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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 17.04.1898
Physical description: 20
Partei irgend ein Gefallen erwiesen worden sei, ist doch eine aufgelegte Unwahrheit, an die der Redner, der doch die Thatsachen kennt, innerlich selbst nicht glaubt. Die erste Wakderversammlung des Deutschen Kolksvtttines für Tirol in Meran. M»ran, 1K. April. Der Deutsche Volksverein für Tirol, am 17. Oktober v. IS. in Innsbruck in'S Leben gerufen, hat sich unter anderen lobenSwerthen Auf gaben auch die gestellt, durch Wanderversammlungen das politische Leben, da, wo eS besteht, rege zu halten

, dort, wo eS schlummert, zu wecken und zu pflegen, unter dem Stadt- und Landvolke sür die fortschrittlichen deutschen Anschauungen und Ideen Propaganda zu machen, durch Wort und That zu wirken. Gestern war die erste solche Versammlung für Meran angesetzt und eS fanden sich im großen KurhauSsaale, der Einladung folgend, Herren und Damen aus den Bürger- und Kurkreisen MeranS ein, wir dürften kaum irre gehen, wenn wir die Zahl der Versammelten mit rund 300 annehmen. Als RegierungSvertreter war Herr Bezirks kommissär

des Südtiroler Deutschen Volksvereines zum Abende aus Bozen erschien. Bevor er Dr. v. Grabmayr, den wir als anerkannt gewichtigsten, bedeutendsten und geistreichsten Politiker Tirols schätzen, das Wort zu dem in Aussicht gestellten Vortrag über die parlamentarische Lage Oesterreichs überlasse, möge es ihm gestattet sein, einige Worte über den jungen Deutschen Volksverein für Tirol, über dessen Zweck und deren Mittel anzubringen. Redner schilderte, wie die bedrängte Lage der Deutschen eine Licht seite zeige

: der deutsche Michel ist erwacht, die Deutschen sind zur Einsicht ihrer Kraft und Be deutung gekommen, die bedrängte Lage hat sie einig gemacht. Die mächtige nationale Bewegung hat auch in die Tiroler Berge ihre Wellen ge worfen. Die Deutschen, welche sich vor Jahresfrist noch bekämpften, haben sich endlich geeinigt und fest aneinander geschlossen. Die Streitaxt wurde begraben und am 17. Oktober v. IS. erfolgte in Innsbruck der glückliche Beschluß zu gemeinsamer Aktion in Tirol; eS wurde der Deutsche VolkS

- verein für Tirol als Organ des deutschen LandeS- wallauSschusseS in das Leben gerufen, der seine vielversprechende Thätigkeit bereits angetreten habe und immer weiterhin entfalte. Redner gieng hierauf des Weiteren auf die Mittel ein, die besonderen Aufgaben, die sich der Verein gestellt. Bor allem sei es die Aufgabe, die Einigung Tirols zu einer bleibenden, dauernden zu machen. Auf breiter Basis aufgebaut, soll er eS Allen ermöglichen, den deutschen Sinn zu pflegen, wo er sich bereits findet

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 30.10.1897
Physical description: 4
ihrer durch mehr als dreizehn Jahre den Einfluß und die Machtstellung des deutschen Stammes in Oesterreich ein zudämmen — ein Regime, das dem Grafen Taaffe nur gelang, weil er diese Deutschen in Parteisplitter gespalten vorfand und weil die Kurzsichtigkeit der deutschen Poli tiker 'älterer^Schute eine Frontveränderung der deutschen Kampsreihennicht/zuließ — seit jener Aera ist die Lage derHeütschen. immer- gefährdeter, immer unerträglicher geworden. . ^ ' Es kam der, unglückliche Versuch der Koalition

und diesem folgte — als Begleiterscheinung einer beispiellosen politischen Zerrissenheit desdeutschen Volkes — das pol nische Kabinet des Grafen Badeni mit dem dekorativen Aufpütz einiger- parteilosen Ressortminister. Ueber die Köpfe der Deutschen hinweg, derselben Deutschen, vorderen Kultur er am Beginne seiner Negierung eine Verbeugung machen zu müssen glaubte — über die Köpfe dieser Deut schen hinweg, deren bemitleidenswerthe Gespaltenheit dem nationalgeschulten Polen sie freilich für widerstandsloser

er scheinen ließ, als sie es in der That sind, erließ er jene Spracheuverordnungen, deren Charakter der Abgeordnete von Grabmay r treffend als „Besitzstörnng' bezeichnete. Das war aber der Fanfaren-Klang, der das schlummernde Nationalgefühl Deutschösterreichs weckte. Jetzt wurde es den Deutschen klar, daß man nicht nur ohne sie, daß man gegen sie regieren wolle. Selbst diejenigen Gruppen unter den deutschen Parteien, welche jede Betonung des nationalen Standpunktes bei den Teutschen in Oesterreich

als unösterreichisch zu bezeichnen sich gewöhnt hatten, stellten sich entschlossen an die Seile der bürgerlichen Gruppen, deren Fuß schon lange auf deutschnationalem Boden stand. Durch ganz Dentschösterreich ging eine mächtige Bewegung, deren erste und segensreichste Wir kung der Zusammenschluß aller freigesinnten Deutschen war und deren Spitze sich gegen die Sprachenverord nungen und ihren Schöpfer, den Ministerpräsidenten, kehrte. Es kamen die Schließung des Reichsrathes, der berühmte Geheimerlaß, die Verbote

und Zeitungskonfis kationen und endlich — der Tag von Eger. Das Alles traf nicht die Deutschen der-Sudetenlän der allein, es traf auch die Deutschen in. den Alpen — dies dokumcntirten die Tage von Klagenfurt und Inns bruck. Die Gemeinbürgfchaft der Deutschen Oesterreichs von der Elbe bis zur Etsch ward auf diesen Tagen be-. bezeugt und besiegelt, eine Gemeinbürgschasr, die anch die Parteischranken zerfallen ließ sch.ir i.den, einen großen nationalen Gedanken, daß der Deutsche zum Deut schen zustehen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 25.03.1899
Physical description: 20
, wie bei der Ab fassung dieses Schreibens und in Dr. v. Grabmayr nicht den geeigneten Interpreten der deutschnationalen Forderungen der Tiroler erblicke wobei insbesondere betont wird, daß Dr. v. Grabmayr nicht berechtigt ist, sein Referat etwa als den Anschauungen und Forderungen der deutschen Parteien Tirols ent sprechend zu erklären. Nachdem Dr. v. Grabmayr trotz dringenden Ersuchens, im Interesse der Einig keit der Parteien freiwillig auS dem Landeswahl- ausfchusse auszuscheiden, dies auf das entschiedenste

abgelehnt hat, sieht sich der Landes-Wahlausschuß gezwungen, behufs Aufrechthaltung der Einigkeit die Kooptation deS Herrn Dr. v. Grabmayr zu widerrufen und zu erklären, daß er Herrn Dr. v. Grabmayr nicht mehr als Mitglied des LandeS- wahlauSschufseS betrachte.' Wie man sieht, war der Beschluß deS deutschen VolkLvereines für Südtirol, als Referenten für die national-politischen Forderungen der Deutschen in Tirol anstatt des Dr. v. Grabmayr Herrn Dr. Erler zu bestellen, den Innsbrucks Nationalen

zu „südlich'. Nicht nur verwahrte sich Dr. Erler gegen den Versuch, ihn der Delegiertenversammlung der deutschen Opposition als Referenten aufzu drängen, sondern eS erklärte auch Dr. Wenin, daß der Landeswahlausschuß dem Dr. Grabmayr ein Mandat, das er ihm nicht gegeben habe, auch nicht nehmen könne. Unter allgemeiner Bewegung schloß die denk würdige Versammlung, von der an eine neue Gruppierung der tirolischen Parteien datiert. ES wiederholt sich die alte Erscheinung» die man noch jedesmal

arbeitsfähig zu machen. Jedenfalls, schreibt die „N. Fr. Pr.', geht aus dieser Meldung hervor, daß die Regierung kein Bedürfniß zu fühlen scheint, den ReichSrath für Ende April einzuberufen. Die Berliner „Post' hat kürzlich, wie bereits berührt, in einem Artikel die tschechischen Angriffe gegen den Dreibund besprochen und hiebet auch der Anwürfe Erwähnung gethan, welche tschechische Blätter gegen den deutschen Bot schafter am Wiener Hofe, Grafen Eulenburg, richteten. Die öfsiziöse „Abendpost' reflektiert

unter den tschechischen Politikern nicht im entferntesten daran denken, den Bestand des mitteleuropäischen Friedensbundes, dieses wahren Horts der Ruhe und Ordnung, in Frage zu stellen. Sie denken nicht daran und können nicht daran denken. . . . Anwürfe oder Anspielungen, wie sie einzelne tschechische Blätter und Korrespondenten gegen den deutschen Botschafter, Grafen Eulen- bürg, gerichtet haben, reichen an die sympathische und verehrte Peinlichkeit, welche das verbündete Deutsche Reich bei uns vertritt, so wenig

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1897
Physical description: 12
Baron Dipauli und Grafen Huyn zur Verlesung, in welchem diese in Erwiderung einer vom GemeindeauSschusse in seiner Sitzung vom 20. Mai dk. I. gefaßten Resolution in Betreff des nothwendigen Zusammengehens aller Deutschen in der Sprachenfrage, ihre Haltung und die Haltung der katholischen Volkspartei zu rechtfertigen und den Gemeindeausschuß aufzuklären suchten, daß ihr Vorgehen im Interesse Tirols gelegen war. Der Gemeindeausschuß, dessen Mitglieder nicht nur klerikale

in den Sprachenverordnungen in zahllosen Kundgebungen der Deutschen und die Befriedigung über dieselben auf Seite der Tschechen beweisen zur Genüge, wem sie zum Schaden, wem zum Nutzen gereichen. Nicht nur das Gefühl der Solidarität aller Deutschen Oesterreichs, sondern auch die Befürchtung der Ausdehnung der Verord nungen auf andere Länder hätten eS auch den deutschen Mitgliedern der katholischen Volkspartei zur Pflicht machen sollen, gemeinsam mit den an deren deutschen Abgeordneten diese Verordnungen vom Anfang

zu bekämpfen und der Gemeindeaui- schuß von Lienz bedauert es daher nach wie vor, daß dieS nicht geschehen und daß durch die Bildung einer Reichsrathsmehrheit gegen die Deutschen eine Obstruktionspolitik heraufbeschworen worden ist, und er fordert die Reichsrathsab- geordneten der Lienzer Wahlkreise neuerlich auf. fortan die nationalenRechte der Deutschen Hand in Hand mit den an deren deutschen Parteien des Ab geordnetenhauses zu verfechten.' Unter dem Vorsitze des Kaisers fand am 13. d. M. nachmittags

Berathung zwischen den Mitgliedern der Regierung. Es ist daher ausgeschlossen, daß eine solche Vorlage den Delegationen in diesem Jahre vorgelegt werden wird. Baron Banffy hatte vor seiner Abreise nach Budapest noch eine längere Unterredung mit dem Minister des Aeußeren Grafen Goluchowski. Es verlautet aus Wien, dieRegierung habe die ernsteste Absicht, eine Verständigung zwischen den Deutschen und den Tschechen herbei zuführen. Das Morgenblatt der „N. Fr. Pr.' vom 11. d., sowie die „Ostdeutsche

der „K.-Ztg.' aus Kanea zu folge soll das Dorf Galata durch internationale Truppen der Mächte besetzt werden. Vorgestern rückte eine aus deutschen, österreichischen und eng lischen Truppen bestehende Abtheilung gegen daS von den Ausständischen besetzt gehaltene Dorf Ko- rakes auf Akrotiri vor. Die von den Admiralen beschlossenen Märsche in der Umgebung von Kanea haben ebenfalls begonnen. Die Aufständischen sind von dem friedlichen Charakter dieser Märsche in Kenntniß gefetzt, alle Maßnahmen zur Vermeidung

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.04.1891
Physical description: 8
» den 13. April Zajzrpng Deutsche Eintracht? Meriin, 14. April. Die ehemalige „Dcutschnationale Vereinigung' hat den Titel „Deutsche Nationalpartei' angenommen. Das ist wohl ein weites Gewand, — auf's Wachsen eingerichtet — für den Club, welcher in diesem Augenblicke 13 Mann und einen „Hospitanten' > zählt, aber eine kleine Schwäche ist Jedermann ge-; stattet. Das soll nicht abhalten, die Männer dieser ! Partei als Abgeordnete des deutschen Volkes auzu-! erkennen und in ihnen den Ausdruck dcs Volks willens

für ihre Wahlgebiete zu achten. Die Deutsche Nationalpartei nun hat bei ihrer Bildung in dankenswerther Weise den Beschluß ge faßt, in nationalen und anderen wichtigen politischen Fragen ein einheitliches Vorgehen mit der deutschen Linken anzubahnen. Wie bei der allzeit versöhn lichen Stimmung der Deutschen Linken nicht anders zu erwarten war, ist diese mit Bereitwilligkeit da rauf eingegangen. Es steht also zu hoffen, daß zwischen den beiden Gruppen der deutschen Abge ordneten im Reichsrathe

wieder ein Einvernehmen Platz greift. Vielfach hat sich die deutsche Wähler schaft für ein solches Verhältniß ausgesprochen; die Wünsche der Wählerschaft gingen sogar noch weiter: man wollte sämmtliche deutsche Abgeordnete in einer einzigen deutschen Partei vereinigt sehen, man ver langte eine „große deutsche Nationalpartei,' welchem Verlangen freilich noch nicht damit entsprochen ist, daß sich die ehemalige „Vereinigung' den Titel dieser Nationalpartei beigelegt hat. Man muß je doch die Dinge nehmen

wie sie sind und sich auch mit emem Einvernehmen zwischen den beiden deut schen Parteigruppen zufrieden geben, da nun ein mal Besseres, Größeres nicht zu erreichen ist. Das Bedauern darüber wird man jedoch nicht unter drücken müssen, da sicherlich die Spaltung unter den Deutschen, ihre Fehden während den Wahlen, die nachklingende Verbitterung keineswegs zu Gunsten der Ansprüche des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt haben. Wäre die große einige Partei wirk lich in die Wahlen als solche eingetreten, sie hätte gewiß schon

. Die Vertreter des deutschen Volkes in beiden Gruppen werden also einander näher treten. Das kann der gemeinsamen Sache nur förderlich sein. Eine kleine Anmerkung dazu ist vielleicht doch ge- stattet. Das Einvernehmen soll sich nach dein Be schlusse der „Nationalpartei' hauptsächlich ans na tionale und andere wichtige politische Fragen be ziehen. Die wirthschaftlichen Fragen sind da — wohl mit Bedacht — nicht genannt. Damit scheint die Nationalpartei gewissermaßen durch diese Aus lassung sagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 04.08.1899
Physical description: 6
des Pfingstprogrammes eine Grundlage für Verhandlungen geschaffen. Aber es dürfe von ihr wohl noch ein zweites verlangt wer den: sie müsse auch dazu beitragen helfen, jene Stimmung und Athmosphäre wiederher zustellen, in der solche Verhandlungen mit Aussicht auf Erfolg eingeleitet werden können. Im ganzen Reiche fühle man den Druck der Lage, der nur durch eine Verständigung mit den Deutschen beseitigt werden kann, und kein maßgebender Faktor verschließe sich der Einsicht, daß das Parlament wieder in seine alten

Rechte eingesetzt werden müsse, wenn die Monarchie vor immerwährenden Erschütter ungen bewahrt bleiben solle. Der ewige Kampf sei eine Lebensbedingung für die Radi kalen, aber nicht für die übrigen deutschen Parteien, die nur ihr Mißtrauen bannen müß ten, um den Weg zu normalen Verhältnissen freizumachen. Nachdem das bezeichnete Blatt auf diese Weise dieDeutschensür dieVerständigungsaktion zu gewinnen gesucht, hat, versucht es dasselbe bei den Parteien der Mehrheit. Auch diese hätten die Pflicht

/alles aufzubieten, um ein regelmäßiges Funktiomren des Reichsrathes zu ermöglichen. ' Sie könnten dies, wenn sie den berechtigten Wünschen der Deutschen ihre Zustimmung nicht versagen, ihre Beschwerden oorurtheilsftei prüfen. Insbesondere seien es die Tschechen, die daS politische Interesse auf eine Verständigung mit den Deutschen hin weise. Wenn sie nicht so eingesponnen wären in ihre staatsrechtlichen Träume, müßten sie Kreitag, den 4. August!8W. einsehen, daß alle ihre Rechte und Freiheiten

den Tschechen die Möglichkeit, sich mit den Deutschen über die Grundsätze eines solchen Gesetzes zu verständigen. Auch das seinerzeitige Badenische Leibor gan schlägt, nachdem es erst vor kurzem wie der die Deutschen gehöhnt und ihnen zum Vorwürfe gemacht hat, sie wollen die Politik aus die Straße tragen und durch die Obstruc- tion die Handhabung des Z 14 provocieren, nunmehr einen etwas anderen Ton an, indem es der deutschen Opposition alle Schmeicheleien sagt und ihr vorstellt, ihr Pfingstprogramm könne

Erlangung der Indemnität vorgelegt haben wird, ihr Urtheil in der vorliegenden Frage in die Wagschale legen werde. Welche Aufnahme die Versöhnungsver suche des Organs des auswärtigen Amtes bei den Tschechen gesunden, geht aus Nachstehen dem hervor: Die alttschechischen Blätter „Hlas Naroda' und »Politik' bezeichnen die Mahnungen des „Fremdenblattes' zur Ver ständigung als unzeitgemäß, so lange die Deutschen auf dem Pfingstprogramm beharren. Zuerst hätte sich das „Fremdenblatt', so meint „Hlas Naroda

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.04.1896
Physical description: 4
Nr. 97. „Bozner (Zeitung Güdtiroler Tagblatt)'' Dienstag, den 23. April 1896. Iie Parteiorganisation der Deutschen in Oesterreich.*) Von Professor Dr. E mil Pferschc (Prag). Die Frage der Parteiorganisation wird den Deutschen in Oesterreich durch die bevorstehenden ReichSrathLwahlen wieder einmal zur praktischen Entscheidung vorgelegt, aber daß die Entscheidung diesmal eine günstigere sein werde, als bei den Wahlen von 1835 und 1891, das ist nach den abschreckenden Erfahrungen der letzten Jahre

nicht zu hoffen. Die Partei- Verhältnisse der Deutschen Oesterreichs sind heute so ver worren und aussichtslos, daß eine Besserung derselben nicht so b»ld zu erwarten ist, und wenn die folgenden Betrachtungen eine mögliche Besserung derselben überhaupt in Erwägung ziehen, so geschieht eS nicht etwa in der Erwartung eines pricktischen Erfolges. ES geschieht nur in dem begreiflichen Wunsche, gegenüber dem Thore der Parteikundgebungen von hüben und drüben auch einmal eine parteilose Beurtheilung unserer

Parteizustände der Oefsentlichkeit und namentlich der großen Zahl von Gleichgesinnten in Nord und Süd dar zubieten. Ueber die wünschenswerte Gestaltung der deutschen Partei- verhältnifse gehen die Ansichten merkwürdigerweise nicht zu weit auseinander. Wenigsten» dasjenige, waö die „Neue Freie Presse', die berufene Vertreterin des deutichliberalen Standpunktes, in ihrem bemerkenSwerthen Osterartikel ge schrieben hat, kann die volle Zustimmung aller besonnenen deutschnationalen Kreise finden. Danach brauchen

wir eine große Deutsche Partei, welche in erster Linie bestimmt und gewillt ist, die nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich zu vertreten, welche daher die Geneigtheit und die Fähigkeit haben muß, jeden nationalgesinnten Deutschen in sich auizuuehmen. Eine solche Partei, die wir schlechthin als die „Deutsche Partei' bezeichnen wollen, wird selbstverständlich liberal sein in dem Sinne, daß sie die freiheitlichen Errungen schaften des modernen Rechtsstaates vertheidigt, soweit sie bei uns vorhanden

sind, und ernstlich erstrebt, so viel davon — z. B. in Preßsachen — noch fehlt. Die „Deutsche Partei' wird selbstverständlich auch für soziale Reformen einzulrelcn geneigt sein. Denn sie kann nur hervorgehen aus dem deutschen Bürger- und Bauernstand, welche Stände heute durchwegs der Ansicht find, daß eine staatliche Einflußnahme aus d^s wirth schaftliche Leben nothwendig ist, eine Einflußnahme, welche die redliche Arbeit schützt und der Uebermacht des Großgrundbe sitze« und des Großcapitals entgegenwirkt

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 21.08.1897
Physical description: 12
und der Regierung ergeben; allein es ninss eben die Möglichkeit dieser Verständigung geschaffen werden. Die Regiernug selbst hat schon in der Einladung zur Conferenz den Weg gewiesen zu einer im allsei tigen Einvernehmen zu erfolgenden Modifikation der Sprachenverordnnng vom 5. April d. I. Der Con ferenz wird nämlich der Entwurf eines Landesgefetzes, betreffend den Gebranch der beiden Landessprachen bei den autonomen Behörden und Organen zugehen. Der Grundgedanke dieses Gesetzes kann den Deutschen

nicht anders als höchst sympathisch sein, denn er ist identisch mit jenem Principe, welches zwei hervor ragende deutsche Parteimänner, die Professoren Pferfche und Ulbrich von der Prager deutschen Universität, ihrem Projecie einer Regelung der Sprachenfrage zugrunde gelegt haben. Es ist dies die Bildung von rein deutsche», rein czechifchen und gemischtsprachigen Be zirken resp. Gemeinden, in welchen die deutsche bezw. czechische oder utraguistische Geschästssprache gelten soll. Wäre sodann auf Grund dieses Entwurfes

ein? feste principielle Basis gewonnen, so würde die Regierung ihrerseits diese Grundlage acceptieren und die Sprachen- Verordnung im Sinne jenes Landesgefetzes abändern. Einen klügeren und allen Interessen mehr entsprechen den Ausweg vermögen wir nns nicht vorzustellen. Den Deutschen wird eine Verhandlungsbasis geboten, welche von zwei hervorragenden Politikern aus ihren Reihen selbst vorgeschlagen wurde, und die Autorität der Re gierung bleibt iutact, indem eine Modisication der Sprachenverordnung erst

nach erzielter Verständigung und nur im Sinne derselben erfolgt. Allein die Action der Regierung strebt nicht bloß eine friedliche und einverständliche Regelung der Sprachenfrage an, sondern sie will dem ganzen Com- plexe der nationalen Streitfragen nähertreten, und eine unbefangene Prüfung lehrt, dass auch hier die Wünsche der Deutschen in reichem Umfange befriedigt werden sollen. Zunächst durch die Reform der LandtagSwahlordnung. Von den 70 Mandaten des Großgrundbesitzes gehört jetzt kein einziges

den Dentschen. Im Wahlkörper der FideicommisSbesitzer waren sie immer, im Wahlkörper der übrigen großen Grnndbesitzer sind sie seit einer langen Reihe von Jahren in der Minorität, und da beide Gruppen je einen einheitlichen Wahlkörper bilden, in welchem das Listen-Scrutininm über sämmt liche Mandate entscheidet, so konnten es die Deutschen höchstens im Wege des ConipromisseS zu einer Vertretung im Großgrundbesitze bringen. Kai» ein solches uicht zustande, wie bei den letzten Landtags- wahlen, so giengen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.02.1898
Physical description: 8
, der mit den lauteren Waffen der Wahrheit kämpfte, abgerungen hat? Ihre Siege sehen einer moralischen Niederlage ver teufelt ähnlich und Sie können uns wahrhaft leid thun, wenn Sie glauben, der einmal im vollen Zuge befindlichen nationalen, deutschen Bewegung in Tirol zu imponiren durch solche billige „Siege', Siege, die erfochten werden, indem man den armen bedrückten Bauern die Quelle der Einsicht verstopft, die Würde des Klerus zum politischen Machtmittel her abdrückt und durch terroristisches Auftreten

gewiesen, jvähresld pian unter dem Freudengejohle der klerikalen Ver- dummungspresse und deren Anhänger diesem) eines Culturstaates unwürdigen Schauspiele zusieht. Jede Verletzung der^Rechte. der deut schen Studentenschaft — und , das Prager Farbenverbot ist eine der flagrantesten — ist eine Verletzung, eine Beleidigung des ganzen deutschen Volkes und die immer lebhafter werdende Theilnahme die seitens der deutschen Bürgerschaft der gegenwärtig herrschenden Studentenbewegung entgegengebracht

wird, be weist, wie ernst es den Deutschen Oesterreich's ist, sich nicht um Zollbreite in ihrem Nechts- gesühle umgehen zu lassen, möge man die Verkümmerung unserer Rechte bald in diesem, bald in jenem Theile unseres Volkskörpers versuchen. Das deutsche Volk Oesterreich's ist ebenso solidarisch in allen seine Gliedern, wie es sich mächtig fühlt durch seine innere und äußere Gemeinbürgschast. Ein „Endlich!' war es, das wir freudig ausstießen, als uns der Wortlaut nachfolgen der Entschließung des Jnnsbrucker

Gemeinde rathes vorgelegt wurde. „Der Gemeinderath der Landeshauptstadt Innsbruck spricht die sichere Erwartung aus, daß die Regierung durch baldigste Aushebung des für Prag erlassenen, ungerechtfertigten Farbenver bot es vom 20. Jänner d. I. die Ursache der in der ganzen deutschen Studentenschaft der österreichischen Hochschulen bestehenden hochgradigen Aufregung beseitigen und hiedurch ohne Anwendung schärferer Maßregeln die Wiederherstellung'geordneter Zustände an unserer Universität ermöglichen

Studentenbeweg ung. das Prager Farbenverbot unbedingt und ehestens zurückgenommen werde. Deshalb rufen wir mit nochmaligen Hinweis auf die eben besprochene Entschließung: Vivat setjuens! DcrEMus der denWn Abgeordneten ms dm böhmische» AMagk. Die Deutschen haben den böhmi schen Landtag verlassen, nachdem Abg. Lippert die Erklärung abgegeben hatte, daß die Deutschen an der Verfassung festhalten, sowie an der Einheit des Kaiserstaates Oester reich, dessen Großmachtstellung nach innen und nach außen sie stets

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 06.07.1897
Physical description: 4
ßen deutschen Feste, das in den Tagen vom 24. bis 26. d. M. in den Mauern der treudeutschen Stadt Reichen berg abgehalten werden wird und so überbringen wir denn noch einmal unseren lieben Turngenossen, wie allen deutschen Volksgenossen überhaupt die herzlichste Ein ladung zu diesem Feste, daß sich, wenn der Wettergott uns nur halbwegs günstig, zu einem der schönsten deutsch national-turnerischen Festen, die je in der Ostmark ge feiert wurden, gestalten wird. Deutsche Turner von Ost nnd West

. ^ an dieser Heerschau der deutschen Turner der Ostmark^ bei der sich wiederum erweisen soll, daß das Vermächt nis unseres Altmeisters Iahn, die Jugend unsere» Bob« kes zu kraftvollen deutschen Männern heranzubilden, oonz Euch noch treu gehütet und gepflegt wird. Scheuet nicht zurück vor den kleinen Auslagen: das was Euch hier gebieten werden wird, sowie das Bewußt-» sein, in dieser sür uns Deutschen so ernsten Zeit aw! einem echt deutschnationalen Feste theil genommen zu haben, an einem Feste, das so herrlich

den Stempel deutscher Gemeinbürgschaft trägt, wird Euch reichlich entschädigen. Eine wenig Liebe zur Turnsache, zu unse rem Volke und ein wenig nationale Opserwilligkeit läßt Euch Alles überwinden! Nehmt Euch ein Beispiel an jenen unseren Volks gegnern, die das durch und durch deutsche Turnen in ein slavisches Gewand gekleidet haben und nun dazu be- nützen, die Deutschen in ihrem geschlossenen Sprachge biete aufzureizen und herauszufordern. Sehet, wie sie Woche für Woche ihren „bedrängten Brüdern Hilfe

und nationale Stärkung bringen,' nehmt Euch ein Beispiel an ihnen und lernet was das heißt: Nationalbewußtsein und nationale Opserwilligkeit! Mer auch Euch anderen deutschen Volksgenossen entbieten wir herzliche Ladung! Seid Zeugen eines Fe stes, welches erweisen soll, daß noch immer Muth und Kraft und deutsches Stammesbewußtsein in unseres Vol kes Jugend lebt, daß es heute nichts Herrlicheres gibt, als wenn Deutsche zu Deutsche kommen, um deutsche Feste zu feiern zur Kräftigung ihres Volksthums

. Der herzlichsten und gastlichsten Ausnahme, einer echten deutschen Gastfreundschaft in unserer allzeit deut schen Stadt, können alle deutschen Turner gewiß seiul Nicht allein die schön geschmückten Straßen, noch mehr die deutschen Herzen, die Euch entgegenschlagen. werden Euch zeigen, daß Ihr bei uns willkommen seid I Der Festausschuß setzt alles daran. Euch den Anfenthalt hier so angenehm als nur möglich zu machen! Anläßlich des Festes erscheint eine Festzeitung, welche u. a. wertvolle Beiträge von Theodor

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 29.12.1897
Physical description: 18
SeNtZ und zu Beginn des dreißigjährigen Kriege? war diese Ausrottung schon dekretiert. Heute haben die Deutschen in Böhmen den drittrn Versuch, sie um zubringen, zu bekämpfen Auch in Wien hat schon ein König Ottokar Hof gehalten und ein paar Jahr hunderte später der König von Ungarn Mathias Corvinus. Diesmal hatte sich der Pole Badeni in Wien niedergelassen und mit Hilfe der Tschechen und der vcrrätherischen Klerikalen deutscher Zunge sollte Oesterreich nach slavischen Anschauungen regiert

werden. Badeni wagte sich zu weit vor und er büßte das mit seinem Sturze. Die Gefahr für das Reich und die Deutschen ist damit, wie sich zeigt, noch keineswegs abgewendet. Sie ist aber erkannt, und die Deutschen nehmen ihre und des Reiches Sach? fortan selbst in die Hand. Sie sind entschlossen, diesmal den ikampf zu Ende zu führen und jede faule Abmachung von sich zu weisen. DaS giebt ihnen die Gewißheit des Erfolges. Keine parlamentarische Ordnung. Meran. 28 Dezember. Die letzte Delegationssitzung

), auch das Gesicht eine gesteigerte Empfindliches aufzuweisen vermag. Wird sich diese Steigerung aber im Sehe« deS Verborgenen dokumentieren? Bon unseren optischen Hilfsmitteln wissen wir, daß die selben unser «uge in zwei Richtung,» unterstützen, va» Mera«er Zeitaug. Deutschen wäre „Aufhebung der Sprachenver ordnungen' gewesen, nur deßhalb hätten sie Obstruktion gemacht. Darüber seien die Tschechen entrüstet und in ihrer berechtigten (?) Stellung verletzt. Die Majorität werde sich nie vor der Minorität beugen

. „Würden wir,' sagte Dr Herold, „in den früheren rechtlosen (?) Zustand bezüglich der Sprachenfrage versetzt werden, dann hätten Sie nicht die parlamentarische Ordnung, denn wir würden eS nie und nimmer zulassen, daß die wahren materiellen Rechte unseres Vvlkes verletzt werden. Wir können zu geordneten Verhältnissen nur gelangen, wenn wir uns gegenseitig einigen auf Grund der gegenseitigen Rechtsachtung. Wenn Sie aber behaupten, daß wir gegenüber den Deutschen im Vortheile sind, so will ich die Phrase wieder holen

: Wir tauschen mit Ihnen in Bezug auf Ihre sprachlichen Rechte. Die Deutschen begnügten sich aber nicht mit dem gleichen Rechte, wie es die Tschechen immer (!) thun.' Der Redner schloß mit den Worten: „Der Friede kann nur dann ein treten, wenn er zwischen beiden Völkern in Böhmen auf zwei festen Prinzipien ausgebaut wird: Auf dem Prinzipe der Gleichberechtigung beider Sprachen in dem gesammten Gebiete unserer (?I) Länder und bei vollständiger Integrität unseres Vaterlandes. Auf Grundlage dieser Prinzipien

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Der Burggräfler
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Page 4 of 16
Date: 12.03.1898
Physical description: 16
ein Wolssrühschoppen im Habs burgerhof statt. Abends um 8 Uhr war endlich eine große Versammlung von Nationalen und So zialisten im großen Stadtsaal. Derselbe war so gedrängt voll, wie kaum je zuvor. Auch Damen wohnten in bedeutender Zahl der Versammlung bei. Dr. W e n i n eröffnete als Vorstand des deutschen Wählcrvereins die Versammlung. Unter stürwschen Heilrusen begann Abg. Wolf seine Rede. Derselbe dankte zunächst für den herzlichen Empfang in Inns bruck, und kündigte hieraus an, durch seine Rede

und H. Rbomberg. 2 Resolutionen wurden angenommen: eine gegen das Vorgehen gegenüber der deutschen Studenten, und die andere gegen die Gautsch'schen Sprachenverordnungen. Dann hörte man »och: „Heil unserm Abgeordneten Wolf! Heil und Sieg dem deutschen Volke!' und zuletzt wurde natürlich die „Wacht am Rhein' g-brüllt. Hi-mit schloß die Versammlung. Fr. Hall, 9. März. 'Druckfehlerberichtigung) I' der letzten Nummer Ihres Blattes haben sich in der Hallcr'ocresponvenz mehrere Druckfehler cingeschlichen

wurde bei Lindau eine Leiche vom Bodensee aus Land gespült. Der Verunglückte scheint dem Ar- beiterstande anzugehören. ab. Pra g, 7. März. (Angriffe gegen die deutschen Stu denten in Prag) Das Farbenoerbot ist nun aufgehoben und die gleichen Skandale haben schon wiederum begonnen. Die Angriffe des Pöbels und der Czechen überhaupt richten sich besonders gegen die deutschen Studenten, die unter großen Gefahren es wagen, ihr Recht, Farben zu tragen, in Anspruch zu nehmen. Wie gewöhnlich fand am Sonmag

, 6. März, ein „Bummel' der deutschen Studenten am Graben statt, wovon das hiesige czechische Blatt „Nattern listy“ schon rechtzeitig die „Grand- nation!' avisirt haben soll. Als sich die deutschen Studenten auf den Bummel begaben, wurden sie schon auf dem Wege dahin von großen Mengen, meist zerlumptem Gesindel und czechischen Studenten, die sich mit der slavischen Trikolore geschmückt hatten, unter drohenden Rufen: Dolu hanba, (Nie der ! Schande!) und Gezisch empfangen, wie von wüthenden wilden Thieren

umzingelt. Die meisten der deutschen Studenten hittcn sich vom deutschen Hause (im Graben) aus auf den Bummel begeben. Trotz der Anwesenheit zahlreicher Polizei und Poli zeibeamter kam es zu Angriffen auf die deutschen Studenten, die schmählich beschimpft und sogar an gespuckt wurden. Da sich dies die deutschen Stu denten nicht Alles gefallen laffen konnte», waren natürlich Keilereien unausbleiblich. Dabei wurde einem Mitglied der kath. Verbindung „Ferdinandea' die Mütze vom Kopfe geschlagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 14.08.1899
Physical description: 4
Tschechenrummel, der das österreichische Deutschthum seit einer Reihe von Jahren in die höchste Bedrängnis und Erregung versetzt, ist eine andere nationale Gefahr der öffentlichen Aufmerksamkeit unter den Deutschen Oesterreichs und wohl auch des Auslandes so ziemlich entschwunden, obgleich sie früher bei allen Erörterungen über die stufenweise Zurückdrängung des deutschen Nationalgebietes im Vordergrund gestanden hatte. Wir meinen das allmähliche Vorrücken des italienischen Elementes in Tirol von Süd

nach Nord gegen den Brenner zu. Die Er scheinung entbehrt zwar aktueller politischer Bedeutung, sie spielt nicht einmal wesentlich in die Autonomiebestrebungen des Trentino ein, aber sie verkürzt von Jahr zu Jahr die Ausdehnung deutschen Gebietes und kann der einst, wenn es zu einer entscheidenden natio- nahiolitischen Grenzregulirung kommen sollte, folgenreiche Thatsachen geschaffen haben, die nur allzusehr dem Schlagworte der italie nischen Jrredenta entsprechen würden: „Italien bis zum Brenner

.' Eine Nachricht, die soeben aus Innsbruck vorliegt, ist geeignet, die Angelegenheit der südlichsten deutschen Gemeinden an der Etsch und deren Nebenthälern in lebhafteste Erin nerung zu bringen. Wir meinen nicht die sonderbaren Sprachinseln der sstts oonununi, die weit südlicher an der Grenze des Königs reichs Italien als Ueberbleibsel uralter goti scher Ansiedelungen die Geographen und Eth nologen oft genug beschäftigt haben. Hier handelt es sich vielmehr um mehrere deutsche Schulen in solchen Gegenden

, deren früher völlig deutsche Bevölkerung durch die wachsende Muth der Welschen nach und nach verschlun gen und abgedrängt worden ist, so daß von Meile zu Meile nach Norden zu wie an einem Brückenpegel das Steigen der italieni schen Woge abgemessen werden kann. Die mnst genannte unter diesen hauptsächlich durch Geldopfer des deutschen Schulvereins und mich vieler, Stammesgenossen im Deutschen Reiche am Leben, erhaltenen deutschen Bild- «ngsanstalten ist die Schule im Pfarrdorfe Proveis

. Aber es-sind noch mehrere andere beutfchkvSchulM.-tjetWtll TÄWd'i im gleichen Falle, z. B. die zwei deutschen Schulen im Fersenthale,das schon. längst.den italienischen Namen val äs inoöksm bekommen hat^Für diese' beiden deutschen^ Schulen- hatte bisher der Landesschulrath von Tirol .'eine zur Er haltung unerläßliche Subvention an die Gä- Monjag, den 14. August 1899. -ch if letung R-npiah 59. Ilchrg. meinden geleistet. Die letzten Ausweise haben aber eine so starke Verminderung in der Schülerzahl gezeigt

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 08.02.1893
Physical description: 12
de- Deutschen und Oesterreichischen AlpenveieinS gegen eine» Theil der Stubaler Führerschaft zum Anlaß genommen werden, um den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein zu verdächtigen und den Versuch zu machen, sein« Organisation wie sein Wirken in einen Gegensatz zu stellen mit den Be strebungen und Gesinnungen aller österreichischen Patrioten. Die unterfertigten, in Oesterreich bestehenden Sektionen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein« legen gegen diese unerhörte denunziatorische

Unterstellung entschiedene Ver wahrung ein und sprechen der Section JnnSbruck-Wilten des Oesterreichischen Touristen-Clubs das Recht ab, in selbstüber hebender Weise Patriotismus und Loyalität sür sich allein in Anspruch zu nehmen. Die Sectionen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins in Oesterreich, deren Mitglieder- zahl jene des Oesterreichischen Touristen-Club nahezu erreicht, sind nach ihren Statuten ebenso heimische österreichische Vereine wie die Sectionen des Oesterreichischen Touristen

-Club, welchen sie an Patriotismus sicherlich nicht nachstehen, nnd bestimmen frei und selbstständig ihre Angelegenheiten nach eigenen Be- fchlüssen. Nur crasse Unkenntniß oder übelwollende Mißgunst kann den Versuch machen wollen, aus unserer Verbindung mit den Sectionen des Deutschen und Oesterreichischen Alpen- Vereins im Deutschen Reiche eine Beeinträchtigung unserer loyalen Gefühle gegen daS angestammte Herrscherhaus oder unserer Liebe zu dem Heimathlande abzuleiten. Schon in den Statuten

ist ja den kleinen, vorwiegend im österreichischen Alpengebiete seßhaften Sectionen eine verbältnißmäßig viel größere Stimmenzahl bei den gemeinsamen Berathungen ein geräumt, als den mitgliederreichen Sectionen außerhalb der Alpen. In allen ständigen Ausschüssen, deren Anträge sür die Beschlüsse der General-Bersammlungen stets auSschlaz- gebend waren, so insbesondere im Weg- und Hllttenbau- Ausschüsse, ist die völlige Gleichstellung der österreichische» und deutschen Sectionen in der betreffenden Mitgliederzahl

strenge gewahrt. Die Leitung der gemeinsamen Angelegen heiten wechselt gleichmäßig zwischen österreichischen und deutschen Sectionen, und während des 18jährigen Bestandes dieser Verbindung standen durch neun Jahre österreichische Sectionen an der Spitze des GesammtvereinS. Selbst die reichen Mittel der gemeinsamen Cassa gelangen fast auZ- sch ießlich in den österreichischen Alpenländern und weitaus vorwiegend durch österreichische Sectionen zur Verwendung- So sind im Jahre 18S3 z. B. aus Grund

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 25.07.1899
Physical description: 8
gestattet. Hochpvsterthal, 20. Juli. (E hrun g.) Dem Herrn Anton Müller, Cooperator in Niederdorf, in weiten Kreisen wohl bekannt als „Bruder Willram', wurde die Erlaubnis ertheilt, Studien halber sich nach Rom ZU begeben, wo er die Stelle eines Caplans im deutschen Hospize all' Ayüna erhält. Das Osficierscorps in Nieder dorf überreichte ihm nun kürzlich ein hübsch ausgestattetes, mit der Unterschrift deß Landes-- commandierenden versehenes Anerkennungsdiplom für sein Mhriges Wirken

. Zum Begräbnis war außer dem hochwürdigsten Prälaten vonFiecht auch der von Lambach erschienen. Luserna, 19. Juli. (Eine deutsche Prlnnz gegen den Heschma.ck deH Am 16. Juli feierte Luserna das schönste Fest, welches seit dem Bestehen dieser an der äußersten Südgrenze Tirols gelegenen deutschen Gemeinde Uerselb'st stattfand. Weil der Verkauf dex Feier so war wie bei den Misten Primizfeierft m Deutschtirol, wollen wir uns in dessen Schilderung Uicht'wester ergehen, sondern lasset, in der Ueber setzung

einen darauf bezüglichen Artikel folgen, welchen die in Trient erscheinende uationattlbetale Mpng Mo' vom 19. bis 20. Zuk in Nr. 162 zum Abdruck brachte. Dieser Bericht lautet: „Luserna, 17. Juli. Gestern am Erlöser tage wurde die Primiz des hochw. Christian Nicolussi von hier gefeiert, welcher nach Zurück- legung der Studien am deutschen Gymnasium zu Bozeu und am Seminar in Trient vor kurzem zum Priester geweiht wurde. Dieses Ereignis verdiente sicherlich' gefeiert zu werden, weil Ver selbe der erste

Priester aus Luserna ist. Schade, dass, dieser lßchtige und gute Jüngling aus einer ziemlich armen Familie auf Unterstützungen von Wohlthätern angewiesen war-, die Studien am deutschen Gymnasium machen und in die Reihen! jener eintreten musste, welche die Partei der deutschen Schule in Luserna bildeten und die selbe fördern. Dessenungeachtet glaubte man, dass diese Feier im Zeichen des Friedens und der Eintracht sich vollziehen würde. Aber leider war dem nicht so; denn das Fest trug den Stempel

einer deutschen Kundgebung (Zimostra^ions). — Um das Ereignis feierlicher zu gestalten, kamen verschiedene Herren und Frauen aus Bozen und Umgebung, sowie auch einige hochw. Herren von dort, unter welchen hervorzuheben ist hochw. Herr Johann Steck, Pfarrer zu Margreid, welcher einige Tage vorher zur Leitung des Festes an langte und Gelegenheitsverse in nur deutscher Sprache verfasste, welche sodann an den er richteten Triumphbögen prangten. — Der hochw. Herr Steck hatte sich in den sechs Jahren

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 25.07.1900
Physical description: 12
. In den letzien Tagen »omen in der deutschen ReichShauptstadt bei 30 solche. Fäll« an Menschen, darunter mit tödtlichem Ver lauf, und zahlreicher Thier« vor. Nach Falb soll am LL. Juli «in radikal«« Witterumschlag eintreten — wir wären zur Zeit auch mit einer weniger .radikalen' A«nd«rung io den Temperaturverhältnlssen höchlich zu frieden .... ' lTiroler Steig.ZFür Instandhaltung des schönen Gehsteige» noch Dorf Tirol über den Küchelberg hat die Kurvorstehung nun einen eigenen .Wezmocher' engagiert

, wo e! binnen vier Wochen eintreffen wird, Tirol. Schon beim Betreten österreichischen Bodenk wurden die deutschen Soldaten in Kusstein vom kais. deutschen Konsul Gerok in Uniform und vom Haupimann des Generalstabs Pfeffer, der ihnen bis zur LandeSgrenz» entgegenfuhr und sie bis Ala begleitete, begrüßt und willkommen geheißen. Am Bahn hof hatte fich ein zahlielcheS Publikum, Herr Bürger- meister Dr. Praxmarer und die Stadtkapell» ein- gesunden. An allen Orten des UnlerinnthalS, wo »in Alifenthalt

war. begrüß!» min die Truppen und brachte ihnen Blumensträuße. Das deutsche O fizierSkoipS, als dessen Kommandeur Major von Falkenhayn fun gierte, war ganz überraich«, ollerortS »inen so herz- lichtn, ja begeisterten Empiang zu finden. — Ja Inns bruck war«n zum Empfang d»r deutschen Truppen große Borb»r»itnngen getroffen word«n. Der Bahnhof» Perron war mit Guirlandin, Draperien, dem österr. Sdler, finnrtichen militärischen Sprüchen »c. de'oriert, ebenso war der Wartesaal zweiter Klasse sestlich

aufgenommen wurden. Die Miiiiärkapelle spielt» hlizu di« pr»uß«sch» und dl» österreichische Hymn». Zar Er innerung an das B»isamm»ns»in wurdin auch Korr»- spondenzkarten mit den Bildnissen der b»id»n ver bündeten Monarchen vertheilt und den deutschen Truppen ein Korb voll Edelweißstränßchen übergeben. Die deutschen Oisizier« wi» die Mannschast wirin ausS höchst» überrascht und ersreut durch den großartigen Empfang, der ihnen hier bereitet worden ist. Um S Uhr ö8 Min. mußte die Trupp« sich zur Abfahrt

rüsten. Der Herr Erzherzog begleit«!« die deutschen O fizieie bis zum Waggon und nahm dort auf das Herzlichste Ab schied; ebenso innig war auch der Abschied der öster reichischen O.fizier» von d»n d»utschen Soldaten. Di« Soldaten konnt«« kaum zu ihren Waggons gelangen, so eng waren sie vom zahlreichen Publikum aller Stände umringt. — JnFranzenSfifl« wurden di« sür Ehina bestimmten deutschen Truppen, wi« man unt von dort berich et, vom OisizlerScorpS der Festung kameradschaftlich begrüßt. Di» O fijitr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.02.1898
Physical description: 8
. Dr. Perathoner erschien in Begleitung einiger Herren aus Bozen. Man wählte — mit ganz sonderbarer Stimmeneilihelligkeit den Herrn Ernst Spi taler zum Vorsitzenden und zu dessen Stell vertreter den Herrn Pugneth. Der Würfel war gefallen, den hochwürdigen Herrn siel ein Stein vom Herzen, der Anfang war gut abgelaufen. Herr Dr. Julius Perathoner ergriff nun das Wort und erzählte den Käl terem, daß es dringende Nothwendigkeit sei, daß sich im Parlamente alle Deutschen eng aneinander schließen

sammelt Euch zu nationaler Abwehr! Aas HOm EMch, Der Hochschulerlaß des Unterrichtsmini steriums hat in allen deutschen Kreisen berech tigten Zorn und Erbitterung hervorgerufen. Es muß auf das nachdrücklichste hervorge hoben werden, daß der systematische Kampf gegen die deutsche Studentenschast nur einen Zweck hat und nur einen haben kann. Es soll dein deutschen Hochschüler unmöglich ge macht werden, sich politisch zu bilden und zu schulen, damit er nicht nach beendigtem Stu dium in die Reihen

der zielbewußten und tüchtigen Kampfer für die Sache des deutschen Volkes eintreten kann. Das Gut nnd Blut an den Universitäten ist des Volkes. Das Gut, denn mit seinem Gelde werden sie er halten und gefördert; das Blut, denn seine Söhne sind es, die dort lernen und lehren. Der Erfolg aber, der Nutzen soll dienstbar gemacht werden dem Kamps gegen das Volk. Drillanstalten sollen es sein, in denen der Mann seine Selbstständigkeit verliert, in denen der Deutsche vergißt, daß er nicht ein unter- thäniger Diener

der jeweiligen Regierung — die zufällig den Deutschen immer feindlich, den Slaven und Klerikalen freundlich ist — sondern ein Sohn und Vertreter seines Vol kes ist. So soll der Kampf' gegen uns ge führt werden, daß man nicht nur dem im praktischen Leben stehenden Heerban, sondern auch dem Nachwuchs durch politische Verge waltigung seine Ueberzeugung abzwingt, oder ihn unterdrückt. Schon ist es eine merkliche Erscheinung, daß die deutschen Studirenden ! sich immer mehr den unabhängig machenden Stildien

, wo»an wir sind. Deshalb dnrchzittert dieser Kampf, den die sechs Hoch schulstädte ausfechten, die fernsten Thäler und Höhen, wo es Deutsche gibt. Wir wissen es, und wir werden darnach handeln. In diesem Kampf soll nicht das Banner der Universität, da soll des deutschen Volkes Fahne voranwehen, und dann werden wir sehen, wer uns und unseren Söhnen das politische Glaubensbekenntniß rauben wird. Nie AeoWnhkhr in Wach. Wie wir bereits gemeldet, »vurden vor einige Tagen seitens der Laibacher Slovenen Gewaltthaten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 31.10.1895
Physical description: 6
und fortschrittlich gesinnten Wähler Innsbrucks und in der Folge vielleicht auch des Landes zu gemeinsamer Abwehr gegen den gemeinsamen Feind „KlerikaliSmuS' erzielt werden kann. Hatten die 16 Mitglieder des deutschen Wähler, vkr eins, die bei der Bersammlung zugegen waren, schon bei der Probewahl leere Stimmzettel abgegeben, so brachte eS, allerdings nur scheinbar, die daraus folgende erregte Debatte mit sich, daß sie erklärten, bei der wirkliche» Wahl dasselbe thun zu wollen. Zn Wirklichkeit war dies wohl

eine längst beschlossene Sacke. DaS Signal zur gegenseitigen Auseinandersetzung der „Deutsch- liberalen' und „Deutschnatiqualen' gab eine Anfrage des Herrn W. Rhomberg, wie sich Dr. Blaas und Dr. Falk zur „deutschen BolkSpartei' verhalten. Der deutsche Wahlerverein wünsche vor seiner demnächstigen Vollversammlung Klarheit über die Stellung der liberale» Abgeordneten Innsbrucks zu dem Programme jener Partei. Während Dr. Blaas einen Gegensatz zwischen „deutsch liberal' und „dcntschnativnal' nicht kennt

und der Bildung einer sogenannten „deutschen Volkspartei' mit gemischten Gefühlen enl- gegensieht, indem er von ihr eine neue Spaltung im Lager der fo rtschritiefreuudlichen Deutschen befürch tet, erklärt sDr. Falk, send über diese wahrhaft „berechtigte tirolische Eigenthümlich keit' ausgesprochen hatten, schickten sie sich an, eine Reise von West nach Ost quer durch Bozen hindurch zu unter- nehmen. Was sie aus diesem Gange Alles erlebten, davon soll ein anderes Mal erzählt werden. Für heute genüge

die über raschende Nachricht, daß bei dieser Gelegenheit einer der Her ren, eine Zierde der deutschen archäologischen Wissenschaft mit einer Entdeckung bekannt wurde, welche der Welt nicht vor enthalten werden darf. Daö bei dieser Wanderung von West nach Ost die Kaaba aller Bozen-Wallfahrer, das Batzenhäusl, das Ziel war, hat der freundliche Leser beim ersten Wort begriffen. Was hier hauptsächlich noch bestimmend mitwirke, war ein Heftchen, welches vor Jahren dem Archäologen von einem anderen Vertreter deutscher

» ist, doch zeitweilig auch das Musenroß besteigt, in einigen lahmen Iamben -verkündigt einen Saltner TreboniM: seiu erstes Prinzip sei die Bekämpfung deS KlerikaliSmu«, der überall deutschfeindlich ist; den Standpunkt der Wiener Liberalen, den ein Redner aus den Reihen deS deutschen Wahlvereins ge tadelt, theile er allerdings nicht in allem. Diese Erklärungen genügten jedoch den im Saale an wesenden Mitgliedern des deutschen Wählervereins nicht und rer Handelsakademiedirektor Hab er er gab die Erklärung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 08.07.1898
Physical description: 14
Seite 2 deutscher Vereine, Turner nnd Burschenschafter mit Abzeichen und Musik durch die Straßen zieht, und sich dabei so ruhig verhalten, wie dieS die Deutschen in Olmütz gethan haben? Was würden die GleichwerthigkeitSfchwefler dabei thun? Die Tschechen wären übrigens die reinen Engel, wenn ihnen bei der gegenwärtigen Regierungspraxis nicht der GrößenwahnSpowidel zu Kopfe stiege. Sie müssen förmlich bei dieser Kurmethode über schnappen. Man ersieht dieS auch aus zahlreichen Berichten aus rein

deutschen Gebieten, beispielsweise aus Mattighofen in Oberösterreich, daß die Herren Tschechen über die Gleichwerthigkeit überall schon längst hinaus sind und sich vielmehr schon als «Herren auf jeder Scholle in Oesterreich' betrachten und sich darnach auch benehmen. Daran trifft nur die Regierung die Schuld. Politische Nachrichten. Meran, 7. Juli. Bei der Reichsraths-Ergänzungs- wahl für die V. Kurie, welche im Wahlbezirk Trient stattfand, wurde der Klerikal-Nationale Brufamolin mit 342 gegen 314

Wie man verspätet erfährt, hat es auch im deutschen Innsbruck, im Herzen des Landes Tirol, eine der bekannten Panslavistenorgien unter dem Namen „Palacky-Feier' gegeben. Die Prager „Politik' verrieth eS durch einen Bericht. ,,Am 14. dS. veranstaltete — wie dort steht — die slavische akademische Studentenschaft in Inns bruck zu Ehren des hundertsten Geburtstages Pa- laclys einen Festabend, welcher einen sehr würdigen Verlauf nahm.' — „Bei der hinlänglich bekannten Tendenz, in welcher die Palacly-Feier

ist in jedem Gegenstande Gelegenheit, vor Allem aber sollen die Stunden des RellgionS- und GeschichlS- unterrichteS, die für die Lektüre bestimmten Stunden im Deutschen weihevolle Stunden der Sammlung, der Erbauung sein. Auch die Festesfreude foll die Mittelschule ihrer Jugend nicht völlig vorenthalten. Unser Schulleben ist gemeiniglich nüchtern, eintönig, schwungloS geworden. Und doch, wer hat ein Recht, sich zu freuen, wenn nicht die Jugend? ES mögen daher wenigstens Anfang und Schluß deS Schul jahres, ferner

erklärten, daß die tschechischen Arbeiter mit den übrigen - tschechischen .Parteien' Palacky feiern und immer treu bei der Nation ausharren wollen. Was sagen da die ^deutschen' Sozial- demokraten dazu? Zu der mit so viel Aplomb in die Welt ge setzten, als eine große That der Regierung ange kündigten Absicht des Grafen Thun, ein neues Sprachengesetz einzubringen, geben nachstehende Aus lassungen der „Narodni listy' die jungtschechische Auffassung über die Situation wieder. „Nirgends besteht die Absicht

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 13.11.1897
Physical description: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Bollsblatt' Nr. 91, vom Samstag, 13. November 18V7. Dr. Pattai zur politischen Lage. I Gegenüber^ dem Referenten eines Wiener Blattes äußerte sich Dr. Pattai über die jetzige Lage mit folgenden Worten: „Die christlichsociale Partei steht auf dem Stand punkte der Wahrung der nationalen Rechte der Deutschen. Ich kann aber nicht finden, dass die Obstruction in der Art, wie sie bisher betrieben wurde, diesem Ziele näher gekommen ist. Als einzige thatsächliche Frucht

sehen wir bisher nur eine ungemeine Schwächung unserer Position gegenüber Ungarn, die zur kräftigen Stellung, wie wir sie bei Zusammentritt des Parlamentes hatten, traurig contrastiert. Noch weniger Erfolg verspreche ich mir davon, wenn der Feldzug der Deutschen in derselben Weise wie bisher fortgesetzt wird. Man wird sich un bedingt verständigen müssen, eine Reihe positiver Ziele aufzustellen. Mit der bloßen Negation der Sprachen verordnungen allein ist nichts gethan und überdies die Verständigung

Sprachenverordnung gelöst wird, fo hätten wir für die nationale Stellung der Deutschen mehrfache Garantien erreicht. Diefe Sätze beanspruchen keineswegs den Charakter eines bereits ausgearbeiten Programms, sondern be dürfen gewiss der Ergänzung. Allein es sollen hiemit nur die Ideen einer Basis für Verhandlungen gekenn zeichnet werden, und ich glaube, dass auch die Regierung uvd die anderen Parteien des Hauses im großen und ganzen derartige Grundsätze zugestehen werden. Tritt

die Staatsmittel zur Bedeckung ausreichen. Derartige Fragen würden das Parlament sicher zur Arbeit bereit finden, besonders dann, wenn zu gleicher Zeit in der Sprachenfrage von der Regierung selbst in einer klaren, jede Missdeutung ausschließenden Weise den Weg zur Verständigung betreten wird.' Ein deutscher Professor und ein deutscher Priester. Der deutsche Gelehrte Dr. Theodor Mommseu hat jüngst an die „N. Fr. Pr.' einen Brief geschrieben, der in dem Satze gipfelt, die Deutschen in Oesterreich sollen

der deutschen Nation hat zu allen Zeiten gegen andere Nationen nur Liebe und Duldsamkeit gekannt. Und darum war er imstande, so Großes zu leisten, dass die Geschichte des deutschen Volkes zu den herrlichsten Abschnitten der ganzen Weltgeschichte zählt. Darum zog er aber auch die anderen Nationen so mächtig an, dass sie zum Theile allmählich in ihm aufgiengen. Dem Liberalismus war es vorbehalten, durch die kleinlichsten Mittel der Unduldsamkeit gegen andere Nationen vorzu gehen. Mit dem Einzug

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 15.12.1897
Physical description: 6
und die Bestreitung der Verpflegsgebür. 40. Verordnung des k. k. Statthalters vom 22. Vovember 1397 Z. ^8.417, betreffend die polizei liche Meldung in der Landeshauptstadt Innsbruck. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. Am Sonntag nachmittags fand unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gantsch ein zweistündiger Ministerrath statt. Am Montag Vor mittag wurde Ministerpräsident Freiherr v. Gantsch von Sr. Majestät den, Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Gleich den anderen deutschen Parteien

des Abgeord netenhauses haben auch die Mitglieder der Freien deutschen Vereinigung beschlossen, gegenüber den jüng sten Ereignissen ihren Standpunkt zu kennzeichnen und darzulegen, wie folgt: Entsprechend ihrer Zusammen setzung aus Angehörigen weit auseinander liegender Kronlander und vorwiegend Vertretern wirtschaftlicher Interessen haben wir die Einheit und Machtstellung des Staates immer als obersten Leitstern vor Augen gehabt, dabei aber unerschütterlich festgehalten an unserem deutschen Volksthum

. Wir beklagten auf das tiefste, dafö durch die Sprachenverordnungen, welche keinem thatsächlichen Bedürfnisse entsprechen, sondern unberechtigten staatsrechtlichen Aspirationen zum Durchbruche verhelfen sollten, die Deutschen dc? Reiches in ihrem Besitzstand schwer geschädigt wurden. Wir beklagten es nicht minder, dass durch das Ver halten der Majorität, welche sich Lurch den Antrag Falkcnhayu über alle parlamentärischen Rechte und Gesetze hinweggesetzt, die Verhandlungen im Abgeord- nctenhaüsc u.nnöglich

gemacht und den» Parlamenta rismus in Oesterreich hiednrch schwere Wunden ge schlagen wurden. In der Erwartung, dass durch Verhandlungen mit der uenen Regierung das den Deutschen durch Erlasfung der Sprachenverordnungen zugefügte Unrecht beseitigt und auf Grund einer Ver ständigung mit den Vertretern der anderen Nationa litäten die Wiederaufnahme geordneter parlamentari scher Verhandlungen ermöglicht werde, sind auch wir mit anderen Vertretern des deutschen Volkes in diese Verhandlungen eingetreten

Augenblicke große wirtschaftliche nnd sociale Fragen ans der Tagesord nung stehen und das staatsrechtliche Verhältnis zur anderen ReichShälfte einer definitiven Regelung bedarf, soll nicht die Machtstellung des Reiches durch die ungeklärten iunerpolitischen Zustände berührt werden. Wir sind gerne bereit, mitzuwirken bei der Lösung dieser großen nationalen und wirtschaftlichen Fragen und erachten zur Erreichung dieses Zieles das Zu sammenhalten der Deutschen in nationalen Dingen für dringend geboten

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