¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
gewiß einen erheblichen Antheil an der Germanisierung des Mittlern Jnn-Thales, wo es im XII. und wohl auch noch im XI LI. Jahr hundert, im benachbarten Stubei sogar noch später, Romanen gab. Am wichtigsten von allen Ereignissen ist aber der Sieg der Grafen von Tirol über alle andern Gewalten im Lande geworden. So dunkel auch immer der Ursprung dieses Grafengeschlechtes ist, alles was wir von seinem Charakter erfahren, spricht laut für seine deutsche Abkunft und durchaus deutschen Geist zeigen
auch die Erben der Grafen von Tirol, die Grafen von Görz. Wir haben aber früher gesehen, wie sehr sie ihre Macht über das ganze Land ausbreiteten. Es waren vorzüglich deutsche Ritter, die ihre Sache verfochten, ihre Kämpfe führten, ihre Gerichtsbezirke ver walteten, ihre Schlösser und Burgen bewachten. Schon unter Meinhard II., noch häufiger unter König Heinrich und Markgraf Ludwig von Brandenburg, kamen auch Ritter ans den Nachbar landen, namentlich aus Käruthen und Baieru, nach Tirol. Die Habsburger
und hiezu gaben ihnen die in diesen Jahrhunderten anflebenden Bergwerke reichlichen Anlaß. Zu deren Baue kamen zunächst aus Baieru, dann auch aus ferner» Ländern Knappen und Gewerke herbei, die einen um des Lebens Unterhalt, die andern um Reich thum zu suchen. Die Bedeutung dieses Volkselementes wird man erst richtig würdigen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß es im XV. Jahrhunderte in Tirol kaum eine Gegend gab, wo man nicht die Eingeweide der Erde nach Metallschätzen durchwühlte. Auch ein außerhalb