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Meraner Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 27.04.1898
Physical description: 18
werden. Auf einen Eroberungszug der Italiener in dieses ladinische Gebiet, welches in Folge der projektierten Dolomitenstraße große Bedeutung sür den Fremden verkehr besitze, müsse definitiv verzichtet werden. Wenn die Italiener trotz des Kompromisses stets neue Versuche unternehmen, in deutsche oder neutrale Gebiete italienische Propaganda Hineinzutragen, so habe ein Kompromiß sür die Deutschen keinen Sinn. Es wird hierauf ein von Herrn Bürgermeister Dr. Weinberger beantragter Beschluß, eine Petition, welche eine Revision

des Kompromisses im vorstehenden Sinne verlangt, an die deutschfort schrittlichen Abgeordneten zu richten, einstimmig mit starkem Beifall angenommen. Magistratsrath Herr F. Ellmenreich be antragt hierauf, es habe das mit den vorbereitenden Schritten betraute Konnte sich an den deutschen Schulverein und die „Südmark' zu wenden mit der Bitte um kräftigste Unterstützung, indem es eine hochwichtige und dankbare Aufgabe sür diese Vereine wäre, die Mittel für die von den Fafsanern ver langten Schulen aufzubringen

und dadurch dem Vor dringen der Verwälfchung des Dolomitengebietes Einhalt zu thun. Er verliest hierauf einen warmen Gruß des am Erscheinen verhinderten Dr. Hanckwis auS ObermaiS, eines eifrigen Förderers des Allg. Deutschen Schulvereines. Mit einem Dank des Bürgermeisters Dr Weinberger an die Versammelten und den Referenten, sowie der anwesenden Fassaner-Abord- nung an die Meraner.schloß die Versammlung, die im Ganzen von Mitgliedern aller deutschen Ver einigungen Merans zahlreich besucht

war und einen animierten, gehobenen Verlauf nahm. Eine Erklärung Ar. o. Grabmayr's. Meran, 26. April. Abg. Dr. v. Grabmayr hat in Folge der be kannten zu seiner hier gehaltenen Rede gefaßten Resolutionen des deutschen Wählervereines in Jnns brück, der die nationale Partei mit einem starken Strich ins Radikale verkitt und des deutschen Volksvereines in Bozen, in welchem gleichfalls die radikale Richtung dominiert, an den Landeswahl ausfchuß der deutschfortschrittlichen und deutsch nationalen Parteien in Innsbruck

Richtung der Schönerer-Gruppe geüb Kritik „lediglich die persönliche Anschauung des Retners wiedergäbe', als notorisch unzutreffend ab lehnen. Was ich sprach, kam aus dem Herzen von Lausenden und abertausenden echt deutschen und sreisinnigen Männern, die Alle die Nothwendigkeit empfanden, daß endlich einmal in unserem Lager freimüthig Stellung genommen werde gegen jene radikale Diktatur, die Maßlosigkeit mit Entschieden heit verwechselt, die durch unduldsame Verurtheilung aller innerhalb der Grenzen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 30.01.1898
Physical description: 10
des Deutschen Bolksvereins für Südtirol. Im Saale des Kräutner'schen Hotel de l'Enrope fand gestern die Gründungsversammlung des deutschen Bolksveeines für Südtirol statt, zum Zwecke des Zusammenhaltens aller gut deutsch Gesinnten in. Südtirol, so weit hier eben die deutsche Zunge klingt. Die Versammlung war sehr stark besucht, auch von vielen auswärtigen Herren, von Mitgliedern der „Süd mark' im Unterlanden. Als Regierungsvertreter war der Herr Commissär R. v. Haymerle erschienen, welcher vom Herrn

Bürgermeister Dr. Julius Perathoner der Versammlung vor bestellt wurde. Dieselbe wählte über Vorschlag des Herrn Oswald Gasteiger den Herrn Bürgermeister Dr. Perathoner zum Vorsitzende und Herrn Redacteur E. Ulrich zum Proto kollführer. In kräftigen Worten begrüßte der Herr Bürger meister als Vorsitzender diese zahlreiche Versammlung und sprach dann über den Zweck und die Aufgaben des deutschen Volks- vcreines, die Hebnng unseres Stammesbewußtseins und die Abwehr der Feinde der deutschen Nation

. Wie die ähnlichen deutschen Vereine, z. B. der Schulverein, die Südmark, der Böhmerwaldbund einen nationalen und zugleich Volkswirth- schaftlichen Zweck zum Schutze der Volksgenossen verfolgen, so gilt das auch vom deutschen Volksvereine für Südtirol. Redner, dessen Ausführungen häufig durch Beifallkundgebungen unter brochen wurden, warf einen kurzen Rückblick auf die Parla mentarischen Verhältnisse in Oesterreich, auf die Haltung der den Slaven freundlich gesinnten und sich denselben gesäl'ig zeigenden

Regierung. Weiter besprach der Vorsitzende das deutschfeindliche Vorgehen der cl erikalen Presse und der Abge ordneten dieser Partei. Die Deutschen in Oesterreich haben Ursache genug und ihre Pflicht ist einig den Feind zu bekämpfen, um dem Rechte und der Wahrheit zum Siege zu verhelfe«. (Bravorufe). Nach dem Bürgermeister sprach Herr Dr. Anton Profanter zündende Worte der Ermunterung, den Kampf gegen die Feinde des deutschen Volkes mit ehrlichen Waffen muthig zu führen und die Geschicke

der Stammesgenossen in den anderen öster reichischen Ländern nicht theilnahmlos hinzunehmen, sondern Freuden und Leiden ehrlich zu theilen. Herr Dr. Profanter, dessen markvolle Worte stürmischen Applaus erregten, lud zu zahlreichem Beitritt am deutschen Volksvereine ein. Herr Gemeinderath O. Gasteiger empfahl erprobte und energische Männer an die Spitze dieses neuen Vereins zu stellen, die den guten Willen und die richtige Fähigkeit zum Handeln für die gute Sache besitzen. Herr Oswald Gasteiger empfahl

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 06.07.1900
Physical description: 6
. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NnterhalLungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Mobebeilagcn. 152 Fernsprechstelle Nr. ss. Kreitag, den 6. Juli 1900. schrMeit«ng - «-rnplag. l)0. Zaljrg. v s s s v o Aas vordriM» drr Uelschcn in SMirol. Ueber dieses Thema schreiben die „All deutschen Blätter': Von einer Erstarkung unseres Volksthums im deutschen Südtirol, von der manche reichs- dentsche Blätter zu berichten wissen, ist leider an der Etsch und am Eisak wenig zu ver spüren

auszunutzen, da sind die italienischen Einwanderer Unter nehmern wie Fabrikanten sehr willkommen. Sobald irgend eine Gewerbeanlage entsteht, entsteht auch eine welsche Siedlung, dies zeigt sich selbst oberhalb Meran auf der Töll und anderswo. Aber auch dcr deutsche Landwirth Süd tirols bedarf heute dringender als zuvor fremder Dienstboten und Tagewerke?; denn das junge Volk der deutschen Dörfer sucht theils zunächst die Sta'o! auf, theils sucht es in großen Gasthöfen sein Bcot zu verdienen

hebt, mithin nicht in absehbarer Zeit. Die zahlreichen ansässigen Italiener in Bozen hätten längst die Errichtung einer welschen Schule verlangen können; sie haben diese Forderung bisher nicht gestellt. Viele Eltern sehm ein, daß die Kenntnis des Deutschen ihren Kindern höchst nützlich ist, die Jtalia- nissimi aber regen die Schulfrage nicht an, weil sie den deutschen Michel nicht vorzeitig aufwecken wollen. Trotz des Besuches einer deutschen Schule bleiben die Kinder ja doch gute Italiener. Dasür

itsAsno. Dieser Verein, der offenbar die allmähliche Ver wischung Bozens bezweckt, erhielt vom Land tage zu Innsbruck eine jährliche Unterstützung bewilliget, und zwar ohne Widerspruch irgend _k!nes ^Abgeordneten, während em. Unter? stützungsgesuch des deutschen Schutzvereines Südmark ebenso einstimmig abgelehnt wurde. Dies zeigt deutlich, was von der deutschen Gesinnung der Klerikalen undLiberalenDeutsch- tirols zu halten ist. Am ehesten gehen heute noch italienische Landwirte, die Besitz erworben

. Die Herren sehen es ungern, wenn die Kolonisten, die sie aus dem italienischen Sprachgebiete herausziehen, deutsch lernen. DererbitterteKampf,denheutedie Signori gegen die deutsche Schnle, den deut schen Kindergarten — der hochverdiente Pfarrer Christian Malpaga hat sie mit Un terstützung des Allgemeinen Deutschen Schul vereins gegründet — sowie gegen die vom genannten Geistlichen^ geplanten wirthschaft lichen Reformen führen, ist nicht bloß auf nationale, sondern auch auf ökonomische Gründe

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.01.1898
Physical description: 8
sich der deutsche Volksverein für Südtirol mit thaten- und opferfreudiger Bereitwilligkeit in den Dienst jener Stände des deutschen Volkes, denen eine wirthschaftliche Hilfe im höchsten Grade notthut: 'des deutschen Bauern-, Ge- werbe- und Arbeiter st andes! In lokaler Beziehung wird der zu grün dende Volksverein sein scharfes Augenmerk darauf zu richten haben, daß er ebenso zweck dienliche wie energische Mittel ausfindig mache, der in geradezu erschreckender Weise nm sich greifenden Verwälschung Süd tirols

^ freiwilligen^ Verzichte °5aus ihr behördlich anerkanntes Recht zu bewegen, so mußte ^ sagte der Statthalter — zu den außergewöhnliMvMÄtaßnahmen geschritten W-rdm.5-Nnd^diese^Logik HavaktMerM WichiMPoliMin^ allgemein^.A^ Rech! Hat-kürzlich der Abg. Pratze HmerH IM steheM i-chKmF HE dem Kaiser, sondern dem Prager BF rg e r m eiAeT.! — Die deutschen Land-. Mgsabgeordneten ' sind ,die.se^ ^^ten^ ^ ^Enthüllung' fertig! ihnen bleibtnichtsmehr im böhmischen Landtag zu thun übrig, als der — Austritt

, der, wie wir bereits mitge theilt, heute.erfolgen^ürsje,s-z-z-- -'j-.-sj- Die deutschen Studenten Prag's haben unter -dem Vorsitze des Professors für National» ökonomie, Fpeihexxh. voq D ix s^<r, .chzmMw des chlossen,^ >ie..H^ T sä le. .d^L^Or ag^p deutschen Universität zu meiden, so lange das V erbot aufrecht bleibt. So ist denn über die älteste deutsche Univer- I ganz enlwüMg und zwar'von I stellungssuch^ h Betheiligung Oesterreichs an der P a riser Weltaus stelln wg i m- J a h^ e 1900' statt

Coudenhovc'S. Der tschechische Statthalter hat also die Interpellation der deutschen Landtagsabge ordneten beantwortet und diese Beantwortung ist nichts anderes, als ein neuer frecher Faust schlag ins Gesicht der Deutsch«: Oesterreichs. Graf Coudenhove mußte eingestehen, daß das Tragen von Abzeichen durch die deutsche Stu dentenschaft in der ältesten, deutschen Univer sitätsstadt Prag's, wie er bereits am 19. ds. M. festgestellt, ein „statuarisches Recht' sei; aber im nächsten Augenblicke — es lebe

die Confequenz der Heimtücke?! — beschuldigte er diejenigen, deren „statuarischesjRecht' er so eben Seit vorgestern ist die südböhmische deutsche Sprachinsel Budweis der Schauplatz ernster Scenen, deren Veranlassung der Sieg der Deutschen bei den Ge»ne!nderathslvählen im dritten Wahlkörper ist. Eine am Ringplatze nach Verkündigung des Wahlresultates ver sammelte tschechische Volksmenge zog, zum Rath Haus und zum Cafe Zentral, wo die großen Spiegelscheiben und die Eingangsthür mit Steinwürfen zertrüm mert

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 09.01.1901
Physical description: 10
SStes Mtt«»sr Zeitmtg. »».4 Bozen von 1124 auf 1824, d. i. um 63 Prozent, Kältern „ 637 „ 1164, „ „ 83 „ Neumarkt „ 1526 „ S533, „ . S5 „ erhöht hat. Wenn man auch den Umstand berücksichtigt, daß gerade zur Zeit der letzten Volkszählung die Etsch» regulicrung eine große Anzahl italienischer Arbeiter in» deutsche Gebiet zog, so bleibt noch immer die enorme Vermehrung der italienischen Bevölkerung in den deutschen Grenzbezi'ken eine bedrohliche Erscheinung, die uns Deutsche aus «»serer erb

weniger al» der italienische eignet. Die sprichwörtliche ita lienische Genügsamkeit ermöglicht noch unter Verhältnissen, denen der Deutsche erliegt, dem Italiener ein nach seinen Begriffen auskömmliche» Dasein. Der Mangel landwirthschaft- licher Dienstboten, den man im Landwirth- schast»betriebe ganz Deutschtirol» al» schwerwirkende» Uebel empfindet, begünstigt im mittleren Etschthal den Zuzug italienischer Arbeiter, die theils als Dienstboten, theils al» Taglöhner die fehlenden deutschen Arbeit

»kräfte ersetzen. Auch auf gewerb lichem Gebiete zeigen sich vielfach die Italiener den Deutschen überlegen, und e» giebt eine ZZeihe von Gewerben (z. B. Maurer, Steinmetze, Barbiere, Tischler, Anstreicher:c.), deren Betrieb sich über wiegend in italienischen Händen befindet. Gegen die durch die angedeuteten wirthschaftlichtn Faktoren veranlaßte walsche Zuwanderung eine direkte Gegenwirkung zu üben, dürfte sich kaum al» möglich erweisen. Wir müssen uns b gnügeu, an dem Grundsatz 'f-stzuhatten

, daß die Italiener, die auf deutschem Heöiet ihren Erwerb suchen und finden, sich in die Verhältnisse der frei gewühlten neuen Keimath schicken und auf solche Hinrichtungen verzichte« müssen, in denen eiu; Beeinträchtigung des einheitlichen natio» ualeu ßharakters der deutschen Grenzgebiete zu erblicken wäre. Man kann nicht bei Salurn eine chinesische Mauer errichten. Wohl aber können wir dafür sorgen, daß auf unserem Gebiete keine natio nale Züchtung fremder Elemente platzgreift, und daß der nothwendige

zwischen den beiden da» Land Tirol bewohnenden Volk»stämmen ungleich leichter vollziehen, weil in die zwischen Deutschen und Italienern herrschende Grundstimmung keine Spur jene» nationalen Haste» gemengt ist, der anderwärt» die Verständigung zwi schen streitenden Nationalitäten so erheblich erschwert. Wir achten und schätzen in den Italienern die Kinder einer großen völlig ebenbürtigen Kultur- nation, mit der un», abgesehen vom politischen Bande de» Dreibunde», die mannigfachsten wirt schaftlichen

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 05.02.1898
Physical description: 10
verlassen das sinkende Schiff! — Die HeilobrÜder sind von der Südmark zum deutschen Volks verein übergegangen. Dasselbe Material wird jetzt in den Versammlungen des deutschen VolksvereineS zu sehen sein/ wie bisher auf den „Mark'tagen. Bei Kräutner- Bier faßen zur Gründung des neuen Vereines dieselben Herren als „Bauern', die vor ein paar Wochen vom ehrenwerten Stande unserer Landwirte per „GebirgS- trotteln' gesprochen hatten. Die „gnädigen' Bauern, wie v. Piristi, und die gradierten Bauern

, wie Dr. I. Perathoner, Dr. Sueti, Dr. Budig, Dr. Kinsele, Dr. X und Dr. I haben riicht viele Schwülen von der harten Feldarbeit bekommen. Na, aber trotz des „Dr.' und „von' sind die 250 Mitglieder des deutschen Volksveretnes „Bauern', weil eben in der „B. Ztg.' wir „deutschen Bauern' uns m einem politischen Verein sammeln wollten. Bauern müssen's auch sein, weil ein Volksverein in Tirol eben nothwendig aus Ackerbauern besteht. Somit ist unser Bürgermeister zum Führer von „Bauernteppen' avanciert, wie sich Abg. Wolf

verächt lich ausdrückte. Er trägt ja neben anderen Würden auch die Bürde als Obmann der neugebackenen Bauern mit Doctorhut und Adelswappen und Essigsäure im deutschen Volksverein. Vor etlichen Tagen fragte man sich in Bozen noch verwundert, warum der Herr Dr. Julius Perathoner noch nicht bestätigt sei als Bürgermeister der Stadt. Ein Witzbold machte bei der Beantwortung dieser Frage den schlechten Scherz: Die Regierung hätte als Haupt der radical - deut-chnationalen Stadt Bozen doch lieber

einen Deutschen gehabt. Und jetzt nicht bloß allmächtiger Bürgermeister, sondern auch Führer der demschnationalen „Gebirgstrotkl' — in Stiefletten und Pelzmantel! Die ung schlachten Bauern im Städte-Wahlbezirke Brixen—Sterzing, Bruneck— Lienz — Jnnichen — Klausen — Kältern—Tramin haben bisher den Baron Dipauli und Grafen Huyn in den Reichsrath entsendet Da wurde liberalerseits immer ge schrien, dass man nicht Aristokraten, sondern Männer des Volkes hätte wählen sollen. Heuer aber stellt sich unser Dr. Julius

— die „Wacht am Rhein' und die nicht gesungene „Kaiserhymne'. Die Mliberalen gestehen es im Vertrauen: wir möchten den Kaiser zum Jubiläum hochleben lassen, aber — die „grünen deutschen Jungen' ! Jetzt haben die einstmaligen Advocaten, Essigfabrikanten zc., nunmehrigen Bauern, einen politischen Verein. Das „Mideutsche' „Tiroler Volksblatt' hat den Herren den Unsinn einer „deutschen wirtschaftlichen Südmark' solange vorgerieben, bis das Gehirn der Wolfsanbeter phosphorescierte: „Richtig — ein Unsinn

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.04.1899
Physical description: 4
sich auch Herr Dr. Wilhelm Rohmeder, der Obmann der Münch ner Ortsgruppe des „Allgemeinen deutschen Schulvereins', den wir im Namen sämmtlicher Treudeutschen Südtirols auf das Herzlichste willkommen heißen. Nicht nur Naturfreude, sondern auch stets opferbereite Liebe zum deutschen Volksthume führt Herrn Dr. Rohmeder auch diesmal bis an die äußersten südlichen Marken unsers Landes, wo noch auf einigen Sprachinseln die deutsche Zunge klingt. Wie sehr wir Deutschtiroler in der Schuld der Münchner Ortsgruppe

des „Allgemeinen Deutschen Schulvereins' wegen seiner groß herzigen Sorge um die Erhaltung der äußer sten deutschen Posten in Südtirol stehen, sollen einige ziffermäßige Angaben darthun, die wir dem letzten Rechenschaftsberichte dieses Bereines entnehmen. Dort heißt es u. a.: „Auf keinem Gebiete ihrer Thätigkeit haben die Schulvereine so große und in die Augen fallende Erfolge aufzuweisen, wie gerade in Südtirol. Der bereits mit Berwelfchung bedrohte „deutsche Nonsberg' wurde auf absehbare Zeiten

dem Deutschthum gesichert. Das herr lich gelegene Lufarn*) an der West grenze der untergehenden Basfa- ner „7 Gemeinden' ist sich stolz sei- neswiedererwachtenDeutschthums bewußt. Das „Val di Mocheni' ist wieder zu einem „deutschen Fersenthal' geworden; die fünf Ortschaften des Thales hatten vor vier zehn Jahren noch keine deutsche Schule, und heute hat jede derselben eine wohleingerichtete Schule mir ausschließlich deutscher Unterrichts sprache, und sieben vorschriftsmäßig vorgebil dete weltliche Lehrkräfte

verloren ge- gqngenen deutschen Bodens im Etschthale mit Deutschen wirksam gefördert werden. Die Erwerbung solcher Liegenschaften aus welschen Händen, wo immer sie möglich ist, und deren Austheilung unter deutsche Bauern *) Wie wäre es mit einem Versuche. Lusarn zu einem Sommerfrischorle für Bozner deutsche Familien zu machen ? Weniger Bemittelten wird «S ja von Jahr zu Jahr schwerer, in der unmittelbare» Um gebung ein Unterkommen zu finden. in der Form von Rentengütern wäre die oberste und schönste

, an Gemeindeunterstützungen zum Unterhalte und Betriebe deutscher Schulen und Kindergärten und zu Schulhausbauten, an Schülerunterstützungen zur Ausbildung von deutschen Lehrern. Lehrerinnen, Geistlichen und Aerzten, an Christbescherungen, endlich an Vorschüssen zu Schulhausbaulen die nam hafte Summe von achttausend einhundert Gulden ausweist. Wie wir erfahren, hat der „Allgemeine deutsche Schulverein' auch Heuer eine nam hafte Summe zur Verwendung zu ähnlichen Zwecken in Südtirol ausgeworfen. Diese Angaben über die segens

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 10.09.1900
Physical description: 6
vergangen, seitdem Gras Taasfe, der in Listen bewanderte Staatsmann, die Leitung der im Reichsrathe vertretenen König reiche und Länder übernommen hatte. Von Jahr zu Jahr, seitdem er an der Spitze stand, war die Lage der Deutschen in unserer Ost mark ungünstiger geworden, und von Tag zu Tag wurde es klarer und offenkundiger, daß die Machthaber unseres Reiches der erhabenen Bestimmung längst vergessen hatten, die am 4. des Weinmondes (Oktober) 1058 Kaiser Heinrich IV. in die an Ernst den Tapferen

geschriebenen stolzen Worte kleidete: „Die Ost mark sei des Reiches Vormauer und Er der tapferste Reichsfürst!' und daß sie ganz ent schieden die Entdeutschung Oesterreichs an strebten. Die Gefahr wurde immer größer, und nichts oder doch sehr wenig geschah in unseren Alpenländern zu deren Verringerung, geschweige denn Abwehr, wie es ja überhaupt schwer ist, die Deutschen aus ihrer schlummerseligen Du selei zu entschlossener Thatkraft aufzurütteln. Da endlich, im Frühlinge des Jahres 1889, thaten

, wenn man will, sogar eine stattliche Zahl. Aber wie lang hat es gedauert, bis diese Zahl erreicht wurde, und wie mächtigen Antriebes bedürfte es! Erst in den letzten Jahren hat sich unter dem Ein drucke der immer wachsenden Bedrängnis die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß wir Ostmark deutschen einzig und allein auf uns selbst an gewiesen sind, und daß wir uns selbst helfen müssen. Vor allem gilt es da die Werbung neuer Mitglieder. Dann muß die Bildung neuer Ortsgruppen ins Auge gefaßt werden. Zur Weckung und Erhöhung

solcher Thätigkeit im Dienste des Vereines tragen die in jüngster Zeit zutage getretenen Ortsgruppenverbände und Ortsgruppentage wesentlich bei. Auch durch die Veranstaltung von Festlichkeiten kann der Zweck, den Vereinssäckel zu stärken, er reicht werden. Erfreulicherweise ist die Sonn wendfeier fchon ziemlich allgemein geworden. Von dem Grundsahe der so oft betonten deutschen Gemeinbürgschast ausgehend hat sich die Vereinsleitung seit einer Reihe von Jahren an die Landtage der ganz oder doch vorwie gend

deutschen Kronländer unseres österreich ischen Alpengebirtes, an Sparkassen und an eine große Anzahl von Städten und Märkten mit dem Ersuchen gewandt, dem Vereine Süd mark eine Geldunterstützung zuzuwenden. Er freulicherweise wächst die Anzahl der Gemein den, die diese Bitte gewähren, von Jahr zu Jahr. Won Sparkassen und diesen verwandten Anstalten haben sich nur wenige in den Dienst unserer Sache gestellt; die meisten lehnten eine Unterstützung mit dem Hinweise auf ihre Satzungen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.10.1900
Physical description: 8
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 Nnlcrhliltiings-Bcilagen, 52 humoristischen Beilagen nnd 24 Modebeilagc». 236 Fcrnsprechstelle Nr. es. Mittwoch, den 3. Aktober 1900. Schriftleitung: Aornplag. 60. Zaßrg. Schmerzende Angleiche. Unter dieser Ueberschrift brachte vorigen Mittwoch der „Alto Adige' Auszüge aus den bei der Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines in Graz und bei der in Darm stadt stattgefundenen Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen

den Eroberungskrieg zur Erweiterung des Trentmos bis zum Brenner hinauf, während unsere „Südmark' mit ihren äußerst schwachen Mitteln und Kräf ten den immer heftigeren brutalen Vorstößen kaum Einhalt zu bieten vermag. Wir Deutschtiroler haben nur guten Grund beschämt zu erröthen, wenn dieses Blatt in überschwengliches Lob über die Thatkraft, Ein- müthigkeit und Opferwilligkeit der Deutschen in der Förderung ihrer nationalen Interessen und in der Unterstützung ihrer gefährdeten Brüder an der Sprachgrenze ausbricht

. „Die in diesen beiden Versammlungen gehaltenen Reden', so erzählt das Trientiner Blatt seinen Lesern, „sind nüchtern, ja sogar hart und rauh und' hart zu nennen und machen im Ver gleiche zur feurigen und wohlklingenden Be redsamkeit gewisser ähnlicher Kongresse in Italien gewiß einen ärmlichen Eindruck; die Beredsamkeit jener Deutschen liegt jedoch in den Ziffern, in der Genauigkeit und Sicher heit, womit sie stolz über die deutsche Sache in allen Weltgegenden sprechen, sie liegt in den Thaten, welche unwiderlegbar

ihren wun derbaren Fortschritt beweisen, so zwar, daß sie in vielen Orten selbst die Engländer ver drängt haben, im Vertrauen, das aus ihren Worten: spricht, sie liegt in der eisernen Hart näckigkeit, in dem sicheren Bewußtsein ihrer hohen Mission auf Erden, weshalb sie es auch als unmöglich halten, daß ein Deutscher seine Eigenart einer fremden anpassen könne.' Dies Lob mögen mit Recht zum Theil die Deutschen in Böhmen und Steiermark, und vollauf unsere markigen Brüder im Deutschen Reiche

nazionale etwas zu thun. Diese Gelder sind meist außerhalb Tirol zum Schutze gegen das Vordringen der Slaven aufgebraucht worden und nur ein sehr kleiner Bruchtheil davon diente zur Abwehr der Ver- welschung unserer deutschen Sprachgrenze ; so groß ist nämlich die Gleichgiltigkeit, die wir Deutsch-Südtiroler der ungeschmälerten Be wahrung des von unseren Vätern ererbten höchsten und heiligsten Gutes, der Erhaltung unserer deutschen Sprache, Gesittung und Art, entgegen bringen, daß sich darum unsere

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.08.1897
Physical description: 4
, Ziegelsteinen und Messerstichen. Jüngst hal der un glückliche Kommandant einer bei Neundorf von Tschechen lückisch überfallenen deutschen Feuerwehr, dem von einem Ziegelstein der Schädel zerschmettert worden war, den Geist ausgegeben: eine Witwe mit unmündigen Kindern wehklagt an dem Sarge des Schlachtopfers tschechischer Bestialität. Zu Postrum lohnen tschechische Soldaten deutsche Gastfreundschaft mit blutigen Brutalitäten, selbst gegen greise Frauen; der tschechische „Bildungsverein' von Hostomitz

lieferte auch einen klassischen Beweis von tschechischer Bildung: wer sich vor den Häusern oder auch nur an den Fenstern zeigte, erhielt Stockhiebe oder einen Stein an den Kopf. Außer einem großen Exzeß in der Scharka wurden die Deutschen achtmal in Prag wegen Gebrauchs ihrer Sprache angefallen, säst an einem Tage; die Tschechen wollen in Prag kein deutsches Wort mehr dulden. Vergebens gab der Statthalter.dem Prager Bürgermeister, der über deutsche Vergewaltigungen klagte, den freundlichen Nath, zuerst

vor der eigenen Thür zu kehren. Sie hielten vielmehr unlängst in der deutschen Stadt Aussig wohlgemut!) und unbehelligt einen „Min- derheitskongreß', wobei der im Lande zu „Erhebungen' herumzigeunernde Dr. Baxa in die Kriegstrompete stieß. Die Regierung möge sich die acht Punkte, die dort be schlossen wurden, des näheren besehen, damit endlich auch an hoher Stelle die Wahrheit zum Durchbruch gelange, daß es eine bare Unmöglichkeit ist, mit einem Stamme, wie der tschechische zusammenzuleben

eine „Nothwendigkeit fei und durchgeführt sein müsse'. Die Deutschen begaben sich dabei für immer der Schicksale. Bon G. Strudcr. 17 Heinrich, der bei dieser sehr offenherzigen Erklärung den Major mit verlegenem Erstaunen von der Seite aus betrachtet hatte, mußte mit einem Male lächeln. „Sie besitzen einen wahrhaft seltenen Scharfblick in der Beurtheilung der geheimsten Gedanken eines Andern', meinte er mit verstohlener Ironie. „Nach dieser Ver sicherung von Ihnen wäre es übrigens mehr als unhöflich

ge genüber den Prager Pultmusikanten: „Die Hand der Regierung ist an der Kurbel und man wird staunen über die Energie, mit der die Regierung einschreiten wird.' Gedreht hat sich was. aber nicht die Kurbel, sondernder obere Wind. Erst staunten die Deutschen über Taaffe's völlige Unthätigkeit, die den Jungtschechen ihre Obstruk tion sörmlich prämiirte: damals hatte die Regierung so zarte Skrupeln über die Statthaftigkeit des Verordnungs weges sogar betreff Errichtung des ftipulirten Kreisge richtes

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 04.07.1900
Physical description: 12
italienischer Gruppen, der Trientiner, wie der küstenlandischen Abgeordneten, den deutschen Zentralismus zu be kämpfen. Nach einer längeren Debatte, an der sich zahl reiche Mitglieder deS Vereines betheiligten, wurde ein kombinierter Antrag Stefanelli'S und Lorenzvni's angenommen, welcher lautet: «Die Versammlung protestiert gegen die fortdauernden Uebergriffe der Majorität deS Tiroler Landtages und insbesondere gegen dessen jüngste Beschlüsse. Die Abgeordneten werden aufgefordert, in der ersten Sitzung

» am Strand« der Seine zu einem geistigen Turnier aller Bitter herauigerus«» hat. Mögen diese Wi-kungen denn auch segensreich sür alle Völker und Staaten d»S Erdball» auSIallenl «iithsel-Auflösuug aas Nr. 78: Asm — Asien. YMische Uachrichleu. Meran. 3 Juli. Der II. Parteitag der Deutschnationalen Tirols, der vorgestern im „Deutschen Caf6' in Innsbruck stattfand, war sehr gut, insbesondere von auswärts auch auS Südtirol, besucht. Der Parteitag beschloß die Schaffung eines deutschnationalen ParteiratheS

und noch dazu von einem liberalen Deutschen, der dadurch und durch seine Erklärung „es trenne ihn von der katholischen Bolkspartri mehr angewöhnte Abneigung und keine prinzipiellen Gegensätze' sich als angeblich freiheit lich Gesinnter für alle Zeit gerichtet hat. GR. Lun aus »-'ozen begründete eine aus mehreren Punkten bestehende, sich mit der Autonomie-. Fassaner-Frage und der Verwälschung Deutsch Südtirols besassende Resolution und forderte die mannhafte Abwehr gegen daS mächtige Borschreiten deS welschen Elementes uud

scharfe Stellungnahme gegen die immer mächtiger werdende l exa ns-ionalc und national-italienische Partei auf Weitere Anträge betrafen die Erweiterung des Linzer Programmes, in welches auch der Passus Bekämpfung deS römisch-klerikalen und feudal aristokratischen Einfluss,s zc. aufgenommen werden solle; die Gründung einer deuischen Volksbank sür Tirol zur Hebung der in wirthschaflliche Be- drängniß Gerathenen und zum Schutze deS deutschen Besitzstandes an der Sprachgrenze. Dr. Wenin beantragt

: „Der heutige II. deutschrationale Partei- tag spricht unter der Voraussetzung, daß der Bericht in Nr. 26 vom 24. Juni 1S00 der „Alldeutsche Blätter', daß der Tiroler Landtag dem zoäalic-o cattolico ikliano in Bozen eine jährliche Unter- stützung bewilliget, dagegen ein Unterstützungsgesuch deS deutschen SchutzvereineS Südmark einstimmig abgelehnt hat, für dieses einseitige, deutschfeindliche Vorgehen seine schärfste Mißbilligung auS; fordert die deutschen freiheitlichen Abgeordneten des Tiroler Landtages

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.04.1899
Physical description: 6
. Mit 53 illustrirten Nnterhattungsbeitagen. H i. i? O Ar. 9S Fernsprechstelle Nr.?«». Montag, den 24. Apn! 1899. SchristMtung: «ornpla«. 59. Alt lagt des DtuWhWS m Mtirol.') Die Lage der Deutschen in Südtirol wird als »trostlos' in einem jüngst in der Münch ner Zeitschrift „Odin' veröffentlichten Aufsatze bezeichnet. Wenn diese Bezeichnung immerhin der Ausdruck einer schwarzseherischen Stimmung ist, so kann doch die Gefahr, die hohe Gefahr einer allmählichen Verwelschung Südtirols zwischen der Salurner Klause

und Bozen und Meran — und selbst darüber hinaus nicht geleugnet werden. Ein Vergleich der Ergebnisse der Volks zählungen von 1880 und 1890 ergibt, daß in diesem Zeitraume die deutsche Bevölkerung in der Bezirkshauptmannschaft Bozen z. B. um 1371 Seelen ab-, die welsche dagegen um 2627 zugenommen hat' Hervorzuheben ist, daß in St. Jakob einer Verminderung der Deutschen um 112 eine Vermehrung der Welschen um 178 gegenüber steht; in Leifers ist das Verhältnis — 258 Deutsche zu -j- 356 Welsche; in Branzoll

, daß die Volkszählung des Jahres 1900 einen Still stand dieser Bewegung erweisen werde. Vielmehr wird das Verschwinden der Deutschen aus Laag, Pfatten, Buchholz und das weitere Schwinden unserer Volksgenossen in den übrigen der angeführten Gemeinden festgestellt werden. Diese Bewegung beruht theils auf natür lichen — d. h. sozialpolitischen Ursachen, die eine raschere Vermehrung der welschen als der deutschen Bevölkerung Südtirols bewirken. Alle Erfahrung lehrt, daß ein ländliches Proletariat

über obiges Thema wieder, welches am ersten deütschvöllischen Parteitag Tirols erstattet wurde. ' ^ völkerung proletarisiren und unter ihr eine gleiche Volksvermehrung hervorrufen. Allein auch unsere nationalen Unterlassungs sünden haben zur Verwelschung deutschen Bodens vieles beigetragen, und in dieser Be ziehung liegt es an uns. Wandel zu schaffen, worüber ich mich im Laufe meiner AuSein- derfetzungen näher auSlassen werde. Zuvörderst können wir also feststellen, daß viele Orte an der Sprachgrenze

—, unmittelbar vor den Mauern Bozens: St. Jakob, Leifers, Branzoll, Pfatten, weiter oben im Etfchthale: Gargazon und Burgstall. Ebenso wenig dürfen wir der heute leider von uns abgetrennten deutschen Siedelungen im Trientinischen vergessen, die mit rührender Treue bis heute am deutschen VolkSthume festhielten, und deren deutsches Bewußtsein durch die uns Deutschtiroler einigermaßen be schämende Opferwilligkeit und Mühewaltung reichsdeutfcher Männer neuerdings geweckt wurde, so daß sich vieler jener national

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.10.1894
Physical description: 4
ist der Theil, der aus Tirol Bezug hat. Noch nie ist in so schlagender Weise die' Verdrängung des deutschen Elementes aus unse- teM schöllen Südtirol nachgewiesen worden. Auch das Treiben der Itlianissimi schildert der Autor in lebendiger Weise. W a «wollen nun die Jtalianissimi in Tirol? ruft er aus. Daß es nicht gerade die Befestigung der Herrschaft des Hauses Habsburg in der nun schon über ein halbes Jahrtausend ihm ge horchenden Heimath WältherS von der Vogelweide und Sandwirths 'Höfer 'sei, ist daraus

abzunehmen. däA mehrere derselben, adelige Herren mit verun stalteten deutschen Namen, unter besonderer polizei liche? Aufsicht stehen! Nach den Plänen dieser Herren, utn die das ganze eigentliche Italien weiß, soll der IHeil Tirols, der südlich vom Brenner liegt, also nicht nur die überwiegend wälschen Bezirke im äußer- sieN Süden, sondern es sollen auch das nördlicher? völlig deutsche Gebiet des VintschgaueS, Pusterthales, das Land am Eisack und vev oberen Etsch mit Städten wie' M e ran, Bozen, Brixen

, Neumarkt nick Klausen dem Königreiche Italien einverleibt und eA'kdeutscht werden. Schon steht dieser Zu- kuüststtattm der Jtalianissimi in den Schulat -) .Die Bedräng»!» des DeutschthumS in Oesterreich-Ungarn' IweiundfünMIter ZchrMg. Mittwoch den W. Wtoker !4 Wiw. SliliW „Lchm»»-. lauten verzeichnet, wonach man ihre Kinder unter richtet, als wäre est WkrKchkid. Als Hauptursache der zunehmenden Verwälschung führt der Autor den überwältigenden Ein fluß der Geistlichkeit an. ES werden in deutschen

Gemeinden beinahe immer Priester ange stellt, die kaum ein Wort deutsch können. Der Autor fährt fort: Wie verhielt sich nun die Negierung zv diesen Zu ständen? Leider muß ich sage:-.: ziemlich gleichgültig und ohne Entwicklung von Thatkraft. Ncuhdem schon seit 1838, also seit mehr als einem halben Jahr hunderte, über die in den Südalpen wohnenden Deut schen allerlei g» druckt, ja manche deutschen Gemein den, an welche'das Gedächtnis erstocben war, von neuem entdeckt worden waren, begann

Welschen, er nnd sein Geschlechte für alle Zeiten. Dem wirkt nun außer der Deutschen Schulgesellschaft in Innsbruck entgegen der Deutsche Schulverein, indem er die dort vorhan denen deutschen, oft recht bescheiden ausgestatteten Schulen unterstützt, Lehrer wie Schüler und Schü lerinnen mit dem Nöthigen versorgt, ihnen Fortbil düng nach der Schulzeit ermöglicht und durch Be suche aller noch deutschen Ortschaften und Briefwechsel Beziehungen zu denselben und deutsches Bewußtsein- bei ihnen erhält

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.09.1899
Physical description: 6
. Man hält sich alle diese Kanne gießereien am besten vom Halse und bleibt dabei, daß jede Unternehmung seitens öster reichischer Staatsmänner, welche nicht von vornherein eine glänzende Genugthuung für die gedemüthigten Deutschen offen zum Ziele hat, scheitern muß, ob sie nun Herr v. Chlu mecky oder wer anderer unternimmt; daß aber das eines neuen politischen für die diesseitige Reichshälste mit der Beseitigung der Regierung Badein Nr. 2, d. i. des Grafen Shun beginnen muß! Wird dcis festgehalten

, so kann man ruhig dem Verlaufe der Dinge zusehend Ob nun die „katholische Volkspartei' anfängt, sich in der Majorität unbehaglich zu fühlen und sich an- das deutsche Pfingslprogramm zu erinnern, vor Hessen Spiegelbild schon die stolze „Ma jorität' in den Brunnen fallen müßte; ob nun Dr. Lueger sein Schaukelsystem zwischen Thun und dem deutschen Pfingstprogramm, welches er mit unterschrieben hat, fortsetzen will oder nicht, ob nun die Officiösen frei willig oder über Auftrag des Grafen Thun den Tschechen

natürlich mit der gebührenden Ehrerbietung, welche sie sür die Deutschen niemals aufbringen, ins Gewissen reden, sie möchten doch um Gotteswillen ihren Dick schädel ein wenig aufweichen, den Deutschen muß der Sieg in diesem Schritte zutheil werden, wenn sie durch nichts von der Linie, die sie 'geschrieben haben, abbringen lassen. Alles Jammern um den Parlamentarismus auf Seite der Regierungsfreunde braucht die Deutschen nicht zu rühren. Der Regierung ist das Parlament nur dann von Werth

, wenn die klerikal-feudale Partei obenauf bleiben, wenn dabei die jetzige Politik sortgesetzt werden kann. Gerade das rst s jedoch, was die Deutschen nicht länger vertragen und ein Parlamentarismus mit solchen Früchten und Voraussetzungen hat für die Deutschen gar keinen Werth. Die Regie rung ist auch entschlossen, wenigstens droht sie damit, auch ohne Parlament zu regieren, wenn das Parlament ihr und ihrer künstlich zusammengeschweißten Majorität nicht ein williges Werkzeug abgibt. Das freilich wäre

Hr am liebsten. Das wäre aber eben die Fortsetzung jener Vergiftung des Deutschthums, welches seit vollen zwanzig Jahren mit Hoch- Auck betrieben wird. Darauf können die' Deutschen nicht länger mehr eingehen: Sie Haben es lange genug- mit einer „allergetreüs- steu Opposition' versucht, um nicht zu wissen, wohin es geführt hat. ' Wenn den Deutschen jetzt Vorwürfe ge macht, werden; daß sie Alles in Frage stellend so können sie mit dem Vorwurfe, daß ihre Güte und Vertrauensseligkeit mißbraucht und getäuscht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 22.01.1901
Physical description: 6
können. Im Eingange der Denkschrift wird auf die ziemlich scharfe Abgegrenztheit der Wohn sitze der drei Tirol bewohnenden Volksstämme, der Deutschen, Italiener und Ladiner hinge wiesn. Auf Grund der Ergebnisse der Volkszähl ung vom Jahre 189V — von welchen die der eben vorgenommenen freilich in Einzel heiten, wenn auch nicht im großen und gan zen, wesentlich abweichen dürften — erscheine der Sprengel des Laudesgerichts Innsbruck beinahe reindeutsch (218.332 Deutsche, 1238 Italiener); dagegen wohne in Welschtirol

neben 333.733 Italienern die nicht unerheb liche Anzahl von RV.VSS Deutschen (in Trient 2339, in den Grenzgemeinden und Sprachinseln, jahrhundertealten kerndeutschen und widerstandsfähigen Siedelnugen der Rest von über 7VW Seelen) was unserer, nicht aber der Meinung Dr. v. Grabmayrs nach die Gewährung der Autonomie an Welschtirol durch die deutsche Landtagsmehrheit als einen ungerechtfertigten Machtverzicht erscheinen läßt, durch den die letzten deutschen Wachtposten am südlichen Eingangsthore

des deutschen Alpenlandes preisgegeben werden, und unsere Vertheidigungslinie gegen das nach Norden dringende Romanenthum weit zurückverlegt wird. Ein namhafter Theil italienischer Kräfte und Mittel wurde bis jetzt auf den, wenn gleich erfolglosen Versuch verwendet, die deut schen Sprachinseln in Welschtirol zu italia- nisiren, indem an allen diesen Orten den vom Allgemeinen Deutschen Schulvereine unter stützten, blühenden deutschen Gemeindeschulen zum Trutze auf Verwelfchungsschulen von der -Lega

' bedeutende Mittel ziemlich erfolglos verschwendet wurden. Wenn nun die Trientiner ihre Autonomie in Schulsachen dazu benützten, und das wer den sie natürlich, um die deutschen Gemeinden zur Erhaltung ausschließlich italienischer Schulen zu zwingen, bekäme die „Lega' große Mittel frei, die sie zur Errichtung von Privat schulen für die in Deutschsüdtirol eingedrun genen Welschen verwenden könnte. Man sieht also, daß eine unbeschränkte Autonomie nach dem Geschmacke Trients nicht nur die Vernichtung

(Bezirkshauptmannschaft Trient) beweist, worin die Einführung des Deutschen als Un terrichtssprache in den dortigen Kindergarten verlangt wird. Diese Bittschrift, in die wir Einficht nehmen konnten, trug ungefähr fünf zig zweifellos deutsche, natürlich verballhornte Namen. Die große Gefahr der allmäligen Verwel- schung Deutschsüdtiroks wird an der Hand einer Vergleichung der VolksMlungsergebnisse von 1880 und 139V in der Denkschrift lebhast betont. Das Verhältnis zwischen den eingesessenen Deutschen und italienischen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 05.01.1898
Physical description: 8
Nr. 3 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Mittwoch, den S.Jänner 1393. In überaus warmen und herzlichen Worten begrüßte Dr. Erler den Geistsshelden der deutschen Opposition, den streitbarsten Vor kämpfer im Kriege und die heilige Sache des deutschen Volkes. In 1'/- stündiger, überaus geistvoller, an richtiger Stelle mit Ernst und Scherz ausge statteter Rede erörterte Dr. Lecher die poli tische Lage in Oesterreich. Die Zeiten — so sagte Dr. Lecher — sind für uns Deutsche sehr ernst

der Verhandlungen mit den Vertrauensmännern in Böhmen seien zwar nicht bekannt. Man werde die Friedens vorschläge anhören und prüfen, aber weder eine Abänderung noch eine Beseitigung der Sprachenverordnungen könne die Deutschen befriedigen. Die Frage nach den Existenzbedingungen Oesterreichs sei aufgeworfen und müsse be antwortet werden. Seit Jahrhunderten war Oesterreich eine deutsche Vormacht. Der deutsche Kaiser war der Lehensherr des böhmischen Königs und dieser war auch als solcher niemals ein Souverän

. Durch die Zerreißung des staats rechtlichen Zusammenhanges mit den übrigen deutschen Staaten im Jahre 1866 und durch die nationale Eigenart der nichtdeutschen Stämme wurden die Regierungeu zu Konzes sionen an die Nichtdeutschen auf Kosten der Deutschen getrieben. Wenn die Ungarn. Polen oder Tschechen Hunger hat^ ten und schrien, dann wurde ihnen eine Portion Deutsch servirt. Das wyr die ganze Kochkunst. Und auch jene Regierung, in welcher einige altliberale Führer das Ziel ihres Lebens erreichten und Minister

uns der Bescheid, diese Modethorheit werde schon von selbst aufhören, und es kam in der That von will man ein selbstständiges Königreich Böhmen folgen lassen. Es bleibe den Deutschen unter solchen Umständen nichts übrig, als nur ihr Volks- thum zu vertheidigen, alles Trennende hintan zusetzen und sich als ausschließlich nationale Partei zu konstituiren. (Tosender Beifall.) Eine Rettung erblickt Redner nur in einem gründlichen Systemwechsel und darin, daß auch die Slaven Konzessionen machen und die deutsche

Sprache als Staatssprache anerkennen. Zu einer solchen Einsicht werden die Nicht- deutschen freilich umso weniger kommen, als die katholische Volkspartei sich noch nicht hin reichend gebessert hat. Sie befindet sich inclu- sive der Tiroler Gruppe auf Seite der Neu- hufsiten und wenn der Tiroler Dichter Senn wieder seine Frage stellte: Tiroler Adler warum bist du so roth, so würde er antwor ten: Mcht allein vom Sonnenscheine, nicht allein vom Feuerweine und nicht vom Feindes blut bin ich so roth

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.11.1898
Physical description: 8
, wie es unser Bruder stamm der Siebenbürger Sachsen erlebte, und Zwar aus dem Grunde, weil die Vertreter der Siebenbürger Sachsen in nationaler Beziehung nicht stets voll und ganz ihre Schuldigkeit thaten. Wir können trauern darüber, daß man am Ende dieses Jahrhunderts spricht von einem absterbenden Staate Oester reich. Man kann aber auch von einem auf lebenden deutschen Volke in Oe st er reich sprechen. Die deutschen Bürger sind sich bewußt, daß sie nicht der Baum, aber der stärkste Ast am Baum

lauter werde der Ruf: Los von Rom ! Das müsse das Schlag wort in dieser ernsten Stunde nationalen Kampfes sein, wo die Deutschen in nationaler Beziehung der Verzweiflung nahestehen. Wenn die deutschen Vertreter irgendwie und irgend wann im Kampfe ermüden sollten, wie die Vertreter des Siebenbürger Landes thatsäch- ich ermüdet sind, dann werden die Sprachenverordnungen bleiben. Wenn die deutschen Vertreter aber voll und ganz rücksichtslos in diesem Kampfe ihre na tionale Pflicht erfüllen

, dann wird und muß der Sieg unser sein trotz der Deutsch- klerikalen. Wir wünschen keine neue Taktik, wir fürchten sie sogar, wir wünschen nur eines, daß uns Deutschen in Oesterreich end- ich voll und ganz unser nationa les Recht werde. Wenn man uns be fragt: Was ist Euer, der Deutschen Vater land? so sagten wir immer und es auch heute: Das Vaterland in unserem Sinne ist kein Staatengebilde, kein österreichischer Staat, son dern die deutsche Stammeserde ist unser hei liges Vaterland (Heilrusc bei der Schönerer

, über den jetzt verhandelt wird, ist für die österreichische Hälfte noch ungün stiger. Kann man nun behaupten, die Deut schen verletzen das Staatsinteresse, wenn sie sich gegen eine solche Zumuthung wehren? Umso eher sind sie im Recht, als die Ungarn ja kein Hehl daraus machen, was sie für die Zukunft anstreben. Sie wollen ihre wirth- schastlichen Verhältnisse derart kräftigen, daß sie eines Tages ohne Gefahr und Verlust sich vollends selbständig machen können. Warum sollen nun die Deutschen nicht auch aus Nationalität

so handeln? Warum sollen sie das österreichische Volk nicht vor einer solchen Ausbeutung durch die Ungarn bewahren? Nun stünde für die Deutschen die Sache nicht einmal so schlecht, wenn sie als geschlossene Macht auftreten würden. Aber eine Einigkeit ist leider bei der ganz außerordentlichen Zer splitterung sehr schwierig zu erzielen, und mit das Traurigste ist, daß es unter den Deutscheu „schwarze Tschechen' gibt; die katholische Volkspartei ist es, welche die deutsche Sache im Stiche läßt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 22
Date: 08.01.1898
Physical description: 22
Länderautonomie. Nach Ihrem Wunsch solle es kein festes , österreichisches Staatsgefüge mehr geben, wie es jetzt ist, sondern eine Reihe österreichischer Einzelstaaten, | die ein Verhältniß zu einander einnehmen, wie > Ungarn zu Oesterreich. Redner betonte die wirthschaftliche Bedeutung des Kampfes der Deutschen gegen den sich in Oester reich mehr und mehr ausbreitenden Slavismus, der das deutsche Geschäftsleben in unglaublicher Weise schädige und wendete sich dann auch gegen den An wurf

an Patriotismus zurück und ein anderer forderte zur Wachsamkeit auf, um eine Verwälschung des deutschen Sprachgebietes an unseren Grenzen zu verhindern. — In Innsbruck erschien Dr. Lecher am Montag abends in einer im großen Stadtsaale abgehaltenen allgemeinen Wählerversammlung der nordtirolischen Städtekurie, die von Deutschfreisinnigen, Nationalen und Sozialisten sehr stark besucht war. Der Herr Abgeordnete sprach in anderthalbstündiger Rede ebenfalls über die innerpolitische Lage, erörterte das Verhältniß

Oesterreichs zu Ungarn, die Situation in Galizien und Böhmen, sowie die allgemeine Ver wirrung, welche das Kabinet Badeni hinterlassen habe. Er betonte die Nothwendigkeit des Zusammen gehens aller deutschen Parteien zur Abwehr des Slavismus im Interesse des Gesammtstaates und kritisirte dann das Verhalten der katholischen Volks partei und der tirolischen Mitglieder demselben. Bürgermeister Greil bezeichnete es als wichtige Auf gaben, die Abgeordneten im Kampfe um das Deutsch thum zu unterstützen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.03.1900
Physical description: 6
, so überaus wichtig ist diesmal diese Wahl für uns Deutsche. Wenn wir es selbst noch nicht wüßten, so sagt es uns das Leiborgan der Jtalianissimr, der „Alto Adige' in einem Leitartikel vom 4. bis 5. d. M. Der Bezirk Bozen besitzt seit dem 2V. Februar 1900 eine Gemeinde mit wälscher Vertretung, und das, zu unserer Schande muß es gesagt werden, mit deutscher Hilfe. Der „Älto Adige' ist ganz berauscht vor lauter Freude über diesen „Sieg' über die Deutschen und begeistert fordert er die „Lega nazionale

Mitglieder in die Gemeindevertretung. Nun wählte der dritte Wahlkörper. der bis aus 24 Wähler alle Wahlberechtigten umfaßt, durchwegs Freunde des Deutschthums und der dortigen deutschen Schule, darunter den. um diese Schule verdienstvollen Kuraten Herrn Malpaga. Im zweiten Wahlkörper wurden für die „theuren Freunde' des „Alto Adige' fünf und im ersten Wahlkörper sechs Stimmen abgegeben, während auf die deutschfreund lichen Bewerber in diesen beiden Wahlkörpern nur je vier Stimmen entfielen. Im zweiten

Wahlkörper haben die Signori eine Witwe deutscher Abkunft solange durch die Vorspiegelung, es handle sich nicht um die deutsche Schule, sondern um die Herab minderung der Gemeindeumlagen, überredet, bis sie ihrem Vertreter die Vollmacht gab, für die Wälschen zu stimmen. War es im zweiten Wahlkörper eine schwache Frau, welche den Jtalianissimi zum „Siege' verhalf, so war es im ersten Wahlkörper aber die be wußte Mithilfe eines Deutschen, und korribils äiotur, eines Enkels eines Tiroler Freiheits kämpfers

, der seltsam genug noch obendrein Mitglied der Traminer Ortsgruppe der Süd» mark ist. Was mag sich Herr Psurtscheller gedacht haben, als er für die wälschen Be werber die sechste, ausschlaggebende, Stimme abgab? Wenn die klerikalen Zeitungen bei dieser Gelegenheit ihren grimmigen Hohn über den deutschen Schulverein ausschütten, so kann sür diese That doch nicht die ganze Südmark, sondern nur Herr Psurtscheller allein dafür verantwortlich gemacht werden. Das ist der „schöne Sieg' der Italiener m Pfatten

die interessante Thatsache nicht unerwähnt bleiben, daß der Bürger meister und mehrere Gemeinderathsmitglieder gar nicht in Pfatten wohnhast sind, sondern von tief drunten im „Trentino' herauf die Gemeinde leiten. Wie sie dieses Kunststück zuwege bringen, wird wohl manchem ein Räthsel sein. Wie die Signori es mit der deutschen Schule meinen, können wir am besten be weisen, wenn wir den „Alto Adige' selbst sprechen lassen. Nachdem er Herrn Psur tscheller als einen der spärlichen unter den Deutschen vorkommenden

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.01.1898
Physical description: 8
der Dreitheilung der Verwaltung in Böhmen bezüglich eines deutschen, tschechischen und gemischtsprachigen Gebiets nehmen die Tschechen schon wieder zurück, und sie poltern wieder vernehmlicher mit der unbedingten Zweisprachigkeit der Beamten im ganzen Lande. Auch das ist ivohl besprochen worden, und die deutschen Abgeordneten, welche in Wien bei Gautsch waren, sehen wohl einigermaßen klarer und schärfer in die politische Lage als zuvor. Das wird nicht ohne Einfluß bleiben auf die Ver handlungen und Beschlüsse

der deutschen Ver trauensmänner bezüglich des böhmischen Land tages und der ferneren Haltung der Deutschen in Böhmen. Km politische« Schauplatz. Tschechische Pläne. Die Meldung, daß die deutschen Abgeord neten Böhmens im böhmischen Landtage er scheinen wollen, wird vom Blatte „Narod. Lisch' mit folgenden Worten begleitet: „Of fenbar wollen die Herren ihre unterbrochenen berühmten Produktionen aus dem Wiener Par lamente hier (in Prag) fortsetzen. Sie sol len sich aber nur unterstehen! Beim ersten Skandal

der Antheilscheine, mit ihrem guten Zwecke leicht an Mann ge bracht werden. Bon der Verwälschung der Meraner Seitenthäler gibt folgendes „Schätzungs protokoll' einer durchwegs deutschen Meraner Landgemeinde lautes Zeugnis: „Schätzungs- prottokoll besitzer des neuer bauten Gasthauses in ... . sucht bei derGe- meindevorstehung nach um die Abschätzung seines Werthes von diesen neu Bau. Von Seite der Gemeindevorstehung wurden heute die beeideten und gefertigten Schätzmänner vorgeladen und die Abschätzung vorgenommen

bei der Steuerbehörde abgeben wollen, dies wegen des allfälligen späteren Parteienandranges in ihrem eigenen Interesse möglichst bald thun sollen. Die deutsche Südmark. Wir erhalten folgendes, von rein nationaler Begeisterung und Schönheitssinn diktierte Gedicht: Kennst du die Stadt im Alpenlande Am kühlen grünen Eisackfluß, Erbaut vom deutschen Handelsstande An vielbekränzter Berge Fuß? Die kleine Stadt hält treue Wache: .Sie ist die Südmark deutscher Sprache! Kennst du die letzte Stadt im Süden

, Wo man das deutsche Lied noch pflegt. Wo deutsche Herzen nie ermüden. Wenn wälsche Tücke neu sich regt? Die Stadt, der deutschen Freiheit Wehre, .Die Südmark ist's der deutschen Ehre!' Kennst du die Stadt, von der so schwer Sogar die Sonne Abschied nimmt. Und wie ein seurig Rosenmeer Ihr letzter Kuß noch lange glimmt? Die schöne Stadt, hör' es aufs neue: „Die Südmark ist'S der deutschen Treue l' Sie ist die Stadt der milden Lüfte, Wo schon im frühen Monat März Der Blüthen Schnee, der Blumen Düfte Erfreu'n

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 22.04.1901
Physical description: 6
Nr. 31 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag, den 22. April 1901: Anarchist Romagnoli, der jüngst in Deutsch land verhaftet wurde, von Paterson aus An weisungen erhielt. Z»r mWiroler Frage. Es liegt ein dritter Artikel Dr. v. Grab- mayrs über die welsche Autonomie vor, wo rin die Bedingungen bekannt gegeben werden, welche die deutschen Abgeordneten an „den Verzicht auf das hundertjährige Vorrecht des Tiroler Landtages knüpfen.' In Bezug auf die Abgrenzung verlangt Herr v. Grabmayr

die Angliederung der vier deutschen Gemeinden des Nonsthales an den politischen Bezirk Meran und der deutschen Gemeinden Truden und Altrei an den poli tischen Bezirk Bozen. — Das ist alles. — Die deutschen Sprachinseln des „Trentino' sowie Fassa sind somit den autonomen Sig- nori von Trient auf Gnade und Ungnade aus geliefert. Wir fürchten, daß angesichts dieses Um- standes die Forderung, die derzeit bestehenden deutschen Schulen im Trentino mögen dem deutschen Landesschulrathe unterstellt werden, einen rein

akademischen Wert hat. Warum wäre es denn nicht möglich, die deutschen Gemeinden des „Trentino' in Be zug auf ihre übrigen autonomen Angelegen heiten der deutschen Abtheilung des Landes- ausschufses unterzuordnen, um sie so dem welschen Einflüsse möglichst zu entziehen? Ohne Unabhängigkeit von der welschen Kurie dürften sie auf die Dauer ihre deutschen Schu len nicht halten können. Daß man dem autonomen „Trentino' Fassa widerstandslos preisgibt, ist unserer Meinung nach ein Verrath an deutschen

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