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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.08.1907
Physical description: 16
Im Anschluß an das fünfte deutsche Turner- bundesfeft unternahmen mehrere Teilnehmer des selben — im ganzen 33 Personen, darunter 5 Damen — unter Führung des Prof. Edgar Meyer eine Turnfahrt nach den deutschen Sprachinseln in Südtirol. Wochenlang vorher wurde in den irreWntistischen Blättern ein förmlicher Hetzzug gegen die deutschen Touristen gepredigt, und wie man nun sieht, mit vollem Erfolg. Die Deutschen wurden überfallen und mißhandelt, mehrere von ihnen durch Steinwürfe und Stockhiebe

seine Anhänger, um den Deutschen in Persen am Ausgange des Fersentales entgegenzutreten. Die Deutschen nächtigten in Palai und stiegen am 26. morgens durch das Fersental bergab. In Gereut wurde Mittagstation gehalten und nach kurzer Rast gings um 3 Uhr gegen Persen zu weiter. Auf dem Wege dahin begegneten den deutschen Touristen drei Gendarmen, die ihnen mitteilten, daß sie in Persen von ungefähr 100 Italienern in feindseliger Absicht erwartet würden. Ab und zu bemerkte man auch deren Vorposten

, die augenscheinlich die Stärke der deutschen Ge sellschaft auszukundschaften hatten. In Persen spielte der Telegraph, um aus Trient „Verstär kungen" herbeizuholen, die auch tatsächlich kamen. Um nicht direkt in eine Falle zu laufen, be schlossen die Deutschen einen Umweg zu machen und stiegen in Begleitung der drei Gendarmen wieder bergan. Nur ein älterer Herr aus Berlin, der dazu schon zu ermüdet war, mietete sich bei einem Bauer ein Maultier, um den Weg fort zusetzen. Seiner Erwartung, als Einzelner

der Aufmerksamkeit der Italiener zu entgehen, erfüllte sich nicht. Er wurde von seinem Reittier herab- geriffen und derart verletzt, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Zwei Gendarmen nahmen sich seiner an und brachten ihn, von dem Gejohle der Italiener begleitet, nach Persen und von dort zur Bahn, um ihn vor weiteren Miß handlungen zu schützen. Die übrigen Deutschen Haspingers erste Wüstentat. ( 1796 .) Noch hat er in Bozen die Schulbank gedrückt, Da kam's wie ein Blitzstrahl vom Himmel gezückt

Persen genähert. Gegen 6 Uhr abends ver- i sperrten ihnen ungefähr 200 Italiener, die davon i erfahren hatten, den Weg. Man verlangte wütend die „Auslieferung" (!) Prof. Meyers; als die i Situation bereits äußerst kritisch war. erschien Be- ‘ zirkskommissär Bergmann mit 16 Gendarmen, um den Deutschen den Weg frei zu machen. Man begann zu unterhandeln (!) und um der ganzen Sache auch eine komische Seite abzugewinnen, ver langten die Italiener, die Deutschen mögen „zum Zeichen der Ehrfurcht

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 02.06.1939
Physical description: 8
• selbstverständlich nicht in Betracht. Auch Italien, Ungam, Spanien und der Vatikan haben diesen nicht unterzeichnet. Neue Vehördenwillkür in Ostoberschlefien. n Köni gshütte. Die Polizei hat am Mittwoch vorm, die einzige deutsche Turnhalle Ostoberschlesiens mit der sinnlosen Begründung versiegelt, datz sie den baupolizei lichen Erfordernissen nicht mehr entspreche. Kurz darauf schlotz sie in Königshütte mit derselben „Begründung" auch sämtliche Räume des Deutschen Volksbundes und des Deut schen Iugendverbandes

. — In Bistray bei Bielitz schlotz die Polizei ein Erholungsheim für Kriegsbeschädigte und deren Angehörige, das erst im Vorjahre vom Deutschen Volksbund unter grotzen finanziellen Opfern errichtet wor den war. Schwere Verluste der Autzenmongolen. n Tokio. Die autzenmongolischen Truppen erlitten bei ihrem Versuch, in das mandschurische Gebiet einzudringen, schwere Verluste, die man auf etwa 700 Tote schätzt. v Drei Bergsteiger tödlich verunglückt. Im Gebiet des Montblanc kamen zwei junge ungarische

. Aus der Fülle der Aufgaben schälen sich besonders zwei Haupt arbeitsgebiete heraus: die Herstellung einer geregelten Was serabfuhr und die Aufschlietzung der einsamen Gebirgs gegenden durch Wegebauten. v Würdige Denkmäler für die deutschen Gefallenen am Alpenrand. Im Gebiet des ehemaligen Kriegsschau platzes am Alpenrand Venetietts wird in diesen Tagen eine Reihe von Denkmälem für die im Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Zur Teilnahme an den Feiem traf eine etwa

80 Personen zählende Abordnung deutscher 'Frontkämpfer aller Waffen gattungen und aller deutschen Gaue, unter ihnen Reichs- statlhalter Ritter von Epp, Admiral vpn Trotha. Minister Glaise-Horstenau in Trient ein, wo sie von den Vertretern des fascistischen Italien willkommen geheitzen wurden. In der Ortschaft Cuero wurde ein gewaltiges Denkmal zur Er innerung an die auf dem Friedhof des Monte Maor an der Piave bestatteten 3000 deutschen Gefallenen ein- geweiht. In Veltre wurde gleichfalls ein Monument

auf dem Friedhof der gefallenen deutschen Helden errichtet. - Der Abschied der deutschen Freiwilligen in Vigo. Ein schönes Bild von der Einschiffung der deutschen Spanienfreiwilligen in Vigo an Bord der KdF.-Schiffe zur Heimreise nach Deutschland, wo sie am 31. Mai eintrafen und feierlich empfangen wurden. Im Hintergrund das KdF.-Schiff „Robert Ley". (Scherl-Bilderdienst. Zander-Multipler-K.) Stadt and Land. Dienst am Gast. Das Fremdenverkehrsgewerbs der Ostmark in der .. /Tarifordnung. Unter den deutschen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.08.1921
Physical description: 8
täten zu gehen, wohl aber kann es ihr Schaden bringen. Cs ist etwas Vcrminjtwidriges, Deutsche zwingen zu wollen, italienische Universitäten zu besuchen. Wer will, soll frei hinuntergehen l>.a,nen nach Florenz oder Bologna, cs soll aber niemanden die Möglichkeit genommen werden, eine deutsche Universität zu be suchen. Es darf auch kein Unterschied gemacht werden zwischen einem deutschen und einem italienischen Doktordiplom. Wobl werden sich die Juristen einer Prüfung im italienischen Rechte

unterzieben müssen — die allmähliche Einfiibrung der italie nischen Gesetze in den neuen Provinzen macht dies notwendig — aber die Regierung sollte sich dem Prinzipe nicht verschließen, dag die Deutschen lieber eine deutsche Universität besuchen, weil das ihr eigentlicher Platz ist. Cs sei damit natürlich nicht gesagt, das; die Deutschen die italienischen Universitäten meiden sollen, nein, es dürste viel leicht gut sein, ein oder zwei Semester an einer italienischen Unversität zuzubringen

reicher Beteiligung heute früh auf dem Friedhof in Grätsch statt. — Gestern abends verschied hier im 36. Lebensjahre die Friseursgattin Marn Stöcker. Südtirol als deutsches Reiseziel. Von Dr. Neinhold o. Sydow, Berlin. Der starke Wandertrieb, der die Germanen bei ihrem Eintritt in die Geschichte aus der nördlichen und östlichen Tiefebene hinausführte, den Bahnen der Sonne nach, bis zu den Gestaden des Mittelmeeres und. des Ozeans, ist den Deutschen geblieben, auch nachdem sie im mittleren Europa

>>r den Fremdenverkehr aufgehoben. Durch die Brennerbahn schob sich der Zufluß der Besucher aber auch über den Kamm der Zentral alpen fort. Es waren nicht mehr allein die klimatischen Kurorte Bozen-Gries, Meran und Arco, die zum Schutze vor winterlichen S ürmen, Diebel und Kälte aufgesucht wurden. Zu allen Zelten des Jahres, hauptsächlich aber in den Reisemonaten des Sommers, kamen die Deutschen über den Brenner, um einzutauchen in die Flut des südlichen Sonnenglanzes, sich zu emulcken an dem Blute der Reben

und um hinaufzusteigen zu den Wundern der Felsberge und der Gletscher. Bon den nach Hunderttaulenden zählenden Gästen, die alljährlich aus dem Deutschen Reiche kamen, zog ein Großteil nach Südtlrol: viele Millionen von Kronen flohen dadurch dem Lande zu, verteilten sich bis in die letzten Täler und wirkten fördernd auf alle Erwerbsstände. Geht man im einzelnen den Ursachen nach, denen Südtirol seine Anziehungskraft für alle Deutschen, insbesondere aber für die Reichs deutschen verdankt, so ergibt sich folgendes

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Südtiroler Heimat
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Page 6 of 6
Date: 01.06.1927
Physical description: 6
und Unterstützung deutschen Volksrechtes in Südtirol für eine seiner dringendsten Aufgaben halte. Der Verein zur das Deutschtuin im Auslande glaubt sich in dieser Auf fassung mit der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes einig zu wissen. Neuerliche Verfolgung des deut schen Pclvntunterrtchres l» Süvlnol. Die Freilassung des Altlehrers Riedl aus der Ver bannung, die, wenn vielleicht auch nicht in der Absicht Mussolinis, so doch der Sache nach, eine Niederlage alter jener in: Lande bedeutete

, die seine und des' Dr. ^Noldin Verbannung betrieben haben, läßt dieselben auf Vergeltung sinnen. An wehrlosen Frauen wollen sie ihren Rachedurst stillen. So sind für die nächsten Tage mehrere Frauen von Kaltern wegen ihres seinerzeitigen Eintretens für den deutschen Religionsunterricht vor Gericht gerufen. In St. Pauls wurde der dortigen Privatlehrerin Marie Köfter, neuerlich verboten Kindern deutschen Haus unterricht zu erteilen. Die allerschärfsten Formen hat aber die Verfolgung des deutschen Unterrichtes in K!ur- tatsch

angenommen. De bloße Mitteilung, der.Privat lehrerinnen Oberlechner, Romani und Orian an den Po best a Lorenzi hatte deren Vorrufung in die Gemeinde- kanzlei zur Folge, wobei ihnen jeglicher, sei es auch, nur an ein Kind erteilter deutscher Unterricht verboten wurde, — unter der gleichzeitigen Androhung der Kon finierung im Falle der Uebertretung dieses Verbotes. sAm 11. Mai war Fräulein Angela Nicoletti von Kürtatsch, die ebenfalls an diesem Orte einigen Kindern einzeln häuslichen deutschen Unterricht

erteilt hatte, zum Amtsbürgermeister gerufen, der gegen sie das Verbot bes deutschen Unterr.chtes aussprach. Nicoletti sollte das ihr schriftlich vorgelegte Verbot unterfertigen: sie er klärte aber, den deutschen Unterricht an einzelne Kinder nicht als ungesetzlich betrachten z>u können und verweigerte die Unterschrift des Verbotes. Der darüber in Wut ge ratene Podesta drohte ihr, es werde nun ein anderer Zettel geschrieben: tatsächlich ivurde ein Dekret verfaßt, kraft dessen die Nicoletti innerhalb

nicht zum Strafantritt verhalten werden wüjrde. Das Sterben eines deutschen Lehrers in Südtirol. Wir erhalten folgende Zuschrift: „In Bozen starb Richard Häuserer, Lehrer, 42 Jahre alt', so hieß es in der letzten Num mer der „I. N.'. So einfach spielte sich aber das Sterben des deutschen Lehrers nicht ab, sondern es ging ihm eine typische faschistische Brutalität voraus. Lehrer Häuserer und mehrere Kollegen und Kolleginnen hatten vor einigen Tagen die vor geschriebenen Prüfungen mit Auszeichnung abgelegt

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 08.04.1944
Physical description: 6
. Ihnen sind die verbrauchten, mehr als sirdenscheine gen Säger vom „üch-zli-Tode-siegen' und anderes Gerede geblieben, mit denen sich damals weite Kreise des deutschen Volkes schnell einmal die Gründe für den Zusammenbruch zimmerten. Wer aber zwilchen 1918 und heute mit seinem lahmen Denken nicht zur Wahrheit und Weisheit gekommen ist, wie und warum wir einen November 1918 erleben muß ten. der ist auf dem besten Wege» denen ähnlich zu werden, die 1917 und 1918 bewußt oder unbewußt der Front in den Rücken fielen

entschieden, daß es hier für den Feind keine, aber auch abkolut keine Möglichkeit gibt, die deutsche Heimat- front auf die Knie zu zwingen. Deutsche Städte sind über den Leichen von Frauen, Kindern und Greisen in Schult und Asche gelegt worden, «in Teil des deutschen Volkes hat bis auf das nackte Ltben alle Habe verloren, das Leut! nender Dernunft steht kein Ausblick in Zuk» ‘ ~ - t deutsche Sieg«'gegeben und nicht einen der Feinde, gleich, an welchen eine düstere Zukunft zu. Es hat in diesem Kriege

so schwer zu tragen, abzuschirmen oder zu ^besiegen war oder sein wird, wie die orei großen Ereignisse im Laufe des letzten Jahres: 1) Des Reiches Wehrkraft hat bewie sen, daß auch die Unerschdpflichkeit det asiatischen Horden an der deutschen Ab- wehrsront eines Tages versiegen muß, denn diese höllischen Brunnen an mensch lichem Getier rinnen heute nur mehr io dünn, daß sie den Schleier deutscher Divisionen, die Europa im Osten schützen, nicht wegschwemmen können, wie es sich unsere Feinde erträumtenl

« Werder« nicht imstande ein diese Verluste wettzumachen. Es ist »er grausigste Krieg, der le erdacht wor den ist, und daß unsere Feinde ihn be gonnen und bis zu unmenschlicher Stärke gesteigert haben, zeigt am besten, daß sie sich einett sicheren Erfolg, den Niederbruch des deutschen Volkes in der Heimat erwarteten. Unser Volk aber Ist aus diesem teuflischen Vernichtungskampf so gehärtet und entschlossen hetvorgegan- gen, daß es, komme, was da noch kom men mag, nicht zusammenbrechen wird. Heute

, in dieser gewaltigsten Schicksals- stunde des deutschen Volkes, da Front NNd Heimat in dem einen unbeugsamen und harten Willen vereinigt sind, alles und auch das letzte für den Sieg in die Waagschale zu werfen, wer ist es da noch, der den traurigen Mut hatte und die Verschlagenheit'aufbrächte, beiseite, zu steheN, als ob für Ihn das gewaltige Ringen zwischen Gut und Vöse auf die ser Welt Nur ein Schauspiel sei. das ihn auch nicht von ungefähr etwas anginge! Er bedenke, daß er sich damit selbst aus Luv der Provinz

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 01.02.1929
Physical description: 8
nur wenig Aussicht, unter den Deutschen im Lande einen Freier zu finden. Ein kleiner Bruchteil unter ihnen heiratet nach Oesterreich oder Deutsch land, vereinzelte einen Deutschen in Reichsitalien. Ehen einer Deutschen mit einem Italiener kommen in verschwin dend wenigen Fällen vor, der Gegensatz der Rassen ist zu groß. Südtirrols Mädchen erhalten, bewußt und unbewußt zugleich, die eigene Art rein und unvermischl. Es gibt auch tapfere Kämpferinnen unter ihnen, die sich nicht ent schließen

können, die Heimat in der Rot zu verlassen und lieber auf das Glück der Ehe und des eigenen Herdes im { deutschen Land jenseits der Grenzen verzichten. So lange j es solche Frauen gibt, braucht uns um das Deutschtum in Südtirvl nicht bange sein! Doch ändert es an der Tatsache I wenig, daß dem natürlichen Bollwerk des Deutschtums, i der Erhaltung der deutschen Familie in Südtirol, große ! Gefahr droht. Auch dort, wo Heiratsmöglichkeit besteht, I gehört bei den wirtschaftlichen Mißständen und den zer- j rütteten

Schulverhältnissen ein hoher Grad von Mut dazu, eine Familie zu gründen und die Verantwortung der Kindererziehung zu tragen. Das Zurückgehen der Ehe schließungen unter Deutschen ist die natürliche Folge dieser Erscheinungen. Dies ist um so mehr zu bedauern, als ge rade die Mädchen unserer Zeit, die in ihrer jetzigen Be- ! schäftigung eine vorzügliche Lebensschule mitmachen und sich dabei trefflich bewähren, sicherlich Frauen und Mütter wür- ! den, auf welche Land und Volk stolz sein könnten. Das unermetzliche

Elen- -er Sü-liroler Lehrerschaft Wir haben in unserer Zeitung oft und oft auf die maßlosen Leiden der Südtiroler Lehrerschaft hingewiesen und haben insbesonders in zwei langen Aufsätzen in den Folgen 9 und 11 vomi Jahre 1928 den Zusammenbruch des deutschen Unterrichtswesens und das Elend der Leh rerschaft geschildert. Mit einem Schlage hat der Faschis mus 405 deutsche Volksschulen mit 770 Klassen in Snd- tirol zerstört und bamit einen Knlturausbau vernichtet, der durch Generationen hindurch

in zähem Fleiße erstellt ward. i , Noch im Jahre 1921 wirkten in Südtirol 745 deutsche Lehrkräfte an den öffentlichen Volksschulen; 650 von diesen waren geprüft, die übrigen Notlehrer. Ter Faschis mus hat nicht bloß mit den deutschen Schulen aufge räumt, sondern auch mit den deutschen Volksschullehrern, und es hören sich manchmal diese Menschenschicksale an wie rat tieftrauriger Roman, den man in einem Kultur staate kaum für wahrscheinlich! hielte. Bis zum Jahre 1928 sind nicht weniger als 634 deutsche

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 6
Date: 01.12.1927
Physical description: 6
Die MIIiN-slD im Am 25. November erstattete Bundeskanzler Dr. Serpel :m Frnalrznusschusse ein ausführliches Exposee.über dre ausmartrge Politik Oesterreichs. Betreffs Südtivol sprach der Bundeskanzler folgende Worte: „In der heuti gen Debatte wurde mit der.notwendigen Diskretion wie der der^Fmger auf die brennende Wunde gelegt, derer: schmerz, wir empfinden, so oft wir an die Be gehungen zu Italien erinnert werden, nämlich an die Lage der Deutschen, die italienische Staatsbürger sind. Wrr

Dr. Ellen bogen darauf hin, daß die Zähl der Touristen, die lwch Italien reisen und dort schlecht behandelt werden, sich vermehre. Es ergebe sich die Frage, ob man nicht Oester reichern und Deutschen den Rat geben solle, dieses un gastliche Land zu meiden, damit sie nicht der Gefahr ausgesetzt seien, Unannehmlichkeiten zu begegnen. Die So- zraUsten haben ihren Parteigenossen empfohlen, Reisen nach stauen zu unterlassen. Dann fuhr Dr. Ellenbogen fort. „D:e Deutschen in Südtirol haben wenige Möglich eren

, ftch gegen die Behandlung, die ihnen zuteil wird, zu wehren. Um so mehr ist es Pflicht der außerhalb Italiens lebenden Deutschen, die rveiteste Oeffentlichkeit auf das, was dort vorgeht, aufmerksam zu machen. Die deutschen Schulen in Südtirol werden systematisch unter drückt. Unter 790 Schulklassen sind nur ungefähr 95, in denen auch die deutsche Sprache unterrichtet wird. Alle deutschen Mittelschulen sind bereits verschwunden. Und wenn der Sohn einer deutschen Familie eine ausländische schule

besuchen will, wird ihm der Paß verweigert. Pr:- vatunterricht in deutscher Sprache zieht die schwersten Folgen nach sich, und ein Anwalt wurde wegen Vermitt lung deutschen Sprachunterrichts auf eine verseuchte In sel deportiert und gGvungen, dort mit gemeinen Ver brechern zusammenzuleben. Der ehemalige Abgeordnete Dr. Reut-Nicoluss: wurde, weil er als Anwalt deutscher Lehr kräfte vor Gericht auftrat, als Feind Italiens erklärt und hat das Land verlassen. Geschworene, die, weil sie die italienische

Sprache nicht beherrschen, ihr Amt nicht an- treten dürfen, werden beim Staatsanwalt angezeigt, der sie strafgerichtlich Atu verfolgen verpflichtet ist. Bauern und Geistliche werden in K'etten in die Kasernen von Trient gesteckt. Es kommen .Mißhandlungen von Bauern vor, die ihr Hab und Gut bei Wetterkatastrophen schützen woll ten. Es finden Enteignungen armer Bauern und ihrer Familie statt. Alle deutschen Familien werden gelungen, ihre deutschen Namen in italienische umzüwandeln. Es wäre der Erwägung

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.11.1917
Physical description: 8
Seit» » «Aleraner Zeitung^ Freitag, 16. Nove mber 191? deutschen Schulinspektor zugewiesen wurden, als welcher zurzeit der Direktor der deutschen heimischen in einem Maße deutsch, daß . sie z. B. im Flüchtlingslager in Mitterndorf Staatsburgerschüle in Trient, der k. Rat Rud. (Niederösterreich) am „Kaisertag' (18. August Schlenz, in deutscher Treue und Gewissen- 1916) durch Vortrag deutscher Gedichte usw. hastigkeit seines Amtes waltet. j mitwirken konnten. Die Leute von Haslach Bedauert

wird dagegen in längerer Aus- - (Nosselari, einem Teildors von Vielgereut) führung, daß das im vorjährigem Berichte mit! verkehren in Nordböhmen mit den Lusernern großer Befriedigung durch das Heeresgruppen-! und der einheimischen Bevölkerung, lernen kommando Erzherzog Eugen festgestellte be-! gleichfalls deutsch und erwarten sich nach der wirkte Wiederaufleben der alten deutschen Ort- s Rückkehr in ihr Heimatdorf, das nur zweiein- schafts-und anderen geographischen Tlamen in j halb Stunden von Lusern

entfernt ist, eine Welschtirol, auch im militärischen Dienstverkehr und in den Heeresberichten durch „Reservat- Präs.-Verordnung' im Januar 1917 wieder rückgängig gemacht wurde, indem nun wieder die vor dem Kriege angewendeten italienischen Ortsnamen ausschließlich gebraucht werden sollen. Alle aus Aufhebung des Verbots der deutschen Ortsnamen gerichteten Schritte des Deutschen Nationalverbandes, der deutschtiro- lischen Abgeordneten aller Parteien (anfangs März 1917), im Reichsrat usw. blieben

bis jetzt erfolglos. Im oberen Suganertal wurden vor einigen Wochen die deutschen Aufschriften auf Wegweisern, öffentlichen Gebäuden usw. auf erfolgte behördliche Anordnung größtenteils wieder beseitigt. Der größere Teil der deutsch- tirolischen Tagespresse fährt indes foi-t, die deutschen Ortsnamen zu gebrauchen und die selbe Wahrnehmung kann auch in einem Teil der reichsdeutschen Presse und Zeitschriften ge macht werden. Im Kapitel „Südtirolische deutsche Schule u. dergl. Erfreulich sind die Ausbreitung

der Bewe gung zur Erlangung deutscher Schulen oder ? wenigstens von Veranstaltungen zur schul- inäßigen Erlernung der deutschen Sprache im Aassatale. sowie die Kundgebungen der Bevöl kerung verschiedener welsch tiroler Gemeinden bezüglich der „Erlösung' von der Bedrückung und fortgesetzten Einschüchterung durch die Führer und Zutreiber der „Jtalia irredenta', zugleich ihrer Anhänglichkeit und Treue, d. h. ihrer wahren Gesinnung gegenüber dem Staat und dem Herrscherhaus Ausdruck gebend. Der Schluß

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.11.1908
Physical description: 8
wird sich die liebe deut sche Oefsentlichkeit nicht, „ob's edler im Gemüt, zu Well und Schleudern der Opposition zu grei fen oder sich tvaffnend.gegen ein Meer von Vor würfen Regierungspartei zu sein!' Dieser Ham letzweifel hat in der deutschen Parteipolitik seit jeher seinen festen Platz, ja er ist leider — ihr Kennzeichen. -So schwankt man nun wieder einmal Müschen Beamtenregierüng und Koa'li tionssystem, zwischen -der Sehnsucht nach einer -frischen, fröhlichen Opposition und dem Wunsche nach einflußreicher

Staatsiwtwendigkeiten vo Tieren werden. Diese Tendenz der tschechischen Po litik wurde noch nach der Demission durch die In szenievung der Prager Deutschenhetze ausgiebig bekräftigt. Die Tscheche« sind aus der Regierungs Koalition ausgetreten, Zvelche dadurch W Stimmen verliert. Für die deutschen Mnister lag. kein An Saß vor, dem Beispiele der tschechischen Kollegen zu folgen, sie blieben uird durchkreuzten damit den tschechischen «Man einer Sprengung des Kabinett? Die lkoalierten Parteien umfassen noch immer 237 Abgeordnete

, eine Zahl^ die zwar nicht die Mehr He'it des Hauses darstellt, aber groß genug ist, uni auf verschiedene kleinere Gruppen starte An ziehung auszuüben, jedenfalls aber groß genug um die Grundlage einer neuen Koalition ^ ohne Zungtschechen und tschechische Agrarier —^ abze den zu können. Eine Koalition, der die Tschechen als Opposition und wahrscheinlich auch als Ob struktion gegenüberständen, setzt jedoch eine starke, «verläßliche Kerntruppe voraus, die nur ein ua tionaler Block aller deutschen Parteien

abgeben könn.e. Mit der Devise: Von' Fall zu Fall! r-der >ras dasselbe ist: Alles halb — ginge es natürlich nicht, der gesamte deutsche Block von Ministern stehen. Unter Staatsnotwendizkeiten muß man aber nicht Budget und Rekruten allein verstehen, sondern den Begriff ausdehnen auf das, was zur Erhaltung des Staates und der staatlichen Ordnung nokvnrdig ist, also z. B. auch die Regierung der nationalen Sprachenfraze. Mit einem solchen deutschen Block ließe sich gewiß par lamentarisch rezieren

und eine den Deutschen vor- eilhaste Staatspolitik auch aus dem Grunde durchfi'chren, weil die internationalen Verhältnisse derzeit den Staat auf eine Berücksichtigung der Interessen der deutschen Niation Hinweisen. Es müßte jedoch ein Himnrelblaues.Wunder geschehen, wenn die Bildung eines großen deutschen Blocks gelänge. Daß im deutschen Volke selbst das Verständnis ür eine Politik vorhanden ist. welche die natio nale Sicherung und Machtstellung des österreichi schen Deutschtums in die erste Linie stellt

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 08.01.1944
Physical description: 6
vom Wundärzten (Barbie ren) genarmt. Sogar ein geistlicher Herr wird als »Pfuscher' angeführt. — Der Kreis Bozen mit seinen 22 Gerichten reichte im Erkacklale bis Gufidaun, im deutschen Unterland (einschließlich Graf schaft Köniosberg) bis zum Nöfiler Bach aus dem Flekmstale (Avisio). Der Be richterstatter meldet in seiner „Haupt- tabell 1770' genannten Arbeit außer die Praxis Ausübenden „auch darüber' insoweit es Gesundheit und Stand der Menschen und Liehe und dahin einschla- gendes (Bäder) bereichert

von jeher selboerständlich war. daß die neuen Herren die besten 'Landstriche für sich beanspruchten und bas Dorvolk versklavten oder es in die Seitentäler oder auf die schlechteren Bä ben abdrängten, ist im rätischen Gebiete gerade umgekehrt verfahren worden. Die SiedelungSjorschuna läßt hier deutlich erkennen, daß gerade die minderen Land striche. asso die sumpfigen TakbÄen und Insbesondere die Schattseiten der Wald berge von deutschen Bauern erschlossen und nutzbar gemacht worden stnd. Die Flur

von Gries z. D., die sich vom Ge- fcheibten Turm bis nach Sigmundskron ausdchnt, war zur Zeit der baiwarischen Landnahme nur Aue und Iagdgrund; sie ist dann erst von den Deutschen urbar gemacht worden. Immer wieder kann man In den alten Urkunden lesen, daß der Landessürst oder sonst ein Grund herr einen Wald für die Rodung und Anlegung neuer Gehöfte freigegeben habe. Das gesä-ah vor allem an der Schattseite. Dort, wo der Räter und La diner nicht gesiedelt hatten, weil ihnen * der Boden zu schlecht

und das Klima zu rauh schien, dort setzten sich die Deutschen fest, dort bezwangen sie die harte Scholle, und breiteten sich mit kin derreichen Sippen aus. Man kann das an Hand der Hof- namen-Forschung genau verfolgen: je unfruchtbarer und kälter die Lage, umso weniger oordeutsche Namen. Die Deut schen besiedelten jene Landstriche, die man vorher für wertlos gehalten hatte. Dazu kain, daß sie eine neue Form der R:^'!Ng mitbrachten, die den Ladinern unbekannt war: die Schwaige. Das Wort bedeutet

urspriingllch „Blchherde'. Wo der Boden jo schlecht war, daß man keinen oder fast keinen Ackerbau treiben konnte, dort gaben sich die Deutschen mit der Schwaigen-Sledlung zufrieden. d.h. sie verlegten sich hauptsächlich auf die Viehzucht und begnügrtn sich daneben, wenn es nicht anders ging, auch mit einem Krautacker. So konnte die Siede- lung nun selbst an der Schattseite weit in die Hohe binaufgehen. Gerade durch die Schwaigen-Siedölung an den Schattseiten der Berge muß die Ausbreitung des Deutschtums

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.07.1920
Physical description: 8
Die deutschen Eisenbahner Südllrols. Ihr Schicksal, Welten Kreisen der Bevölkerung ist aus dem Berichte der »Südtiroler Landeszeitung' vom 6. ds. bekannt gewor den. welche Behandlung, welch geradezu ehrwidrige Zurück sekuna die deutschen Eisenbahnbediensteten der früheren Ver waltungen bei der bevorstehenden eventuellen Uebernahme tn den Italienischen Staatsbahndienst zu erwarten hätten. Wir haben die deutsche Bevölkerung aufgerufen, ln dieses, das gesamte Wirtschaftsleben Deutschsüdtirols tief

. Die deutschen Bediensteten erkennen klar die aus den geschaffenen Tatsachen sich ergebenden Notwendigkeiten und ihre Pflicht gegenüber der bedrohten deutschen Heimat erde; sie erkennen diese wohl besser, als dies unter den gegenwärtigen Verhältnissen von ihter Seite zum Ausdruck gebracht werden kann. Doch man mutz jedem arbeitenden Menschen seine notwendige, einfache Lebensmöglichkeit bieten. Das ist wohl kein unbilliges Verlangen! Die italieni sche Regierung mutz die soziale Notwendigkeit materieller

ausbezahlt werden, durchschnittlich in den niederen Stufen 1000 Lire, in den mitt leren gegen 1400 Lire, was sich bei den höheren Beamten selbstverständlich entsprechend steigert. Zur Höhe aller dieser Bezüge darf ja keiner der deutschen Berufskollegen äufzu- schauen wagen, Me diese Zahlen zeigen mit unverkennbarer Deutlich keit, daß man den alten, erprobten deutschen Arbeitskräften hier die Lebensmöglichkeit nehmen, daß man sie vor die Tür setzen viel. Die vielfachen Vorstellungen des Personals

in dieser Hinsicht haben bis heute geringen und nie dauernden Er/olg gezeitigt. Nun sei das Schicksal der deutschen Eisen bahner in die bewährten Hände der berufenen Wortführer des gesamten deutschen Volkes Südtirols gelegt, Ihr ener gisches Einsetzen für die gerechten Forderungen der Eisen bahner läßt wohl die Hoffnung zu. daß der Großteil des bewahrten, alten deutschen Personals uns hier erhalten bleibt. Ihr Wegzug — das möge nian wohl erkennen — brachte einen neuen Sieg des Jtaltanisierungs-Gedankens

im italienischen Landestetle Rechnung trug, ebensowenig war sie den Verhältnissen im deutschen Lmldes- teile angepatzt. Dies war auch der Grund, weshalb dev Jagdschutzoerein für Deutschsüdtirol zu zwei Malen eine eigene Deputation aus Bozen nach Trient entsandte, um mit den cac-ciatori Trenttni, sowie mit dem Generalkommissariate diese Ange legenheit zu besprechen und Ausnahmsbesttmmungen bzw. .den wetteren Fortbestand der bestehe,wen Jagdegrsetze für das deutsche Gebiet zu erwirken. Am 14. Juli

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 29.08.1915
Physical description: 10
Nr. 197 „Bozner Nachrichten' Sonntag 39. August 1915 Tie deutsche Kriegführung. In dem großen russischen Blatte „Rußkoje Slowo' ist ein langer Artikel über „Die deutsche Methode und der moderne Krieg' erschienen, der von Bewunderung der deutschen Organisation und Ordnung strotzt. In mehr denn einer Hinsicht, sagt das russische Blatt, sind die deutschen Angriffskämpfe gegen Szawle eine vollständige Ab handlung über die Kunst des Kriegführens. Sie lehren uns die> letzten kriegerischen Neuheiten

Deutschlands. Wie üblich, schreiten die Deutschen in jäher Weise voran ; kaum haben sie eine neue Stellung inne, so befestigen sie sie derart, daß sie die zur Verteidi gung des Errungenen notwendigen. Kräfte auf ein Mindestmaß zurückschrauben. Die Schützengräben der Deutschen sind erstaunlich sauber ge halten und verhältnismäßig fast leer ; alle dreißig, vierzig Schritte findet man ein Maschinengewehr. Aber hinter den Schützengräben zirkulieren die beweglichen Munitionslager, um die notwendige Mu nition

dieser Deutschen erkennen. .Bei Libau verwenden die Deutschen gewaltige Kraftwagen, in denen gelöschter Kalk herbeigeführt wird, mit dem die Schützen gräben ausgebaut und gegen Geschosse unverletzbarer gemacht wer den. Aber diesen Kraftwagen fällt noch eine ganz andere Aufgabe zu: sie sind mit wasserdichten, riesenhaften Behältern versehen, die dem deutschen Soldaten sein wöchentliches, ja oft fein tägliches Bad ermöglichen. Die schweren Bedingungen des modernen Krieges gewähren allen möglichen ansteckenden

Krankheiten Vorschub. Um gegen diese anzukämpfen, sehen es die Deutschen auf peinlichste Sauber keit ab. Hinter den Schützengräben findet man überall Verord nungen angeschlagen, in denen die Soldaten mit schweren Strafen bedroht werden, falls sie nach einem Ruhetag mit einem schmutzigen Hemd etwa wieder zur Front kommen. In den Schützengräben selber werden mit Zement verkleidete Becken eingebaut, die mit Wasser gefüllt werden, und in denen sich die Soldaten täglich baden. Dies ist ihnen derart

zur Gewohnheit geworden, daß, falls wir deutsche Gefangene machen, deren erste «Bitte bei . uns immer ein Bad ist. Diese Deutschen halten ihre Schützengräben so sauber wie ihre Körper. Und dann finden wir in 'jedem deutschen Schüt zengraben ein breites Brett, das als Tisch dient. Bei uns hatte niemand jemals diese Idee. Unsere Soldaten essen aus ihren Knien, werfen die Brotrinden oder die abgenagten Knochen und sogar ihr Essen, falls sie satt sind, einfach zu Boden. Und so verwandeln sich unsere Schützen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 16.05.1925
Physical description: 10
für die Worte der Begrüßung entgegen, die Sie kben zu mir im Namen der deutschen Volksvertretung gesprochen haben, nachdem ich gemäß der republikanischen Verfassung vom 11. August 1919 den Eid als Reichsprä sident geleistet habe. Reichstag und Reichs präsident gehören zusammen, denn sie beide sind unmittelbar aus der Wahl des deutschen Volkes heroorgegangen. Aus dieser gemein samen Grundlage allein leiten sie ihre Macht vollkommenheit her. Beide zusammen erst stellen die Verkörperung der Volks- souveränität

will ich alle meine Kräfte daransetzen, dem Wöhle des deut schen Volkes zu dienen, die Verfassung und die Ge- fetze zu wahren, Gerechtigkeit gegen jedermann zu Lben. In dieser feierlich ernsten Stunde rufe ich unser ganzes deutsches Volk zur Mitarbeit auf. Mein Amt und mein Streben gehören nicht einem einzelnen Stande, nicht einem Stamm oder einer Konfession, nicht einer Partei, sondern dem ge samten, durch hartes Schicksal ver bundenen deutschen Volke mit allen sei- . neu -Gliedern. Ich vertraue auf den Beistand

des ewigen Gottes, der uns auch durch die schwere Notzeit unserer Tage gnädig hindurchführen wird. Ich vertraue auf die in einer stolzen und ruhmrei chen Vergangenheit bewährten unsterblichen Le benskräfte der deutschen Nation, ich vertraue auf den gerade auch in schwerer Zeit im mer wieder gezeigten opferbereiten Lebenswillen unseres Volkes. Ich vertraue endlich auf den gro ßen Gedanken der Gerechtigkeit, dessen mit aller Kraft zu erstrebender Sieg auch dem deutschen Kolke wieder einen würdigen Platz

in der Welt ver schaffen wird. Mein erster Gruß gilt allen denen, die unter der Not unserer Zeit besonders leiden. Er gilt den vielen, die in hartem wirtschaftlichem Ringen um ihr Dasein stehen, er gilt dem ganzen, arbeitenden deutschen Volke, von dein die schwere Lage von Staat und Wirtschaft besondere Leistun gen fordert. Er gilt den Vo l k s-g e n o s s e n au ßerhalb der deutschen Reichsgrenzen, die mit uns durch Bande des Blutes und der großen deutschen Kulturgcmcinschaft unlöslich verbunden

sind, er gilt besonders den Alten -und Kranken, die voll Sorge einen: trüben Lebensabend entgcgenblicken und er gilt endlich unserer Hoffnung, unserer deut schen Jugend. Wir wollen auch weiterhin ge meinsam streben, durch ehrliche ftiedliche Leistun gen unserem berechtigten Anspruch auf Achtung u. Anerkennung bei den anderen Völkern Geltung zu verschaffen und den deutschen Namen von ungerechtem Makel zu befteien, der heute noch auf ihm lastet. Durch Selbstachtung zur Ach tung der Welt, durch Selbstvertrauen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 15.02.1868
Physical description: 8
tirol, bringt den von jener deutschen Gemeinde so heiß ersehnten Wunsch, stabil einen deutschen Priester m ihrer Mitte zu haben, um ein gutes Stück der Erfül lung näher. Denn daß jene Gemeinde dermalen einen deutschen Seelsorger in der Person deS würdigen Kiirateu Zuchristian besitzt, ist nur ein glücklicher Zu- fall, da nach dem Tode, oder der Versetzung desselben, ganz gut wieder ein Priester italienischer Nationalität an seine Stelle treten könnte. Ist aber die besprochene Kooperatorö

den Nutzen, ja die Nothweudigkeit der Kenntniß der italienischen Sprache für die Bewohner Luserna'S und der übrigen deutschen Gemeinden WälschtirolS zu ver kennen, glaube ich vielmehr, daß daraus hingewirkt werden muß, daß allen Bewohnern dieser deutschen Gemeinden die Möglichkeit an die Hand gegeben werde, auch die italienische Sprache zu erlernen, da sie nur mittelst dieser sich mit dcu Bewohnern der italieni schen Nachbargemeinden verständigen können. Nur darf im Sinne deS zitirten StaatSgrundgefetzeS

dieö- falls kein Zwang ausgeübt, und natürlich noch weni ger der Gebrauch der deutschen Muttersprache in Kirche, Schule und Amt ihnen verwehrt werden. Denn wenn dem „Trentino' znfolge dieTiroler italienischerZunge in der Nationalitätsfrage so kitzlich sind ^patmin il sagt das gedachte Journal), so sei dessen Ein wohnern deutscher Zunge wenigstens gestattet, in die sem Punkte nicht mehr so gleichgiltig zu sein, wie vor Jahren, eine Gleichgiltigkeit, der es, abgesehen

von so manchen andern, von mir bereits mehrmals bei andern Gelegenheiten angedeuteten Ursachen materieller Art, Wohl zunächst zuzuschreiben ist, daß daS deutsche Ele- mend in Wälschtirol immer mehr dahinschwand. Dessenungeachtet ist derselbe doch noch nicht so ganz verschwunden, um die Beseitigung jederSpnr deutscher Sprache in Wälschtirol verlangen zu können; denn abgesehen von den vielen, in den Städten Trient und Rovereto lebenden, sreilich nnr der dienenden Klasse, oder dem Handwerkerstande angehörigen. Deutschen leben

noch immer circa 4000 (nicht 2000, wie das „Treiilino' meint) Bewohner deutschen Stammes in den bekannten 8 deutschen Gemeinden WälschtirolS. Den Beweis sür daS Vorhandensein vieler Deutschen in Trient liefert sicher ein Besuch der deutschen Seel- sorgökirche S. Marco, während des sonntägigen Gottesdienstes. Doch jede Polemik in dieser Bezie hung beiseite lassend, sei mir nur gestattet. auSzuspre- cheu, daß sür die deutschen Gemeinden WälschtirolS nichr mehr beansprucht wird, als was ja die königlich

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.02.1922
Physical description: 6
hat die Weimarer Naüonolversammluuy mit ihrer Berfaffung die Deutschen zu einem der freiesten Völker Europas gemocht. Praktisch hat der Versailler Vertrag das Reich und jeden einzelnen seiner Bewohner in Ketten geschnne- det. Diese Ketten fmi> so schwer, wie sie variier kaum je eurem Volk von gleicher Stärke und Bedeutung vorn Fremden angelegt wurden. -Dr Staatskörper kann sich nicht regen, ohne daß die Ketten laut und vernehmlich klirren. Der Lebensmut und der Tatendrang eines ganzen Volkes

, noch die Besatzungen, noch den Verlust der Kolonien noch .das Ber itt der Schuldfragen ertragen. Deutschland kann unter diesem Vertrag nicht leben und- nicht „blühend, mächtig und reich sein', wie es Wilson dem deutschen Wolke in einer seiner wirkungs vollsten Reden versprochen hatte. Es kann nur verkümmern und zugrunde gehen, wenn dieser „Unsriedens'-Vcrtrag von Versailles bestehen bleibt. -Den Wortlaut des Vertrages mit seinen vielen hundert Paragraphen keimen in Deutschland höchstens ein paar tausend Menschen

fühlt die unheilvollen- Wirkungen des Vertrages täglich und stündlich. Das Chaos in der Welt, das Chaos in den Beziehungen der Staaten zueinander, alles das läßt sich auf den Versailler Ver trag zurückführen. Gefühlsmäßig wissen das alle, bewiesen kann es nur werden durch lebendige Anschauung, 'durch Verdeutlich- machung der Wirkung jedes einzelnen Paragraphem Dieser Vertrag muß populär werden» um -ihn unpopulär zu machen. Die „Liga zmu Schutze der deutschen Kultur' zeigt >in einer Reihe von Städten

, um den Bwtbedarf sämtlicher Deutschen auf zweieinhalb Jahre zu decken. - - Trotz der in Versailles zugesagten Höchstbefatzung der Rheintaick-e von 70.000 Mann ist die Garnison auf fast das Doppelte, 130.000 Mann, gesteigert. Für diese 60.000 Manu mehr sind bisher an Neubauten für Kasernen und Wohnungen etwa 400 Millionen Mark auszuwenden gewesen. Bor dein Kriege waren in den besetzten Gebieten rund 50 Garnisonen. Jetzt ist die Entente-Garnison verteilt -auf über 500 Ort

. Um von den Kriegsentschädigungen ein klares Bild zu be kommen, muß man sich vergegenwärtigen, daß die durch das Londoner Diktat Deutschland auferlegten- 152 Milliarden Gvidmark mit Verzinsung ungefähr 287 Milliarden Goldmark betrugen, oder in -Papier rund 6000 Milliarden. Für eine Milliarde Goldmark lassen sich 20 Städte mit 50.000 Einwohnern neu aufbauen, oder der Getreideverbrauch des ganzen Deutschen Reiches für sin -halbes Jahr bestreiten. Der Umfang «der Materialliesenmg. wenn man mir von der Kohle und den chemischen Produkten

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 02.06.1922
Physical description: 8
auf sich wirken lasse, finde Bekenntnisse, Nedeutung nicht zu übersehen fei. Der Bun- nzler wolle die Arbeitspolitik nunmehr mit !r Energie in die Wege leiten. Jeder habe die Achtung, dem Zusammenbruch mit aller Kraft hinzuwirken und alles aufzubieten, daß dieser! ses deutschen Volkes lebe und nicht zugrunde - Das „Neue Wiener Tagblatt' schreibt, die Neipels sei der Ausdruck der allgemeinen Über- Sie gebe die Meinung des gesunden Men- Astandes wieder. Habe die Rede des Bundes irs den Sinn

wieder heftige Gärung. Die pol- Fabrikarbeiter haben in einigen, . deutschen Beamten und Arbeiter, grob Bei einem Zusammenstoß in Peters en 6 Mann getötet. In mehreren Be trieben wurden alle Deutschen entlassen. Über die Kreise Kattowitz, Gleiwitz, Hindenburg und Rybnik wurde der Belagerungszustand verhängt. Viele Tausende von deutschen Einwohnern befinden sich auf der Flucht an die deutsche Grenze. (Um das wird den Polen bei ihrem Terror ja zu tun sein.) Aufruhrfälle. Berlin, 2. Juni. In einigen Städten

des Deutschen Reiches -gab es gestern Aufruhr. In Hamburg erfolgte ein Anschlag auf das Revolu tionsdenkmal. Außerdem wurde versucht, das Ge bäude des Kommunisten-Blattes anzuzünden. Die Täter sind Nationalisten. In Berlin kam es weg'en der Gedächtnisfeier für den deutschen Seesieg Skagerak zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Nationalisten. Mehr als tausend mit Knüppeln bewaffnete Kommunisten drangen auf die Nationalisten bei einer Versammlung ein. Die Polizei konnte nur mit Mühe die Ordnung

des Botschafterrates na ch Z erstörung einiger Bahnlinien im Ruhrgebiete abietine i. (Die Feinde erfinden täglich einen neuen Streich, um Deutschland zu peinigen Im vorliegenden Falle sa gen sie, die betreffenden Bahnen könnten militärische Bedeutung haben, als ob . das nicht jede Bahn könnte.) Tfchecho-Slowakei. Ein Vertrauensvotum ohne die Deutschen und Slooakejn. Prag, 1. Juni. Die Kammer hat gestern-die Diskussion über die Außenpolitik abgeschlossen. Der Regierung wurde gegen die Stimmen der Deutschen

dent die Vorfälle der Entente und Idem Völker bund mitgeteilt. Frankreich. Ein Faustschlag gegen das Völkerrecht. Paris, 2. Juni. Poineare machte in feiner gestrigen Kammerrede auch die Mitteilung, daß die französischen Truppen die in Oberschlesien vom französischen Militärgericht wegen der Peters- dorfer Vorfälle abgeurteilten Deutschen mit nach Frankreich bringen werden, wenn die Trup pen nach Frankreich zurückgezogen werden. (Dieser brutale Vorstoß gegen die elementarsten Ziegeln

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 18.10.1919
Physical description: 8
P-Mz»?'Md»ng im Inland: «omttlich Z. 1-0b, vierteljährig I. S IS, halbjährig I. «30, ganzjährig I. 12 60. Für Deutschösterreich, Deutschland und das übrige Ausland ganz jährig I« 13S0. Einzelne Nummer 10 Tentesimi. - Die Abwch«- d-S Blattes, s-Zavge ewea«SdrüSttche Sündiguns desselben nicht erfolgt, gilt als AbsnnementsverpSichtung. Nr. 80 Bozen, Samsatg, 18. Oktober 1919 58. Jahrgang Ms Deutschen in Rom. Wie w letzter Nummer mitgeteilt wurde, hat Sch am Dienstag eine Abordnung des Deutschen Verbandes w Südtirol

nach Rom begeben, ummit zuständigen Stellen über die Zukunft Deutsch- MLLrols in Fühlung zu treten. ES wird sich hauptsichlich handeln, um eine bkßkitive Antwort der ital. Regierung betreffs unserer Forderung nach vollständiger Autonomie in einer eigenq«. Provinz Tirol zu erhalten. Das zu- Zeftcherte Entgegeskommen kann nur in dieser Weise erfüllt werden. In den ital. Blättern, welch- die Nachricht von der Romreise der Deutschen bringen, finden wir in der „Liberia' die kurze Bemerkung, daß das „Program

« der Deutschen nicht an Bescheidenheit leidet'. . . Freundlicher ist der „Trentino', der die deutsches Forderungen tu der Hauptsache und mit gewissen Vsrbchalteu nicht Znrückweift und den Deutschen die heften Wünsche mit usch Rom gibt. ^ Ueber die. Aussichten der deutschen Mission «ach Rom ist jede Vorhersage unmöglich. Sind sich za die Italiener selber allem Anscheine nicht recht Aar, was sie Mit uns machen sollen. Diesbezüglich schreibt die „Liberia' in TrienL vom 11. Oktober: „Die Regieruugsprogramme

sie von den Vätern geerbt hsben und zwar nur deswegen, weil sie nicht italienischer R«sse find. Ein solches Vorgehe» wSre aber ein verfehlter Weg, wenigstens der Form nach. Aber trotzdem ist Herr Colocci dafür, daß die Deutschen aus Südtirol entfernt werden! Ich glaube ihm aber nicht, daß ihm ganz ernst ist. Dem ital. Volke kann man solche Absichten nicht zuschreiben. Weniger radikal denkt eine kleine Gruppe von Nationalisten. Luch diese haben ein einziges Ziel: Die Entnationalisierung Deutschsüdtirols

. ... was denn? . 5 . . ^natio nalisieren? Ja und nein! Ja, um Keutschsüdtirol fest an Italien zu binden, weil «an den Deut schen nicht tranL ; nein, u« die Deutschen nicht zu reizen durch Anwendung von Mitteln, die von Natut auS gehässig find. Die Äemäßigteu wissen also noch nicht, was sie wollen» Darm kommt die große Schar der Sentimen- talisten oder Gefühlsmenschen, die nicht einmal , die Annexion »on Dentschsüdtirol wollen. Es sind viele, sogar sehr viele im Trentino und im Königreiche

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Volksbote
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Page 12 of 12
Date: 25.09.1924
Physical description: 12
nerpult. Nach einer flammenden Schilderung unstres Unglücks und seiner Ursachen führt er aus: „Krieg und Revolution haben die Grund lagen der deutschen Staaten zerstört. Diese . Grundlagen aber müssen wieder aufgerichtet werden. Ein Volk von mehr als 70 Millionen Menschen rm Herzens Europas kann nicht woiterexistieren als gedrücktes und zerrüttetes HÄotenvlckk. Bei diesem Aufbau fallen dem deutschen Bauernstand« in zwei reindeutschen Staaten Zentraleuropas bedeutungsvolle Aufgaben zu. Der Bauernstand

muh der hauptträger der sittlichen Erneuerung des deutschen Volkes fein. Es ist kein Zweifel, daß zu dem Unglück der deutschen Nation nicht bloß äußere Um stände beigetragen haben, sondern auch schwere sittliche Gebrechen, die mit ihren Wurzeln -bis in die Blütezeiten der Wirtschaft vor dem Kriege zurückgreifen. Stark ausge prägte materialistische Gesinnung des einzel nen Volksgenossen, der Stände, der wirt- sthaftlichen Körperschaften, unermüdliche Jagd nach Geld und Gut und Gewinn und „ Genuß

, maßlose Betonung der Rechte des einzelnen Individuums gegenüber dem Staate, Zurücksetzung und Vernachlässigung der höheren geistigen Ideale, vor allem der ewigen Gesetze der christlichen Lehre. Die ma terialistische Entwicklung und Gesinnung ist durch die Ungebundenheit der Revolution mit Riesenschritten weitergegangen. Alle heiligen Bande der Ordnung und des Ge setzes, der Familie, der frommen Scheu sind zerrissen worden. Ohne innere sittliche Um kehr der deutschen Nation ist wirtschaftliche

lebende Schicht ist der Bauernstand an sich jeder Störung und Zerstörung der staatlichen Ruhe, Ordnung und Gesetzmäßigkeit abge neigt. Darum hat es in der Geschichte selten Bauernrevolutionen gegeben. Der Bauer hat nicht einmal revolutioniert, wenn er fahr», hundertelang unter dem Druck von Hörig keit und Leibeigenschaft stand. Di« wenigen Bauernrevolutionen der Geschichte, die ein Auswuchs alleräußersten sozialen Druckes waren, bestätigen nur die Regel. Beim Wie deraufbau der deutschen Staaten bildet

der deutsche Bauernstand die granitene Grundlage Darum wäre es ein Verbrechen am deutschen Volke als solchem, wenn Neuerung und Par lament den Bauernstand durch falsche Wirt schaftsgesetzgebung und unerhörten Steuer druck zugrunde richten würden. Ich weiß nicht, wie bei Euch in Oesterreich die Derhält- n'sse im einzelnen liegen, in Deutschland steht leider seit mehr als einem Jahre drohend'am Himmel die schwere Gefahr der Derinichtung der Existenz des deutschen Bauernstandes durch einen unerträglichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 10
Date: 09.03.1901
Physical description: 10
durch die wirtschaftliche Arbeit zugunsten des Volkes, man befestigt hiedurch die Herrschaft deS jüdischen Capitalismus — wir sagen es noch einmal, die elende Religionshetze, welche die Deutschradicalen im Parlamente vom Zaune gerissen, ist ein Verbrechen am deutschen Volke in Oester reich. ßin Werbrechen am deutschen Wolke in Oesterreich. Schmeykal, der verstorbene Führer der Deuschböhmen, that einmal den denkwürdigen Ausspruch: „Das war die größte Thorheit, welche wir Deutschen Oesterreichs machten, dass

wir die katholische Kirche verfolgten. Dadurch wurden die Deutschen gegeneinander gehetzt, die strengkatholischen Alpenländer wurden abgestoßen und dafür haben wir uns die Juden eingehandelt, die wir nun nicht mehr los bekommen können. Es war eine folgenschwere Verblendung, dass wir liberalen Deutsche uns viel lieber mit fünf Juden als mit einem einzigen katholischen Priester zu Tische ge setzt haben.' Diese Klage des greisen Dr. Schmeykal kommt einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man sehen muss, was unsere

Deutschradicalen jetzt wiederum im Parlamente aufführen. Die Deutschen Oesterreichs stehen vor folgenschweren Entscheidungen. Im ersten Decennium des 20. Jahrhunderts muss und wird es sich entscheiden, ob Oesterreich ein Einheitsstaat mit deutschem Culturgepräge und deutscher Vermittlungssprache, so wie bisher, bleiben soll, oder ob der slavische Borstoss gelingen wird und die deutsche Minorität in Oesterreich für immer zur politischen Ohn macht verurtheilt werden soll. DaS Deutschthum Oesterreichs steht

, der günstige Moment wurde leider versäumt. Undwarum denn ein so unbegreifliches Ver säumnis? Ja, die Deutschliberalen hatten keine Zeit, für das Deutschthum zu sorgen, sie brauchten ihre Zeit zu ganz anderen Dingen! Sie mussten daS Concordat stürzen, sie mussten uns Katholiken die confessionelle Schule rauben, sie mussten die Kirche in Fesseln schlagen, sie mussten den deutschen Bauer dem jüdischen Wucher ausliefern, sie mussten daS deutsche Handwerk zugrunde richten, sie mussten den deutschen Arbeiter

ausbeuten, sie mussten dem jüdischen Capitalismus zur Herrschaft verhelfen, sie mussten daS Krachjahr 1873 vorbereiten. Fürs deutsche Volk zu sorgen, hatten die Herren bei solcher Fülle anderer Arbeiten keine. Zeit mehr. Die Freude am Culturkampf und der Dienst im Solde des Capitalismus und des Judenthums ließ die Sorge für das Deutschthum ver gessen. Der alte Schmeykal war so ehrlich, daseinzu gestehen und schmerzlich zu bedauern. Es ist ein eigenthümliches Verhängnis, dass die Deutschen Oesterreichs

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.12.1886
Physical description: 16
und zum Ganzen zu streben. Nun aber ist's geschehen. Die Orts aruppe Meran, Mais und Umgebung besieht seit vorgestern und ihre Gründung ist unter den tisreulichsten Auspicien vor sich gegangen. - Ein glücklicher Zufall hat es gefugt, daß einer der ältesten und kampsbewährtesteu Führer der libö' ralen Deutschen in Oesterreich, Abgeordneter Herbst, dem überstandene physische Leiden nichts von seiner meisterhaften Beredsamkeit geraubt, vielmehr die Wärme innerer Empfindung ge- steigert zu habe» scheinen

, derzeit hur Erholung und Kräftigung unter uns, weilt,- und er wär es, der dem Gründungsacte politisch und ora- torisch die Weihe gab. Wie er das that, darauf möchten wir durch den' folgenden Aboruck seiner Rede die Lufmuksawkit ganz besonders' Der» jenigen lenken, welche entweder' die Ziele und Zwecke des Deutschen Schulveremes noch nicht ihrer Bedeutung' nach völlig erkannt haben oder, durch gegnerische' Pärteileidenschast^getrieben, systematisch darauf ausgehen diese Ziele und Zwecke zu verkennen

ur.d. zu . entstellen. Den Einen sagt Herbst'S Rede,' daß es die^ Arbeit an der nationalen Selbsterhaltung ist,' welche der Deutsche Schulverein auf sich genommen hat, M die Entwickelung der nationalen Verhältnisse >» Oesterreich solche Arbeit dringend heischt, und daß es heilige Pflicht jedes Deutschen ist ^erkthäUg theilzunehmen an dieser Arbeit der Haltung des eigenen VotkthumS. Den Anderen ^r, den Gegnern, aus allen Lagern, führt Wbst — und wer wäre berufener als er folche Mcherung zu ertheilen

^-versöhnlich und M voll Selbstbewußtsein zu Gemüthe» daß Wr Deutsche Schulverein weder in politischer in nationaler Richtung agressiven Tenden« jta nachgehe, daß dessen Mission eine wahrhaft Wlttvalwe, weil .lediglich erworbenen Besitz «Wende, eine wahrhaft staatliche, weil vielfach l k ^d unveräußerliche Aufgaben des Staates tW risüüende fei. Keinen besseren, würdigeren «w taktvolleren Interpreten hätte die Central« 'Mg des Deutschen Schulvereins für.unsere ^lhüttmsse hier ich wünschen und finden

können, in Dr. Herbst gefunden hat, und wir ans - diesem Anlaste den Wunsch nicht Ausgesprochen lasten, daß zumal seitei's der Wortführer des Deutsch. - Oesterr. oft M möglich, öfter jedenfalls, als w öeschehen, mit der deutschen Bevölkerung ^stmrich bis an dessen Peripherie hinaus . gend. ausklärend und poUtisch erwärmend Wkk^ttelbare Contract gesucht und gepflegt ^den Möchte- s ^ , ^ soi'st ging daS vorgestrige Gründung?- unter gutem Zeichen vor sich. Nichts trug, > s ^ ^ . Mera n> 8. December. Wie Wallenstein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 03.01.1920
Physical description: 8
»»». Slicht ii»spi«ch«ad <i»se» tmigen »lcht augtiwm««« Nicht mit i»lkm N»m«n z»s««zK Swftndungni dl«lb«i> «,»«,0» stchlzt. Schrift! ettung mU> Ser» wattung: Bozeu, «ofemustratze «r. 4L. ?el«Vh»a »r. 4S. R«««er Z > Bozen. Samstag, de« Z. Siimer IM. I SS. Zahrgaa». »»che«a.'ender. Smnst.. s. Daniel. Soant^ 4. SNgobert. Moni., v. Simon. Mm-t.. s. HI. z »öalge. Mtttw.. 7. Reinald. Donners».. ». Erhard. Frei»., s. Julian. SSdtirol. Kein Verzicht auf das Selbsibeskimmungsrecht. Seitens des deutschen Verbandes

in Si'td- tirol geht uns nachstehende Erklärung zu: Gegenüber der Erklärung der so« zialdemokratifchen Parteilei tung Deutschsiidtirols vom 21. Dez. 1919, veröffentlicht im Jnnsbrllcker sozialdemokrati schen Organe sieht sich die Leitung des deutschen Verbandes zu folgender Feststellung veranlag: Die Rechtsverwahrung mit der Forderung des freien Selb st be» stimmungsrechtes wurde vom deutschen Verband auch bei der Vorlage des Auto nomieprosektes der itÄienischen Regie, rung gegenüber in Rom und Trient

Bezirkssekretär Confalonieri an dieser ersten ösfent- lichen Versammlung im Bezirke teil. Die Donaukonföderation auf dem Marsche. Der bekannte Führer der Deutschen Böh mens Abg. Jesser erklärte in einem Inte?« oiew mit der „Agence Centrale', daß die Do- naukonföderation die Tschechoslooaker. Oester reich und Ungarn umfaffen werde. Ieffer nmch> te darauf aufmerksam, daß verschiedene Par teien in der Prager Nationalversammlung be reits den freien Verkehr mit Oesterreich gefor dert haben, ebenso die Vereinigung

gesammelt hat. Nach einer Schilderung der Gemütsverfassung der unter dk italienische Fremdherrschaft geratenen Deutschen wendet sich Bachmann dem Verhalten der Italiener in Deutschsüdtirol zu und er weiß manches Interessantes zu erzählen. „Zunächst richten sich die Italiener im Lande «in. wie wenn sie entschlossen wären, es nie wieder freizugeben, und zweisellos ist dies der Wunsch und Wille vieler von ihnen- Ob aber aller, und' zumal jener, die über den Tag hinaus zu denken sähig sind? Ich möchte

->-,was soll der dnHche Flicken aus unserem Kleide?. Ja, wenü das alte Oesterreich, unser Tod- und Erbfeind noch bestünde, dann brauchten wir aus Sicherheitsgrün den die Brennergrenze. Aber Oesterreich ist abge tan, und von Deutschland, wenn dieses unser Grenznachbar würde, haben wir nie etwas befürch tet und befürchten wir auch jetzt nichts. Ich weiß nicht, was unsere Regierung einmal tun wirb; wäre ich leitender Staatsmann, ich würde nach einiget Zeit — nicht jetzt schon! — den deutschen Teil an Tirol zurückgeben

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