zahl Oesterreich übertreffen und — abgesehen von Kroatien, von 18—20 Millionen Magyaren bewohnt sein. Zu diesen Ziffern kommt v. Beksich. indem er annimml, der bisherige Zuwachs der Magyaren, der durch die mehr oder minder gewaltsame Ma- gyasirnng der Deutschen, Juden und Slovaken be trächtlich war, werde im gleichen Verhältniß fort- danern. Das ist aber ausgeschlossen, denn die Juden wie die Deutschen in Öfen im Banat und in der Zips sind bereits magyarisirt, die Sicben- bürger Sachsen, Rumänen
, Serben und Slovaken widerstehen aber immer entschiedener der Magyasirung. An die vollständige Magyasirung der ungarischen Bevölkerung, wie sie v. Beksich mit Ausnahme einiger rumänischer und slovakischer Sprachinseln für das Jahr 1940 in Aussicht stellt, ist gar nicht zu denken. Noch zweifelhafter an Werth sind seine Berechnungen über Öesterreich, von dem er behauptet, das cs im Jahre 1940 nur von 11 Millionen Deutschen, aber von 22 Millionen Slaven bewohnt sein werde. Wie in Ungarn die Magyasirung
, so hat in Oesterreich die Slavisirung ihre Grenzen, und diese Grenzen werden um so enger gesteckt, je kräfl^ger die Slaven in Ungarn und die Deutschen in Oesterreich ihr Nationalgefühl bekunden. Im übrigen unterschätzt v. Beksich die Bedeutung der Deutschen für die Monarchie, da sie doch als die natürlichen Träger des Dualismus in Zis- leithanien gelten. Sollten die Deutschen in Zis- leithanien wirklich so empfindlich zusammengedrüngt werden, die Slaven aber so stark hervortreten, wie es v. Beksich berechnet
, so würde es um den Dua lismus, um die zweitheilige Staatsform geschehen sein, denn sowohl Czechen wie Polen bekämpfen dieselbe. An politischer Klugheit haben sich die Magyaren in Ungarn den Deutschen in Oesterreich bedeutend überlegen gezeigt. Ungarn ist die stärkere, ja in gemeinsamen Angelegenheiten die maßgebende Reichs- Hälfte geworden. Allein diese Thatsache ist keines wegs geeignet, wie die Magyaren meinen, die Ver hältnisse der Monarchie zu sichern und zu festigen, dieselben werden dadurch im Gegentheile
erschüttert. Der Dualismus, jene Politik, wodurch die Mo narchie in zwei locker verbundene Hälften getheilt ist, beruht auf dem gegenseitigen Gleichgewicht der selben und muß ins Schwanken gerathen, wenn dieses Gleichgewicht nicht mehr besteht. Schon erhebt sich in Oesterreich nicht nur allein unter den Deutschen, sondern auch unter den Czechen eine stark anwachsendc Opposition gegen das Ucbergewicht Ungarns. Es liegt deshalb an maßgebender Stelle, die ewige Nachgiebigkeit gegen Ungarn beiseite zu lassen