einiger Verordnungen erwar- let. dir von übereifrigen Beamten ausgegan gen waren, die nicht die Möglichkeit hatten, so frei in die Welt zu blicken wie Sie. Kann Italien ini Ernst daran denken, die Deutschen, die es in feinem Staat aufgenom men ha-t, auch fc-mer.Kultur einzuverleiben und zu diesem Ende vorerst die vorhandene deutsche Kultur auszurotten? Verordnungen wie die eben genannten scheinen auf diesen Weg zu deuten. Das Ziel wäre eine minder wertige, weil der Selbständigkeit ihres gei stigen Lebens beraubte
und alleredelste , Tradition' zu pflegen hat, eine Tradition, die ihr die deutsche Sprache zuni Heiligtum 7»acht. In einem der bekanntesten Lieder ?valthers stehen folgende Verse: „Gar böse Briefe hat man — von Rom uns hergesandt, — Erlaubt hat man uns Trauer. — die Fieude fortgebannt... — Die Welt ist schön von außen. — weiß und grün und rot, — Und innen schwarz von Farbe, — finster wie der Tod.' Der italienische Staat kann keine moralischen Eroberungen in seiner Nord mark machen, solange diese Verse
, Littvr und Nikolaus die zweiten. Leo und Stephan die neunten in der Reihe gleichen Namens find. Davon haben einige kaum ein Jahr regiert, kaum einer wurde heiniisch in »er Ewigen Stadt: selbst Leo, der ungefähr fünf und ein halbes Jahr den StuH Petri innehatte, war selten in Rom. Der erste deutsche Papst mußte aus der Stadt fliehen und starb, als er eben wieder zu Macht und ilnsell>en gekommen war. Und der letzte, zu- zleich der letzte NicjMaliener auf dem Thro ne des Aposteifürsten, betrat die Stadt
erst mi August 1522, nachdem er im Jänner ge wählt worden war. um schon am 12. Sep- lember des folgenden Jahres ein Leben voll Kummer, Sorgen und Enttäuschungen aus zuhauchen. Der erste deutsche Papst starb onjangs der Dreißig, der letzte fast doppelt so alt. Jener liegt tief unle» in den Grotten von St. Peter, neben dem deutschen Kaiser, dieser hoch aber im Chor der Animo, in der deutsche» Nationalkirchc. Ais Adrian (so schrieb er seinen Name» den er auch als Papst beibehielt), die Kunde
ihrer Gründung gefeierte, Oester reich hat seit dem Zusammenbruch des alten Reiches viel Bitternisse erlebt, und die Stun den, in denen die Katastrophe unvermeidlich schien, sind lioch nicht vergessen. Man darf sich jedoch sagen, daß das letzte Jahr in der Ent wicklung des Staates einen nicht zu verken nenden Aufstieg bedeutete. Die Vereinba rungen von Genf haben an die Gesamtheit und an jeden einzelnen außerordentliche An forderungen gestellt, allein die übernommenen Pslichten wurden getreulich eingehalten