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Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 11 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Das seien auch Proben der deutschen nationalen Dichtung, die in Tirol zu beiden Seiten des Brenner seit dem Anfänge des 19. Jahrhunderts von Weihcnbach über Hilm und Pichler zu Renk, Wallpach, Bruder Willram und damit auf unsere Tage eine überaus eifrige Pflege gefunden hat (3, 565). In den verschiedensten Wendungen wird da der Gedanke, daß Tirol, das schöne Alpenland, geweihter deutscher Bo'dcn sei, ausgesprochen. In 5cn Iabren 1SS6 9 errichteten deutsch bewußte Männer dem Dichter Walter

von der Vogclweide, dessen Heimat in Lauen im Eisacktal vermutet wurde, in Bozen ein Denkmal, das vor Allem auch ein Sinnbild des deutschen Geistes an der Südgrcnzc des deutschen Bodens und Landes sein sollte (5, 515f.). Die Sonn- wendfeuer, ein als Bolksbrauch noch erhaltener Überrest uralter rätisch-germaniscber Sonnenverehrung und im Gebirge besonders wirkungsvoll, wurde feit 1895 zu einer deutschvölkischen Bckcnntnisfcier in Nord- und oüdtiro! umgestaltet und alljährlich begangen (3, 2IS). DasOlrisscheiden

der deursckwstcrrciebischei^ Länder aus dcnr deutschen Bunde 1366 und die Erhebung Preußens an die Spitze des neuen deutschen Reiches 1870 haben den deutschen Gedanken in Tirol in eine politische Mitleidenschaft gezogen, die eine etwas nähere geschichtliche Erklärung erfordert. Die Mehrheit der Bevölkerung Tirols, insbesondere die bäuerliche, stand im Banne der katholisch-konservativen Partei, welche die Demütigung des .Kaisertums Österreich als der katholischen Vormacht in Deutschland und Europa nicht verschmerzen konnte

der äußeren Niederlage der bisherigen kaiserlichen Regierung feir 1867 die Führung errungen unb sic hoffte einerseits dauck der kulturellen Überlegenheit des deutschen Elementes und durch ein gewisses Entgegenkommen gegenüber den anderen Bolksstämmen hinsickülieb der Pflege ihrer Muttersprache und 2iationa!ität das Reich im bisherigen Staatsgedankcn, aber unter Anpassung an neue Forderrurgep» und Bedürfnisse fortzuführen. 'Über die Verfassung des Reiches im Allgemeinen und über die Gestaltung

des Schulwesens im -Besouderen entbrannten, zwischen der liberalen und konservativen Richtung heftige Auseinandersetzungen. 3m Jahre 1879 schlug aber die kaiserliche Negierung einen neuen .Kurs ein und schuf sich aus den tschechischen und polnischen Rationalisten ciner- scirs und den deutschen .konservativen andererseits eine Mehrheit im Reicüsrate, während die deutschen Liberalen in die Opposition gedrängt wurden. Die Tschechen wurdet» innner begehrlicher, kaum harten sie in bcn staatlichen Eirrrichtnngcn

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 7 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
ftilto v. Vintlcr und Oswald v. Wolkenitein. Daran schließen sich als besondere Großtaten der deutschen Literaturgeschichte die iiu Etschland crsolgte Niederschrift der d«chchen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrun, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bühncnspiclc in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Amgangssprackc, feien es nun die Ladiner in beit Seitentälern hes Eisack oder die Trientiner und Lombarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „I-ackini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dtrd auch zum ständigen Beinamen für Leute die aus jenen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen cinwandcrtcn und sich dort nicdcriießcn. Auch das ist ein Beweis, daß sie gegenüber den deutschen Emwobncrn des Bozncr Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Muttersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Personen bervortretcu und zu ihrem Beinamen werden können (1, IS; 2, 19 u. 15ôS

;2S u. 153). Diel seltener zwar als die Sprache, aber desbalb nicht minder bedeutungsvoll wird auch das in Tiro! geltende Recht als deutsch bezeichnet. So erklärt der Landessürst von Tirol im Jahre 1276, daß für ihn die „con^ueuuio Alk-nnmne" d. i. der Rechts- brauch Deutschlands maßgebend sei, ein Adeliger aus der Gegend von Meran 1311 und 1402 einer aus der Gegend von Tramin das ,,ju> touromoum", das deutsche Reckt fl, 54f. 3, 165). Die staatsrechtliche Zugehörigkeit Tirols zum deutschen Reiche

wird seit dem 15. Jahrhundert in manchen Rechtsakten, ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16. Iahrh. auch in politischen Schriften mit verschiedenen Metaphern: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nack Italien, nach einem Ausspruchs des Kanzlers Bicner die Cittadclla des römisch-deutschen Reiches, das Ölest des Reichs adlers. Die Verfasser von Reise- und Landcsbcschreibungen seit dem 16. Jahrhundert betonen aber auch die rein volklicke Zugehörigkeit Tirols

zu Deutschland: In Trient schon gäbe es neben den Italienern eine beträchtliche Zabi von deutschen Bewohnern, auch in einzelnen Orten der Valsugana und in den Gebirgen zwischen diesen und dem Etschtal deutsche ©emeinben (1, 54f.; 2, 305f.j. Am Aviüo oder Eveis beginne dann das — gemeint ist das geschioisene — Gebiet der deutschen Sprache und Bolksart 0, 93f.). Später seit dem 15. Iahrh. — bat dann in den hier zunächst liegenden Ortschaften (Deutschmetz und St. Michael) das italienische Wesen wieder die Ober

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Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 9 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
unterricht zu erteilen. Über Einschreiten der Regierung wurde beides seit 1860 ein- gestellt und der Grundsatz, das; in dcnr seit alters deutschen Grenzgebiet keine anderen als deutsche Schulen errichtet werden dürfen, dann auch von den politischen Parteien: Veutschtirols anerkannt und verfochten (5, 255f.). Die deutschen Gcistlieben, die aus der Gegend der Sprachgrenze stanuntcn und hier tätig waren, haben als erste die Wichtigkeit der deutschen Schule zur Erhaltung des deutschen Wesens jener Gegend

erkannt. Einer von ihnen, Franz Mitterer, Pfarrer in Broveis an: Ronsberg, ist in Theorie und Praxis der Gründer des dentsel>enSchti«vcrcinslvesens geworden/das die Hilfe des deutschen Hinterlandes für die Erhaltung des Deutschtlnns an der Sprach grenze herbeigeführt hat (3, 305f.). Das politische Nationalbewußrscii: bat in Deutschland seit der Wende von: 18. zum 19. Jahrhundert eine neue Entwicklung genonuncn. Amnittelbar an die tiefste Erniedrigung des deutschen Volkes durch die Gewaltherrschaft

ai: der Seite Öster reichs, aber ganz aus eigener Krall gegen Napoleon und seine Vasallen gewagt hat. Andreas Hofer und feine .Kampfgefährten wäre:: gewiß in erster Hinsicht von der -Sorge für ihr engeres Heimatland Tirol, von der Wiedergewinnung seiner Sondcrstcl!::ng unter dem Hause Österreich und von der Anhänglichkeit an dieses geleitet. Aber sie waren sich auch bewußt als Deuliwe gegen den Bedränger der deutschen Nation und ihrer Freiheit ;u kämpfen und forderten in bemerkenswerten Aufrufen die rhein

- bündischen Soldaten als „deutsche Brüder" auf, sich von der unwürdigen Gefolgschaft loszusagen und wider den gemeinsamen Feind Deutschlands Zu käiupfen (5, 262 f.). Als nach dem unglücklichen Ausgang der Erheb:u:g von 1309 Napoleon seine Ab sicht Zeigte, einen Teil des deutschen Südtirol mit seinen: .Königreich Italien Zu ver einigen, suchten dies die von der Bevölkerung gewählten Gerichtsausschüsse des betroffenen Gebietes Zu verhindern. Sie richteten an den .König von Bayern eine Eingabe

als einer Provinz des Kaisertums Österreichs und als eines Laitdes des Deutschen Bundes. Beim erste:: Tiroler Landtag, der nach diesen tiefgreifenden Ereignissen stattfand, betonte der Vorsitzende: „der Kampf, durch den endlich Deutschlands Freiheit liegend errungen wurde, habe' Tirol uuter den Völkern deutscher Abkunft einen besonderen Bläh gesichert" (5, 272). Gerade seit 1790 war es auch üblich gewordei: von einer „tiro lisch en Nation" Zu sprechen, worin das gesteigerte Selbstbewußtsein des Tiroler Volkes

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Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 8 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
, zulässig und üblich sei (2, 149f.). In Haltern galten zwar voll früher her die Trieutner Statuten, aber in einer deutschen Übersetzung, bannt sic „dem gemeinen Manne" verständlich seien,' im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolisebc Landes ordnung cmgcfütu-t (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozen faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Niederlassung von Welschen dortsclbst erschwereil sollte iiub im Jahre 1524 u> (542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher und andere, die der deutschen Sprache

nicht mächtig seien und nicht aus der deutschen Nation geboren scieil," künftighin das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die der Welschen zu den bürgerlichen Verpflichtungen einer deutscheil Stadt, die Gefährdung der öffeutlicheu Sicherheit und Rlihe und überhaupt die Notwcildigkcit angefübrt, Bozen der deutschen Nation zu erhalten unb ein Vordringen der italienischen nach Norden zu verhindern HZ, 212fs.). Äuch die Stadt Meran nahm bamctls einen ähnlichen Standpunkt

ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen der Stadtrat uild die Bürgerschaft von Bozen entschieden und nlit Erfolg Stellnilg gegeil die reu der da maligen österreichischen Staatsregierung geförderte Auffassung, daß die italicnücbc Sprache irr Bozen als landesüblich zu betrachteii unb daher in der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge als unvereinbar, daß in ihr doppelsprachigc Äiiitcr ihren Sitz hütteil

der Diözese mit ihrer Hauptstadt vorwiegend roiilanisch bevölkert war. Wir finden mm in Aufzeichnungen aus dem lZ. unb 14. Jahrhundert, daß die Pfarren dieses deutscheil Anteiles des Bistniils Trient ichoii damals als eine besondere landschaftliche Einheit unter der Bezeichnung „bk-ulnun /Ltke-8i.L' auch mit dem Beisatze „Veutouieum" d. h. dentsGes Etschland zuiaillmcn- gefaßt werden HI, 124f,; 2, 7). Unter den Pfarrgeistlichen dieses Gebietes finden wir auffalleild viele, die ans entfcriitern deutschen

Gegendeil stammen. eUs seit der Mitte des 16. Iahrh. Mailgel an deutschen Geistlichen katholischer Religioil eintrat, wollte das Ordinariat von Trient, an dem danlals bereits das italienische Wesen vor herrschte, die Seelsorgen auch in ben deutschen Gegenden des Bistums iiiit italienischen Geistlichen besetzen. Dagegen erhobell die Gemeinden, städtische wie ländliche, lebhaften Einspruch lmd verlangten für sich anstatt der welscheil Geistlichen Priester deutscher Sprache tn,d Nation (2, 24, 84, 264

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 5 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Niklas v. Vintler und Oswald v. Wolcenstciu. Daran ichliehen sich als besondere örohtaten der deutschen Literaturgeschichte die in; EnGland erfolgte Riederschrift der deutschen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrrin, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bübuenspiele in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Umgangssprache, icicn es mm die Ladiner in den Seitentälern des Eisack oder die Trieirtiner und Lonrbarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „Ladini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dird auch zmn ständigen Bcinain.en für Lerne die ans ienen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen einwanderten rmd iich dort niederliesten. Tluch das ist ein Beweis, daß üc gegenüber den deutschen Einwohnern des Bozner Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Ruutersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Verioneu bcrrcrtictcn und zu ihrem Beinamen

deutschen Reiche wird seit dem !3. Jahrhundert in manchen 9?xcd>t&a£tcn ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16, Iahrh. auch in politischen Scimi freu mit verschiedenen Metapheri;: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nach Italien, nach einem Ausfprucbe des Kanzlers Biener die Cittadella des rönüich-deuk'cheu Reiches, das Tieft des Reichs adlers. Die Verfaner von Reise- und Landesbcichreibungcn seit dem !5. Jahrhundert betonen aber auch die rein volkliche Zugehörigkeit

Tirols zìi Deutschland: Iil Trient schon gäbe cs neben den Italicmerìì eine beträchtliche Zahl von delltscheil Bewohnern, auch in einzclììen Orien der Valmgana und- in den Gebirgen zwischen diesen und dem Etschtal deutsche Gemeinden il, 84 t.; 2, 37 8 L). Am elvi'io oder Eveis beginne dann das -— gemeint ist das geschloiienc -- Gebier der deutschen Sprache mtd Volksart fl, 93f.). Später - - seit dem 18. uahrh. -- bar daun in den hier zrurächsk liegenden Ortschaften (Deuticbmeh-, und St. Michael

) das italienische Wesen wieder die Ober hand bekommen 'und seit dem 19. gilt Salurn als der sudlichike Punkt des geschlossenen deutschen Sprachgebietes im Etschtalc s l, i 75 r.;. Dan Bozen, wenngleich ein Haupt- Handelsplatz zwischen Deutschland und Italien, riackv seiner ständigen Bevölkerung unb ganzen Wesensart eine durchaus deutsche Stadt iei, wird »eit dem 15. Iahrh. non jenen Schriftstellern öfters bcrvorgehobcn 13. 187 i.j. Auch die bekannten Weingegenden von Tramin, Koltern mrd Eppan, sowie links

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 4 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Geschichte des deutschen Voltsbewutztseins m Tiro! Don Otto Stolz-Innsbruck An den Rändern des deutschen Volksgcbietcs, wo sich dieses mit den Gebieten anderer Völker berührt, bat das Bewußtsein der eigenen Volksart sich früher bemerk bar gemacht als im deutschen Innenraume und demgemäß auch früher schriftliche,r Riederschlag gefunden. Das können wir in westlichen "deutschen Grenzländern wie in, Elsaß mannigfach fcststcllcn und nicht weniger in einen, der südlichen deutschen Grcnz- länder

, in Tirol. Ans dein Etschtale zwischen Bozen und Trient besitzen wir für das Jahr S45 die älteste bezeugte Verwendung des Ausdruckes „Teutonici" in, Sinne von Deutschen als Angehörigen der Volksgemeinschaft deutscher Sprache zum Antcrsckncd von den „Langobardi", die bereits damals dicron,anischeSpracheangenonnnen hatten (I, 47f-st). In sehr vielen urkundlichen und anderen Aufzeichnungen aus dem oberen Etsch- und dem Eisackgcbiete von, I I. bis 14. Jahrhundert wird die deutsche Sprache als die „lingua

werden aber auch in den lateinischen Arkunden die Ausdrücke des Rechts- und Wirt schaftslebens oder auch örtliche Eigennamen, die man in die lateinische Sprache nicht übersetzen konnte, in deutscher Sprache eingefügt und dann gesagt, daß das Wort „vnlgariter" d. h, in der Gemeinsprache oder „teutoniee" so laute. Die volle Durcb- setzung der deutschen Sprache und die Verdrängung der lateinischen für den Gebrauch der Arkunden erfolgte inr Inn- und Eisackgebiete bis etwa 1320, in, Etschtale von Bozen bis Bleran bis etwa 1420

6
Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 10 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
bayerischen Ministerpräsidenten, daß diese die friedlichen Beziehungen zwischen beiden -Ländern weiterhin sichere, denn immer mehr werden sieb „alle Deutschen des Bandes bewußt, daß sie umschlinge" (3, 417). Die Bewegung des Jahres 1848 hat diesen Gedanken aueb in Tirol zu mächtigem Hervorbrechcn gebra6)t. Die von ihm zur Frankfurter Nationalversammlung ge wählten Abgeordneten waren erfüllt von der Losung, die einer von ihnen, der Wahl werber für das Etschland, Beda Weber, an die Spitze feines

Programmcs gesetzt hat: „Tirol und öfterreich im innigen Anschluß an Deutschland ... Ein großes, einiges, starkes Deutschland soll der leitende Gedanke unserer deutschen Herzen an der Grenzmark von Italien fein .. . Tirol innerlieb frei und unabhängig unter der Ne- gierung Österreichs für Deutschlands Einheit, Greift und Größe." Mancher der da maligen Wahlwerber und Llbgeordneten Tirols ahnte bereits damals, daß Österreich sich dem treuen Streben Deutschlands anznpassen bade und nid>t umgekehrt. „Deutsch

land werde nicht zu klcitt, Deutschland werde nicht zu groß, Deutschland, willst du Deritschland sein, bleibe Deritschland bloß"! dichtete danrals der Abgeordnete Für aus dem Oberinntal (3, 328f.). Der Abgeordnete für Bozen F. Ilntcrrichtcr forderte damals für Österreich die Selbstverwaltung der Bolkssrännnc oder die nationale Autonomie, was ja auch die Frankfurter Bcrsanrmlrmg den irr deutschen Staaten seit Alters siedelnden nichldeutschen ?catiDualitäten in Äusncht gestellt bat (3, 2. T. S. 318

). Auch aus wirtschaftlichcir Grüirdcn forderte der Tiroler Landtag 18-48, übrigens auch schon vorher und ebenso nachher den Einschluß an den Deutschen Zoll verein (3, 371). ^ Das Jahr 1848 löste aber nicht irnr irr Deutschland, soirderir and’> in Italien — und hier mit weit größerer -Leidenschaft — das Streben nach dem freien und einigen Nationalstaat aus. Tirol ist dadurch in besonderer Weise betroffen worden, weil eittzelne Führer der italienischen Bewcgmtg und damit diese selbst auf das Land itn Gebirge ihr Äuge

reich für die Erhaltung seiner Herrschaft in Obcritalicn zu führest hatte, nicht nur die Aufrechterhaltung der überlieferten Machtstellung jenes .Kaüertnms, fonhertt auch eine Bedrohung des Bestandes des eigenen Landes mtd der völkischen Selbstbestimmung des wertvollsten Teiles derselben, des deutschen Südtirol. Die Botschaft, die die Frankfurter Nationalversammlung int Jahre 1848 att die „Tiroler Brüder" übersandt bat, „Tirol Deutschlands herrliche Fclsenburg att seiner Südgrcttze zu schirmctt

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Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 13 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Oluterstützuug verhandelte, für sich allein eine allgenreirrc und unmittelbare Volksabstimmung über den'Zlnschlntz Tirols an das Deutschc Reich necanftalltct; 145000 Stimmen waren dafür, 1800 dagegen, also eine ganz verschwindende Biinderheit. Das Land Salzburg folgte diesem Beispiel, aber bei der bckauntcu Ohmnacht des deutschen Reiches gegen über dorr Sicgcrftaatcu, vor allem Frankreich konnte auch diese Willenskundgebung keinen Erfolg haben. Older sie hat ihre bleibende geschichtliche Bedeutung

als ein Zeugnis des deutschen Volksbewntztscins in Tirol in seiner politischen Auswirkung. Su letzter Zeit haben manche ländliche Eerneinden Tirols unb auch die ganzer Täler, wie des Octz- nnb Srubairaics ben So brr des letzten .Kaisers von Österreich, Otto, zmn Ehrenbürger errrannt mrd daran die Erklärung geknüpft, das; sie die ver- mögensrechtliche Behandlung nnd Berbannmig seiner Familie durch die Olepriblik verurteilen mrd die geschichllid^en Verdienste des Hauses Österreich nur das Land Tiro! würdigen

. Diese Akte erfolgten allerdings nur durch die Gemeinderütc, nicht durch Volksabstimmung. Die eigentlichen Lenker dieser legitimistischerr Bewegmig wollen die habsburg-lotbringischc Dpnaitic in Österreich rmd Ilngarn wieder zur Regierung bringen und sind daher ücreriieh Gegrrcr des Olnfchlusses Ös! err ei Oes an das Deutsche Reich. Insosernc bedeuten jene Ehrenbürgerernenmrngen des habsburgiscben Kronwerbers eine Olbwendung vom Gedanken des deutschen nationalstaatiidw'n Zn- sammenschlnsses. Allein

Zusammenschlusses ähnlich wie die der früheren katholisch-konservativen Zeitungen seit 1366. Die letzten unb stärksten Wurzeln dieser Auffassung liegen in der kirchlich-konfessionellen Spaltung des deutschen Volkes mehr als in feiner dynastischen Zergliederung. Das gesamtdeutsche Volksbewuytsein wird nach wie vor ringen müssen, um darüber dauernd hinwegzukommen, nicht mir in Tirol, sondern auch in anderen deutschen Ländern.

8
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Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 6 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Laitdes- ordnung, zulässig und üblich sei 12, !49f.). In Koltern galten zwar von früher her die Trientner Statuten, aber in einer deutschen Äbcrschung, damit sie „dent gemeinen Rlamte" verständlich seien; im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolische Landes- ordimng Angeführt (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozeit faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Riederlassung von Welschen dortselbst erschweren sollte unh int Jahre 1524 u. 1542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher

und andere, die der deutschen Sprache nidu mächtig seien und nicht aus der deutscheit Ration geboreit seien," küitstighiit das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die Anbrauchbarkeit der Welschen zu den bürgerlichen Berpflichtmtgeit einer detitscheit Stadt, die Gefährdung der öffeiitlichcii Sicherheit uitd Ruhe tntd überhaupt die Olotwcitdigkcik angeführt, Bozem der deiitscheil Ratioii zu erbalteii und ein Bordringeit der italicuiteben nach Rordeu zu Verbindern (3, 2 J 2 ff.). Oluch

die Stadt Olle ran nahm damals einen ähnlichen Staitdpunkt ein. E eg eit Ende des 19. Iahrhtmderts nahmen der Stadtrat und die Bürgerschaft von Bozen entschieden tntd mit Erfolg Stellung gegen die voit der da maligen österreichischen Staatsregicrung geförderte Atiffasstmg, daß die italienische Sprache in Bozeit als landesüblich zt> betrachten tntd daher iit der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge

.; 2, 7). Unter bon Pfarrgeistlichen dieses Gebietes ftubett trir auffallend viele, die atis entferntem detltschen Gegeitdeit ftnmmcn. Als seit der Mitte des 16. Iahrh. Rlairgel oti detitschen Geistlichen katholischer Religioit eintrat, wollte das Ordiiiariat von Trient, mt dem damals bereits das italienische Wesen vor herrschte, die Seclsorgctt atlch in den deutschen Gegenden des Bistums mit italicuiîd^eti Geisllicheit besehen. Dagegen erhobett die Genteiitdeit, städtische wie ländliche, lebhaften Einsprtich

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 12 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Die politisch führenden Kreise Welschtirols forderten seit 1848 unentwegt die Ab trennung ihres Gebietes, des Trcntnw, wie sie es nannte!:, von Tirol und feilte Er hebung zur Selbstverwaltung gleich den übrigen österreichischen .Grönländern, was eben hier eine nationale Autonomie bederitct hätte. Die deutschen Liberalen Tirols waren für ein Entgegenkonunen, einerseits uin die Italiener für den österreichi schen Staatsgedanken zu gewinnen, andererseits tun gerade durch die vcrwaltungs

verlangten die Deutschen, daß in: Etschtale ilördlich von Sallirn, wo in manchen Orten seit einiger Zeit welsche .Kleinpächter lind Landarbeiter sich ansässig gemacht hatteil, keine öffentlichen Schuleil mit italienischer Unterrichtssprache errichtet werdeil dürfen, sonderil daß dcrcil .Kinder die dcntscheil Schllleil dieser Eenlcinden zli besucheil hätten. Weiters sollte auch das ladinische Fassatal gcnläß des Wllnfches seiner Bevölkerung politisch von Trient losgelöst und Bozen zugewiesen werden. Alis

Bolk die äußersten .Kräfte zur Abwehr des Feindes ausgelöst Mld nicht an diesen war es gelegen, daß der schliehliche Ausgailg des .Krieges für das Land nilglücklick) war. Erklärungen, von sämtlichen deutschen uild ladinisdlen Gemeiilden Südtirols unterfertigt, wurden dem Präsidenteil Wilson überreicht, in betven jene die delitschc Wesensart ihrer Heimat darlcgten nild das Selbstbestimmungsrecht im Sinne der Erhaltung von Deutsch- tirol forderten: „And null soll unsere delitschc Heimat

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1866
¬Die¬ Sing-Cicaden.- (Naturgeschichtliche Mittheilungen über Meran ; 1)
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Page 12 of 51
Author: Milde, Julius / von J. Milde
Place: Breslau
Publisher: Barth
Physical description: S. 1 - 49
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zu der am 15. und 16. März 1866 abzuhaltenden öffentlichen Prüfung aller Classen der Realschule zum Heiligen Geist, so wie zu der Declamations- und Gesangübung am 17. März und zu der Ausstellung von Zeichnungen am 17. und 18. März ladet alle hohen und hochverehrten Behörden, die Beschützer, Gönner und Freunde des Schulwesens, insbesondere die Eltern unserer Schüler ehrerbietigst ein. - In Fraktur. - Xerokopie
Subject heading: g.Meran <Region> ; s.Zikaden
Location mark: II 105.639
Intern ID: 250520
t: Südseite zugewendetem Abhange des Schloßberges aufgeschlagen, während sich auf der West seite desselben Berges keine einzige dieser Cicaden hören läßt. - ' \Q . 1 ■ ■ ' . Trotz der Menge von Individuen, welche ich besonders bei Erlangen, bei Müggendorf ^ -und hier stets beisammen hörte, ist es mir bis jetzt niemals gelungen, dieselben in meine Ge- , walt zu bringen, ja, ich muß eS gestehen (man wird dieS Geständniß lächerlich finden), daß ' ich noch keine einzige dieser deutschen Cicaden

der Trommelhaut .erzeugt einen scharfen, singenden, lauten Ton, der wirklich noch unangenehmer bei den südlichen, großen Arten ist, alö das Schrillen der Heimchen oder Gril len unserer Gegenden, aber unbegreiflicher Weise von den sonst so ästhetischen Griechen alö i schöne Musik gepriesen wurde.' ' Scapoli bespricht den Gesang der größten deutschen Cicade, C. plebeja, mit folgenden Myrten: , Mares assiduo teretismo ad venerem mutas alliciunt femellas, ut solent Grylli campestres. Tretismus minus acutior

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