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Tiroler Post
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Page 1 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
Theiles der Deutschen in Oesterreich in gemeinsamer und ehrlicher Arbeit zu dem nationalen Programm ge einigt: die Deutsche Volkspartei, die Deutsche Fortschrittspartei, die Vereinigung der ver fassungstreuen Großgrundbesitzer, die Christ lichsoziale Vereinigung und die Freie Deutsche Vereinigung. Wir geben heute den Inhalt derselben im Auszuge wieder. Der Programmentwurf zerfällt in drei Theile, von denen der erste die allgemeinen nationalpolitischen Forderungen, der zweite die allgemeinen Grundsätze

für die Regelung der Sprachenfrage und der dritte die beson deren Forderungen der Deutschen in den einzelnen Kronländern behandelt; den be treffenden Passus über Tirol haben wir in der letzten Nummer bereits veröffentlicht. Zunächst betont der Entwurf das Fest halten an dem Einheitsstaate, die Aen- derung des § 14 ches Staatsgrundgesetzes, die intensivere Pflege der deutschen Ar meesprache und die Notwendigkeit der Sonderstellung Galiziens, sowie einer dau ernden Regelung des wirtschaftlichen Verhältnisses

zwischen den beiden Reichs hälften. Was die auswärtige Politik be trifft, so soll an dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche, das der Monarchie die Erhaltung des Friedens sichert, unverbrüch lich festgehalten, im Interesse der wirtschaft lichen Entwicklung des Reiches eine regere Betheiligung am Weltverkehre angebahnt und zum Zwecke der Erhaltung des wirt schaftlichen Gleichgewichtes und zum Schutze der einheimischen Produktion gegen über seeische Konkurrenz ein engerer Zusammen schluss der festländischen Staaten

Europas angestrebt werden. Hand in Hand mit dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche muss für uns Deutsche in Oesterreich die Pflege des großen geistigen Zusammenhanges mit Deutschland auf allen Gebieten des kultu rellen und wirtschaftlichen Fortschrittes, be sichergestellt bleiben. Der Entwurf geht sodann aus di« Grund sätze über, nach denen die Sprachensrage geregelt werden soll. Zu diesem Zwecke seien alle bisherigen Verordnungen, Erlässe und Instruktionen in Sprachensachen ausnahmslos aufzuheben

lichen mündlichen Verhandlungen bei den obersten Gerichtshöfen werden in der deutschen Vermittlungssprache geführt. Dieser Sprache nicht mächtige Parteien sind durch Dolmetsche zu vernehmen. Der Amtsverkehr zwischen den genannten Centralstellen und allen staat lichen Behörden geschieht in der deutschen Vermittlungssprache. Die Erledigungen und Ausfertigungen derselben sind in dieser Sprache herauszugeben. Der gesetzlich festgesetzte sprachliche Geschäftsgang des Obersten Ge richtshofes bleibt

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.01.1893
Physical description: 8
des Blattes für größere Artikel Mittwoch Abends. Sämmtliche Zuschriften, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung der „Neuen Inn-Zeitung", Innsbruck, Adamgasse Nr. 8, zu richten. Nr. 4. Die -eiltschnatimlale Kemegung in den Alpenländern. Es hat eine Zei. gegeben, da ein deutschböhm ischer liberaler Abgeordneter ungestraft die deutschen Aelpler verhöhnen Konnte, „in deren Köpfen es nicht minder finster^sei als unter ihren Hüten." Schon damals nuHMr den liberalen Führern das eigenwillige deutsche

beherrschten liberalen Partei ihre Apotheose gefunden: es han delte sich um die jüngsten slavenfreundlichen Ver fügungen der Regierung in Untersteiermark. In oer Bevölkerung des Landes erhob sich ein allge meiner Sturm des Widerstandes, und die Wähler schaften forderten von allen deutschen Abgeordneten unverzügliche, „gemeinsame Abwehr." Die deutsche Nationalpartei bewies ihre nationale Entschlossen heit durch die geschickte Action, welche sie Unmittel bar vor dem Abschluß der Valutaberatungen

gegen die Regierung einleitete. Die Vereinigte Linke, den Erfolg dieser politischen Pression vor Augen und zur Mitarbeiterschaft eingeladen, zog das Linsen gericht der Regierungsfähigkeit vor und ließ die Nationalpartei und die deutschen Alpenländer im Stiche. Den letzteren wurden zur Beschwichtigung der unbequemenErregung, Antichambre-Erfolge beim Grafen Taaffe vorgespiegelt, welche niemals erzielt worden sind; unter dem Mantel eines angeblichen Geheimnisses trieb man eine bewußte, unerhört fri vole Täuschung

. - Es steht fest, daß von diesem Zeitpunkte ab eine entschiedene Wendung in der Volksstimmung der deutschen Alpenländer emgetreten ist. Der Ab fall der deutsch und freiheitlich gesinnten Bevölker ung von der liberalen Centralistenpartei vollzog sich allerdings größtenteils schon lange vorher; auch der latente Antisemitismus, der bei den deutschen Aelp- lern die naturgemäße Voraussetzung in der rein erhaltenen deutschen Eigenart hatte, war dabei wirk sam. Schon im Jahre 1885 regte die deutsch Samstag

, den 28. Jänner 1893. nationale Bewegung hier kräftig die jungen Schwingen und entsandte vorzugsweise Mitglieder des Deutschen Clubs in die Volksvertretung, und zwar gerade jene Abgeordneten, die gemeinsam mit einigen deutsch- böhmischen, schlesischen und niederösterreichischen Deutschnationalen im Februar 1887 aus dem liberal unterminirten Club secessionirten und die Deutsch nationale Vereinigung bildeten. Im Jahre 1891 — unmittelbar nach der Auflösung des Reichsrates und vor dem Stattfinden der Neuwahlen

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.11.1893
Physical description: 8
der Regierung hat die großen Parteien er- muthigt, nun selbst an die Bildung der Regierung zu schreiten, eine wesentlich schwierigere Aufgabe. Parlamentarische Regierungen waren in Oesterreich niemals zum Nutzen des Staates. Bei uns, wo die politischen Parteien sich mit den nationalen decken, involvirt eine Partei-Regierung den Ausschluß ganzer Nationalitäten an der Gesetzgebung, ein Zustand, der sich in einem polyglotten Staate wie Oesterreich nicht halten läßt. Die Deutschen in Oesterreich müssen so lange

die parlamentarische Partei, die Zulässig keit einer Partei-Regierung bekämpfen, als uns nicht durch die Ausscheidung Galiziens, der Buko wina und Dalmatiens das Uebergewicht gesichert ist. Das Festhalten an der unglücklichen Theorie einer Partei-Regierung war der größte Fehler der maß gebenden deutschen Partei. Heute ist nun nicht eine Partei-Regierung, sondern eine Regierung mehrerer Parteien in Sicht. Was die drei großen Parteien zusammen geführt hat, wissen wir, was sie aber zusammen halten soll, das wissen

brechen. Diese Erwägungen zusammensassend, schlage ich Ihnen die Annahme der folgenden Entschließung vor: „Eine aus einer parlamentarischen Majorität hervorgehende Parteiregierung könnte nur dann den nationalen Interessen der Deutschen in Oesterreich entsprechen, wenn durch die Ausscheidung Galiziens, der Bukowina und Dalmatiens das historische und natürliche Uebergewicht des deutschen Stammes in den ehemals zum deutschen Bunde gehörigen Ländern wieder hergestellt wird. Unter den gegenwärtigen

staatsrechtlichen Ver hältnissen ziehen wir eine aus unparteiischen Fach männern bestehenden Regierung jeder anderen vor, vorausgesetzt, daß deren Leitung dem Deutschthum die ihm gebührende und für den Staat unentbehrliche Stellung durch eine consequente Politik sichert. Dagegen besorgen wir, daß ein parlamentari sches Coalitionsministerium, welches von Parteien der verschiedensten Richtungen abhängig und auf dieselben Rücksicht zu nehmen genötigt ist, weder den gerechten Ausprüchen des deutschen Volkes

Reichsrathsabgeordneter Prade über den 3. Punkt der Tagesordnung, die Partei- Organisation. Die Deutschen in Oesterreich hätten allein von allen Nationen in Oesterreich mit Hint ansetzung ihrer eigenen Interessen den gesammt- staatUchen Standpunkt vertreten. Es wurden selbst zu Zeiten, wo die Deutschen regierten, den Slaven Conzessionen gemacht — und heute ist es das un verhüllte Bestreben aller Nichtdeutschen, die Deut schen auf allen Gebieten des politischen Lebens zu rückzudrängen. Diesem Stande der Dinge

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 30.05.1891
Physical description: 8
eine Reihe von neuen nationalen Forderungen zu Gunsten der Slaven gezeigt. Die Tschechen verlangen eine zweite tschechische Universität und die Utraqnisiruug der tschechischen Hochschule in Brünn und der juridischell Fakultät in Graz. Das sind Wünsche, welche gewiß nicht für die Zurückhaltung der Tschechen und Slove- nen Zeugniß ablegen. Bedenkt man, daß die Deutschen schon seit längerer Zeit im öffentlichen Leben zurückgedrängt und stiefmütterlich behandelt wurden und daß sie jetzt trotzdem ihre Wünsche

eines arbeiteten wirthschaftlichen Anträgen und Gesetz entwürfen im Abgeordnetenhanse eingebracht haben, so wird man anerkennen müssen, daß es ihnen Ernst ist mit der positiven ersprießlichen Arbeit. Es sind daher auch alle Anwürfe, welche ihnen von den Tschechen zum Beispiel in der Richtung gemacht werden, daß sie das wirthschaftliche Ein vernehmen der beiden Nationen in Böhmen stören wollen, ganz und gar ungerechtfertigt. Wenn die deutschen Abgeordneten beschlossen haben, die Nichtbeschickung der Prager

Ausstellung zu empfehlen, so zeigen die Ereignisse in Prag, daß die deutschen Abgeorditeten mit ihren Be sorgnissen vollauf im Rechte waren. Heute miß handelten die Tschechen harmlose deutsche Besucher der Ausstellung und morgen sraternisiren sie mit ein paar heißblütigen Franzosen gegen ihren an geblichen gemeinsamen Feind, den Germanismus. Das bietet auch eine charakteristische Illustration zu dem proklamirten Waffenstillstände und es wäre wahrhastig nicht zu verwundern, wenn den Deutschen angesichts

auf. Der Engländer bemerkte: „Das ist die Folge des Tragens der Leinwand am Leibe. Ich trage Winter und Sommer Wollhemd und that es auch in den w'ärmflen Gegenden Ostindiens, und nie ist mir so was passirt. Nationalität mindestens je drei Stenographen angestellt werden müßten. Ein bezeichnender Vorfall von der Gesin nung der Tschechen gegenüber den Deutschen spielte sich vorige Woche am Ausstellungsplatze zu Prag ab. Ein dort weilender Norddeutscher, welcher ein großes Berliner Haus vertritt

, hatte in Gesellschaft dreier Bekannter die Ausstellung besucht. Als sie dieselbe ekeu verlassen wollten, kamen ihnen mehrere tschechische Studenten in deil Weg. Einer derselben rief^Än Deutschen zu, wie sie sich unterstehen könnten, in einer tschechischen Allsstellung deutsch Zn reden. Auf die Einwendung des Norddeutschen, daß er ein Berliner sei und nicht Tschechisch verstehe, er widerte einer der Studenten: „Wir brauchen keine Berliner auf unserer Ausstellung. Wer nicht Tschechisch kann, soll zu Hause bleiben

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 16.03.1895
Physical description: 10
manchem schweren Kampfe bewährte und stolz an ihr festhält, senden wir ehrfurchtsvollen Gruß und Segens- Wunsch zu seinem achtzigsten Geburtstage dem Manne, der den Deutschen Namen zu höchsten Ehren gebracht hat, und des Deutschen Reiches Schöpfer und Einiger, allen Söhnen Deutscher Mütter ein Größter unter jenen Großen geworden ist, in deren freudiger Verehrung sie sich einig fühlen. Innsbruck, am 1. April 1895. Die deutschnationale Studentenschaft Innsbrucks beabsichtigt zu Ehren Bismarcks

einen großen Kommers abzuhalten. Der hiesige Verein deutscher Reichsangehöriger veranstaltet zu Ehren des Fürsten Bismarck am Vorabend seines 80. Geburtstages eine Festfeier beim grauen Bären. Die Veranstalter der Bürgeradresse an den Altkanzler des deutschen Reiches veröffentlichen folgende Notiz: Alle jene Herren, welche die von Innsbruck ausgehende Glückwunschadresse zum 80. Geburtstage des Fürsten Bismarck zu unterschreiben wünschen, aber bisher noch keine Einladung erhalten haben, werden ersucht

, zum Behufe der Ausfertigung einer solchen Einladung in der Kunsthandlung Franz Unterberger hier ihre Adresse zu hinterlegen. In Salzburg, Linz, Prag, Wien, Reichenberg, Troppau, Graz, Klagenfurt rc. werden ebenfalls große Bismarck feierlichkeiten abgehalten. Aus Steiermark geht ein Sonderzug nach Friedrichsruh ab. Eine Abordnung Steirer wird dem Fürsten Bismarck einen Ehrenbecher überreichen. Dieses Geschenk verspricht ein künstleri sches Werk zu werden, das dem steir. Namen im deutschen Reiche Ehre

bereiten und im Bismarck'schen Museum zu Schönhausen ein dauerndes schönes Denk mal der deutschen Kunst in Oesterreich bilden wird. Den Aufruf zur Bismarckfeier in Steiermark zeichneten u. a. Dr. v. Derschatta, Abg. Hofmann v. Wellenhof, Bürgermeisterstellvertreter Koller, Prof. Kratter, Lan desausschuß Reicher. — Die „Tiroler Stimmen" vom 14. März beginnen mit der Verhöhnung der tirolischen Bismarckfeier. Sie leiten ihren Wuthartikel damit ein, daß der deutsche Reichstag eine Ehrung Bismarcks

, die die Koleurverhältnisse kennen und solche — giebt es bei den „Tiroler Stimmen". Hinsichtlich der Nörgelei der „Tir. Stimmen" über die Personen, die den Auf ruf Unterzeichneten, veröffentlichen wir nur den allge meinen Ausdruck, der über die Art und Weise, wie dieses Blatt diesbezüglich schrieb und der heißt: infam. Was die Bismarckfeier selbst anbelangt, so wird kein Druck, sei er von Behörden oder von der be kannten Hierarchie ausgehend, den freien deutschen Geist Niederhalten können. Der 1. April

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 8
Date: 23.04.1897
Physical description: 8
behandeln zu wollen. Dazu waren an jenem Tage die Gemüther zu erregt. Man solle die Frage einem Ausschüsse überweisen — aber keinem solchen, der nie zur Berichterstattung kommt — und dort möglichst ferne von aller Leidenschaft das für und gegen erwägen. Kein objektiv denkender Mensch sollte dagegen etwas' einwenden können. Aber was war die Antwort? „Psui", „Volksverräther". „Verräther an der deutschen Nation" scholl es zurück von den Bänken derjenigen, die sich ihr „Deutsch- thum" hatten patentiren

lassen. Wer rief da „Verräther am deutschen Volke?" Die riefen es, die eben vorher in so kräftigen Worteit mit dem Verrathe an Oesterreich gedroht hatten! Jene sprachen von Verrath am deutschen Volke, die kurz vorher, in Graz mit den Slovenen verbündet, einen Deutschen zum Falle gebracht! Politische Rundschau. Hefterreich-Nrrgarrn. Die Abreise unse res Kaisers nach St. Petersburg zum Gegen besuche des Czarenpaares, findet am Sonntag den 25. ds. Vormittags vom Wiener Nordbahnhofe aus mittelst

nach Ostern hält, kann es noch mancherlei innerpolitische „Überraschungen" in Wien geben. — Inzwischen werden die Osterferien von „deutschfortschrittlicher" und „deutschnationaler"Seite, insbesondere von den Schönererianern gewaltig zu Kundgebungen verschiedener Art gegen die Badeni' schen Sprachenverordnungen für Böhmen benützt. Letztere planen sogar, zu diesem Zwecke einen „deutschösterreichischen Parteitag" im Auslande, im Deutschen Reiche (Dresden) abzuhalten, für wel che höchst unpatriotische Idee

sie aber Seitens na tionaler Berliner Blätter nach Gebühr schärfstens abgefertigt werden. Wie die Klagenfurter „Freien Stimmen" melden, soll für morgen den 24. ds. „ein allgemeiner deutscher Volkstag" geplant sein, indem gleichzeitig in allen Hauptwahlorten Oester reichs, wo Abgeordnete der deutschen Volkspartei gewählt sind, Versammlungen stattfinden sollen; dieser „Volkstag" soll sich in erster Reihe mit der

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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.11.1893
Physical description: 8
: 1. Die nächste Aufgabe einer Wahlreform, welche den Forderungen der Gerechtigkeit und des Fortschrittes entsprechen soll, ohne die Stellung der Deutschen in Oesterreich zu schädigen, erachtet er die Einführung des direkten Wahlrechtes der Land gemeinden ; 2. Die Bildung einer an die gegenwärtig be stehende Vertretung sich anschließende Wählerklasse des allgemeinen Wahlrechtes. Soll jedoch die Aus dehnung des Wahlrechtes nicht zu einer politischen Sonderstellung der Nichtbesitzenden führen

deutschen Partei. Was die 3 großen Parteien zusammengesührt hat, wissen wir, was sie aber Zusammenhalten soll, wissen sie selber nicht. Man kommt auf einem Umwege im besten Falle zu einem Beamtenministerium. Dazu war nicht notwendig, mit einem parlamentarischen Ministerium zu versuchen. Redner beantragt fol gende Resolution: „Eine aus einer parlamentarischen Majorität hervorgehende Parteiregierung könnte nur dann den nationalen Interessen der Deutschen in Oesterreich entsprechen

, wenn durch die Ausscheidung Galiziens, der Bukowina und Dalmatiens das historische und natürliche Uebergewicht des deutschen Stammes in den ehemaligen zum deutschen Bunde gehörenden Ländern wieder hergestellt wird. Unter den gegen wärtigen staatsrechtlichen Verhältnissen ziehen wir eine aus unparteiischen Fachmännern bestehenden Re gierung jeder anderen vor, vorausgesetzt, daß deren Leitung dem Deutschthum die ihm gebührende Stel lung durch eine konsequente Politik sichert. Da gegen bezweifeln

wir, daß ein parlamentarisches Coalitionsministerium, welches von den Parteien der verschiedensten Richtung abhängig und auf die selben Rücksicht zu nehmen genötigt ist, weder den gerechten Ansprüchen des deutschen Volkes in natio naler Beziehung, noch den Anforderungen der So zialreform und des freiheitlichen Fortschrittes ent sprechen wird. Professor Pommer beantragt, die Rede Dr. Steinwenders in Druck zu legen und zu verbreiten. Es sprachen zu diesem Punkte Bareuther, Kaniak, Prade und Pfeiffer, Hermann Braß bekannte

werden soll: die Haupt leitung hat ihren Sitz dauernd in Wien, dagegen sollen Provinzialleitungen in Wien, Brünn, Graz, Troppau, Eger, Reichenberg, Linz, Salzburg, Klagen- surt, Laibach und Innsbruck bestehen. In diesem Sinne beantragt Redner eine Resolution. An der darauf folgenden Debatte betheiligten sich zahlreiche Redner. Prof. Prommer kritisirte scharf die Leitung des Deutschen Schulvereins, worauf Dr. Wohlfahrt er widerte. Hermann Braß verwies in temperament voller Rede darauf, daß es jedes Deutschen Pflicht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 25.03.1893
Physical description: 12
Lorbeern gepflückt. Als Herausgeber der „Österreichischen Gartenlaube" trat er von Graz her mit unserem heimatlichen Dichter Adolf Pichler in Verkehr und machte dann am Achensee dessen persönliche Bekannt schaft. Zur Zeit, als bei uns die schweren nationalen Kämpfe ausbrachen, stellte er sich mit ganzer Ent schiedenheit auf die Seite der angefochtenen deutschen Stammesbrüder und erhob seine Stimme als Rufer im Streit. Jetzt wirkt er von Berlin aus für die Sache des Deutschthums, der vorzüglich

seine zahl reichen Schriften dienen. Er ist deutschnational, doch nicht antisemitisch, und mahnt immer lauter zum Zusammenhalt aller Deutschen, damit sie nicht von den Slaven verschlungen würden. In der vorliegen den hübschen Gabe zeigt er in 53 Bildern, die er „Märchen" nennt, wie nöthig es sei, auf der Hut zu sein; er warnt vor Untbätigkeit und schwächlicher Nachgiebigkeit und malt die drohenden Gefahren aus, die uns umgeben. Namentlich geißelt er die politi sche Blindheit und den Kosmopolitismus

gege ben hat. — Im ungarischen Abgeordnetenhause wäre es am 21. März beinahe wieder zu einer Sitzung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit gekommen. Die persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen wieder holen sich seit einiger Zeit sehr häufig und beweisen, daß die parlamentarische Luft in Budapest noch immer sehr ungesund ist. Deutschland. Einzelne bedauerliche Zustände, wie sie in der deutschen Armee herrschen, wurden kürzlich im Reichstage aufgedeckt. Abgeordn. Hintze (freisinnig) kam

werden konnte, was natürlich die Mißachtung von Seite der Fremden und deren Gelüste hervorrief, sich auf Kosten der Deutschen zu bereichern. Allein daran lag uns wenig, denn wir besaßen den Haus spruch: „Deutscher, ärgere Dich nicht!" Man wird künftig ein artiges politisches Märchen erzählen können, dessen Fäden sich vor unseren Augen zu sammenweben. Und dasselbe dürfte lauten: „Den Deutschen war ein großer Krieg aufge drungen worden, den sie siegreich bestanden. Sogleich aber hieß

es bei ihnen selbst: „Nur keinen Miß brauch des Erfolges! Ueberraschen wir die Welt mit unserer Bescheidenheit!" Und so geschah es denn auch. Die anderen Völker waren indes den Deutschen spinnefeind und neideten dem neuen Nationalstaat sein Leben. Sie zettelten vor aller Welt Komplotte wider das deutsche Volk au, deren Ausführung sich nur wegen der Furcht vor wuchtigen Hieben verzögerte. Die Deutschen jedoch banden selbst ihre Hände und riefen sich unablässig zu: „Halte Frieden, halte Frieden! Halte nichts fest, als den Frieden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.07.1900
Physical description: 4
aufs Spiel zu setzen und sich neuerdings zu ver gehen gegen das edelste Gebot: „Du sollst nicht tobten!" Bon Nah und Fern. Der Parteitag der deutschen Socialdemokratte in Oesterreich Wurde von der Parteileitung für 2. September und die folgenden Tage nach Graz einberufen. Wir bringen die Tagesordnung in der nächsten Nummer. Tie deutsche Führung. Unter diesem Schlagworte bringt die „Arbei ter-Zeitung" in ihrer Nr. 190 vom 13. Juli an erster Stelle einen längeren Artikel

, in welchem sie in vorzüglicher Weise wohlgezielte Hiebe gegen die deutschen Parteien führt, die wir uns nicht versa gen können, im Interesse unserer Leser wenigstens zum Theil abzudrucken. Da heißt es u. A.: Der Staat ist in eine schreckliche Krise hinein- gerathen, und er braucht nun wirklich jemand, der ihn aus dieser Wirrniß herausführt. Was aber thun diese deutschen „Politiker", die Oester reich regieren wollen, den Staat zu führen vor geben? Sie warten auf Herrn v. Koerber, wie sie vor zwei Monaten auf Herrn

- und Rassenhaß getreten ist, der alles Fremde vor sich nieder wirft, so muß man sich gestehen, daß die „gelbe Gefahr" für Europa größer ist, als es bisher den Anschein hatte und daß unsere weisen Staatslen ker noch manchen Schweißtropfen vergießen wer den, bis jene Gefahr endgiltig beseitigt ist. Eine Hoffnung: daß sich Herr v. Koerber eine Ma jorität „bilden" werde, in der auch sie eingereiht werden und daß er dann wohl so gütig sein werde, sich auf diese Majorität zu „stützen"! & tue Deutschen

haben, um niitihnenzusammendei: Staatleiten zu können, betteln diese Strohköpfe um die Gunst des Polenclubs, liegen vor den Römlingen auf dem Bauch und machen der Regierung den Hof, als ob Herr v. Koerber der vom Schicksal ge sendete Protektor wäre! Es wäre zum Lachen wenn es nicht wieder die staatliche U n ^ f ä h i g k e i t der österreichischen Deutschen dar- thun würde, die nienials begriffen haben, daß Macht zu haben bedeutet, selbstmächtigzu sein, sondern immer der Täuschung lebten, Macht könne einem Volke von oben

„verliehen" werden! Wie hilflos die Deutschen dem staatlichen Problem gegenüberstehen, zeigt sich in den Reden ihrer Politiker, in den Artikeln ihrer Zeitungen. Jede dieser tiefsinnigen Auseinandersetzungen schließt mit der Erklärung, die Regierung müsse das Parlament actionsfähig machen, von den Rechten der Deutschen dürfe aber nicht ein Titel- chen geopfert werden. Zum Teufel noch einmal: Begreifen diese Einfaltspinsel nicht, daßsiees sind, die jetzt zu „führen" hätten, daß ihr Recht gegen die Czechen

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 8
Date: 31.07.1896
Physical description: 8
- österreich, Steiermark, Kärnten und Schle sien. Die Verjudung in Prag! Nach einem Ausweise der judenfreundlichen „Bohemia" studirten am k. k. Staats-Obergymnasium in Prag-Neustadt im abgelaufenen Schuljahre dem Bekennknisse nach 189 Katholiken, 16 Protestanten und 198 Juden; am k. k. Neustädter Obergymnasium am Graben 178 Katholiken, 17 Protestanten, 223 Juden; am Altstädter Gymnasium 42 Katholiken, 3 Prote stanten und 208 Juden. Im Ganzen werden die drei deutschen Obergymnasien am rechten Moldau- Ufer

von 409 Katholiken, 36 Protestanten und 629 Juden besucht. Die Juden machen in Prag 10 Percent der Gesammtbevölkerung aus, an den deutschen Mittelschulen zählen sie aber 60 Percent, an allen (deutschen und czechischen) Mittel- und Hochschulen zusammen mindestens 35 Percent. Dem entsprechend ist auch das Deutschthum in Prag ver- judet. Und dieses Deutschthum nimmt sich heraus, die Parole für die deutsche Politik in Oesterreich ausgeben zu wollen! — Für die neugebackene „Deutsche Fortschrittspartei

", die sich von Prag aus ihre Ordres holt, ist dies sehr bezeich nend. Kein Wunder, daß der Abfall von dieser verjudeten „liberalen" Partei sich überall steigert. Insbesondere auch in Steiermark sträubt man sich gegen einen solchen ,.Fortschritt". Am 19. ds. war in Graz eine Vertrauensmäuner-Versammlung der liberalen und nationalen Deutschen, die eine Vereinigung für die Landtagswahlen in Steiermark bezwecken sollte, aber mit einem vollständigen Fiasco für die Gegner des Antisemitismus endigte. Schrift lich

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 03.11.1897
Physical description: 14
Sk. 132 Nationalgefühls trat am Sonntag der Bozener Volkstag zusammen. Er hat schlagend bewiesen, daß die Deutschen des Nordens und Südens ein einig Volk von Brüdern sind, und daß jene Ab geordneten, die gegenwärtig noch zur Majorität halten, nicht die wahren Vertreter des Volkes von Tirol sind, daß sie bisher nicht deutsch handelten und die Interessen des Deutschthums jenen der Slaven freventlich hintansetzten. Mit Freuden be grüßen wir alle Jene, die sich in Bozen einge funden haben, seien

v. Pern- werth — zu Wagen und Rad, und es würden sicher weit mehr gewesen sein, hätte ein Nacht-Extrazug eine Rückkehr zu später Stunde ermöglicht. Aus Kältern, Tramin, Neumarkt, Salurn, den Orten an der deutsch-italienischen Sprachgrenze, selbst aus Luserna, der deutschen Sprachinsel im Gerichts bezirk Levico, waren die deutschen Männer erschienen um ihre rege Zusammengehörigkeit zu allen Deutschen, ihr Nationalgefühl stolz und freudig zu bekunden. Auch die Studentenverbindungen, Burschen

, welche das Ministerium mit diesen Sprachenverordnungen verfolgte, seien klar und durchsichtig, ihm galt es, sich eine Majorität um jeden Preis zu sichern, den Ausgleich mit Ungarn zu ermöglichen, die Tschechen aber vergäßen ihren einstigen oft gerühmten Freisinn nur, um das verhaßte Deutschthum zu beseitigen. Die traurigen Folgen der Sprachenverordnnngen ließen sich heute schon zur Genüge ahnen, wenn man das Prag von einst und das von heute betrachte, seinen Blick aus die einst ganz deutschen Städte Budweis, Pilsen

, Ungarisch-Hradisch :c. werfe, die jetzt unter dem Terrorismus der Tschechen schon ganz vertschechl worden seien. Der Anfang zum tschechischen Nationalstaats sei gelegt, der Kampf der Deutschen sei vielleicht noch zur rechten Zeit begonnen worden, um die Grundlage des Staates, unsere Verfassung, Oesterreich und unsere nationale Existenz zu retten. Heilige Güter seien es. um die gekämpft würde, derenhalber sich unsere Abgeordneten in aufreibender Thätigkeit einsetzen; aus unserer Seite stehe das Recht

. Unser Kampf gelte der Erhaltung eines starken Oesterreich als Hort des Friedens für Alle, als eines Reiches, auf dessen Leitung den Deutschen ihr kulturell und national gebührender Einfluß gewahrt bleiben müsse! (Bravo, Heil!) Ja, wenn das Recht auf unserer Seite, wenn den Ausführ ungen unserer Abgeordneten in ihren verschiedcnt- ^ichen Versammlungen voller Glaube zu schenken sei, wie sei es erklärlich, daß der Kampf so lange dauern könne und die beharrlich an ihren Irrthümern festhaltende Regierung

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 18.10.1899
Physical description: 8
allen Erdenkindern Wärme und Licht spende. Die Geschichte zeigt uns deutlich, dass das Papst thum sich immer als besonderer Freund der deutschen Nation bewiesen hat. was Redner durch Verlesung von Citaten protestantischer Gelehrter darlegt. Auch erinnere er daran, dass er vor mehreren Monaten einen Preis von 1000 fl. für den ausgesetzt habe, der die Deutschthumfeindlichkeit der katholischen Kirche Nachweisen könne. Aber bis jetzt habe Redner noch kein Angebot erhalten. So etwas kann eben nicht einmal im Ernste

den 30jährigen Krieg beschert, der seinerzeit Schmach und Schande, für uns den Militarismus gebracht hat, an dem unsere Sozialpolitik unsäglich zu leiden hat." Redner keunzeichnet den Verrath der protestantischen Fürsten zur Zeit der Türkenkriege, ihr Bünd nis mit den Franzosen rc. „In der Gegenwart ist es gerade Wolf, der den Namen „deutsch" schändet, dem deutsche Treue ein leerer Schall ist. Er hat es ja gewagt, im Parlament offen zu erküren, es wäre gut, wenn Deutschösterreich eine Provinz des deutschen

Kirche „und zum Hause Habsburg stehen und sich „durch keinerlei Abfallshumbug in diesen ihren „Grundsätzen beirren lassen. Zugleich er- „klärt die Versammlung: Im stolzen Be- „wusstsein, dass Tirol in seinen schweren „Freiheitskämpfen die Ehre Deutschlands vor „allen übrigen Deutschen mit ihrem Blute „mannhaft vertheidigt hat, werden wir Tiroler „auch heute die Rechte des deutschen Volkes „in korrekter Weise jederzeit vertreten und „beschützen. Deshalb protestieren wir endlich „gegen die letzthin

versuchte Verunglimpfung „des großen deutschen Helden Andreas Hofer „durch die radikalnationale Verhetzung." Dieselbe wird einstimmig mit großer Be geisterung angenommen. Als zweiter Redner ergriff Herr Redakteur Prangner aus Bozen das Wort. In einem ausgezeichneten voltsthümlichen Vortrag besprach er die heutige glaubens- und österreichfeindliche Bewegung und ihre Geschichte. Wir werden in der nächsten Nummer die treffliche Ausführungen unseren Lesern mittheilen. Stürmische Beifalls bezeugungen wurden

blamierenden Beschluss des Gemeinderathes der Landeshauptstadt, eine Straße „Bismarckstraße" zu nennen, beantragt; sie hat folgenden Wort laut: „Durchdrungen von der festen Ueberzeugung, „dass Bismarck in unheilvollster Weise „Oesterreich namentlich durch den Bruderkrieg „im Jahre 1866 tief geschädigt und die „Deutschen Oesterreichs aus dem deutsch en „Bunde ausgestoßen hat, protestiert die a m „15. Oktober in Schlitters abgehaltene Ver- „sammlung des christlichsozialen Vereines in „Tirol energisch

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 02.06.1899
Physical description: 12
des Landtages, links und rechts, einhellig zusammengewirkt, um die Thätigkeit des Landtages zu einer möglichst frucht bringenden zu gestalten. Zu guter Letzt fiel noch ein schriller Mißton in die Verhandlungen des Landtages und in die Ausgleichsverhandlungen zwischen Deutschen und Welschen. — Schon vor 3 / 4 Jahren richteten die italienischen Reichsrathsabgeordneten eine Denk schrift über die Beschwerden und Wünsche Welsch tirols an den Ministerpräsidenten Grafen Thun. Es war dies ein Schriftstück

im Buchhandel. Allein es krähte kein Hahn darnach, sie fand gar keine Be achtung ; in deutschen Landtagskreisen scheint sie gar nicht gelesen worden zu sein. Damit hatt es aber nicht sein Bewenden. Abg. Salvadori ließ von seiner Denk schrift eine deutsche Übersetzung, noch dazu eine schlechte Herstellen u. übersandte knapp vor Landtagsschluß je dem Abgeordneten ein Exemplar hievon. Unter den deutschen Abgeordneten erregte diese Broschüre die größte Entrüstung; in der letzten Landtagssitzung wiesen die Abg

sich in dem Gottesacker bei St. Peter in Rom, dem allen kathol. Deutschen ehrwürdigen „Campo santo“ („heiliger Friedhof"). Die Päpste verschiedener Zeiten haben diese heil. Stätte mit vielen Abläsien bereichert und mit Privilegien geziert. Dieser Erde fügte Florian v. Waldaus alle jene Reliquien bei, die aus angeführten Gründen nicht gefaßt wurden. Namentlich ward viel vertrocknetes Martyrer- blut der Genossen des hl. Gereon mit in den Boden gelegt. Durch die Kapelle führte der Stifter einen weißen Marmorstein

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 06.11.1897
Physical description: 10
wurde einstimmig angenommen. Bei dem am Abend veranstalteten Festkommers wurden zahlreiche, aus allen deutschen Theilen der Monarchie eingelaufene Begrüßungstelegramme verlesen. — D r. Ambros Mayr ff. In Wien ist am Montag den 1. ds. Mts. der Vertreter der Unter- innthaler Landgemeinden im Reichsrathe. Herr Prof. Dr. Ambros Mayr einer Rippenfellentzündung, an welcher er vor einigen Tagen erkrankte, erlegen. Professor Mayr stand im 47. Lebensjahre. Er war in Söll geboren, hatte in Innsbruck

und Wien studirt und an den Mittelschulen in Troppau, Bozen und Trient als Lehrer der deutschen Sprache und Literatur gewirkt. Die letzten Wahlen brachten ihn in den Reichsrath, wo er den konservativen Stand punkt vertrat. Professor Mayr war literarisch sehr thätig. Wir verdanken ihm n a. das „Tiroler Dichterbuch" und eine Literaturgeschichte. Der Verstor bene wird in seiner Heimat, in Söll, beerdigt. — Die Regierung hat einen Gesetzentwurf über die Regelung der Bezüge der in die Kategorie

zurück. Er sagte, daß die Schönerianer sich wie die gemeinsten Gassenbuben benehmen und der deutschen Nation zur Schande gereichen. Ebenso wendete sich Lueger heftig gegen einen Brief, den der berühmte . deutsche Geschichtsforscher Mommsen in Sachen des | Kampfes der Deutschen gegen die Sprachenverord nungen an die „Neue Freie Presse" gerichtet und darin die Deutschen zu energischem Widerstande auf gefordert hat. Die Worte Luegers riefen bei den Deutschnationalen

er schienen in sieben Gemeinden mit insgesammt 445 Wahlberechtigten zusammen blos 37 Wähler, also 8 Prozent. Eine spätere Zusammenstellung verzeichnet bei 14 Gemeinden mit 814 Wahlberechtigten 49 Erschienene, also nur 5 Prozent. Konflikt zwischen Peutschtand und Kayli. Graf Schwerin, der deutsche Gesandte auf Hayti, verlangte von der dortigen Regierung für die unbe rechtigte Gefangenhaltung eines deutschen Unterthanen, Namens Lueders, Genugthuung. Da eine Entschädi gung verweigert wurde, brach Schwerin

Sprache abgefaßt und lautet in der deutschen Übersetzung folgendermaßen: Zeugniß. Ich Unterfertigter bestätige, daß der genannte Cajetan Sweth, geb. aus Graz in Steiermark, weiland Sekretär des Herrn General Andreas Hofer, Statt halter von Tirol, mit diesem in die französische Kriegsge fangenschaft gerieth, was geschehen 1810; mit mehreren Kriegsgefangenen Tirolern auf die Insel Elba ge brachtward, wo sie in das damals formirte 3. Fremden- Bataillon eingereicht wurden. Diese braven Tiroler

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 27.05.1899
Physical description: 18
ändern. Noch ist es unbestimmt, was an deren Stelle treten wird. Welch Strafmittel immcr es aber auch sei, der Gedanke der Menschlichkeit wird einen schönen Sieg feiern können, wenn fortab Richter und nicht Beamte der Administration über das Leben und das Geschick des Einzelnen zu unterscheiden haben werden. Möge das Ende der Deportation auch das Ende der oft so leicht verhängten administra tiven Maßregelungen sein. Politische Rundschau. Die national-politischen Aorderunge», welche die deutschen

„die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder" ein geführt werden. Das Programm fordert sodann die Beseitigung des Paragraph vierzehn des Staatsgrundgesetzes, die Aufhebung sä mmtl ich er bisheriger Sprachenverordnungen und In struktionen und die Anerkennung der deutschen Sprache als all gemeiner Vermittlu ngs- sprache. Im Besonderen hoben Nicderöster- reich, Oberösterreich, Salzburg und Vor arlberg als einheitliches deutsches Sprachgebiet zu gelten. In Böhmen soll die nationale Abgrenzung streng

durchgeführt werden. Es sind national abge grenzte Kreise zu bilden mit Kreisämtern und Kreis vertretungen. Die obersten staatlichen Gerichts- und Verwaltungsbehörden haben aus einer deutschen und czechischen Abtheilung zu bestehen. Die deutsche Sprache ist als innere und äußere Amtssprache aller Staatsbehörden in den deutschen Verwaltungsgebieten zu bestimmen, überdies werden nationale Kurien ein geführt. Die autonomen Behörden haben ihre innere und äußere Amtssprache selbst festzusetzen. Für Tirol

wird verlangt, daß die rein deutschen Grenzgemeinden von Wälschtirol abgetrennt und mit den angrenzenden deutschen Bezirken vereinigt werden. In Betreff des Sprachengebrauches bei den Gerichten erster Instanz soll der geltende Zustand erhalten und gesetzlich sichergestellt werden. Daher hat bei den Gerichten in Deutschtirol ausschließlich die deutsche Sprache als Sprache des äußern und innern Dienstes zu gelten, wogegen für Wälschtirol be züglich der italienischen Sprache dasselbe gilt. Als Grundsatz

soll gelten: im deutschen Tirol deutsche, im italienischen Tirol italienische Beamte. Als Grundsatz auf dem Gebiete des Schulwesens soll gelten: der 8tatu8 po ist zu erhalten. Auf die Erfüllung der von den Italienern erhobenen For derung nach einem größeren Maße der Selbstver waltung des italienischen Landestheiles kann nur unter folgenden Bedingungen eingegangen werden: daß die Deutschtiroler in der eigenen freien Ver fügung über die Angelegenheiten ihres Landestheiles nicht behindert

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 11.03.1893
Physical description: 12
von ihr ab, wie z. B. in der deutschen Kernstadt Reichenberg geschehen. Wie die Verhältnisse einmal liegen, kann eine Besserung für das deutsche Volk in Oesterreich nur erwartet werden, wenn alle deutschen Volksvertreter in die schärfste Gegnerschaft zu der jetzigen Regier ung treten. Es erheischt dies erstens die völkische Ehre; dann ist es aber auch eine politische Not wendigkeit. Man kann es doch jetzt in Oesterreich durch lange Jahre verfolgen, daß nur die Partei etwas erreicht, die durch rücksichtsloses, alles be gehrendes

Auftreten, sich bei der Regierung in scheue Achtung zu setzen weiß. Durch diese Wahr heit ist dem Deutschtume die einfache Richtschnur seines Handelns gegeben. Kommt es, von dieser Wahrheit ausgehend, zu einer einhelligen That, dann ist sein völkischer Bestand in Oesterreich ge sichert; wenn nicht, dann geht das Deutschtum lang sam zu Grunde und damit üv68 ^ustriao. Zum Schluffe richtet Otto v. Pfister eine wohl zu beherzigende Mahnung an unsere Volksgenossen im Deutschen Reiche, in der es heißt

: „Es wird von deutscher Seite in Oesterreich nichts schmerzlicher empfunden, als die Teilnahms losigkeit, mit der weite Schichten unseres reichs- deutschen Volkes dem harten schweren Kampfe des Deutschtums für seine Erhaltung zuschauen. Ein starker moralischer Rückhalt im reichsdeutschen Volke würde die Widerstandskraft, die freudige Kampfes lust unserer ostmärkischen Brüder ungemein heben. Vor Allem sollte die reichsdeutsche Presse sich mit liebender Wärme ständig unserer Stammesgenossen annehmen und unserem

, wir können jeden deutschen Mann hiefür brauchen. Was hier eine amtliche reichsdeutsche Regierung nicht thun kann, das kann das deutsche Volk. Durch unsere Geburt ist uns die unverrückbare Aufgabe vorge schrieben: unserem deutschen Volke Leben und Stre ben zu weihen. Dies bedingt auch unsere Stellung gegenüber dem Deutschtume in Oesterreich. Handeln wir darnach!" Es wäre überhaupt zu wünschen, daß diese Worte, die nur zu wahr sind, im großen Deutschen Reiche die vollste und nachdrücklichste Beachtung fänden. Rundschau

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Tiroler Post
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Page 4 of 12
Date: 04.01.1899
Physical description: 12
äußerst mißlich. Denn auf diese Weise kann es beinahe nur gut situirten Herren nlöglich sein, Hochschulprofessoren zu werden. Vielen talentvollen, katholisch gesinnten Doktoren ist es einfach unmöglich, ohne Gehalt Jahre hindurch warten zu können. Das ist sicherlich eine wesentliche Ursache, warum man unter den Herren Universitätsprofessoren wenige stramme Katholiken findet. Derselbe Mißstand herrscht auch im Deutschen Reiche, auch hier haben die Privatdocenten keinen Gehalt, auch hier finden

wir wenige, katholisch gesinnte Privatdocenten und Hochschulprofessoren. Wie man aber, was katholisches Leben und Wirken anbelangt, in Deutschland — Oesterreich überall voraus ist, so ist es auch hier der Fall. Man greift dort einfach zum Mittel der Selbsthilfe. So hat sich in Trier ein Verein zur Unterstützung studierender, deutscher Katholiken gebildet, der hauptsächlich den Zweck hat, talentvollen, deutschen Katholiken, welche keine ausreichenden Mittel besitzen, Privatdocenten

werden zu können, kräftigst unter die Arme zu greifen. Der Verein erstreckt sich über ganz Deutschland, be sitzt trotz seines kurzen Bestandes bereits eine große Zahl von Ortsgruppen und hat bereits nette Erfolge erzielt. Das sind die Früchte der deutschen Katholikentage, und wir Oesterreicher müssen uns geradezu schämen, so weit hinter den Gesinnungsgenossen des Nachbarreiches zurück zu sein. So sorgen demnach jetzt die reichs- deutschen Katholiken selbst dafür, daß sie in ^Zuknnst orno fytuiciiijtrnOe Anzahl katholisch

hat, auch in Zukunft ein treuer Freund bleiben wird. Von der katholisch-deutschen Studenten schaft Innsbrucks. Der Ausschuß der katholisch deutschen Studentenschaft Innsbrucks, der ein gemeinsames Vorgehen in akademischen Ange legenheiten bezweckt, ist folgendermaßen zu sammengesetzt: Für die kath. akad. Verbindung „Austria" Herr eand. jur. Josef Naschberger, zugleich derzeitiger Obmann des Ausschusses; Ersatzmann hiefür Herr cand. med. Richard Wollet; für den kath. acad. Verein „Tirolia": Herr eand. phil. Alois

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 28.08.1897
Physical description: 10
der Gleichwerthigkeit beider Nationalitäten Böhmens erfolgte Regelung der Sprachensrage, die Czechen in die Lage versetzen, mit den Deutschen bei dem künf tigen Ausgleiche im Reichsrathe zu verhandeln. Um die Deutschen für diese Auffassung des böhmischen Streites zu gewinnen, war es unerläßlich, ihnen bei der Regelung der Sprachenfrage zu beweisen, daß diese Maßregel wohl zu Gunsten der Czechen erfolgt, aber von keiner Feindseligkeit gegen die Deutschen diktirt sei. Gras Badeni glaubte sie in der Weise lösen

zu können, daß er erklärte, eine Majorität ohne die liberalen Deutschen, wenigstens ohne einen großen Bruchthcil dieser ehemals so großen Partei, nicht zu akzeptiren. Ohne diesen Zusammenhang mit der böhmischen Frage erscheint die Stellung nahme des Ministerpräsidenten ganz unverständlich. Vielen erschien sie auch so im April 1897. Stand doch Graf Badeni seinem, wir möchten sagen natio nalem Bekenntnisse nach, der sich damals gebildeten Majorität der Rechten am nächsten. Und doch war diese seine Stellungnahme leicht

erklärlich: dadurch sollte der Beweis erbracht werden, daß die Sprachen verordnungen lediglich den Zweck verfolgen, den Czechen die Gleichberechtigung in Böhmen zu ver schaffen, daß sie aber keineswegs den Ausgangspunkt bilden sollen für ein Regieren gegen, ja auch nur ohne die Deutschen." Dieses Programm sei vielleicht zu künstlich, zu doktrinär, vor Allem zu idealistisch gedacht gewesen. „Es setze einen vollständigen und allseitigen guten Glauben bei den Parteien voraus, es überschätze die vorhandene

Genüge leistet, darf der durch die obenerwähnte Veröffentlichung hervorgerufeneZwischen- fall als abgeschlossen betrachtet werden." Der Wesuch des Präsidenten Aaure in Peters burg und die damit verknüpften Umstände haben jedenfalls die Erwartungen der fanatischen Russen freunde in Frankreich nicht erfüllt. Man hat dem Herrn Präsidenten der französischen Republik nicht mehr und nicht weniger Ehren angethan, als dem vor Kurzem in Petersburg weilenden deutschen Kaiserpaar und auch die bei dem Galadiner

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.07.1897
Physical description: 4
u. s. w. Unter anderen Um ständen, insbesonders einer anderen Persönlichkeit als dem Grafen Badeni gegenüber, könnte eine solche Nach richt sicherlich wenigstens zur Neugierde reizen. Was hat er im Sinne? Was wird er thun? — Dem heuti gen Ministerpräsidenten gegenüber bemächtigt sich der Deutschen eine solche Neugierde sicherlich nicht. Es muß ihnen zu Gute gehalten werden, wenn sie von dem — sagen wir, Vorurtheile befangen sind, daß für sie von Seite Badeni's nichts mehr zu erwarten ist. was irgend welche Hoffnungen

bei ihnen wecken könnte, viel weniger etwas Gutes. Bis jetzt hat noch kein Ministerpräsident solches gewagt, wie Gras Badeni — und diese Kühnheit, so meinen die Deutschen, kann nur von der festen Ueber zeugung des Grafen kommen, daß er das Richtige thut, was mit Gefallen aufgenommen wird. Mit dieser Ueber zeugung kann Graf Badeni der Meinung und Empfin dung der Deutschen in Oesterreich — niemals gerecht werden. Daß Graf Badeni aus der Sackgasse her auskommen möchte, in welche er sich geführt hat, das begreifen

auch die Deutschen. Sie können aber unmög lich glauben, daß das ihm, der solcherart fehlgegangen ist, gelingen werde. Die Deutschen sehen also den neuen Versuchen Badeni's mit aller Ruhe entgegen; sie plagen sich nicht im Mindesten damit, die neuen Schritte Ba deni's zu errathen, oder, wenn sie von Polen oder Jung tschechen angekündigt werden, sich über ihre Zweckmäßig keit den Kopf zu zerbrechen. Die Deutschen wissen wohl daß ihnen nicht ein Quentchen mehr Gerechtigkeit wie derfahren wird, als sie in Folge

es ktzin Gut machen, sondern nur eine Sühne. Mit dieser Ueberzeugung könne»: die Deutschen die neuen Versuche Badeni's, welche angekündigt werden, in aller Ruhe besprechen. Graf Badeni will, so heißt es im September den böhmischen Landtag einberufen und ihm eine Vorlage behufs Regelung der Sprachenfrage und eine andere über die Kurien machen. Das Jung tschechenblatt ist damit natürlich einverstanden, die Spra chen- und Nationalitätenfrage in die Landtage zu verlegen Das entspricht

ja so sehr dem föderalistischen, dem staatsrechtlichen Glaubensbekentnisse. Da die Deutschen dem Gotte des Föderalismus weder opfern noch ihn an beten wollen, werden sie'wahrscheinlich deu Standpunkt esthalten: Art. 19 der Staatsgrundgesetze ist ein Reichs gesetz ; Ausführungen hiezu können nur von Reichswegen gemacht werden. Die Deutschen haben diesen Artikel ets nur als einen Rahmen betrachtet, innerhalb dessen usführungsgefetze zu beschließen sein werden. An Stelle dessen haben die österreichischen Regierungen diesen Rah

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 04.12.1897
Physical description: 10
gefallen. In Prag und anderen czechischen Orlen revoltirt der Mob in einer Weise gegen die Deutschen, daß überall Militär zu deren Sicherung requirirt und sogar über Wrag das Staudrecht verhängt werden mußte. Die Polen dürften Gautsch keine Schwierigkeiten machen. Eine namhafte Schwierig keit dürfte ihm die Präsidiumfrage bereiten, da Kra marsch erklärt, er werde nicht zurücktreten. Abrahamo- wicz dürfte sich zum Rücktritt bewegen lassen. Der Sturz des Grafen Badeni hat in allen deutschen Theilen

unseres Staates große Befriedigung hervorgerufen. Fast überall äußerte sich die Freude des Volkes durch großartige Kundgebungen. In den Städten fanden Umzüge, Beflaggungen und Illumi nationen statt, die deutschen Abgeordneten wurden jubelnd begrüßt. In einzelnen Orten arteten die Demonstrationen allerdings auch derart aus, daß die Sicherheitsorgane einschreiten mußten. Unliebsame Abgeordnete wurden beschimpft, Fenster eingeschlagen usw. Erschütternd wirkten die Nachrichten von den vor dem Rücktritte

nach und nach einen sehr be drohlichen Charakter an. Die deutsche Bevölkerung mußte für ihr Leben fürchten. Unter dem 29. Nov. meldete man aus der böhmischen Landeshauptstadt: Die Nachricht vom Sturze des Ministeriums Badeni rief hier ungeheure Erregung hervor. Die Nacb- nuttags und Abends vorgekommenen Straßenexzesse begannen zumeist seitens der niederen Volksschichten. Die Demonstranten zertrümmerten die Fenster des deutschen Theaters, der deutschen Bereinslokale, des Landesmuseums und bewarfen die Polizei mit Steinen; auch zwei

des durch eine Rede des Prager Bürgermeister noch mehr erregten Pöbels in die Keller flüchten und sich dort vcrbarrikudiren. Einigen Deutschen wurde auf der Straße Gewalt

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 30.09.1893
Physical description: 14
sind die be treffenden Betriebsdirectionen, bei der priv. Süd bahn das Verkehrs-Jnspectorat betraut, woselbst auch die näheren Bezugsbedingungen in Erfahrung gebracht werden können. Karl Pröll s Kalender aller Deutschen, herausgegeben vom „Allgemeinen Deutschen Ver bände" in einer Auflage von 12 000 Exemplaren, hat es sich zur Aufgabe gestellt, den alldeutschen, den weltnationalen Standpunkt nach jeder Richtung hin zu vertreten und die Arbeit des österreichischen und reichsdeutschen Schulvereins, der Kolonialgesell

schaften, des Vereins für Handelsgeographie, des deutschen Sprachvereins u. s. w. publizistisch zu fördern. Deshalb sind alle inneren Fragen und Parteitendenzen streng ausgeschlossen und das Augen merk nur auf die Stärkung der deutschen Weltstel lung und Erweckung des nationalen Gemeingefühles gerichtet worden. Aus dem reichen Inhalt dieses 17 1 / a Druckbogen umfassenden Kalenders heben wir hervor: Heimatsbangen. Von Karl Pröll. Weshalb braucht Deutschland Kolonien? Von Dr. Schroeder- Poggelow (Berlin

). Vom unvergessenen Bismarck. Von Dr. Otto Arendt (Berlin). Volksschule und Nationalgesang. Von Karl Pröll. Die Denkmals stadt Walters von der Vogelweide. Von Karl Pröll. Die Stimme des Blutes. Eine Geschichte aus Böh men. Von Anton Ohorn (Chemnitz). Wirkungen und Aufgaben des deutschen Schulvereins in Oester reich. Von Dr. Rudolf Funke (Prag.) Nationale Zustände in Nordböhmen. Von H. Reimann (Ober leutensdorf). Die Aufgaben und die Thätigkeit der deutschen Nationalvereine in Böhmen. Von Dr. Rudolf Funke (Prag

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