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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 20
Date: 03.12.1921
Physical description: 20
Seite 2 «Her Tirole» Samstag-Sonntag. I. und 4. Dezember 1S21 ^ 1 . MW Pß SP nerlci Besorgnis zu haben vnd es wäre sogar un begreiflich. wenn man versuchen würde, uns zu uniürdrückcn. Dieses Wort erklärt gar viel. Die Tschechen haben wvhil.ch den besten Willen, die Deutschen niederzu beugen. In Pra g, wo sich die Deutschen in Jso- lierung befanden, scheuten sie vor keinem noch jo lrutalen Mittel zurück. Am eisernen Widerstand des geschlossenen deutschen Siedlungsgebietes oder sind sie bis heute

gescheitert. Man muß daher die Lage der Deutschen ln Prag und die im geschlosse nen Siedlungsgebiete wohl auseinander halten. In Prag wurÄe das deutsche Landestheater den Deutschen einfach genommen und den Tschechen übergeben. Als Parlament wurde das von den Deuischböhmen geschossene Konzerthous „Nudolsi- num' gewaltsam in Beschlag genommen, ohne daß man auf eine gesetzliche Bestimmung sich gestützt hätte. Sämtliche deutschen Ausschristen in Prag rvurden teilweise von der Menge, teilweise

über behördlichen Austrog entsernt. wiewohl in Prag bv.vlX) Deutsche wohnen, welche durchwegs der Schichte der Industriellen und der Akademiker an gehören. Es ist verboten, beim Telephon sich der deutschen Sprache zu bedienen, um eine Telephon- vummer zu verlangen <!!). Wenn nun jemand telephonieren will, der der tschechischen Sprache nicht mächtig ist, mich er sich in sranzösischer oder englischer'Sprache melden, woraus ihm eine beson dere Stelle der Zentrale die Nummer verschafft. Die deutsche Universität

in Prag hätte den Wunsch, ihren Sitz in einen Ort Deulschböhmens zu verlegen, die tschechische Regierung gestaltet dies aber nic!weil sie mit der Tschechisierung der deutschen 5x schulen rechnet, falls sie in Prag ver bleiben. Der um die Ausgestaltung der Neuroner bilden den Künste und lilhurgischen Musik hochverdiente deutsche Benediktinerorden wurde aus dem Stifte Emaus auf Grund eines Requisitionsgesctzes ver trieben,' doch sollen sich die Tschechen jetzt ein wenig schämen. Es war ein sehr übler

Gewaltakt, eine religiöse Genossenschaft, die auch seelos rgl ich außer ordentlich segensreich gewirkt hat, aus dem Lande zu jagen. Im geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete merkt man. im Gegensatz zu Prag, eigentlich we nig davon, daß man im tschechisckM Nationalstaat sich befindet. Die Aufschriften sind sämtlich ein sprachig, und zwar sowohl die Stra'genbezcich- nungcn, wie die geschäftlichen Anzeigen, und nur die Soldaten lassen daran erinnern, daß man sich in der tschechischen Republik befindet

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 01.11.1934
Physical description: 8
und alle seine anderen Länder haben bekanntlich d«n Deutschen Reiche angehört. In den Berichten der Venezianer über ihre Kämpfe mit den Herzogen von Oesterreich-Tiroil nennen sie deren Truppen kurzwegs „die Deutschen' und kennzeichnen so« am besten deren volkbiche Zugehörigkeit. Darüber steht bei Tolomei kein Wort, noch, weniger aber über das reiche deutsche Kulturleben ge rade in Deutsch-Südtirol seit dem Mittelaller. Die deutsche Dichtkunst hat hier bekanntlich eine Reihe ihrer vornehmsten Werke geschaffen. Die deutschen

Heldenlieder wurden hier ausgezeichnet, das Gudrunlied ist uns nur in einer Fassung, nämlich in jener des Heldenbuches an der Etsch überliefert. Südtiroler Adelige finden wir unter den deutschen Minne- dichitern, Walthers von der Vogelweide Heimat ist zwar dunkel, umso sicherer jene des Oswald von Wolkenstein, des ersten deutschen D.chters des 15. Jahrhunderts und ei nes Bahnbrechers des Persönlichkeitsstrebens in der deutschen Dichtung. Das älteste deutscheste Lehrgedicht geistlichen In haltes

sch« r Sprache geschrieben,, nachdem die'lateinische Spra che, die hier für diese Zwecke wie sonst in deutschen Gebieten zuerst üblich gewesen, aus diesem Gebrauch verdrängt wor den war. Das ist im Laufe des 14. Jahrhunderts erfolgt. Wenn Tvlomeil behauptet, daß die alten Statuten oder Stadtrechte von Bozen und Brixen vornehmlich italie- nüscher Prägung seien, so ist das eine senkrechte Umstellung der Wahrheit» sie waren vielmehr, soweit Aufzeichnungen derselben erhalten sind, Echt

nur in deutscher Sprache ab- gefaht, sondern auch inhaltlich von deutschem Rechte erfüllt, ebenso wie alle Ordnungen oder Weistümer der Landgemeinden in Südtirol. Gerade aus Bozen ist auch schon für das 12. und 13s. Jahrhundert aus den Vertragsurkunden und Gerichtsurteilen das Walten des deutschen Rechtes nachzuweiäsen. wie für Begriffe des Rechts lebens hier oft deutsche Worte verwendet werden-, weil man sie in der sonst üblichen lateinischen Urkundensprache nicht au^udrücken vermochte. Die landesfürstliche

gewesen ist. Selbst für das Faffatas gilt dies bis zu einem gewissen Grade. Daß die Gesetze m> diesen Tälern ein «italienisches Gepräge gchabt hätten, wie Tolomei saA, -fft ebenfalls unrichtig, vielmehr sehen wir in diesen attroMannschen Gebieten starke Einflüsse des deutschen Rech tes. Da Tolomei' alle längst widerlegten irrigen Behauptungen zusammenfaht, so kann er auch nicht an jener besonders lächerlichen Vorbeigehen, daß es iw Sterzing ün 16. Jahr hundert eine Lateinische Schule' gegeben habe und dies den Bestand

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Südtiroler Heimat
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Page 5 of 8
Date: 01.12.1926
Physical description: 8
nicht nur unter dem Still schweigen sondern geradezu unter dem Protektorat der Staatsbehörden vollzog, wie die Begründung des oben erwähnten Dekretes der Unterpräfektur Briten klar be- etveist. Die politischen Parteien aufgelöst. Am Freitag, den 19. November, wurde jedem Aus- schußmitgliede des deutschen Verbandes in Bozen das am 9. November vom Präfekten der Provinz Trient verfügte Auflösungsdekret schriftlich zugestellt. Die Ver ständigung läutet: Durch drei gesonderte Dekrete vom 9. ds. hat der Präfekt der Provinz

Trient die deutsche Volks partei, die deutsch»-freiheitliche Partei in Bozen und auch den Deutschen Verband, der ein Ausschuß der Vertrauensmänner der obgenannten Parteien war, aufgelöst. Nachdem Euer Hochwohlgeboren Mitglied dieses Ausschusses sind, mache ich Ihnen hiemit von dem obgenannten Dekrete Mitteilung. Gefährliches Spiel. Die italienischen Behörden in Südtirol haben die Zeitungsverkäufer angewiesen, den Vertrieb der „Neuen Freien Presse', der „Reichspost', des „Tiroler An zeigers

und dort das Bild der Vorgänge noch weiter zum Schaden Italiens verwirren. Schulzustände. Am 6. November lud der Arntsbürgermeißer von ! Tramin (der frühere Kaiserjägermajor) De Varda, be- I kannt durch seine fanatische Verfolgung alles Deut- > scheu in Südtirol, eine Person vor, die deutschen Pri- ! vatunterricht erteilte und erklärte, er könne in Dra- ! min einen solchen Unterricht nicht dulden. Auf den Einwand, daß der Privatunterricht gesetzlich erlaubt sei, ! erklärte De Varda: j „Was ist Gesetz

? Wir haben Revolution. Ich | bin zur Aufrechterhaltung der Ordnung bestellt. Wenn ; Sie noch, weiter deutschen Unterricht erteilen, so kommt ein Trupp Faschisten, schilägt Sie nieder, mich und die Eltern der Kinder, die Sie unterrichten.' Die vvrgeladene Partei wies darauf hin, daß De Varda doch den Rang eines Obersten bekleide und demnach! den: Karabinieri-Maresciallo Befehle erteilen könne, um derartige Vorfälle zu verhindern. Da schrie De Varda: „Vergessen Sie nicht, wir haben Revo lution!' Auf die Entgegnung

, daß die faschistischje Revo lution doch, mit dem Marsche auf Rom beendet wor- . den wäre, schrie der Amtsbürgermeister weiter: „Jetzt ist Revolution, jetzt ist der Augenblick gekommen, wo der Faschismus alles vernichten muß^ was sich! ihm in den Weg stellt. Und wenn sich Doktor Tanzt und Baron Sternbach (die deutschen Abgeordneten Südtirols im römischen Parlamente) einmal über den Faschismus abfällig äußern soll ten, so wird man ihnen das Reden schon einstellen.' Südtirol im Zeichen der faschistischen Revolution

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1926
Physical description: 8
eines großen Bei les des deutschen Volkes gegen Genf und Locarno, das angMiche EiüverstäudniZ mit den Machen schaften eines „geheimen' deutschen Militarismus erklä ren, wenn sie dem deutschen Volke das „Vas Viotis' höhnisch enttzegenschlendern, um die Einheitsfront unU damit die Widerstandskraft für Südtirol zu brechen, so ist das ein vergebliches Beginnen, wohl aber sind derar tige Sonderbestrebungen einiger kleiner innerstaatlich voll kommen bedeutungsloser, .von persönlichen Motiven

auf die Ereignisse des Jahres 1866, in der aus innerstem Empfinden entsprungenen Gefühls- und Tatgemeinschaft der Deutschen des Reiches und der Deut schen Oesterreichs Zwietracht und Gegensätze künstlich wachj- zurufen, ein ebenso schändliches wie aussichtsloses Be ginnen. Der Aufsatz des „Kölner Tageblattes', von dem man nicht weiß, ob er nicht „silberner' Jtalienfreundlichkeit entspringt, wäre an sich wegen der darin enthaltenen bewußten Entstellungen. und Unwahrheiten einer Wür digung nicht wert

wußten deutschen Brüher im Reiche gelegt haben. Gerade! die Stellungnahme wer österr. Bundesregierung zur Süjd- tirolerfrage hat uns auf's neue den Beweis geliefert, daß eine tatbereite Hilfe für das bedrängte Deutschtum Oester reichs nicht «von Wien, nicht von Oesterreich, sondern nur' vom Deutschen Reiche zu erwarten ist. Denn gerade im Reiche hat der Wolkswille zur Abwehr der Vergewalti gung Südtirols olle Parteien von der äußersten Rech ten Mer die Parteien der Mitte bis zur Linken ein- Imjiijtig

zusammengefaßt. Wir sind überzeugt, daß die Reichsparteilertung der demokratischen Partei mit der Dolchstoßpolitik ihrer vorerwähnten Parteiblätter in kei nem wie -immer gearteten Zusammenhänge steht. Gerade die führende Presse der demokratischen Partei hat sich durch wiederholte, den tatsächlichen Verhältnissen ent sprechende Berichte und Beiträge der Aufklärungsarbeit und dem, Abwehrkampfe zum Schutze der deutschen Eigen art Südtirols >angeschlossen. Aber diesen Verbrechern am Vaterland

, welche die Widerstandskraft zu lähmen suchen und unseren 'heldenmütigen Duldern und Kämpfern in den Rücken 'fallen wollen, muh im Interesse der Rein heit und «Einheit des deutschen Volkswillens' aller Par teien nach 'Wiederaufstieg und Weltgeltung, nach Aner kennung und »Achtung der gesamten Kulturwelt das Hand werk gelegt «werden. Die deutsche Heimat darf nicht ein zweitesmal den Machenschaften einer bezahlten Dolchstoß politik zum Opfer fallen und die eherne Mauer deutschen Widerstandes im Kampfe um die Heimat Südtirol

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 17.04.1907
Physical description: 12
wichtigen wirtschaftlichen wie politischen Angelegenheiten berühre», und seine Stellungnahme zn diesen festlegen. Ehrensache aller Freisinnigen ist es, — Mann für ZNann — zu dieser Versamm lung zu erscheinen! ver Wadiauslcduh üe8 veuttcden Lürgervereins (S. a. Vereinsnachrichtcu.) Äie Tätigkeit der Deutschen Mkspartei in der abgelaufenen Legislaturperiode. I. Unter diesem Titel erschien im Verlag der ,,Deutschnat. Korr.' eine Broschüre, in welcher in äußerst übersichtlicher Weise alle jene Aktionen

aufgezählt werden, an denen die Deutsche Volks partei im Lause der Legislaturperiode 1901— 1M7 innerhalb und außerhalb des Parlamentes teilgenommen, hat — eine Art Rechenschaftsbe richt, der deutlicher als alles andere den strikten und unwiderlegbaren Nachweis erbringt, daß die Deutsche Volkspartei wie keine andere Partei stets zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt und daß sie auf eine ungeheure Mille positiver Arbeit zurückblicken kann. Sie hat den Beweis . erbracht, daß sie getreu

ihrem Pro gramme, stets streng national, freiheitlich und sozialresormatorisch gewirkt hat, daß sie ihre Hauptaufgabe zum Unterschiede von ihren Geg nern nicht in blendenden und verhetzenden Schlag- Worten, sondern in ernster, auf das Wohl der deutschen Bevölkerung gerichteter Arbeit erblickt. Darin liegt auch eine feste Garantie für die Zu kunft, deuu nur eine Partei, die bereits Nütz liches und Positives geleistet, vermag dem dent- Ichen Volke jene Sicherheit zu bieten, die ange- Ms der infolge

der Wahlreform geänderten Verhältnisse nötig ist. , ^ Wir lassen nunmehr einen Auszug aus dem Tätigkeitsberichte der Deutschen Volkspartei solgen.. Dem Verbände der Deutschen Volkspartei gehörten zu Beginn der Legislaturperiode (im >jahre 1901) im ganzen 49 Mgeordnete an, wo- don 11 ans Steiermark, 8 auf Kärnten, ? auf -Mähren, 5 auf Niederösterreich, 4 auf Oberöster- ^ich, 4 auf Salzburg, 4 auf Böhmen, 3 auf Schlesien, 2 auf Tirol und 1 auf Vorarlberg Entfielen. Schon in seiner ersten Sitzung am 30. ^anuar

1901 hat der Verband der Deutschen Mkspartei seine Richtung in zwei Beschlüssen Icharf gekennzeichnet: er beschloß, sofort Schritte ständliches Vorgehen mit den anderen deutschen Parteien, insbesondere mit den Alldeutschen und Deutschfortschrittlichen anzu bahnen. Seinen wirtschaftlichen Tendenzen trng der Verband dadnrch Rechnung, daß er die Bildung einer gewerblichen und landwirtschaft lichen Vereinigung in Angriff nahm. Alle Aktio nen des Verbandes bei Beginn der Session zielten darauf

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 11.08.1907
Physical description: 12
u. Samstag, abends K Uhr. — Telephon 44. MSSß Go««tag, de» tR. August 1907 4>. Iihrzmig Vie Ätttschäftlichek. Molzen der welschen Die Unerhörten Brutalitäten, denen deutsche Turner in Persen.und Calliano ausgesetzt waren, haben ein -erfreuliches deutsches Solidaritätsge- sühl gezeitigt. Nicht nur in Oesterreich 'waren die Deutschen?aller!.Parteischattiernngen in der Ver urteilung- dieser Börfalle - einig, auch in Deutsch land fand die Entrüstung der österreichischen Deutschen -'lebhaften-,-Widerhall

. Das deutsche Solidäritätsgefühl fand jedoch auch seinen prcck- tischen .Ansdruckc Deutsche Ausflüge nach Welsch tirol toutdett'abgesagt, deutsche Fremde, die be reits^ in Welschtirol weilten, verließen ^ das un gastliche Land und machten somit dm Arran geuren der Skandalszenen fühlbar, daß vorwie gend deutsches - Geld den »wirtschaftlichen Auf schwung Welschtirols bezahlt. So sehr auch dieser Ausdruck deutschen Zusammengehörigkeits gefühles an-sich-zu begrüßen ist, halten wir es doch für unsere Pflicht

, darauf hinzuweisen, daß auf diese Art sehr leicht das < Kind mit dem Bade ausgeschüttetwerden kann. Gerade an jenen Orten Welschtirols, welche Von den Fremden wegen ihrer landschaftlichen Schönheiten mit Vor liebe aufgesucht werden, sind zumeist die besten und -vornehmsten Hotels und Gasthöfe in deutschen Händen. Ein gänzlicher Boykott Welschtirols würde daher in erster-Linie, wenn-auch unbeab sichtigt, die dortigen? deutschen Hotel- und >Gast- hosbesitzer tresfeil^dieiin ^csem national so hark

bedrängten Gebiete ost mit durchaus nicht'leichten Kämpfen die deutsche- Flagge- hochhalten, und auf das deutsche-ReisxpublikuM angewiesen find. Wir verweisen aus das-alljährlich von Dr. Rohmeder zusänimengestellte Verzeichnis der deutschen Gast höfe, Gasthäuser .und sonstigen - Unterkunfts gelegenheiten in den sprachlichen Grenzgebieten Südtirols, aus welchem hervorgeht, daß fast in allen von Fremden besuchten Orten Welschtirols auch einige deutsche Hotels' und Gasthäuser exi stieren,-die im Falle

eines allgemeinen Boykotts ebenfalls mitbetroffen werden, müßten. Und da möchten wir empfehlen, daß sich der Boykott, den die Deutschen ausgesprochen Haben, /Nicht gegen,das Land als.solches, -sondern/'gegen die wel s chen.Hotels und'Gasthauser richte, was umso angezeigter ist, als diese tvelschen.Gast höfe ohnehin zumeist die Stützpunkte und Herde der irredentistischeil Propaganda darstellen. Jeder deutsche Reisende und. Ausflügler steigt in Welschtirol nur in deutschen Hotels und Gasthäusern ab, deckt

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 20
Date: 15.04.1909
Physical description: 20
mit fröstelnder Gleichmütigkeit lieber die Rolle eines Vermittlers zwischen Österreich und Serbien als den Bundesgenossen gespielt. In dieser Zeit ist das Deutsche Reich mit seinem ganzen Einflüsse an der Seite Österreichs gestanden. Diese Freuudestreue hat allein den großen Er folg gebrachte um so mehr, als England und Rußland wuß ten, daß hinter ihr 3 Millionen Bajonette stehen und sich des deutschen Wortes Bismarck's erinnerten: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf der Welt.' Mit Ent rüstung

, daß dieses Wort auch ^vahr Werde. Redner führte weiter aus, daß sich unsere Freude mit d »r Dankbarkeit, vermischt, unsere Stammesgenossen aus dem Deutschen Reiche in unserer Stadt begrüßen zu können, wo sie jetzt weilen, um sich an dem Erwachen der Natur zu er götzen. Den deutschen Ostergästen Bozens zur Ehre sei die ses Fest veranstaltet, das sich so recht mis dem Volksbewußt sein heraus .ergeben hat. Es mußte ja etwas geschehen, um den Reichsdeutschen und Österreichern Gelegenheit zu geben, dankerfüllten

, der sich in Wien ansässig gemacht, ergriff nun das Wort und , führte aus, der deutsche Kaiser habe die Billigung aller seiner Untertanen gehabt, daß er sich von Oesterreich in der Stimde der Gefahr nicht geschieden habe. Sicherlich wäre Deutsch land gerne Schulter an Schulter neben Oesterreich gestalten Wenn es zum Kampfe gekommen wäre. k M davon, daß die Deutschen untereinander einig sein und nicht gegen sich selber wüten sollten. Die Deutschen vereinigt, sind mächtig, nur wo die Tschechen hineinkommen

, da geht es nicht. Schließlich forderte der Redner auf, die deutsche Zu sammengehörigkeit zu Pflegen, die das deutsche Herz und Gemüt in voller Treue aufatmen laßt. (Lebhafter Beifall.) Professor Edgar Meye r nahm nun als Vertreter der Schutzvereine das Wort. Er wies darauf hin, daß die Öster reicher nicht gegen äußere Feinde zu kämpfen haben, Wohl aber gegen die Feinde im Reiche selbst, um deutsches Besitz tum und Recht zu wahren. Dann richtete Redner an die Ver sammlung die Bitte, die deutschen

Vereine in ihrem Kampfe gegen ihre Feinde zu unterstützen. Die Schutzvereine sind die Rüstkammern in diesem Kampfe, in ihnen lebt echt deutscher Geist. Bald wird die Mitgliederzähl der öster reichischen Schutzvereine eine halbe Million erreicht haben. Nach dein Hinweis auf die Wichtigkeit des Kampfes an der deutschen Sprachgrenze, an den: Vorposten wo Deutsch Trumpf ist, bat Redner die anwesenden Reichsdeutschen noch mals um kräftige Unterstützung der deutschen Schutzarbeit. (Starker anhaltender

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1897
Physical description: 12
Baron Dipauli und Grafen Huyn zur Verlesung, in welchem diese in Erwiderung einer vom GemeindeauSschusse in seiner Sitzung vom 20. Mai dk. I. gefaßten Resolution in Betreff des nothwendigen Zusammengehens aller Deutschen in der Sprachenfrage, ihre Haltung und die Haltung der katholischen Volkspartei zu rechtfertigen und den Gemeindeausschuß aufzuklären suchten, daß ihr Vorgehen im Interesse Tirols gelegen war. Der Gemeindeausschuß, dessen Mitglieder nicht nur klerikale

in den Sprachenverordnungen in zahllosen Kundgebungen der Deutschen und die Befriedigung über dieselben auf Seite der Tschechen beweisen zur Genüge, wem sie zum Schaden, wem zum Nutzen gereichen. Nicht nur das Gefühl der Solidarität aller Deutschen Oesterreichs, sondern auch die Befürchtung der Ausdehnung der Verord nungen auf andere Länder hätten eS auch den deutschen Mitgliedern der katholischen Volkspartei zur Pflicht machen sollen, gemeinsam mit den an deren deutschen Abgeordneten diese Verordnungen vom Anfang

zu bekämpfen und der Gemeindeaui- schuß von Lienz bedauert es daher nach wie vor, daß dieS nicht geschehen und daß durch die Bildung einer Reichsrathsmehrheit gegen die Deutschen eine Obstruktionspolitik heraufbeschworen worden ist, und er fordert die Reichsrathsab- geordneten der Lienzer Wahlkreise neuerlich auf. fortan die nationalenRechte der Deutschen Hand in Hand mit den an deren deutschen Parteien des Ab geordnetenhauses zu verfechten.' Unter dem Vorsitze des Kaisers fand am 13. d. M. nachmittags

Berathung zwischen den Mitgliedern der Regierung. Es ist daher ausgeschlossen, daß eine solche Vorlage den Delegationen in diesem Jahre vorgelegt werden wird. Baron Banffy hatte vor seiner Abreise nach Budapest noch eine längere Unterredung mit dem Minister des Aeußeren Grafen Goluchowski. Es verlautet aus Wien, dieRegierung habe die ernsteste Absicht, eine Verständigung zwischen den Deutschen und den Tschechen herbei zuführen. Das Morgenblatt der „N. Fr. Pr.' vom 11. d., sowie die „Ostdeutsche

der „K.-Ztg.' aus Kanea zu folge soll das Dorf Galata durch internationale Truppen der Mächte besetzt werden. Vorgestern rückte eine aus deutschen, österreichischen und eng lischen Truppen bestehende Abtheilung gegen daS von den Ausständischen besetzt gehaltene Dorf Ko- rakes auf Akrotiri vor. Die von den Admiralen beschlossenen Märsche in der Umgebung von Kanea haben ebenfalls begonnen. Die Aufständischen sind von dem friedlichen Charakter dieser Märsche in Kenntniß gefetzt, alle Maßnahmen zur Vermeidung

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 01.05.1927
Physical description: 4
Seite 2, Folge 9 vmz Bozen noch immer dem Schulamte der Provinz Trient unterstellt ist, und daß diejenigen Personen, welche in den letzten Jahren sich in der Unterdrückung des deut schen Unterrichtswesens besonders hervorgetan haben, un ter dem verderblichen Einfluß Trients in der neuen Pro vinz Bozen weiter tätig sind, macht sich immer ungün stiger bemerkbar. Man hat im Monate März in Bozen eine förmliche Jagd nach einem Fräulein (Maria Jnnerhofer), das angeblich einigen Kindern deutschen

der Gemeindeverwaltung für die deutschen Bewohner Süd tirols eine besonders schwer empfundene Bedrückung: ein fast immer landfremder sprachunkundiger Amtsbürgermei ster (Podesta) verwaltet heute, unterstützt von einem eben so landfremden Gemeindesekretär das gesamte Gemeinde- Vermögen und ist den deutschen Steuerträgern jegliche Ein flußnahme entzogen. Es zeigt sich dabei, daß die Gemeinden vielfach nur durch Verkauf ihres in früheren Jahren müh sam erworbenen Haus- und Grundbesitzes den Gemeinde haushalt in Ordnung

im Unterlande (der der Provinz Trient angegliederte deutsche Teil Südtirols) woselbst die italienischen Banken und Fi nanzmänner mit Hochdruck arbeiten, um deutschen Wirt- schastseinrichtungen und deutschen Grundbesitz in die Hand zu bekommen. Am Ausbau des faschistischen Syndikatswesens wird in der neuen Provinz Bozen mit hohem Nachdrucke ge arbeitet. Es versteht sich, daß lieber die leitenden Stellen durchwegs in den Händen von Italienern sind. Die deutsche Bevölkerung verhält sich dem ganzen

Trient. Ganz unerträglich aber sind die Verhältnisse für jeden deutschen Südtiroler in dem zur Provinz geschlagenen deut schen Unterlande geblieben. Die Verschickungen Dr. Joses Noldins und Lehrer Riedls auf die Inseln Lipari und Ustica, welche bekanntlich wegen Begünstigung deutschen Privatunterrichtes erfolgten, sind nicht nur nicht rückgän gig gemacht worden, sondern das Ministerium in Rom hat vor wenigen Tagen den Rekurs Doktor Noldins gegen das Verschickungsurteil abgewiesen. Das Gewalt urteil

ist damit in Rechtskraft getteten. Ob die einge- brachten Gnadengesuche Aussicht auf Erfolg haben wer den, bleibt abzuwarten. Mit besonderer Herzlosigkeit ist man gegen Altlehrer Ried! vorgegangen, dem man nunmehr seit mehr als zwei Monaten alle an ihn gerichteten Briese nicht ausfolgte, so daß er in Unkenntnis über das Schicksal seiner Familie geblieben ist. C. Schlutzbetrachtungen. Das Damoklesschwert der Zwangsverschickung, das heute über allen dem Faschismus irgendwie verdächtig erscheinenden Deutschen Südtirols

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 28.09.1944
Physical description: 4
der Kreisleiter das Wort. Er schilderte in sachlichen Worten die heutige Lage auf den Kriegsschauplät zen und forderte die Volksgenossen, zu unentwegter unil immer noch grösserer Opfer- und Einsatzbereitschaft auf, um die Härte der gegenwärtigen Zeit ge meinsam zu überwinde:« und dadurch die grossen Opfer, welche der Soldat an der Front bringt, zu entgelten und zum Endsieg des deutschen Volkes helzutragen. Bürgermeister Willy Kössler dankte dem Kreisleiter für sei ne sachlichen, aufschlussreichen

melten über den Existenzkampf des deutschen Volkes und über die Aufga ben und Pflichten, die jeder Volksge nosse gerade jetzt zu erfüllen hat, sprach. Der Redner forderte die Zuhörer auf, sich durch unermüdliche Arbeit im Zeichen des totalen Kriegs einsatzes, durch Opfer and Einsatzbe reitschaft und durch unerschütterlichen Glhuben der Opfer unserer Soldaten würdig zu erweisen. Anschliessend erörterte der Ortsbauernführer Johann BZ. Sarntbein. Verpflichtung der Landwachtmänner. Vor kurzem nahm

, die schon ln der Vergangen heit Deutschland zu unterjochen trach teten. Man wollte dem deutschen Vo- ke das Lebensrecht nicht zugestehen, und es sollte dem internationalen Ju dentum ausgeliefert werden. Nun will der Feind die Entscheidung erzwingen. Der Lebensmut des Deutschen Volkes ist aber trotz aller Rückschläge unge brochen. Der Feind' versucht es deshalb mit allen Mitteln: Bombenterror, Er pressung, Verrat, und nicht zuletzt seine Lügenpropaganda sollen ihm den Sieg bringen. Mit scharfen Worten

durchgestanden werden, in der es wohl auch nach grossen Erfolgen Rückschläge gab, die aber trotz allem nur ein Ziel kannte: den Sieg der Idee Adolf Hitlers. Der Führer Ist uns am 20. Juli erhalten geblieben und mit Adolf Hitler an der Spitze kann es nur eines geben: den deutschen Sieg. Begeisterter Beifall dankte dem Redner für seine aufrüttelnden Worte. Zum Schlüsse forderte der Ortsgrup pe n 1 e i t e r die Anwesenden auf, durch ihre Haltung auch die übrigen Volksgenossen mit Glauben und Ver trauen

zu erfüllen und in gemeinsamer Arbeit das zu leisten, was das Gebot der Stunde verlangt. Die Lieder der Nation beschlossen den Abend. Kr. Algund. Todesfall. Am 23. September starb Johann Espen, Pensionist, im Alter von 67 Jahren. BZ. Frauonwald. Errichtung eines Dienstpostamtes. Durch die Deutsche Dienstpost wurde für die vier deutschen Gemeinden des Nons- bergs eine Dienstpoststelle in Frauen wald errichtet. Der Sitz dieser Dienst poststelle befindet sich' im Gemeinde amt Frauenwald. Kreis Brixen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 21.11.1902
Physical description: 8
auch heute noch; die Umgangssprache ist kein trennendes Merkmal. Man unterscheidet in Tirol drei Sprachgebiete; ein deutsches, ein ladinisches und ein italienisches. Nach der letzten Zählung (1900) hat Tirol 850000 Einwohner, von welchem 473 VW dem deutschen, 305000 dem italienischen, 65 000 dem ladinischen und 2000 anderen Sprachgebieten ange» hören. Die Ladiner sind in zwei abgegrenzte Ge biete getrennt: in die Ostlodiner von Gröden, Fassa, Enneberg und in die Westladiner von Nonsberg. Die ersteren

zählen 20 000, die letzteren 45000. Infolge dieser Trennung fanden die Ladiner bisher nicht jene Berücksichtigung, die ihnen nach Zahl, Begabung und geschichtlicher Bedeutung zusteht. Selbst die statistische Zentralkommission ist in dem weiterverbreiteten Irrtum befangen, die Ladiner seien den Italienern verwandt; da gibt eine Aeuße rung eines alten FassanerS den besten Aufschluß: «Was Brudervolk; ich weiß, daß ein Gulden hun dert Kreuzer hat und daß ich bei den Deutschen leichter einen Gulden

verdiene als bei den Welschen einen Kreuzer.' Die Ladiner stehen ganz verläßlich auf Seite der Deutschen, wenn sie es auch nicht so laut bekennen. Die deutsch-tirolischen Grenzgebiete beginnen bei der Talspalte zwischen Meran und Salurn; in allen diesen Gebieten werden durch italienische Beamte und Geistliche deutsche Dörfer allmählich verwelscht. Erfreuliche Lichtpunkte bieten das Lebenswerk des unvergeßlichen Kuraten Mitterer in Proveis und die Tätigkeit des Deutschen Schulvereines, dessen Wiege

ja auf dem deutschen Nonsberge stand. In vielen Orten walten treue deutsche Geistliche, die für ihre besondere Aufgabe entsprechend vorgebildet sind; deutsche Lehrkräfte stiften vielen Segen. Die oberste Schulbehörde und die politische Behörde müssen die Notwendigkeit einer aufmerksamen Pflege des Deutschtums in jenen bedrohten Gegenden an erkennen. Im mittleren Etschtal ist es mit den bei den Sprachen, wie in Kufstein mit dem Gelde; man braucht beide Münzsorten in schönster Ueber einstimmung. Diesseits

Adige' und des „P.polo', nicht durch den Ruf und das politische Programm „Italia Lvo sl Lrermerosondern durch die Tatsache, daß in vielen Gebieten die Zahl der deutschen Be völkerung bedeutend sinkt. Bedroht sind viele Ge meinden, in denen der italienische Großgrundbesitz Boden gewinnt. Bedroht sind am linken Etschufer Verschiedene Gemeinden, welche an der alten Reichs- straße liegen, unter- und oberhalb Bozens. Wenn im Kampfe um die FleimStalbahn die Deutschen un terliegen, so ist Neumarkt

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1902
Physical description: 8
zahlreiche Mitglieder dieser Gemeinde an die Bezirkshauptmannschast Trient Eingaben gerichtet, in denen sie um Einführung deutschen Volksschul unterrichtes ersuchen. Doch sind diese Eingaben im» mer erfolglos gewesen. An Salurn war im Jahre 1900 noch bei zwei Dritteln der Bewohner das Deutsche 5ie Umgangs sprache, während in der dazu gehörigen Teilgemeinde Buchholz, italienisch Pochi genannt, die Deutschen in der Minderheit sind; es stehen dort nämlich 393 Italiener 213 Deutschen gegenüber. Im Laufe

der Zeit werden aber auch in Salurn die Deutschen zu rückgedrängt werden, denn die Großgrundbesitzer veranlassen immer neuen Zuzug welscher, sogar reichsitalienischer Familien, die ' sich dann--dort an sässig machen. Natürlich verlangen diese Fremdlinge bald italienische Schulen, worin sie sogar von ein flußreichen Deutschen unter der Hand unterstützt werden. Als Gegengewicht hierzu haben die Orts gruppen Bozen des Vereines „Südmark' und des Allgemeinen Deutschen Schulvereines zur Erhaltung

des Deutschtums im Auslande in Buchholz einen deutschen Kindergarten errichtet, der hoffentlich segens reiche Wirkungen ausüben, wird. Nördlich von Salurn liegt am linken Etschufer die zu Neumarkt gehörige Teilgemeinde Laag (ita lienisch Laghetto), die im letzten Jahre von 200 auf 300 Seelen angewachsen ist. In diesem Orte gab es im Jahre 1830 schon 99 Welsche, im Jahre 1900 dagegen nur 62. Daraus kann man aber leider nicht schließen, daß sich die deutsche Bevölke rung in solchem Maße vermehrt und die welsche

vermindert habe; vielmehr liegt der Grund dieses merkwürdigen Zahlenverhältnisses in dem Umstände, daß sich bei der letzten Volkszählung mehr Welsche zur deutschen Umgangssprache bekannt haben. Wird doch bei diesen Zählungen nicht die Stammeszuge hörigkeit berücksichtigt sondern die Umgangssprache und das ist ja ein sehr dehnbarer Begriff. Hoffent lich erfüllen der hier vom Allgemeinen Deutschen Schulvereine errichtete Kindergarten und die von ihm unterstützte Schule ihren Zweck: die allmähliche

Eindeutschung der Laager Bevölkerung. Sehr ungünstig haben sich für das Deutschtum die Verhältnisse in Branzoll, Zeifers und dem dicht bei Bozen liegenden St. Jakob gestaltet. In Bran zoll leben 311 Deutsche nnter 819 Welschen. Es bedarf also der größten Anstrengung, um hier das Deutschtum zu erhalten. Da hat denn der „Allge meine Deutsche Schulverein' einen Kindergarten er richtet, der binnen kurzem eröffnet werden wird. Auch in LeiferS, das von 955 Deutschen und 757 Welschen bewohnt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.07.1902
Physical description: 8
Schlüssel erfolgen solle. Doch soll dieser Teil den Welsch tirolern nicht zur freien Verwendung überlassen, sondern über denselben auf Grund der von der italienischen Sektion des Landesausschusses zu er statteten Vorschläge vom Landtage verfügt werden. Dieser Schlüssel war nicht leicht zu ermitteln. Die Stcuerleistung der Italiener beträgt 23°/<>, die der Der Deutschen 77°/<>, an Landesgetreideausschlag würden nach der Kopfzahl auf Welschtirol 43°/g. auf Deutschtirol 57<>/g entfallen, was einein

Schlüssel von 83:67 entsprechen würde, wenn die Eingang? aus den Steuern und dem Getreideaufschlage gleich wären. Da die letzteren jedoch niedriger sind, er gibt sich ein Schlüssel von 291: 7l>9 oder abge> rundet 30:70, doch würde, da sich die Italiener mit dem ersteren Schlüssel zufrieden gaben, dieser, also 33:67 vereinbart, was einer Mehrleistung des deutschen Landesteiles um etwa 11V VW Kronen entspricht, welche allerdings wieder durch die Tei lung des Schulbudgets erspart werden Der Kernpunkt

der Frage liegt heute in der Kompetenz des Landesausschusses, dessen Teilung in zwei Gruppen angenommen wurde, welchen na mentlich die Gemeindeangelegenheiten unterstellt werden sollen. Der deutsche Landesausschuß würde es als Wohltat empfinden, von der Last befreit zu werden, die verlotterte Gemeindewirtschaft Welsch tirols nicht mehr überwachen zu brauchen. Die Welschtiroler erklärten auch, daß sie gegen die Un terstellung der deutschen Gemeinden des Nonsberges und Truden und Altrei

unter den gemeinsamen Landesausschuß nichts einzuwenden hätten, verhalten sich jedoch gegenüber der gleichen Forderung in Be zug auf Luserna und Fassatal ablehnend, während die Deutschen die Unterstellung unter den deutschen Landesausschuß fordern. So wird es sich denn zeigen, ob die Italiener wirklich den Frieden im Lande wollen, sowie, daß das „Friedenswerk', wie die Regierung die Autonomie verhandlungen nennt, zu einem gedeihlichen Abschlüsse gelange. Wir glauben, daß es trotz der beiderseitigen Forderungen

, Unterstellung unter den deutschen bezw. italienischen Landesausschuß zu einem Einvernehmen auf der Basis kommen könnte, daß das Fassatal und die noch in Frage stehenden Gemeinden dem gemein samen Landesausschusse unterstellt werden, womit sich keine der beiden Parteien etwas vergibt. Sollten allerdings die Italiener auch darauf nicht eingehen, so haben sie es sich selbst zuzuschreiben, wenn die Verhandlungen über die Autonomiefrage durch Ab stinenz der Deutschen unmöglich gemacht oder die ganze Vorlage

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 6
Date: 15.08.1927
Physical description: 6
ou(^ etne Scibcnjpmnctei und Färberei zu errichten. Der Boz- S uer Stadtrat erklärte sich sowohl gegen den Mechselplatz wie -gen die Serdensplnnerer, und zwar wesentlich aus nationalen runden, da man dadurch zahlreichen italienischen Arbeitern ore Zuwanderung ermögliche. Der Gemeinderat von Bozen drückte den Wunsch aus, daß die Lizenz zur Errichtung einer Wechsel-, bank deutschen Landsleuten verliehen werde. Auch der Stadt- und Landrichter erklärte sich gegen diese Projekte, er führte

aus, wie durch deren Verwirklichung der Stadt Bozen an ihren Rechten und Freiheiten „keine fremde Nation einkommen zu lassen' Eintrag getan würde. Es entsprach daher den geschichtlichen Tatsachen, wenn die Abgeordneten von Trient und Rovereto zur Nationalversamm lung des „Deutschen Bundes' in Frankfurt im Jahre 1848, Festi, Pretis, Marsilli, Bettorazzi, Prato bei Vorlage des Antrages, daß die Kreise von Trient und Rovereto nicht in das Gebiet des „Deutschen Bundes' einbezogen werden sollten, über die Grenzen

. Noch gestern haben zwei schamlose Hans wurste, Tinzl und Sternbach, nachdem sie' die dichten und klippenreichen Schichten der Gelehrsamkeit durchdrun gen haben, versuchen wollen, die alte Geschichte des ur- deutschen Charakters der Stadt Bozen wieder hervor zuziehen. Diese beiden Pymäen auf dem Gipfel ihrer pa pierenen iMachx eines „natürlichen und göttlichen' Rech tes (wie der Hochwürdigste Dekan von Koltern sagt) nocheinmal die schreckliche Sentenz ausgesprochen: „Die Geschichte laßt

Klima angetroffen und in üppiger Har- mronie gedeihen kann. In dieser verhältnismäßig Keinen Stadt stehen wir tzüvei Tagesblättern und einigen Wochenzeitungen gegen über, die versehentlich sich Drossel-Tendenzen hingeben. Aus diesem Grunde eben maßen sich die deutschen Zeitungen an, von dem, was in italienischen Kreisen vorgeht, keine Notiz zu nehmen, als ob wir von anders wo oder einfach! nur Gäste wüsten Sachte! Dieses Spiel muh ein Ende haben. Es geht durchaus nicht an, daß die „Dolomiten

Konkurrenz auszu schalten, scheint doch mit seiner „faschistischen' Methode bei den Südtirolern nicht das richtige getroffen zu haben. Der Südtiroler Faschismus ist daraus ichz Es besteht kein Zweifel, daß der Kamps hiernach itzig ist. Glucke wenn man vie Asche in das Feuer Der Abgeordnete Giarratana, der unsere deutschen Ab geordneten Südtirols Hanswurste und Narren nennt, scheint selbst von einem Hanswurst nicht weit entfernt zu sein; seine Artikel erinnern lebhaft an die seinerzeitigen Hans

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 01.02.1944
Physical description: 4
und Trachten. Als EhrenMt« waren anwesend: Bereichs« leitet Margreiter. als Vertreter des Obersten Kommissars. der Bevollmächtigt« Offizier des OKW. Major Lübeck«. der Stabsfiihrer der A.D.E.R.St»)f.Sturm- bannfiihrer Winkler, der Konsul des Deutschen Reiches. Schulst«, der komm. Präfekt Dr. Ttnzk. der komm. Bürger. Meister der Stadt Bozen, Dr..Führer. der Kommandeur der Schustpolizei Bo- zen. Major Kistner, der Üandesführer des SVD.. Dr. R e u m a n n und der Ge» schaftsführer der Volksgruppe. Kam

der Redner. Kreisjugendsüküer Gesr. Heinz Gfch «endt. die inneren und äußeren Ursachen und Mächte, die immer wieder in der deutschen Geschichte das Reich der Deutschen von höchsten Höhepunkten in die tiefsten Tiefen - hinabstürzten. Mit sackenden Worten sprach er vom Gebäu de des Reiches, das immer wieder von hervorragenden Baumeistern ausgerichtet und der von den beteiligten Maurern, unter denen immer dann, wenn der Bau nahe der Dollendnng war. von den Fein den des Reiches Zwietracht gesät wurde

bestlm menden Einfluß ansgeübt, wobei ihm die Verbindung von praktischer Benvaltung und wissenschaftlicher Forschung 6er Leib stern war. Rach, seiner Versetzung Nach Wien hat sich Redlich hauptsächlich der allgemeinen deutschen und österreichischen Geschichte zugewendet. Für das grundlegende Quellenwerk der Deutschen Reichs- geschichte, di«. »Kaiserregeften'. die alle einzelnen Urkunden der deutschen Könige und Kaiser in genauen Auszügen . ver einigen. hat Redlich die Zeit des Königs Rudolf

von Habsbukg bearbeitet (1896) Und dann über dessen Regierung, di« kür di« Fortführung, ja Reubegründung der deutschen Rrichsgewalt nach dem unglück lichen Ende des chybenstaufenhauses höchst wichtig gewesen Ists ein umfangreiches darstellendes Werk herausgebracht (1903), das durch Weit- und Tiefblick, Klarheit Und Anschaulichkeit gleich ausgezeichnet ist. Mit dem „Handbuch der UrkuNden- tehre'' (1911) 'schuf Redlich einen vorzüg lichen, Wegweiser durch das mittelalter liche urkunden- und KanzleiweseN

, das für die Quellenforschung wie' für die archkvallsche Praxi» gleich grundlegend ist. Im letzten Abschnitt« seines Lebens de faßte sicy Redlich mit der Neuzeit, er setzt« die Geschichte Oesterreichs, die der ebenfalls aus Tirol stammend« Allons Huber vom Mtertmn bis mm Dreißig' jährigen Krieg in fünf Banden geführt hatte, jn zwei «eiteren für di« Zeit von 1646 bis 1740 fort, in welcher Oesterreich in enger Berbjnbun« mit der deutschen Kaisergewalt zur führenden Großmacht In Mittel- und Südeuropa emporgestie

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.06.1901
Physical description: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unkrhaltmigs-Beilagen, S2 humoristischen Beilagen und 24 Modcbeilagcn. Yr.184 Fernsxrechfielle Nr. SS. Areitag, den 14. Zum 1S01. 61. Iaßrg. Zur AutmmiestM Im großen Bürgersaale fand gestern abends eine vom Deutschen Volksverein für Südtirol einberufene, gut besuchte Versammlung statt, an welcher Angehörige aller Parteirichtungen theilnahmen, selbst Bauern aus dem Burg grafenamte waren erschienen. An der Versamm lung

das Volk in dieser Frage zu Worte kommen. Dies sei nur möglich, wenn die Frage» erst von dem nächsten Landtage, welcher mit der Autonomiefrage als Wahl programm gewählt werde, berathen würde. Er beantragte folgende Entschließung: „Die heute über Einladung des Deutschen Volksvereins für Südtirol tagende Versamm lung der Wähler Bozens beschließt: 1. Die Autonomie-Vorlage, welche eine radikale Umänderung der seit 1316 be stehenden derzeitigen staatsrechtlichen Verhält nisse Tirols herbeizuführen

dieser wichtigen Frage dem im laufenden Jahre neu zu wählenden Landtage überlasse, um so den Wählern durch die Wahlen selbst Gelegenheit zu geben, ihren Willen in dieser Angelegenheit zum Ausdruck zu bringen.. 2. Sollte in der kommenden Land tagssession trotzdem die vom Subkomite ausgearbeitete Vorlage einer neuen Landes ordnung solchen Inhalts, wie durch Verlaut barungen in der Presse angedeutet worden ist. zqr Verhandluug gebracht werden, so fordert die Versammlung seitens aller deutschen Land

- tagsabgeordneten den entschieden st en Widerstand gegen dieselbe, weil sie in ihr nichts anderes als einen durch die Ver hältnisse nicht gerechtfertigten An griff auf die Einheit des Landes und dessen Verwaltung, sowie den ersten Schritt zu einer Theilung Tirols in zweiProvinzen zu erblicken vermag, ohne daß anderseits dadurch irgend eine Gewähr für die Herstellung des von bei den Nationen gleich sehnlich erwünschten natio nalen Friedens geboten würde. 3. Die Versammlung glaubt, daß die deutschen Abgeordneten

erst dann in eine Ver handlung über ein gewisses Matz von Selbstverwaltung des italienischen Landes theils eintreten dürfen, wenn vorher sämmtliche in der Petition der Städte Bozen und Meran vom April l399 gestellten nationalen und wirthschaftlichen Postulate Deutschtirols erfüllt, bezw. sicher gestellt werden, wobei die Versammlung noch überdies dem speziellen. Verlangen Alls druck gibt, daß die deutschen Enklaven Welsch tirols nicht nur dem deutschen Landes- schulrath, sondern auch dem deutschen

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 6
Date: 01.08.1925
Physical description: 6
in der Praxis hat, so kann man die große Tragweite des neuen, gegen die Deutschen gerichteten Dekretes ermessen. Durch die Jtalianisierung des Gemeindedienstes hofft Italien in Südtirol jene Vorteile in nationaler Beziehung zu erringen, die ihm infolge des geschlossenen Vorgehens der deutschen Bevölkerung bisher versagt waren. Bekanntlich walten in verschiedenen Gemeinden bereits seit dem Empor kommen des Faschismus Regierungskommiffäre, die mit den Ersparnissen der Gemeinden in oft geradezu frevelhafter

Weise wirtschaften und ist insbesondere die Stadt Bozen bereits mit dem vierten Regierungskommiffär beglückt. Die Bozener Re ste sich, den Raub der Schule anzuerkennen. Seitdem sind die deutschen Kinder in ganz ungeeigneten Räumen des ehemaligen Militärkommandos untergebracht. — Den Bürgermeister Dr. Perathoner, der erst vier Monate vor her gewählt und vom König selbst bestätigt worden war, setzte die Regierung selbst ab. — Trotzdem versammelten sich am 2. Oktober 1920 etwa 300 mit Knütteln bewaff

verwaltete, obschon er, nach Berichten der Zeitung „Süd tirol', nicht im besten sittlichen Rufe stand; auf das Ein greifen dieser Zeitung und unerbittlichen Offenbarung seiner sittlichen Verfehlungen gegen die Beamtinnen wurde er — nach Fiume versetzt. Seitdem hat Bozen einen neuen Commissario, dessen erste Tat das Verbot jeder deutschen Aufschrift auf Firmentafeln war und der kein Wort Deutsch versteht. Gegen die gewaltütigen Faschisten wurde zwar eine Untersuchung eingeleitet, doch blieb sie eine bloße

Scheinuntersuchung. In gleicher Weise verhielt sich die Regierung zur faschistischen Sprengung des Gemeinderates in Salurn. — Ende 1922 kamen nun die Faschisten selbst zur Re gierung. Seitdem wagt keine Behörde mehr, auch nur die Privatinteressen der Deutschen gegen Italien zu wahren. Im Gegenteile zwingt die Behörde selbe z. B. zu Be flaggungen und ähnlichem, mit der Bemerkung, die Fa schisten würden sonst mit Demolierungen Vorgehen. Immer wieder werden Häuser besudelt, selbst auf Anzeigen rührt

den Händen der Deutschen entwunden und Italiener an ihre Stelle gesetzt, die mit dem Gemeindevermögen wirklich nicht als gute Verwalter umgegangen sind. Aber es würde zu weit führen, derlei Details anzuführen. Vom psychologischen Interesse ist vielleicht der Abschluß des letzten recht unbeliebten Regierungskommisiärs Mossino, der unter anderem den Bozenern folgende Worte des Ab schiedes zuruft: „Mein heißer Wunsch wäre es gewesen . . . mein Programm zu Ende führen zu können, das stets nur auf die Wahrung

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.07.1920
Physical description: 8
mtißtgfrig o latt SüdlirolDund^ das Ausland.H Druischer Trutz.' Unter dem Eindruck des überwältigen den Abstimmungasieges in Ost- und Westpreutzen am 11. 3uli telegraphierte der Deutsche Schutzbund in Allenstein. der die Abstimmung organisierte und leitete, an den ..Andreas Hofer- Bund'. „Im stolzen Jubel des Sieges in Ost- und Westpreu- ? >en gedenken wir des deutschen Südens, dem die Selbstbe- timmung versagt. Wir hoffen des Tages, da das Selbstbe- >nmmungsrecht auch Deutfchsüütlrol gegeben

, ist doch der Um schwung im Gefühl in den vergangenen Monaten ein gewal tiger geworden. Mit dem Schwinden des Liebesrausches für England und Frankreich, der hier einstens so hohe Westen trieb, kommt eine gerechtere Einschätzung des deutschen Volkes zum Vorschein, und trotz der offiziellen Kühle machen sich die Anzeichen einer wachsenden Deutschfreundlichkeit b-r- merkbar. In einem Jahre — wer weiß? — ist Deutsch hier Trumpf, und meine lieben Landsleute, die jetzt schon eine bittere Sprache über Engländer und Franzosen

führen, wer- dei^sich Hals über Kopf in die Arbeit der deutschen Rehabili- tation stürzen. Wenn erst dieser gute Wille faßbar auf der Bildsläche in Erscheinung getreten ist, wird es ein leichtes sein, für Siidtirol und ähnliche Fragen eine Lanze zu brechen. Das bekannte deutsche Zentrumsblatt „Germania' schreibt unter dem Titel „Aus dem deutschen Tirol' über die schweren Folgen des Vertrages von St. Germain für ^irol. Aus den sehr interessanten Ausführungen greifen wir heraus

den Aus gleich mit der deutschen braucht. Man weih, daß außer der deütschsüdtiroler Frage und einigen zurzeit noch bestehenden, aber recht dünnen Rücksichten auf die Enteute von gestern die Italiener nichts an der Annäherung an Deutschland hin dern könnte, und man ist überzeugt, daß Italien Deutsch südtirol, das ihm immer ein widerstrebender, unsicherer Be sitz sein würde, preisgeben wird, zum Zwecke ehrlicher Eini gung mit dem deutschen Volke. Es erscheint nach dem asten folgerichtig, wenn die Tiroler

ihre Zugehörigkeit zum deutschen Gesamtnolk betonen und den Anschluß, sei es Tirols, fei es des ganzen Deutschösterreich an Deutschland fordern, damit Deutschsüdtirol tatsächlich eine Grenzsrage des gesamten deutschen Volkes mit den Italienern wird und durch Einigung beider an das Tiroler und an das deutsche Mutterland zurückgebracht werden kann. Daß die deutschen Wünsche mit denen Tirols dabei wesenseins sind, ist wohl selbstverständlich. Zterbesälle. Alois Autmann, Handelsangestellter, 10 Ial-r.« alt

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 8
Date: 07.03.1921
Physical description: 8
der Parteizugehörigkeit, mehrere Landtagsabgeord nete und Gemeinderäte sowie eine große Zahl erlesener Gäste aus der Bürgerschaft. Die Begrüßung gestaltete sich zu einer herzlichen Ovation für die deutschen Gäste. Ansprachen hielten Professor Kogler vom Andreas Hofer-Bund. Landeshaupt mann Schraffl, Bürgermeister Greil, Ingenieur Swienty na mens der Sudetendeutschen, Gemeinderat Dr. Pembaur namens des Dereines deutscher Tiroler Presse. Bon den deutschen Gästen antworteten der Obmann des Journalisten

Dr. Santifaller. Nachdem noch Herr Wirmner an die „Damen' eine nicht sehr überlegte „Ansprache' hielt, ergriff Dr. Reut-Nicolussi im Namen des Deutschen Verbandes das Wort und machte in nicht mißzuverftehenoer Weise den Gästen fflar, daß Südtirol nur jetzt deutsch war, ist und auch bleiben tvird. „Von der Etsch big an den Belt'. Ungeheuren Jubel lösten die Worte Reut-Nicolussis aus. Als Sprecher der reichsdeut schen Kolonie Bozen-Gries sprach Herr Pastor Hafner. In sehr angeregter Stimmung suchten

nachmittags ist die Besichtigung des Kur ortes Meran vorgesehen. Abends findet die offizielle Be grüßung Im Kurhause statt. Am Donnerstag Ausflug nach St. Leonhard im Passeier und abends Festvorstellung im Stadttheater in Meran. Am Freitag erfolgt sodann die Weiterreise nach Trient. Wir entbieten unseren Gästen und Brüdern aus dem Reiche die herzlichsten Willkommensgrüße in dem von der Natur so reich gesegneten Südtirol, das seit jeher das Land der Sehnsucht aller Deutschen war. Ist doch Südtirol

dieses kerndeutsche Volk schwer seufzt, die Sonne gießt ja noch immer ihr helles Licht über die wohlge- pflegten, Fluren des Etschlandes, das immer eine Perle deut schen Besitzes war. Aber auch das Volk ist trotz des Schandstiedens, trotz aller Versuche der Italiener, besonders auf wirtschaftlichem Gebiete, zu italienisieren, deutsch geblieben und wird es auch in Zukunft bleiben. Die Gäste aus dem Deutschen Reiche finden hier ihre Stammesbrüder, sie sind in kerndeutschem Lande, trotz „Bol zano', trotz Carabinieri

. Sie mögen sich davon überzeugen, daß der kerndeutsche Südtiroler den Kops nicht hängen läßt, daß er unverdrossen am wirtschaftlichen und politischen Wieder aufbau arbeitet, daß er aber heute noch genau so deutsch denkt und fühlt wie früher. Er wird auch unter italienischer Herr- chaft nie ein „Italiener deutschen Stammes' sein, sondern mmer ein aufrechter Deutscher bleiben. Unsere Gäste sollen ehen, daß der nationale Gedanke in Südtirol nicht zerstört ist, andern kräftig lebt. Daheim aber im Deutschen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 12
Date: 20.04.1921
Physical description: 12
viel lernen: die Pro paganda, die Abstimmungsvorbereitungen und wohl auch — den Erfolg. Diese Lehren wird sich aber unsere Landesregie rung rasch zunutze machen müssen, denn sonst kommt sie auch für den 29. Mai noch zu spät und das würde die Salzburger Bevölkerung schwerlich so ganz ruhig hinnehmen. Die Südkiroler Frage im „Deutschen Südland'. Im ersten Hefte des „Deutschen Slsdlnnb' lesen Urft einen von besonderer tirolischer Seite verfaßten Aufsatz stber die Ssidtiroler Frage. Ter Verfasser führt

zu erwarten, wo die Reichöpolitik wiederholt im Gegensätze zur Politischen Richtung eines Volksstammes! stehen mußte. Solange Italien eine Deutschland freundliche Politik betreibt, ist die Reibung hlkt den Teutschsllptirolern ansgeschaltet, immer aber blewt die Möglichkeit bestehen, daß sie auftritt und sich geltend macht. Ter Deutschsüdtiroler hat für Ex- pansionsbcstrebungen nach Osten gegen Jugoslawien hin 'gar kein Interesse. - Rach wie vor ist heute die Bevölkerung Teutschsüdtirols auf dem deutschen

. In jener Massenversammlung im großen Stadtsaale zu Innsbruck, der auch der schwedische Oberst Peterson und der amerikanische Oberst Emerson beiwohnten, haben Schraffl, dann der Berit- xuns Gshspru-sL Dr. S&zaabL, etet 8Lnwsf>wjgag cos Geburt ba« sonders aber Oberst Emerson, der Vorsitzende des Vereines der vergewaltigten Völker unendlich viel zur Aufklärung beigetra gen. Geheimrat Brandl sprach über oie Auffassung des An» ichlußgedankens im Deutschen Reiche. Zurzeit muß der Reichs- k deutsche schwelgen

, weil ihn der Friedensvertrag zwingt, auch b nur den Schein zu vermeiden, als wollte er uns anlocken. Aber nach der Abstimmung wird er reden» und laut reden. Fällt sie gut aus, was zu hoffen ist, io wird er alle Glocken läuten und Tirol als den geliebtesten deutschen Gau willkom men heißen. Oberst Emerson versicherte, Tirols Schicksal errege in Amerika Anteilnahme, insbesondere aber die Abstimmung. Die Drohungen Frankreichs kommen, den Amerikanern leer vor und Italien wünsche den unmittelbaren Kontakt mit Deutschland, sei

an die Möglichkeit einer Hilfeleistung durch die Staaten der Entente glaubten. Die Gegner dieser Volksbewegung in Tirol schätzen deren Wert und politische Bedeutung nicht unrichtig ein. Gelingt sie — und daran zweifelt heute niemand mehr —, dann wieder holt sich der geschichtliche Vorgang von 1809, als die erste deutsche Bewegung gegen den französischen Imperator von Tirol ausglng, ihm folgte später oie Vereinigung der deutschen Stämme im Reiche, durch die Tiroler Volksabstimmung aber ist hie Vereinigung

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 15.09.1928
Physical description: 8
hat Tolomei auch hierin noch besondere Wünsch«. Nach der längst erfolgten Unterdrückung aller deutschen Kinder gärten und der Errichtung zahlreicher italienischer an allen größeren Orten müßten nun solche an allen kleineren Orteq erstehen. „200 Gemeinden gibt eS, zum mindesten 200 Kindergärten müssen erstehen'. Auch die Mittelschulen sind ver nichtet und italienische an deren Stelle gesetzt. Aber es müßten noch reichlichere Mittel zur Verfügung gestellt werden» für Freiplätze und Errichtung italienischer

noch auf die Ermäch tigung, dort — auf ihrem Forum — an Stelle Walthers mit Unterstützung der Nation das Standbild des göttlichen Drusus, des lateinischen Helden, aufzurichten, der die Stadt begründet hat.' (Als seinerzeit außeritalienische Blätter davon schrieben, das Waltherdenkmal sollt« entfernt werden, wurde dies als „Lügenmeldung' bezeichnet. Auch von Mussolini selber in seiner Rede vom 6. Februar 1926 und erst kürzlich wieder einem deutschen Journalisten gegenüber. In Wirklichkeit steht

aber diese Forderung, wie Tolomei neuerlich beteuert, in den von dem Regierungschef selber «nehmigten „Maßnahmen' für das Oberetsch'.) Auch sonst müßten alle deutsche Spuren an Bauwerken und dergl. verschwinden. Tolomei fordert, „die Abänderung der Bauten von ostentativ und absichtlich fremländischen Typ aus der Periode Perathoners. Dazu seien spezielle Verfügungen und Fonde notioendig.' Vertreibung der Deutschen Und Ansiedluug von Italienern. Obwohl der größt« Teil der deutschen Beamten bereits entlassen

: „Alle diese Elemente' (nämlich die noch verbliebenen deutschen Beamten), »werden vor die Wahl gestellt werden: entweder in andere Provinzen des Reiches versetzt oder enthoben zu werden.' Neuerdings erhebt Tolomei den Ruf nach einem „Aus nahmegesetz, das für einen bestimmten Zeitabschnitt und für das gesamt« Gebiet des Oberetsch die Ansiedlung von Deut- S en verbietet.' Wird so Südtirol den Deutschen verschlossen, muß andererseits die Einwanderung der Italiener mit allen itteln gefördert und betrieben

'. „Was für ein Weg bleibt noch zurückzulegen!' Er fordert viele reichliche Mittel zu diesem Zwecke. „Tägllch wird im Obevetsch Grund und Boden feil geboten und versteigert. Di« italienischen Käufer würden nicht fehlen. Ja die Nachfragen sind zahlreich. Es fehlt aber an einem Organ, das die Uebertragung (der Güter) erleichtert und die Erreichung nationaler Zwecke garantiert.' Als ob Tolomei fürchte» müßte, auch die rafftnierteste Ent« eignungs- und Besiedlungspolftik könne bi^Deutschen^ nicht austilgen, verlangt er, dag

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