Ende des 19. Jahr hunderts. Es sei zwar schon voriges Jahr vom Abg. Payr die Regierung in dieser Richtung interpelliert worden, allein die Antwort sei unter Hinweis auf die finan ziellen Schwierigkeiten keine tröstende gewesen. Und doch sei das Bedürfnis nach Telephon- Verkehr in Tirol stets im Steigen begriffen. Der von Jahr zu Jahr wachsende Personen verkehr und die gleichen Schritt haltende Entwicklung des Geschäfts- und Handels verkehrs habe schon oft die Veranlassung gegeben

, die Regierung zu ersuchen, der Ausgestaltung des Telephonnetzes ihre Auf merksamkeit zu schenken. Auch für die Be dürfnisse der Aemter und Behörden könne eine schnelle Ausgestaltung des Telephon nur äußerst wünschenswert sein. Durch einen Vergleich mit dem deutschen Reiche legt Redner dar, dass Oesterreich überhaupt in dieser Beziehung weit zurückstehe und die Inangriffnahme des Werkes auch aus diesem Grunde empfehlenswert erscheine. Im ein zelnen sei eine Verbindung zwischen Nord- und Südtirol, ganz

, eine höllische Gruudsuppe", ihre Professoren „verfluchteRangen, grobe epikuräische Säue, Ketzer und Götzer", diese „eine verdammte Teufelssynagoge, die Mutter alles Jrrthums in der Christenheit, das rechte Hinterthor an der Hölle". lJausseu, Geschichte des deutschen Volkes, 2., S. 83, ff.) Das ist eine kleine Blüte von der „gött lichen Grobheit" Luthers, wie seine Bewunderer sagen, obwohl wir' die Grobheit als keine gött liche Eigenschaft betrachten können. Wo Luther die Beweise ausgiengen, da griff

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 25.02.1899
Physical description: 12
Herrn Rokitansky den Rath, seinen „christlichen" Bund „im Sinne seines Programmes" in einen „Deutschen Bauernbund" umzutausen. Man sieht, die Deutschnationalen verstehen sich sehr gut aus politisch-religiöse Lizitationsgeschäfte im Sinne ihrer Parole: „Los von Rom!" Das Wörtlein „christlich" n>ar für sie bloß eine Fuß angel für die katholische Bauernschaft, um ihr Vertrauen zu ergattern, damit sie ihre dunklen radikal-nationalen Zwecke besser erreichen kön nen. Nur wer katholisch handelt

Und im Kampfe unser Port! Volk der Deutschen, Volk der Denker, Lass nicht and're für dich denken; Denke selbst und sag' es offen: Groß wardst du von Roms Geschenken. Kaiser Karol, hell wie keine Seh' ich deine Krone blinken: In der Rechten führst das Kreuz du Und das Schwert in deiner Linken. Dr. Gessmann und Steiner und die Abg. Eichhorn und A x m a n n mit Entschlossenheit die Waldviertler Weber unter eine Organisation berufen. Durch diese soll eine rationelle Eini gung der Arbeitskräfte zum Zwecke

gegenüber noch wehrloser dastehen, als dies bis her der Fall war. — Um so größer ist das Verbrechen aller jener, welche, ohne für das Deutschthnm etwas gethan zu haben, im Inter esse aller Gegner Oesterreichs arbeiten und zwar dadurch, dass sie die österreichische Volks vertretung gänzlich lahmlegten, während in Un garn der Parlamentarismus von Neuem einen Deutscher Größe, deutschen Glanzes, Deutscher perrscher Ideal! Deiner Nacht geheimer Zauber von der Kirche war's ein Strahl. Deutsches Volk, wer grub

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 10.11.1897
Physical description: 4
' den Volkstag bewillkommnete. Z Sie scheint bezeichnend für die österreichischen Ver hältnisse, für die Lage der Deutschen in Oesterreich be zeichnend' dafür, wie wir Deutschen von jetzt an die Sache'- der^ Deutschen in Oesterreich vertreten wollen; bort heißt.es: „Altes Recht und junge Kraft.' Z Verehrte Herren! Wenn wir länger zugesehen hätten, was aus unserem alten Recht in Oesterreich wird, wäre Kas alte Recht balb in Fetzen von unserm Leib gehangen And wir hätten bettelarm urü» ele nd in die Merr

müssen:'dW'bisherHAIed^MWf^losgeschlagen und nell einmal hingelangt, hat es sich doch um garnicht» ch anderes gehandelt, als um die Deutschen in Oesterreich, die waren ja vogelsrei und die Deutschen haben immer nur gerufen: „Liebe gute Negierung hilf uns doch.' Jetzt aber haben wir uns entschlossen, uns selber zu helfen und wir wollen sehen, ob jemand sich jetzt noch uns an den Leib traut, ob jemand noch jetzt nach dem langen wird, was uns gehört, wenn er die geballte Faust unter der Nase spürt

und weiß, er riskirt erschlagen zu werden, sowie er die Hand an das Recht des deutschen Volkes in Oesterreich legt. Es ist heute schon davon gesprochen worden, daß wir in der Stadt Walthers von der Vogelweide sind, es ist auch von dem Denkmal gesprochen worden, das hier auf dem Marktplatze steht. Ich habe es lange und sinnend betrachtet, und ich kenne Walther von der Vogelweide's Werke, und ich kenne auch das Wesen, das in seinen Werken lebt und ich glaube genau zu wissen, daß, wenn er zur heutigen

Zeit lebendig würde, er radikal-deutschnational wäre. Ich kenne in Deutschlands Sage und Geschichte drei Männer, deren Wesen, Wirken und Werke jedem Deutschen geläufig sein sollen. Der erste dieser Männer, ein leuchtendes Vorbild, ist Volker von Alzey, der vor dem brennenden Saale saß, das Schwert auf den Knieen und lustige Weisen auf seiner Fidel strich. Der zweite ist Walther von der Vogelweide, der die Deutschen an-, spornte, sich doch nicht länger von der römischen Herr schaft an der Nase

herumführen zu lassen. Und das dritte dieser gewaltigen Vorbilder, das ist Hütten, derjenige, der nicht nur mit dem geschliffenen Wort, sondern auch mit geschliffenem Stahl zu arbeiten wußte, der gewußt hat, daß niemals durch Worte und schöne Reden allein, sondern durch die That die Geschichte der Welt entschieden wird. Verehrte Herren! Als ich heute das Denkmal des größten — nicht Minnesängers. — Walther ist kein Minnesänger Walther ist der erste Journalist in deutschen Landen gewesen — als ich heute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.05.1898
Physical description: 4
hinauszublicken. Der Schreiber hat, wie er weiter sagt, noch nie von der „rothen Bande" erfahren können, wie es in der „socialistischen Republik" zugehen, resp. aussehen wird. Der Herr Bozener Volksblatt-Artikelschreiber wird doch am Ende nicht eine Zukunftsstaat-Debatte herauf- beschwören wollen, wie seinerzeit im deutschen Reichs tag die „Ordnungsparteiler." Wir erlauben ganz er gebenst daran zu erinnern, daß damals die Ordnungs parteien mit Sieges- und Triumphgeheul verkündeten, die Socialdemokratie

ist vernichtet; bei den bald darauf folgenden Reichsrathswahlen jedoch erzielte die Social- demokratie den größten Erfolg von allen Parteien. Nein, wir gehen aus Mitleid auf eine solche Zukunfts staatsdebatte nicht ein. denn wir wollen dem Herrn Artikelschreiber die Blamage der deutschen Ordnungs parteien ersparen. Und dann, Herr Volksblatt-Redac- teur, es soll durchaus kein Geheimniß bleiben zwischen uns, wir waren nämlich noch nie — in einem socia- listischen Zukunftsstaate, wir wissen also im Ernst

wieder eine Judenhatz veranstalteten, ist ja bei nahe selbstverständlich. Dr. Verkauf bemerkte ganz richtig auf die Ausfälle der Christlich-Socialen: „Der Jude ist ja ihr tägliches Brot, von dem sie leben." Nur durch ihre Judenhatz können sie sich im dummen Kerl von Wien noch einen Anhang erhalten. Man sieht, auf welch geistiger Tiefe der Kampf der Christlich- Socialen gegen den Antrag der Socialdemokralen steht und daß sie nur die Geschäfte der Großgrund besitzer besorgen. Aber auch die radicalen deutschen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 25.06.1897
Physical description: 8
. Ar. S1. Lrsitag, dsn'25. Iuni ^89?. X. IcrHrg. Me ZprcheMemdmiM. (Schluss.) II. Dass die Deutschen in Böhmen und Mähren gegen eine solche Zukunft sich wehren, ist gewiss nicht zu verargen. . Der Schreiber dieser Zeilen hat nie be griffen, warum von gewisser national-deutscher Seite die Erlernung der anderen Landessprachen gar so sehr bekämpft wurde. „Soviel Sprachen, so oft zählt der Mann'; dieses alte Sprichwort ist für unser polyglottes Vaterland gewiss doppelt wahr. Sich in sprachlicher Beziehung

mit einer chinesischen Mauer zu umgeben, ist ein Unding und rächt sich, wie man eben wieder sieht, zu meist an sich selbst. Die deutschliberale Partei in Oesterreich überlieferte die Deutschen Ungarns den Magyaren, die Deutschen Galiziens den Polen. Sie wäre gewiss auch heute zu noch weiteren Opfern bereit, wenn sie nur umso ge wisser über den Rest der Länder unumschränkt herrschen könnte. Sie ist Schuld, wenn aus den deutschen Mittelschulen der Unterricht in der zweiten Landessprache seinerzeit beseitigt

und die Kenntnis dieser Sprachen bei den deutschen Landeskindern dadurch eingeschränkt worden ist. Wie in allem hat auch in nationaler Beziehung die Herrschaft dieser Partei dem Volk nur Trüb sal gebracht. Damit, dass jemand eine andere Sprache erlernt, gibt er seine eigene noch durchaus Wt auf, im Gegentheile steigert sich in den meisten Fällen die Liebe zur eigenen Muttern erfahrungsgemäß nur noch mehr. Es verhalt sich in dieser Hinsicht so wie mit jenem biedern Wanderer: Je mehr er von der Welt M, desto

inniger entbrannte in ihm die Sehn sucht nach seinem durch die Erinnerung an die goldige Jugend verschönten trauten Heim. Die Landtage von Tirol und Mähren thaten daher ganz wohl daran, dass sie den Unterricht in der zweiten Landessprache an den deutschen Mittel schulen jüngst wieder eingeführt. Hätte man frühzeitig dafür gesorgt, dass jeder Studierende die zweite Landessprache in jungen Jahren erlerne, so könnte man heute mit mehr Recht von jedem Beamten verlangen, dass er diese Sprache zum Besten

des Dienstes auch gebrauche; da man indessen dies seinerzeit zu thun unterließ, ist es heute hart und unbillig, eine solche Sprachfertigkeit unversehens von den Deutschen zu verlangen. Dabei ist zu bedenken, dass die begonnene, bis zu einem gewissen Grade gewaltsame Regelung der Sprachensrage mit Böhmen und Mähren nicht abschließen wird. Und mit Recht; denn jedermann ist die eigene Muttersprache so lieb, so heilig und wert als dem andern die seine, und was dem einen recht, muss dem andern billig

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 16.06.1892
Physical description: 8
, Donnerstag und -aniStag, ^lbend» .< Nl>r. <? B Zlr. M. Donnerstag, den IK. Juni 18SÄ. SK. Ichrgmg. Die nächste Nummer der „Meraner Zeitung' erscheint Samstag, R8. Juni, Abends halb 7 Uhr. Politische Rundschau. Wera n, 15. Juni. Ein Versuch zur Einigung der Deutschen Oesterreichs. Die Concessionen, welche Graf Taaffe neuerlich (Siehe unten!) den Slovenen bereit willigst auf den Präfentirteller entgegenbringt, sind geeignet die verschiedenen Schattirnngen der deutsch fortschrittlichen Elemente zu erinnern

, daß sie das Schlimmste zu befürchten haben, wenn sie sich nicht endlich zu einmüthigem Vorgehen, zu einem Kampfe Rücken an Rücken aufraffen. In Erwägung dieses Umstandes haben die Abgg. Dr. Foregger und Dr. von Kraus, wie die „Deutsche Wacht' be richtet, an den Abg. von Plener, als den Ob mann der Vereinigten Deutschen Linken, und an den Abg. Dr. Steinwendcr, als den Obmann der Deutschen Nationalpartei, das folgende Schreiben gerichtet: Hochgeehrter Herr I Mehrfache die Stellung der Deutschen in Oesterreich anf

das Tiefste berührende Ereignisse, welche sich theils schon vollzogen haben, theils verbürgten Nachrichten zufolge sich zu vollziehen drohen, müssen nothwendig in der deutschen Bevölkerung mehr und mehr das Bewußtsein der Solidarität ihrer nationalen uud culturellen Interessen wecken und rühren. Nur ein einiges und geschlos senes Auftreten aller deutschen Abgeordneten vermag dieser Stimmung des Volkes Rechnung zu tragen. Deßhalb stellen wir an Sie die dringende Bitte, Ihren Partei genossen die Frage

vorzulegen, ob nicht auch ihnen im gegenwärtigen Augenblicke ein Zu sammengehen aller deutschen Ab geordneten fortschrittlicher Nich tnng ohne Unterschied der Fraction geboten erscheint. Wir wenigstens halten dafür, daß nur durch ein einmüthiges Vor gehen unser Volksthnm vor weiteren Gefahren geschützt und eine demselben günstigere politische Lage herbeigeführt werden könne. Empfangen Sie:c. Wien, 10. Juni 1822. Dr. V. v. Kraus. Dr. Foregger. Der Club der Vereinigten Deutschen Linken hat sich übrigens

», die geradezu bewnndernswerthe Vereinigung von Herolsinus und Idylle machen des Dichters Werk so recht zn einem Stücke nach dem Herzen des Volkes. Es ist hier nicht meine Sache, eine an-sührliche Kritik zn geben. Die Gestalten von Lndwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen wurzeln so sehr im Herzen des deutschen Volkes, daß es nur mehr eines dichterischen Genies bedürfte, um die Eiinnerung an diese heldenhaften Tage deutscher Geschichte ein- für allemal zu verkörpern. Anf dem histolischen Boden

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 18.05.1900
Physical description: 16
, daß aber die böse „Minorität,' das sind die Deutschen, die ausschließliche Ursache der Arbeitsunfähigkeit der Reichsvertretung sei. Es ist unmöglich, an diesem neuesten Komplot der Rechten, an dem die Tschechisch-Feudalen hervor ragend betheiligt sind, ruhig vorüberzugehen, selbst dann nicht, wenn der Telegraph die Aeußerungen des Dr. Pacak unrichtig wiedergegeben hätte. Denn genau so, wie der Vorsitzende des Tfchechenklubs, spricht sich das Organ des Führers der katholischen Volkspartei, daS „Linzer Volksblatt

hatte, die Obstruktion der Deutschen zu brechen, da griff man zunächst zu dem natürlichsten und unanfechtbaren Mittel, längere und regelmäßige Sitzunzen zu halten. Dieses Mittel, welches der Rechten auch diesmal von derselben deutschen Seite empfohlen warde, findet den Beifall der Majorität nicht. Sie will keine Sitzungen und kann sie nicht brauchen. Sie weiß sehr wohl, daß die tschechische Obstruktion in fünf Tages- und drei Nachtsitzungen innerhalb einer Woche zu brechen ist. Mit einem solchen Vorgehen

angewendet werden kann, so handelt es sich den Palfsy, Jaworsti, Dipauli und Ebenhoch nur darum, bei der von der Kro.ie gewünschten Aktion gegen die Obstruktion dasDelorum soweit zu wahren, als es ihr Bedürfniß, mit den Jungtschechen zu kooperieren, zuläßt. Diese Wahrung des Dekorums kann nur darin erblickt werden, daß man einen ehrlichen Mann, wie Dr. Kathrein, mit der Einbringung des famosen Geschäftsordnungsantrages betraute. Von den deutschen Parteien der Linken wußte man im Voraus

, daß sie diesem Antrage, der einer völligen Abrüstung gegenüber einer rücksichtslosen slavischen Mehrheit gleichkommt, ihre Unterstützung nicht leihen können. Seinen Höhepunkt erreichte nun dieses in seiner Durchsichtigkeit unverschämte Gaukel spiel in der Vernaderung der Deutschen vor dem Throne. Die staatsmännische Größe des Herrn v. Körber kann danach beurtheilt werden, daß er nach der ersten Sitzung die Vermittlung des Grafen Palsfy angerufen hat, worauf sich dieser und der germani sierte Engländer

des Hauses innerhalb der l4lägigen Arbeilsfrist des Ausschusses gehalten werden. Darauf konnten die Deutschen, die in diesem Vorschlage nichts anderes als eine Unterstützung der Obstruktion sahen, nicht eingehen. Sie ersahen aber auch daraus, daß in diesem Abgeordnetenhause eine Brücke von rechts nach links sich nicht schlagen läßt, daß die klerikalen und polnischen Resolutionen gegen die tschechisch- Obstruktion eitel Heuchelei sind, und daß die beide» genannten Parteien der Rechten die Plenarsitzungen

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Page 2 of 10
Date: 05.10.1898
Physical description: 10
, mit schaalen Witzeleien in ernsten Fragen, einer Polemik voll von der Straße aufgelesener Triviali täten die Deutschen mit Hohn überschüttete und ihre Reichstreue verdächtigte. Allein er arbeitete den Tschechen zu langsam; man versuchte es brutal mit Graf Badeni, aber dieser stürzte, und nun vollendete Graf Thun das unter 'Graf Hohenwart begonnene Werk der Slavifierung. „Und so lud der tschechische Hochadel aus Herrschsucht und in hochmüthiger Verblendung die Schuld der Zertrümmerung der Monarchie

hätte. Der wirthschaftlichen Trennung folgte die Personal-Union und Ungarn stellte sich, in unheilbarem Pessimismus vom Zerfall der Monarchie in eine Staaten-Föde ration überzeugt, so viel als möglich selbständig. Strenges Gericht hält der Verfasser über die Deutschen und hart werden ihnen ihre Fehler vor geworfen. Die Aufrechterhaltung der deutschen Amts und Armeesprache war eine Lebensbedingung, denn: „Oesterreich wird deutsch sein, oder es wird nicht fein'. Satt dessen suchten sie ein Bündniß

und am Ruhenlassen aller inneren Fehden, so lange der Feind im Felde steht. So konnte es geschehen, dah die Krone, der nur die Stimmen der tschechisch Gesinnten und der Klerikalen zu Gehör kamen, über die wahren Ab sichten der Deutschen, die ihr im Lichte höchster Staatsgefährlichkeit geschildert wnrdm, nicht in's Klare kam. Der Kampf gegen die Slaven konnte nur Erfolg haben, wenn die Deutschen durch ihre Einigkeit die Krone zur Erkenntniß der wahren Lage und sie dahin gebracht hätten, das Trugspiel

die Wieder aufrichtung des Königreiches kräftig an. Beide hofften ihr Ziel durch Frankreich zu erreichen und auch panslavistische Agenten förderten die Agitation gegen alles Deutsche. So wurde es Deutschland unmöglich gemacht, den Dreibund länger ausrecht zu erhalten, es wurde genöthigt, jenem Geheimver trag beizutreten, den Rußland längst schon vorbereitet hatte. Der furchtbare Krieg sah Oesterreich ohne Ver bündete, es mußte der russisch-deutschen Uebermacht unterliegen, und so „hörte eS auf ein Großstaat

zu sein, nachdem eS durch die Kabalen der Feudalen und Ultramontanen, sowie durch die Mängel an politischer Klugheit und zäher Festigkeit der Dentsch- österreicher verhindert worden war, mit Deutschland vereint zu bleiben und der Welt den Frieden zu diktieren'. Rußland nahm Galizien und gelangte in den Besitz von Konstantinopel, Italien wurde durch Südtirol entschädigt. Böhmen, Mähren, Schlesien und die deutschen Erbländer fielen an Deutschland. Der Verfasser meint zum Schlüsse, der sichtliche Niedergang

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