bevorzugte, so war dies, sührt Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation, die Redner so innig liebe, war durch säst ein Jahrtausend die Trägerin der römisch- deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihre Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit übertreffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kron trägern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wieder holten
und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern, habe doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahe lag und obwohl die Könige aller Nationen darnach be gehrten. Die Versuchung, von der eben erwähnt wurde, lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber dem ihm feindlichen Staufen Rothbart. Redner erörtete dann, dafs die ganze Kulturarbeit der Kolonisation
der ostelbifchen Provinzen im 12. und 13. Jahrhundert durch die Orden der katholischen Kirche geleistet wurde. PaS Gebiet dieser Cvlvmfatnm betrage über drei Fünftel des heutigen Deutschland. Wenn indes Gegner behaupten, die römisch deutsche Kaiserkrone sei eine Schmach für Deutschland gewesen, so hätte die deutsche Nation durch ein Jahrtausend hindurch gewiss Zeit und Gelegenheit gefunden, diese Krone abzuschütteln, es habe aber jeder deutsche König sich die Erwählung und Krönung zum deutschen Kaiser gerne
gefallen lassen, ja, so manche hätten im schweren Kampfe sich um sie beworben. UebrigenS besitzt Redner, wie er sagt, Gewährsmänner, wie Dr. Ficker zc., welche die römisch deutsche Kaiser krone als große Ehrensache, als Vorzug und cultur historischen Vortheil der deutschen Nation darstellen. ' Wenn man endlich sage, meinte H. I. Engel, wir stehen nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart sei die Kirche feindselig gegen die deutsche Nation, so müsse der Boden respectiert
, um so öfter aber in der Ferne. Der Agitator für Wolf aus Böhmen berief sich endlich auf das Evange lium und meinte, es müsse nach Art jenes Knechtes, der mit seinen Talenten Wucher getrieben habe, auch das deutsche Talent nicht nur nicht vergraben, sondern damit Wucher getrieben werden. Hochw. Herr Josef Engel erwiderte darauf nur beiläufig Folgendes: Meine Herren! Es ist eben der Vorwurf gegen die deutsch-böhmischen Priester erhoben worden, dass sie, sobald Wolf in Sicht sei, die Kanzel besteigen