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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
könnte, sondern als Festungsmauer, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oesterreich wurde, und d«ss dieses Reich in den Habsburger» eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands l Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses l erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger ' nicht gewesen, Deutschland würde schon

im XVI., ge wiss aber im folgenden Jahrhundert der Türkengefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiesür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1633, das katholische Wien durch verzweifelte Gegenwehr und wahren Heldenmuth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen

Reich, geschehen wär's um die deutsche Frei heit ; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwun den, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christ lichdeutsche Cultur wäre von dw Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das un bezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob

vor Wien war der einer falschen Religion, der die „Los von Rom'-Bewegung dictiert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katholiken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deutschen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Brävo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vorfahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickicht und den Sümpfen hervorbrachen und beim ungewohnten Anblick fruchtbarer Felder, be wohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war jene Zeit der Rohheit, der Barbarei, des Heidenthums. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung? Dazu stimmt auch, dass

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 14.03.1899
Physical description: 10
, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

um die deutsche Freiheit; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwunden, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christlichdeutsche Cultur wäre von den Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das unbezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob sich ein neuer Feind des Christen thums

war der einer falschen Religion; der Fanatismus, der die „Los vonRom'- Bewegung dienert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katho liken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deut schen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Bravo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vor fahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickcht und den Sümpfen hervor brachen und beim ungewohnten Anblick frucht barer Felder, bewohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war eine Zeit der Roheit, der Barbarei, des Heidenthnms. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung ? Dazu stimmt auch, dass

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 18.12.1892
Physical description: 20
deS Deutschen nrch weiter in Leslerreich elngeschrLnlt. Wien, einst die Haupt stadt des Heiligen Römischen Reiches, eine durch nnd durch deutsche Stadt, nimmt allmählich aber sicher den Charakter einer slavischen Stadt an. Und nicht das allein, sondern «in wenn möglich noch sichereres Anzeichen für den Verfall des deutschen LedenS läßt sich finden: Wien verliert allmäh lich viel von feinem früheren Leben und Verkehr, und fein Handel gehl zurück, statt zuzunehmen. Prag, welches seit dem dreißigjährigen

Kriege ebenso deutsch geworden war wie Wien, ist heute eine slavische Stadt. Und nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Lande sind die selben Einflüsse thätig, um die deutschen Elemente einzuengen und zu verdrängen. Selbst im Südwesten, in Tirol, weicht die deutsche Sprache vor dem Italienischen zurück. Gras Wolkenst-in, ein Tiroler Edelmann, forderte jüngst in Rooereto eine Eisenbahnfahrkarte nach „Bozen'. „Den Ort kennen wir nicht', antwortete der Beamte, „Sie meinen wohl „Bolzano

' ? So stürmen im Osten die Ungarn, im Westen und Südwesten die slavische Rosse energisch gegen die einzige ivuen rmge^enstevende Schi ante, das deutsche Element, an. So geh>> die Verdrängung und Unterdrückung der deutschen Rasse und Sprache durch die ganze Länge und Breite Oesterreich-UngarnS, u»d,.mit ^>em Beclust der Spsach^geht auch Hand in Hand der Verlust de< allen d»utsch«n Gefühlt. Zum fchw eizerBundespräsidenten für das Jahr 1393 wurde Schenk (Bern) zum Vicepräsidenten des Bundesrathes Trey (Basel

land) gewählt. Der Vatikan hat, wie das „Berl. Tagbl.' von zuverlässiger Seite aus Rom erfährt, aus ver traulichem Wege in Berlin wegen der Stellung der deutschen Reichsregierung zur eventuellen Auf heb u n g des Jesuitengesetzes sondirt. Kaiser Wilhelm habe jedoch ein kategorisches „Niemals' zur Antwort gegeben. Die vatikanischen-Organe veröffentlichen zwei für die innere Politik Italiens wichtige Doku mente. Das eine ist eine lateinische Encyklika, welche den Bischöfen und Erzbifchöfen die Mittel

, welche sie an genommen haben. , . Seit den ersten Tagen det gegenwärtigen Ministeriums deS Grafen Taaffe soll die Vernachlässigung der deutschen Interessen und die Unterdrückung der deutschen Sprache in den officlellen Kreiseil gern gesehen und ermuthlgt worden fein. Dat ist vielleicht das unglücklichste Zeichen von allen Denn wenn die ossicielle Welt (der Kaiser und die Kaiser lichen Erzherzöge an der Spitze), welche selbst in breitestem Umfang deutsch ist, sich gegen sie wendet, dann ist schwer zu sagen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.07.1900
Physical description: 10
Gilli in Meran zum GerichtSsecretär daselbst. Der Justizminister hat den GerichtSadjunclen AloiS Dordi in Borgo zum BezirkSrichter daselbst ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage» Die Wiener Blätter vom 19. dS. veröffentlichen die von der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen VolkSpartei in Mähren ausgehende Denkschrift über den Gesetzentwurf der Regierung betreffend die Rege lung der Sprachenverhältnisse bei den k. k. Behörden in Mähren. Das Schriftstück, welchei- den Titel führt

: „Bemerkungen zu dem Sprachengesetz-Entwurfe für Mähren', enthält nebst einem Rückblicke auf die histo rische Entwicklung der Sprachenverhältnisse bei de» do.tigen Behörden und einer Zusammenstellung der Abweichungen des NegierungSentwurfes von der Sprachcnverordnnng des Ministeriums Gautsch eine Kritik aller jener Bestimmungen der Sprachengefetz- Vorlage, welche den Deutschen in Mähren als mangel haft oder unannehmbar erscheinen. Es wird nach einer eingehenden Besprechung der betreffenden Paragraph

?, gegen die seitens der Deutschen specielle Bedenken er hoben werden, das Urtheil derselben dahin zufammen- gefafst, dass die Regierung in dem Bestreben, die Unzufriedenheit der Parteien möglichst zu verringern, den essentiellen Bestimmungen des Entwurfes über die innere Amtssprache eine Fassung gegeben habe, welche jeder Partei jene Auslegung ermöglicht, die dem eige- nen Standpunkte förderlich erscheine. Die Einführung der internen czechischen Amtssprache bedeute die unaus bleibliche Verdrängung des deutschen

Elementes aus der Rechtsprechung und öffentlichen Verwaltung, da sich infolge der herrschenden sprachenverhältnisse die Angehörigen der deutschen Nationalität bei der Be werbung um Beamtenposten in einer ungünstigeren Lage befänden als jene der czechischen Nationalität. Die Bestimmung über die nationale Abgrenzung erwecke bei den Deutschen Mährens das Misstrauen, als ob eS der Regierung mit der sprachlichen Abgrenzung in Mähren nicht ernst wäre, da ein bestimmter Termin fehle

, bis zu welchem die Abgrenzung so wie in Böh men durchgeführt werden müsse. Die Zweideutigkeit und Unklarheit der Fassung des Entwurfes fördere die Willkür in der Auslegung. Die Deutschen Mährens seien nach reiflicher Erwägung aller in Betracht kom menden Umstände zur Ueberzeugung gelangt, dass eine selbst nur theilweise Durchbrechung des Princips der internen deutschen Amtssprache für ihre nationale Existenz im Lande mit den ernstesten Nachtheilen ver bunden sei, und erachteten die gesetzliche Feststellung der deutschen

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 13.12.1899
Physical description: 10
im Mittelalter da! Wer hat denn nun das Verdienst, Deutschland und sein Volk so groß, so einzig dastehend gemacht zu haben? Wie schon bemerkt, das Christenthum, die katholische Kirche. Wer hat das Verdienst, Deutschland christianisiert und damit cultiviert zu haben? Dieses Verdienst gehört den vielgeschmähten schwarzen Mönchen, den Söhnen des hl. Benedictus; diese haben das große, schöne deutsche Reich geschaffen, das Volk der Denker erzeugt und sie sind die Urheber des „deutschen Principes, des „deutschen

thun auf ihren „deutschen Geist', die der Ansiobt sind, sie wären die einzigen Repräsen tanten des deutschen Volkes, des „deutschen Prin cipes', sie allein wären die würdigen Nachkommen der alten Deutschen, müssen wir uns nothwendig sagen, gerade die sind es nicht, gerade die haben kein Jota von „deutschem Geist' in sich. „Keuschheit und Sitten strenge', sagt ein großer Historiker, „haben den Ger manen Krast und Sieg über die in Ueberbildung zer flossene und von Wollust entnervte römische Welt ver

liehen.' Der Geist des Christenthums mit seinen einzig herrlichen Tugenden, mit der sprichwörtlich gewordenen deutschen Treue, mit Edelmuth und Tapferkeit haben das deutsche V»lk zu dem gemacht, was es ist. Schaut nur hinein, ihr Herren, die chr euch auf euren grund falschen „deutschen Geist' soviel einbildet, in das ge rade von euch so sehr verschrieene Mittelalter, das war die eigentliche, die schönste Zeit, das goldene Zeitalter des „deutschen Geistes'; schyuet hinein in die mittel alterlichen

Burgen, in die mittelalterlichen Werkstätten und Zunstlocale, in die mittelalterliche deutsche Bauern stube, in der Christenthum zu Hause war, schaut hin auf die 'mittelalterlichen Schlachtfelder, wo Deutsche mitten im Kampfgewühle ihren „deutscheu Geist' be- »iesen, da werdet ihr „deutschen Geist' finden; geht hinein in die Bibliotheken und Archive der. «lten deutschen Klöster und Stifte und überhaupt in alle, dort werdet ihr sehen, wer die Urheber des „ deutschen Geistes' sind! Die Söhne

des hl. Benedict, die von den Culturkämpfern in Deutschland im Hamen der Geistesfreiheit und Bolkswohlfahrt überall hinauSpar- lamentiert wurden, diefe waren die einzig wahren Culturkämpser, welche die Geschichte des deutschen Volkes kennt. Der protestantische Geschichtschreiber Heinrich Leo wagt sogar die Behauptung, sie seien die eigentlichen Gründer des deutschen Reiches, und welch' ehrlich denkender Mensch will gegen diese Behauptung , aukämpfen? . / ° Die Mönche des . Benedictiner-Ordens

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 08.12.1900
Physical description: 16
in die Schranken, weil die Regierung in Bozen, der südlichsten deutschen Stadt, die einzige vollständige deutsche Staatsmittelschule (gemeint ist das Bozcuer Staatsgymnasium, das an Schülermangcl seinerzeit verendete. D. R.) aufgehoben hat, während in Böhmen und Mähren auch in Orten mit einem Bürgermeister und einem Geineindesccretär zwei Gymnasien bestehen sollen. „Oesterreich müsse deutsch bleiben, wenn es nicht zugrunde gehen soll, jeder deutsche Abgeordnete müsse dahin wirken, dass den Deutschen

in Oesterreich jener Einfluss gewahrt werde, welcher ihnen vermöge ihrer Zahl, Bedeutung, Cultur lind Intelligenz gebärt.' Das wird ja gewiss liiemand in Abrede stellen. Nur hat Perathoner vergessen zu sagen, dass eben den 8 Millionen Deutschen in Oesterreich 16 Millionen Slaven gcgcikübcrstehcn, dass gerade der Nationalen Ab gott, der deutsche Bismarck, durch das Verdrängen Oesterreichs aus dem deutschen Bunde den Deutschen in Oesterreich die frühere Stellung geraubt und dass gerade die freisinnigen

Deutschen im Jahre 1867 durch Artikel XIX. der Staatsgrlindgesetze „die Gleichberechtigung aller Sprachen und Nationen in Schule, Amt und öffentlichem Leben' gesetzlich festgelegt haben. Woher wird Dr. Perathoner die nothwendige Zweidrittel-Majoriät im Abgeordneten hause nehmen, diese „Sünde' der Deutsch- liberalen gutzumachen? Er weiß Rath. Der Centralist Perathoner ist für die Zerreißung Oesterreichs, Galizien soll unabhängig werden, damit im übrig gebliebenen Oesterreich die Deutsch liberalen

die Mehrheit und dadurch die Allein herrschaft bekämen. Wo bleibt da die Verfassungs- trelie? Sind es weiter nicht die liberalen Deut schen von der Farbe Perathoner's gewesen, welche den Einfluss der Deutschen in Böhmen, Mähren und Tirol verringert und das Vor dringen der Czechen und der Italiener gefördert haben? Auf Drängen der Deutschliberalen wurde auf den deutschen Mittelschulen in Böhmen und Mähren die czechische, in Tirol die ita lienische, also die zweite Landessprache als obligater Lehrgegcnstand

abgeschafft aus lauter Hass gegen alles Nichtdeutsche, die deutsche Sprache dagegen blieb obligat auf den czechi- s ch e n lind italienischen Gyinnasien. Dadurch, lebe Herren Deutschliberale und -nationale, ist Deutschösterreich den Czechen und Deutschtirol den Italienern ausgeliefert worden. Czechische Beamte überschwemmen, weil sie wenigstens auf dem Papiere des Deutschen mächtig sind, alle gemischtsprachigen und auch die deutschen Gegenden in Böhmen, Mähren und Schlesien, italienische Beamte werfen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
aus- Mw: .Los von Rom! Deutsch sein, heißt Ichmsch sein! Die katholische Lehre von der «bliebe und deutscher Feindeshass vertragen W nicht! Ein guter Katholik ist ein ebenso Achter Deutscher!' Jener Mann, der im Vorder- Wde der heutigen Bewegung steht, der Reichs- Dabzeordnete Wolf, welcher auch in unserer kchwstadt mit so vielem Pomp empfangen Ä mit solchem Beifall angehört wurde, hat «üln christlichdeutschen Parteien den Krieg bis M Messer angekündet; offen bedauert er es, dass die Deutschen jemals

christlich geworden sind. jWisches Christenthum und Deutschthnm seien Elgensiitze; die berufensten Vertreter der katho- W Religion, die Priester, seien Feinde deutschen MtnS und deutscher Sitte, so wird unzählige- mr in Miseren Tagen behauptet. Meine Herren! Was ist denn von diesen MNckfen zu halten? Voltaire, der Lehrmeister M Christushasser, der seinen Freunden zuge- Verfluchte!' nämlich die Kirche, hat seinen Anhängern den -»! ^ gegeben: „Lalumniars auäacztör, «^igt nur wacker drauf 5',/^^leibt immer

hängen.' Dieser Aus- i» ^ r mir ganz unwillkürlich ^ Sinn, so oft ich die Behauptung höre oder lese: „Deutschthum und katholisches Christen thum sind Gegensätze.' Die katholische Religion soll die Entfaltung und Bethätigung deutschen Wesens und deutscher Sitte verwehren oder gar verbieten? Ja, meineHerren, haben Sie dergleichen in Ihrem Katechismus gelesen, hat es je ein katho lischer Priester gepredigt, man dürfe nicht deutsch denken, fühlen und handeln? Ist dies je an einer katholischen Schule

gelehrt worden? Was sagt die Kirche vom nationalen Ge danken? Fragen wir zuerst, was ist denn der nationale Gedanke? Die Natur hat es dem Menschen ins Herz gelegt, dass er Vater und Mutter mehr liebt wie andere Menschen, dass er seine Geschwister und dann seine Ver wandten mehr liebt wie andere Menschen. Und so ist es dem Menschen auch natürlich, dass er seine Stammverwandten und Stammesgenossen mehr liebt und mehr U ihnen hält wie zu anderen. Es ist ganz natürlich, dass wir unsere deutschen

Volksgenossen mehr lieben und für sie größere Opfer bringen als für Angehörige einer anderen Nation. Du bist in der Fremde, sagen wir in Italien, vielleicht auf einer Pilgerfahrt. Da triffst du einen Deutschen. Es lacht dir das Herz, einen deutschen Stammesgenossen zu treffen; doppelt schön kommen dir jetzt die süßen Laute deiner Muttersprache vor. Du hoffst, an diesem Deutschen eine Stützein der Fremde gefunden zu haben; gar bald wirst du mit ihm Freundschaft schließen. Und würde dich dein Volksgenosse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 10
Date: 09.03.1901
Physical description: 10
durch die wirtschaftliche Arbeit zugunsten des Volkes, man befestigt hiedurch die Herrschaft deS jüdischen Capitalismus — wir sagen es noch einmal, die elende Religionshetze, welche die Deutschradicalen im Parlamente vom Zaune gerissen, ist ein Verbrechen am deutschen Volke in Oester reich. ßin Werbrechen am deutschen Wolke in Oesterreich. Schmeykal, der verstorbene Führer der Deuschböhmen, that einmal den denkwürdigen Ausspruch: „Das war die größte Thorheit, welche wir Deutschen Oesterreichs machten, dass

wir die katholische Kirche verfolgten. Dadurch wurden die Deutschen gegeneinander gehetzt, die strengkatholischen Alpenländer wurden abgestoßen und dafür haben wir uns die Juden eingehandelt, die wir nun nicht mehr los bekommen können. Es war eine folgenschwere Verblendung, dass wir liberalen Deutsche uns viel lieber mit fünf Juden als mit einem einzigen katholischen Priester zu Tische ge setzt haben.' Diese Klage des greisen Dr. Schmeykal kommt einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man sehen muss, was unsere

Deutschradicalen jetzt wiederum im Parlamente aufführen. Die Deutschen Oesterreichs stehen vor folgenschweren Entscheidungen. Im ersten Decennium des 20. Jahrhunderts muss und wird es sich entscheiden, ob Oesterreich ein Einheitsstaat mit deutschem Culturgepräge und deutscher Vermittlungssprache, so wie bisher, bleiben soll, oder ob der slavische Borstoss gelingen wird und die deutsche Minorität in Oesterreich für immer zur politischen Ohn macht verurtheilt werden soll. DaS Deutschthum Oesterreichs steht

, der günstige Moment wurde leider versäumt. Undwarum denn ein so unbegreifliches Ver säumnis? Ja, die Deutschliberalen hatten keine Zeit, für das Deutschthum zu sorgen, sie brauchten ihre Zeit zu ganz anderen Dingen! Sie mussten daS Concordat stürzen, sie mussten uns Katholiken die confessionelle Schule rauben, sie mussten die Kirche in Fesseln schlagen, sie mussten den deutschen Bauer dem jüdischen Wucher ausliefern, sie mussten daS deutsche Handwerk zugrunde richten, sie mussten den deutschen Arbeiter

ausbeuten, sie mussten dem jüdischen Capitalismus zur Herrschaft verhelfen, sie mussten daS Krachjahr 1873 vorbereiten. Fürs deutsche Volk zu sorgen, hatten die Herren bei solcher Fülle anderer Arbeiten keine. Zeit mehr. Die Freude am Culturkampf und der Dienst im Solde des Capitalismus und des Judenthums ließ die Sorge für das Deutschthum ver gessen. Der alte Schmeykal war so ehrlich, daseinzu gestehen und schmerzlich zu bedauern. Es ist ein eigenthümliches Verhängnis, dass die Deutschen Oesterreichs

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 22
Date: 09.01.1898
Physical description: 22
Seite S Böhmen an die Seite setzen. Die Deutschen sehen sich zur Vertheidigung ihreS Volksthums gezwungen und entwickeln sich zu einer ausschließlich nationalen Partei. Es ist die Frage, ob unter solchen Ver hältnissen Oesterreich-Ungarn als Großstaat inmitten der europäischen Nationalstaaten sich erhalten könnte. Dieses Problem sollten die nichtdeutschen Völker schaften der Monarchie einmal ruhigen BluteS zu Ende denken. Graf Andrassy jun. hat in seinem bekannten Buche über den Ausgleich

im österreichisch-ungarischen Konzerte. Ich erblicke eine Rettung, sagte Redner, ausschließlich in einem gründ- lichen Systemwechsel, darin, daß auch die Slaven in Oesterreich dem österreichischen Staatsgedanken, der deutschen Sprache als staatlicher Geschäfts- und Armeesprache Konzessionen machen. Es ist aller-! dings sehr die Frage, ob die nichtdeutschen Völker und insbesondere die Tschechen zu dieser Einsicht sich durchdrungen werden. Angesichts des impulsiven Nationalismus der Tschechen ist es absolut noth

wendig, daß auch die Deutschen ihre nationalen Interessen auf das kraftvollste betonen, denn nur so ist es möglich, das Ebenmaß des österreichischen Kräfteparallelogramms, das jetzt gründlich gestört ist, wieder herzustellen. Die volklichen Interessen der Deutschen sind bislang von diesen selbst und daher auch vom Staate oft vernachlässigt worden. Die alte liberale Partei lebte in steter Furcht, der Preußenseuchelei geziehen zu werden oder slavische Empfindlichkeiten in Bezug auf deren eingebildeten

Nationalwerth zu verletzen. Die klerikale Partei war der erbittertste Feind des Deutschthums. Sie war ein Hauptbestandtheil des eisernen Ringes unter Taaffe; sie ist heute derjenige Faktor, der allein die gegenwärtige ReichSrathsmajorität ermöglicht. DaS polnisch-tschechische Verbrüderungssest begrüßt den Obmann der katholischen Volkspartei, welche als Vertretung der kerndeutschen Alpenländer die übrigen deutschen Abgeordneten in ihrem Verzweiflungs- kämpfe um das Deutschthum in Oesterreich in das Unrecht

Senn neuerlich seine berühmte Frage: „Adler, Tiroler Adler, warum bist Du so roth?' stellte, der Tiroler Adler würde antworten: «Nicht allein vom Sonnenscheine, nicht allein vom Feuer- weine und vom Feindesblut bin ich so roth, son dern auch aus Scham darüber, daß Söhne deS Landes Tirol im Bunde stehen mit den tschechischen Hussiten gegen ihre angestammten deutschen Brüder.' Wir verlangen von den Tiroler Abgeordneten Nationalgefühl, wir verlangen, daß sie in den nationalen Fragen mit uns gehen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 18
Date: 01.04.1899
Physical description: 18
verschließen, daß die Sprachensrage im Reichörathe nicht gelöst werden kann. Er betonte auch die Nothwendigkeit der Einführung der deutschen Staatssprache. „rviedsv ein Verräthst <ttn derrtfeheir Vslke.' Unter diesem Titel bringt das konservative „Linzer Volksblatt' einen sehr bemerkenSwerthen Artikel, in welchem eS heißt: „Wir haben lange allein den Kampf mit den Radikalnationalen zu bestehen gehabt. Man hat gegen uns selbst den Straßenpöbel mobilisirt, aber gewichen sind wir dem Ansturm

nicht. Nun erleben wir die große Genugthuung, daß hervorragende Führer der Linken in der gleichen Weise behandelt werden wie wir. Auch sie werden Verräther am Deutschthum genannt, auch sie werden hinausgeworfen aus der deutschen Gemeinbürgschast, auch gegen sie wird mit allen Mitteln des TerroriSmu» gekämpft. Dr. Stein - Wender, der fest Jahren der Führer der Deutsch- nationalen war, wurde gezwungen, seine Stelle im Vorstand der deutschnationalen Partei nieder zulegen, er wurde hinausgeworfen aus dem Vor stand

der kärntnerischen deutschen VolkSpartei, er wurde zum Verräther am deutschen Volke erklärt. Dr. Steinwender hat eben ein großer Verbrechen begangen, er wagte es, in nationaler Beziehung ein vernünftiges Programm zu haben. Wir konnten im Herbste des vergangenen Jahres in diesem Blatte konstatiren, daß wir mit den For derungen der Dr. Steinwender in nationalen Beziehungen so ziemlich einverstanden seien. Ein vernünftiges, nationaler Programm fordert selbst verständlich den Haß aller Radikalen heraus, und darum

ist Dr. Steinweinder, der vielleicht der fähigste Kopf der deutschnationalen Partei ist, ein Verräther ain deutschen Volke, geradeso wie Baron Di Pauli, Dr. Kathrein, Dr. Fuchs u. f. w. In den letzten Tagen ist das deutsch- volkliche Gericht über einen anderen hervor ragenden Abgeordneten der Linkev, über Dr. v. Grabmayr, gehalten worden. Dr. v. Grab mayr ist wiederholt im Abgeordnetenhause in der entschiedensten Weise für die Rechte des deutschen Volkes eingetreten, er hat aber auch, zu seiner Ehre sei eS gesagt

für das Deutschthum eingesetzt hat, er ist mittels feierlichen Beschlusses der deutschen Landeswahlausschusses von Tirol aus der deutschen Gemeinbürgschast hinausgeworfen, er ist zum Verräther am deutschen Volke erklärt worden, er ist mit einem Worte in nationaler Beziehung so schlecht, wie die Mitglieder der katholischen VolkSpartei. Dr. v. Grabmayr hat zwei Ver brechen begangen. Er will österreichisch sein und bleiben, er will keinen Kampf gegen die ka tholische VolkSpartei. Dr. v. Grabmayr war naiv genug

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 25.01.1899
Physical description: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Golksblatt' Rr. 7, vom Mittwoch, 2». Jänner 18W. Zur Vertheidigung der katholischen Kirche gegen die mdical-nationale Bewegung. In Nr. 11 des „Tir. Tagbl.' wird in gedrängter Skizze der Verlauf der am 11. Jänner abgehaltenen Versammlung des „Deutschen Volksvereines' mitge theilt: „Es wird jedoch daselbst sälschlich geschrieben, dass die Ausführungen des hochw. Herrn Benefiziat I. Engel „schlagend widerlegt wurde n', ohne auch nur einen der Gründe dafür anzugeben

bevorzugte, so war dies, sührt Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation, die Redner so innig liebe, war durch säst ein Jahrtausend die Trägerin der römisch- deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihre Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit übertreffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kron trägern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wieder holten

und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern, habe doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahe lag und obwohl die Könige aller Nationen darnach be gehrten. Die Versuchung, von der eben erwähnt wurde, lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber dem ihm feindlichen Staufen Rothbart. Redner erörtete dann, dafs die ganze Kulturarbeit der Kolonisation

der ostelbifchen Provinzen im 12. und 13. Jahrhundert durch die Orden der katholischen Kirche geleistet wurde. PaS Gebiet dieser Cvlvmfatnm betrage über drei Fünftel des heutigen Deutschland. Wenn indes Gegner behaupten, die römisch deutsche Kaiserkrone sei eine Schmach für Deutschland gewesen, so hätte die deutsche Nation durch ein Jahrtausend hindurch gewiss Zeit und Gelegenheit gefunden, diese Krone abzuschütteln, es habe aber jeder deutsche König sich die Erwählung und Krönung zum deutschen Kaiser gerne

gefallen lassen, ja, so manche hätten im schweren Kampfe sich um sie beworben. UebrigenS besitzt Redner, wie er sagt, Gewährsmänner, wie Dr. Ficker zc., welche die römisch deutsche Kaiser krone als große Ehrensache, als Vorzug und cultur historischen Vortheil der deutschen Nation darstellen. ' Wenn man endlich sage, meinte H. I. Engel, wir stehen nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart sei die Kirche feindselig gegen die deutsche Nation, so müsse der Boden respectiert

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 17.04.1901
Physical description: 12
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 17. April 1901 eigenen Interessen stets den nationalen Kamps der Deutschen in den Sudetenländern unterstützt haben. Es ist also gar nicht mehr so weit bis zur Ver wirklichung der während der Blütezeit der deutschen Obstruction vom Abgeordneten Dobernig inKlagen- surt ventilierten Bundesgenossenschast der liberalen Deutschen und Czechen. Dann soll es aber ja nie mandem einsallen zu behaupten, dass dies Volks verrath wäre. Die Liberalen an der Regierungs tafel

würden schon den Namen sür diese dentsch- czechische Interessengemeinschaft entdecken und ihn durch ihre Pressposaunen von der „Neuen Fr. Presse' angefangen bis herab zum liberalnationalen Welt blatt in Bozen, der Oeffentlichkeit mundgerecht zu machen wissen. Was bei den „Clericalen' perfidester Volks verrath gewesen, das wäre dann, wenn der Liebe Sehnen wirklich in Erfüllung gienge, Wahrung des nationalen Besitzstandes und Förderung der „heiligen, unveräußerlichen Interessen der deutschen Nation

.' Köstlich bleibt für die „clericalen' Zuschauer der „deutschen' Liebe Werbetanz um den zweige schwänzten czechischen Löwen. Welche Stellung werden jetzt etwa unsere Christlichsocialen zu den Czechen einnehmen? Ob sie nicht alles vergessen, was in der Wahlzeit gegen die Czechen geschrieben wurde? Inland. Der deutsche Kronprinz in Wien. Kronprinz Friedrich Wilhelm ist am 13. d. um 6 Uhr 25 Min. abends von Berlin nach Wien abgereist. In seiner Begleitung befinden sich Oberst von Pritzelwitz

und Oberlieutenant von der Golz. Die „Vössische Ztg.' würdigt in einem Artikel die Reise des deutschen Kronprinzen nach Wien und sagt: „Verfolgt der Besuch auch keinen Politischen Zweck, so ist er doch nicht ohne politische Bedeutung. Wenn der deutsche Kronprinz seine erste selbstständige Reise nach dem Auslande gerade nach Wien unter nimmt, so heißt das nichts Anderes, als dass nach deutscher Ansicht Oesterreich-Ungarn und seine Dy nastie heute und in Zukunst keinen besseren und zuverlässigeren Freund

haben als das deutsche Reich. Die politische Freundschaft, wie sie Se. Majestät Kaiser und König Franz Josef den Hohenzollern jetzt schon im vierten Geschlechte beweist, wird auch dem Hause H^bsburg und dem Nachbarreiche von der gesammten deutschen Nation und ihren Fürsten familien entgegengebracht.' Nach der Ankunft in Wien wurde der deutsche Kronprinz am Sonntag, um halb 10 Uhr vormittags in der Hofburg von Sr. Majestät dem Kaiser in Audienz empfangen. Nach der Audienz fuhr der Kronprinz in die Kaisergruft

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 01.11.1899
Physical description: 14
' der Rechten so wenig anerkannt, als die Gemein- bürgschast der deutschen Linken. DaS geht auch daraus hervor, daß er sich vor Berufung des Be- amtenkabinets nicht damit begnügte, Herrn v. Ja worSki und Herrn Dr. Funke zu hören, sondern daß er damals auch die Führer der einzelnen Par teien von rechts wie von link« zu sich beschied. Erfreulich an der ganzen Depeschenangelegenheit ist nur die Wahrnehmung, daß endlich auch die Krone über die wahre Natur der Loyalität des Polenklubs sich unterichtet zeigt

nichts dawider hatten, als den Deutschen die Sprachenverordnungen ganz in derselben Weise aufgehalst, wie sie jetzt aufgehoben wurden, und sie wollen nun auf einmal den Deutschen weiß machen. daß sie nur in der besten Absicht und aus Liebe zu den Deutschen und dem Reiche gehandelt hätten und nicht aus Habgier oder Plusmacherei! So hat schon der Heldenspieler StranSky sich die Sache zurechtgelegt und ebenso gieng nach diesem Dr. Kramarz und Zacek zu Werke. StranSky tobte und drohte, Kramarz klagte

und jammerte, sprach aber dabei nur mit erhobenen Fäusten: Zacek sprach in seiner grimmigen Verschlagenheit sogar von einem „Völkersrieden in Oesterreich' für den Fall, als die Deutschen den Grundsatz anerkennen, nicht mehr zu verlangen als ihnen gebührt. Der. Abg. Kramarz, der die 8V Polizeileute kommandierte, als diese in die Freistatt der Gesetz gebung eindrangen, hätte wahrlich am besten gethan, sich nicht blicken, noch weniger hören zu lassen. Die Linke begnadigte ihn, als sie seiner Rede aus dem Wege

Hintertreppenpolitik mit Umgehung des Parlaments! Und nun sollen sich nach Kramarz diese Sprachenverordnungen gar nicht gegen die Deutschen gekehrt haben, sondern bloß den Zweck gehabt haben, die Tschechen für einen Frieden mit den Deutschen geschmeidig zu machen. So sagte Kramarz mit einem Trauerflor um da» Haupt, aber mit abwechselnd geballten Fäusten und mit der Drohung der Obstruktion auf den Lippen. Nicht eine einzige Beschwerde sei aus Deutschböhmen über die Durchführung der Sprachenverordnungen gekommen

, behauptet Kramarz, obwohl ganz Deutschösterreich in einen eintigen Entrüstungsschrei darüber auSgebrochen war. Aber die Deutschen wendeten sich nicht mit Beschwerden an die Regierungen Badeni'S und ThunS, weil sie die Sprachenverordnungen überhaupt nicht aner kannten und weil sie keine Beschwerde erhoben bei Regierungen, bei denen diese keinen Erfolg gehabt hätten. So haben es die Deutschen freilich nicht gemacht, daß sie, um gegen die Sprachenverord nungen zu demonstrieren, den Juden die Fenster

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Der Burggräfler
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Page 2 of 20
Date: 19.06.1901
Physical description: 20
des eigenen Einflusses gegenüber der conservaliven Gegnerschaft die bewegenden Gründe bildete. Vor der thatsächlichen Gewährung der sogenannten Autonomie schreckten auch die Liberalen zurück, wie die Vorgänge im Landtag und be- sonders im Reichsrath offenkundig beweisen, waS aber Grabmayr verschweigt. Erst das letzte Jahrzehnt — 1890 waren die deutschen Führer Kathrein und Wildauer entschieden gegen die nationale Theilung des Landtages — brachte den oben skizzierten politischen Verfall der Parteien

nur dann berührt werden solle, wenn auch ein Protest in derselben ge stattet sei. Herr Dr. v. Grabmahr, der hierauf das Wort ergreift, betont, dass man Bedenken gegen seine Ausführungen unbehindert Ausdruck geben soll und geht dann zur Besprechung der inner- politischen Lage über. Er erinnert an die Ver sammlung vom 15. Juni 1897 im Curhaus saale, in der einen flammenden Protest gegen die Politik Badenis und die Sprachenverordnungen erlassen. Unter furchtbaren Erschütterungen haben die Deutschen den Sieg

offen: Verstän digung zwischen Deutschen und Czechen; wurde schon im Vorhinein abgelehnt. Bildung einer Mehrheit gegen die Czechen; nahm ein unrühm liches Ende. Durch Thätigkeit auf wirtschaftlichen Boden wurde durch die Energie der Regierung die Arbeitsfähigkeit hergestellt und das Haus vor schwerer Erschütterung bewahrt. Hiesür verdiene Koerber alle Anerkennung. Unter der Devise „Leben und leben lassen' vereinigen sich die Gegner, was beweise, dass das Parlament etwas leisten

soll nur nicht die Kirche in Fesseln schlagen, in die Kirche hineinregieren, sie bevormunden und mit allen Feinden derselben paktieren, dann ist der Friede von selbst gegeben. A. d. R.) Die Los von Rombewegung muss man bedauern, wenn auch die Haltung der katho lischen Volkspartei (Alte Phrase!) und der Man gel an deutschen Priestern der protestantischen Propaganda die Bahn geebnet habe. Es sei nur eine Comödie, wenn jemand aus politischen Gründen ohne religiöse Ueberzeugung seine Con- fession wechselt. Die Kirche

die Kaiserreise. Grabmahr will nicht fragen, ob dieselbe verfrüht sei, hoffe aber, dass sie der Verständigung mit den Czechen förderlich sein werde. Auf eine Mehrheitsbildung müsse man geraume Zeit verzichten. Mau habe 20 Jahre versucht, gegen die Deutschen zu regieren und das Reich an den Rand des Abgrundes gebracht, (Das hat die liberale Herrschaft gethan, an deren Folgen Oesterreich krankt! Anm. d. Red.) in Zukunft wird man hoffentlich nicht mehr wagen, das erstgeborene Völkerkind an den Rand

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.12.1900
Physical description: 6
zu lösen. Wir wollen den Slaven nichts nehmen, sondern nur den Besitzstand erhalten. Und hierin halten die Klerikalen nicht zu ihrem Volke, sondern zu seinem Feinde. Auch die Kirchen obern halten entschieden zu den Tschechen. So verurtheilte der Bischof von Königgrätz die Aufhebung der Sprachenverordnungen und machte die Regierung für deren Folgen ver antwortlich. Die deutschen Städte in den Sudetenländern seien den Tschechen ein Dorn im Auge und werden dieselben durch tschechische Schulen

, die man in diesen Städten errichtet, zu vertschechen versucht. Geradeso, wie wenn man in Hall ein italienisches Gymnasium er richten würde. Diese Propaganda wird auch durch den Erzbischof Kohn von Olmütz mit deutschen Kirchengeldern unterstützt. Es gibt bald keine deutschen Priester mehr in diesen Gegenden, der Nachwuchs fehlt, deutsche Theo logen werden in den Seminarien von den tschechischen Kollegen hinausgeekelt. Tschechen ertheilen deutschen Kindern Religionsunterricht, deutsche Kinder müssen tschechische

Kirchenlie der singen, selbst im Beichtstuhle müssen sie tschechisch sprechen. Das Volt höre in vielen Orten keine deutsche Predigt mehr. Das Volk rufe nach deutschen Priestern, aber man gebe ihm keine, weil man angeblich kein Geld habe. Und doch betrug das Kirchenoermögen im Jahre 1875 26V Millionen und im Jahre 1895 409 Millionen. Die Kirche lege jähr lich 11'/- Millionen zum Kapitale und sagte, sie habe kein Geld für den niederen Klerus. Der hohe Klerus sei deutschfeindlich und der weltliche Arm

desselben, die Klerikalen, feien immer auf der Seite der Feinde des deutschen Volkes. Wo stehe ein Dipauli. ein Ebenhoch, ein Dr. Kathrein? Sie alle stehen lieber bei den Hussiten. Man könne gewiß ein guter Deut scher und dabei auch ein guter Katholik sein; man solle das Volk nicht vor die Wahl stellen, zwischen seinem Volksthume und seiner Reli gion zu entscheiden. Wenn katholisch gleich- oedeutend wie klerikal sein solle, dann müsse dies der katholischen Religion einen großen Verlust bringen. Heute sei bereits schon

die Träume von einem GroßTschechien, von einem Groß- Kroatien. Das sei die wahre Ursache, warum man die deutschen Priester in diesen Ländern auf den Aussterbe-Etat gesetzt hat. Die Kirche sei slavenfreundlich, daher sei sie aber auch österreichfeindlich. Denn ehe jene Träume zu Stande kommen, müsse Oesterreich zu Grunde gehen. Und diese Leute haben auf ihr Schild geschrieben: „Für Gott, Kaiser und Vater land!' — Redner geht hierauf zur Charakterisirung der Christlichsozialen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 27.02.1901
Physical description: 14
, daß der Inhalt der Interpellation den Gegenstand der Diskussion bilden werde, ordnete eine geheime Sitzung an. In dieser entspann sich über die Frage der Veröffentlichung im Protokoll eine lange Debatte. ES kam auch zu heftigen Auftritten zwischen Zen trum, Polen und Slovenen einerseits und den All deutschen anderseits. Während der Verlesung der Interpellation verließen Polen und Zentrum den Saal. Schließlich wurde der Vorschlag des Präsi denten, die vorgenannte Interpellation nicht in das Protokoll

zurückgewiesen und von der Volks- partei unter dem Eindruck der Rede zurückgezogen. Kaiser Wilhelm hat im Einvernehmen mit dem Prinz-Regemen Luitpold und den Königen von Sachsen und Württemberg bestimmt, daß beim ostasiatischen Expeditionskorps überall die Hoheits-Abzeichen des Deutschen Reiches an Stelle deren der Einzelstaaten treten. Auch soll der Ersatz an Be- kleidungs- und Ausrüstungsstücken für das ganze Expeditionskorps einheitlich erfolgen. König Eduard VII. ist gestern vormittags in Homburg

eingetroffen, um seine schwerkranke Schwester, Kaiserin Friedrich, dort zu besuchen. Der deutsche Blätterwald rauscht ob des Erscheinens deS englischen Königs auf deutschem Boden, und ein großer Theil der Presse möchte sein Veto da gegen einlegen, daß der König von England, weil er mit den Buren noch immer im Kriege liegt, deutschen Boden betrete. Die „Nordd- Allg. Ztg.' fährt das schwerste Geschütz gegen die anti- ' Die Chinesen schießen gut und das Herzblut der Blaujacken rölhet daS Deck. Verwundet sinkt

: „Die „Nordd. Allg. Ztg.« hat kaum bedacht, daß sie mit ihren scharfen Worten chren Zweck nicht erreichen würde. Durch ein offi ziöses Dementi können die Deutschen weder von ihrem wohlbegründeten Miß rauen gegen England geheilt werden, noch kann durch offiziöse Belehr ungen ein König Eduard VII. von E»gland den Deutschen menschlich näher gebracht werden: die Persönlichkeit des neuen Herrschers,. der niemals etwas gethan hat, was ihn dem deutschen Volke hätte sympathisch machen können, ist und bleibt, trotz

der guten Beziehungen zwischen den beiden Fürstenhöfen, einer der entscheidenden Gründe für die Mißstimmung der Deutschen gegen England. Diese Mißstimmung durch Unwahrheiten und un begründete Polemik gegen die deutsche Regierung zu schüren, würden wir für ein trauriges und ver- weifliches Amt der Presse halten. Aber das gesunde deutsche Empfinden lehnt sich gegen jeden Versuch auf, es durch nichtssagende Beschwichtigungen zu betäuben. Wenn man aber in maßgebenden Kreisen das Bedürfniß fühlt

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 25.06.1897
Physical description: 8
. Ar. S1. Lrsitag, dsn'25. Iuni ^89?. X. IcrHrg. Me ZprcheMemdmiM. (Schluss.) II. Dass die Deutschen in Böhmen und Mähren gegen eine solche Zukunft sich wehren, ist gewiss nicht zu verargen. . Der Schreiber dieser Zeilen hat nie be griffen, warum von gewisser national-deutscher Seite die Erlernung der anderen Landessprachen gar so sehr bekämpft wurde. „Soviel Sprachen, so oft zählt der Mann'; dieses alte Sprichwort ist für unser polyglottes Vaterland gewiss doppelt wahr. Sich in sprachlicher Beziehung

mit einer chinesischen Mauer zu umgeben, ist ein Unding und rächt sich, wie man eben wieder sieht, zu meist an sich selbst. Die deutschliberale Partei in Oesterreich überlieferte die Deutschen Ungarns den Magyaren, die Deutschen Galiziens den Polen. Sie wäre gewiss auch heute zu noch weiteren Opfern bereit, wenn sie nur umso ge wisser über den Rest der Länder unumschränkt herrschen könnte. Sie ist Schuld, wenn aus den deutschen Mittelschulen der Unterricht in der zweiten Landessprache seinerzeit beseitigt

und die Kenntnis dieser Sprachen bei den deutschen Landeskindern dadurch eingeschränkt worden ist. Wie in allem hat auch in nationaler Beziehung die Herrschaft dieser Partei dem Volk nur Trüb sal gebracht. Damit, dass jemand eine andere Sprache erlernt, gibt er seine eigene noch durchaus Wt auf, im Gegentheile steigert sich in den meisten Fällen die Liebe zur eigenen Muttern erfahrungsgemäß nur noch mehr. Es verhalt sich in dieser Hinsicht so wie mit jenem biedern Wanderer: Je mehr er von der Welt M, desto

inniger entbrannte in ihm die Sehn sucht nach seinem durch die Erinnerung an die goldige Jugend verschönten trauten Heim. Die Landtage von Tirol und Mähren thaten daher ganz wohl daran, dass sie den Unterricht in der zweiten Landessprache an den deutschen Mittel schulen jüngst wieder eingeführt. Hätte man frühzeitig dafür gesorgt, dass jeder Studierende die zweite Landessprache in jungen Jahren erlerne, so könnte man heute mit mehr Recht von jedem Beamten verlangen, dass er diese Sprache zum Besten

des Dienstes auch gebrauche; da man indessen dies seinerzeit zu thun unterließ, ist es heute hart und unbillig, eine solche Sprachfertigkeit unversehens von den Deutschen zu verlangen. Dabei ist zu bedenken, dass die begonnene, bis zu einem gewissen Grade gewaltsame Regelung der Sprachensrage mit Böhmen und Mähren nicht abschließen wird. Und mit Recht; denn jedermann ist die eigene Muttersprache so lieb, so heilig und wert als dem andern die seine, und was dem einen recht, muss dem andern billig

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 02.02.1899
Physical description: 8
, so fälltauch die Consequenz und muss ihre Zugkraft bei den Massen des deutschen Volkes verlieren. Es war darum ohne Zweifel der beste Griff von Hochw. Herrn I. Engel, für Erbringung eines wissenschaftlichen Beweises eine Prämie von 1000 fl. auszuschreiben. Wir sind überzeugt, dieselbe wird ebensowenig abgeholt als jene, welche seinerzeit ?. Roh L. 5. ausschrieb für Äen Nachweis, dass ein Jesuit je den berüchtigten Grundsatz gelehrt habe: „Der Zweck heiligt die Mittel'; oder wie der Preis

, den der Geschichts schreiber des deutschen Volkes, Jansen, für eine Widerlegung seiner Darstellung bestimmt hatte. — Je ärmer aber unsere Gegner an wahren Beweisen sind, desto weniger fehlt es ihnen an Phrasen und Scheinargumenten, mit welchen sie auch in unserem katholischen Volke agitieren. Wir halten es daher für gut, im Auszug die Aus führungen des hochw. Herrn Engel auch nach träglich mitzutheilen, mit denen er die falsche Behauptung, die katholische Kirche sei deutsch feindlich, treffend widerlegte

. Der Redner betonte vor allem seinen correct Priesterlichen und nationalen Standpunkt. Als katholischer Priester sei er, wenn nöthig, jeden Augenblick bereit, für die Kirche sein Blut zu vergießen. Er müsse aber entschieden protestieren, tiass die katholische Kirche als Feindin des -deutschen Volkes hingestellt werde. Die Haltung «inzelner Blätter oder einer politischen Partei ist noch keift Beweis dafür, da weder eine parla mentarische Partei, noch ein politisches Blatt als Organ der katholischen Kirche

. Somit erweist sich die Logik jener, die „Los von Rom!' rufen, auch in Hinsicht auf die Kirche als falsch und absurd. Wenn nun aber die katholische Kirche eine Nation bevorzugte, so war dies, führte Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation war fast durch ein Jahrtausend die Trägerin der römisch-deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihr Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit über treffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen

König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kronträgern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wiederholten und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern hat doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahelag, und obwohl die Königs aller Nationen darnach begehrten. Diese Versuchung lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 05.06.1901
Physical description: 12
wieder zu üb»rn»hm»n. F»rn»r würd» zur Autooomiesrag, Stellung genommen und solgend» Resolution einhelliz akzeptiert: .Die heutig« Bollversammmlung des deutschen WähleivereinS spricht sich ganz entschieden gegen den Autonomie-Vorschlag Kathr«tn-Grabmoyr aus (stehl .Meraner Zig' Nc.4S—43). Die Versamm lung steht überhaupt einer Autoaomie des sogenannten Trentino, daS gar kein historisches Gebild« ist, ab thuend gegenüber, ans staatlichen, historischen und nationalen Gründen. Ganz besonders bekämpft si» »inen Autonomlevorschlag

Umständen ihre Stimme zu geben und ganz besonders eine Angliederung d«S FassalhaleS an daS welsch« Gebiet mit Entrüstung zurückzuweisen und mit all«n -Mitteln zu verhindern/ WeiterS wurde beschlossen, die Versammlung des LandeSwahlauS schusseS nicht zu besuchen, sondern derselben bloß ein schriftliches Erklären einzusenden, daß man von Fall zu Fall in wichligea «ngilegenheitin geneigt ist, au> Wunsch mitzuwirken. — <ver am 17. Oktober 1SS7 in Innsbruck gegründete LandiSwahlauSschuß d«r deutschen

Parteien Tirols hat sich in seiner vor- gestrigen Sitzung über einstimmigen Beschluß aus gelöst. Vorsitzender Dr. Erler verlas die Erklärung des deutschen Wählervereins dahingehend, daß die vom Vereine entsendeten 9 Mitglieder de» Landes- Wahlausschusses an den Verhandlungen desselben nicht mehr theilnehmen könnten, nachdem sotzungSgemäß K Wochen (richtig 2 Monat«. D. Red.) noch vollendeten ReichSrathSwahlen, d. i. Mitt« Februar d. I. de- LandewahlauSschuß bereits hätt« neugewählt werdeo sollen

de! LandeSwahlauSschusseS theilgenommen habe, ohn« dessen Rechimäßigkeit zü bestreiten. Nach längerer Wechsel- red», in weichir mehrfach aus die außerordentlich« Wichtigkeit der welschiirolrr Autonomlefcag« hinge wiese», wurde,j mußl« des Beschluß g«saßt werden, den Landes Wahlausschuß als ausgelöst zu erklären. Da» Ergebnis weiterer Berathungen über Ermöglichung einer neuin Zusamm«nsassung der 'deutschen Parteien Tirols würd« in solgendrn Entschließungen sestg«l«gt: 1. »Die heutig« Versammlung der Vertrauensmänner beider

»in»r g»m»insam»n Organisation untirnommin wird», welcher daS Zusamm»ng»h»n d«r bildin dtutschin Part»!«» von Tirol in wichtigen Schritt«» gewähr leistet.' 2. ,ES werde »in Parteitag der deutsch» fortschrittlichen und deulschvölkischen Partei von Tirol behufs Berathung der künftigen Organisation der deutschen Parteien, Stellungnahme zur Aulonomiefrage und zn den bevorstehenden LandtagSwahlen womöglich bis Mitt« dieses Monats veranstaltet und mit der Durchführung beaustragt di« H«rr«n Bllrg«rm«ister Grell, Abg

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 13.12.1900
Physical description: 8
. eine Wählerversammlung in Reichenberg. Prade trat für eine österreichisch-deutsche Zollunion ein und sagte weiter: „Heute gibt es keine Oester reicher in Oesterreich, ausgenommen die Deutschen. Der radikale Jungdeutsche, welcher für die deutsche Staatssprache eintritt, ist ein besserer Oesterreicher als der feudale Fürst, der sich für ein böhmisches Staatsrecht einsetzt. Das neue Abgeordnetenhaus wird wieder arbeitsunfähig sein. Die Deutschen sind bereit, neuerdings an Verhandlungen mit den Czechen theilzunehmen

unter folgenden Voraus setzungen: Gesetzliche Festlegung der deutschen Sprache als Vermittlungssprache, gesetzliche Regelung der Sprachenveryältnisse in Böhmen und Mähren und Zweitheilung Böhmens.' Darf mit auf solche Weise Mahle« machen ? Aus Südtirol, 11. December. Heute (Dienstag) sind in Zwölfmalgreien (Pfarrgemeinde Bozen) die Wahlmännerwahlen für die fünfte Curie. Hiefür haben die Alt- eonservativm in großen Placaten zur Wahl von Wahlmännern aufgefordert, welche für Baron Di Puuli einsteheN

die „elericalen' Parteien. Er erwähnte dann die Wichtigkeit eines gerechten Ausgleiches, geißelte das Pro- tectionsweM, greift Di Pauli an, tadelt scharf die Haltung der Katholischen Volkspartei und be» nützte dieselbe nun in fast einstündiger Aus führung zur schneidigen Waffe gegen „die herrschende Richtung in der katholischen Kirche'. Er bekrittelte dann nicht ohne Hohn die Höhe des Gesammtvermögens der katholischen Kirche in Oesterreich, bedauerte den Mangel an katholischen deutschen Priestern in Mähren

und Böhmen, zieh den Bischof von Königgrätz der Czechisterung des Clerus und lobte andererseits Cardinal KoPP für die Errichtung eines deutschen Seminars. Dr. Lecher bewies sich in seiner Rede als politischer Kautschukmann seltenster Art. Er rühmt sein radikales Deutschthum und bekennt siH als treuen Oesterreicher, er schlägt gegen die Kirche los und bekennt seine Hochachtung vor der großartigsten Institution in der Weltgeschichte. Höchst interessant und wohl auch naiv ist die gestern kundgegebene

Auffassung des mährischen Abgeordneten: die katholische Kache stoße heute die Deutschen in Oesterreich von sich, um die Slaven Russlands eher für die Union zu ge winnen. An Dr. Schoepfer bezweifelt er die Aufrichtigkeit der nationalen Gesinnung. Er ist ihm „das Schwarzblattl, das zur nationalen Sonne auffliegen möchte, aber durch ein Banderl . December 1900. Jahrg. Xlll. an diesem Auffluge gehemmt wird'. Auf die formell feingedrechselte Rede folgten brausender Beifall und nicht endenwollende Heil-Rufe

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Volksblatt
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Page 3 of 14
Date: 18.12.1897
Physical description: 14
: Kampf gegen die Clericalen und Christlichsocialen! Dies trotzder deutschen Haltung der Katholiken im schwebenden Sprachensteite. politische Wundschau. Inngbszens neueste Bundesgenossen. Eine Gesellschaft treudeutscher Herren aus BozenS Patriciergeschlechtern hat, offenbar umnebelt von den rauchenden Fackeln des 29. November, eine Zu stimmungsadresse an die socialdemokratischen Abgeord neten in Wien abgehen lassen. Die deutschen Jungen genierte es nicht im geringsten, dass die Vertreter der rothen

Arbeiterschaft ihrem Programme entsprechend internationale Polen, Czechen und Juden neben den paar Deutschen sind. Es ist uns auch unerfindlich, worin die Verdienste der socialdemokratischen Abge ordneten um das gefährdete Deutschthum bestanden haben. Die Socialisten haben unseres Wissens erst rohe Gewaltthaten wie die Erstürmung der Präsidenten tribüne, das Verdrängen. des Präsidenten Abrahamo- wicz und das Herumwerfen von Stühlen verübt, nachdem die lex Falkenhayn tagsvorher aus höchst sonderbarer Weise

für angenommen erklärt worden war. Wenn das eine rettende That für das Deutsch thum darstellt, dann herrscht in den Köpfen der jungen Bozner Deutschen eine noch größere Verwirrung, als wir bisher anzunehmen geneigt waren. Doch die ganze Adresse wird wohl den ausrichtigen Dank der muth- maßlichen Veranstalter des Bozner FackelzugeZ an die socialistischen Abgeordneten dafür enthalten, dass Herr Lagger ihnen 3V0 rrälsche Maurer sür den Abend deS 29. v. MtS. leihweise überließ, um mit „Eil Wols', „Fu (Pfui

) Badeni' und „Nieder li Fassen' die zu schwachen Stimmen der unverfälschten Deutschen zu unterstützen. Alles was gegen die Clericalen und die Psaffen schimpft und schreit, scheint von diesen Herren den Bruderkuss zu erhalten, — gleichviel, ob neben „Ock Tschermania' auch der gewiss nicht deutsche Ruf »erspa ü teäeseo« und neben der „Wacht am Rhein' das „Lied der Arbeit' und die Garibaldihymne ertönt. Solche schmähliche Austritte und die sonderbare Aus wahl der Bundesgenossen haben zur Genüge gezeigt

und daS Vertrauen votiert wurde. Zum Schlüsse wurde ein Huldigungstelegramm an den Kaiser und Anerkennungs telegramme an Graf Badeni und Dr. Tbenhoch ab geschickt. Der deutsche Kaiser und die Ungarn. Kaiser Wilhelm benützt jede Gelegenheit um den Ungarn gegenüber seine Sympathien auszudrücken. So war dies jüngst wieder anlässlich deS Empfanges des Grasen Eugen Zichy der Fall, der persönlich dem deutschen Kaiser ein Exemplar seines Reisewerkes in Berlin überreichte. Bei dieser Gelegenheit zeigte

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