des deutschen und italienischen Süd Tirol führten, die Waffen des wirtschaft lichen Kampfes wurden uns vielmehr in die Hand gezwungen, die Waffen der Verteidigung, der Selbsterhaltung gegenüber einem — wir können nicht aufhören, dies zu betonen — un berechtigten Vorstoß in fremde Interessen sphären, einem Eingriffe in fremde wohlerworbene Rechte. Denn alte, bereits durch Jahrhunderte von unseren Vorfahren gepflegte, wirtschaftliche Beziehungen, Handelswege, die deutscher Fleiß, deutsche Tüchtigkeit
werden darf. Welcher Gedankengang die Trientiner hiebei leitet, liegt ebenso klar zu Tage, wie leider auch die Tatsache, daß die Folgen ihres Vorstoßes die schwerste nationale Gefahr für das deutsche Südtirol bedeuten. Bis jetzt beschränkte sich der nationale Kampf auf die Sprachgrenze im Etschtale, nun aber, da dem italienischen Elemente freie Bahn zum Eindringen in das Herz der Dolomiten ge schaffen wird, da die nun bald vollendete an Fleims und Faffa anschließende Dolomitenstraße das weitere Vordringen
bis Ampezzo, in das Grödnertal und die südlichen Seitentäler des Pustertales begünstigt, da das deutsche Etschland gleich einer schmalen Landzunge mitten in welsches Gebiet hinausragt, wie werden wir dann noch unsere teuere, deutsche Scholle gegen diese von allen Seiten drohende Hochflut schützen können ? Da nun wird die Fleimstal- bahnfrage, deren wirtschaftliche Seite immerhin die Grenzen des engeren Deutsch.Südtirols nicht überschreitet, zu einer Angelegenheit des ganzen deutschen Tirol nord
- und südwärts des Brenners, es wird zu einer Ehrenpflicht aller Deutschen Tirols, das gefährdete südlichste deutsche Land in diesem Kampfe nicht im Stiche zu lassen, und kein Opfer zu scheuen, gerade so wie auf der Gegenseite zur Erreichung ihres Zieles alle Kräfte mit Elfer zusammenarbeiten. Aber auch der Patriotismus des Alttirolers, der die Landeseinheit als teueres Erbgut über kommen und behütet wissen will, muß gegen den Verlust des FleimS- und Fassatales ent schiedenen Widerstand leisten
desselben wird der Beweis sein, daß in Tirol noch deutsche und patriotische Herzen schlagen, daß wie einstmals, wo ganz Tirol, Nordtirol in treuer deutscher Brüderschaft mit Südtirol an die bedrängten Landesgrenzen eilte, auch heute noch der in Tirol so oft zur Tat gewordene Wahlspruch gilt: „Einer für Alle, Alle für Einen!' Unser Ruf geht daher an alle Gemeinden des ganzen deutschen Tirol, an alle deutschen Männer des Landes, sich durch Zeichnung von Stammaktien, beziehungsweise Er höhung der bereits gezeichneten