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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 30.12.1926
Physical description: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 16.01.1929
Physical description: 8
. Mittwoch, 16. Jänner. EMirsls verflossenes Leidensjahr. Zehn Jahre find seit der auf Grund des Waffenstillstandes erfolgten Besetzung Südtirols vergangen. Die Annahme der Vertragsbedingun gen der Entente erfolgte unter schwerstem äuße ren Druck am 5. September 1928 durch die provisorische Nationalversammlung in Wien, und die österr. Parteien gelobten dem wider Recht und Willen losgerissenen Südtirol die Treue. Aber auch die Parteien des Deutschen Reiches haben in einer gemeinsamen Entschließung

aus Anlaß der großen Südtiroler Debatte vom 9. Februar 1926 das Recht der Sorge sür die -kulturelle Lage des Deutschtums außerhalb der Reichsgrenzen aus drücklich in Anspruch genommen. Es ist heute Pflicht jedes Deutschen, wo immer er lebt, dieses Treugelöbnis zu erneuern und sich das zehnjährige Schicksal Südtirols zu ver gegenwärtigen, den heimtückischen Prozeß seeli scher und materieller Enteignung seiner Bewoh ner. Die italienische Regierung ist bemüht, die bodenständigen deutschen Kleinbauern

der Unterdrückten zu erobern: der Verwal tungsbeamte Umberto Ricci, der als Präfekt nach Bozen gesetzt wurde, mußte zurückgezogen wer den. Auch der fanatische Heißsporn und Deut schenhasser Giarratana, der als politischer Partei sekretär nach Bozen kam, um den Provinzsekretär Lsvoni zu ersetzen, verstand es nicht, sich zu be währen. Keiner hatte die Gabe, bei der deutschen Bevölkerung ein Echo für den neuen Staat zu er wecken. Dieser fortwährende Wechsel in der Füh rung hat starke symptomatische Bedeutung

: er ist ein erfreulicher Beweis für die zähe Konsequenz, mit der die Südtiroler allen fascistischen Be mühungen zum Trotz an ihrer Heimat festhalten. Das ist der große moralische Gewinn auch des vergangenen Jahres. Formell freilich hat die Jtalienisierung Süd tirols Fortschritte gemacht. Auf dem Gebiet des öffentlichen Erziehungswesens sind die letzten pri vaten Mittelschulen gefallen und auch noch die letzten deutschen Schulklassen — es waren noch einige 30 — der Jtalienisierung preisgegeben. Mit besonderem Nachdruck

und Zwangsmitteln, allerdings mit bezweifelbarem Erfolg, wurde im letzten Jahre der Versuch unternommen, die Kin der auch außerhalb der Schule für die fascistisch- italienische Erziehung zu gewinnen. Mittel zum Zweck dafür sind die Jugendverbände der „Ballila" und für die Schulentlassenen die „Dopo- lavoro-Organifation" und die vormilitärischen Kurse. Alle mit persönlichem Opfermut unter nommenen Versuche, die Jugend im geheimen deutsch zu erziehen, ihnen deutschen Unterricht zu geben, werden rücksichtslos

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 25.10.1943
Physical description: 4
.Mqen, deren Ueberschreitung deutschen Soldaten teils nur bedingt. E überhaupt nicht gestattet wird. Jeden Tag mehren sich die Verstärkungen der italienischen Verbände an den Grenzen, die Sabotage an deutschen Kabelleitungen, Gleis- und Kraftanlagen. Sabotage »» v”’17V ov "’' «uv juuiuuuuyeH, bie systematische Verzögerung deutscher Versorgungszüge. Inzwischen maren die Verhandlungen der Verräter mit dem Feinde soweit Ziehen, das; man zur Unterschrift schreiten konnte. Deshalb hielt

* die Badoglio-Clique für angebracht, gerade in diesen Tagen dem deutschen Verbündeten noch ganz besonders nach- bBlich M heucheln. Am 1. September erhält der italienische Außenminister Gua- ijalia den Auftrag, dem deutschen Geschäftsträger in Rom feierlichst a, versichern: „Wir werden kämpfen und niemals kapitu- sjeren." Am 3. September wiederholt Vadoglio selbst diese MliÄe Versicherung. Es ist derselbe Tag und fast die gleiche Sillnde, in der General Castellano, der Beauftragte dieses Mar- Ms Vadoglio

Soldaten beschossen wurden, nur um dem Gegner die versprochene Gelegenheit zu geben, die in Süditalien kämpfenden deutschen Truppen abschneiden zu können, ist ebenso bekannt wie die verabredete und geplante Auslieferung des Duce. Auch »er Führer sollte »en Feinden in »te Hände gespielt werden Dieser größte Verrat der Geschichte aber sollte seine Vollendung finden in einem vom Hause Savoyen ins Werk gesetzten Anschlag auf den Führer. Vadoglio beauftragte den italienischen Militär- attachee in Berlin

verabredet hatten, ihm außer dem Duce auch noch den Führer in die Hand zu spielen. Wie bk Mm der Verräter vereitelt wurden Es ist selbstverständlich, daß das deutsche Oberkommando bereits bei den ersten Anzeichen des italienischen Doppelspiels die ent sprechenden Maßnahmen traf, um den Verrat und die geplante Auslieferung der deutschen Divisionen zu parieren. Damals kämpf ten die deutschen^Truppen noch auf Sizilien, und diesen galt daher and) die erste Sorge der deutschen Führung. Da eine Landung

bei Anglo-Amerikaner im Raum von Neapel oder Rom die deut- idjett Kräfte auf Sizilien abgeschnitten und vernichtet hätte, blieb Mts anderes übrig, als Sizilien zu räumen, obwohl der von den deutschen Truppen unter General Hube gefestigte Brücken kopf auf Sizilien auch weiterhin hätte gehalten werden können. Aus dem gleichen Grunde wurden auch im kalabrischen Raum nur schwache deutsche Kräfte belassen. Die deutschen Si^herungsmaßnahmen Im Eegenzug gegen den Plan Roattas wurde der Raum Neapel -Salerno—Rom

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 03.09.1925
Physical description: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

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Der Südtiroler
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Page 1 of 4
Date: 15.10.1924
Physical description: 4
wird. Lumpenpack. ® Interessantes aus Kurtatsch. München, den 20. September 1924. Es sind kürzlich in angesehenen Tagesblättern Deutsch lands. Österreichs und der Schweiz Artikel über unseren deutschen Süden jenseits des Brenners erschienen, die endlich ein erwachendes Verstehen und Mitgefühl für die Leiden unserer dortigen Stammesbrüder verraten, ein Mitgefühl, das sicher schon von allem Anfang an vorhanden war, aber von 1 den Sorgen im eigenen Hause und wohl auch aus politischen Gründen zurückgehalten wurde

. Schon daß man in unserer / Presse so offen über die wahren Verhältnisse in Südtirol zu schreiben wagt, weckt in der Brust jedes aufrechten Deutschen, jedes Alpenfreundes ein befreiendes Gefühl, eine Vorahnung besserer Zeiten. Ich selbst bin ein begeisterter Freund der Berge und besuche — unterbrochen durch die Kriegs- und ersten Nach kriegsjahre — seit fast zwei Jahrzehnten unser schönes Südtirol im Kranze seiner Gletscher, im Zauber seiner Dolo miten. Das selten schöne Land

ist auch unter der Fremdherr schaft „unser Südtirol", der südlichste Gau im großen deut schen Vaterlande geblieben und da wir sehen, daß die Süd tiroler so tapfer und zäh um ihre Muttersprache und ihr Volkstum kämpfen, wollen wir sie darin helfend unterstützen, so oft und so gut wir können. Man hat in Rom und Trient nie Verständnis für die Behandlung der deutschen Minderheit gehabt, aber was an diesem geknechteten Volke seit Beginn der Faschistenherrschaft von der italienischen Regierung gesündigt wurde, gereicht

, seinen deutschen Charakter, seine Seele zu rauben. Wenn man am Brenner die „von Gott gewollte ewige Grenze" Italiens überschreitet, fällt der Fortschritt der äuße ren Verwälschung gegenüber dem Vorjahre schon beim Betreten der ersten Ortschaften in die Augen. In Brennerbad, Gossen laß, Sterzing, Brixen, Klausen usw. sehen wir heuer nicht nur an allen öffentlichen Gebäuden der staatlichen und Ge meindeämter, sondern auch an den Bankgeschäften, Gasthöfen, Kaffees, Konditoreien, kurz in allen jenen Betrieben

, in den Gemeinden der Carabinieri- oder Finanzieri- kommandant, mag er auch nur ein Maresciallo oder Brigadier tont Range eines Unteroffiziers sein, mit dem grenzenlosen Eigendünkel des „Siegers" nach eigenem Gutdünken, eigener Auffassung und Auslegung, mit einer Eigenmacht, für die uns Bürgern eines Rechtsstaates das Verständnis fehlt und gegen deren Auswüchse es regelmäßig keine Abhilfe gibt. Dabei ist Land mit einem Netz von Spitzeln überzogen und blüht leider auch unter den Deutschen die Angeberei

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Der Südtiroler
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Page 4 of 4
Date: 15.04.1925
Physical description: 4
Seite 4, Rr. 8 S üdtiro l Innsbruck. 15. April 1925 Unseren Lesern ist aus dem jahrelangen Kampf, den wir für das Grenz-Deutschtum führen und wobei wir zum Sprachrohr der unterdrückten Deutschen in den Grenzländern geworden sind, sehr viel bekannt geworden von der schmach vollen Behandlung, der unsere Brüder unterworfen sind. Aber all diese Arbeit wird vergeblich sein, wenn es nicht gelingt, die Deutschen des Inlandes aufzupeitschen nnd aufzurütteln zu der Erkenntnis, daß wir den Jrredentismus

gewesen, man hätte diese Plakette dem Dr. Perathoner nicht geschickt. Denn in der letzten Woche des März dieses Jahres wird sie wie ein Hohn sein. In der letzten Märzwoche wird in München die Mai länder italienische Oper auftreten und dem Münchener Pub likum , das sich nicht rührt, wenn man den deutschen Brüdern im Süden die deutsche Sprache raubt, italienisch Vorsingen — und dieses Publikum wird applaudieren. Und aus sogenannten Staatsrücksichten werden die Herren Parlamentarier mit ihren Damen

sie nicht zum Boykott jener Theater auf, die sich dazu her geben, das Jtalienertum zu fördern? Große Reden halten können die Herren alle. Doch wir irren uns; sie haben ja im Münchener Stadtrat durchgesetzt, daß dort, wo Hund und Katze sich gute Nacht sagen, ein Platz nach Südtirol benannt wird. In Grünwald läßt man schamhaft einen Platz „Süd< tirol" erstehen und in München geht man schamlos in die italienische Oper und gibt den Italienern das Geld, das sie zur Unterdrückung der Deutschen in Südtirol brauchen. Herr

Graf Radetzky setzte aber rechtzeitig durch Truppensen dungen dem verräterischem Spiel ein Ende. Trotzdem ver langten die wälschtiroler Abgeordneten am 3. Juni 1848 beim Deutschen Parlament zu Frankfurt a. M. die Entlas sung der beiden Kreisbezirke Trient und Rovereto aus dem deutschen Staatenbund. Im Jahre 1880 befanden sich in der Stadt Trient 1352 Deutsche und 16,906 Italiener. Im Jahre 1890 war die Zahl der Deutschen in Trient bereits auf 2339 gestiegen, denen nunmehr 18,151 Italiener

gegenüberstanden. 1910 war die Zahl der Deutschen auf 3000 Seelen angewachsen, die sich meist aus Geschäftsleuten, Beamten und Offizieren zu sammensetzten. So erfreulich diese verhältnismäßig reiche Vermehrung des Deutschtums innerhalb eines Jahrzehnts war, so vermochte sie doch nicht Schritt zu halten mit der wälschen Jrredenta, die gerade mit Beginn der achtziger und der neunziger Jahre im ganzen Trentino mächtig einsetzte und die später unter der raffinierten Leitung des sattsam be kannten Trientiner

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Alpenland
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Page 1 of 14
Date: 30.12.1920
Physical description: 14
XUorsettfciaÄ- Ctaögabc 6 Uhv ftmh Fernsprecher 160-162 Fernamt S MaMP/3ntighm%k «rreyerm-sus 2Ksrgrn-mrd QbsndblE 3n Deutschösterreich: b. d. Berschlerßstellen msnatl. .<30.—//gjahr. <120. -.zweimal. Zustellung monatl.K22.—,v,jähr. K132.—, einmal.Postversand monatl. K 23.—, >/,jähr. K 138^— J ° r In Deutschsüdtirol: mit einmaligem Voltversand monatlich L 3.—. mit zweimaligem Bo'tosrsand monatlich t. 4.—: in Deutschböhmen: monatlich Tschech. K 5.—, qanzjächr ^ Tschech. K. 60.—. im Deutschen

Haasenstein und Vogler A.»G., Wien Schulerstraße 11. 1. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, am Z0. Dezember 1020. Holge 512 Die WerhaMimgen des Deutschen Berbaudes m Rom. Bozen, 28. Dezember- Der Deutsche Verband teilt mit: In den letzten Taigen weilte eine Abordnung des Deutschen Verbandes neuerdings in Rom, um über eine Reihe von schwebenden Fragen politischer und wirtschaftlicher Natur put den maßgebenden Stellen Besprechungen zu pflegen. Das Ergebnis der mehr als siebentägigen Verhandlungen

erschienenen Be stimmungen über die aktive Wahlberechtigung sind nun aller dings sehr streng gefaßt, doch wurde den Vertretern des Deutschen Vebbandes erklärt, daß daraus kein Schluß auf eine ähnlich strenge Bchandluag der Optionsgesuche gezogen werden, möge, welche von Fall zu Fall nach eingehender und wohlwollender Prüfung erledigt werden- Die Vorschriften, wodurch die Ausübung des Qptivnsrechtes und die Aufnahme in den italienischen Staatsverband geregelt werden, sind b ereits aus gearbeitet und dürften

in den ersten Tagen des Jänner verlautbart werden. Da es sich hiebei in einigere Berufen, Staatsbeamte. Aerzte. Notare und Advokaten um die Voraussetzung für die Ausübung des Berufes, also in vielen Süllen um eine Existenzbedingung handelt, wurde nnt größtem Nachdruck für eine unseren Interessen entsprechen den Erledigung dieser Zölle eingetreten. Die Abordnung des Deutschen Verbandes wies mit Nachdruck darauf hin. daß beim Verfahren über, die Option?- und Staatsbürgerschasts. gesuche eine unbedenkliche

Form der Behandlung (Infor mation) gewählt werde und den Beteiligten gegen Denun ziationen ein entsprechender Schutz gewährt werden müsse. Dies wurde auch zugesagt. Im Zusammenhänge mit der Option wurde eingehend die Beamtenfrage besprochen. Die dem Deutschen Verbände in dieser Angelegenheit gegebenen Aufklärungen geben der begründeten Hoffnung Raunu daß bei der endgültigen Re gelung der Beaimten-Spsteruinecung keine ungerechtfertigten Entlassungen erfolgen werden- Die von der Staatsbeamten- schuft

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.10.1926
Physical description: 8
" ist damit zur Gänze erreicht. Und das Schicksal der deutschen Bevölkerung Südtirols?? Der Glaube an die Kraft, Einheit und Einigkeit der katholischen Idee und Kirche geht naturgemäß verloren, tzie Spaltung des Klerus wird nur eine umso stärkere Verwirrung in der Bevölkerung Hervorrufen. Jeder Mist -sionär, der zu wilden Völkern geht, muß zuerst deren Sprache lernen, und bei uns, dem Kulturvolke, wird die naturgemäße Ordnuug geradezu umgekehrt. 2. Religionslehrer. « Bereits im Verlaufe des vergangenen Schuljahres

Wurde einer Reihe von Priestern der Religionsunterricht in der Schule strengstens verboten. Um die Begründung ist man nicht besonders verlegen: „Sentimenti anti- mzionali." Gegenbeweise werden nicht zugelassen. Diese „sentimenti antinazionali" werden zweifellos auch! im kommenden Schuljahre in noch ausgiebigerer Weise her-- angezogen werden, unr den raschen Ersatz des deutschen durch den italienischen Klerus zu erreichen. Die hoch- würdigsten Fürstbischöfe und Ordinariate

, daß mit der Approbation von Laien zur Erteilung des Religionsunterrichtes ein unendlich wichtiges und von der Bevölkerung tiefempfundenes Prinzip preisgegeben wird. Man braucht kein Wort zu verlieren, daß auch damit taktisch das „Divide et impera" außerordentlich gefördert wird. 1 3. Religionsbücher. Bei Beginn des letzten Schuljahres wurde das Verbot erlassen, die bisherigen deutschen Religions bücher, Katechismen und biblischen Geschichten in der Schule noch weiterhin zu verwenden. Begründung

- und Nachkriegszeit ver- • glichen werden. Daß dieses Verbot deutscher Religions- ; lehrbücher so unwidersprochen hingenommen wurde, ist , mangelndem Verständnis (der Bevölkerung über die , Tragweite und den Zweck dieser Maßnahme zuzu- ' schreiben. Eine Uwfrage bei sämtlichen deutschen Kate- ' cheten Südtirols über die Lernerfolge des Religions- i Unterrichtes ohne Lehrbücher würde Bände sprechen, J obschon sich jeder Katechet zu helfen suchte, wie er konnte. Die vielbesprochene und heiß ersehnte stili stische

Umbildung unserer bisherigen Katechismen seitens ber Bifchöfekonferenz werden wir hier wohl kaum mehr Kleben. Daß jemals der bisherige oder ein anderer Katechismus in deutscher Sprache in Südtirol geduldet tverden dürfte, ist keineswegs zu hoffen. Der geplante Einheitskatechismus für die ganze katholische Christen heit liegt noch in weiter Ferne und kommt demnach E)t in Betracht Wir stehen heute vor der Entschei dung, ob wir überhaupt für den Religionsunterricht ver deutschen Bevölkerung Südtirols

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 16
Date: 29.03.1924
Physical description: 16
national überhitzten Stimmung in Italien sind die Hoffnungen der Südtiroler, Anwalt schaft und Verständnis für ihre Rechts und Bedürfnisse zu finden, nie sehr groß gewesen. Das letzte Jahr hat ihnen besonders üble Er fahrungen mit den neuen Herren in Trient und Rom beschert. Wir erinnern uns an die Ve.gewaltigung der deutschen Schulen, an die Sprachenverordnungen, an das Verbot des Namens Tirol, an die vielen Ausweisungen, an die vielen Amtsenthebungen, an die Be handlung der Pensionsfrage

, an die schamlose, ungerechte Mißachtung der Rechte der Kriegs- anleihebesttzer an den Staat, an die italienischen Steuerschikanen usw. Schweres Leid hatte Südtirol zu bestshen und wird es noch zu dulden haben; denn allein, in zahlenmäßiger Unterlegenheit müssen die Deutschen Südtirols jedes bischen Recht selbst verteidigen, jede wirt schaftliche Berücksichtigung gegenüber zwar nicht immer feindlichen, aber zumindest gewöhnlich verständnislosen (mitunter auch unfähigen) ita lienischen Behörden erkämpfen

und Widerrecht lichkeiten abwehren. Hierin sind eben die Deutschen Südtirols trotz so vieler Beteuerungen seitens der italienischen Regierung, trotz mancher aus dem Friedensvertrage, aus den Völker bundsatzungen usw. für die nationalen Minder heiten scheinbar gesicherten Rechte auf sich selbst gestellt. Daher haben die K a m m e r w a h l e n für die Südtiroler, wenn sie auch eine geringfü gige Vertretung für sich zu erringen vermögen, äußerst große Bedeutung. Bisher haben mit bewundernswerter Aufopferung

nach bestem Wissen und Können 4 Abgeordnete des „Deutschen Verbandes" die Deutschen Südtirols in Rom vertreten. Diesmal — die Abände- rung des Wahlrechts bringt es mit sich — haben die Südtiroler 3 Wahlwerber des „Deut schen Verbandes" (Dr. Tinzl, Baron Sternbach, Mumelter). Von einer anderen deutschen Liste in Südtirol kann man nicht sprechen, da die Sozialdemokraten mit ihren Genossen in Trient in den Wahlkampf marschieren, nur einen deutschen Wahlwerber präsentieren und zudem in Südtirol keinerlei

Bedeutung besitzen. Die Wogen des Wahlkampfes gehen in Südtirol srhr hoch. Keine Wählerversammlung des Deutschen Verbandes verläuft ohne faszi stische Einwirkung. So war am 16. März in Sand i. T. eine Wählerversammlung, deren Verlauf das richtige Licht auf die Zu stände wirst, unter denen Südtirol heute zu leiden hat. Der deutsche Kandidat Baron Strrnbach hielt damals seine Wahlrede. Faszi sten waren zur Versammlung gekommen, unter brachen einfach den Redner, indem sie mit er- hobenen Fäusten

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.08.1931
Physical description: 6
der südslawischen, türkischen und ungarischen Rechtsanwalts organisationen der deutschen Sprache, dafür aber sprach der österreichische Vertreter — französisch. Zweiter Fall: Das Pariser Büro derOesterreichischen Bundesbahnen, das naturgemäß auch einen starken Schriftenwechsel mit österreichischen amtlichen Stellen und Ver kehrsorganisationen hat, verschickt seine Schreiben an diese österreichischen Stellen auf Briefformularen, deren Kopfaufdruck französisch ist, so daß ein Büro der Oester- reichischen

Bundesbahnen die Österreicher lehrt, daß sie in Antriebe leben. Dritter Fall: Die Wiener Messe wendet bei ihren Werbeschreiben, die sie in die Tschechoslowakei schickt, als Namen der österreichischen Städte tschechische Namen an, z. B. H l i n e c für Linz usw. Im 17. Jahrhundert schrieb einmal ein ergrimmter Deut scher seinen Landsleuten, die lieber in anderen Sprachen als der Muttersprache schrieben und verkehrten, ins Stammbuch: „Ihr bösen Deutschen, man soll euch peitschen, daß ihr die Muttersprach

der Volkszugehörigkeit und auch zur Doku- Mentierung der Treue zum Stammvolke geblieben ist. Und wie vielen Deutschen hat man den alten Namen des Heimat ortes weggenommen? Ein großer deutscher Verlag, der einen der populärsten Atlanten herausgibt, in den auch in der letzten Auflage alle Orte mit jene n Namen eingetragen waren, den sie b i s z u m I a h r e 1918 geführt haben, sah sich ver anlaßt, eine eigene Ergänzung zum Ortsregister des Atlanten herauszubringen, in dem alle in der Nachkriegszeit

durch die verschiedenen Staaten vorgenommenen Umbe nennungen von Orten und Gebieten verzeichnet waren, da sich herausstellte, daß dies für den praktischen Gebrauch des Atlanten notwendig ist. Dieses Verzeichnis umfaßt nicht weniger als 30.000 Orte! Und österreichische Stellen gehen her und verbreiten im Auslande die Mär, als ob es im deutschen Oesterreich ein Hlinec und andere tschechische Siedlungen gebe! Und andere wieder schämen sich auf inter nationalen Kongressen anscheinend ihrer deutschen Mutter sprache

unter den Getreideexporteuren noch weiter verwirrt. Zwischen der Regierung und dem landwirtschaftlichen Exportinstitut besteht ein Abkom men. Es verlautet nun, daß die Regierung beabsichtige, dieses Abkommen zu lösen. Für die nächsten Tage wer den entscheidende Schritte erwartet. Kampf um den deutschen Getrerdermport. Berlin, 7. Aug. (Priv.) Die Verhandlungen der Regierung und der deutschen Wirtschaftsvertreter mit Amerika über einen Rohstoffkredit stoßen auf neue Schwierigkeiten. Brüning Eine Erklärung des Reichskanzlers

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 6
Date: 11.06.1919
Physical description: 6
47 MirLfswes AttKündigrrrrgs - MtsLL zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine fünfspaltige Zelle oder deren Raum 20 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Archürwigungsömtern enigegengenommen Trscheinungstage: Jeden Mittwoch und Famstag. ver ßewaüfriede. Um Deutschsüdtirol. Wien, 10. Juni. Die am Samstag abgehaltene Sitzung der Nationalversammlung gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung aller deutschen Par teien, der Vertreter aller deutschen Gaue

, zu schandvollen Plänen haben verleiten taffen. Abgeordnete aus Tirol, aus Kärnten, Steier mark und Niederösterreich haben gesprochen. Nur Deutsch - böhmen, Deutschmähren und das Sudetenland waren unvertreün. Daß auch diese Gebiete zu Wort kommen sollten, fühlte jene Partei diesmal, die es bei den Wahlen verhindert hat, daß die Deutschen auß diesen Ländern ihre Abgeordneten nach Wien schicken. Staatssekretär Bauer .über Deutsch- Südtirol. Der Staatssekretär des Aeußern, Dr. Bauer, äußerte sich in seiner Rede

auch im Interesse Italiens gelegen, da sonst in Deutsch - südtiro! eine deutsche Jrredenta entstehen würde, die eine dauernde Freundschaft zwischen dem deutschen Volke und Italien verhindern würde." Der Protest Schraffls in der Wiener Nationalversammlung. Abg. Landeshauptmann SÄraffl gab namens sämtlicher Abgeordneten des unglücklichen Landes Tirol eine Erklärung ab, die schärfste Verwahrung gegen die Gebietsabtretungen in Tirol einlegte. Im neunten Punkte der Wilsonschen Bedin gungen heißt

, die in ganz geschlossenen nationalen Siedlungsgebieten um die ehr würdigen .deutschen Städte Bozen, Meran und Brixen wohnen, sollen gegen ihren wiederholt erklärten und noch unter der italienischen Besetzung urkundlich nieder gelegten Willen von ihren Landsleuten getrennt und durch nackte Willkür der Fremdherrschaft ausgeliefert werden. Wir stellen uns ohne Vorbehalt auf den Boden des Punktes 9 der Grundsätze des Präsidenten Wilson und gönnen dem italienischen Volke die Voll endung seiner nationalen

Einigung, soweit sie durch die Einverleibung der italienischen Grenzgebiete im Süden verwirklicht wird. Aber ebenso unerschütterlich begehren wir für die deutschen und ladinischen Süd- tiroler das volle und freie Recht der Selbstbestimmung. -i- Der Protest der Stadt Innsbruck. In der am Donnerstag abends hier abgehaltenen, massenhaft besuchten Protestversammlung wurde ein stimmig eine Entschließung angenommen, worin dem tiefsten Abscheu und der heftigsten Entrüstung über die Friedensbedingungen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 24.11.1920
Physical description: 4
: . Die Parteileitung erblickt sowohl in der Rede des deutschen Außenministers Simons über Deutschsüdtirol, als auch im Vorgehen des deutschen Botschafters in Rom, Beerenberg-Goßler, eine schwere Schädigung der deutschen Interessen. Für uns ist das Schicksal Deutschsüdtirols eine völkische Angelegenheit, in der es kein Wanken und Weichen gibt. Unverzüglich fordern wir die Wiederherstellung der zerrissenen Landeseinheit und erwarten hierin die kräftigste Unterstützung durch das Deutsche Reich. Die deutsche

Diplomatie muß in der Führung ihrer Geschäfte auch den Gefühlen des Volkes Rechnung tragen. Im vorliegenden Falle aber geschah dies nicht und dadurch wird der Gedanke des Anschlusses an das Deutsche Reich aufs schwerste ge schädigt. In keiner Stunde dürfen wir die gewaltsam losgetrennten Brüder vergessen und niemals darf in ihnen das Gefühl aufkommen, daß sie von uns oder vom Deutschen Reiche verlassen sind. In Fragen der Nation gibt es für uns keine Kompromisse. Wir hoffen bestimmt, daß die deutsche

Regierung gründlich Wandel schaffen wird. Unseren deutschen Brüdern in Südtirol rufen wir zu: Harret weiter aus und bauet auf unsere Hilfe. Wir werden gegen alle Handlungen unserer oder der deutschen Regierung, die euch in eurem schweren Kampfe schädigen können, flammenden Pro test erheben. Der Bundesvorstand des Andreas-Hoferbundes für Tirol hat im Anschluß an seinen Protest gegen die Rede des deutschen Außenministers v. Simons und die Erklärungen des deutschen Botschafters in Rom, v. Beerenberg

, an den deutschen Reichskanzler Fchren- bach unterm 16. November ein Schreiben gerichtet, in welchem die Abberufung des Schädlings des Deutsch tums in Rom gefordert wird. Berlin, 21. Nov. Die Meldungen der „Tägl. Rundschau" über den Zwischenfall Rom—Tirol, her vorgerufen durch die Aeußerungen des deutschen Bot schafters in Rom. haben zur Anfrage an die Regie rung durch Dr. Stresemann, Kahl und Dr. Mittel mann der Deutschen Volkspartei geführt, ob die ver breiteten Meldungen zutreffend sind und ob die Re gierung

die Haltung des Botschafters billigt. Nach einer Wiener Meldung soll die Berliner Re gierung mit der italienischen Regierung ein Geheim abkommen getroffen haben, dessen Preis das vollstän dige Desinteressement Deutschlands an dem deutschen Südtirol ist. Italien müsse dafür Deutschland bei der Volksabstimmung in Oöerschlrfien unterstützen. Diese Nachricht über eine so schwere Anschuldigung ist mit Vorsicht aufzunehmen. Die Deutschenhetze in Tschechien. Prag, 19. November. Der Terror in Prag dauert fort

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.09.1925
Physical description: 6
15. jeden Monats. Cirrzeldlalt 15 g. Unsere Anschriften: Schriftleitung des Blattes „Südtirol" in Innsbruck, Postfach 116. — Verwaltung des Blattes „Südtirol" tu Innsbruck, Postfach 116. — Anzeigen-Annahme durch die Verwaltung, außerhalb Tirol und Vorarlberg durch den Werbedienst für österreichische Zeitungen, Wien I., Wollzeile 16. Folge 18 Innsbruck, 15. September 1925 Die Folterung der Deujchen Kndtirols. Von Abg. Dr. Sepp S t r a f f n e r. Was seit den Apriltagen des Jahres 1923 an der armen, deutschen

, Ihr habt zwar durch 1400 Jahre den Boden süd wärts des. Brenners als Deutsche bewohnt und urbar ge macht, jetzt aber erklärt, daß die Geschichte der Jahrhunderte falsch ist und daß Ihr echte Italiener seid! Wie gesagt, die Folterwerkzeuge sind im Laufe der Jahrhunderte andere geworden, das System blieb aber das selbe. Die Daumschrauben wurden durch die Unterdrückung jeder nationalen Aeußerung in Wort und Schrift, die spani schen Stiefel durch die Vertreibung der deutschen Beamten

und durch die Enthebung der öffentlichen Funktionäre in den Gemeinden, das Streckbett durch die Beschränkung des freien Verfügungsrechtes über das Eigentum, die eiserne Jungfrau durch den Raub der deutschen Schulen und die Feuer- und Wasserprobe durch die Untersagung des deutschen Gebetes in der Kirche ersetzt. Und weil die Deutschen Südtirols bis jetzt trotz aller Folterqualen ihr Deutschtum nicht verleugneten, wohl aber ihr Leid der ganzen Welt geklagt haben, gerät der Faschismus in Harnisch und erklärt

, die Deutschen Süd tirols unterhalten geheime Verbindungen mit den Deutschen außerhalb der gegen Treu und Glauben verstoßenden italienischen Feuilleton. Ciroler Hdler Den Südürolern von Chercfe Dahn, geb. freiin von Drofte-ßülsboff. Hdler I steige, breite die Schwingen (Heiß und rot. .Hdler! fliege, Laß' Tie erklingen, Schreie der Hot! Hdler! Zeige * dräuend die fange feind und Cod. Hdler! liege; den fremdling verdränge dein Recht und Gebot. Tiroler Stand schühen. (Erinnerungen aus den Kämpfen um Südtirol

, der „Popolo d'Jtalia" unterm 21. August aus Rom von einer Zunahme der irredentistischen Propaganda in Südtirol und droht mit der Ausweisung ihrer Urheber. Das Blatt sagt weiter, daß der deutsche Jrredentismus mit reichen Mitteln unterstützt werde und daß sich ihm Leute aus Innsbruck, München und weiter nördlich widmen, um zu dem Schlüsse zu kommen, daß in Elsaß-Lothringen und Polen die uner wünschten Deutschen mit Sonderzügen über die Grenze ge schickt würden. Die faschistische Zentrale scheint mehr

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.11.1927
Physical description: 8
in deutscher Sprache zu erteilen, auch dort, wo die Mehrzahl der Kinder italienisch ist. Alle höheren deutschen Schu len in Blüte und Aufstieg, die Südtiroler studieren an den deutschen Hochschulen Inns bruck, Graz und Wien. Versammlung in Bozen (8. September 1921) von 189 Bür germeistern und 247 Vertretern aller Gemeinden Südtirols, um gegen die von der Regierung geforderte militärische Dienst leistung zu protestieren. Forderung der Südtiroler, ehemalige österr. Offiziere mit der Ausbildung ihrer Lands

- Icute zu betrauen. Die Salurner Enge verbar rikadiert, um jenes Gebiet ab zugrenzen, welches das Staats wesen Perathoners umfaßte. Toggenburg und Reut-Nico- lusfi, die Allmächtigen des „Deutschen Verbandes" bei der italienischen Regierung. Der „Deutsche Verband" in nerhalb des italienischen Staa tes souverän. Das unvollendete Denkmal des österreichischen Sieges als Zeichen der Gefallenen, wäh rend die Trentiner die An nexion feierten. Das italienische Element Gegenstand aller erdenklichen Schikanen

Regierungsämtern angesangen bis zur letzten faschistischen Grenzorganisation, ~ vor dem alle italienischen Staatsbürger gleich sein müssen. An Stelle des zertrümmer ten Denkmales wird sich das des italienischen Sieges er heben. Das italienische Element ge achtet und im Vergleiche zum deutschen Elemente vollkommen frei, seine Tätigkeit besonders in wirtschaftlicher Hinsicht ent falten zu können. Das Strafgesetz rein italie nisch. Das bürgerliche Gesetz buch zum größten Teile italie nisch. Auch das Eherecht

in Südtirol entschlossen zu haben. Unter dem Titel „Italienische Nationalpolitik und pang er m artistische Tätig keit" (die Italiener sprechen bekanntlich mit Vorliebe und fast ausschließlich nicht von „Deutschen" sondern von „Altdeutschen") veröffentlicht ein unbekannter Verfasser in der „Provincia di Bolzano" vom 9. Oktober Nr. 147 einen Artikel, dessen Inhalt wir im Nachfolgenden wieder geben : „Es gibt unter den Italienern Südtirols Leute, die bewußt oder unbewußt aus Eitelkeitsgründen zu Anwälten

und Be schützern unzufriedener Südtiroler werden, sie berufen sich da bei alle Augenblicke lang auf das Zeugnis irgend eines Aus-, länders, der, wie Frau Bakker, nach Bozen reist, um dort Material zu sammeln und es dann in der Auslandspresse gegen den Faschismus und Italien zu verwerten. Diese Leute empfangen Besuche innerhalb ihrer vier Wände, und merken erst, wenn es zu spät ist, daß die Zusammenkunft, ein Interview, von jenen Deutschen vorbereitet waren, denen der Umstand zu Gute kommt, daß sich Italiener

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 11.07.1938
Physical description: 10
Kunstausstellung München, 10. Juli. Die Sonne bricht durch und verscheucht die letzten dräuenden Wolken, als der Tag der Deutschen Kunst 1938 am Sonntag morgens sein Fest krönt und der Führer die Große Deutsche Kunstausstellung 1938 er öffnet. Der glanzvolle Verlauf des Festaktes entspricht sinnvoll der hohen Bedeutung der Stunde. Vor dem Haus der Deutschen Kunst, wo die Ehren kompanien und Ehrenformationen Aufstellung genom men haben und die Standarten der SA den wuchtigen Säulengang säumten, fahren

der Deutschen Kunst empfängt ihn der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, zu sammen mit Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner und dem Vorsitzenden des Hauses der Deutschen Kunst, August von Finck. Festakt in der Ehrenhalle t Bei der Schönheit des Hauses der Deutschen Kunst Ist in der Ehrenhalle auf jeden weiteren Schmuck ver zichtet. Hier begrüßt Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner den Führer und weist darauf hin, daß er uns im vergangenen Jahr durch die Eröffnung des Hauses

der Deutschen Kunst den Aufbruch zu einer neuen künst lerischen Zeit gab, daß unser Führer in diesem Jahre eines der wertvollsten antiken Werke, den Diskuswerfer von Myron, und gestern das neuerstandene Künstler haus allen deutschen Künstlern schenkte. Im Namen die ser versicherte er, daß das Künstlertum Deutschlands sei nen Dank durch Leistung und Arbeit abtragen werde. Dann bat Adolf Wagner den Führer, die Kunstausstel lung zu eröffnen. Sie Rede des Führers In seiner Rede zur Eröffnung der Großen Deut

und die Ausstellung der Entarteten Kunst verwechselt hatten. Damals habe er sich entschlossen, der deutschen Kunst die einzig mögliche Aufgabe zu stellen und sie zu zwin gen, den durch die nationalsozialistische Revolution dem deutschen Leben zugewiesenen Weg ebenfalls einzuhalten. „Das deutsche Volk des 20. Jahrhunderts", so fuhr der Führer fort, „ist das Volk einer neu erwachten Le bensbejahung, hingerissen von der Bewunderung des Starken und Schönen und damit des Gesunden und Le bensfähigen. Kraft

und Schönheit aber sind die Fan- Ae Schau der Man habe in diesem Jahre schon nicht mehr die Sorge gehabt, die Ausstellung nur mit anständigen Ar beiten zu eröffnen, sondern eine andere Sorge, nämlich die, alle eingesandten anständigen Bilder und Skulptu ren unterzubringen. Obwohl über 300 Werke mehr auf gehängt und gestellt wurden als 1937, sei es trotzdem nicht möglich gewesen, alle gleichwertigen Leistungen auf einmal dem deutschen Volke zu zeigen. Er habe daher angeordnet, daß jener Teil der eingesandten

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 04.02.1926
Physical description: 8
SchrPkttm» Ml» Dmmrfhmj Museumstraß« 28 . Kernruf Zn Oesterreich halbjährig iS 3.—, EinzelverkaufspreiS 8 0.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig L.50 Goldmark. - Ausland halbjährig »vkv. Fr. 6.—. Die Bezugsgebühr ist stet« im Vorhinein zahlbar. — DvrauSzahlende Bezieher sind der Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhallen. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte

. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen. Innsbruck, Donnerstag, üen 4. Zebruar 1 Zolge 5 Südtirol als europäisches Problem. Die faschistische Vergewaltigungspolitik gegen die Deutschen in Südtirol macht bereits überall in der Welt den schlechtesten Eindruck. Man ge- winnt langsam die Ueberzeugung, daß der Gift- nationalismus des Faschismus mit seiner cäsari- stischen Ausmachung einen krttturellen Rückfall Italietls in die Zeiten jener Bestialitäten bedeu tet, wie sie uns die Geschichte des antiken Rom

. Man kann auch kaum mehr ein deutsches oder ita- lienisches Blatt öffnen, ohne nicht einen Beitrag zu dem Thema Siidtirol zu finden. Auf beiden Seiten haben in die Zeitungsfehde nun die offi ziösen und offiziellen Organe ekmrsalls eingegrif fen. Der „Popolo d'Italia" hat sich in schärfster Weise gegen die Klagen der deutschen Presse ge wandt. Aus Deutschland ist das Echo nicht aus geblieben. Bereits ist es in Italien zu Kundge bungen gegen deutsche Persönlichkeiten gekommen. Kurz, das Verhältnis

für sich zu gewinnen. Sie haben dabei die völlige Unkennt nis der Amerikaner über die wirklichen Verhält nisse in.den Alpen und im adriatischen Küstenge- biet in geschicktester Weise ausgenützt. Auf diese Weise find im Küstenland über eine halbe Mil- tton Südslawen zu Italien gekommen. In Tirol ist ganz Deutschsüdtirol bis zum Brenner mit einer rein deutschen Bevöl kerung von einer Viertelmillion Seelen zum Kö nigreich Italien geschlagen worden. Die Grund sätze, die die ganze italienische Einigungsbewegung

. Auf der einen Seite find na turgemäß im deutschen Gebiet und in Südslawien mächtige Kräfte am Werk, um die verlorenen Volksteile wieder zurückzugewinnen. In Italien treibt das böse Gewissen einerseits zur ra schesten Italienisierung der fremdsprachigen Min derheiten mit allen Mitteln, andererseits zu Plä nen auf die Eroberung w ei t e r e r Gebiete irr den Alpen und an der Adria. Das geschieht zugleich, um den aufgestachelten Imperia- lismus zu befriedigen und um vor den befürch teten Angriffen von außen Schutz

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 16
Date: 02.03.1928
Physical description: 16
Nationalrat hat zum ersten mal in restloser Geschlossenheit laut und ein drucksvoll Protest erhoben gegen die brutale Behandlung Deutschsüdtirols durch Italien. Seit dem Gewaltfrieden von St. Germain ht ein klaffender Riß mitten durch's Land irol. Die Abretung des vollkommen geschlos senen deutschen Sprachgebietes vom Brenner bis Saturn und die zwangsläufige Angliede rung Deutschsüdtirols an das Fremdvolk der Italiener ist und bleibt eine der größten Ver gewaltigungen. die die Weltgeschichet kennt

wurde: Deutschsüdtirol steht nicht allein in diesem Kampfe. Die Gegemvarisnot Deutsch südtirols ist die Schicksalsnot des gesamten deutschen Volkes. Ist zwar die Vergewaltigung Südtirols nur ein Teilvorgang in dem durch die Friedensdiktate dem gesamten deutschen Volke aufgezwungenen Selbsterhaltungskamp- fe, so ist doch gerade Tirol es, das mehr und mehr wieder zum Symbol aller Deutscheil wird, wie es schon einmal war in Deutsch lands tiefster Not, zur napoleonischcn Zeit, wo der Weckruf

zum nationalen Erwachen und zur Erhebung des deutschen Volkes auch aus Tirol kam und wie belebendes Frühlingswehen dahin brauste über die deutschen Lande. Heute wieder leuchtet der Name Tirol wie ein Fanal aus überm deutschen Volk. Das Wort Süd tirol steht aus alten Lippen und in der Seele jedes Deutschen brennt der Gedanke an ein ver lorenes Land und ein kleines tapferes Volk, das heroisch gegen eine erdrückende Uebermacht den erbitterten Kamps um die Selbstbehaup tung kämpft. Die deutsche Volksseele

, die im Schlummer lag, wird mit einem Schlag aller orten wach ge rüttelt, weil das Wort Südtirol wie ein weher Schrei den Erdball umhallt. ..Südtirol leidet — es leidet nicht umsonst. Seine Opfer gestalten das Zükunftsdenken des deutschen Volkes. . . Die Südtiroler werden Bahnbrecher für das Hundertmillionenvolk der Deutschen." (Dr. Bell.) Ein bekanntes Wiener Blatt hat den großen Tag im Nationalrat wie folgt eingeleitet: Eine große Sitzung im Nationalrat. Einmal waren die Unterschiede der Parteien beseitigt

zu können, daß der von mir eingenommene Standpunkt er klärlich ist für jeden, der gewohnt ist, Real politik zu treiben. Wir haben es niemals auch die gegenwärtige Bundesregierung nicht, auch ich nicht - versäumt, so oft wir mit Italien selbst ins Gespräch gekommen sind, darauf hinzuweisen, daß uns die Sorge um das Schicksal der Deutschen, die durch den Friedensvertrag an Italien gekommen sind, zwar nicht zu kriegerischen Gesten, die wir niemals in die Tat umsetzen können, führen wird, daß aber ein engeres freundnachbarliches

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Der Südtiroler
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Page 2 of 10
Date: 01.06.1928
Physical description: 10
Meinung des Auslandes als Trä gerin jener internationalen Moral, die, nach den Worten des Bundeskanzler Seipels über dem internationalen Rechte steht, verschließen. Wir Tiroler verlangen Schutz und aus reichende Sicherheiten gegen unerträgliche Herausforderungen. Psingsttagungen 1928. Gmunden, die landschaftlich bevorzugt gelegene Staor im Herzen Oesterreichs, im Zeichen des blauen Wimpels, der deutschen Treue. Nach- Kufstein, Hirschberg in Schle sien und Goslar zum zweitenmale Festtage deutschen

Volks gefühls in Oesterreich. Fünf Tage lang beherbergte die 8000 Einwohner zählende Stadt gegen 20.000 Menschen, die aus allen Gauen des Reiches, Oesterreichs, des deut schen Grenz- und sogar des Auslandsdeutschtums herbei geeilt waren. Die ernste und doch jubelnde Begeisterung, die alle Herzen ergriff, hat nicht nur die Notwendigkeit der seit Jahren vom Verein für das Deutschtum abgehaltenein Psingsttagungen erwiesen, sondern brachte Saiten zum Klingen, die in der Tiefe der deutschen Seele wohl

schlum mern, aber nicht tönen. Hemmungslos überließ sich jeder der gemeinsamen Welle einer bis zu stürmischen Kundge bungen gesteigerten Festfreude, die das Bewußtsein ver riet, daß es um deutsches Gemein int er esse geht. Tausend Sorgen brennen in uns, Sorgen um die Notdurft des Lebens, um das tägliche Brot; doch ungleich drückender sind die Sorgen um die Gestaltung der Gegerr- wart und Zukunft unserer deutschen Heimat. Die Gmünder Tagung in ihren einzelnen Veran- staltungen

, als auch in ihrer Gesamtwirkung stand im Zei chen der Pflicht und des unbeugsamen Willens, Kämpfser für Grenzdeuts chlands Recht, Norddeutsch lands Freiheit und Großdeutschlands Wer den zu fein. Vieles ist!in den letzten Jahren getan wor den; ungleich mehr gilt es für die Zukunft noch zu schaffen. Deutsche Tatkraft fügen Stein an Stein zum Neubau des deutschen Schicksals in Gleichberechtigung und Frei heit. Schritt für Schritt ringen wir, die Saat der Zwie tracht, der Mißgunst rund der Vorurteile, die in der Welt

ihrer Wesensart leben darf. Bei der gegenwärtigen Notlage des Grenz-« und Aus landsdeutschtums kann bloß vereinsmäßig eine durchgrei fende Hilfe nicht mehr geleistet werden. Der nationale Schutzvereinsgedanke muß sich zur Volksbewegung ausgestalten. Das waren die Grundgedanken, welche die Psingst- tagung der VDA. .und des Deutschen Schulvereines be herrschten. In allen Vorträgen ist auf diese Ziele in eindrucksvollster Weise hingewiesen worden. Besonders sei auf den Vortrag Univ.-sProf. Dr. Eibl-Wien

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Der Südtiroler
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Page 4 of 6
Date: 01.12.1925
Physical description: 6
guten Grund, wollen doch gewisse faschistische Kreise selbst eine deutschgeschriebene Tageszeitung mit rein italienisch-fa schistischen Tendenzen herausgeben und das schon in der nächsten Zeit. Die angekündigte Faschistenzeitung wird jetzt durch Ministerialbeschluß Wirklichkeit. Als Leiter wurde Negrellt bestimmt, der aber der deutschen Sprache nur höchst unvoll kommen mächtig ist. Negrelli hat sich übrigens in verschiede nen faschistischen Provinzblättern als unflätiger Schimpfer

im Umlauf gesetzt werden. Die neuen Maß nahmen der Regierung zielen darauf, der pangermanistischen Propaganda Einhalt zu tun und die Deutschen von der historischen Tatsache des venezianischen Sieges zu überzeugen." Wer steckt nun hinter der Gründung dieser „Deutschen Tageszeitung faschistischer Prägung" ? In erster Linie der bis herige Direktor der Agentur Brenner, Eav. Neri Leonardi, ein Faschist reinsten Wassers. Die Agentur Brenner hat mit 31. Oktober 1925 ihre Tätigkeit eingestellt und Neri sucht

sich eine neue, ebenso einträgliche Beschäftigung. Neri bezog nämlich außer seinem staatlichen Gehalt noch von den Zei tungen monatlich 2000 Lire, die ihm die Zeitungen wohl oder übel zahlen mußten, um sich vor diesem „allgewaltigen Pressediktator" Ruhe zu verschaffen. Genutzt hat ihnen die Tributzahlung nichts, denn Neri hat die deutschen Journa listen verhetzt, wo er nur konnte. Jetzt, wo das Geschäft mit der Agentur nicht mehr einträglich ist. sucht er sich eben ein anderes Betätigungsfeld

als Zeitungsherausgeber großen Stils. Denn selbstverständlich soll die neue Tageszeitung großen Formates sein, ganz nach reichsdeutschem Muster; Nachrichtenblatt erster Güte, auf den ersten Blick vollkommen neutral, erst bei genauem Lesen würde man auf die eigent liche Tendenz daraufkommen. Ueberflüssig zu erwähnen, daß auch die Redakteure keine Italiener sein werden. Neri inserierte in mehreren deutschen Zeitungen, worauf sich ungefähr zwanzig deutsche Journalisten (Wien, Berlin, Hamburg Breslau) mel deten. Pfui

über diese Ehrvergessenen! Erwähnt sei noch, daß Neri kein Journalist ist, er ist zu dem Posten als Direktor der Agentur Brenner nur durch Protektion gekommen und mit der gleichen Protektion erhofft er sich eine Regierungs unterstützung für seine neue Zeitung. Hier in Südtirol ist alles faschistische „Freunderlwirtschaft" in höchster Potenz. Die deutschen Südtiroler rechnen nun damit, daß kein deutscher oder österreichischer Journalist diesem faschistischen Unternehmen durch Uebermittlung von Nachrichten oder son

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 15.01.1926
Physical description: 8
Geist anno 1985. In einem in diesem Jahre herausgegebenen italie nischen Lesebuch steht von einem Schulmann Alberto Eioci bei einem Gedicht „II bimbo belga“ („Das bel gische Kind") folgende anschließende Bemerkung: „Jeder mann erinnert sich, daß zu den von den Deutschen in Belgien verübten Greueln auch das Abschneiden der Hände der Kinder gehörte. Der Dichter führt hier eines vor, das nicht so schnell unserem Gedächtnis entschwinden wird. Ein jeder Hund, der die weißen Händchen sucht

, die er sonst zu lecken pflegte, ist menschlicher als die deutschen Soldaten." Geschrieben anno 1925 als Lesebuch für italienische Schulen! Uortrage, Versprechungen «nd Uekerträge f«r Wirklichkeit. Am 29. September 1919 erklärte der Vertreter Italiens (Tittoni) in St. Germain: Uns liegt der Gedanke einer Unterdrückung und Entnationalisierung vollkommen fern." Und in der Thronrede vom 1. Dezember 1919 der italienische König: „Unsere freiheitliche Tradition wird uns den Weg weisen, auf dem wir bei größter Beobach tung

der lokalen autonomen Einrichtungen und Gebräuche deren Lösung finden können." Mussolini am 5. Oktober 1922: „Die Deutschen bewohnen das italienische Gebiet widerrechtlich" Unterrichtsminister Casati, August 1924: „Die Schulreform in Südtirol ist die Entnationalisierung der sprachlichen Minderheiten." — Mussolini, August 1925: „Ich hatte daran fest, daß es so etwas wie Freiheit nicht gibt." Und so etwas wie Freiheit gibt es für unsere Stam mesbrüder wirklich nicht. Rach den Blättermeldungen der letzten

Tage ist dort jeder deutsche Unterricht, auch solcher in Privathäusern, auf das strengste verboten, und die Lehrer an Volksschulen wurden durch ein Rund schreiben der Schulbehörde unter Androhung der Entlas sung verpflichtet, ihre Schulkinder nach einem etwa im Dorfe erteilten deutschen Hausunterricht auszuforschen. Durch Hausuntersuchungen wurden sämtliche deutsche Bü cher beschlagnahmt, wer deutschen Kindern in deutscher Sprache Unterricht erteilt, wird verhaftet, mißhandelt und abgeschoben

. Der Bezirksschulinspektor Pini in Brixen er teilte den Befehl, die dortige reichhaltige Lehrerbibliothek zu verbrennen. Wenn ein Staat seine Kulturhöhe durch solche Maßnahmen beweisen will, so schändet er sich selbst. Rieseneinnahmen Italien» an» dem Fremden verkehr. Der italienische Fremdenverkehrsverein veröffentlicht in seinem Blatte „Enit" seinen Jahresbericht über den Fremdenverkehr in Italien im Jahre 1924. Darnach haben in diesem Jahre 835.000 Fremde Italien besucht. An erster Stelle stehen die Deutschen mit 186.000

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 31.01.1926
Physical description: 14
Geschichten. Man hat dem Volke überall welsche Aufschriften aufgezwungen, man hat die deutsche Sprache aus allen Aemtern bei Bahn, Post, Gericht usw. hinausgeworfen, so daß das Volk vielfach rat- und rechtlos dasteht, man entzieht dem Volke die deutschen Zeitungen und verkauderwelfcht ihre Ortsnamen, man wirst die deutschen Beamten, Angestellten, Richter und Lehrer auf die Straße, entläßt sie und macht sie brotlos, man gestattet den Kindern deutscher El- lern nicht einmal, daß sie in den Familien

Unter richt in ihrer Muttersprache erhalten, man macht förmlich Jagd nach deutschen Lehrbüchern, hat in Brixen sogar die deutsche Schüler-Bibliothek ver brannt. liefert jede Person, die im Verdacht steht, deutschen Unterricht zu geben mit Karabinieri über die Grenze, welsche Lehrpersonen sekkieren und schikanieren die deutschen Schulkinder in unerhör ter Weise, weist Geistliche aus der Schule, ja es ist sogar vorgekommen, daß man den Religionsunter richt in der Kirche verbot. Nach all diesen Drang salen

wird jetzt zum letzten Schlage ausgeholt: nach den Ortsnamen sollen die Schreibnamen drankom men. Den Familien werden ihre uralten Schreib namen genommen und so ein Wirrwarr geschaffen, Erzbischof von Mecheln in Belgien, ist am 23. d. im Alter von 74 Jahren gestorben. Er gehört zu den hervorragendsten Bischöfen der Gegenwart. Groß war er als Gelehrter und als Seelsorger-Bischof. Noch dem Einbruch der deutschen Heere in Belgien war er Stell vertreter des Königs. Unerschrocken trat er für die Rechte und das Wohl

Staatsbürgerschaft zuerkannt (die sogenannten Optanten) wurde, dieselbe wieder zu nehmen und sie nach Gutdünken der italienischen Be hörden auszuweisen, richtiger gesagt zu bercnrben und auszujagen. Das ist ein Vorgehen, das den Türken alle Ehre machen würde, aber nicht einem Volke in Mitteleuropa, das jeden Tag einmal mit seiner hohen Kultur und seiner Großmut protzt. Die fortwährende Sekkatur des lammgeduldigen Volkes haben allgemach in der ganzen Welt und insbesondere bei den deutschen Stammesgenossen

in allen Ländern bis hinüber nach Amerika ein lautes Echo gefunden. Die verschiedenen deutschen Zeitungen, darunter Blätter von europäischer Be deutung, haben verschiedentlich versucht, den Ita lienern zuzureden und sie von ihrem Tun abzu bringen. Auch privatim ist der Versuch gemacht worden. Vergebens. Die Antwort war Hohn und Spott oder die kurze Bemerkung, das gehe keinen Menschen was an. Nun hat aber die Erbitterung zu Gegenmaßregeln gegriffen oder will zu: solchen - greisen. Man sagt sich, wenn Italien

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