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Pustertaler Bote
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Page 3 of 16
Date: 16.03.1906
Physical description: 16
. Um 11 Uhr abends warm fie dank ihrer Apparate bis zu 500 m vorgedrungen, wo fie in Fäulnis übergegangene Leichen fortschafften. Ein Gruben-Direktor er klärte, daß dank den Rettungsarbeiten der west fälischen Bergarbeiter die Freimachung der Gale rien jetzt rasche Fortschritte mache. — Ueber die Bravour der deutschen Retter herrscht nur eine Stimme des Lobes. Die Bedingungen, unter denen nachts der Abstieg erfolgte, waren solche, daß alle französischen Ingenieure vom Abstieg abzuraten meinten; gleichwohl

bestanden die Deutschen auf dem sofortigen Abstieg, um vielleicht doch noch einen oder den anderen Ka meraden lebend anzutreffen; bisher blieb diese Hoffnung unerfüllt. Binnen zwei Stunden brachten die Deutschen 120 Leichname, denen bald darauf wieder 2ö und dann nochmals 100 Leichen folgten. Minister Dubief gratulierte den deutschen Rettern. Die Sonder-Berichterstatter der Pariser Blätter zollen in ihren Drahtungen der aufopferungsvollen Tätigkeit der deutscheu Rettungsmannschaften da« höchste Lob

. — Die franzöfische Mannschaft ist infolge der 3 tägigen ununterbrochenen Rettungsarbeiten derart er schöpft, daß die Rettungsarbeiten nabezu aus schließlich von der deutschen Mannschaft besorgt wurden. Die Verlustliste kann noch nicht fest gestellt werden. ES dürsten bei den 600 Pferden, die man in den Grube» verwendete, etwa 120 Stallburschen zugrunde gegangen sein. Ein deutscher Obersteiger erklärte, eS sei seine tiefe Ueberzeugung, daß fich in den Schächten noch eine Reihe von lebenden Bergarbeitern be finden

, die fich in verborgene Winkel flüchteten und dort wegen Mangels an Lust und Nahrung elend sterben müßten. Er habe bei der Rettungs- Expedition aus der Ferne des Schachtes wim mernde Hilferufe gehört. Die schweren Gase hätten fich aber den Rettern derart auf die Brust gelegt, daß der Rückzug angetreten werden mußte. Der Brand dauert fort. — Zur Erinnerung an die deutschen Retter werden zwei Stollen den Namen „Hibernia' und .Gelsenkirchen' er halten. Ferner werden auf Steintafeln die Namen Hugo Koch

und BerghauS, sowie die der übrigen deutschen Männer ausgezeichnet. — Die Ver unglückten von CourriöreS hinterlassen sechs tausend Kinder. In der Geschichte der Grubenunfälle ist die Katastrophe von CourriöreS bei weitem die furcht barste. Niemals ist bisher eine annähernd fo große Zahl von Toten zu beklagen gewesen. Die verlustreichste», durch schlagende Wetter ver ursachten Unfälle ereigneten fich am 14. Juni 1894 bei Karwin, wo 235 brave Bergleute ihren Tod fanden. Am 17. März 1884 ereilte auf der Grube

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