, wie es unser Bruder stamm der Siebenbürger Sachsen erlebte, und Zwar aus dem Grunde, weil die Vertreter der Siebenbürger Sachsen in nationaler Beziehung nicht stets voll und ganz ihre Schuldigkeit thaten. Wir können trauern darüber, daß man am Ende dieses Jahrhunderts spricht von einem absterbenden Staate Oester reich. Man kann aber auch von einem auf lebenden deutschen Volke in Oe st er reich sprechen. Die deutschen Bürger sind sich bewußt, daß sie nicht der Baum, aber der stärkste Ast am Baum
lauter werde der Ruf: Los von Rom ! Das müsse das Schlag wort in dieser ernsten Stunde nationalen Kampfes sein, wo die Deutschen in nationaler Beziehung der Verzweiflung nahestehen. Wenn die deutschen Vertreter irgendwie und irgend wann im Kampfe ermüden sollten, wie die Vertreter des Siebenbürger Landes thatsäch- ich ermüdet sind, dann werden die Sprachenverordnungen bleiben. Wenn die deutschen Vertreter aber voll und ganz rücksichtslos in diesem Kampfe ihre na tionale Pflicht erfüllen
, dann wird und muß der Sieg unser sein trotz der Deutsch- klerikalen. Wir wünschen keine neue Taktik, wir fürchten sie sogar, wir wünschen nur eines, daß uns Deutschen in Oesterreich end- ich voll und ganz unser nationa les Recht werde. Wenn man uns be fragt: Was ist Euer, der Deutschen Vater land? so sagten wir immer und es auch heute: Das Vaterland in unserem Sinne ist kein Staatengebilde, kein österreichischer Staat, son dern die deutsche Stammeserde ist unser hei liges Vaterland (Heilrusc bei der Schönerer
, über den jetzt verhandelt wird, ist für die österreichische Hälfte noch ungün stiger. Kann man nun behaupten, die Deut schen verletzen das Staatsinteresse, wenn sie sich gegen eine solche Zumuthung wehren? Umso eher sind sie im Recht, als die Ungarn ja kein Hehl daraus machen, was sie für die Zukunft anstreben. Sie wollen ihre wirth- schastlichen Verhältnisse derart kräftigen, daß sie eines Tages ohne Gefahr und Verlust sich vollends selbständig machen können. Warum sollen nun die Deutschen nicht auch aus Nationalität
so handeln? Warum sollen sie das österreichische Volk nicht vor einer solchen Ausbeutung durch die Ungarn bewahren? Nun stünde für die Deutschen die Sache nicht einmal so schlecht, wenn sie als geschlossene Macht auftreten würden. Aber eine Einigkeit ist leider bei der ganz außerordentlichen Zer splitterung sehr schwierig zu erzielen, und mit das Traurigste ist, daß es unter den Deutscheu „schwarze Tschechen' gibt; die katholische Volkspartei ist es, welche die deutsche Sache im Stiche läßt