des Deutschen Verbandes, Friedrich Grafen Toggenburg, zu l)ören. Der große Speisesaal des Hotels war bis auf das letzte Plätzchen besetzt und Kopf an Kopf standen im Hintergrund die Wähler; viele konnten sogar keinen Platz mehr finden. Nachdem der Vorsitzende, Bürgermeister Josef Iuugmann, die Versammlung begrüßt hatte, ent wickelte Graf Toggenburg nach einer allgemeinen persönlichen Einführung und Darlegung der Ur sachen unseres Zusammenbruches den Gedanken, wie man zum heutigen Wahlprogramm des Deutschen
sei der Deutsche Verband zu seiner ersten Forderung ge kommen, zur Forderung der Autonomie. Nun schilderte der Redner in geistvoller Weise, wie es auch von anderen Versammlungen her bekannt ist, seine Eindrücke aus der Romreise, die italienischen Politiker, mit denen er zusammenkam. Wie sie dem Deutschen Verbände alles versprachen, um neben der „strategischen Grenze' auch die Herzen der Deutschen zu gewinnen, aber bisher nichts hielten; die blutigen Ereignisse in Bozen und so weiter. Die Autonomie
, daß es hart daran tragen wird!' Graf Toggenburg fand für seine mehr als einstündigen Ausführungen nicht endenwollenden Beifall. Freiherr von Sternbach und Bürgermeister Josef Jung mann empfahlen ebenfalls in eindring lichen Worten die 4 Kandidaten des Deutschen Verbandes. Keiner fehle am Wahltag! Es gilt diesmal, unsere Heimat nicht mehr mit dem Stutzen, sondern mit den Waffen des Geistes, mit dem Stimmzettel zu verteidigen. Schließlich sprach noch hochw. Herr Dekan Dr. Eduard Stemberger von Taufers
, daß die Wahlen wegen des Streiks verschoben werden. Wer solchen bös willigen Klatsch weiterverbreitet, begeht Verrat an der christlich deutschen Sache, wer daran glaubt, mag sich überhaupt jeden Bären aufbinden lassen. Lasse keiner sich abhalten, am Pfingstsonntag seine Pflicht als christlich-deutscher Wähler zu erfüllen. Mann für Mann wollen wir an diesem Tag zeigen, daß Südtirol in der größten Mehrheit seiner Be völkerung deutsch ist und mit der roten Inter nationale, mit den Bundesgenossen der Bolsche
wiken und Kommunisten, nichts zu tun haben will. wählet nur die Edelweitz-Xandidate« ! In den Wählerversammlungen der Sozialdemokraten wird vielfach darauf hingewiesen, daß die „vier Mandlen' des Deutschen Verbandes in Rom nicht viel mehr als Waisenknaben seien, deren Wahl einen Mißgriff bedeute. Man müsse daher die Sozialdemokraten wählen, die in Italien auf eine große Partei stoßen, die Stein und Bein mit den deutschen Sozialisten zusammenhalten. Kein wirklich katholischer und deutscher Wähler