wordenen Deutschen deines Ortes, die sonst von deinen Wohltaten lebten, erbarmungslos verhungern lassen. 3. Weiters fragt dich der deutsche Bundesturnrat, ob es wahr ist, daß du aus deinem Gute eineu kathol. Priest unterhältst, weil deine katholischen Angehörigen einen Gottesdienst haben wollen. Ist dieser Priester auch noch so anftiidigj, s oseist du um deiner Duldsam keit wegen verflucht und geächtet für alle Zeiten. 4. Weiters fragen wir oich, ob es richtig ist, daß Mieter eines Wiener
Hauses, das zu gleichen Teilen dir und deiner Schwester gehört, Dirnen beherbergt haben. Ist es so, dann sei von unserer Genteinschaft auch dann ausgestoßen, wenn du von dieser Tatsache nichts gewußt hast, denn wenn unsere Jungmannschaft und gar nicht selten auch wohlverheiratete Turnbrüder in ihren Liebesnöten zu Dirnen Zuflucht nehmen, um die deutschen Mädchen nicht mit dem Ueberschuß ihrer Kraft beschmutzen zu müssen, so wisse, daß echte, deutsche Turnerbrüder die Gefälligkeit der Dirnen
zwar sehr wohl zu schätzen wissen, aber wohnen sollen biefe Dirnen nur bei Juden und anderen minderwärtigen Leuten, nie und nimmer aber unter dem Dache eines deutschen Mannes, unter dem bloß die Frauen die Freunde ihres Mannes beglücken dürfen. 5. Und wieder fragen wir dich in fürchterlicher Strenge, ob es wirklich und wahrhaftig wahr ist, daß deine Frau, mit der du in katholischer Ehe verbunden bist, von den Juden herstammt. Die hättest du, wenn du ein unverfälschter, deutscher Mann sein wolltest, und schon
ist, daß jener Student, der in Halle einen Skandal heraufbeschworen hat, dein Sohn ist? Ist es so, dann sei vervehmt für- alle Zeiten, desgleichen auch, wenn einer deiner Nach kommen nach Jahrhunderten einen Skandal begehen sollte. Ties Recht steht nur uns zu, der du uns zu diesem Ehrenbund geeint, nie und nimmer aber dir, weil wir wenigstens einen reinen Götzen haben müssen, auf daß dein Spruch sich buchstäblich erfülle: Durch Reinheit zur Einheit. 7. Und siebentens und letztens fragen wir in echtem deutschen
Wahrheitsdrang, ob es wahr ist, daß deine Tochter einen liederlichen Lebenswandel führt, und dir damit dein altes Herz bricht. Ist es so, dann wollen wir dein Herz doch lieber selber zertreten und so Dich und alle die Deinen öffentlich der Schmach und Schande deiner Feinde preisgeben und uns damit gleichzeitig einen Heiligenschein aufsetzen um den uns selbst der heilige Ligouri zu beneiden alle Ursache hat. — Ties der volle Wortlaut des unerhörten Schimpfes, den der vollkommenste Ausschuß der All deutschen