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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 04.01.1902
Physical description: 12
Sams^g, 4. Zänn-r ?W2 ..Pev Tiroler' E e'll: 5 Deutschtöum und Protestantismus. Im Selbstverlage des?. Alban 0. 8. L., Prag, Emaus, erschien eine Flugschrist, „Deutschthum und Protestantismus', die wir infolge ihrer großen Be deutung im Wortlaut folgen lassen. Katholische Christen! Höret, wie der Protestan tismus wider das Deutschthum, wider Kaiser und Reich gesündigt hat! Sie sagen uns Katholiken: Erst dann werdet ihr wahre Deutsche sein, wenn ihr aufhört, katholisch zu sein! Drum: Los von Rom

Kaiser!) von ihren Häuptern zu schütteln und alle diejenigen zu ver folgen, welche dem Kaiser beistehen!' Die drei Städte: Metz, Toul, Verdun sollten dafür an Frank reich abgetreten werden und der Franzosenkönig die deutsche Kaiserkrone erhalten!!! Diesen schandbaren Verrath haben protestantische Fürsten begangen — zum Zwecke der Ausbreitung des neuen Evangeliums. War das deutsch? Protestantisch war's, aber nicht deutsch! Im Jahre 1571 schloss Karl IX. von Frank reich einen Vertrag

„nicht wenig dazu bei, die aufrührerische Stimmung im Volke zu nähren'. (Hagen, Deutsche Geschichte II, 182 ff.) Kaiser und deutsche Fürsten schalt er „Heuchler, Lügner, Bestien, die größten Narren und ärgsten Buben, gegen die der Türke viel frömmer sei, die es wohl verdient haben, dass Gott sie vom Stuhle stürze'. (Altb. Ausg. 2, 771.) Das Volk fordert er auf, dem Aufgebote des Kaisers gegen die über Deutschland hereinbrechenden Türken „ja nicht zu folgen' — noch „dazu zu geben'. (Erl. Ausg. 24, 236

.) Er hält den Untergang des deutschen Reiches durch die Türken für nahe bevor stehend und spricht darüber seine Freude aus. (De Wette 5, 774.) Ist das deutsch? Also, damit der Protestantis mus wachse und sich ausbreite, sollen Kaiser und Reich zügrunde gehen? -Hört, katholische Christen, so wünscht es „der Deutscheste unter den Deutschen', der Stifter und Begründer der sogenannten Reformation! Nach Luthers Vorbild thaten die protestantischen Fürsten. Im schmalkaldischen Bunde (1531) verbanden

sich die prote stantisch en Fürsten und Stände — bald einzeln, bald alle — den Kaiser in dem Kriege gegen die Türken zu unterstützen. So geschah es in den Jahren 1532, 1538, 1543, 1596, 1608, 1613. Die katholischen Fürsten hielten immer zu Kaiser und Reich! Das war deutsch! Die protestantischen Fürsten hielten es mit des Kaisers Feinden! Das war nicht deutsch, das war — protestantisch. Im Jahre 1608 trat die „Union' der prote stantischen Fürsten mit Frankreich ins Leben. Ihr Endziel war der Sturz des Hauses

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 22.11.1900
Physical description: 6
Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

aus einem in der ^Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aufsatze. soll heißen das Deutsche Reich — für eine Seuche erklärt. Gehässiger kann eine inter nationale Stimmung wohl kaum zum Aus druck gebracht werden. Noch etwas klarer wird das Verständnis für diesen österreichischen Preußenhaß, wenn wir die Kreise näher ins Auge fassen, wo derselbe sozusagen zum guten Tone gehört. Von den natürlichen Feinden, d-n Slaven, wollen wir dabei ganz absehen. Deren Deut schenhaß ist ein volksthümlicher. Der eigent liche österreichische

Preußenhaß hat seinen Sitz in ganz anderen Kreisen. An dem denkbar ausgesprochensten Deutschenhasse gewisser Kreise Oesterreichs kann doch nach allem, was vor geht, kein vernünftiger Mensch mehr zweifeln. Es gibt nicht nur in China ein Boxerthum. Ein solches treibt gegen Deutsche in Oester reich geradeso sein Unwesen. Der Wahlspruch Fort mit den Fremden! wird hier auf Deutsche angewendet. Der nationale Vertheidigungs kampf der Deutschen Oesterreichs hat einiger maßen Aehnlichkeit mit dem der armen ver

ge- gegen das neue Deutsche Reich geht, liegt auf der Hand. Diesen finsteren Plänen steht ja vor allem das mächtige, zielbewußte, von hohen Weltherrschaftsgedanken getragene neue deutsche Kaisergeschlecht im Wege. Ehrliche Anhänger des deutsch-österreichi schen Bündnisses hatte dieses von Anbeginn in Oesterreich nur an den deutschnational gesinn ten Parteien. Nömlinge und Slaven. Hof kamarilla und Hochadel haßten von jeher das Bündnis und noch viel mehr dessen Urheber — die Sieger von Sadowa. Es gibt indessen

. Wenn der österreichische Patriotismus sich mit dem Deutschgesühl nicht mehr verträgt, sollte man doch vor Allem ein so peinliches Gefühlsdilemma beseitigen, dem die österreichische Bevölkerung ausgesetzt wird, so lange das Bündniß besteht. Das wollen auch die Slaven und die österreichischen Nöm linge, die es gar nicht erwarten können, daß es gegen das Deutsche Reich losgeht. In deutschösterreichischen Kreisen herrscht heute das Gefühl vor, daß das unnatürliche Verhältniß keinen langen Bestand mehr

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 20.06.1897
Physical description: 16
den deutschen Namen schändet. Daß wir bei diesem Versuch der vereinigten Slaven, uns Deutsche niederzudrücken, die katholische Volkspartet im Lager der Gegner eifrig mit am Werke sehen, das erzeugt bei uns, das erzeugt im ganzen deutschen Volke eine Bitterkeit und Empörung, der ich kaum die rechten Worte zu leihen vermag. Möge für mich der katholische Prälat Scheich er sprechen, der in der Sitzung vom 8. Mai 1897 der katholischen Lolkspartei das vernichtende Wort zurief

wird als historisches Aktenstück für die klerikale Herrschsucht dauernd zeugen, aber Gesetz wird er niemals werden. Die faulen Ausrede», mit denen die klerikalen Führer ihre Haltung in dem Existenzkämpfe, der den Deutsche» aufgedrungen wurde, zu beschönigen suchen, beweisen nur die wachsende Verlegenheit, die ihnen die elementare auch in ihre Wählerkreise dringende deutsche Volksbewegung bereitet. Die einmüthigen Kundgebungen der Gemeinde vertretungen von Lienz, Bruneck, Landeck, Tramin?c. lassen

undenkbar, daß ein Theil der Nation sich auf die Seite der Gegner schlägt. Nur wir Deutsche müssen immer wieder erleben, daß die Ultramontanen das kirchliche über das nationale Interesse stellen und zur Förderung der kirchlichen Herrschaft selbst das Bündniß mit den ärgsten Feinden ihres Volksthums nicht scheuen. So hat Graf Badeni, ohne es zu wollen, mit seinen Sprachenverordnnngen den eisernen Ring wieder ge schmiedet, hat eine Parlamentsmehrheit geschaffen, die ihn beherrscht, anstatt

ihm als Werkzeug zu dienen. Die dritte von Graf Badeni nicht vorhergefehene Wirkung der Sprachenverordnnngen ist die entschlossene und geschlossene Opposition aller Deutschen, die sich ohne Schwanken, ohne Zaudern, in dem Entschlüsse, diesen Streich um keinen Preis zu ertragen, zusammenfanden. Die Regierung täuschte sich gründlich in der Belastungsfähigkeit des deutschen Volkes; weil der deutsche Michel Cilli trotz manchenLärms schließ lich verschluckt hatte, mochte er nach Gras Badeni's Rechnung

auch die Sprachenverordnungen wenn auch noch so wider willig verdauen. Aber diese Rechnung stimmt nicht. Das Maß ist voll! Daß die Deutschen sich eine solche Kränkung nicht bieten lassen können, darüber gab es bei Allen, die den Namen Deutsche verdienen, vom radikalsten bis zum gemäßigtsten Flügel, keinen Zweifel. Es ist ein Lichtblick in nnser?r schweren Bedrängniß, daß die trennenden Parteiunterschiede sofort vergessen waren, als der beispiellose Angriff auf unser Volksthum bekannt ward, daß das lebhaft erregte

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 30.01.1861
Physical description: 4
, welche sich in das wei land deutsche Reich getheilt haben und innerhalb des selben ihre angestammten dynastischen Interessen ver folgen nnd durch ihre Unterthanen, die respektiven Brnchtheile des sogenannten deutsche» Volkes, ver fechten lassen. Nur sie allein besitzen Armeen, Di plomaten, Staatskassen :c., mir in ihren Händen ist die Macht, bei ihnen steht der Wille, jegliche Ent scheidung, nicht beim Volke. Versteht man unter dein deutschen Volke alle deutsch- redenden Menschen in Europa, so ist dieses Volk

zwar sehr groß und zahlreich, ungleich zahlreicher als das französische, allein es hängt nicht innerlich zusammen. Der deutsche Elsässer nnd Lothringer, der deutsche Schweizer, der deutsche Vlamiug und Holländer, der deutsche SchleSwiger, der deutsche Liv-, Kur- und Esth- länder trägt fremde Uniform nnd darf nicht zaudern, wenn man es ihm befiehlt, gegen seine deutschen Brü der zu marschireil. Er hat mich fast überall längst vergessen,- daß er ehemals zum deutschen Reich ge hörte, und sich in die Denkart

Konglomerates in einem nationalen Organismus, wie man vor zwölf Jahren ebenso vergeblich ein deutsches Reich zusam menfüge» wollte, dessen große Stücke doch gleich wieder auseinanderfielen. Wenn je, so hätte man damals etwas Gemeinsames zu Stande bringen müssen, aber es war uicht möglich. Das Revolutiousjahr 1849 hat uuwidcrsprechlich bewiese«, daß es keine deutsche Nation mchr gibt, sondern nur noch Oesterreichs, Preußen, Bayern, Sachsen zc., wie schon Davoust sagte. Man hat es dem französischen Marschall

. Bürgerausschuß für diese Anstalt so vieles ge than. so sind wir fest überzeugt, daß auch die neu- gewählte Stadtvcrtretuug diesem Institute nicht we niger ihre Aufmerksamkeit und faktische Unterstützung werde augedeiheu lassen. Z e i t b e t r a ck t u n g e »i. ^c» Woifga»>i Mknzel- Indem wir über die Schwelle eines wahrscheinlich verhmignißvollen Jahres getreten sind, bitten wir den lieben Gott, er wolle uns Deutsche gnädig strafen und uns die alten Sünden nicht allzuschwer büßen lassen. Wer

und Schreiben künstelt man die deutsche Nation m'cht heraus, welche da sein müßte, um den Gefahren der Zukunft gewachsen zu sein. Es gibt keine *1 Dei^ Verfasser siehl die österreichischen Verhältnisse in zu tiüdelll. die preußischen i» zu resigem Lichte. Duron ab. gesehen bietet der Ailikel Vieles, iva» Jecer unterschreiben kann. Verantwortlicher Revakteur: AZinzenz Wa deutsche Nation außer in den Einbildungen der Jdealpolitiker, ans die es nicht ankommt. Die Real- Politik kennt nur Dynastien

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 08.03.1925
Physical description: 6
-- Die DorirSge des öskerreichischer» Polarforschers Dr. Felix König, die am 4. und 5. März im Saale des Hotels „Maria Theresia" statt- fanden, waren beide sehr gut besucht. Am ersten Abend sprach der Forscher über Grönland und das Leben der Eskimo, am zweiten Abend über die letzte deutsche Südpolexpedition, an der er als einziger Oesterreicher teilnahm. Dieser Vortrag war zweifellos der inter essantere, umsomehr, als dabei auch die Mängel des Projektionsappa rates, die beim ersten Bortrage

störend wirkten, behoben waren, so daß die prächtigen Lichtbilder wohlgelungen zur Vorführung kamen. Die re ichs deutsche Südpolexpedition verließ im Herbst 1911 Buenos Aires. Nach einer geographischen und geschichtlichen Einleitung schildert« der Vortragende die Schicksale dieser Expedition in span nender Weise. In Süd-Georgien wartete die Expedition einige Mo nate aus günstige See. Dann dampfte das Schiss durch das Eismeer. Die Weddellfee wurde erreicht. Bis 78° 34' 3" Süd waren die deutschen Helden

der Lebenshaltungskosten sestgestellt. (Der Finanzausgleich zwischen Reich und den Ländern in Deutsch land.) Das Reichsfinanzministerium hat vor zwei Tagen den Gesetz entwurf über den Finanzausgleich zwischen dem Reich einerseits, den ; Ländern und Gemeinden anderseits dem Reichsrat vorgelegt. Hierin s wird der Anteil des Reiches an der Einkommensteuer und an dr . Körperschaftssteuer von 10 auf 25 Prozent erhöht, was damit be gründet wird, daß das Reich die Verpflichtungen des Londoner Ab kommens erfüllen muß

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Der Burggräfler
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Page 2 of 14
Date: 21.12.1898
Physical description: 14
anders ge worden. ES gehört zu den Lügen, die unseren Nachkommen kaum glaublich dünken werden, daß daS deutsche Reich mit dem Jahre 1866 oder 1870 nach langer Zerriffenheit geeint worden sei. Die faktische Thatsache ist vielmehr, daß eS nach langer politischer, rechtlicher und moralischer Ein- heit in zwei Theile auseinander gerissen worden ist. W«r haben nun zwei deutsche Kaiser, gerade so, wie da» römische Reich nach TheodosiuS zwei römische Kaiser hatte. Wir wollen da» weder rühmen noch beklagen

Nation, die in der Schatzkammer der Habsburger aufbewahrt wird. Sie ist keine bloße Kuriosität, kein Museumsgegenstand geworden. Sie hat noch etwa« von der Kraft der alten Weihe in sich, und sie wird diese Kraft nie ganz verlieren. Freilich in der alten Wirksamkeit und Glanzes fülle wird sie nur dann sich bewähren können, wenn Volk und Reich wieder zu jenen großen, ewigen, heiligen Grundlagen zurückgekehrt sein wird, denn Oesterreich und Habsburg, denen das deutsche Volk und die ganze zivilisirte

des deutschen Vaterlandes so zugehen müffe. Aber das deutsche Märchen, da» mit Vorliebe die Gestalt solcher scheinbarer Dümmlinge aus bildet, zeigt auch, wie da plötzlich aus dem guten Kerl ein Held wird, der alle seine sich klüger dünkenden Brüder überflügelt. Diesem deutschen Märchenhelden nachzueifern, wollen wir Oesterreicher uns nun doch auch ein wenig unterfangen. Wir wollen die Kühnheit haben, zu behaupten, daß Deutschland nicht nur außerhalb unserer Grenzen liegt, daß vielmehr die beste deutsche

ist als alles Andere, die weil er allen darunter Wohnenden Schutz sichert gegen unberechenbare feindliche Gewalten. Es lag daher in der Natur der Sache, in der Vernunft der Weltgeschichte, daß seit Rudolf von Habsburg es sich immer herausstellte, der deutsche Kaiser müffe im Besitz von Oesterreich sein, oder, war dasselbe ist, der Herzog von Oesterreich müffe Kaiser werden. DaS ist der Grund, wes halb auch heute noch Rudolf von Habsburg im Andenken und in der Auffassung des ganzen deutschen Volkes der typischeste deutsche König

ist. Er war der deutsche Kolumbus, der die natür liche politische Geographie von Deutschland be gründet hat. Und al» nach langer Zeit des Irren» und der vergeblichen Versuche die deutsche Krone wieder an Oesterreich und Habsburg ge langte, blühte in Maximilian, dem letzten Ritter, wieder dem ganzen deutschen Volke ein noch lie benswürdigerer TypuS des deutschen Fürsten auf. Nur von hier, von Oesterreich auS, ward es nun möglich, das Ideal des mittelalterlichen hei ligen römischen Kaiserthumes deutscher Nation

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.10.1897
Physical description: 4
wir die beherrschende Stellung, die vor einem Menschenalter bei Beginn Unseres konstitutionellen Lebens die deutsche Verfassungspartei einnahm, mit der kläglichen Rolle, die man uns Deutschen heute auf der politischen Bühne zuzumuthen wagt, dann steigt uns wahrlich die Schamröthe auf, daß wir Deutsche in Oester reich unseren berechtigten Besitz so schlecht zu wahren verstandest. Ueber die mannigfachen Ursachen so jämmer lichen Wechsels zu sprechen, ist heute nicht an der Zeit, noch weniger würde es sich schicken

erfolgte sofort E^it^ elementarer-Gewalt brauste ein Sturm-der Entrüstung durch,«l^ deutschen Haue^ drang H diedReichKvxrtrMng und HwuM HrtHeypS' parunnentarische dem wir uns zum tiefen Schmerze jedes guten Oesterreichers, jedes ausrichtigen Patrioten noch immer--befinden. . - ^ Der nicht einsieht, haß in dieser.unerhörten. gefähr lichen .Lage, m dieser für uns Deutsche,' aber. auch für das Reich bedrohlichen Krise Einigkeit und enger Zu sammenschluß aller freisinnigen und nationalfühlenden Deutschen

,'Ihnen -und dem Lande das von den PaMleitungenderdeutschfortschrittlichen und deu tsch nationalen HaMi geschlossene Bündnis zur ANiMiWng unterKMM^zi^'^Hch', vÄe Warheit zu Waffen über die Ursachen dieses Vorganges, über seine politische Bedeutung und über die künftigen Wirkungen, die wir davon erhoffen. Die nächste Ursache, die uns zusammenführt, liegt zu Tage: es ist die schwere Noth der Zeit, die unerträg liche nationale Bedrängnis, in die der deutsche Stamm in Oesterreich durch die jüngste politische Entwicklung

durch kraftraubende Zersplitterung, durch unselige innere Fehden. Aber die Geschichte zeigt uns auch das Gegenstück, sie lehrt uns, wie der deutsche Volks geist sich jedesmal ungebrochen aus tiefster Noth erhob, wie aus arger Drangsal das gemeinsame Nationalgefühl immer wieder mächtig emporwuchs, wie die geeinten Deutschen sich auch der gefährlichsten Feinde allemal siegreich erwehrten. Seit den sagenhaften Tagen des Cheruskerhelden Hermann bis zu unserem Jahrhundert, an dessen Beginne eine gewaltige Erhebung

den srechen wälschen Eroberer aus den deutschen Gauen hinausschlug, in dessen zweiter Hälfte derselbe übermüthige Gegner einem unvergleichlichen Siegessturm der vereinigten Deut schen erlag, wiederholt sich dasselbe Schauspiel: unter drückt und mißachtet, so lange sie sich zersplittert befehden, gewinnen die Deutschen, sobald sie sich einen, sieghafte, unwiderstehliche Macht. Wollen wir Deutsche in Oesterreich uns dieser Lehre der Geschichte noch länger verschließen?! Die Läse. Wergleichen

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 19.01.1898
Physical description: 10
wurde das deutsche Reich seiner Auflösung zugeführt und von der alten Höhe herabgestürzt. Wir wollen die deutsche Nation wieder zu einer Blütheperiode führen. Die Eigenschaften, nochmals eine weltbeherrschende Nation zu werden, schlummern im deutschen Volke. Die einstige Größe schwebt uns als anzustrebendes Ziel vor. Diese Größe bestand im katholischen Glauben Wir beschränken uns das Brausen, die Schnelligkeit und die Gewalt der ungeheueren Fittige, einen betäubenden, fast unwider stehlichen

sie noch auf demselben stehen, nichts einwenden. Wir haben in den Habsburgern die Ekben und berufenen Nachfolger der alten deutschen Kaiser, die Förderer deutscher Größe. . Helfen Sie, Patentdeutsche, uns das religiöse Leben in Böhmen und anderen Ländern wieder er wecken. Halten Sie mit uns, wenn wir eine Social reform auf Grundlage des Christen thums anstreben Wenn das deutsche Volk in Oester reich wieder einig im Glauben, gefestigt im Wohlstande und geführt von glaubens- und kaisertreuen Männern sein wird, dann bricht

der parlamentarischen Schimpf end Brandreden auf deutschnationalen Versammlungen und in d-n Zeitungen. Lange schon tobt der nationale Hader und der verbissene Federkrieg. Das Deutsch thum ist das Aushängeschild und der Libera lismus steckt dahinter. Unmöglich könnte sonst gerade uns Tirolern das deutsche Stammesbewnsstseln abge sprochen werden. Die „antideutschen Clericalen' werden den Lesern der „Boz. Zeitung' jeden Tag als Nach tisch zum Verspeisen aufgetischt. Die katholischen Bürger und Bauern wissen

und die Obstructionspresse thun wenigstens'so, als ob die Rettung des Deutschthums e i n z i g von der Weckung nationalen Sinnes und nationaler Begeisterung in katholisch-conservativen Wahlbezirken, speciell in Tirol abhänge. Wenn durch das katholische deutsche Volk und seine Vertreter im Reichsrathe die deutsche Obstruktion unterstützt würde, dann müsste das Slaventhum vor der alles überwindenden Macht des patentierten Deutsch thums der schönerianischen Wölfe und Brettelklops- Genossen cnpitulieren. Wir erlauben

. Man hat sogar schon öfters beobachtet, wie er sein Hinabstürzungsmanöver selbst gegen Jäger, die in kritischer Lage auf einem Fels vorsprung standen, oder auf einer jchmolen Gallerte kauerten, versuchte, und die Betroffenen versichern, dass haben. Wir geben nun unsere Bedingungen hiemit be kannt. Prüfen Sie, Herr Dr. Sueti mit Anhang, den Vorschlag und dann geben Sie gefälligst in Ihrer „Bozner Zeitung' die gefassten Entschlüsse bekannt. Und nun zu den Bedingungen. Wir wollen das deutsche Volk

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 18
Date: 22.06.1900
Physical description: 18
„Wurst', so ist dies nicht Radikalismus, sondern eine offene Verleugnung des österreichischen Slaatsgedankes. die sür uns das politische Zusammengehen den Bekennern solcher Anschauungen ansschließl. Wir sind eben deutsche Oesterreicher, denen das Reich nicht „Wnrst', sondern das thenre von den Vätern überkommene Heim ist, sür dessen Erhalt ung nnd Gedeihen wir nnsere besten Kräste widmen. Zn dieser Gesinnung mich immer wieder offen zu bekennen, können mich keine Angriffe und Be schimpsnngen hindern

Nr. 74 Menm«« AeU»»» samen Programm der Rechten zu hören bekam, — ich erinnere an den bekannten Adreßentwnrs — war Phrase und Aufputz. An dem Tage, wo die Sprachenverordnungen verschwanden, wo die Einsicht Platz griff, daß Oesterreich ein gegen die deutsche Gemeinbürgschaft gerichtetes Regiment nicht vertrage, hatte sich die alte Mehrheit über lebt. Trotzdem vergieng «och eine geraume Weile, bis die aus Gewohnheit, aus Geschäftsinteresse und aus Abneigung gegen die Linke, zäh

des Majoritäts verbandes und die Neubildung jener Tagesord nungsmehrheit, die knapp zwölf Stunden fungierte, nicht überschätzen, aber eine gute Vorbedeutung sür die Zukunft, den ersten Ansatz für eine er- solgverheißende politische Neugestaltung möchte ich doch darin erblicken. Ich habe immer den Stand punkt vertreten, daß die deutsche Gemeinbürgschaft parlamentarischer Bundesgenossen bedarf, nnd daß sich zu solchen Genossen, wie die Dinge derzeit liegen, nur die Polen uud die katholische Volks partei eignen

Neugestaltung der Zukunft kühl und leidenschaftslos zu erwägen. Da muß man denn die Frage stellen, welche Gründe die katholische Volkspartei ver anlassen können, trotz des jüngsten Bruches, das politische Bündniß mit den Tschechen dem Zu sammengehen mit der deutschen Gemeinbürgschaft vorzuziehen. Die kirchliche Grundstimmung der Klerikalen muß sich doch ungleich mehr gegen die huffitifchen Jungtschechen sträuben, als gegen die deutsche Linke, der so manche den Klerikalen nahe stehenden Elemente angehören

, eine Verständigung über das ohne Schädigung der Staatseinheit mögliche und wünschenswerthe Maß der Länderautonomie ist durchaus erreichbar. ^?o bleibt uoch das Schlagwort „Gerechtigkeit', die Phrase von der „Gleichberechtigung' und „Gleichwerthigkeit' aller das Reich bewohnenden Völker — ich sage die „Phrase', weil sich Jeder bei diesen Worten etwas anderes denken kann, weil der Begriffs einhalt nicht feststeht! Man sagt: Oesterreich ist kein deutscher Staat; zugegeben — aber es ist ein Staat mit deutschem

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

größer und älter ist als das Deutsche Reich.' (S. 4.) Das also ist der Grundgedanke des dmtschnationalen Vereins wesens, das ist die Parole für den Kampf, in welchem das „nationale Vereinsweseii' als „Rüst- zmg' verwendet wird. Es wird gut sein, sich diese Worts aus Eigenem Munde der „Deutschnatio- Nalen' wohl zu merken; man kann darnach be messen, wie ernst es zu nehmen sei, wenn für manche Vereine, die hier unmittelbar als natio nales „Rüstzeug' aufgeführt wurden, als ein ziger Zweck

Seite 4. Nr. 11. Freitag, „Brixener Chronik.' 4. Februar 1898. DeuWwlimles KttMSMse«. Der Deutsche zeigt von Natur aus eine be sondere Vorliebe für das Vereinswesen, und nicht mit Unrecht spricht man mitunter etwas abfällig über die „deutsche Vereinsmeierei', darf aber nie vergessen, wie viel Gutes gerade durch die Vereine geschaffen worden ist. Es wäre darum von vornherein auffallend, wenn sich, um das „Deutschthum' selber zu vertheidigen und aus zubreiten, nicht auch schon Vereine gebildet

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 8
Date: 23.12.1870
Physical description: 8
werden, daß das Licht den Sieg davontrage über die Dunkelheit. Und darauf, daß dies geschehe, bringe ich ein „Hock!' Nun erhob sich Prof. Dr. Geyer zu einemToaste anf das neu entstandene deutsche Reich. Meii>e Herren! Wenn Deutsche sich im Jahre 1870 ver- sammeln, mliß in ihnen der Gedanke an die großen Ereignisse erwachen, welche dieses Jahr zu einem Wendepunkte in der Geschichte gemacht haben, Er- eignisse, welche von der sittlichen Kraft und Tüchtig keit des deutschen Volkes ein lauttönendes Zrugrüß geben. Wohl

eine innige Vereinigung Deutschlands mit Oesterreich herstelle, damit sich in Mitteleuropa ein .Reich des Friedens und der Freiheit gründe. Was die deutsche Nation erreicht, können auch wir er reichen; auch wir können au« diesem Kampfe nur neue Kraft schöpfen für den Kampf, der uns im Innern bevorsteht. Ich glaube, daß Sie, meine Herren nicht, obwohl sie Verfassungsfreunde in Oesterreich sind, sondern, weil sie solche find, mit mir ein Glas ausbringen werden auf das neu ent standene deut'che Reich. Hoch

R488 schaft un» die Berfossnng gebracht hat. Ihr haben wir es zu dank««, daß die Wissenschaft in Oester reich endlich von verschiedenen hemmenden Hinder- rissen — ich erwähne nur da« Konkordat — be freit. ja, wenn auch vur in ihret» höheren Zweigen vollständig freigemacht worden ist. Aber auch die Erkenntniß hat sich Bahn gebrochen, daß die Emanci patlon der Wissenschaft vom Grunde ausgehen muß Bereits hat der Reichsrath diesbezügliche Besitze auch für die Volksschule erlassen

zu werden. Man machte den Deut schen begreift ch, um mit Vater Srndt zu sprechen, „daß eS für daS groß- Ganze sehr wohlthätig sein müßte, wenn der Deutsche sich gutwillig für die Kultur anderer Nationen zu Schult machen ließe.' Jene Leute, die so sprachen, waren auch Lobredrur der Kleinstaaterei, welche in Wahrheit der Spotl von Freund und Feind gewesen war, aber keines wegs als Bollwerk deutscher Freiheit gepriesen wurde. Und allerdings schien die deutsche kleinstaatlicheSucht. welche sich an'S erbärmliche

, daß hier Deutsche siq in Watsche und Czechen umwandelt«» und ihre deutsche Gesinnung mit einer fremden vertauschten. Dem Himmel sei Dank! e« ist trotzdem anders ge- kommen. Im blutigen Kriege, dessen Fackel der Uebermuth der „granäs nntion' entzündete, hat das deutsche Volt nicht vtos unüberwindliche Lorbeeren gepflückt, sondern auch seine innere Einheit und da mit eine gewaltige Machtstellung errungen. Der müßte ein entarteter Sohn unseres BolkeS sein, der nicht mit freudigem Herzen und voll h. Begeisterung

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 01.12.1897
Physical description: 10
. Wenn ich Ihnen nun, Verehrteste, in wenigen Worten das Bild eines Mannes vorführe, der diesen Riss, der durch's deutsche Reich gieng zu schließen suchte, mit Auf wand all' des Wissens, all' der Liebesmühe uud all' dem apostolischen Eifer, mit deutscher Offenheit und Unerschrockmheit die ihm eignete, werden Sie dann nicht gestehen, dass dieser Mann vor allemein eminent deutscher Mann war! Und das sind, kurz zusarnmen- gesasst die Charakterzttge des sel. Petrus Canisius. Geboren wurde er in dem damals noch deutschen Nymwegen

in d r Philosophie. Zwei Jahre darauf, 1543, th-t er einen verhängnis vollen Schritt er trat in o:e Gesellschaft Jesu ein: der Schritt war um so verhängnisvoller, als Canisius eben der erste deutsche Jesuit ist: wäre nie ein erster gewesen, dann hätten wir ja nicht die endlose Reihe dieser so „gefährlichen' Ordensmänner erlebt, gegen welche sich das deutsch? Reich und die deutsche Wssenschajt im 19. Jahrhundert nur mehr dadurch zu schützen wusste, dass man sie aus dem deutschen Vater lande verdankte

Glauben wurzelt; darum entschul digen Sie mich, dass ich Sie an diese Gedanken er» innerte. So, Verehrteste, stand der deutsche Mann des katho« lischen Mittelalters da, festgewurzelt im katholischen Glauben, um den ihn auch tue leidenschaftlichsten Par- teikämpse nicht bringen konnten. Wohl konnte er Miss griffe thun und Fehltritte begehen, — und th t sie auch. Erinnern Sie sich an die unvergessliche Helden gestalt des Kaisers Friedrich Rothbart. Einen großen Theil seines Lebens verbrachte

des Abendlandes insgesammt, vertreten durch ihre Könige und Fürsten und Führer zu den großen Reichstagen Deutschlands, und — freie Fürsten in ihrem eigenen Lande, — huldigten sie doch dem ge meinsamen Führer der christlichen Völker: und der war kein anderer als der deutsche Kaiser, oder richtiger ge sagt der „römische Kaiser deutscher Nation.' Zu jener Zeit konnte man sprechen von der deutschen Eich?, die ihre Aeste soweit ausbreitet, als sie die Wurzeln in die Erde tr eb Diese deutsche Elche, den herrlichen

eines Mannes, der mehr Dichter als Christ war, dem sie aber ihre volle Hochachtung zollen — der Mann ist Göthe, und der Ausspruch, den wir den indifferenten Herren in's Stammbuch schreiben möchten, lautet: „Die Fragen, welche die Menschen herzen bis in ihre tiessten Tiefen aufregen, sind die religiösen.' Ja, die religiöse Spaltung Deutschlands durch Luther, der bald eine Revolution auch auf politischem Gebiete folgte, hat die deutsche Eiche geknickt, hat der Größe Deutschlands das Grab gegraben

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 20.10.1897
Physical description: 16
das von den Parteileitungen der deulschforlschrittlichen und dentschnationalen Partei geschlossene Bündnis; znr Genehmig ung unterbreiten, ziemt es sich, volle Klarheit zu schassen über die Ursachen dieses Vorgangs, über seine politische Bedeutung und über die künstigen Wirkungen, die wir davon erhoffen. Die nächste Ursache, die uns zusamincnsührt, liegt klar zu Tage: es ist die schwere Noth der Zeit, die unerträgliche nationale Bedrängniß, in die der deutsche Stamm in Oester reich durch die jüngste politische

erklärt sich daher mit den diesbezüg lichen Beschlüssen der deutschen Volkspartei und der deutschen Fortschrittspartei durchaus einverstanden und spricht den deutschen oppositionellen Abgeord- neten für ihre thatkräftige Wahrung der Rechte des deutschen Volkes in Oesterreich Dank und Anerkenn ung aus.' Dr. Erler beantragte folgende Resolution: „Der tirolische deutsche Parteitag in Innsbruck vom 17. Oktober 1397 erblickt in dem vom Abge ordneten Dr. Ebenhoch und Genossen eingebrachten Antrage

, Dr. Pommer, Dr. Groß und Dr. Roschmann, sämmt liche nationalen Coleurs und Corps der Jnnsbrucker Universität und zahlreiche Frauen und Mädchen Vorträge des Spörr'schen Orchesters, deutscher Lieder schall und treffliche Reden unserer Abgg. Dr. von Grabmayr, Dr. Steinwender, Dr. Groß, des Juristen Schlefinger namens der deutschen Studentenschaft und des Abg. Dr. Ritter v. Roschmann wechselten bis tief in die Nacht hinein, zur mächtigen Begeisterung für die deutsche Sache. Mit einem stürmisch auf genommenen

„Heil dem Deutschen Volk in Oester reich' schloß V. Wenin als Präsident des Fest banketts den festlichen Tag. Nachstehend lassen wir die zündende, von oft minutenlangem Beifall unterbrochene Rede Dr. von Grabmayr's folgen. Werthe Volksgenossen! Mit wahrer Frende folgte ich dem Rnsc, an dem heutigen Parteitage thcilznnchmen und mit Pathe zn stehen bei dem hochbedentsameu Werke der politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen Tirols. Indem wir, meine Herren, Ihnen und dem Lande

durch kraftraubende Zersplitterung, durch unselige innere Fehden. Aber die Gelchichte zeigt nns auch das Gegenstück, sie lehrt uns, wie der deutsche Volksgeist sich jedesmal un gebrochen ans tiefster Noth erhob, wie aus arger Drangsal das gemeinsame Nationalgesühl immer wieder mächtig empor wuchs, wie die geeinten Teutschen sich auch der gefähr lichsten Feinde allemal siegreich erwehrten. Seit den sagen haften Tagen des Eherusterhelden Hermann bis zu unserem Seite S Jahrhundert, an dessen Beginn eine gewaltige

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.09.1895
Physical description: 4
für Jeden ist es die schlechteste Empfehlung ein Deutscher zu sein. Die Angst, das geeinte Deutschland könnte eines Tages begehrliche Blicke nach den Ostseeprovinzeii werfen, wirdzum Anlaß, daS Deutsch thum dort mit Stumpf und Stiel auszurotten und außcrden- Zehntausende deutscher Kolonisten zu einer wahren Völker- Wanderung von der Westgrenze ins Innere des Reiches zu zwingen. Der Deutsche ist rechtlos, ist vogelfrei geworden, und das mächtige Deutsche Reich kann nichts zu seinem Schutze thun, denn es handelt

Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

ein leuchtendes Beiipiel von StammeStreue giebt, wird der Fuß auf den Nacken gesetzt, und wäre dieser Nacken nicht ein so unbeugsamer, wären auch die Siebenbürger Sachsen heute schon im ungarischen Meer verschwunden. Wie wenig Rücksicht auf die Deutschen im Lande daS Magyareuthum heute nehmen zu müssen glaubt, zeigt die ueueste Allsgeburt des magyarischen Chauvinismus. An den unteren Schulen in „Budapest' ist das Deutsche noch obliqaler Lebrgcgenstaiid, Verstoßen und verlassen. Roman von Emile Richcdourg

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 22.08.1897
Physical description: 18
in Oesterreich in den Vordergrund, und es entsteht die Frage, ob diese Kämpfe sich im Rahmen der Verfassung abspielen können, oder ob sie durch den Staatsstreich zum Absolutismus zurückführen werden. Mit Hinblick auf die letztere Möglichkeit, vor Allem aber durch den noch nicht zu Stande gekommenen Ausgleich ist auch Ungarn in Mit leidenschaft gezogen. Und daß das mit Oesterreich- Ungarn bisher verbündete Deutsche Reich diesen Wirren nicht gleichgiltig zuschauen kann, hat die „Magdeburger Zeitung

' in einem vielbemerkten Aufsatz jüngst auf das schlagendste nachgewiesen. Führt die Revolution Badenis eine noch weitere Zmückdrängung des Deutschthums in der Habsburg ischen Monarchie herbei, dann erfüllt die Letztere nicht mehr den Zweck des Zwnbundes, der Zwei bund verliert jeden Werth für das deutsche Reich, ja die Gleichgiltigkeit des Deutschen Reiches gegen die Zukunft des österreichisch-ungarischen Staates kann zu einer Preisgebung dieses künstlichen Staats gebildes führen. Unter diesen Umständen

. Kehrt das Deutsche Reich dem Zweibunde den Rücken, dann kann es seine Interessen an den Donauländern auch auf anderem Wege sicherstellen: durch eine Verständigung mit Rußland, Rumänien, Serbien und Italien über die Zukunft dieser Länder.' Politische Nachrichten. Meran, 21. August. Am 18. ds. sind die Einladungen zur Ausgleichskonferenz von der Regierung versendet worden. Diese selbst soll, nach dem „Fremdenbl.', am 26. ds. in Wien stattfinden und zwar würden in derselben folgende Entwürfe

Seite L Weraner Zettuvg. Nr. 101 wird diese Ueberzeugung nicht lange auf sich warten lassen. Das deutsche Volk in Böhmen ist kein Schulbube, daß man es züchtigen muß, damit es folgt; es hat die Peitschenschläge, die es empfing, als augenblicklich Schwächerer hinnehmen müssen, allein es gedenket ihrer und wird nicht eher nach geben, bis die Schmach abgewaschen ist. Jetzt werden keine Pakte abgeschlossen, jetzt wird nur mehr mit „dem Degen' gekämpft; das deutsche Volk ist auf alles gefaßt

. Bei dem durch die Reise unseres Kaisers stattgefunden?» Umschwünge in der Stellung der Großstaaten wird deutscherseits dem Dreibunde keinerlei wichtige Bedeutung mehr beigelegt. Bei der Feindseligkeit der nicht deutschen Nationen Oesterreichs gegen Deutschland, die allenthalben hervorbricht, ist es natürlich, daß wir Reichsdeutsche nur noch für das deutsche Element Oesterreichs Interesse haben und da dieses Element bedroht ist, so ist es an uns, es mit unserer Macht zu decken, und diese Macht ist jedenfalls

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 8
Date: 31.01.1861
Physical description: 8
, daß sie nicht dem ersten Angriff des Feindes begegnete, nicht eine lange Fremdherrschaft verhinderte, sondern erst am Ende derselben und nur uuter ganz besonders günstigen Umständen wie durch ein Wunder eintrat. Wir unterschätzen die deutsche Volkskraft nicht. Wir wissen sehr gut, daß in Dentschland in ehr waffen- geübtc Mänuer zu finden sind, als Napoleon III. bei all' seiner Energie und cciitralisirten Gewalt in Frank reich anfzutreiben vermag. Aber wir wissen auch, daß diese Kräfte durch nllzu getheilte Interessen

ge spalten. Die lockere Schlacke, die vom alten heiligen dentschen Reich noch übrig ist, kann keinen starken Stoß von Außen mehr aushalten, ohne vollends zu zertrümmern. Wenn Ungarn abfällt, wenn Preußen Niederlagen erleidet, verlieren wir den Rhein, viel leicht die Nordseeküste, wie Triest und das adriatifche Meer, uud gibt es dann keine deutsche Macht mehr, die nicht Vasallin des romanischen oder slavischen Kaiserreiches werden müßte. Wenn aber große Nationen nicht alle Kraft zusammenraffen

, welchen die Damen entfalteten. Das Arrangement ließ nichts zn wünschen übrig. Die Bedienung war eben so prompt als billig, Küche und Getränk ausgezeichnet. A e i t b e t r a t u n g e n. Vcn Wolfgans M>nzcl. (Schluß.) Wenn mail hofft, das deutsche Volk selber werde Manns genug sei«, sich in Masse zn erheben, so da- tirt man abermals zurück anf das Jahr 1813 und vergißt, daß der Maffenerhebung des deutsche» Volkes in jenem denkwürdigen Jahre eine lange Zeit der tief sten Erniedrigung und Schmach vorherging

ueu- tralisirt sind. Der Geduldige, der blind gegen die nächste Gefahr sich auf irgend welche wunderbare Erhebung und Rettung in der Zukunft verläßt, könnte bitterlich getäuscht werden. Die Zornruthe Gottes könnte, wenn die uneinige und lockere deutsche Masse zwischen den einigen und kompakten Massen des roma nischen und slavischen Weltreiches vollends zerdrückt wird, länger und härter auf uns liegen, als der Ge duldige sich träumen läßt. Oesterreich erlebt eine furchtbare innere Krisis

L«8 in dem Augenblicke, in dem es in Venetien von außen bedrängt ist. *) Von Ungarn her droht ihm Schwächung, nicht mehr wie ehemals Stärkung. Welche Kraft schöpfte der österreichische Staat, so oft er, in früheren Zeiten noch im Namen des deutschen Reiches, mit Frankreich kämpfen mußte, gerade aus Ungarn und wie hängt aller Einfluß Deutschlands an der unteren Donau vom Besitz Ungarns ab! Hier ist eines der stärksten Bollwerke des Gcrmanenthums in der Mitte Enropa's, ist das deutsche Gesammtinteresse auf's Aeußerste

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.06.1897
Physical description: 4
ist vor dem Herbste ganz ausgeschlossen. Deutschlands wachsende Kkdwtmg als IlldMrirstaat. So wie die deutschen Schwerter vor 26 Jahren den Sieg in die französischen Gaue trugen, so sind es heute deutscher Geist und deutscher Fleiß, die im Begriffe ste hen, die stolze See- und Handelsmacht Großbrittanniens von der Weltherrschaft zu verdrängen. Von dem Augen blicke an, wo das Deutsche Reich, zusammengeschweißt mit dem Blute taufender seiner braven Söhne, politisch geeint auf dem Schauplatz der Geschichte tritt

Registertonnen und 24.113 Mann Besatzung. Außerdem aber besaß das Deutsche Reich zu dieser Zeit bereits 21,318 Segel- und 1530 Dampfschiffe zur Küsten- und Fluß-Schiffahrt, eine Flotte, die sich bis zum heutigen Tage noch bedeutend vergrößert hat. Einen allgemeinen Ueberblick über das Anwachsen Deutschlands als Industriestaat giebt uns das vorliegende Büchclchen von W. H. Breymann, ein Zeugnis deutschen Fleißes und deutscher Gründlichkeit, das dem Versasser alle Ehre macht, und man gestattet

das Ereigniß besprochen. Das Haus ist geschlossen, nicht blos vertagt, aber auch nicht auf gelöst. Die Mandate sind nicht erloschen, aber die Immunität ist erloschen. Freitag, den 4. Juni 1897. Inland. Der Protest der Fortschrittspartei. Die Deutsche Fortschrittspartei wird in Form eines Mauifestes dem Grafen Badeni auf seine in der letzten Sitzung ausgesprochenen Anwürfe und Be schuldigungen, mit denen er den Schluß der Session be gründete, antworten. In den Kreisen der Opposition ist man empört

zwischen Deutschen und Tschechen gelungen ist, hätte die Einberufung des böhmischen Landtages keinen Zweck, weil sich der Kampf auf diesem Boden erneuern müßte. Der Reichsrath muß jedenfalls im Herbste zu sammentreten, um die Wahl der Delegationen vorzuneh men nnd das Ausgleichsprovisorium zu bewilligen. An einen Staatsstreich oder eine gewaltsame Maßregel zu glauben, ist ganz absurd. Die Auflösung des Reich s- rathes liegt ebenfalls nicht in der Absicht der Regie rung. Eine Rekonstruktion des Kabinets

, beginnt auch die alte deutsche Regsamkeit zielbewußt den Spuren einstiger deutscher Größe im Welthandel zu folgen; unter allen Breitegraden arbeitet der deutsche Kaufmann, der deutsche Ingenieur, und im stillen Ozean, wie im indi schen Meere weht die schwarz-weiß-rothe Flagge deutscher Kauffahrteischiffe. Schon im Jahre 1893 betrug die Anzahl der See schiffe der deutschen Handelsflotte 3728 mit 1,511,579 Registertonnen mit 41.635 Mann Besatzung, darunter darunter 986 Dampfschiffe mit 786.397

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.06.1900
Physical description: 8
Sprecher in Berlin erklärte, der österreichische Staat sei ihr eigentlich Mittwoch den 2V. Juni 19VV. „Wurst', so ist dies nicht Radikalismus, son dern eine offene Verleugnung des österreichi schen Staatsgedankens, die für uns das poli tische Zusammengehen mit den Bekennern solcher Anschauungen ausschließt. Wir sind eben deutsche Oesterreicher, denen das Reich nicht „Wurst', sondern das theure von den Vätern überkommene Heim ist. für dessen Er haltung und Gedeihen wir unsere besten Kräfte widmen

Nr. 139 Zerfall dieser zum Kampf gegen die Deutschen gebildeten Mehrheit. Ich will die formelle Auflösung des Ma joritätsverbandes und die Neubildung jener Tagesordnungsmehrheit, die knapp 12 Stun denfungierte, nicht überschätzen, aber eine gute Vorbedeutung für die Zukunft, den ersten Ansatz für eine erfolgperheißende politische Neugestaltung möchte ich doch darin erblicken. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß die deutsche Gemeinbürgschaft parlamen tarischer Bundesgenossen bedarf

mit den Tschechen dem Zusammen gehen mit der deutschen Gemeinbürgschaft vor zuziehen. Die kirchliche Grundstimmung der Klerikalen muß sich doch ungleich mehr gegen die hussitischen Jungtschechen sträuben, als gegen die deutsche Linke, der so manche den Klerikalen nahestehenden Elemente angehören und der in ihrer Gesammtheit nichls ferner liegt, als kulturkämpferischen Gelüsten zu fröhnen. Aber auch politisch besteht ein un gleich größerer Gegensatz zwischen den födera listisch-staatsrechtlichen Bestrebungen

von der „Gleichberechtigung' und „Gleichwerthigkeit' aller das Reich bewohnen den Völker. Man sagt: Oesterreich ist kein deutscher Staat; zugegeben — aber es ist ein Staat mit deutschem Gepräge. Der Versuch der Umprägung, der Versuch, Oesterreich den slavischen Stempel aufzudrücken, muß scheitern, ein slavisch umgewandeltes Oesterreich geht nothwendig zu Grunde. Daß sich jedes Volk dem anderen gleichwertig achtet, dagegen ist nichts einzuwenden; faßt man aber die Be deutung der einzelnen Bestandtheile für das Staatsganze

ins Auge, so wird man doch nicht behaupten können, daß z. B. die Kroaten oder Slovenen für das Reich, für seine Macht stellung, für seine kulturelle und wirtschaft liche Entwicklung eben so viel bedeuten, wie die Deutschen. Die durch die Staatsgrund gesetze den Völkern garantierte Gleichberech tigung anzutasten fällt den Deutschen heute weniger als je ein; wir stehen in der natio nalen Defensive und streben nicht nach frem dem Besitz. Wenn trotzdem ein Theil der katholischen Volkspartei

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.09.1900
Physical description: 8
, nein, wir freuen uns ungescheut mit ihnen über den gewaltigen geistigen Fortschritt, der mit der Reformation begann, wir feiern ihre heldenmüthigen Siege, mit denen sie sich das Deutsche Reich erkämpft, wir ehren mit ihnen die Männer, die sich unsterbliche Ver dienste um die große deutsche Nation erworben haben. Und eine solche nationale Antheilnahme soll von hochverrätherischer Gesinnung zeugen? Wenn das Hochverrath ist, dann bin ich stolz, einen solchen Hochverrath zu begehen. Es ist so wohlfeil

Mittel eine grsunde Bewegung un terdrücken zu wollen, um es mit den Röm- lingen nicht zu verderben. Und eine Niedertracht ist es ohnegleichen, verdiente Lehrer um ihr Brot zu bringen, weil ihre nicht christlichsoziale Gesinnung ihren Obern nicht gefällt. „Aber recht wäre es Ihnen doch,' hörte ich unlängst zu mir sagen, „wenn Oesterreich dem Deutschen Reiche ein verleibt würde.' Ich blieb die Antwort nicht schuldig. Ich meine, das Deutsche Reich würde sich, wie die Dinge liegen, höchlichst dafür

bedanken, einen Zuwachs unzufriedener Völkerschaften und eine Vermehrung seiner Zentrumsleute zu er fahren. Es hieße, unseren Stammesbrüdern im Deutschen Reiche einen schlechten Dienst er weisen, ihm derlei zuzumuthen. Auf ein an deres Blatt gehört es, ob das Deutsche Reich je dulden könnte, daß ein zweites slavisches Staatsgebilde an seinen Grenzen sich aufthue. Oesterreich liegt doch dem Deutschen Reiche näher, als das bezopfte China. (Darum dreht sich der augenblickliche Kampf. D. Sch

, daß für die Erzeugnisse solcher Industrien eine Zwischenzolllinie, die schon wegen der in Oesterreich bestehenden Monopole nicht zu vermeiden wäre, mit nach und nach sinkenden Zöllen belassen wird. Seit Langem bin ich ein Anhänger der Idee eines Zollbundes Oesterreich mit dem Deutschen Reich. Ihre Verwirklichung würde beiden Theilen zu gute kommen, die Verwerth ung von Arbeit und Kapital vielseitiger ge stalten und neue Absatzgebiete eröffnen. Sie würde die Widerstandskraft erhöhen, sich der englischen

war es ein Freudentag für mich, als der Inhalt des Bündnisses bekanntwurde, das Oesterreich mit dem Deutschen Reiche im Jahre 1879 abgeschlossen hatte. Ich erblickte darin den ersten verheißungsvollen Schritt zu einer neuen staatsrechtlichen Verbindung, von der ich als selbstverständlich voraussetze, daß sie auf anderen, gesünderen Grundlagen be ruhen müßten, wie der ehemalige Deutsche Bund. Die deutschfeindliche Politik der Klerikalen. Feudalen und Slaven unterwühlte in unserem Staate den äußeren Dreibund

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.02.1886
Physical description: 4
, die Folgen des Kampfes und die Gründe und Be deutung des neuen Kirchenfriedens im deutschen Reich tieferMneinzublicken. Im Jahr 1815 war der deutsche Bund erstan- den, Oesterreich als leitende Vormacht. Die lei tende Politik Metternichs hatte die Sicherung der monarchischen Staatenordnung im Auge und hielt darum das bewegende Volkselement ängstlich nieder; und um diese Politik zu kräftigen, ward von Fall zu Fall ein EinVerständniß mit Preußen als zweiter Macht ein deutscher Bund «esucht. Die kleineren

aber hatte nicht nachgelassen, die kathol. Länder und Völker wider dasZueu'erstaudene deutsche Reich unter preu» ßischer Führung des Bundesstaates in Flammen zu setzen, am meisten in Deutschland selbst. Der Abwehrkamvf des deutschen Staates und Volkes seit 1860, insbesondere 1871 ,ist der sogenannte Culturkampf. Jeder langwierige innere Kampf der Geister und Machtfaktoren ist sowohl zerstörend als auch belehrend und schöpferisch für alle betheiligten Par teilager. Und wenn die berufenen Träger der Gewalten mit hoher

und >.N-r»; Giern. In den/»»uplstädke» Leulsch- lanSS- ^aasenftei» .5 Vsaler, N. Moile u. G. >1. Daube64o. Wit 52 Mstr. AnwMtungs'Veilagm IllAgÄNg. und?4 landw. Veilügen „Zetonom' Mittwoch, den 24. Ieöruar 188k Der Friede zwischen Staat und kathol. Kirche in Deutschland. i. — Aus Süddeutschland, Mitte Februar. Es sind Dinge im Werden, die einen erfreulichen Umschwung der Dinge im deutschen Reich zum Besseren verheißen und eine gewattige Verschie bung aller politischen Verhältnisse ia Europa ein- leiten dürften

. Dieses gewichtige Ereigniß ist der sich vollziehende Ausgleich Zwilchen dem deutschen Reich bezw. Preußen unter Leitung des großen Reichskanzlers Fürst Bismal ck im direkten Ver kehr mit dem Papst selbst. Bei dem innigen Bund« niß, das zwischen dem deutschen und dem öfter- reichisch-ungarischen Kaiserstaate besteht — und dieses Bündnitz ist der Wächter des europäischen Friedens — ist es auch für die Deutschösterreicher von großem Interesse, in die vergangene Entste hung des deutschen sg. Kirchenstreits mit Rom

Staaten, wie Bayern, Würtemberg Baden, Sachsen:c. zc. suchten jedoch in kräftiger innerlicher Entwicklung ihre Lebensfähigkeit zu erhalten uud stärken, und gewährten darum Ver fassungsrechte, immer weiter gehend, innere Re formen, Selbstverwaltung der Gemeinden. Da durch erwachte ein Freiheitsdrang soweit die deutsche Zunge klingt. Die Jahre 1848 uud 1849 stürzten das Metternich'sche System und hatten eine vollständig veränderte Richtung der österrei chischen Politik zur Folge. Der deutsche Zoll

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 01.06.1895
Physical description: 18
die Kleinig keit von 940 Millionen herangewachsen ist, so hat Ungarn mit 0'92^/g um diesen beängstigenden Zuwachs mehr Verdienst als Oesterreich mit 0'72^/g, während Frank reich mit.0'20^/g am unproduc'tivsteu in die ser Hinsicht, Rußland mit circa 1 am prodnctivsten unter den Staaten Europas ist. Auch in Bezug aus Flächeninhalt ist in Eu ropa Rußland (fast 5^2 Millionen km^) na türlich Primus, dann folgen Schweden-Nor wegen, Oesterreich-Ungarn und das Deutsche Reich, das fast den 16. Theil des Flächen

gehaltes des Czarenreiches enthält. Monaco mit 22 km^ ist der kleinste der 24 europäi schen Staaten. Aber in Hinsicht auf die Be völkerungszahl steht es über dem Zwergen- trifolium Liechtenstein, San Marino und An dorra, denn.es hat mit seinen 13.300 Ein wohnern mehr als halb .so viel, wie jene zusammen. Rußland marschirt mit 100 Millionen Einwohnern an der Spitze, dann folgen das Deutsche Reich mit der Hälste die ser Bewohnerzahl, Oesterreich - Ungarn mit 431/2 .Millionen, Großbritannien, das gleich

mit seinen 2 Millionen Mk. daran, die ihm mancher Oesterreicher, er braucht nicht einmal Rothschild zu heißen, auf ein Brett bezahlen könnte, wenn es ihm Spaß machte. An den Schulden der Staa ten trägt das Militär die Hauptschuld. So wenden wir Oesterreicher, die wir nach Frank reich, Rußland und dem Deutschen Reich das stärkste Heer besitzen, jährlich nnr 7 Mk. pro Kops der Bevölkerung für dasselbe aus, hingegen Frankreich 19 Mk., England 17 Mk., das Deutsche Reich 15 Mk. und Rußland

Staaten erfreuen das Auge, obgleich man diese Gelder wohl lieber in na- tnra vor sich liegen hätte; eine Anzahl von Länderkarten ersetzen jeden kleinen Taschenat- 5) Die Berechnungen wurden der Stabilität wegen in Mark D. R. W., als in der einzig fixen Münze ausgeführt. las, und die Uebersichten über die Producten- Erzeugnisse, die Bodenverwertung, die Länge der Telegraphen- und Eisenbahnlinien (in de nen das Deutsche Reich im Verhältniß zu seiner Größe das „Prae' besitzt, sind außer ordentlich

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