Staaten. KV. Hydepark, 2. Aug. Ro o s ev elt hat den Code für die Vollindustrie unterzeichnet, der die 40 - S t u n d e n w och e und Minimallöhne von 14 Dollar für die Nordstaaten und 13 Dollar für die Südstaaten vorsieht. Germantown wirb 250 Jahre alt. Das Beispiel der dreizehn Krefelder. Wenn eine deutsche Stadt ihr 500-, 700-, ja 1000jähriges Jubiläum feiert, so steht das zwar in allen Zeitungen und gibt Anlaß zu farbenfreudigen Festen, aber im Grunde ist es keine allzu aufregende Angelegenheit
, denn Deutschland ist alt, und so müssen auch seine Städte einmal 500, 700 oder 1000 Jahre alt werden. Wenn aber eine amerikanische Stadt auf eine mehrhundertjährige Geschichte zurückblicken kann, und wenn es gar eine deutsche Stadt ist, die demnächst den Tag feiern kann, an dem sie 260 Jahre besteht, so haben wir allen Anlaß, dieses Jubiläum mit ganz besonderem Interesse zur Kenntnis zu nehmen. Die Erinnerung an ihren deutschen Ursprung bewahrt die jubilierende Stadt heute noch in ihrem Namen: German town
, „Deutsche Stadt". Das deutsche Krefeld kann sich rühmen, die Mutter German- towns zu sein. 13 Krefelder Familien wanderten vor 250 Iah- ren nach dem neuen Erdteil aus. Sie hatten Mut, denn von den wenigen Deutschen, die schon vorher die viele Monate lange Segelreise gemacht hatten, waren bis dahin nur spärliche Nachrichten in die alte Heimat gelangt. Nur von Wilhelm Penn hatte man einen Brief bekommen, daß man Land bekommen könne, soviel man wolle, daß man allerdings hart arbeiten müsse
besondere Bedeutung gab, ist dies: Zum erstenmal in der Geschichte der deutsch-amerikanischen Aus wanderung blieben diese 13 Familien in der neuen Heimat beisammen. Germantown wurde die erste geschloffene deutsche Siedlung auf amerikanischem Boden, und wenn Penn- sylvanien auch heute noch nicht seinen deutschen Charakter ver leugnen kann, so waren die mutigen Krefelder nicht schuldlos daran. Ihr Tun war beispielgebend. Bald erhielten sie Zuzug aus der Pfalz, aus Baden, aus Hessen. Eine großzügige Sied
lungstätigkeit in Pennsylvanien begann, von wo aus das Deutsch-Amerikanertum sich später nach dem Westen aus breitete. Eine Familie Huber gehörte auch zu ihnen, im Laufe der Zeit jedoch wurde sie „hundertprozentig" ameri- konisch — sie nannte sichHoover — der vorletzte Präsident der U. S. A. ist ihr Sproß. Die dreizehn Krefelder Familien, die „Conrad", German town — wäre Deutschland vor 250 Jahren schon ein richttges Deutsches Reich gewesen, so wäre die „Conrad" für die Deut schen wohl dasselbe geworden