anstatt, wie nö- tief wäre, um nach zwei Seiten zu reagieren, zu erstarken. Weder schenkte man den bedeutsamen 'Vorgängen im Ausland seit der Genser Tagung des VölkELbundsrates die gebührende Beach- tung.^noch konzentrierte» man sich aus die deutsche Präsiderttschaftswah!, wofür allein schon die laue Wahlbeteiligung Beweis genug ist. Freilich, ein Volk versagt immer, wenn seine Führer versagen. Deren Versagen in unserem Falle aber wird ausreichend illustriert durch die lange Kandidatenliste beim
ersten Wahltzang für die Reichspräsidentenwahl, die ein positives Re sultat von' vornherein unwahrscheinlich, wenn incht unmöglich, machte. Da aber schacherten die Parteiführer untereinander eine Woche lang um die Namen der Kandidaten zur entscheiden den Wahl. Das ist die alte Misere«, über die auf richtige deutsche Männer, die es heute wie zu al len Zeiten gegeben hat, in allen Jahrhunderten vergeblich geklagt haben, die Kleinlichkeit, über die das Änslajnd verständnislos lächelt, ehe es darangeht
, 'daraus Vorteil zu ziehen. - Dagegen 'lohnt es sich nicht, daran zu erin nern, daß ^in großes Reich wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit nur zwei politi schen Parteien auskommt. Indessen -ist es deut sches SchMsal, sich untereinander -zu balgen und zu schwächen, während der besonnene Nachbar seine- drückende Macht Aber das Land ausdehnt. Der Franzose hat sich'im Westen, der Pole im Osten festgesetzt und doch ist es noch lange nicht die Einheitsparole im Reich, nur einem solchen Mann
bei der Präsidentschaftswahl ihre Stimme zu geben, der als vornehmstes Ziel seines Füh reramtes dre deutsche Freiheit im Auge hat. Wie die Dinge liegen, wird der Franzose im Rheinland, der Pole im Korridor und Ober- schlesien bleiben, mögen selbst mächtige Stim men im Ausland sich gegen dies Unrecht erheben. Auch der Gegner Frankreichs, der -auf dessen wachsende, von Osten und Westen her ins Herz Deutschlands dringende Macht mit Neid und Sorge blickt, kann nicht die Hand rühren, um deutsches Land zu befreien
Krise in Frankreich verschöbe bis nach Msthluß der deutschen PrWdentenwcchl. Deutschland «gegeniiber hat Herriot ein betrüge risches Spie! getrieben, das Mt schändlicher war als die brutale Art Poineares, ^ die Frankreich selbst schwer geschädigt hat, politisch durch die Entfremdung mit England, wirtschaftlich durch , «eite 3 die Vermehrung der. Staatsschulden. Worauf es aber vor allem jetzt ankommt, ist, daß Deutsch« land unzweideutig erkennt, was es von Frank» reich zu erwarten hat. Ms Italien